99 Stiche für den guten Zweck - Herbartgymnasium Oldenburg
99 Stiche für den guten Zweck - Herbartgymnasium Oldenburg
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Nordwest-Zeitung vom 16. Januar 2012<br />
Aus dem Schulleben<br />
<strong>99</strong> <strong>Stiche</strong> für <strong>den</strong> <strong>guten</strong> <strong>Zweck</strong><br />
DKMS Typisierung am <strong>Herbartgymnasium</strong> – Schüler helfen mit<br />
Der Andrang war höher als<br />
erwartet. Das komplette<br />
Spen<strong>den</strong>geld wurde ausgenutzt.<br />
VON PATRICK BUCK<br />
OLDENBURG – Es ist beinahe<br />
Schluss am Sonnabend,<br />
und es fehlt noch eine Person,<br />
um die Bilanz mit einer<br />
glatten Summe abzuschließen:<br />
Die Schüler des <strong>Herbartgymnasium</strong>s<br />
haben zu einer<br />
Typisierungsaktion für die<br />
Deutsche Knochenmarkspenderdatei<br />
(DKMS) eingela<strong>den</strong>.<br />
Doch es kommt niemand<br />
mehr. Von Enttäuschung ist<br />
<strong>den</strong>noch keine Spur, <strong>den</strong>n<br />
auch die hohe Schnapszahl<br />
von <strong>99</strong> Registrierten – nicht<br />
nur Schüler, sondern auch<br />
Eltern und Lehrer – hat die<br />
Erwartungen bereits weit<br />
übertroffen.<br />
Geld durch Sponsorenlauf<br />
Damit schließt sich der<br />
Kreis für die Schülerinnen<br />
und Schüler. Mehr als 15 000<br />
Euro sammelten sie im Juni<br />
2011 bei einem Sponsorenlauf.<br />
Davon waren 3750 Euro<br />
für das DKMS-Projekt vorgesehen.<br />
Der Plan war schon<br />
gefasst, bevor die DKMS ihre<br />
Aktion „Leben spen<strong>den</strong> macht<br />
Schule“ bundesweit ausweitete<br />
und Niedersachsens<br />
Kultusministerium die Schulen<br />
aufforderte, sich daran zu<br />
beteiligen, berichtet Lehrer<br />
und Initiator Martin Graszk.<br />
Das <strong>Herbartgymnasium</strong><br />
nahm sich vor, die Aktion<br />
nicht nur einseitig<br />
mit Leben zu füllen.<br />
Denn es gibt Schulen,<br />
die Geld sammeln,<br />
und andere, die Typisierungen<br />
durchführen.<br />
„Wir wollten<br />
nicht das Geld der<br />
anderen nutzen, sondern<br />
haben die Finanzierung<br />
komplett<br />
selbst sichergestellt“,<br />
sagt Graszk.<br />
Freiwillige Helfer<br />
Doch Geld ist nicht<br />
alles. Denn am Sonnabend<br />
ist vor allem<br />
Engagement gefragt.<br />
Das medizinische<br />
Personal rekrutiert sich aus<br />
freiwilligen Eltern. Die Schüler<br />
selbst nehmen Daten auf,<br />
helfen bei der Vor- und Nachbereitung<br />
und verkaufen<br />
Kaffee und Kuchen. „Das ist<br />
eine gute Sache, die wir hier<br />
unterstützen können“, sagt<br />
die 18-jährige Christina Kahl.<br />
Sie lässt sich auch selbst typisieren,<br />
ebenso wie ihre<br />
Mitschülerin Billy-Jean Müller.<br />
„Diese Blutspende ist ein<br />
guter Schritt, wenn man dadurch<br />
Leben retten kann“,<br />
meint die 18-Jährige.<br />
Wie das funktioniert, das<br />
hat sie bereits im Vorfeld<br />
erfahren. Unter anderem bei<br />
einem Vortrag, bei dem eine<br />
Spenderin auf bewegende<br />
Weise erzählte, wie es ihr<br />
ergangen ist, als ihr Blut die<br />
passen<strong>den</strong> Merkmale aufwies.<br />
Sehr glücklich über diese<br />
Aktionen zeigt sich Heinrich<br />
Schrand, Leiter des DKMS-<br />
Stich für gute Sache: Franziska Schumacher<br />
(sitzend) sowie (von Iinks) Denise Drieling,<br />
Sarah Claußen und Leonie Wlttgrefe ließen sich<br />
von Marion Drews Blut abnehmen.<br />
BILD: PATRICK BUCK<br />
