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TRENDY SINGLE

LIFESTYLE MAGAZIN FÜR SINGLES OKTOBER

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Kolumne<br />

TOUCH IT!<br />

feel it & get happy<br />

Kennt Ihr das auch? Ihr geht einkaufen und seht das<br />

Schild im Schaufenster „Bitte nicht berühren“!<br />

Ihr geht ins Museum und überall vor den antiken geschichtsträchtigen<br />

Figuren stehen Schilder mit der Warnung<br />

„Bitte nicht berühren!“<br />

Dabei sendet unser Gehirn ganz deutlich den Wunsch,<br />

die kühle Beschaffenheit und die glatte, weiche Oberfläche<br />

der wunderschön geformten Venusstatue zu berühren<br />

und zu fühlen.<br />

Aber nix is! Unsere Hände wollen greifen, spüren und<br />

streicheln. Alle Haptiker unter uns wissen, wie ernüchternd<br />

es ist, etwas berühren zu wollen und es nicht zu<br />

dürfen.<br />

Ich befinde mich in einem exquisiten Delikatessengeschäft<br />

und ein Schild erinnert mich wiederholt daran<br />

„Bitte die Ware nicht berühren“!<br />

Sogar am Marktstand darf ich mein Obst nicht selbst auswählen!<br />

Bitte nicht berühren!<br />

In Deutschland herrscht ein großer Mangel an Berührung.<br />

Das bestätigen auch viele Forscher.<br />

Sehr früh lernen Kinder hier die Ansage: „Nicht anfassen!<br />

Das macht man nicht!!“<br />

Ich wurde beim Schreiben dieser Kolumne schmunzelnd<br />

daran erinnert, dass auch ich als kleine Vierjährige beim<br />

Einkaufen mit meinen Eltern sehr wohl berühren wollte!<br />

Nämlich die tollen Bonbonkettchen, die sich in einer<br />

gläsernen Bonbonniere langweilten, die so bunt und lecker<br />

ausschauten, sodass es nur selbstverständlich für<br />

mich war, mir diese leckeren Kettchen übers Handgelenk<br />

stülpen zu wollen. Das wiederum erzürnte gleichsam die<br />

Kassiererin des Supermarktes so sehr, dass sie meinen<br />

ahnungslos einkaufenden Eltern von dieser Schandtat<br />

berichtete. Meine Eltern mussten mir gezwungenermaßen<br />

dieses Bonbonkettchen nun kaufen und mir wurden<br />

gleich vor dem Geschäft die Leviten gelesen.<br />

Eigentlich ganz aufregend, so ein schönes Kettchen bekommen<br />

zu haben, aber warum waren die Erwachsenen<br />

alle so aufgebracht? Wie soll ein Kind das verstehen?<br />

Ich bin immer noch leidenschaftliche Haptikerin!<br />

TOUCH IT ! FEEL IT & GET HAPPY!<br />

Nilüfer Olesch<br />

Style Coach<br />

www.myfashionscout.de<br />

Foto: Monika Keichel, Kiel<br />

Hautkontakt und Berührungen sind für uns Menschen<br />

lebenswichtig und ein starkes Bedürfnis. Unser Eintritt<br />

in die Welt beginnt mit Hautkontakt und wir verlassen<br />

die Welt genauso auch mit diesem. Berührung ist die erste<br />

Sprache, die wir sprechen. Verstehen kommt erst später<br />

als Fühlen.<br />

Umso wichtiger ist es, sich mit diesem Bedürfnis nach<br />

gesundem Hautkontakt zu befassen.<br />

Obwohl wir alle wissen, dass wir gerne mehr Berührungen<br />

im Alltag hätten, zählt Deutschland mit zu den berührungsärmsten<br />

Ländern der Welt.<br />

Kein Wunder, dass die Wellnessindustrie im Jahr 70 Milliarden<br />

Euro erwirtschaftet, nur mit Wellness, Massagen<br />

und ähnlichen Angeboten.<br />

Jede zweite Person in Deutschland findet, dass wir in<br />

Deutschland zu wenig umarmen und jede Dritte wünscht<br />

sich, im Alltag mehr berührt zu werden, unabhängig davon,<br />

ob sich die Person in einer Partnerschaft befindet<br />

oder nicht.<br />

Einfach in den Arm genommen zu werden, ist eine wunderbare<br />

Geste, die uns Sicherheit, Wohlbehagen und<br />

gleichzeitig auch Glückshormone beschert.<br />

50<br />

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