23.12.2014 Aufrufe

Wintersemester 2010/2011 - Bonner Mittelalterzentrum - Universität ...

Wintersemester 2010/2011 - Bonner Mittelalterzentrum - Universität ...

Wintersemester 2010/2011 - Bonner Mittelalterzentrum - Universität ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

VORLESUNGSVERZEICHNIS<br />

MITTELALTERSTUDIEN AN DER UNIVERSITÄT BONN<br />

WINTERSEMESTER <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong><br />

KATHOLISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT ....................................................................................2<br />

Institut für Kirchengeschichte 2<br />

-Abt. für Mittlere u. Neuere Kirchengeschichte-..........................................................2<br />

EVANGELISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT...................................................................................3<br />

Abteilung für Kirchengeschichte 3<br />

PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT .........................................................................................................4<br />

-Institut für Philosophie- 4<br />

-Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft- 5<br />

-Institut für Geschichtswissenschaft- 10<br />

Abteilung für Rheinische Landesgeschichte...............................................................22<br />

-Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie- 23<br />

-Anglistik-...................................................................................................................23<br />

-Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft und Keltologie- ....................25<br />

Institut für Griechische und Lateinische Philologie, Romanistik und Altamerikanistik 31<br />

-Abteilung für Griechische und Lateinische Philologie- ............................................31<br />

-Abteilung für Romanistik-.........................................................................................32<br />

Institut für Orient- und Asienwissenschaften 34<br />

-Abteilung für Japanologie und Koreanistik- .............................................................34<br />

Institut für Kunstgeschichte und Archäologie 36<br />

-Abteilung für Kunstgeschichte-.................................................................................36<br />

-Abteilung für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie- ........................................39<br />

RECHTS- UND STAATSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT.............................................................40<br />

Institut für Deutsche und Rheinische Rechtsgeschichte 40<br />

1


KATHOLISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT<br />

Institut für Kirchengeschichte<br />

-Abt. für Mittlere u. Neuere Kirchengeschichte-<br />

Prof. Dr. Gisela Muschiol<br />

Glaube in Geschichte und Gesellschaft<br />

Vorlesung (101000903)<br />

Mo. 10-12 Uhr HS VII<br />

In der Vorlesung wird zum einen die gesellschaftliche Dimension christlichen Handelns in der<br />

Geschichte vorgestellt, zum anderen die spezifische Wirkung der Orden und geistlichen<br />

Bewegungen auf die Gesamtheit der Christen in der Welt.<br />

Literatur:<br />

Frank, Karl Suso, Grundzüge der Geschichte des christlichen Mönchtums, Darmstadt 5 1993.<br />

Muschiol, Gisela, Zeugen, Opfer, Täter, Gegner. Katholische und evangelische Geistliche in<br />

Hexenprozessen. Ein Forschungsüberblick mit Perspektiven, in: Renate Jost/Marcel Nieden<br />

(Hg.), Hexenwahn. Eine theologische Selbstbesinnung (=Theologische Akzente 5) Stuttgart<br />

2004, 71-88.<br />

Weitlauff, Manfred, Kirche im 19. Jahrhundert, Regensburg 1998.<br />

Prof. Dr. Gisela Muschiol<br />

Christentum zwischen Gewalt und Toleranz<br />

Vorlesung (101001403)<br />

Di. 10-11 Uhr HS XIV<br />

Das Christentum hat zu unterschiedlichen Zeiten in seiner Geschichte mit religiösen Gruppen<br />

außerhalb der Kirche, aber auch mit innerkirchlichen Gemeinschaften immer wieder<br />

Auseinandersetzungen gehabt, die bis zu handfesten Konflikten reichen konnten. Von der<br />

Inquisition über die Kreuzzüge bis zum Verhältnis zwischen Juden und Christen in Mittelalter<br />

und Neuzeit reichen die Themen der Vorlesung.<br />

Literatur:<br />

Angenendt, Arnold, Toleranz und Gewalt. Das Christentum zwischen Bibel und Schwert,<br />

Münster 2007<br />

Prof. Dr. Gisela Muschiol<br />

Geschichte und Kunst im Rheinland<br />

Hauptseminar (101090905)<br />

Mo. 14-16 Uhr Seminarraum, Raum 2.014<br />

Das Ziel der Veranstaltung ist die Vermittlung von Kenntnissen zu den Zusammenhängen von<br />

Geschichte und künstlerischen Ausdrucksformen des Glaubens. Das Seminar wird mit Gästen<br />

aus den Bereichen Museum, Denkmalpflege, Kulturpolitik und Seelsorge arbeiten.<br />

2


Scheinerwerb: Referat und Hausarbeit, aktive Mitgestaltung der Seminarsitzungen<br />

Literatur:<br />

Lucien Febvre, Der Rhein und seine Geschichte, Frankfurt 32006 (Paris 1935).<br />

Fichtl, Friedemann, Der Teufel sitzt im Chorgestühl. Ein Begleitbuch zum Entdecken und<br />

Verstehen alter Kirchen und ihrer Bildwelt, Eschbach 31996<br />

Gerhards, Albert, Kirchenräume. Ein ungehobener Schatz christlicher Spiritualität: Michael<br />

Langer/Winfried Verburg, Zum Leben führen. Handbuch Religionspädagogischer Spiritualität<br />

(München 2007) 248-262.<br />

Dipl.-Theol. A. Möhlig<br />

MNKG- Einführung in das Studium der Mittleren undNeueren Kirchengeschichte „Mission<br />

im Frankenreich - Die Christianisierung im Frühmittelalter“<br />

Proseminar (101000204)<br />

Di. 16 – 18 Uhr IKG-Bibliothek, Raum 2.015 Beginn: Di 19.10.<strong>2010</strong><br />

Unbestritten ist das Christentum die Grundlage für die Ausbildung des sog. „Abendlandes“.<br />

Auch wenn dessen Untergang in regelmäßigen Abständen beschworen wird, so bildet es doch bis<br />

heute einen mehr oder weniger einheitlichen Kulturkreis. Besonders seine Anfänge sind nicht<br />

nur für die Kirchengeschichte bis heute von großer Bedeutung.<br />

Mit der Taufe des Frankenkönigs Chlodwig beginnt die bereits unter Kaiser Konstantin<br />

grundgelegte dynamische Verbindung von Kirche und Staatlichkeit. Angelsächsische Missionare<br />

wie Columban, Willibrord oder Winfried Bonifatius trugen die christliche Mission voran und<br />

legten durch Kloster- und Bistumsgründungen in Verbindung mit der merowingisch-fränkischen<br />

Hausmacht, aber auch mit Rom den Grundstein für die Identität des christlichen Abendlandes.<br />

Das Proseminar will sich neben der Einführung in das Studium der Kirchengeschichte des<br />

Mittelalters u.a. mit folgenden Fragen beschäftigen: Wann und wie wurde Europa christianisiert<br />

Welche Rollen kamen dabei kirchlichen und weltlichen Mächten zu Welche unterschiedlichen<br />

Konzepte verfolgten die Missionare bei der Verbreitung ihres Glaubens<br />

Scheinerwerb:<br />

regelmäßige Teilnahme, kontinuierliche Vorbereitung und Mitarbeit inhaltliche Mitgestaltung<br />

einer Seminarsitzung Anfertigung einer Hausarbeit<br />

Literatur:<br />

Arnold Angenendt, Das Frühmittelalter, Stuttgart/Berlin/Köln 3 1990, 169-182.<br />

Spezielle Literatur wird zu Beginn des Seminars angegeben.<br />

Anmeldung:<br />

Für die Anmeldung nutzen Sie bitte http://basis.uni-bonn.de (mit vollständigen Angaben zu<br />

Adresse, Telefon-Nr., auch mobil und E-Mail-Adresse) oder per E-Mail an ikg@uni-bonn.de.<br />

EVANGELISCH-THEOLOGISCHE FAKULTÄT<br />

Abteilung für Kirchengeschichte<br />

-keine passende Veranstaltung im <strong>Wintersemester</strong> <strong>2010</strong> / <strong>2011</strong>-<br />

3


PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT<br />

-Institut für Philosophie-<br />

PD Dr. Hannes Möhle<br />

Einführung in die Philosophie des Mittelalters und der Antike<br />

Vorlesung (501000801)<br />

Do. 10-12 Uhr<br />

Vorlesung im Modul Philosophiegeschichte I des BA-Studiengangs (1.Studienjahr)<br />

Sprechstunde im Semester: jeweils im Anschluss an die Vorlesung oder nach Vereinbarung<br />

Ist das Mittelalter mehr als eine zu vernachlässigende Epoche zwischen Antike und Neuzeit Ist<br />

es nicht gerade der Mangel einer sich von den religiösen Motiven lösenden Rationalität, der<br />

keine eigenständige Philosophie hervorgebracht hat und durch den wir uns heute eher den<br />

Errungenschaften der heidnischen Antike als den Bemühungen der mittelalterlichen Denker<br />

verpflichtet sehen<br />

Gegenüber solchen Missverständnissen soll die Vorlesung das eigenständige Profil der<br />

mittelalterlichen Philosophie verdeutlichen, das sich aus der Konfrontation der christlichen Lehre<br />

mit der heidnischen Philosophie der Antike herausbildet. Der durch die Begegnung dieser beiden<br />

Momente geprägte Prozess hat für beide Seiten erhebliche Konsequenzen. Diese zeigen sich in<br />

der Herausbildung einer sich erstmals als Wissenschaft verstehenden Theologie einerseits und<br />

der kritischen Reflexion von Rationalitätsstandards innerhalb einer sich zunehmend als<br />

eigenständige Disziplin begreifenden Philosophie andererseits.<br />

In der Vorlesung sind vor allem die entscheidenden Weichenstellungen innerhalb dieser<br />

Entwicklung zu verdeutlichen, die unser modernes Bewusstsein in einem Maße bestimmen, das<br />

oft nur unzureichend erfasst wird. Ein besonderes Augenmerk soll hierbei dem<br />

Rationalitätsverständnis und der Herausbildung eines eigenständigen Begriffs der Freiheit gelten.<br />

Prof. Roberto Hofmeister Pich<br />

Unendlichkeit und unendliches Seiendes in der Metaphysik des Johannes Duns Scotus<br />

Vorlesung / Seminar (531100341)<br />

Termine Januar/Februar <strong>2011</strong>: Di, 11.01., 13.1., 18.01., 20.1., 25.01., 27.01., 03.02., 08.02.,<br />

10.02.11: Hörsaal XIII; sowie Mi 19.1.11, Hörsaal XV<br />

Master of Arts Philosophie kein Abschluss Pool f. Philosophie<br />

Akad. OR i. R. Gabriel Jüssen, Dr. Thomas Dewender<br />

Thomas von Aquin, Von der Wahrheit<br />

Seminar (531100311)<br />

Zugleich Hauptseminar im Magisterstudiengang<br />

Studiengang: Master of Arts Philosophie<br />

Di. 16-18 Uhr<br />

Sprechstunden: Dr. Thomas Dewender: im Semester: Mi 12-13 Uhr<br />

Der der Lehrveranstaltung zugrunde liegende Text, die „Quaestiones disputatae de veritate“,<br />

enthält die Redaktion und Ausarbeitung von Diskussionen, die an der <strong>Universität</strong> Paris in den<br />

Jahren 1256-59 unter Leitung Thomas von Aquins, des bedeutendsten Denkers der<br />

4


Hochscholastik, stattfanden. Thomas beginnt die Untersuchung mit einer systematischen<br />

Ableitung des Begriffs des Wahren und seiner Fundierung im Sein der Dinge. Die spezifische,<br />

wesentliche Bedeutung von Wahrheit bestimmt Thomas dann als „Übereinstimmung von<br />

Wirklichkeit und Erkenntnis“ („adaequatio bzw. correspondentia rei et intellectus“). Mit dieser<br />

Definition formuliert Thomas, im Anschluß an Aristoteles, die Korrespondenztheorie der<br />

Wahrheit. Sie wurde im 20. Jh. u.a. von Bertrand Russell, George Edward Moore, Ludwig<br />

Wittgenstein und, in semantischer Reformulierung, von Alfred Tarski vertreten.<br />

Nach dem Wesen der Wahrheit bestimmt Thomas im folgenden den Ort der Wahrheit. Sie ist<br />

ursprünglicher im Verstand als in Dingen realisiert, genauer: im Urteil, in dem der Verstand<br />

Stellung nimmt und Geltung beansprucht. Schließlich wird das Wesen der Wahrheit thematisiert<br />

in der Form der „Reflexion“, in einer „Rückwendung“ des Verstandes in Richtung auf den<br />

Ursprung des Erkenntnisprozesses.<br />

Textgrundlage:<br />

Thomas von Aquin: Von der Wahrheit – De veritate (Quaestio I). Ausgewählt, übersetzt und<br />

herausgegeben von Albert Zimmermann. Lateinisch-deutsch. Hamburg: Meiner 1986<br />

Die Intellekttheorie Sigers von Brabant<br />

Seminar (531100321)<br />

Fr. 14-16 Uhr<br />

Sprechstunde im Semester: Do 13 Uhr<br />

Master of Arts Philosophie<br />

Wie können wir menschliches Denken erklären Was ist der Grund dafür, dass wir uns über die<br />

Gegenstände unseres Denkens intersubjektiv auseinandersetzen können Ist der Intellekt ein<br />

individuelles, menschliches Vermögen oder etwas Überindividuelles Siger von Brabant (ca.<br />

1240-1284) führten diese Fragen u.a. dazu, einen einzigen Intellekt für alle Menschen<br />

anzunehmen. Diese Position wurde von Thomas von Aquin, auch wegen ihrer verheerenden<br />

Folgen für die christliche Moral, scharf kritisiert. Siger entwickelte seine eigene Auffassung<br />

unter Rückgriff auf die Aristotelische Intellekttheorie, die in dieser Veranstaltung zumindest<br />

skizziert werden soll. Wir wollen in diesem Seminar Sigers Position argumentativ rekonstruieren<br />

und prüfen, inwieweit uns seine Thesen heute noch plausibel erscheinen.<br />

Textgrundlage:<br />

Siger von Brabant: Quaestiones in tertium De anima = Über die Lehre vom Intellekt nach<br />

Aristoteles : nebst zwei averroistischen Antworten an Thomas von Aquin ; Lateinisch Deutsch,<br />

hg., übers., eingel. und mit Anmerk. vers. von Matthias Perkams. – Freiburg i. Br., u.a.: Herder,<br />

2007 (Herders Bibliothek der Philosophie des Mittelalters, 12).<br />

-Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft-<br />

Prof. Dr. Claudia Wich-Reif<br />

Rheinische Reiseberichte<br />

Seminar (505003120)<br />

Mi. 10-12 Uhr, Hauptgebäude: Bibliotheks- und Arbeitsraum IV<br />

Dass wir auch in vergangenen Zeiten gereist sind, ist dokumentiert, und zwar in verschiedenen<br />

Formen: in Reiseberichten, die real oder auch fiktiv sein können, in (Sprach-)Reiseführern oder<br />

aber in Briefen und anderen Formen von schriftlicher Kommunikation, in denen Reisen (auch<br />

ein) Thema sind. Im Seminar stehen Aufzeichnungen über Reisen aus dem rheinischen Raum im<br />

5


Zentrum der Betrachtung. Sie sollen anhand von sprachinternen und -externen Kriterien<br />

untersucht werden. – Sprachhistorische Kenntnisse sind erwünscht.<br />

Literatur:<br />

Hermann Bausinger – Klaus Beyrer – Gottfried Korff (Hgg.), Reisekultur. Von der Pilgerfahrt<br />

zum modernen Tourismus. München 1991; Peter Brenner, (Hg.), Der Reisebericht. Die<br />

Entwicklung einer Gattung in der deutschen Literatur, Suhrkamp TB 2097, Frankfurt a.M. 1989.<br />

– Primärliteratur sowie weitere Titel werden in den einzelnen Sitzungen genannt.<br />

Leistungsnachweis:<br />

Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer halten ein Referat und schreiben (auf dieser Basis)<br />

eine wissenschaftliche Hausarbeit.<br />

Prof. Dr. Claudia Wich-Reif<br />

Seminar für AbschlusskandidatInnen<br />

Seminar (505000006)<br />

Di. 18-20 Uhr Hauptgebäude: Dienstzimmer der/des Lehrenden (IGLK), R. 0.052<br />

Bemerkung: Teilnahme durch Einladung, persönliche Anmeldung oder Vorgespräch<br />

Das Oberseminar ist für Teilnehmerinnen und Teilnehmer gedacht, die sich mit dem Verfassen<br />

einer Abschluss- oder weiterführenden Qualifikationsarbeit beschäftigen und diejenigen, die dies<br />

schon hinter sich haben. Es sollen (fast) fertige Arbeiten vorgestellt werden, die in der nächsten<br />

Zeit eingereicht werden oder gerade eingereicht worden sind, aber auch wissenschaftliche<br />