Stützpunktes am Pius. „Ich<br />
bin begeistert von dieser<br />
Schule“, sagt er. Zudem lobt<br />
er Martin Graszk, der <strong>den</strong><br />
Anstoß dafür gegeben habe.<br />
Weitere Aktionen geplant<br />
Bei so viel Begeisterung<br />
fällt es Schrand auch nicht<br />
schwer, noch tief in die Tasche<br />
zu greifen. Denn eine<br />
Typisierung kostet 50 Euro,<br />
das Geld der Schule reicht<br />
also für 75 Registrierungen.<br />
Die DKMS hatte aber schon<br />
vorab zugesichert, dass niemand<br />
abgewiesen wer<strong>den</strong><br />
müsse.<br />
Nun ist der Topf des <strong>Herbartgymnasium</strong>s<br />
leer. Doch<br />
das soll nicht so bleiben. Regelmäßige<br />
Spen<strong>den</strong>- und<br />
Typisierungsaktionen sind<br />
geplant. Vielleicht wird ja<br />
beim nächsten Mal die Zahl<br />
von 100 Registrierten geknackt.<br />
— 30 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus dem Schulleben<br />
Inseltag auf Spiekeroog<br />
Ahlke Eiben, Stefan Stawiarski, Tobias Struck, Norbert Winzeler<br />
INSEL & Mehr<br />
Das <strong>Herbartgymnasium</strong> für einen Tag auf Spiekeroog<br />
Doll war das Wetter ja<br />
nicht an diesem Dienstagmorgen<br />
am 15. Mai, als sich<br />
871 Schülerinnen und Schüler<br />
des <strong>Herbartgymnasium</strong><br />
mit ihren 72 Lehrkräften<br />
frühmorgens um viertel vor<br />
sieben vor der Weser-Ems-<br />
Halle trafen und 17 Busse in<br />
Richtung Neuharlingersiel<br />
enterten. Von dort ging es mit<br />
zwei Schiffen hinüber nach<br />
Spiekeroog zu einem Schultag<br />
der etwas anderen Art.<br />
Ziel dieses außergewöhnlichen<br />
Unternehmens war es,<br />
die Schulgemeinschaft zu<br />
stärken, ein schönes Stück<br />
Niedersachsen kennenzulernen<br />
und für die Umwelt aktiv<br />
zu sein.<br />
Im Vorfeld wurde fächerübergreifend das<br />
Themenfeld „Insel & Mehr“ bearbeitet, die<br />
Unterrichtsergebnisse wur<strong>den</strong> der Kurverwaltung<br />
für eine Ausstellung überreicht und ein<br />
Gastvortrag von Prof. Dr. Hillebrandt von der<br />
Universität Ol<strong>den</strong>burg zur Biologie der Meeresküste<br />
rundete die Vorbereitung ab.<br />
Auf der Insel wurde von <strong>den</strong> Klassen und<br />
Kursen auf 30 individuellen Laufrouten jegliches<br />
„Strandgut“ in mitgebrachten Säcken<br />
aufgesammelt. Mit dieser Aktion, bei der insgesamt<br />
über 500 kg Abfälle gesammelt wur<strong>den</strong>,<br />
trug das <strong>Herbartgymnasium</strong> zur nachhaltigen<br />
Entwicklung der Insel Spiekeroog bei.<br />
Ein Vertreter der Kurverwaltung fasste zusammen:<br />
„Wir sind positiv überrascht, was<br />
junge Menschen für unsere<br />
Insel zu leisten bereit sind.“<br />
Nach diesem arbeitsintensiven<br />
und durchaus anstrengen<strong>den</strong><br />
Vormittag ließen es<br />
sich Schüler und Lehrer bei<br />
einem warmen Mittagsimbiss<br />
und einem Eis gut gehen. Der<br />
Köcheclub Spiekeroog mit<br />
Unterstützung der Kurverwaltung<br />
hatte das für <strong>den</strong><br />
Fall, dass es regnet, in einer<br />
nett hergerichteten Sporthalle<br />
vorbereitet. Das Dach war<br />
aber gar nicht nötig, <strong>den</strong>n<br />
inzwischen strahlte weitgehend<br />
die Sonne vom Himmel,<br />
Entgegen der schlechten<br />
Vorhersagen hielt sich das<br />
sonnige Wetter, so dass dem<br />
geplanten Nachmittagsprogramm mit Spiel<br />
und Spaß am Hauptbadestrand nichts im Wege<br />
stand. Je nach Interesse konnte man wandern,<br />
