23.12.2014 Aufrufe

DRACHEN - Dragon-class.ch

DRACHEN - Dragon-class.ch

DRACHEN - Dragon-class.ch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

SPORTS<br />

<strong>DRACHEN</strong><br />

Von<br />

PRINZEN<br />

und<br />

<strong>DRACHEN</strong><br />

DIE GESCHICHTE DIESES<br />

DREIMANN-KIELBOOTES<br />

DIE MASSE DES ERFOLGS<br />

Länge über alles<br />

8,9 m<br />

Breite<br />

1,95 m<br />

Tiefgang<br />

1,20 m<br />

Gewi<strong>ch</strong>t<br />

1.700 kg (mit Mast)<br />

Großsegel<br />

16 qm<br />

Genua<br />

11,7 qm<br />

Spinnaker<br />

23,6 qm<br />

intdragon.org, dra<strong>ch</strong>enklasse.de<br />

LIEST SICH WIE EIN<br />

MÄRCHEN. TATSÄCHLICH<br />

VON DETLEF JENS<br />

HAT DIE KLASSE EINE<br />

FAST MÄRCHENHAFTE<br />

UND MITTLERWEILE<br />

80-JÄHRIGE GESCHICHTE<br />

34 SEGEL JOURNAL MAI | JUNI 2009<br />

MAI | JUNI 2009<br />

SEGEL JOURNAL 35


SPORTS<br />

<strong>DRACHEN</strong><br />

E<br />

s war einmal ein Ya<strong>ch</strong>tkonstrukteur,<br />

der hielt<br />

eigentli<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>ts von<br />

Einheitsklassen. Denno<strong>ch</strong><br />

entwarf er, fast aus<br />

einem Zufall heraus, die<br />

erste offizielle Einheits-<br />

Kielbootklasse der Welt,<br />

die »Königsklasse«<br />

obendrein und den »Bugatti<br />

zur See«; kurz: den<br />

Dra<strong>ch</strong>en. Ihr Konstrukteur,<br />

der Norweger Johan<br />

Anker, war ein Fan<br />

der eleganten Meter-<br />

Ya<strong>ch</strong>ten; kostspieligen<br />

Konstruktionsklassen, in denen si<strong>ch</strong> Konstrukteure<br />

und Werften austoben und verwirkli<strong>ch</strong>en<br />

konnten. Ein Jahr vor der merkwürdigen<br />

Geburt des Dra<strong>ch</strong>en hatte er no<strong>ch</strong> die<br />

Olympis<strong>ch</strong>en Segelregatten von 1928 in den<br />

Niederlanden gewonnen, auf der 6-m-R-<br />

Ya<strong>ch</strong>t Norna mit Kronprinz Olav als Crewmitglied.<br />

Ni<strong>ch</strong>t ahnend, dass sein anfangs<br />

eher ungeliebtes Kind au<strong>ch</strong> einmal eine olympis<strong>ch</strong>e<br />

Klasse sein würde; und eben eine »Königsklasse«<br />

obendrein, in dem auffällig viele<br />

blaublütige Segler an den Start gingen und es<br />

immer no<strong>ch</strong> tun.<br />

Dabei sollte der Dra<strong>ch</strong>en ursprüngli<strong>ch</strong><br />

das ganze Gegenteil dessen werden, nämli<strong>ch</strong><br />

ein preiswertes Jugendboot für die Sprösslinge<br />

rei<strong>ch</strong>er Ya<strong>ch</strong>tsegler. Johan Anker (1871 bis<br />

1940) kam aus einer wohlhabenden Familie<br />

aus Halden, Südnorwegen. Er war <strong>ch</strong>armant<br />

und eloquent und hatte stets die besten Verbindungen<br />

zu den Mitgliedern der königli<strong>ch</strong>en<br />

Familie, zu Reedern, Politikern und Industriellen.<br />

Das ist der Klasse bis heute erhalten<br />

geblieben. In Hamburg-Blankenese<br />

s<strong>ch</strong>erzten junge Segler in den A<strong>ch</strong>tzigerjahren,<br />

die Rangliste des Dra<strong>ch</strong>en würde na<strong>ch</strong><br />

der Einkommenssteuererklärung ihrer Eigner<br />

erstellt. So war das natürli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, aber<br />

der Dra<strong>ch</strong>en ist eben alles andere als ein Jugendboot.<br />

Zurück zu den Anfängen. Bei einem<br />

Lun<strong>ch</strong> mit den einflussrei<strong>ch</strong>sten Wirts<strong>ch</strong>aftskapitänen<br />

seiner Zeit malte Anker die ersten<br />

Skizzen des späteren Dra<strong>ch</strong>en auf eine Papierservierte.<br />

Beim Kaffee beklagten die<br />

Männer, die allesamt 6-, 8- oder 12-m-R<br />

Ya<strong>ch</strong>ten segelten, dass es kein kleines und si<strong>ch</strong>eres<br />