Beiträge (Monographien, Aufsätze, Rezensionen) in vergleichbaren Stadien.<br />

Literatur: Wird für die einzelnen Sitzungen bekannt gegeben.<br />

Prof. Dr. Claudia Wich-Reif<br />

Sprache in Zeit und Raum<br />

Plenum (505000210)<br />

Mi. 12-14 Uhr Hauptgebäude: Hörsaal XV<br />

Mit dem Gebrauch von Sprache ist stets mehr verbunden als der reine Äußerungsakt: Alleine an<br />

der Sprache können wir oft erkennen, in welchem Raum jemand geboren wurde, daneben, ob er<br />

jünger oder älter ist und zu wem oder über wen er spricht. Für die geschriebene Sprache ist das<br />

(heute) anders, aber auch nicht alle geschriebenen Äußerungen sind gleich: Wir ahnen oder<br />

wissen, ob etwas für einen Experten oder einen Laien, für einen Freund oder einen eher<br />

Unbekannten aufgezeichnet ist, ob sie für einen oder für viele ist, ob sie zum Hören oder Lesen<br />

vorgesehen ist. Im Plenum wird gezeigt, wie Sprache im Raum und in der Zeit gebraucht wird,<br />

wie und warum sich Sprache im Laufe der Zeit verändert hat und welchen Regeln diese<br />

Veränderungen folgen.<br />

Das Plenum ist unter anderem Bestandteil von Modul B 2: Das Plenum und die beiden Übungen<br />

können in einem oder über zwei Semester verteilt besucht werden. Der Leistungsnachweis ist für<br />

das Modul B 2 mit dem Bestehen einer Modulabschlussklausur erbracht.<br />

Literatur:<br />

Peter von Polenz, Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart, Bd. 1:<br />

Einführung · Grundbegriffe · 14. bis 16. Jahrhundert, 2., überarb. und erg. Aufl. Berlin / New<br />

York 2000; Bd. 2: 17. und 18. Jahrhundert, 2994; Bd. 3: 19. und 20. Jahrhundert, 1999; Wilhelm<br />

Schmidt, Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das germanistische Studium, 10.,<br />

verbesserte u. erw. Aufl., erarbeitet unter der Leitung von Helmut Langner und Norbert Richard<br />

Wolf, Stuttgart 2007. – Weitere (Spezial-)Literatur wird in den einzelnen Sitzungen genannt.<br />

6


Anja Joschko M.A., Sonja Pasligh M.A., Frank Scheerer M.A., Dr. Jan Seifert<br />

Einführung in die germanistische Linguistik, historisch<br />

Übung (505000230)<br />

Gruppe A: Mo. 12-14 Uhr Hauptgebäude - Übungsraum im 3. OG, Seifert<br />

Gruppe B: Mo. 10-12 Uhr Hauptgebäude - Bibliotheks- und Arbeitsraum VI, Pasligh<br />

Gruppe C: Di. 12-14 Uhr Hauptgebäude - Übungsraum 3, VZ, Joschko<br />

Gruppe D: Mi. 14-16 Uhr Hauptgebäude - Hörsaal II, Scheerer<br />

Gruppe E: Di. 10-12 Uhr Hauptgebäude - Übungsraum 6, VZ, Joschko<br />

Die Übung verfolgt zwei Ziele: Zum einen sollen Sie einen Überblick über die Entwicklung der<br />

deutschen Sprache seit ihren Anfängen und über die Vorgeschichte der deutschen Sprache<br />

erhalten, zum anderen sollen Sie in Gegenstände und Methoden der historischen<br />

Sprachwissenschaft eingeführt werden. Dies geschieht systematisch und exemplarisch anhand<br />

der Beschreibungsebenen Phonologie, Morphologie und Syntax.<br />

Literatur:<br />

Schmidt, Wilhelm (2007): Geschichte der deutschen Sprache. Ein Lehrbuch für das<br />

germanistische Studium. 10., verbesserte u. erw. Aufl., erarbeitet unter der Leitung von Helmut<br />

Langner und Norbert Richard Wolf. Stuttgart: Hirzel.<br />

Leistungsnachweis:<br />

Klausur im Rahmen des Moduls B2<br />

Eva Büthe M.A.<br />

Lehnwortschatz und Lehnsyntax<br />

Seminar (505000830)<br />

Do. 10-12 Uhr Hauptgebäude: Bibliotheks- und Arbeitsraum IV<br />

Von Sprachkritikern und Sprachhütern wurde und wird immer wieder angemahnt, dass Sprachen<br />

durch Entlehnungen, insbesondere im Wortschatz, überfremdet würden. Im Seminar wird<br />

hinterfragt, was mit „Überfremdung“ eigentlich gemeint ist, es wird erörtert, aus welchen<br />

Gründen und zu welchen Zeiten Sprachmaterial aus bestimmten anderen Sprachen übernommen<br />

wird, wie und warum es in den Wortschatz und/oder auch die Syntax integriert wird. Daneben<br />

sollen Entlehnungswege rückverfolgt werden und es soll auch überprüft werden, ob zu einem<br />

Zeitpunkt Fremdes bzw. fremd Empfundenes tatsächlich fremd ist oder ob es nicht sogar<br />

Möglichkeiten gibt, Eigenes im fremd Empfundenen zu (wiederzu)finden.<br />

Literatur:<br />

Werner Betz, Lehnwörter und Lehnprägungen im Vor- und Frühdeutschen, in: Deutsche<br />

Wortgeschichte. Hg. v. Friedrich Maurer u. Heinz Rupp, I, Grundriß der germanischen<br />

Philologie 17/I, 3., neubearb. Aufl. Berlin – New York 1974, S. 135-163.<br />

Leistungsnachweis:<br />

Die Seminarteilnehmer bereiten ein Referat vor und verfassen auf dieser Grundlage eine<br />

Hausarbeit.<br />

Bettina Schmitz M.A.<br />

Textsorten - linguistisch und historisch<br />

Übung (505000835)<br />

Di. 12-14 Uhr Am Hofgarten 22: Übungsraum im EG<br />

Historische Sprachzeugnisse begegnen uns immer in Form von Texten - seien es Heldensagen,<br />

Kochrezepte oder Predigten. In der Übung sollen solche und andere Textsorten aus<br />

sprachwissenschaftlicher Perspektive, aber auch mit Blick auf ihren geschichtlichen und sozialen<br />

7


Kontext betrachtet werden. Im Mittelpunkt stehen einzelne Texte, die exemplarisch untersucht<br />

werden sollen. Wer waren Schreiber, Auftraggeber und Rezipienten Welche Auswirkungen<br />

haben soziale Gegebenheiten auf die Sprache des Textes Ziel ist es, aufzuzeigen, wie<br />

wechselseitige Beziehungen zwischen Sprache und Kultur die Entstehung verschiedener<br />

Textsorten beeinflusst haben.<br />

Dr. Stefan Müller<br />

Altfriesisch<br />

Arbeitsgemeinschaft (505000007)<br />

Fr. 10-12 Uhr<br />

Hauptgebäude: Übungsraum 6, VZ<br />

Diese Veranstaltung ist ein zwangloser Lesekreis zur gemeinsamen Beschäftigung mit<br />

altfriesischen Texten. Ein roter Faden mag die Frage sein, wie sich das Altfriesische zum<br />

Altenglischen einerseits und zum Althochdeutschen andererseits verhalte, und was sich daraus<br />

für die Frage schließen lasse, ob es ein Westgermanisch gegeben und wie es sich aufgegliedert<br />

habe.<br />

Für die Teilnahme erforderlich sind Kenntnisse im Altenglischen oder Althochdeutschen und<br />

eine besondere Begeisterung für Sprachgeschichtliches. Dieser Lesekreis ist nur aus technischen<br />

Gründen einem bestimmten Dozenten zugeordnet und tatsächlich leitungslos.<br />

P. Kern<br />

Ovid-Rezeption im Mittelalter<br />

Vorlesung (505001110)<br />

Mi. 16-18 Uhr,<br />

Hauptgebäude, Hörsaal VII<br />

Die Zeit des 12. und 13. Jahrhunderts gilt als 'aetas Ovidiana' (als 'Ovidianisches Zeitalter'), und<br />

der römische Dichter Ovid (43 v.Chr. -17 oder 18 n.Chr.) blieb bis in die Neuzeit berühmt und<br />

einflussreich. Als Autorität in Fragen der Liebe (als 'praeceptor amoris') wurde die<br />

mittelalterliche Liebeslyrik und Minnetopik von ihm entscheidend mitgeprägt; seine Dichtungen<br />

(zumal die 'Metamorphosen' und die 'Heroides') wurden nachgeahmt und waren stilbildend für<br />

die Erzählweise der Romane; ihre Themen und Motive sind immer wieder aufgegriffen worden,<br />

gleichermaßen in der Literatur wie in der bildenden Kunst; Ovids Texte konnten auch im<br />

moralischen und allegorischen Sinn ausgelegt und umgedeutet werden. Von all dem soll die<br />

Vorlesung handeln, in der die wichtigsten Textpassagen (wo nötig, übersetzt bzw. paraphrasiert)<br />

vervielfältigt zur Verfügung gestellt werden. Besucht werden kann diese Vorlesung nicht nur<br />

von Germanisten, sondern auch von Mittellateinern, Romanisten, Anglisten, Kunsthistorikern<br />

und allen am Thema interessierten Studierenden.<br />

Zur Einführung in die Thematik empfehle ich:<br />

Franco Munari, Ovid im Mittelalter. Zürich 1960 oder: Karl Stackmann, Ovid im Mittelalter. In:<br />

Arcadia 1 (1966) 231-254.<br />

Prof. Dr. Karina Kellermann<br />

Literatur des deutschen Mittelalters: Grundlagen und Verständnisperspektiven<br />

Vorlesung / Plenum (505000110)<br />

Fr. 12-14 Uhr HSI Beginn: 22.10.<strong>2010</strong><br />

Eine vergangene Sprache, eine mit dem Nutzen gepaarte Ästhetik, eine durch religiöse<br />

Vorannahmen geprägte Hermeneutik, eine auf vis-à-vis-Kommunikation setzende Geselleschaft,<br />

ein christozentrisches Weltverständnis prägen die Literatur des deutschen Mittelalters. Damit ist<br />

uns modernen Leserinnen und Lesern der unmittelbare Zugang zu mittelalterlichen Texten<br />

8


verstellt, auch wenn wir uns an dem Klang eines Minneliedes, an der Farbigkeit einer Miniatur,<br />

am Raffinement einer Schmuckinitiale, an der Materialität einer Handschrift durchaus ergötzen<br />

können. Für das tiefergehende Verständnis der mittelalterlichen Texte und ihrer Kultur, ihres<br />

Sitzes im Leben, ihrer Herkunft aus einer gelehrten schriftlichen oder – im Gegenteil – einer<br />

analphabetisch mündlichen Tradition bedarf es eines Verstehenshorizontes, der in dieser<br />

Lehrveranstaltung an ausgewählten Beispielen aufgespannt werden soll.<br />

Prof. Dr. Karina Kellermann<br />

Eilhart von Oberg: ‚Tristrant’, Gottfried von Straßburg: ‚Tristan’ – eine vergleichende<br />

Lektüre<br />

Übung C2b und C3a (505001150)<br />

Do. 10-12 Uhr Raum: ÜR 4, VZ<br />

„Wer liebt, hat recht“ – Tristandichtungen des Hochmittelalters (Do 12-14)<br />

Seminar C2b und C3a (505001120)<br />

Do. 12-14 Uhr Raum: ÜR 4, VZ<br />

Eine der berühmtesten Liebesgeschichten der Welt. Eine Geschichte von Liebe und Verrat,<br />

Betrug und Treue, Freude und Leid und Tod. Das uralte Thema. „Wer liebt, hat recht“ heißt es<br />

bei Peter von Matt. Dieses Axiom trifft auf Tristan und Isolde ebenso zu wie auf ihre Gefährten<br />

im Geiste: Paolo und Francesca, Dido und Äneas, Pyramos und Thisbe, Romeo und Julia.<br />

Der Tristanroman spielt als erster Roman in deutscher Sprache das archaische Thema von Liebe<br />

und Ehebruch, von Liebe und Gesellschaft virtuos durch. Eilhart von Oberg akzentuiert in der<br />

Spur der südfranzösischen Vorlage des Béroul die Brautwerbungsgeschichte, die Liebe als<br />

Passion und ihre Ursache, den Liebestrank, sowie die wiederholte Trennung und<br />

Wiederbegegnung der Liebenden unter abenteuerlichen und schwankhaften Umständen.<br />

Gottfried von Straßburg, der den Stoff in dezidiert höfischer Ausrichtung nach der französischen<br />

Vorlage des Thomas neu gestaltet, erzählt nicht nur eine fulminante Liebesgeschichte, er lässt<br />

uns Einblick nehmen in eine durch und durch verrottete Hofgesellschaft, führt uns in die<br />

höchsten Höhen der mittelalterlichen Rhetorik, verblüfft uns mit einem modern anmutenden<br />

ironischen Stil, präsentiert recht ungewöhnliche Erziehungskonzepte und pflegt einen<br />

atemberaubenden Umgang mit religiösen Ritualen.<br />

Dieses Seminar arbeitet eng am Text der beiden mittelhochdeutschen Tristan-Romane Eilharts<br />

und Gottfrieds und nimmt außerdem Bezug auf die – in zweisprachigen Ausgaben vorliegenden<br />

– altfranzösischen Vorgänger Béroul und Thomas. In der Übung (donnerstags 10-12 Uhr)<br />

werden wir zunächst die entsprechenden Textstellen erarbeiten, die wir im anschließenden<br />

Seminar (donnerstag 12-14 Uhr) interpretatorisch erschließen. Deswegen ist es zwingend<br />

erforderlich, sowohl Übung als auch Seminar zu besuchen.<br />

Textgrundlage:<br />

- Eilhart von Oberg: Tristrant. Hrsg. v. Hadumod Bußmann. Tübingen 1969 (ATB 70).<br />

- Eilhart von Oberg: Tristrant und Isalde. Nach der Heidelberger Handschrift Cod. Pal. Germ.<br />

346. Hrsg. v. Danielle Buschinger. Berlin 2004.<br />

- Gottfried von Straßburg: Tristan. Nach dem Text von Friedrich Ranke hrsg., ins Nhd. übersetzt,<br />

mit einem Stellenkommentar und einem Nachwort von Rüdiger Krohn. Bd. 1-3. Stuttgart 1980<br />

u.ö. (RUB 4471-4473).<br />

- Gottfried von Straßburg: Tristan. Bd 1: Text. Unveränderter 5. Abdr. nach dem dritten mit<br />

einem auf Grund von Friedrich Rankes Kollationen verbesserten kritischen Apparat besorgt und<br />

mit einem erweiterten Nachwort versehen von Werner Schröder. Hrsg. v. Karl Marold. Berlin<br />

2004. Bd 2: Übersetzung. Einf. v. Tomas Tomasek. Übers. v. Peter Knecht. Berlin 2004.<br />

9


Zur Einführung:<br />

Christoph Huber: Gottfried von Straßburg: Tristan. Berlin 2000 u.ö. (Klassiker-Lektüren 3).<br />

-Institut für Geschichtswissenschaft-<br />

Prof. Dr. Matthias Becher<br />

Die frühen Staufer<br />

Vorlesung (504000443)<br />

Do. 10-12 Uhr<br />

Hauptgebäude: HS III<br />

Die Zeit der frühen Staufer war eine Epoche grundlegenden Wandels. Im Mittelpunkt der<br />

Vorlesung wird das mittelalterliche Imperium stehen, das als zentrale Macht nicht nur die<br />

politische Geschichte Mitteleuropas bestimmte, sondern dessen Aktionen auch für den<br />

Mittelmeerraum, Ost- und Westeuropa bedeutsam waren. Vor allem aber soll auf die<br />

tiefgreifenden Strukturveränderungen der Zeit eingegangen werden, wobei die zunehmende<br />

Verrechtlichung, die Entwicklung der Städte und der Aufstieg neuer sozialer Schichten zu<br />

behandeln sind.<br />

Literatur:<br />

O. Engels, Die Staufer (8. Aufl. 2005); K. Görich, Die Staufer. Herrscher und Reich (2. Aufl.<br />

2008); A. Haverkamp, Zwölftes Jahrhundert 1125-1198 (= Gebhardt. Handbuch der deutschen<br />

Geschichte, Bd. 5, 10. Aufl., 2003); H. Keller, Zwischen regionaler Begrenzung und universalem<br />

Horizont (1990).<br />

Prof. Dr. Matthias Becher<br />

Zwischen Papst und Fürsten. Die Könige und Kaiser von Heinrich IV. bis Friedrich<br />

Barbarossa<br />

Hauptseminar (504000492)<br />

Mi. 10-12 Uhr<br />

Hauptgebäude: Raum I<br />

Neue Forschungen gehen davon aus, dass die Fürsten seit der zweiten Hälfte des 11.<br />