Fußball, Volleyball oder Rugby spielen, Sandburgen<br />
bauen oder einfach nur am Strand mit<br />
Freun<strong>den</strong> und Klassenkamera<strong>den</strong> chillen. Zum<br />
Abschluss wurde mit der gesamten Schulgemeinschaft<br />
ein riesiges „HGO“ auf dem Strand<br />
gestellt. Fasziniert verfolgten etliche Inselgäste<br />
das Schauspiel von <strong>den</strong> Dünen aus, rätselten<br />
über die Bedeutung der drei Buchstaben und<br />
nahmen erstaunt und anerkennend zur Kenntnis,<br />
dass das für <strong>Herbartgymnasium</strong> Ol<strong>den</strong>burg<br />
steht.<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 31 —
Inseltag auf Spiekeroog<br />
Aus dem Schulleben<br />
Um halb sechs ging es zurück auf die bei<strong>den</strong><br />
Schiffe und in die Busse. Auf der Rückfahrt<br />
versuchten sich gemischte Teams aus Schülern<br />
und Lehrkräften am kniffligen Inselquiz mit<br />
55 Fragen zu allen relevanten Bereichen der<br />
Ökologie, Biologie, Geschichte und Landeskunde<br />
Spiekeroogs. Dank der großzügigen Unterstützung<br />
durch <strong>den</strong> Ol<strong>den</strong>burger Einzelhandel<br />
winken <strong>den</strong> erfolgreichsten Teams attraktive<br />
Preise.<br />
Dieses herausragende Ereignis im Schulleben<br />
war eine Idee von Studienrätin Ahlke<br />
Eiben, die auch die komplette Vorbereitung<br />
und die Organisation gestemmt hat. Der Schulleiter<br />
Günter Tillmann drückte es so aus: „Eine<br />
wahre Herkulesaufgabe hat unsere Kollegin<br />
Frau Eiben da bewältigt. Aber auch unsere<br />
Schülerschaft ist hoch motiviert und sozial<br />
sehr engagiert. Ohne dieses Engagement ließe<br />
sich ein solcher Tag niemals durchführen!“<br />
Dass das Wetter doller war, als zu Anfang<br />
erwartet wer<strong>den</strong> konnte, sah man an vielen<br />
stark sonnengeröteten Gesichtern. Vereinzelte<br />
Krankmeldungen wegen leichter Übelkeit am<br />
nächsten Tag hatten da wohl auch ihre Ursache.<br />
Und die Schülerinnen und Schüler – „Gerne<br />
wieder!“<br />
— 32 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus dem Schulleben<br />
Inseltag auf Spiekeroog<br />
<br />
Der Anzeiger für das Harlingerland berichtete am <br />
18. Mai 2012 über das Inselprojekt.<br />
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<br />
Herbartsgymnasium erobert die Insel Spiekeroog<br />
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Oben: 868 Schüler und Lehrer stellen am Strand der<br />
Nordseeinsel Spiekeroog ein gigantisches „HGO“. Es<br />
steht für <strong>Herbartgymnasium</strong> Ol<strong>den</strong>burg. Anlass war ein<br />
Schulprojekttag.<br />
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Jahrbuch 2012<br />
— 33 —
OLMUN 2012<br />
Aus dem Schulleben<br />
Vom 26. bis zum 29. Juni fand wie alljährlich die OLMUN statt, wieder mit großer Beteiligung<br />
von HGO-Schülerinnen und Schülern, die von Frau Hollinderbäumer betreut wur<strong>den</strong>. Die<br />
Nordwest-Zeitung berichtete im mehreren Artikeln darüber, so am 27. Juni 2013.<br />
Kampfansage an Politikverdrossenheit<br />
OLMUN Viertägiges Schüler-Planspiel in Weser-Ems-Halle gestartet – 110 Gastfamilien organisiert<br />
Jungen und Mädchen aus zwölf Staaten nehmen Teil. Der Etat für die Veranstaltung liegt bei<br />
35 000 Euro.<br />
Von Evelyn Eveslage<br />
OLDENBURG Es klingt<br />
nach durchschnittlichen Forderungen<br />
eines x-beliebigen<br />
Bildungspolitikers: internationale<br />
Freundschaften knüpfen<br />