Kielboot gäbe, das ihre Söhne au<strong>ch</strong><br />

ohne sie segeln könnten. Es müsste vor allem sehr si<strong>ch</strong>er sein, damit<br />

si<strong>ch</strong> die Mütter ni<strong>ch</strong>t zu viele Sorgen ma<strong>ch</strong>ten. Anker warf<br />

einige Linien auf besagte Servierte: »Ist es das, was ihr meint«<br />

Der Königli<strong>ch</strong> Göteborger Segelclub hatte im glei<strong>ch</strong>en Jahr, 1928,<br />

einen Designwettbewerb ausgelobt, in dem ein ers<strong>ch</strong>wingli<strong>ch</strong>es<br />

Einheitsklassen-Kielboot gesu<strong>ch</strong>t wurde, ganz im Sinne der Zeit<br />

– die Weltwirts<strong>ch</strong>aft war damals alles andere als prosperierend.<br />

Ankers Entwurf jedenfalls gewann. Und das, obwohl er si<strong>ch</strong> ja<br />

ni<strong>ch</strong>t viel aus Einheitsklassen ma<strong>ch</strong>te – sie würden die Entwicklung<br />

im Design der Segelya<strong>ch</strong>ten eher behindern, so seine Überzeugung.<br />

Dabei hat si<strong>ch</strong> sogar der Dra<strong>ch</strong>en selbst im Laufe der<br />

Jahre immer weiter entwickelt.<br />

Ein si<strong>ch</strong>eres Boot für die Jungs<br />

Ursprüngli<strong>ch</strong> war der Dra<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>wer und eher untertakelt, eben<br />

ein »si<strong>ch</strong>eres Boot für die Jungs«. Der Mast stand rund 40 Zentimeter<br />

weiter a<strong>ch</strong>tern als heute. So hatte das Boot bei viel Brise eine<br />

stark ausgeprägte Luvgierigkeit, in einer s<strong>ch</strong>weren Bö s<strong>ch</strong>oss es<br />

einfa<strong>ch</strong> in den Wind. Die Segelflä<strong>ch</strong>e von Groß und Fock betrug<br />

zusammen 20 Quadratmeter (heute sind es, am Wind mit Groß<br />

und Genua, 27,7 qm, hinzu kommt ein Spinnaker von 23,6 qm).<br />

Zunä<strong>ch</strong>st segelte das Boot denn au<strong>ch</strong> unter der Bezei<strong>ch</strong>nung<br />

»20er«. In den Dreißigerjahren erlebte die Klasse eine stürmis<strong>ch</strong>e<br />

Entwicklung, denn die meisten Boote wurden s<strong>ch</strong>on damals zum<br />

Regattasegeln genutzt. Die Bauvors<strong>ch</strong>riften waren eher locker abgefasst,<br />

auf der Su<strong>ch</strong>e na<strong>ch</strong> immer besseren, s<strong>ch</strong>nelleren S<strong>ch</strong>iffen<br />

entwickelten si<strong>ch</strong> die Boote ras<strong>ch</strong> weiter. Die Kabine wurde verkleinert,<br />

die Kojen und Pötte und Pfannen flogen von Bord, stattdessen<br />

wurden die Trimm-Mögli<strong>ch</strong>keiten verbessert. Am Ende<br />

der 30er Jahre hatten die aktuellen Dra<strong>ch</strong>en kaum no<strong>ch</strong> etwas mit<br />

den früheren Booten gemeinsam. 1946 wurden dann no<strong>ch</strong> einmal<br />

ents<strong>ch</strong>eidende Änderungen eingeführt und die Klassenvors<strong>ch</strong>riften<br />

enger gefasst. Der Mast wanderte na<strong>ch</strong> vorne, die Segelflä<strong>ch</strong>e<br />

wurde vergrößert. Im glei<strong>ch</strong>en Jahr, se<strong>ch</strong>s Jahre na<strong>ch</strong> Johan Ankers<br />