Jahrhunderts ein größeres Mitspracherecht bei der Regierung des Reiches für sich reklamierten.<br />

Diese gesteigerte Fürstenverantwortung habe sich insbesondere bei Königswahlen und auf<br />

Reichsversammlungen gezeigt. Ziel des Seminars ist es, die Genese dieser Auffassung<br />

nachzuzeichnen, sie in den Kontext der allgemeinen Verfassungsentwicklung einzuordnen und<br />

sie anhand ausgewählter Beispiele zu überprüfen.<br />

In der Veranstaltung selbst wird rege Mitarbeit sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines<br />

Referats erwartet, für das ein zwei- bis dreiseitiges Thesen- und Quellenpapier sieben Tage vor<br />

dem Referatstermin vorgelegt werden muss.<br />

Elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de. Nach Zulassung Übernahme eines Themas<br />

durch Eintragung in die im Sekretariat (Frau Gröne, Zimmer 106, 1. Etage) ausliegende Liste.<br />

Literatur:<br />

H. Keller, Schwäbische Herzöge als Thronbewerber: Herzog Hermann II. (1002), Rudolf von<br />

Rheinfelden (1077), Friedrich von Schwaben (1125). Zur Entwicklung von Reichsidee und<br />

Fürstenverantwortung, Wahlverständnis und Wahlverfahren im 11. und 12. Jahrhundert, in: ZGO<br />

131 (1983), S. 123-162; J. Schlick, König, Fürsten und Reich (1056-1159).<br />

Herrschaftsverständnis im Wandel (2001).<br />

10


Prof. Dr. Matthias Becher<br />

König und Reich im Früh- und Hochmittelalter<br />

Hauptseminar/Übung (504000501)<br />

Di. 18-20 Uhr Hauptgebäude: Raum III Beginn: 19. Oktober <strong>2010</strong><br />

Die politische Ordnung im Früh- und Hochmittelalter beruhte in hohem Maße auf dem<br />

Einverständnis zwischen dem König seinen „Großen“, den hohen geistlichen Würdenträgern und<br />

den führenden Vertretern des Adels. Daher spricht die jüngere Forschung von „konsensualer<br />

Herrschaft“ und entwickelt so den von der „Neuen Verfassungsgeschichte“ entwickelten<br />

Herrschaftsbegriff fort. In der Veranstaltung sollen zunächst Thronwechsel und innere<br />

Auseinandersetzungen in den Blick genommen werden, um dann Recht und Verfassung als<br />

Grundlagen des Königtums zu diskutieren.<br />

In der Veranstaltung selbst wird rege Mitarbeit sowie die Bereitschaft zur Übernahme eines<br />

Referats erwartet, für das ein zwei- bis dreiseitiges Thesen- und Quellenpapier sieben Tage vor<br />

dem Referatstermin vorgelegt werden muss. Eine Prüfungsleistung wird darüber hinaus durch<br />

die Erstellung einer Hausarbeit erbracht.<br />

Elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de. Nach Zulassung Übernahme eines Themas<br />

durch Eintragung in die im Sekretariat (Frau Gröne, Zi 106, 1. Etage) ausliegende Liste.<br />

Literatur:<br />

J. Hannig, Consensus fidelium. Frühfeudale Interpretationen des Verhältnisses zwischen<br />

Königtum und Adel am Beispiel des Frankenreiches (1982); B. Schneidmüller, Konsensuale<br />

Herrschaft. Ein Essay über Formen und Konzepte politischer Ordnung im Mittelalter, in: Reich,<br />

Regionen und Europa in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift für Peter Moraw, hg. von P.-J.<br />

Heinig u. a. (2000), S. 53-87.<br />

Linda Dohmen, M.Phil.<br />

Der Sturz Kaiser Karls III. (887)<br />

Proseminar (50400460)<br />

Di. 16-18 Uhr Institut für Geschichtswissenschaft, Raum III (Kleiner Übungsraum)<br />

Karl III., auch genannt ‚der Dicke’, der Urenkel Karls des Großen, war der letzte Herrscher über<br />

das gesamte Frankenreich. Unter ihm waren das heutige Frankreich, Deutschland und Italien<br />

noch einmal in einer Person vereint. Doch 887 sollte ein desaströses Jahr für ihn werden: Die<br />

Normannen bedrängten das Reich, er selbst litt an einer schweren Krankheit und trennte sich<br />

überdies von seinem engsten Vertrauten, Bischof Liutward, und seiner Frau, Kaiserin Richgard,<br />

über die Gerüchte eines ehebrecherischen Verhältnisses kursierten. Ende 887 wurde Karl III. von<br />

seinen ostfränkischen Getreuen verlassen und an seiner Stelle der aus Bayern angerückte Arnulf,<br />

ein Neffe des Kaisers, zum König erhoben. Ein paar Wochen später, im Januar 888, starb Karl<br />

auf einem Hof in Alemannien.<br />

Anhand der Absetzung Karls III. sollen im Seminar Grundkonstanten frühmittelalterlicher<br />

Herrschaft – insbesondere im Hinblick auf ihre Legitimation – erarbeitet werden. In erster Linie<br />

dient die Veranstaltung aber der Einführung in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens,<br />

weshalb sukzessive Methodik und Arbeitsweisen der Mediävistik und der Historischen<br />

Hilfswissenschaften vorgestellt werden.<br />

Teilnahmevoraussetzung sind Grundkenntnisse der lateinischen Sprache, die Bereitschaft zur<br />

Übernahme eines Kurzreferates und regelmäßige Mitarbeit auch in schriftlicher Form. Das<br />

Proseminar schließt mit einer Klausur.<br />

Zur Einführung wird empfohlen:<br />

- Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart ³2006.<br />

- Hagen Keller, Zum Sturz Karls III., in: Deutsches Archiv 22 (1966), S. 333-384.<br />

11


- Rudolf Schieffer, Karl III. und Arnolf, in: Festschrift für Eduard Hlawitschka zum 65.<br />

Geburtstag, hrsg. v. Karl Rudolf Schnith u. Roland Pauler (Münchener Historische Studien.<br />

Abteilung Mittelalterliche Geschichte 5), Kallmünz/Opf. 1993, S. 133-149.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Linda Dohmen, M.Phil.<br />

Der Dynastiewechsel von 751<br />

Proseminar (50400459)<br />

Mi. 14-16 Uhr<br />

Institut für Geschichtswissenschaft, Raum I (Großer Übungsraum)<br />

Die Absetzung des letzten Merowingers Chilperich III. durch seinen Hausmeier Pippin den<br />

Jüngeren und dessen Erhebung zum König der Franken mit Unterstützung des Papstes Zacharias<br />

war zweifellos bereits für die Zeitgenossen ein aufsehenerregendes Ereignis. Auch aus der<br />

Rückschau betrachtet, hatte das Bündnis der Karolinger mit dem Papsttum zweifellos wichtige<br />

Auswirkungen auf das Wesen des (früh-)mittelalterlichen Königtums, da es insbesondere dessen<br />

sakrale Bezüge nachhaltig verstärkte. Doch kann der Dynastiewechsel von 751 gar als<br />

„folgenschwerste Tat des ganzen Mittelalters“ bezeichnet werden, wie bisweilen – durchaus<br />

provokativ – in der Forschung behauptet wird<br />

Anhand des Themas sollen im Seminar Grundkonstanten frühmittelalterlicher Herrschaft –<br />

insbesondere im Hinblick auf ihre Legitimation – erarbeitet werden. In erster Linie dient die<br />

Veranstaltung aber der Einführung in die Techniken wissenschaftlichen Arbeitens, weshalb<br />

sukzessive Methodik und Arbeitsweisen der Mediävistik und der Historischen<br />

Hilfswissenschaften vorgestellt werden.<br />

Teilnahmevoraussetzung sind Grundkenntnisse der lateinischen Sprache, die Bereitschaft zur<br />

Übernahme eines Kurzreferates und regelmäßige Mitarbeit auch in schriftlicher Form. Das<br />

Proseminar schließt mit einer Klausur.<br />

Zur Einführung wird empfohlen:<br />

- Der Dynastiewechsel von 751. Vorgeschichte, Legitimationsstrategien und Erinnerung, hrsg.<br />

von Matthias Becher und Jörg Jarnut, Münster 2004.<br />

- Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter, Stuttgart ³2006.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Manfred Groten<br />

Rheinische Geschichte im 12. Jahrhundert<br />

Vorlesung (504000444)<br />

Mo. 10-12 Uhr<br />

HS VIII<br />

Die Vorlesung führt anhand eines rheinischen Beispiels in die spezielle Ausrichtung und die<br />

Methoden der historischen Teildisziplin der Landesgeschichte ein. Ausgehend von der Frage,<br />

was der Begriff Rheinland oder Rheinlande im Kontext des 12. Jahrhunderts bedeuten könnte,<br />

wird der auf Köln ausgerichtete Raum als politischer Interaktionsraum in den Blick genommen.<br />

Die Strukturen dieses Raumes sollen transparent gemacht und die Hauptakteure auf der<br />

politischen Bühne (Erzbischof von Köln – Adel) vorgestellt werden. Das Selbstverständnis des<br />

rheinischen Adels und – dadurch bedingt – sein Verhältnis zum Kölner Erzbischof erfuhren im<br />

Laufe des 12. Jahrhunderts eine grundlegende Veränderung. Der Begriff der Territorialisierung<br />

kann diesen Wandel nur unzureichend erfassen.<br />

Das 12. Jahrhundert erweist sich generell als die entscheidende Wende zur „Neuzeit“. Davon<br />

zeugen auch im Rheinland die Entwicklung städtischer Gemeinwesen (vor allem in Köln), das<br />

Aufblühen wissenschaftlicher Studien und der wirtschaftliche Aufschwung in Stadt und Land.<br />

12


Die Entwicklung der Region darf nicht isoliert gesehen werden. Verständlich wird die rheinische<br />

Geschichte erst im Rahmen der Reichsgeschichte und vor allem der europäischen Geschichte.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Rheinische Geschichte 1,3 hrsg. von Franz Petri und Georg Dröge, Düsseldorf 1983, S. 205-296<br />

(Odilo Engels); Manfred Groten, Köln und das Reich, Zum Verhältnis von Kirche und Stadt zu<br />

den staufischen Herrschern 1151-1198, in: Stauferreich im Wandel (Mittelalter-Forschungen 9)<br />

hrsg. von Stefan Weinfurter, Stuttgart 2002, S. 237-252.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Manfred Groten<br />

Schiedsgerichtsbarkeit im Rheinland im 13. Jahrhundert<br />

Hauptseminar (504000497)<br />

Mo. 14-16 Uhr Übungsraum am Hofgarten 22<br />

Im 13. Jahrhundert war im Reich die Königsgewalt schwach, der Machthunger der Fürsten und<br />

Herren stark. In einer solchen Situation waren Konflikte auf allen Ebenen an der Tagesordnung.<br />

Wie man sie mit neuen Rechtsvorstellungen im regionalen Rahmen beizulegen oder<br />

einzudämmen versuchte, soll im Seminar anhand rheinischer Quellen untersucht werden.<br />

Gelesen und interpretiert werden deutsche und lateinische Sühneurkunden und andere<br />

einschlägige Texte.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Wilhelm Janssen, Bemerkungen zum Aufkommen der Schiedsgerichtsbarkeit am Niederrhein im<br />

13. Jahrhundert, in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 43 (1971) S. 77 – 100.<br />

B.A.-Studiengang: Das Seminar sollte mit der Veranstaltung von Frau Dr. Nikolay-Panter<br />

kombiniert werden.<br />

Magisterstudiengang: Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind<br />

regelmäßige Teilnahme, Referat und Seminararbeit (25 Seiten). Die Verteilung der Referate<br />

erfolgt in der ersten Sitzung. Das Thesenpapier muss spätestens in der dem Vortrag des Referats<br />

voraufgehenden Sitzung vorgelegt werden.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Manfred Groten<br />

Fürstliche und adlige Herrschaft im Rheinland im 14. Jahrhundert<br />

Hauptseminar (504000504)<br />

Do. 10-12 Uhr Übungsraum Am Hofgarten 22<br />

An den Beispielen der Grafen/Herzöge von Jülich, der Grafen von der Mark und der<br />

Herren/Grafen von Moers werden Herrschaftsstrategien adliger Häuser vergleichend untersucht.<br />

Zu den Untersuchungsthemen zählen das sich wandelnde Erscheinungsbild von Herrschaft, das<br />

Streben nach Rangerhöhung (Grafentitel, Reichsfürstenstand) und aussichtsreichen<br />

Eheverbindungen (Erbtöchter), die Bedeutung von Geldwirtschaft und Pfandschaften, die<br />

Landesverwaltung sowie die Teilhabe an der Politik im Reich und in Europa.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Wilhelm Janssen, Die niederrheinischen Territorien im Spätmittelalter, in: Rheinische<br />

Vierteljahrsblätter 64 (2000), S. 45 – 167; Manfred Groten, Unser lieber gnädiger Herr,<br />

Beobachtungen zum Herrschaftsverhältnis Wilhelms V. von Jülich (gest. 1361), in: Rheinische<br />

Vierteljahrsblätter 65 (2001), S. 197 – 221; Norbert Reimann, Die Grafen von der Mark und die<br />

geistlichen Territorien der Kölner Kirchenprovinz (1313 – 1368), Dortmund 1973.<br />

Magisterstudiengang: Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind<br />

regelmäßige Teilnahme, Referat und Seminararbeit (25 Seiten). Die Verteilung der Referate<br />

13


erfolgt in der ersten Sitzung. Das Thesenpapier muss spätestens in der dem Vortrag des Referats<br />

voraufgehenden Sitzung vorgelegt werden.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Dr. Florian Hartmann<br />

Die Staufer und Italien (mit Exkursion)<br />

Übung (504000483)<br />

Mo. 16-18 Uhr Raum III Beginn: 18. Oktober<br />

Über mehr als ein Jahrhundert prägten die Staufer die Geschichte des römisch-deutschen<br />

Reiches. Allerdings dürften sich die staufischen Könige und Kaiser von Konrad III. (1138–1152)<br />

über Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI., Philipp und Friedrich II. bis zu Konrad IV. († 1254)<br />

zusammen genommen wohl mehr auf der Apenninhalbinsel als nördlich der Alpen aufgehalten<br />

haben. Was hat die Staufer immer wieder nach Italien gezogen Welche Auswirkungen hatte die<br />

Abwesenheit der Könige auf die Geschicke des Reiches nördlich der Alpen Welchen Problemen<br />

sahen sie sich in Italien ausgesetzt Und wie beeinflussten sich diese Probleme gegenseitig<br />

Neben den Auseinandersetzungen mit den italienischen Städtekommunen in Oberitalien, die<br />

zunehmend Autonomie einforderten, sollen in der Übung die normannischen Herrscher in<br />

Süditalien und vor allem die Päpste in den Blick genommen werden. Letztere griffen in die<br />

Auseinandersetzungen der Staufer mit den Normannen und mit den Kommunen ein, standen aber<br />

in der Stadt Rom selbst erheblich unter Druck. So belegen die Päpste einerseits die<br />

Interdependenzen zwischen den verschiedenen Konflikten, andererseits zeigt sich die ideelle<br />

Bedeutung der Ewigen Stadt.<br />

Bei entsprechender Nachfrage ist eine Exkursion nach Rom geplant, die vom 20./21. bis 25./26.<br />

März <strong>2011</strong> stattfinden soll. Anmeldungen zur Exkursion erbitte ich bis zum 1. September <strong>2010</strong><br />

an die Adresse: f.hartmann@uni-bonn.de. Verbindliche Anmeldungen zur Exkursion erfolgen<br />

dann in der ersten Sitzung am 18. Oktober <strong>2010</strong>.<br />

Die Anmeldung zur Exkursion ersetzt nicht die elektronische Anmeldung zur Übung über<br />

basis.uni-bonn.de.<br />

Zur Einführung:<br />

Knut Görich, Die Staufer. Herrscher und Reich, München 22008.<br />

Elke Goez, Geschichte Italiens im Mittelalter, Darmstadt <strong>2010</strong>.<br />

Dr. Matthias Koch<br />

Die Königserhebung Ottos des Großen (936)<br />

Proseminar (504000464)<br />

Gruppe A: Mo. 14-16 Raum III<br />

Gruppe B: Do. 14-16 Raum I<br />

Anmeldung über basis.uni-bonn.de<br />

Die Königserhebung Ottos des Großen zählt zu den bekanntesten und meistbehandelten<br />

Ereignissen des ostfränkisch-deutschen Mittelalters. Während die ältere Forschung der<br />

ausführlichsten Quelle, dem sächsischen Geschichtsschreiber Widukind von Corvey, im großen<br />

und ganzen Vertrauen schenkte, hat man in jüngerer Zeit einerseits neue Quellen entdeckt,<br />

andererseits die Glaubwürdigkeit Widukinds erheblich in Zweifel gezogen. Das Proseminar<br />

möchte den Gang der Forschungsdiskussion nachvollziehen und zugleich anhand dieses<br />

konkreten Beispiels in die Interpretation spezifisch mittelalterlicher Quellen einführen.<br />