und Politikverdrossenheit<br />
bekämpfen. Doch diese Ansprüche<br />
wer<strong>den</strong> tatsächlich<br />
bei der „Olmun“ gelebt.<br />
Die „Olmun“ (Ol<strong>den</strong>burg<br />
Model United Nations) ist ein<br />
viertägiges Planspiel, bei<br />
dem die Konferenzen der<br />
Vereinten Nationen (UN) simuliert<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Interesse befeuern<br />
Dabei gewinnen die Teilnehmer<br />
nicht nur internationale<br />
Verhandlungserfahrung<br />
– oft wird echtes politisches<br />
Interesse befeuert. Der Vize-<br />
Präsi<strong>den</strong>t der Generalversammlung,<br />
Sebastian Katzer,<br />
erklärt: „Durch ,Olmun’ habe<br />
ich erst richtiges Interesse<br />
für Politik entwickelt.“<br />
Jeder teilnehmende Schüler<br />
vertritt jeweils ein Land<br />
– einzige Voraussetzung ist,<br />
dass es sich dabei nicht um<br />
das tatsächliche Herkunftsland<br />
handeln darf. Zwei Monate<br />
vorher erfahren die<br />
Schüler zwischen 13 und 20<br />
Jahren, welche Position der<br />
160 repräsentierten Länder<br />
sie vertreten müssen. So wer<strong>den</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burger Schüler sich<br />
in die Situation von Israel,<br />
Das vierköpfige Organisationsteam<br />
der „Olmun“ (von links): Phillip Kuck,<br />
Finn-Ole Metscher, Sebastian Katzer<br />
und Catharina Jantos ♥üBild: Evelyn<br />
Somalia oder auch Burkina<br />
Faso versetzen.<br />
Heikle Themen<br />
Diskutiert wird im Menschenrechtskomitee<br />
zum<br />
Beispiel das Thema „Sexuelle<br />
Orientierung und I<strong>den</strong>tität“.<br />
„Jemand nimmt dabei Saudi-<br />
Arabiens Rolle ein – und<br />
muss sich mit absolut entgegengesetzten<br />
Meinungen<br />
auseinandersetzen. Dafür<br />
muss man sich natürlich in<br />
die politischen Strukturen<br />
reinfuchsen“, erklärt die Ol<strong>den</strong>burger<br />
Generalsekretärin<br />
Catharina Jantos. Damit sich<br />
alle verstehen, darf nur auf<br />
Englisch gesprochen wer<strong>den</strong><br />
– sehr zum Vorteil der Teilnehmer:<br />
„Das übt“, so Finn-<br />
Ole Metscher, „am dritten<br />
oder vierten Tag der ,Olmun’<br />
<strong>den</strong>kt man auch auf Englisch<br />
und unterhält sich automatisch<br />
auf der Sprache.“<br />
Bei der zwölften „Olmun“<br />
hat es sich eingebürgert, dass<br />
keine Klausuren geschrieben<br />
wer<strong>den</strong> müssen, wenn – zumindest<br />
theoretisch – die<br />
Welt gerettet wird.<br />
Vorlaufszeit<br />
Bundesweit wer<strong>den</strong> in<br />
Deutschland etwa 30 bis 40<br />
solcher Konferenzen abgehalten.<br />
Mittlerweile ist die Ol<strong>den</strong>burger<br />
Konferenz mit<br />
über 700 Teilnehmern die<br />
größte – und sticht damit<br />
sogar die „Mun“ in Berlin<br />
aus.<br />
Getragen wird das Ganze<br />
von dem gemeinnützigen<br />
„Olmun“-Verein. Die Teilnahmegebühr<br />
für die engagierten<br />
Schüler liegt bei 25<br />
Euro pro Person. Das reicht<br />
nicht, um die Miete der Weser-Ems-Halle,<br />
kleine Snacks,<br />
Konferenzmaterialien und<br />
Fahrtkosten zu decken. Dank<br />
Sponsoren steht <strong>den</strong> jungen<br />
Organisatoren ein Budget<br />
von knapp 35 000 Euro zur<br />
Verfügung.<br />
Üppige Vorbereitung<br />
Grundsätzlich gilt: Nach<br />
der „Olmun“ ist vor der „Ol-<br />
— 34 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus dem Schulleben<br />
OLMUN 2012<br />
mun“. Sobald eine UN-Konferenz<br />
simuliert wurde, steht<br />