Tod, reiste Peder Lunde, einer der besten Dra<strong>ch</strong>ensegler Norwegens,<br />

na<strong>ch</strong> London und vers<strong>ch</strong>affte der Klasse ni<strong>ch</strong>t nur die internationale<br />

Anerkennung dur<strong>ch</strong> den Weltseglerverband IYRU<br />

(heute ISAF), sondern sogar den Status als Olympis<strong>ch</strong>e Klasse.<br />

In diese olympis<strong>ch</strong>en Zeiten des Dra<strong>ch</strong>en fällt eine fast explosionsartige<br />

Verbreitung der Klasse, vor allem global. Und es wurde<br />

kräftig weiter modernisiert: 1953 kamen Wins<strong>ch</strong>en an Bord, Ende<br />

der Fünfziger synthetis<strong>ch</strong>e Segeltu<strong>ch</strong>e, Ende der Se<strong>ch</strong>ziger Aluminium-Masten.<br />

Als der beste »Dra<strong>ch</strong>enbauer« galt viele Jahre lang<br />

der Däne Børge Børresen, Bootsbauer aus Vejle. Als Konstantin,<br />

der damalige Kronprinz von Grie<strong>ch</strong>enland, die Olympiade 1960<br />

in einem Børresen-Dra<strong>ch</strong>en gewann und die Boote der Silberund<br />

Bronzemedaillengewinner ebenfalls von dieser Werft kamen,<br />

musste Børresen seine Kapazitäten erhöhen: Die gesamte grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e<br />

Königsfamilie bestellte je einen Dra<strong>ch</strong>en in Dänemark, Prinz<br />

Juan Carlos von Spanien orderte einen und der grie<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Reeder<br />

Niar<strong>ch</strong>os gab glei<strong>ch</strong> drei in Auftrag.<br />

Der Ruf als »Königsklasse« festigte si<strong>ch</strong>, die Preise stiegen. Vor<br />

allem, weil der Dra<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> bis 1973 auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> aus Holz ge-<br />

INTERNATIONALE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT DER<br />

<strong>DRACHEN</strong>KLASSE 2009 MIT CHILDHOOD GOLF & RACE<br />

Die IDM der Dra<strong>ch</strong>en findet vom 13. bis 18. Juli im Rahmen des Hanseatic Lloyd<br />

<strong>Dragon</strong> Grand Prix in Strande (Kieler Bu<strong>ch</strong>t) statt. Sie wird zusätzli<strong>ch</strong> zum<br />

CHILDHOOD Golf & Race ausgesegelt. Der <strong>Dragon</strong> Grand Prix ist eine von weltweit<br />

nur drei Wettfahrtserien mit der »Grade 1«-Auszei<strong>ch</strong>nung der Internationalen<br />

<strong>Dragon</strong> Association (IDA).<br />

Bereits zum fünften Mal wird am Donnerstag, 16. Juli das CHILDHOOD Golf & Race<br />

dur<strong>ch</strong>geführt. Diese kombinierte Golf- und Segelveranstaltung findet zu Gunsten<br />

der von Königin Silvia von S<strong>ch</strong>weden gegründeten Stiftung statt. Die CHILDHOOD<br />

Foundation feiert in diesem Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum.<br />

Als besonderes Highlight kommt das 5-Sterne plus Kreuzfahrts<strong>ch</strong>iff MS<br />

EUROPA in die Strander Bu<strong>ch</strong>t und wird im Mittelpunkt des CHILDHOOD Race<br />

den 400 Gästen an Bord als Tribüne dienen.<br />

Der <strong>Dragon</strong> Grand Prix erfreut si<strong>ch</strong> einer verstärkten internationalen Beteiligung<br />

der Regattateilnehmer. Au<strong>ch</strong> das Interesse der Sponsoren ist ungebro<strong>ch</strong>en.<br />

Neben dem Titelsponsor Hanseatic Lloyd beteiligen si<strong>ch</strong> viele Firmen, um aus<br />

sozialer Verantwortung die CHILDHOOD Foundation und damit die bena<strong>ch</strong>teiligten<br />

Kinder dieser Welt zu unterstützen.<br />

Das BARTELS_SE Ho<strong>ch</strong>leistungs-Reffsystem. An Bord der SPIRIT54 Classicya<strong>ch</strong>t in 2007 JAMES BOND ‘CASINO ROYALE’<br />