Das Proseminar schließt mit einer Klausur als Studienleistung, deren Bestehen Voraussetzung ist<br />

für die Zulassung zur Modulabschlußprüfung im Sommersemester. Grundkenntnisse der<br />

14


lateinischen Sprache und die Bereitschaft, sich mit lateinischen Texten auseinanderzusetzen,<br />

werden erwartet.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Hagen Keller / Gerd Althoff, Die Zeit der späten Karolinger und der Ottonen. Krisen und<br />

Konsolidierungen 888-1024, Stuttgart 2008 (Gebhardt. Handbuch der deutschen Geschichte 3),<br />

S.115-208, bes. S. 148-156.<br />

Prof. Dr. Theo Kölzer<br />

Die Karolingische Renaissance<br />

Hauptseminar (504000494)<br />

Di. 16-18 Uhr Übungsraum I<br />

Die sog. „Karolingische Renaissance“ ist zum Inbegriff einer umfassenden Erneuerung<br />

geworden, die im 8./9. Jahrhundert verschiedene Bereiche des kulturellen Lebens erfaßte: die<br />

Schriftkultur und die Bildung ebenso wie die Buchkunst, die Baukunst oder die Dichtung. Die<br />

Auswirkungen dieses „Reformprogramms“ sollen in der Lehrveranstaltung anhand ausgewählter<br />

Beispiele nachvollzogen werden, unter besonderer Berücksichtigung der Frage, welche Funktion<br />

Karl dem Großen als Herrscher dabei zugekommen ist.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

R. Schieffer, Schriftkultur und Reichsverwaltung unter den Karolingern, Opladen 1996; J.<br />

Laudage, Die Karolingische Renaissance und Bildungsreform, in: Isti moderni.<br />

Erneuerungkonzepte und Erneuerungskonflikte in Mittelalter und Renaissance, hg. von C. Kann,<br />

Düsseldorf 2009, S. 29-72.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Theo Kölzer<br />

Auf dem Wege zu einer kritischen Edition – Die Urkunden Ludwigs des Frommen<br />

Übung (504000510)<br />

Do. 8-10 Uhr Übungsraum III<br />

Das Seminar richtet sich an Studierende, die Interesse haben an der Lösung diplomatischer und<br />

editorischer Probleme im Umkreis einer kritischen Edition, wie sie am Lehrstuhl derzeit für die<br />

Diplomata-Reihe der Monumenta Germaniae Historica vorbereitet wird. Diplomatische Grundund<br />

Lateinkenntnisse werden vorausgesetzt. Eine Modulabschlußprüfung in Form einer Klausur<br />

kann abgelegt werden.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Theo Kölzer<br />

Ältere und neuere Tendenzen der Urkundenforschung<br />

Vorlesung (504000441)<br />

Di. 10-12 Uhr Hörsaal XV (Hauptgebäude <strong>Universität</strong>) Beginn: 12. Oktober <strong>2010</strong><br />

Die Diplomatik als Disziplin der Urkundenlehre und -forschung zählt zu den wichtigsten sog.<br />

Historischen Hilfswissenschaften und ist ein unverzichtbares „Werkzeug des Historikers“. Auf<br />

der Grundlage von Basiswissen werden in der Vorlesung Tendenzen der Forschung<br />

nachvollzogen, die sich aktuell z.B. mit der Frage nach dem Wert und der Realisierbarkeit<br />

„digitaler Editionen“ befaßt.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Th. Vogtherr, Urkundenlehre, Hannover 2008.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

15


Michaela Muylkens<br />

Heinrich V. und das Papsttum<br />

Proseminar (504000462)<br />

Do. 10-12 Uhr<br />

Übungsraum III<br />

Als unerhörte Demütigung empfanden viele Zeitgenossen die Gefangennahme Papst Paschalis’<br />

II. durch König Heinrich V., mittels derer der salische Herrscher nicht nur eine für ihn günstige<br />

Lösung in dem seit Jahrzehnten virulenten Konflikt um die Investitur von Bischöfen durch die<br />

Hand des Königs zu erwirken versuchte, sondern zugleich auch die eigene Kaiserkrönung<br />

erzwang. Erst im Wormser Konkordat fanden die beiden höchsten Gewalten 1125 indes zu<br />

einem Ausgleich, der sich auf Dauer als tragfähige Lösung erwies. Die wechselhafte<br />

Entwicklung hin zu dieser Einigung soll in der Veranstaltung nachvollzogen werden.<br />

Anhand des Themas möchte das Proseminar in die Arbeitsweisen der mediävistischen<br />

Geschichtswissenschaft einführen, typische Quellengattungen vorstellen und die Grundlagen der<br />

historischen Hilfswissenschaften vermitteln.<br />

Die Veranstaltung schließt mit einer Klausur als Studienleistung.<br />

Als begleitende Lektüre zum propädeutischen Teil wird empfohlen: A. von Brandt, Werkzeug<br />

des Historikers. Eine Einführung in die Historischen Hilfswissenschaften (172007); H.-W.<br />

Goetz, Proseminar Geschichte: Mittelalter (32006). Eine gute thematische Einführung bietet E.<br />

Goez, Papsttum und Kaisertum im Mittelalter (2009), S. 62-66.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Michaela Muylkens<br />

Quellen- und Literaturrecherche zur mittelalterlichen Geschichte<br />

Übung (504000474)<br />

Mo. 12-14 Uhr<br />

Übungsraum III<br />

„Wie finde ich die richtigen Quellen und die richtige Literatur zu meinem Thema“ Diese Frage<br />

wird sich jeder Student im Verlauf seines Studiums immer wieder stellen (müssen), ob er nun ein<br />

Referat vorbereitet oder eine schriftliche Arbeit anfertigt. Die Veranstaltung möchte dafür eine<br />

praxisorientierte Anleitung bieten, in der die gängigen Hilfsmittel nicht nur vorgestellt, sondern<br />

auch praktisch erprobt werden, und zwar unter Einschluß der zunehmend wichtiger werdenden<br />

elektronischen Ressourcen wie online-Kataloge, Datenbanken u.ä.<br />

Die Veranstaltung schließt mit einer Klausur als Prüfungsleistung (Teilprüfung im Modul<br />

Schlüsselqualifikationen).<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Dr. Marlene Nikolay-Panter<br />

Siegburg: Kloster und Stadt<br />

Proseminar (504000461)<br />

Gruppe A: Mi. 16-18 Uhr, Übungsraum Am Hofgarten 22; Beginn: 13. Okt.<br />

Gruppe B: Mi. 18-20 Uhr, Übungsraum Am Hofgarten 22; Beginn: 13. Okt.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Das Proseminar möchte anhand der Lektüre ausgewählter lateinischer Quellen in die Methoden<br />

und Arbeitsweisen der mittelalterlichen Geschichte einführen sowie mit aktuellen<br />

Fragestellungen des Faches bekannt machen.<br />

Thematisch steht dabei die frühe Geschichte von Stadt und Abtei Siegburg im Vordergrund. Das<br />

Kloster, das um 1064 vom Kölner Erzbischof Anno gegründet wurde und als Reformkloster weit<br />

über das Rheinland hinaus Bedeutung erlangte, entwickelte sich schon bald zu einem<br />

16


wirtschaftlichen, administrativen und kultischen Mittelpunkt der Region. Durch diese<br />

Funktionen vermittelte die Abtei zugleich der städtischen Entwicklung von Siegburg wichtige<br />

Impulse. Zu fragen sein wird nach den Wechselwirkungen von Abtei und Stadt, dem Abt als<br />

Stadtherren, dem Stellenwert von Wallfahrt und Pilgerströmen sowie nach den Kriterien, die im<br />

Mittelalter eine Siedlung zur Stadt machten.<br />

Das Proseminar schließt mit einer Klausur ab. Während des Semesters werden kleinere<br />

Hausaufgaben vergeben.<br />

Zur Einführung:<br />

A. v. Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen<br />

Hilfswissenschaften, 17. Aufl. Stuttgart u.a. 2007; M. Nikolay-Panter: Siegburg. Stadt – Abtei –<br />

Grundherrschaft, in: Grundherrschaft – Kirche – Stadt zwischen Rhein und Maas während des<br />

hohen Mittelalters, hg. v. A. Haverkamp u. F. G. Hirschmann, Mainz 1997, S. 191-218.<br />

Dr. Marlene Nikolay-Panter<br />

Friedenswahrung und Friedensbewegung im Mittelalter<br />

Übung (504000486)<br />

Mi. 14-16 Uhr Übungsraum Am Hofgarten 22;<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

In der Sorge um den “Frieden” verquickten sich auch im Mittelalter Recht und Politik.<br />

“Friedenswahrung” zielte sowohl nach einer Verrechtlichung der Konfliktaustragung wie sie<br />

andererseits mit einem Anspruch verbunden war, als (oberster) Friedenswahrer aufzutreten. Die<br />

mittelalterliche Friedensbewegung stand in Zusammenhang mit dem Wandel staatlicher<br />

Strukturen seit dem ausgehenden Hochmittelalter. In dem Bestreben, die gewaltfreie Austragung<br />

von Konflikten zu befördern, insbesondere die ritterliche Fehde und ihre Folgeerscheinungen<br />

einzudämmen bzw. zu kontrollieren, richtete sie sich gegen akute Friedlosigkeit zu Wasser und<br />

zu Land, gegen Mord, Raub, Brand und “Kidnapping” und zielte - im Rahmen der<br />

spätmittelalterlichen Landfrieden - auf die Herstellung flächendeckender Rechtssicherheit.<br />

Anhand der Lektüre ausgewählter Gottes- und Landfrieden aus dem Raum zwischen Rhein und<br />

Maas sollen Einzelaspekte der mittelalterlichen Friedensbewegung näher beleuchtet werden.<br />

Studienleistung: Referat; vorbereitende Quellenlektüre<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Arno Buschmann, Elmar Wadle (Hg.): Landfrieden. Anspruch und Wirklichkeit, Paderborn u.a.<br />

2002.<br />

PD Dr. Alheydis Plassmann<br />

Familienbewusstsein und Adelsstolz im hohen Mittelalter<br />

Hauptseminar/Übung (504000503)<br />

Di. 14-16 Uhr<br />

Raum III (Kleiner Übungsraum)<br />

Im Zuge der Verbreitung höfischer Kultur haben die Deutungsmuster der volkssprachlichen<br />

Literatur auch in der Geschichtsschreibung Einzug gehalten. Dies gilt insbesondere für die<br />

Werke, die im Umfeld adliger Familien entstanden ist. Genealogien und genealogisch geprägte<br />

Zeugnisse ändern so ihre Ausrichtung von der Legitimierung des Rechtes auf Besitz zur<br />

Legitimierung der Herrschaft. Adlige Familien wie etwa die Welfen erhalten in solchen neuen<br />

Zeugnissen Vorfahren, die höfischen Idealen entsprechen und so die Idoneität der Familie zur<br />

Herrschaft „beweisen“. Ob und wie dies ein geändertes Verständnis von Familie bedingt oder zur<br />

Folge hat, muss vor dem Hintergrund der inzwischen stark differenzierten These Karl Schmids<br />

von der Entstehung des Geschlechterbewusstseins im Hochmittelalter überprüft werden. Im<br />

Seminar soll anhand von ausgewählten Quellen das Familienbewusstsein des frühen und hohen<br />

17


Mittelalters im Focus stehen. Studienleistungen: Übernahme eines Referates, Vorbereitung und<br />

Vorstellung der relevanten Forschungsliteratur, regelmäßige Mitarbeit. Prüfungsleistung<br />

(verbindlich im Aufbaumodul, möglich im Forschungsmodul I): eine Hausarbeit. Die<br />

Thesenpapiere sollen 7 Tage vor dem Referatstermin vorliegen.<br />

Literatur:<br />

C. Bouchard, „Those of my blood“ – Constructing noble families in medieval Francia,<br />

Philadelphia 2001. J. Dunbabin, Discovering a past for the French aristocracy, in: The perception<br />

of the past in 12th century Europe, hg. von Paul Magdalino, London 1992, S. 1-14. B. Kellner,<br />

Ursprung und Kontinuität – Studien zum genealogischen Wissen im Mittelalter, München 2004.<br />

A. Plassmann, Herkunft und Abstammung im Frühmittelalter, in: Genealogische Diskurse -<br />

Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 37 (2007) S. 9-39.<br />

PD Dr. Alheydis Plassmann<br />

Europa im 11. Jahrhundert<br />

Vorlesung (504000442)<br />

Fr. 10-12 Uhr<br />

HS XV<br />

Im 11. Jahrhundert wurden in Europa zahlreiche Weichen für spätere Entwicklungen gestellt:<br />

Während das römisch-deutsche Reich sich unter den Saliern zunächst stabilisierte, wurden<br />

andere Reiche wie England und Frankreich von Krisen erschüttert. Die Kirchenreform brachte<br />

dann eine europaweite Vereinheitlichung in kirchlichen Belangen und mit dem sogenannten<br />

Investiturstreit die tiefste Krise des Reiches, während Frankreich und England nach 1066 auch<br />

wegen der Kirchenreform neuen Aufschwung erfuhren. In der Vorlesung sollen diese<br />

Entwicklungslinien im gesamteuropäischen Kontext dargestellt werden, wobei das römischdeutsche<br />

Reich im Vordergrund steht.<br />

Literatur:<br />

U.-R. Blumenthal, Der Investiturstreit, Stuttgart 1982. E. Boshof, Die Salier, Stuttgart 5 2008. W.<br />

Hartmann, Der Investiturstreit, München 3 2007. J. Laudage (Hrsg.), Der Investiturstreit. Quellen<br />

und Materialien, Köln 2 2006. S. Weinfurter, Das Jahrhundert der Salier (1024-1125), Ostfildern<br />

2 2008.<br />

PD Dr. Alheydis Plassmann<br />

Die Renaissance des 12. Jahrhunderts<br />

Hauptseminar (504000495)<br />

Do. 10-12 Uhr<br />

Bibliotheksraum Neuzeit<br />

Das 12. Jahrhundert gilt als Zeit zahlreicher Neuerungen auf vielen Gebieten und seit Charles<br />

Homer Haskins als Zeit der ersten „europäischen Renaissance“. Im Seminar werden die<br />

Innovationen auf dem besonders prominenten Gebiet der höfischen Kultur, aber auch in anderen<br />

Lebensbereichen wie etwa dem Geldwesen oder dem Recht, in den Blick genommen. Zudem soll<br />

der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich die Entwicklungen mit Begriffen wie<br />

„Renaissance“ oder „Innovation“ fassen lassen und inwiefern wir es tatsächlich mit einem<br />

gesamteuropäischen Phänomen von Neuerungen aus der Rückbesinnung heraus zu tun haben.<br />

Studienleistungen: Bereitschaft zur Übernahme eines Referates, Vorbereitung und Vorstellung<br />

der relevanten Forschungsliteratur, regelmäßige Mitarbeit. Die Thesenpapiere sollen 7 Tage vor<br />

dem Referatstermin vorliegen.<br />

Literatur:<br />

Zum Hintergrund: M. Borgolte, Europa entdeckt seine Vielfalt, 1050-1250, Stuttgart 2003. A.<br />

Haverkamp, Zwölftes Jahrhundert. 1125-1198, Stuttgart 2005 (Gebhardt. Handbuch der<br />

deutschen Geschichte 5). C. Homer Haskins, The Renaissance of the Twelfth Century,<br />

18


Cambridge (Mass.) 1927, seither zahlreiche Neuauflagen. R. Benson, G. Constable, C. D.<br />

Lanham (Hrsg.), Renaissance and Renewal in the Twelfth Century, Oxford 1982. M. L. Colish,<br />

Haskins's Renaissance seventy years later: beyond anti-Burckhardtianism, in: Haskins Society<br />

Journal 11 (2003) S. 1-15. J. Le Goff, What did the twelfth-century Renaissance mean, in: J.L.<br />

Nelson; P. Linehan (Hrsg.), The Medieval World, London 2001, S. 635-647. L. Melve, “The<br />

revolt of the medievalists”. Directions in recent research on the twelfth-century renaissance, in:<br />

Journal of Medieval History 32 (2003), S. 232-252.<br />

Dr. Andreas Rutz<br />

Renaissance – Humanismus – Reformation. Das Rheinland zwischen Spätmittelalter und<br />

Früher Neuzeit<br />

Übung (mit Exkursion) (504000472)<br />

Do. 12–14 Uhr Übungsraum Landesgeschichte (Am Hofgarten 22)<br />

Anmeldung: basis.uni-bonn.de<br />

Das 15. und 16. Jahrhundert als Zeitalter von Renaissance, Humanismus und Reformation stellt<br />

auch im Rheinland eine Umbruchphase dar, die in besonderer Weise von der Gleichzeitigkeit des<br />