auch schon die Vorbereitung<br />
der nächsten an: Bereits<br />
während der Weihnachtszeit<br />
des Vorjahres registrieren<br />
sich die ersten Schulen. Die<br />
offizielle Anmeldung findet<br />
dann im März statt.<br />
Seit Sonntagnachmittag<br />
trudeln die ersten Teilnehmer<br />
ein. Um die 110 angereisten<br />
Teilnehmern aus zwölf<br />
Ländern vom Bahnhof abzuholen<br />
und ihren Gastfamilien<br />
vorzustellen. Dafür ist eigens<br />
eine „Housing-Koordinatorin“<br />
abgestellt wor<strong>den</strong>. Untergebracht<br />
sind die Teilnehmer<br />
komplett in Gastfamilien.<br />
Finn-Ole Metscher berichtet:<br />
„Ersatzplätze bei<br />
weiteren Familien sind ebenfalls<br />
reserviert.“ Für so einen<br />
reibungslosen Ablauf der<br />
Mammut-Veranstaltung hat<br />
das vierköpfige Kernorganisationsteam<br />
viel Freizeit geopfert.<br />
„In <strong>den</strong> letzten Monaten<br />
haben wir im Schnitt vier<br />
bis fünf Stun<strong>den</strong> E-Mails und<br />
telefonische Anfragen beantwortet“,<br />
so Sebastian Katzer.<br />
Portion Idealismus<br />
Einsatzbereitschaft und<br />
Idealismus sind dafür notwendig.<br />
So nennt Phillip<br />
Kuck als Grund für sein Engagement<br />
„neue Wege, sich<br />
auch neben der Schule weiterzuentwickeln“.<br />
Catharina<br />
Jantos hingegen erklärt:<br />
„Wenn man bei der Veranstaltungseröffnung<br />
dann in<br />
700 neugierige Gesichter<br />
schaut, weiß man, dass es <strong>den</strong><br />
Aufwand wert gewesen ist.“<br />
@ Mehr Informationen<br />
unter http://www.olmun.org<br />
Emma Beelen, 9 b<br />
OLMUN − Wieder engagierte Debatten in der Aula des HGO und<br />
an vielen anderen Standorten<br />
Alle Jahre wieder füllt sich Ol<strong>den</strong>burg mit<br />
jungen Menschen in schicken Anzügen, die<br />
durch die Innenstadt oder die Schule laufen.<br />
Man fragt sich: Wer sind diese Menschen Was<br />
tun sie hier<br />
Diese Menschen, ca. 700 an der Zahl, sind<br />
Delegierte, die ihr Land bei <strong>den</strong> United Nations<br />
(UN) vertreten. Wer weiß, dass sich die<br />
UN eigentlich in New York befin<strong>den</strong>, wundert<br />
sich jetzt – doch während dieser Tage kommen<br />
die UN eben nach Ol<strong>den</strong>burg. Denn hier findet<br />
jedes Jahr im Sommer die OLMUN, kurz für<br />
Ol<strong>den</strong>burg Model United Nations, statt: eine<br />
Simulation der UN, komplett von Schülern<br />
organisiert, komplett auf Englisch. Die Delegierten<br />
sind Schüler aus Deutschland, aber<br />
auch aus anderen Ländern, wie z. B. Weißrussland,<br />
Rumänien oder Jordanien, die sich<br />
während dieser Tage mit Themen befassen,<br />
die auch aktuell die Politik beschäftigen:<br />
Flüchtlingsströme, Piraterie, nachhaltige<br />
Entwicklung und vieles mehr. Die Delegierten<br />
vertreten ihr Land in verschie<strong>den</strong>en Komitees<br />
mit verschie<strong>den</strong>en Themen, z. B. der Verbesserung<br />
der Lebensumstände der „Bottom<br />
Million of the Societies“ oder der Bekämpfung<br />
der Piraterie auf <strong>den</strong> Weltmeeren, indem sie<br />
Resolutionen mit Lösungsvorschlägen erarbeiten,<br />
über die debattiert und abgestimmt wird.<br />
Soviel zum Theoretischen – und jetzt zum<br />
Praktischen: Was sich nach einem relativ trockenen<br />
Ereignis anhört, ist wirklich viel mehr<br />
als das. Wer sich nicht für Politik interessiert,<br />
wird danach für immer davon geheilt sein,<br />
<strong>den</strong>n die OLMUN bietet einen Anlass, sich<br />