Segeln.Rollfock.<br />

BARTELS.<br />

Kaum eine Klasse<br />

verbreitet si<strong>ch</strong> weltweit so<br />

explosionsartig wie der<br />

Dra<strong>ch</strong>en. Kein Wunder, ist<br />

der Segelspaß auf dem<br />

Boot do<strong>ch</strong> garantiert<br />

baut wurde. 1972 fand vor Kiel der letzte<br />

Olympia-Auftritt der Klasse statt, das Leben<br />

na<strong>ch</strong> Olympia wurde vor allem, wieder einmal,<br />

dur<strong>ch</strong> Børge Børresen ermögli<strong>ch</strong>t – indem<br />

er 1973 den ersten Kunststoff-Dra<strong>ch</strong>en<br />

baute und die Klasse damit endgültig in die<br />

Neuzeit hinüber führte.<br />

Allerdings, um das Plastikboot gegen die<br />

Holzdra<strong>ch</strong>en segeln zu lassen, mussten Gewi<strong>ch</strong>t<br />

und vor allem Gewi<strong>ch</strong>tsverteilung<br />

mögli<strong>ch</strong>st exakt denen der Holzboote entspre<strong>ch</strong>en.<br />

Das herauszufinden war damals,<br />

Computer-Aided-Design gab es ja no<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t, eine langwierige Angelegenheit: Børresen<br />

nahm einen Holzdra<strong>ch</strong>en auseinander,<br />

wog jedes einzelne Teil und kalkulierte auf<br />

dieser Basis die Laminatstärken der GFK-<br />

Version.<br />

Operettenkapitän und Seeteufel<br />

Ganz unerwartet wu<strong>ch</strong>s die Klasse au<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong><br />

Olympia kräftig weiter. Die aktuelle Bauweise<br />

36 SEGEL JOURNAL MAI | JUNI 2009<br />

BARTELS ROLLREFF-SYSTEME | BERGHEIMER STR. 26 88677 MARKDORF (BODENSEE) TEL. 07544/9586–0 FAX –60 BARTELS@BARTELS.EU WWW.BARTELS.EU


SPORTS<br />

<strong>DRACHEN</strong><br />

TECGUIDE<br />

Dieser Dra<strong>ch</strong>en tut<br />

au<strong>ch</strong> Gutes: Das<br />

Rennen unterstützt<br />

bena<strong>ch</strong>teiligte Kids<br />

war ein Grund, die Legenden und Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten,<br />

die si<strong>ch</strong> um dieses Boot ranken, si<strong>ch</strong>er<br />

ein anderer. S<strong>ch</strong>on immer segelten au<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>illernde Figuren und s<strong>ch</strong>räge Vögel Dra<strong>ch</strong>en.<br />

Wie zum Beispiel der »Operettenkapitän«<br />

und selbst ernannte Seeteufel Felix Graf<br />

von Luckner, der 1938 mit seinem Dra<strong>ch</strong>en<br />

namens Woge vor Hankö, Norwegen, auftau<strong>ch</strong>te.<br />

Er segelte immer in deuts<strong>ch</strong>er Marineuniform,<br />

bei ihm an Bord soll eiserne Disziplin<br />

geherrs<strong>ch</strong>t haben. 1948 gab der »Island<br />

Sailing Club« zu Cowes einen Dra<strong>ch</strong>en bei<br />

Camper & Ni<strong>ch</strong>olsons in Auftrag, als Geburtstagsges<strong>ch</strong>enk<br />

