14.12.2014 Aufrufe

Was macht eine richtige Geisterbahn aus?

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Was</strong> <strong>macht</strong> <strong>eine</strong> <strong>richtige</strong><br />

<strong>Geisterbahn</strong> <strong>aus</strong>?<br />

Ich möchte anhand der alten Wiener<br />

Prater <strong>Geisterbahn</strong> zeigen, was für<br />

mich <strong>eine</strong> gute <strong>Geisterbahn</strong> <strong>aus</strong><strong>macht</strong>.<br />

Für mich muss <strong>eine</strong> <strong>Geisterbahn</strong> fast<br />

alle Sinnesorgane ansprechen, das heisst<br />

neben Augen und Ohren muss auch<br />

die Nase und die Haut involviert sein.<br />

Visuelle Wahrnehmung:<br />

„Spuk-Erscheinungen“<br />

Das Problem bei modernen Bahnen ist,<br />

dass <strong>eine</strong>rseits, m<strong>eine</strong>r Meinung nach,<br />

durch laute Musik die Magie der Erscheinungen<br />

übertönt und durch <strong>eine</strong><br />

Reizüberflutung das Gruselerlebnis<br />

eingeschränkt werden und dass andererseits<br />

heute die Erscheinungen kaum<br />

mehr mit Hilfe mechanischer Bewegungsabläufe<br />

funktionieren, welche ein<br />

Teil der auditiven Wahrnehmung <strong>aus</strong><strong>macht</strong>.<br />

Es hat auch viel mit Charme zu tun,<br />

denn viele heutige <strong>Geisterbahn</strong>betreiber<br />

m<strong>eine</strong>n, dass es möglichst gruselig<br />

sein müsste und möglichst noch mehr<br />

und noch mehr. Sie vergessen dabei<br />

ganz, dass manchmal weniger mehr<br />

ist, wenn halt das Gesamtbild stimmt.<br />

Eine gewisse charmant nostalgische<br />

Note bringt dabei viel mehr als bei den,<br />

vielleicht sogar per Computer, modern<br />

getrimmten Bahnen.<br />

Die auditive Wahrnehmung:<br />

Die Geräusche der „Spuk-Erscheinungen“,<br />

der Lärm der Wagen, der<br />

entsteht, weil das Ganze mechanisch<br />

abläuft, die Geräusche, welche manuell<br />

zur Akzentuierung gebraucht werden,<br />

dies aber ohne Musik<br />

Olfaktorische Wahrnehmung:<br />

Gerüche, welche das Ambiente unterstützen,<br />

wie ein moddriger alter Geruch,<br />

den Geruch, der vom Maschinenöl<br />

<strong>aus</strong>geht, mit dem die Schienen, die<br />

Wagen etc. geölt werden<br />

Taktile Wahrnehmung: Fäden, welche<br />

<strong>eine</strong>n Streifen, evtl. wenn die Mitarbeiter<br />

<strong>eine</strong>n leicht berühren<br />

Stattdessen läuft alles über Hydraulik<br />

und Pneumatik ab und es wird viel mit<br />

Kunststoff und möglichst kompakt gebaut.<br />

Die alte Wiener Prater <strong>Geisterbahn</strong> besteht<br />

hingegen <strong>aus</strong> hunderten von Einzelteilen<br />

und der Aufbau dauert mehrere<br />

Tage.<br />

All<strong>eine</strong> die Inneneinrichtung mit den<br />

Erscheinungen benötigt etwa 3 Tage bis<br />

alles eingerichtet worden ist, also unter<br />

anderem Spukerscheinungen und Wagen.<br />

Jetzt mal ehrlich ist SO <strong>eine</strong> Bahn nicht einfach einmalig in ihrer, wenn auch etwas, verstaubten Art?

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!