Ungleichzeitigen geprägt war. Traditionelle Denkschemata und Weltbilder sowie aus dem<br />

Mittelalter überkommene politische und gesellschaftliche Strukturen wurden nicht von heute auf<br />

morgen abgelöst, sondern weiterentwickelt, von neuzeitlichen Ideen und Entwicklungen<br />

überformt oder allmählich von Neuem verdrängt, blieben teilweise aber auch unverändert<br />

bestehen. Die Spezifika der rheinischen Geschichte in dieser Zeit ergeben sich aus dem<br />

kulturellen Einfluss der Niederlande, etwa in Form der Devotio moderna oder später der<br />

zahlreichen Glaubensflüchtlinge, des Weiteren aus der politisch-dynastischen Entwicklung der<br />

rheinischen Territorien, insbesondere dem Machtverlust der Kölner Erzbischöfe und der<br />

dynastischen Verbindung der Herzogtümer Jülich, Kleve und Berg, und schließlich aus der<br />

fortschreitenden konfessionellen Zersplitterung in der Folge der via-media-Politik der jülichklevischen<br />

Herzöge und der Reformationsversuche zweier Kölner Kurfürsten.<br />

In der Übung wird der komplexe Übergang vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit im<br />

Rheinland anhand von Literatur und Quellen diskutiert. In den Blick genommen werden dabei<br />

sowohl die politische und konfessionelle Entwicklung der rheinischen Territorien und Städte als<br />

auch gesellschaftliche Veränderungen sowie Aspekte des kulturellen und geistigen Lebens.<br />

Im Rahmen der Übung wird die Ausstellung „Renaissance am Rhein“ im LVR-LandesMuseum<br />

Bonn besucht, darüber hinaus ist eine eintägige Exkursion nach Jülich und Mönchengladbach<br />

(Rheydt) geplant (Fr., 19.11.<strong>2010</strong>).<br />

Zur Einführung:<br />

- Renaissance am Rhein. Ausstellungskatalog, hrsg. v. LVR-LandesMuseum Bonn, Ostfildern<br />

<strong>2010</strong> [im Druck].<br />

- Art. ‚Humanismus’, ‚Reformation’ und ‚Renaissance’, in: Enzyklopädie der Neuzeit, Bd. 5<br />

(2007), Sp. 665-692; Bd. 10 (2009), Sp. 794-826; Bd. 11 (<strong>2010</strong>), Sp. 1-58.<br />

Dr. Tobias Weller<br />

Kill the King! Das Attentat auf König Philipp von Schwaben (Bamberg, 21. Juni 1208)<br />

Proseminar (504000463)<br />

Mi. 14-16 Uhr Kleiner Übungsraum (Konviktstr. 11)<br />

Den Nachmittag des 21. Juni 1208 hatte sich König Philipp anders vorgestellt. Die<br />

Vorbereitungen eines letzten und entscheidenden Feldzuges gegen seinen Rivalen Otto IV. liefen<br />

auf Hochtouren. Er selbst ruhte sich in der Pfalz des Bamberger Bischofs von den<br />

Staatsgeschäften aus. Da verschaffte sich gegen 3 Uhr der bayerische Pfalzgraf Otto von<br />

19


Wittelsbach Zutritt zur Kammer des Königs, erschlug den völlig überraschten Philipp mit einem<br />

gezielten Schwertstreich und floh mit seinen Komplizen aus der Stadt. Als Tatmotiv geben gut<br />

unterrichtete Zeitgenossen eine „Frauengeschichte“ an: König Philipp hatte dem Pfalzgrafen eine<br />

seiner Töchter in die Ehe versprochen, diese Verlobung dann aber wieder aufgekündigt. So<br />

etwas läßt ein Bayer sich natürlich nicht bieten. Den Pfalzgrafen Otto beherrschte fortan nur<br />

noch ein Gedanke: Kill the King!<br />

Anhand dieses Themas möchte das Proseminar in die Arbeitsweisen der mediävistischen<br />

Geschichtswissenschaft einführen, typische Quellengattungen vorstellen und die Grundlagen der<br />

historischen Hilfswissenschaften vermitteln.<br />

Zur Vorbereitung liegt bei der Bibliotheksaufsicht folgender Beitrag als Kopiervorlage aus:<br />

Andreas Bihrer, König Philipp von Schwaben – Bamberg, 21. Juni 1208, in: Politische Morde.<br />

Vom Altertum bis zur Gegenwart, hg. v. Michael Sommer (Darmstadt 2005), S. 117-126.<br />

Als begleitende Lektüre zum propädeutischen Teil empfohlen:<br />

Ahasver von Brandt, Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die Historischen<br />

Hilfswissenschaften (172007) oder ältere Auflagen; Hans-Werner Goetz, Proseminar Geschichte:<br />

Mittelalter (32006).<br />

Das Proseminar schließt mit einer Klausur (Studienleistung im Epochenmodul Mittelalter).<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Dr. Tobias Weller<br />

Einführung in die Chronologie<br />

Übung (504000466)<br />

Do. 16-18 Uhr Kleiner Übungsraum (Konviktstr. 11)<br />

Was sind Goldene Zahlen, Epakten und Sonntagsbuchstaben Was versteht man unter<br />

kanonischen Horen Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Mondsprung“ Wie kommt es, daß<br />

ein hochmittelalterlicher Grabstein aus Sizilien gleichzeitig auf das Jahr 543, 1148, 4908 und<br />

6656 datiert ist Warum fand die russische Oktoberrevolution im November statt Wozu braucht<br />

ein Navigator auf See ein Schiffschronometer Warum kann der muslimische Fastenmonat<br />

Ramadan sowohl im Frühjahr als auch im Sommer, Herbst oder Winter stattfinden Warum war<br />

der französische Revolutionskalender arbeitnehmerfeindlich Warum mußte ein Reisender, der<br />

im Jahr 1880 den Bodensee umrundete, fünfmal seine Uhr umstellen<br />

In der Übung werden diese und andere Fragen geklärt. Zudem soll das methodische<br />

Instrumentarium der Komputistik (Zeitrechnung) behandelt sowie unterschiedliche<br />

Zeitvorstellungen und -konzeptionen besprochen werden.<br />

Zur Vorbereitung empfohlen:<br />

Thomas Vogtherr, Zeitrechnung. Von den Sumerern bis zur Swatch (Beck’sche Reihe 2163;<br />

München ²2006). Josef Hartmann, Datierung, in: Friedrich Beck/Eckart Henning (Hgg.), Die<br />

archivalischen Quellen, 3. überarb. Aufl. (Köln u.a. 2003), S. 245-250 [Der Beitrag liegt als<br />

Kopiervorlage bei der Seminaraufsicht aus].<br />

Die Übung schließt mit einer Klausur (Prüfungsleistung im Profilmodul I bzw. Teilprüfung im<br />

Modul Schlüsselqualifikationen).<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Dr. Tobias Weller<br />

Die Staufer und Italien: Ein Zeitalter wird besichtigt – natürlich im Museum!<br />

Übung (mit Exkursion) (504000467)<br />

Mi. 16-18 Uhr, Kleiner Übungsraum (Konviktstr. 11); Beginn: 13. Okt. <strong>2010</strong><br />

20


Gut dreißig Jahre nach der großen Ausstellung in Stuttgart 1977 steht die Stauferzeit dieses Jahr<br />

erneut im Zentrum einer großen kulturhistorischen Schau („Die Staufer und Italien“, Mannheim<br />

– Reiss-Engelhorn-Museen, 19.09.10 – 20.02.11; http://www.staufer<strong>2010</strong>.de).<br />

Anhand der begleitenden Publikationen (Katalog- u. Essayband) möchte die Übung wichtige<br />

Themen und Aspekte der staufischen Herrschaft im Reich und Italien besprechen und die<br />

einschlägigen Quellen hierzu analysieren. Dabei sollen auch die Auswahl der Exponate und ihre<br />

sachgerechte Präsentation diskutiert werden.<br />

Begleitend zur Übung findet eine Exkursion zur Mannheimer Ausstellung statt, die für die<br />

Teilnehmer des Profilmoduls II verpflichtend ist.<br />

Die Veranstaltung schließt mit einer Klausur (Modulprüfung im Profilmodul I) oder einer<br />

Hausarbeit (Modulprüfung im Profilmodul II).<br />

Zur Vorbereitung empfohlen:<br />

Knut Görich, Die Staufer. Herrscher und Reich (Beck’sche Reihe 2393; München ²2008).<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Dr. Tobias Weller<br />

Quellen zur staufischen Reichsgeschichte (12./13. Jh.)<br />

Übung (504000485)<br />

Do. 14-16 Uhr Kleiner Übungsraum (Konviktstr. 11)<br />

In der Übung sollen ausgewählte Quellenzeugnisse zur Geschichte der Stauferzeit vorgestellt<br />

und diskutiert werden, die einen tiefergehenden Einblick in die spezifischen<br />

Verfassungsstrukturen des Reiches bieten und insbesondere das Verhältnis zwischen Königtum<br />

und Fürsten sowie zwischen Königtum/Kaisertum und Papsttum beleuchten.<br />

Von den Teilnehmern wird die regelmäßige Vorbereitung der Sitzungen erwartet.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Margret Wensky<br />

Die Familie in Mittelalter und Frühneuzeit<br />

Hauptseminar/Übung (504000509)<br />

Mi. 16– 18 Uhr<br />

Raum I<br />

Anmeldung: Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.unibonn.de<br />

statt.<br />

Familie und Haus sind die ursprünglichsten Sozialformen und die grundlegenden Bauelemente<br />

der Gesellschaft. Auch in Mittelalter und Frühneuzeit dominierten die modernen kernfamilialen<br />

Haushaltsstrukturen. Die Klein- oder Kernfamilie mit einem Ehepaar und den unmündigen<br />

Kindern bildete den zentralen Bezugspunkt des Lebens, die Einbettung in größere<br />

Verwandtschaftszusammenhänge bot die Basis für soziale, politische und wirtschaftliche<br />

Kontakte. In der Lehrveranstaltung sollen Strukturen, Wandlungsprozesse wie Bedeutung der<br />

Familie in Mittelalter und Frühneuzeit thematisiert werden. Geplant ist auch eine Exkursion.<br />

Studien- und Prüfungsleistungen: Je nach Studiengang und Modul.<br />

Literatur:<br />

André Burguière u.a., Geschichte der Familie, Band 2 u. 3, Darmstadt 1997.<br />

Andreas Gestrich/Jens-Uwe Krause/Michael Mittermauer, Geschichte der Familie, Stuttgart<br />

2003.<br />

Jack Goody, Geschichte der Familie, München 2002.<br />

Erich Maschke, Die Familie in der deutschen Stadt des späten Mittelalters, Heidelberg 1980.<br />

Karl-Heinz Spieß (Hg.), Die Familie in der Gesellschaft des Mittelalters, Ostfildern 2009.<br />

21


Abteilung für Rheinische Landesgeschichte<br />

Prof. Dr. Manfred Groten<br />

Rheinische Geschichte im 12. Jahrhundert<br />

Vorlesung (504000444)<br />

Mo. 10-12 Uhr<br />

HS VII<br />

Die Vorlesung führt anhand eines rheinischen Beispiels in die spezielle Ausrichtung und die<br />

Methoden der historischen Teildisziplin der Landesgeschichte ein. Ausgehend von der Frage,<br />

was der Begriff Rheinland oder Rheinlande im Kontext des 12. Jahrhunderts bedeuten könnte,<br />

wird der auf Köln ausgerichtete Raum als politischer Interaktionsraum in den Blick genommen.<br />

Die Strukturen dieses Raumes sollen transparent gemacht und die Hauptakteure auf der<br />

politischen Bühne (Erzbischof von Köln – Adel) vorgestellt werden. Das Selbstverständnis des<br />

rheinischen Adels und – dadurch bedingt – sein Verhältnis zum Kölner Erzbischof erfuhren im<br />

Laufe des 12. Jahrhunderts eine grundlegende Veränderung. Der Begriff der Territorialisierung<br />

kann diesen Wandel nur unzureichend erfassen.<br />

Das 12. Jahrhundert erweist sich generell als die entscheidende Wende zur „Neuzeit“. Davon<br />

zeugen auch im Rheinland die Entwicklung städtischer Gemeinwesen (vor allem in Köln), das<br />

Aufblühen wissenschaftlicher Studien und der wirtschaftliche Aufschwung in Stadt und Land.<br />

Die Entwicklung der Region darf nicht isoliert gesehen werden. Verständlich wird die rheinische<br />

Geschichte erst im Rahmen der Reichsgeschichte und vor allem der europäischen Geschichte.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Rheinische Geschichte 1,3 hrsg. von Franz Petri und Georg Dröge, Düsseldorf 1983, S. 205-296<br />

(Odilo Engels); Manfred Groten, Köln und das Reich, Zum Verhältnis von Kirche und Stadt zu<br />

den staufischen Herrschern 1151-1198, in: Stauferreich im Wandel (Mittelalter-Forschungen 9)<br />

hrsg. von Stefan Weinfurter, Stuttgart 2002, S. 237-252.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Manfred Groten<br />

Schiedsgerichtsbarkeit im Rheinland im 13. Jahrhundert<br />

Hauptseminar (504000497)<br />

Mo. 14-16 Uhr Übungsraum am Hofgarten 22<br />

Im 13. Jahrhundert war im Reich die Königsgewalt schwach, der Machthunger der Fürsten und<br />

Herren stark. In einer solchen Situation waren Konflikte auf allen Ebenen an der Tagesordnung.<br />

Wie man sie mit neuen Rechtsvorstellungen im regionalen Rahmen beizulegen oder<br />

einzudämmen versuchte, soll im Seminar anhand rheinischer Quellen untersucht werden.<br />

Gelesen und interpretiert werden deutsche und lateinische Sühneurkunden und andere<br />

einschlägige Texte.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Wilhelm Janssen, Bemerkungen zum Aufkommen der Schiedsgerichtsbarkeit am Niederrhein im<br />

13. Jahrhundert, in: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 43 (1971) S. 77 – 100.<br />

B.A.-Studiengang: Studienleistung Vorbereitung der Quellenlektüre, Prüfungsleistung<br />

Hausarbeit (20 Seiten).<br />

Das Seminar sollte mit der Veranstaltung von Frau Dr. Nikolay-Panter kombiniert werden.<br />

Magisterstudiengang: Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind<br />

regelmäßige Teilnahme, Referat und Seminararbeit (25 Seiten). Die Verteilung der Referate<br />

erfolgt in der ersten Sitzung. Das Thesenpapier muss spätestens in der dem Vortrag des Referats<br />

vorausgehenden Sitzung vorgelegt werden.<br />

22


Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Manfred Groten<br />

Fürstliche und adlige Herrschaft im Rheinland im 14. Jahrhundert<br />

Hauptseminar (504000504)<br />

Do. 10-12 Uhr Übungsraum Am Hofgarten 22<br />

An den Beispielen der Grafen/Herzöge von Jülich, der Grafen von der Mark und der<br />

Herren/Grafen von Moers werden Herrschaftsstrategien adliger Häuser vergleichend untersucht.<br />

Zu den Untersuchungsthemen zählen das sich wandelnde Erscheinungsbild von Herrschaft, das<br />

Streben nach Rangerhöhung (Grafentitel, Reichsfürstenstand) und aussichtsreichen<br />

Eheverbindungen (Erbtöchter), die Bedeutung von Geldwirtschaft und Pfandschaften, die<br />

Landesverwaltung sowie die Teilhabe an der Politik im Reich und in Europa.<br />

Zur Einführung empfohlen:<br />

Wilhelm Janssen, Die niederrheinischen Territorien im Spätmittelalter, in: Rheinische<br />

Vierteljahrsblätter 64 (2000), S. 45 – 167; Manfred Groten, Unser lieber gnädiger Herr,<br />

Beobachtungen zum Herrschaftsverhältnis Wilhelms V. von Jülich (gest. 1361), in: Rheinische<br />

Vierteljahrsblätter 65 (2001), S. 197 – 221; Norbert Reimann, Die Grafen von der Mark und die<br />

geistlichen Territorien der Kölner Kirchenprovinz (1313 – 1368), Dortmund 1973.<br />

Magisterstudiengang: Voraussetzungen für den Erwerb eines Leistungsnachweises sind<br />

regelmäßige Teilnahme, Referat und Seminararbeit (25 Seiten). Die Verteilung der Referate<br />

erfolgt in der ersten Sitzung. Das Thesenpapier muss spätestens in der dem Vortrag des Referats<br />

vorausgehenden Sitzung vorgelegt werden.<br />

Für diese Veranstaltung findet eine elektronische Anmeldung über basis.uni-bonn.de statt.<br />