für Prinz Philip, den Herzog<br />

von Edinburgh und Vater von Charles.<br />

Philip segelte das Boot Bluebottle ni<strong>ch</strong>t<br />

5. CHILDHOOD GOLF & RACE<br />

2004 war es no<strong>ch</strong> eher Zufall, dass die<br />

Hanseatic Lloyd Unternehmensgruppe<br />

Titelsponsor des 75-jährigen Jubiläums<br />

der Dra<strong>ch</strong>enklasse wurde. 278 Dra<strong>ch</strong>en<br />

aus aller Welt kamen na<strong>ch</strong> St. Tropez um<br />

dieses Jubiläum zu feiern. Harro Kniffka,<br />

Unternehmensgründer der Hanseatic<br />

Lloyd-Gruppe und Dra<strong>ch</strong>ensegler, lernte<br />

hier Königin Silvia von S<strong>ch</strong>weden kennen<br />

und erfuhr von ihrer S<strong>ch</strong>irmherrs<strong>ch</strong>aft<br />

über die World CHILDHOOD Foundation.<br />

Bei diesem Treffen entstand die Vision,<br />

mit der Gemeins<strong>ch</strong>aft der Dra<strong>ch</strong>ensegler<br />

soziale Verantwortung zu übernehmen<br />

und zu Gunsten der World CHILDHOOD<br />

Foundation Kindern in Not zu helfen.<br />

Das CHILDHOOD Race ist eine besondere<br />

Regatta. Jedes Boot hat einen Gast an<br />

Bord, um den voraus segelnden Fu<strong>ch</strong>s<br />

zu fangen. Störungen dur<strong>ch</strong> Zus<strong>ch</strong>auers<strong>ch</strong>iffe<br />

sowie ein besonderer Kurs bieten<br />

Spaß und Spannung vor den Augen der<br />

Zus<strong>ch</strong>auer.<br />

Au<strong>ch</strong> 2009 werden wieder bekannte<br />

Persönli<strong>ch</strong>keiten anwesend sein. Letztes<br />

Jahr konnte man den S<strong>ch</strong>auspieler Till<br />

Demtröder, Bundesligatrainer Felix<br />

Magath, Musicaldarsteller Anton<br />

»Tarzan« Zetterholm und Nobelpreisträger<br />

Prof. Dr. Olav Hohmeyer im Dra<strong>ch</strong>en<br />

segeln sehen.<br />

Hll-dragon.de, <strong>ch</strong>ildhood.org<br />

oft, aber wenn, dann meist in Gesells<strong>ch</strong>aft des S<strong>ch</strong>riftstellers und<br />

Ya<strong>ch</strong>tkonstrukteurs Uffa Fox aus Cowes. Ganz selten war au<strong>ch</strong> der<br />

kleine Charly mit an Bord. Aktivere Regattasegler im Dra<strong>ch</strong>en<br />

sind heute Prinz Henrik von Dänemark und sein Sohn, Kronprinz<br />

Frederik, die in ihren jeweilgen Booten oft gegeneinander antreten.<br />

Wer einmal in den Dra<strong>ch</strong>en steigt, bleibt meist dabei. »In diese<br />

Klasse muss man hineinwa<strong>ch</strong>sen«, sagt Andreas Haubold, Ya<strong>ch</strong>thändler<br />

aus Berlin: »Mir ist das, glaube i<strong>ch</strong>, mittlerweile gelungen!«<br />

Er ist seit runden 30 Jahren dabei. No<strong>ch</strong> engagierter war der<br />

Franzose Yves Theze. 1949 kaufte er seinen ersten Dra<strong>ch</strong>en, den<br />

letzten bestellte er 2003, als er 82 Jahre alt war, telefonis<strong>ch</strong> bei<br />

Paul-Ri<strong>ch</strong>ard Høj-Jensen von der Werft »Petticrows«. Do<strong>ch</strong> anders<br />

als der Franzose kam Haubold aus einer anderen Klasse zum<br />

Dra<strong>ch</strong>en: Einst segelte er FD, dann lernte er seine Frau Martina<br />

kennen und su<strong>ch</strong>te ein Boot, das sie gemeinsam segeln konnten.<br />

»S<strong>ch</strong>ön sollte es au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> sein, was bleibt denn da no<strong>ch</strong>« Gefallen<br />

hat ihm au<strong>ch</strong>, dass in dieser Klasse Jung und Alt gegeneinander<br />

segeln. »Und der Dra<strong>ch</strong>en ist so eine Art Auffanglager für alle<br />

älteren Segler, die einmal in anderen Klassen erfolgrei<strong>ch</strong> waren –<br />

die Konkurrenz auf Regatten ist daher überdur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> stark.<br />

Es kommen immer wieder gute Segler in den Dra<strong>ch</strong>en, au<strong>ch</strong> Profis<br />

wie Jesper Bank oder Jens Christensen, und die meisten bleiben<br />

dann au<strong>ch</strong> dabei.«<br />

Wie segelt si<strong>ch</strong> der Dra<strong>ch</strong>en Er sei, so Haubold, dank vieler<br />

Modernisierungen und Änderungen über die Jahre insgesamt lebendiger<br />

geworden. Es gibt einen Mastkontroller, Trimmleinen<br />

auf und unter dem Aufbau – wenn man in einen aktuellen Renn-<br />

Dra<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>aut, sieht man vor allem ein Gewirr von Leinen und<br />

Blöcken. Der Cockpitboden liegt jetzt höher, mittlerweile segeln<br />

die Dra<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> mit einer elektris<strong>ch</strong>en Bilgepumpe und Digitalkompass.<br />

Fast alles, was es an modernem Spielzeug für Rennsegler<br />

gibt, kann man auf dem Dra<strong>ch</strong>en einsetzen. Dabei sind au<strong>ch</strong> ältere<br />

S<strong>ch</strong>iffe konkurrenzfähig, jedenfalls auf Binnengewässern. Nur in<br />

harter, kurzer Welle seien die neuen S<strong>ch</strong>iffe im Vorteil, weil die<br />

Rümpfe insgesamt steifer sind.<br />

Mistweib und Liebhaberin<br />

Jesper Bank, der mehrere Dra<strong>ch</strong>en-Meisters<strong>ch</strong>aften gewann (Nordis<strong>ch</strong>er<br />

Meister 1989, WM 1993, Dänis<strong>ch</strong>e Meisters<strong>ch</strong>aft 1996)<br />

äußerte si<strong>ch</strong> einst ganz drastis<strong>ch</strong> über das Boot: »Bei s<strong>ch</strong>werem<br />

Wetter und kurzer See ist sie ein altes, mürris<strong>ch</strong>es Mistweib und<br />

dann ist es s<strong>ch</strong>wer, sie anzutreiben. Wenn das aber gelingt, ist sie<br />

die beste Liebhaberin der Welt!« Und weiter: »Um der Atmosphäre<br />

und der Mens<strong>ch</strong>en willen ist man immer gerne dabei. Dra<strong>ch</strong>ensegeln<br />

ist eine einzigartige Kombination aus sympathis<strong>ch</strong>er und<br />

anregender Geselligkeit und einem anspru<strong>ch</strong>svollen Boot!«<br />

Da kann man s<strong>ch</strong>on mal die Tatsa<strong>ch</strong>e vers<strong>ch</strong>merzen, dass Dra<strong>ch</strong>ensegeln<br />

ni<strong>ch</strong>t gerade billig ist. Der Einstiegspreis liegt so um<br />

die 80.000 Euro, wenn man si<strong>ch</strong> ein neues S<strong>ch</strong>iff mitsamt Trailer,<br />

Segel und Zubehör kauft. Allerdings brau<strong>ch</strong>t man dazu au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong><br />

ein passendes Zugfahrzeug, um die insgesamt fast 2,5 Tonnen Anhängerlast<br />

au<strong>ch</strong> über die Straße s<strong>ch</strong>leppen zu können. Dafür hält<br />

si<strong>ch</strong> der Wertverlust bei den S<strong>ch</strong>iffen in annehmbaren Grenzen –<br />

ganz im Gegensatz zu vielen anderen Regattabooten. Und weil der<br />

Dra<strong>ch</strong>en no<strong>ch</strong> immer ni<strong>ch</strong>t gestorben ist, segelt er weiter. Lebendig<br />

wie eh und je…<br />

■<br />

FOTOS: ARCHIV HANSEATIC LLOYD AG (4)<br />

Marina Dellas<br />

- Spezialist für Jollenzubehör<br />

- Funktionelle Segelbekleidung<br />

- Ya<strong>ch</strong>tzubehör<br />

- Verkauf und Versand<br />

Weskampstraße 10 . 26121 Oldenburg . www.dellas.de<br />

Telefon 04 41/ 36 17 232 . Telefax 04 41/ 88 47 65<br />

meer werben<br />

040 89005811<br />

www.marinatv.de<br />

D A S R I C H T I G E S Y S T E M<br />

EPIFANES Farben und Lacke haben si<strong>ch</strong> vielfa<strong>ch</strong> unter<br />

harten Bedingungen bewährt. Die Qualität insbesondere<br />

in der S<strong>ch</strong>önheit, Konservierung und Performance sind<br />

legendär. Bereits seit 1902 ist EPIFANES berühmt für<br />

Bootsfarben und -lacke und setzt bis heute Maßstäbe.<br />

38 SEGEL JOURNAL MAI | JUNI 2009<br />

www.vonderlinden.de, Tel. +49 (0)281-33830-0

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!