Prof. Dr. Manfred Groten<br />

Besprechung laufender Arbeiten und neuerer Literatur zur rheinischen Landesgeschichte<br />

nach persönlicher Anmeldung.<br />

Oberseminar (504000515)<br />

Mo. 18 s.t. – 19.30 Uhr Übungsraum Am Hofgarten 22<br />

-Institut für Anglistik, Amerikanistik und Keltologie-<br />

-Anglistik-<br />

Prof. Dr. H. Gwosdek<br />

Introduction intoLinguistics: Einführung Historische Sprachwissenschaft<br />

Übung (506020831)<br />

Mi. 8-10 Uhr Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, Raum A (1004)<br />

This course aims to present the historical development of English by striking a balance between<br />

the internal history – sounds, inflections, vocabulary – and the external history – the political,<br />

social, and intellectual forces that have determined the course of that development at different<br />

periods. The main topics include the Indo-European Family of languages, Old English, the<br />

Norman Conquest and the Subjection of English (1066-1200), the Re-establishment of English<br />

23


(1200-1500), The Renaissance (1500-1650), The Appeal to Authority (1650-1800), The<br />

Nineteenth Century and after, and the English Language in America.<br />

Recommended reading:<br />

Albert Baugh and Thomas Cable (2002). A History of the English Language, 5 th ed. London:<br />

Routledge.<br />

Prof. Dr. H. Gwosdek<br />

History and Historiography of the English Language<br />

Seminar (506022201)<br />

Mi. 12-14 Uhr<br />

Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, HS XVII<br />

Designed for Bachelor students in their third year who are interested in Old, Middle and Early<br />

Modern English language and literature, also in the beginnings of American English, this course<br />

aims to present a survey on main topics and texts. Students will be asked to present papers on<br />

texts which illustrate the main developments of the language and literary topics of the period in<br />

question. The historical and cultural background of the texts will also be considered in their<br />

papers and written work.<br />

A list of topics will be available at the beginning of this course.<br />

Prof. Dr. H. Gwosdek<br />

English Texts of the Middle Ages<br />

Vorlesung (506011411)<br />

Do. 10-12 Uhr Hauptgebäude - 2.015<br />

Prof. Dr. H. Gwosdek<br />

Old and Middle English Chronicles<br />

Seminar (506011421)<br />

Do. 8-10 Uhr Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, Raum B (1003)<br />

This seminar aims to make students familiar with chronicles written in the Old and Middle<br />

English period. It will focus on the Anglo-Saxon Chronicle, its continuation, the Peterborough<br />

Chronicle, and John Trevisa’s translation of Ranulph Higden’s Polychronicon. Students will<br />

learn, for example, how Anglo-Norman influenced Old English, how Middle English developed<br />

from Old English, how history is described.<br />

Bibliographical references and a list of topics will be available at the beginning of this course.<br />

Dr. Nicole Meier<br />

History of the English Language and Medieval Literature<br />

Übung (506022202)<br />

Fr. 12-14Uhr Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, Raum B (1003)<br />

This seminar is concerned with mechanisms of language change and the diachronic study of the<br />

regional varieties of the English language.<br />

We will have a look at phonological and morphological changes across different dialects of<br />

English, at borrowings from various languages at different times and at semantic change.<br />

We will read well-known (Chaucer) and lesser known medieval texts.<br />

24


Hasso Heiland<br />

Diachronic Linguistics: Introduction to Middle English<br />

Übung (506021601)<br />

Fr. 14-16 Uhr Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, Raum A (1004)<br />

Astrid Schröder<br />

Diachronic Linguistics: Introduction to Old English<br />

Übung (506021501)<br />

Do. 8-10 Uhr Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, Raum E (2016)<br />

Muriel Kasper<br />

Sprachgeschichtliches Repetitorium<br />

Übung (506094653)<br />

Mo. 18-20 Uhr Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, Raum C (1002)<br />

Dieser Kurs orientiert sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Teilnehmenden. Zur<br />

Wiederholung vor dem Staatsexamen bzw. der Magisterprüfung soll in Absprache mit den<br />

Studierenden das Wissen über zentrale Bereiche der englischen Sprachgeschichte aufgefrischt<br />

werden. Die einzelnen Entwicklungsstufen des Englischen sollen dabei kurz charakterisiert<br />

sowie Bereiche wie Lexikon, Morphologie, Phonologie und Syntax diachron beleuchtet werden.<br />

Zur Orientierung empfiehlt sich die Lektüre der Sprachgeschichte von Baugh/Cable vor<br />

Kursbeginn.<br />

Bei regelmäßiger Teilnahme und Mitarbeit (Kurzreferat) kann ein Teilnahmeschein erworben<br />

werden. Weitere Hinweise zum Kursablauf erfolgen gegen Ende der Semesterferien per e-mail.<br />

Anmeldungen unter upp20014@uni-bonn.de<br />

Cornelia Kern<br />

Mittelenglische Lektüre<br />

Übung (506094651)<br />

Mo. 16-18 Uhr Hauptgebäude, Regina-Pacis-Weg 5, Raum C (1002)<br />

Bei der mittelenglischen Lektüre handelt es sich um eine diachrone wissenschaftliche Übung für<br />

Magister-Studenten im Hauptstudium, die bereits über Vorkenntnisse im Mittelenglischen<br />

verfügen. Im Mittelpunkt steht die Lektüre mittelenglischer Texte, wobei grammatische Themen<br />

wiederholt werden.<br />

Ein Lektürekanon wird in der ersten Stunde vorgestellt - ich freue mich aber immer über<br />

Lektürewünsche, die mir möglichst schon vor Beginn der Vorlesungszeit mitgeteilt werden<br />

sollten.<br />

-Vergleichende Indogermanische Sprachwissenschaft und Keltologie-<br />

Dr. Irene Balles ; Dr. Gisbert Hemprich<br />

Kelten und Keltologie I<br />

Vorlesung (506000501)<br />

Di. 16-17 Uhr Am Hof 3-5 - 104<br />

25


Die Lehrveranstaltung Kelten und Keltologie erstreckt sich über zwei Semester. Die Vorlesung<br />

beginnt mit den typischen Charakteristika keltischer Sprachen allgemein und gibt dann einen<br />

Überblick über die gesamte keltische Sprachfamilie. Vorgestellt werden dabei die Vertreter<br />

Lepontisch, Galatisch, Gallisch und Keltiberisch als festlandkeltische Sprachen sowie die später<br />

belegten insularen keltischen Sprachen Kymrisch, Bretonisch, Kornisch, Gälisch (in Irland und<br />

Schottland) und Manx.<br />

Prof. Dr. Stefan Zimmer<br />

Die Kelten im Altertum I<br />

Proseminar (506000502)<br />

Di. 14-16 Uhr Am Hof 3-5 - 104<br />

Das Proseminar ist Teil des neuen Basismoduls Grundlagen der Keltologie im Rahmen des<br />

Bachelor-Studiengangs. Es muss zusammen mit den beiden anderen zum Basismodul<br />

gehörenden Lehrveranstaltungen (nämlich Kelten und Keltologie und Die keltischen Literaturen)<br />

besucht werden. Der erste Teil der Pflichtveranstaltung, Kelten im Altertum I, wird die<br />

Geschichte und Kultur der Kelten im Altertum anhand der Lektüre von Originalquellen in<br />

deutscher (und englischer, eventuell auch französischer) Übersetzung beinhalten. Der zu<br />

behandelnde Stoff in Kelten im Altertum I stützt sich in erster Linie auf historische<br />

Textzeugnisse, sporadisch werden aber auch archäologische Evidenzen hinzugezogen.<br />

Fortsetzung im Sommersemester mit Lektüre festlandkeltischer Originalquellen.<br />

Literatur:<br />

Pflichtliteratur für diese Veranstaltung:<br />

Kurt Tomaschitz: Die Wanderungen der Kelten in der antiken literarischen Überlieferung<br />

(Mitteilungen der Prähistorischen Kommission, 47). Verlag der Österreichischen Akademie der<br />

Wissenschaften, Wien 2002.<br />

Barry Cunliffe: The Ancient Celts, New Edition, Penguin Books Ltd (UK), 1999.<br />

Dr. Gisbert Hemprich<br />

Die keltischen Literaturen I<br />

Proseminar (506000503)<br />

Do. 14-16Uhr Am Hof 3-5 - 104<br />

Die Lehrveranstaltung Keltische Literaturen erstreckt sich über zwei Semester. Sie bietet einen<br />

ersten breit angelegten Überblick über die Literatur der keltischen Kulturen in Irland, Schottland,<br />

Wales und der Bretagne. Leider können die Literaturen der Insel Man und Cornwalls aus<br />

Zeitgründen nur am Rande gestreift werden. Der Schwerpunkt der Veranstaltung Keltische<br />

Literaturen I im <strong>Wintersemester</strong> liegt auf der mittelalterlichen (erzählenden) Literatur, wobei<br />

auch die Umstände (mittelalterlicher) Textproduktion und -übermittlung berührt werden.<br />

Zunächst werden Fragen mittelalterlichen Schreibens und mittelalterlicher Überlieferung<br />

allgemein behandelt. Sie gelten freilich für ganz Europa unabhängig von den Einzelsprachen. Bei<br />

den mittelalterlichen Literaturen nimmt der irische Bereich vergleichsweise viel Raum in<br />

Anspruch. Das liegt daran, daß die frühe irische Literatur vom Umfang her die reichste der<br />

keltischen Sprachen ist.<br />

Harald Flohr<br />

Geschichte der irischen Sprache und Literatur<br />

Vorlesung (506001001)<br />

Do. 18- 19 Uhr Am Hof 3-5 - 104<br />

26


Während im Proseminar Keltische Literaturen des vergangenen akademischen Jahres die<br />

mittelalterliche Literatur Irlands im Mittelpunkt stand und in Kelten und Keltologie I die älteren<br />

keltischen Sprachen, wird in der Vorlesung Geschichte der irischen Sprache und Literatur im<br />

zweiten Jahr des Bachelorstudiengangs der Schwerpunkt auf die jüngere Vergangenheit gelegt.<br />

Es wird die Entwicklung des Gälischen zum Neuirischen und das Fortleben traditioneller<br />

Themen in nachmittelalterlicher Zeit dargelegt. Zudem werden die kulturellen und politischen<br />

Bedingungen thematisiert, die Voraussetzung für die Entwicklung der modernen irischen<br />

Literatur waren.<br />

Michael Klevenhaus<br />

Geschichte der schottisch-gälischen Sprache und Literatur<br />

Vorlesung (506001003)<br />

Do. 16-17 Uhr Am Hof 3-5 - 105<br />

In dieser Vorlesung beschäftigen wir uns mit der Frage, woher das Schottisch-Gälische stammt,<br />

wo in Schottland es unter welchen Umständen seinen Anfang nahm und welche Literatur in<br />

dieser Sprache seit ihren Anfängen bis heute zur Verfügung steht. Wie entwickelte sich das<br />

schottische aus dem gemeinsamen Gälisch Irlands und Schottlands Ab wann kann man von<br />

einer eigenständigen Sprache in Abgrenzung zum irischen Gälisch sprechen In diesem<br />

Zusammenhang werden die politischen und religiösen Ereignisse zur Sprache kommen, die<br />

wesentlichen Einfluß auf das Zurückdrängen des Gälischen zugunsten des Englischen geführt<br />

haben. Die Bemühungen, Erfolge und Mißerfolge zum Erhalt der Sprache in neuerer Zeit werden<br />

abschließend diskutiert werden. Auf diesem Hintergrund werden die wichtigsten literarischen<br />

Quellen des Schottisch-Gälischen vorgestellt.<br />

Dr. Irene Balles<br />

Historische Grammatik des Irischen<br />

Proseminar 506001801<br />

Di 14-16 Uhr Am Hof 3-5 / 105<br />

Das Vertiefungsmodul V2 des Bachelor-Nebenfaches Keltologie führt in die Sprachen und die<br />

reiche Literatur des insularen Mittelalters ein. Im <strong>Wintersemester</strong> wird die synchrone Grammatik<br />

des Altirischen behandelt. Ergänzend dazu werden in dieser Veranstaltung die Entstehung und<br />

Entwicklung des Altirischen aus der indogermanischen Grundsprache aufgezeigt. Ziel ist zum<br />

einen, Unregelmäßigkeiten und die Fremdartigkeit des Altirischen durch die Einbindung in seine<br />

historische Dimension verstehbar zu machen, zum anderen, grundsätzliches Verständnis für die<br />

Prinzipien des Sprachwandels und die Grundlagen der historischen Sprachwissenschaft zu<br />

wecken.<br />

Leistungsnachweis:<br />

Die erfolgreiche Teilnahme erfordert aktive Mitarbeit, Nachbearbeitung des Unterrichts in Form<br />

von Arbeitsblättern und Lektüre von einschlägigen Artikeln. Modulprüfung am Ende des<br />

Studienjahres.<br />

Dr. Benjamin Bruch<br />

Altirisch<br />

Proseminar (506001803)<br />

Do. 14-16 Uhr Am Hof 3-5 - 105<br />

In dieser Veranstaltung wird eine Einführung in die Grammatik des von allen<br />

frühmittelalterlichen Stufen der inselkeltischen Sprachen am reichsten bezeugten Altirischen (c.<br />

27


600-900) gegeben. Ziel des Seminars ist neben dem Spracherwerb das Erlernen philologischer<br />

Arbeitsweisen; in diesem Zusammenhang wird auch auf Überlieferung und Literatur des<br />

Altirischen eingegangen werden.<br />

Literatur:<br />

Standardwerke, die als Hilfsmittel gebraucht werden und in der Seminarbibliothek<br />

(Semesterapparat) zur Verfügung stehen, sind:<br />

Kim McCone, A First Old Irish Grammar and Reader, Including an Introduction to Middle<br />

Irish, Maynooth 2005.<br />

John Strachan, Old Irish Paradigms and Selections from the Old-Irish Glosses, Dublin 1949<br />

(und Nachdrucke).<br />

Rudolf Thurneysen, A Grammar of Old Irish, Dublin 1946 (und Nachdrucke).<br />

Ernest Gordon Quin (ed.), Dictionary of the Irish Language based mainly on Old and Middle<br />

Irish materials. Compact Edition, Dublin 1983 (und Nachdrucke; vierbändige Ausgabe Dublin<br />

1913-1976).<br />

Leistungsnachweis:<br />

Die Veranstaltung steht grundsätzlich allen Interessierten offen; außerhalb des BA-Studiengangs<br />

kann ein Schein durch regelmäßige Mitarbeit und das Bestehen einer Klausur am Semesterende<br />

erworben werden.<br />

Dagmar Bronner<br />

Alt-/Mittelirische Lektüre<br />

Proseminar (3814)<br />

Zeit und Raum n.V., Vorbesprechung: Di, 12.10., 12 Uhr, Raum 105<br />

Die Veranstaltung richtet sich in erster Linie an fortgeschrittene Studierende, steht aber<br />

grundsätzlich allen offen, die über solide Grundkenntnisse des Altirischen verfügen, und soll der<br />

vertiefenden Übung in der Erarbeitung mittelalterlicher irischer Texte dienen.<br />

Literatur:<br />

Als Lektüre ist zunächst die frühmittelirische Erzählung über die Schlacht von Alma, Cath<br />

Almaine, vorgesehen. Textgrundlage wird die Edition von Pádraig Ó Riain, Cath Almaine,<br />

(Mediaeval and Modern Irish Series XXV), Dublin 1978, sein. Eine weitere Edition samt<br />

Übersetzung findet sich in Joan Newlon Radner, Fragmentary Annals of Ireland, Dublin 1978,<br />

66–81. Voraussichtlich wird die Veranstaltung noch Raum für die Lektüre eines weiteren Textes<br />

bieten, welcher in der ersten Sitzung in Absprache mit den Teilnehmenden ausgewählt werden<br />

wird.<br />

Leistungsnachweis: Scheinerwerb durch regelmäßige Textvorbereitung und Abschlußklausur.<br />

Dr. Ina Lucht<br />

Die indogermanischen Grundlagen des Altirischen - ausgewählte Themen -<br />

Proseminar (3815)<br />

Bemerkung: Termin nach Vereinbarung, Vorbesprechung: Di 12.10., 20 Uhr, Raum 105<br />

Die Veranstaltung wendet sich an Interessenten aus den Bereichen Keltologie und<br />

Indogermanistik. Elementare Vorkenntnisse des Altirischen sind vorteilhaft, aber nicht unbedingt<br />

erforderlich. Die Inhalte richten sich nach den Kenntnissen und Ansprüchen der Teilnehmer und<br />

werden in der ersten Sitzung vereinbart.<br />

28


Karl-Ludwig, OStD i.R. Wimberger<br />

Geschichte Irlands - "The Big House" - Die Rolle der "Anglo-Iren"<br />

Proseminar (3816)<br />

Bemerkung: Zeit und Raum n.V., Vorbesprechung: Di, 12.10., 12 Uhr, Raum 105<br />

Dr. Benjamin Bruch<br />

Mittelkymrisch II: Breudwyt Maxen Wledic<br />

Proseminar (3819)<br />

Zeit und Raum n.V., Vorbesprechung: Di, 12.10., 12 Uhr, Raum 105<br />

Als Fortsetzung des Seminars im Sommersemester <strong>2010</strong> wird die Erzählung „Breudwyt Maxen<br />

Wledic“ nach der Edition von Brynley F. Roberts (Dublin Institute for Advanced Studies, 2005)<br />

gelesen.<br />

Leistungsnachweis:<br />

Scheinerwerb durch regelmäßige Mitarbeit, Kurzreferat und kommentierte schriftliche<br />

Übersetzung.<br />

Dr. Benjamin Bruch<br />

Mittelkymrische Mysterienspiele<br />

Proseminar (3821)<br />

Zeit und Raum n.V., Vorbesprechung: Di, 12.10., 12 Uhr, Raum 105<br />

Die berühmtesten Werke der mittelkymrischen Literatur sind die Dichtung der Cywyddwyr und<br />

Erzählungen wie die vier Zweige des Mabinogi. Es gab aber im spätmittelalterlichen Wales auch<br />

eine Tradition von Mysterienspielen. In diesem Lektürekurs werden Teile der kymrischen<br />

Mysterienspiele gelesen und die Geschichte dieser Tradition und ihr Verhältnis zu<br />

Mysterienspielen in anderen westeuropäischen Ländern sowie auch zur kymrischen Literatur<br />

besprochen.<br />

M.A. Kerstin Plein<br />

Mittelkymrische Lektüre für Fortgeschrittene<br />

Hauptseminar (3820)<br />

Zeit und Raum n.V., Vorbesprechung: Di, 12.10., 12 Uhr, Raum 105<br />

Dr. Benjamin Bruch<br />

Mittelbretonisch<br />

Proseminar (3823)<br />

Zeit und Raum n.V., Vorbesprechung: Di, 12.10., 12 Uhr, Raum 105<br />

Anhand der Lektüre mittelbretonischer Texte wird die Grammatik der Sprache erläutert und ein<br />

erster Zugang zur mittelbretonischen Literatur eröffnet. Elementare Vorkenntnisse des<br />

Neubretonischen oder einer anderen brittanischen Sprache sind vorteilhaft, aber nicht unbedingt<br />

erforderlich.<br />

Literatur:<br />

Gibson, Jacqueline & Gwyn Griffiths. The Turn of the Ermine: An Anthology of Breton<br />

Literature. London: Francis Boutle, 2006.<br />

Hemon, Roparz. A Historical Morphology and Syntax of Breton. Dublin Institute for Advanced<br />

Studies, 1975, reprinted 1984.<br />

29


———, ed. and tr. Trois poèmes en moyen-breton. Dublin Institute for Advanced Studies, 1962,<br />

reprinted 1981.<br />

Jackson, Kenneth Hurlstone. A Historical Phonology of Breton. Dublin Institute for Advanced<br />

Studies, 1967, reprinted 1986.<br />

Leistungsnachweis: Scheinerwerb durch regelmäßige Mitarbeit und Klausur.<br />

M.A. Katharina Wittmann<br />

Mittelkymrische Dichtung und Metrik<br />

Proseminar (3827)<br />

Zeit und Raum n.V., Vorbesprechung: Dienstag: 12.10., 12 Uhr, Raum 105<br />

Diese Veranstaltung richtet sich an Studierende, die mindestens Grundkenntnisse im<br />

Mittelkymrischen haben. Aufbauend auf dem gleichlautenden Kurs des vorigen Semesters sollen<br />

die wichtigsten Fakten und Regeln der Mittelkymrischen Metrik wiederholt und eingeübt<br />

werden. Der Schwerpunkt der Veranstaltung liegt in diesem Semester auf der Lektüre von<br />

Gedichten verschiedener Dichter mit unterschiedlicher Thematik. Vorschläge und Wünsche von<br />

Seiten der Teilnehmer sind willkommen und werden gerne berücksichtigt. Studierende, die das<br />

Einführungs-Seminar im Sommer nicht besucht haben, sind willkommen, sollten sich aber vor<br />

Beginn des Kurses Grundkenntnisse der Mittelkymrischen Metrik selbständig aneignen.<br />

Prof. Dr. Stefan Zimmer<br />

Tocharisch I<br />

Hauptseminar (3792)<br />

Di. 10-12 Uhr Am Hof 3-5 - 104<br />

Prof. Dr. Stefan Zimmer<br />

Altiranisch<br />

Hauptseminar (3793)<br />

Fr. 10-12Uhr Am Hof 3-5 - 104<br />

Dr. Irene Balles<br />

Einführung in die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft<br />

Proseminar (3794)<br />

Do. 10-12Uhr Am Hof 3-5 - 105<br />

Dr. Sylvia Hutter<br />

Anatolische Sprachen 1: Hethitisch<br />

Übung (3795)<br />

Mo. 10-12 Uhr Am Hof 3-5 - 105<br />

In dieser Lehrveranstaltung sollen die Grundkenntnisse der hethitischen Sprache vermittelt<br />

werden. Ziel ist es, die Formenlehre und Grundbegriffe der Syntax an einfachen Übungssätzen<br />

zu erarbeiten, den Umgang mit einschlägigen Handbüchern zu erlernen und einen Überblick über<br />

die derzeitigen Forschungsschwerpunkte zu bekommen. Vorkenntnisse sind nicht notwendig,<br />

Unterrichtsmaterialien werden zur Verfügung gestellt.<br />

30


Dr. Gohar Gasparyan<br />

Altarmenische Grammatik I<br />

Proseminar (3796)<br />

Zeit und Raum n.V., Aushänge und Informationen im Internet beachten!<br />

E-mail: gogasparyan@yahoo.com<br />

Dr. Gohar Gasparyan<br />

Altarmenische Lektüre<br />

Proseminar (3797)<br />

Zeit und Raum nach Vereinbarung, Aushänge und Informationen im Internet beachten!<br />

E-mail: gogasparyan@yahoo.com<br />

In diesem Semester werden Texte von Koryun und Faustus von Byzanz gelesen. Dabei wird die<br />

Grammatik des Altarmenischen wiederholt, mit besonderer Berücksichtigung der Syntax.<br />

Dr. Ina Lucht<br />

Die indogermanischen Grundlagen des Altirischen - ausgewählte Themen<br />

Proseminar (3815)<br />

Termin nach Vereinbarung, Vorbesprechung: Di 12.10., 20 Uhr, Raum 105<br />

Die Veranstaltung wendet sich an Interessenten aus den Bereichen Keltologie und<br />

Indogermanistik. Elementare Vorkenntnisse des Altirischen sind vorteilhaft, aber nicht unbedingt<br />

erforderlich. Die Inhalte richten sich nach den Kenntnissen und Ansprüchen der Teilnehmer und<br />

werden in der ersten Sitzung vereinbart.<br />

Leistungsnachweis: Ein Leistungsnachweis (Schein) wird aufgrund eines Referates erteilt.<br />

Institut für Griechische und Lateinische Philologie, Romanistik und<br />

Altamerikanistik<br />

-Abteilung für Griechische und Lateinische Philologie-<br />

M. Laureys<br />

Erasmus<br />

Vorlesung (507010041)<br />

Di. 10-12 Uhr Am Hof 1e, Mittel- und Neulateinische Bibliothek (R. 3.100)<br />

A. Becker<br />

Thomas Morus, Utopia<br />

Seminar (507010042)<br />

Do. 14-16Uhr Am Hof 1e, Mittel- und Neulateinische Bibliothek (R. 3.100)<br />

31


M. Laureys<br />

Literatur im Rom des Hochmittelalters<br />

Seminar, (507010202), BMZ B<br />

Mi. 8-10 Uhr Am Hof 1e, Walther-Kranz-Raum (R. 3.099)<br />

A. Becker<br />

Erasmus<br />

Übung, (507010350)<br />

Mi. 14-16 Uhr Am Hof 1e, Mittel- und Neulateinische Bibliothek (R. 3.100)<br />

M. Laureys<br />

Petrus von Blois<br />

Übung (507010203)<br />

Di. 14-16 Uhr Am Hof 1e, Mittel- und Neulateinische Bibliothek (R. 3.100)<br />

-Abteilung für Romanistik-<br />

Französische Literatur des 12. bis 18. Jahrhunderts<br />

Gruppe A: H.-M. Schuh Fr. 12-14 Uhr HS XI<br />

Gruppe B: C. Reuter Do. 16-18 Uhr HS III<br />

Übung, 507103301<br />

H.-M. Schuh<br />

Die Liebeslyrik der Troubadours<br />

Proseminar (507103303)<br />

Do. 14-16 Uhr<br />

Raum 0.026 Bibliothek<br />

Italienische Literatur des 12. bis 18. Jahrhunderts<br />

Übung (507103501)<br />

Gruppe A: R. Ißler Mi. 16-18 Uhr ÜR Rom.Sem<br />

Gruppe B: P. Geyer Do. 14-16 Uhr ÜR Rom.Sem<br />

B. Tappert<br />

Dantes Inferno<br />

Proseminar 507103503 / 507023507<br />

Fr. 10-12 Uhr ÜR Rom. Sem.<br />

M. Bernsen<br />

Die Novellen des Matteo Bandello<br />

Proseminar 507103503 / 07023508<br />

Do. 10-12 Uhr ÜR Rom. Sem.<br />

32


W. Wehle<br />

Petrarcas Canzoniere<br />

Proseminar 507103503 / 507026906<br />

Blockveranstaltung<br />

Fr, 26. 11., 14-18: Sa. 27. 11., 10-16<br />

Fr, 14. 1., 14-18; Sa, 15. 1., 10-16<br />

Fr, 21. 1., 14-18; Sa, 22. 1., 10-16<br />

M. Albert<br />

Eleonore von Aquitanien und die europäische Kultur des Hochmittelalters<br />

507026101<br />

Mo. 14-16 Uhr<br />

HS IV<br />

H.-M. Schuh<br />

Altfranzösisch<br />

Übung, 537140102 / 507026105<br />

Do. 16-18 Uhr ÜR 305<br />

H.-M. Schuh<br />

Altitalienisch<br />

Übung, 537140102 / 507026106<br />

Fr. 14-16Uhr<br />

ÜR Rom. Sem.<br />

J. Visser<br />

Altspanisch<br />

Übung, 537140102 / 507026107<br />

Mi. 16-18 Uhr ÜR 305<br />

Roland Ißler<br />

Italienische Literatur vom Mittelalter bis zum 18. Jahrhundert<br />

Vertiefungsmodul Italienische Literaturwissenschaft (507023501)<br />

Mi. 16 – 18 Uhr<br />

Übungsraum Romanistik<br />

33


Institut für Orient- und Asienwissenschaften<br />

-Abteilung für Japanologie und Koreanistik-<br />

Taranczewski<br />

Verfassungsgeschichte Japans vom Altertum bis in die Neuzeit<br />

Schwerpunkt Geschichte / Kultur [BA Methodenmodul Japan (M13)]<br />

Gruppe A: Seminar Japanische Geschichte (508001303)<br />

Freitag 14-16 Uhr; Beginn: 22.10.<strong>2010</strong><br />

Erörtert werden die wichtigsten Stationen und Faktoren bei der Herausbildung und der<br />

Entwicklung der Institutionen des politischen Gemeinwesens mit seinen Auswirkungen auf die<br />

Institutionen der Gesellschaft und des Wirtschaftens. Der Zeitraum erstreckt sich von der<br />

Herausbildung eines zentralisierten Staatswesens in der Wende vom 6. zum 7. Jahrhundert bis in<br />

die Zeitgeschichte hinein; dabei sollen die auswärtigen Beziehungen nur am Rande einbezogen<br />

werden.<br />

Das Semesterprogramm sieht so aus: Um eine gemeinsame Wissensbasis herzustellen und<br />

interessante Fragestellungen zu entwickeln, werden zunächst einige Epochen der japanischen<br />

Geschichte vorgestellt und einige Texte zur Geschichte und ihrer Methode gelesen und im<br />

Plenum durchgesprochen. Darauf aufbauend sollen die einzelnen Referatsthemen konkretisiert<br />

werden. Danach erst werden Referate gehalten. Die Hausarbeiten sollen dann unter Einarbeitung<br />

von Anregungen aus den sich an die Referate anschließenden Diskussionen verfasst werden.<br />

Auf jeden Fall wird die Lektüre folgender Überblicksdarstellung vorausgesetzt:<br />

Hall, John W. (1968 …)<br />

Das japanische Kaiserreich<br />

Frankfurt am Main: Fischer (Fischer Weltgeschichte; Band 20)<br />

– schon etwas betagte, aber doch sehr brauchbare Gesamtdarstellung<br />

Folgende Literatur wird zur einführenden Lektüre schon vor dem eigentlichen Seminarbeginn<br />

empfohlen:<br />

Zur japanischen Geschichte:<br />

Hans Adalbert Dettmer (1987)<br />

Einführung in das Studium der japanischen Geschichte.<br />

Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.<br />

– Abriss der Epochen; Quellen- und Literaturangaben<br />

Ishii, Ryosuke (1980)<br />

A History of Political Institutions in Japan.<br />

Tokyo: UTP<br />

Carl Steenstrup (1991)<br />

A History of Law in Japan until 1868.<br />

Leiden: Brill<br />

Krämer, Hans Martin; Tino Schölz, Sebastian Conrad (2006)<br />

Geschichtswissenschaft in Japan. Themen, Ansätze und Theorien.<br />

Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht<br />

34


– bietet neben einer Einführung in die japanische Geschichtswissenschaft v.a nach dem 2.<br />

Weltkrieg in einzelnen Aufsätzen einen Überblick über verschiedene Themen der<br />

Geschichtsforschung<br />

Zur Methode und Theorie allgemein:<br />

Wolfgang Reinhard (1999)<br />

Geschichte der Staatsgewalt. Eine vergleichende Verfassungsgeschichte Europas von den<br />

Anfängen bis zur Gegenwart.<br />

München: C.H.Beck<br />

- ziemlich ideologisch europazentrisch, aber dennoch ein ausgezeichneter Überblick über die<br />

Elemente des Staats und ihrer Herausbildung im Lauf der Geschichte.<br />

Max Weber<br />

Wirtschaft und Gesellschaft. Grundriss der verstehenden Soziologie.<br />

Tübingen: Mohr<br />

– aus dem Abschnitt 8, „Die rationale Staatsanstalt ...“, v.a. die Seiten 825-868<br />

Taranczewski<br />

Vormoderne japanische Schriftsprache (Bungo I)<br />

Übung (508040113)<br />

Do. 10-12 Uhr ÜR 2<br />

Prüfungsform: Seminarprüfung oder Klausur (MA Asien 211)<br />

Mit ”bungo“ wird eine der beiden Schriftsprachen bezeichnet, die die japanische Sprachkultur<br />

von der mittleren Heian-Zeit (ca. 10. Jh.) an bis weit ins 20. Jahrhundert hinein über alle<br />

regionalen und dialektalen Grenzen hinweg bestimmt haben. Diese bungo-Schriftsprache ist<br />

auch noch lange Zeit neben der uns jetzt geläufigen Form der Schriftsprache, die ja der<br />

gegenwärtigen gesprochenen Sprache sehr nahe ist, in Gebrauch gewesen, insofern kann man<br />

bungo auch mit gewissem Recht als einen eigenen rezenten Sprachstil behandeln, der immer<br />

noch – etwa in Buch- oder Filmtiteln – Verwendung findet. Das Besondere an der bungo-<br />

Sprache liegt darin, dass ihre Grammatik sehr weitgehend mit der der ”klassischen“<br />

Schriftsprache der mittleren und späten Heian-Zeit (Kernperiode ca. 10.-12. Jh.) übereinstimmt.<br />

Aus diesem Grund ist die erste und längste Phase (bis zum Jahresende) dem Erlernen der<br />

Grundzüge dieser Grammatik gewidmet. Die hier erworbenen Kenntnisse sollen dann im Rest<br />

des Semesters an einem relativ leicht erschließbaren Text erprobt werden. Die im darauf<br />

folgenden Sommersemester angebotene Übung ”Bungo II“ ist dann der reinen Textlektüre<br />

gewidmet. Mit dem Kurs in sinojapanischer Schriftsprache (kanbun) im darauffolgenden Winter<br />

schließlich ist der Grundbestand an klassischen schriftsprachlichen Übungen vervollständigt.<br />

Taranczewski<br />

Kanbun (Sino-Japanisch)<br />

Übung (508040712)<br />

F. 10-12 Uhr ÜR 2<br />

Prüfungsform: Seminarprüfung (MA Aufbaumodul Japanisch III)<br />

”Kanbun“ bezeichnet die älteste Form der Schriftsprache, die etwa seit dem 6. Jh. auf dem<br />

japanischen Archipel Verbreitung gefunden hatte. Dabei ist die älteste Form von kanbun<br />

weitgehend reine - eben frisch importierte - klassische chinesische Schriftsprache. In den<br />

folgenden Jahrhunderten entwickeln sich hieraus verschiedene Stile, die sich je nach Epoche und<br />

Genre durch eine stärkere oder geringere Nähe zur bungo-Schriftsprache auszeichnen. Dabei<br />

bestimmt allerdings stets die chinesische Grammatik die Grundstruktur der kanbun-<br />

35


Schriftsprache. Aus diesem Grund spricht man auch von ”Sino-Japanisch“. Vor allem in<br />

Verwaltung und Recht, in den Wissenschaften und in der Geschichtsschreibung dominierte die<br />

kanbun-Schriftsprache. Man hat sie deshalb oft mit dem Lateinischen im vormodernen<br />

Westeuropa verglichen. Die bungo-Schriftsprache ist demgegenüber stärker in der Literatur<br />

verbreitet, jedoch gibt es zwischen den Domänen beider Sprachen zahlreiche Übergänge und<br />

Überlagerungen.<br />

Eine Besonderheit dieser Sprachform liegt darin, dass kanbun gewöhnlich nicht so gelesen wird,<br />

„wie man es schreibt“, sondern dass ”Lesen“ hier ”Übersetzen“ bedeutet, und zwar in eine<br />

eigentümliche und weitgehend festgelegte Form von bungo-Schriftsprache. Diese ”Übersetzung“<br />

einzuüben ist eine der Hauptaufgaben des kanbun-Unterrichts. Dieses auf der Kombination<br />

zweier heterogener sprachlicher Zeichensysteme basierende Kommunikationsmedium hat die<br />

japanische Sprachkultur und gerade auch Stilistik sehr nachhaltig bis ins 20. Jh. hinein geprägt,<br />

sogar jetzt spielt sie immer noch eine gewisse Rolle in der Wortbildung (kango) und natürlich im<br />

Buddhismus.<br />

Zielgruppe dieser Veranstaltung sind Studierende, die bereits Bungo abgeschlossen haben.<br />

Institut für Kunstgeschichte und Archäologie<br />

-Abteilung für Kunstgeschichte-<br />

Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck<br />

Buchmalerei des Mittelalters II: Hoch- und Spätmittelalter<br />

Vorlesung (alle Studiengänge)<br />

Di. 16-18 Uhr<br />

HS IX<br />

Anmeldung: elektronisch<br />

Die Buchmalerei des Hoch- und Spätmittelalters entwickelte sich in einer blühenden Klosterund<br />

dann auch bald Städtelandschaft, wobei bald die Laien gleichberechtigt neben den Klerus als<br />

Auftraggeber und Nutzer der illuminierten Handschriften traten. Wie schon in der Vorlesung des<br />

WS 9/10 wird es um grundlegende Eigenheiten des Mediums Buchmalerei gehen, das diesmal in<br />

der Zeitspanne von seiner ersten Ausweitung in der Buchkultur des Hochmittelalters bis zu<br />

seinem Spannungsverhältnis zum Buchdruck mit beweglichen Lettern Gutenbergs gegen Ende<br />

des 15. Jahrhundert betrachtet wird. Hierbei wird wiederum das der Buchmalerei eigene<br />

Verhältnis von Bild und Text eine der Leitfragen abgeben. Zugleich soll aber auch ein Überblick<br />

über die Epochen Romanik, Gotik und frühe Neuzeit anhand von Hauptwerken der Buchkunst<br />

entstehen.<br />

Literatur<br />

Christine Jakobi-Mirwald, Buchmalerei: Ihre Terminologie in der Kunstgeschichte, vollständig<br />

überarbeitete und erweiterte Neuauflage Berlin 1997 Otto Pächt, Buchmalerei des Mittelalters:<br />

Eine Einführung, München 1984, diverse Auflagen Vera Trost, Skriptorium: Die<br />

Buchherstellung im Mittelalter, Heidelberg 1986 nton von Euw, Joachim M. Plotzek, Die<br />

Handschriften der Sammlung Ludwig, Bd. 1-4, Köln 1979-1985 Jonathan J.G.Alexander,<br />

Medieval illuminators and their methods of work, New Haven 1992 Allgemein die Bücher von<br />

Eberhard König<br />

36


Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck<br />

Die karolingische (Buch-)malerei und ihr Verhältnis zur Tradition<br />

Seminar C1/C9/E8/KG C1/KGArch C5/KGArcjh E3/A3, B.A. A, B.A. K&A, B.A. K, MA<br />

FAE, Magister<br />

Mo. 10-12 Uhr<br />

großer Übungsraum Beginn in der zweiten Semesterwoche<br />

Anmeldung: Elektronisch<br />

Referatsvergabe in der ersten Sitzung<br />

Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, wie es zu der gegenüber der eigenen Tradition<br />

so unvermittelt einsetzenden ungewöhnlichen Blüte der Malerei im langobardischen und vor<br />

allem karolingischen Bereich der Zeit um 800 und in der Folge im 9. Jahrhundert kam.<br />

Hierbei stellt sich vor allem die Frage nach spätantiken bzw. byzantinischen Vorbildern, wie sie<br />

zur Kenntnis genommen und verarbeitet werden konnten, weshalb dieses Seminar gerade auch<br />

für Studierende der Christlichen Archäologie geeignet ist. Verfolgt werden diese Fragen im<br />

Bereich der Monumentalmalerei (Brescia und Cividale, Castelseprio, Müstair und Mals), vor<br />

allem aber in der Buchmalerei, da sich hier im Umfeld des Hofes Karls des Großen erstmals im<br />

nordalpinen Bereich seit der Spätantike wieder die Eigenproduktion reich illuminierter<br />

Prachthandschriften nach spätantiken und byzantinischen Vorbildern beobachten lässt. Von der<br />

karolingischen Buchmalerei werden daher ausgesuchte Werke der Buchmalerei vom Godescalc-<br />

Evangelistar über den Utrechtpsalter bis hin zu den Touronischen Bibeln zu betrachten sein,<br />

sodass das Seminar auch ganz allgemein als Einführung in die karolingische Kunst bzw. die<br />

frühmittelalterliche Kunst geeignet ist.<br />

Literatur<br />

Karolingische und ottonische Kunst, hg. von Bruno Reudenbach (Geschichte der bildenden<br />

Kunst in Deutschland, Bd. 1), München u.a. 2009<br />

Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck ; Dr. Katharina Corsepius ; Rudolf Simek ;<br />

Sabine Walther<br />

Die Normannen in Sizilien<br />

Seminar/Exkursion E1/KG E1, B.A. K&A, B.A. K<br />

Di. 12-14 Uhr Großer Übungsraum Beginn Zweite Semesterwoche<br />

Anmeldung: Elektronisch (basis)<br />

Referatsvergabe; besondere Bedingungen<br />

In der Mitte des Mittelmeers bildete Sizilien eine Art Brücke zwischen Afrika und Europa, Ost<br />

und West. Dementsprechend zahlreich waren die Eroberungen der Insel und die Kulturen, die<br />

sich hier ebenso ablösten wie verbanden. Nach griechischer, römischer bzw. byzantinischer<br />

Herrschaft kam Sizilien in die Hände der Araber. Von den Muslimen eroberten die Normannen<br />

die Insel im 11. Jahrhundert. Diese stammten ursprünglich aus Skandinavien, waren vor ihrem<br />

Zug ins Mittelmeer aber bereits eine längere Zeit in der Normandie sesshaft geworden. Unter<br />

diesen neuen Herrschern nach Europa ausgerichtet, erlebte Sizilien im 12. Jh. eine<br />

ungewöhnliche Blütezeit, die sich unter den Staufern und Friedrich II. als Teil der Geschichte<br />

des Hl. Römischen Reichs fortsetzte. Politisch kulminierte diese Phase im normannischen<br />

Königtum über ganz Unteritalien und der Errichtung eines eigenen Erzbistums im Monreale nahe<br />

Palermo. Den kulturellen Bereich kennzeichnete im 12. Jahrhundert eine einzigartige<br />

Verbindung der künstlerischen Leistungen und Formen der verschiedenen Bevölkerungsgruppen.<br />

Zu nennen sind hier das nordalpine Rittertum, das die Normannen ebenso mit sich brachten wie<br />

bestimmte Befestigungsformen, die islamische Hofkunst, der unteritalienische bzw.<br />

byzantinische Kirchenbau und schließlich das byzantinische Mosaik. Es entstanden in dieser Zeit<br />

ebenso ungewöhnlich wie reich ausgestattete Komplexe wie der Königspalast in Palermo mit der<br />

37


Capella Palatina, die in reichen Gartenanlagen vor den Toren Palermos gelegenen<br />

Lustschlösser Cuba und Zisa, der Normannendom von Cefalú und der Dom von Monreale.<br />

Auch das Umfeld des Königshofes wurde als Stifter tätig, wie die Kirchen S. Cataldo oder S.<br />

Maria dellAmmiraglio zeigen.<br />

Zum Seminar wird eine Exkursion nach Sizilien geplant.<br />

Literatur<br />

La cultura architettonica normanna in Sicilia: rassegna delle fonti e degli studi per nuove<br />

prospettive di ricerca, Messina, Società Messinese di Storia Patria, 1993 Ernst Kitzinger, I<br />

mosaici del periodo normanno in Sicilia, 1992ff.<br />

H.-R. Meier, Die normannischen Königspaläste in Palermo, Worms 1994 I Normanni - popolo<br />

d'Europa 1030 1200, Kat. Ausst. Rom 1994, Venedig 1994 B. Rill, Sizilien im Mittelalter: das<br />

Reich der Araber, Normannen und Staufer, Stuttgart 1995 Arabisch-normannische Kunst.<br />

Siziliens Kultur im Mittelalter, Tübingen [u.a.] 2004 Nobiles officinae: die königlichen<br />

Hofwerkstätten zu Palermo zur Zeit der Normannen und Staufer im 12. und 13.<br />

Jahrhundert, Kat. Ausst. Wien/Palermo, 2003-2004, Wien 2004<br />

Bisanzio in Sicilia e nel sud dell'Italia, Udine, 2005 A. Plassmann, Die Normannen: Erobern -<br />

Herrschen Integrieren, Stuttgart 2008<br />

I mosaici bizantini nella Sicilia normanna: Palermo, Monreale, Cefalù, Udine 2009<br />

Prof. Dr. Harald Wolter-von dem Knesebeck<br />

Einführung in die christliche Ikonographie: der Albani-Psalter und seine Bilderwelt<br />

Übung C1/KG C1, B.A. K&A, B.A. K<br />

Mi. 8-10 Uhr Großer Übungsraum Beginn Zweite Semesterwoche<br />

Anmeldung: Elektronisch (basis)<br />

Referatsvergabe in der ersten Sitzung<br />

Der im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts im Umfeld des überaus bedeutenden Klosters von<br />

St. Albans unweit Londons entstandene Albani-Psalter gehört zu den ersten Handschriften seiner<br />

Zeit, die eine nahezu explosionsartige Vermehrung von Bildern und Bildlichkeit auszeichnet.<br />

Über 40 Miniaturen vor allem zum Neuen Testament sind in einem Miniaturenvorspann den 150<br />

Psalmen vorangestellt. Die Psalmen besitzen in jeder Initiale figürlichen Schmuck, der sich auf<br />

den jeweils folgenden Text bezieht. Hierbei wird diese Verbindung durch den noch einmal extra<br />

titelartig beigegebenen Bezugsvers aus dem jeweiligen Psalm belegt. Als Psalterhandschrift war<br />

der Albani-Psalter in Händen der frommen Einsiedlerin Christina von Markyate, die er mit dem<br />

Abt Geoffrey von St. Albans verband. Als Spiegelbild der geistlichen Freundschaft der beiden ist<br />

die Handschrift oft verstanden worden. So können hier auch einmal mit einer gewissen Aussicht<br />

auf Erfolg die vergleichsweise reichen Nachrichten über Auftraggeber und Benutzer einer<br />

Handschrift herangezogen werden, um die Miniaturen besser zu verstehen. All dies und auch die<br />

ungewöhnlichen Qualität, Lebendigkeit und der Erfindungsreichtum der Miniaturen lassen den<br />

Albani-Psalter geeignet erscheinen, um an ihm in die christliche Ikonographie einzuführen.<br />

Literatur<br />

Jane Geddes, Der Albani-Psalter. Eine englische Prachthandschrift des 12. Jahrhunderts für<br />

Christina von Markyate, Regensburg 2005 Der Albani-Psalter: originalgetreue Faksimile-Edition<br />

der Bilderhandschrift HS St. God. 1 der Dombibliothek Hildesheim, sowie des Fragments Inv.<br />

Nr. M694 Schnütgen Museum, Köln, Madrid u.a., 2007; Kommentar: Der Albani-Psalter,<br />

Kommentarband mit Texten von Jochen Bepler, Peter Kidd, Jane Geddes, Simbach a. Inn, 2008<br />

Vollständige Wiedergabe des Albanipsalters im Internet<br />

unter: http://www.abdn.ac.uk/stalbanspsalter/<br />

38


-Abteilung für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie-<br />

Ernst Pohl<br />

Sachkultur der Kaiser- und Völkerwanderungszeit<br />

Übung (510040206)<br />

Do. 14-16 Uhr Hauptgebäude, Hörsaal IV Beginn: 21.10.<strong>2010</strong><br />

Im Rahmen dieser Übung werden im Kontext der Römischen Kaiserzeit und<br />

Völkerwanderungszeit Europas aussagekräftige Fundplätze und Objektgruppen vorgestellt und<br />

besprochen. Ziel der Veranstaltung ist es, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen<br />

Überblick über die Sachkultur der Römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit zu geben.<br />

Literatur<br />

H. J. Eggers, Zur absoluten Chronologie der römischen Kaiserzeit im freien Germanien. In: H.<br />

Temporini/W. Haase (Hrsg.), Aufstieg und Niedergang der römischen Welt. Geschichte und<br />

Kultur Roms im Spiegel der neueren Forschung. Principat 5.1 (Berlin, New York 1976) 3-64.<br />

J. Kunow (Hrsg.), 100 Jahre Fibelformen nach Oskar Almgren. Forschungen zur Archäologie im<br />

Land Brandenburg 5 (Wünsdorf 1998).<br />

H. Schach-Dörges, Die Bodenfunde des 3. bis 6. Jahrhunderts n.Chr. zwischen unterer Elbe und<br />

Oder. Offa-Bücher 23 (Neumünster 1970).<br />

P. Schmidt, Ländliche Siedlungen der vorrömischen Eisenzeit bis Völkerwanderungszeit im<br />

niedersächsichen Küstengebiet. Offa 39, 1982, 73-96.<br />

RGA 25, 90-108 s. v. Römische Kaiserzeit (U. Lund Hansen)<br />

RGA 32, 517-522 s. v. Völkerwanderungszeit (S. Brather)<br />

K. Thomas Platz<br />

Ausgrabung im Archiv - Bergung, Inventarisierung und Auswertung von Fundbeständen der<br />

Stadt Duisburg I<br />

Übung (510040205)<br />

Blockveranstaltung Februar/März <strong>2011</strong> in Duisburg<br />

Beginn: Siehe Aushang.<br />

39


RECHTS- UND STAATSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT<br />

Institut für Deutsche und Rheinische Rechtsgeschichte<br />

Professor Schmoeckel<br />

Deutsche Rechtsgeschichte<br />

Vorlesung mit Exegese<br />

[2.-4 Sem.]<br />

Vorlesung (311010122)<br />

Mi. 14-17Uhr HS E Beginn 14.10.10<br />

Exegese zur Deutschen Rechtsgeschichte (311010171)<br />

Fr. 14-16Uhr HS C (14-tägig) Beginn 22.10.10<br />

Die Vorlesung behandelt die Entwicklung des Rechts von der Antike bis zur Zeitgeschichte.<br />

Wer „das Recht“ verstehen will, muß seine historischen Hintergründe kennen. Weniger die<br />

historische Herleitung einzelner Rechtsgebiete oder Lehren bilden den Gegenstand der<br />

Vorlesung als vielmehr das sich wandelnde Verständnis des Rechts in den Jahrhunderten als<br />

notwendiges Vorverständnis für ein Studium des Rechts.<br />

Im Anschluß an die Veranstaltung wird in den Frühjahrsferien eine Abschlußhausarbeit<br />

angeboten.<br />

Eine Abschlußklausur findet nicht statt.<br />

In der Exegese werden periodisch besondere Themen mit Texten behandelt, wodurch die<br />

Interpretation von Texten geübt und methodisch das Verständnis vertieft werden sollen. Ein<br />

Besuch der Exegese wird als Vorbereitung auf die Abschlußhausarbeit dringend empfohlen.<br />

40


Dr. Nicole Meier und Inge Erhardt<br />

Stand: Oktober <strong>2010</strong><br />

<strong>Bonner</strong> <strong>Mittelalterzentrum</strong>:<br />

http://www.mittelalterzentrum.uni-bonn.de/<br />

41

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!