sowohl über sein Thema als auch über aktuelle<br />
politische Geschehen ausführlich zu informieren.<br />
Zusätzlich besteht die Arbeit in <strong>den</strong> Komitees<br />
nicht nur aus Debatten: In <strong>den</strong> zahlreichen<br />
„Cookie Breaks“ lernt man interessante Menschen<br />
kennen und findet viele neue Freunde.<br />
Jeder hat die Möglichkeit, Re<strong>den</strong> zu halten,<br />
und obwohl man nicht gezwungen ist, sollte<br />
man das auf je<strong>den</strong> Fall tun, da man daraus<br />
eine Menge Selbstbewusstsein gewinnt.<br />
Nach einer Woche als schick angezogener<br />
Delegierter fühlt man sich in der Schule sogar<br />
fehl am Platze: Niemand spricht mehr Englisch<br />
und man kommt sich in Jeans und T-Shirt<br />
underdressed vor. Und alle gucken einen komisch<br />
an, wenn man mit einer „motion to<br />
overrule the decision of the Chair“ gegen die<br />
Entscheidung des Lehrers protestiert.<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 35 —
BERMUN; Varna-Austausch<br />
Aus dem Schulleben<br />
Die Berlin Model United Nations (BERMUN) ist immer eine Reise wert.<br />
Wer bereits in Ol<strong>den</strong>burg an unserem großen<br />
auf Englisch durchgeführten Planspiel<br />
OLMUN teilgenommen und mit ca. 600 Schülerinnen<br />
und Schülern vieler anderer Schulen<br />
aktuelle internationale Probleme diskutiert<br />
hat, der will auch gern einmal an einer anderen<br />
Model United Nations Schülerkonferenz teilnehmen.<br />
Jedes Jahr wer<strong>den</strong> nur zwei Ol<strong>den</strong>burger<br />
Schulen eingela<strong>den</strong>, an der Konferenz an der<br />
Berliner John F. Kennedy School teilzunehmen.<br />
Dieses Mal waren die Liebfrauenschule<br />
und das HGO an der Reihe. Es dürfen deswegen<br />
nicht alle Ol<strong>den</strong>burger Schulen in jedem<br />
Jahr nach Berlin fahren, weil die Konferenz<br />
dort besonders international ausgerichtet ist.<br />
So waren Delegierte aus 34 Ländern von<br />
Schanghai über Riad bis New York eingela<strong>den</strong>.<br />
Sieben Schülerinnen und Schüler des HGO<br />
in Begleitung von Frau Hollinderbäumer reisten<br />
vom 14. bis 17. November in die Hauptstadt,<br />
um mit dem Internet verbun<strong>den</strong>e Gefahren<br />
wie Cyberwarfare, aber auch Vorteile<br />
wie die schnelle Nachrichtenverbreitung in<br />
diesem Fall aus der Sicht Togos zu erörtern.<br />
Das war gar nicht so einfach, <strong>den</strong>n in Togo<br />
regiert ein Autokrat, der so etwas wie <strong>den</strong><br />
Arabischen Frühling nicht erleben möchte.<br />
Abends und an einem der Nachmittage konnten<br />
wir das Freizeit- und Tourismusangebot<br />
der Stadt nutzen, ein freier Sonnabend aber<br />
musste der politische Debatte geopfert wer<strong>den</strong>.<br />
Wer <strong>den</strong>kt, so ein Planspiel könnte mir auch<br />
Spaß machen und mindestens im 10. Jahrgang<br />
ist, der wende sich an Frau Hollinderbäumer.<br />
Vom 4. bis 7. Juni findet die nächste OLMUN<br />
und ab Februar die vorbereitende AG statt.<br />
Auch in diesem Schuljahr gab es wieder <strong>den</strong> Austausch mit dem Ersten Fremdsprchlichen<br />
Gymnasium Varna, Bulgarien. Vom 18. bis zum 27. Juni besuchte unsere Gruppe Varna, vom<br />
08. bis zum 19. September waren die Gäste aus Varna bei uns. Hier ein von <strong>den</strong> Schülerinnen<br />
und Schülern durchgeführtes Interview.<br />
Aus Varna zu Gast am HGO<br />
Im September 2012 waren 14 Schülerinnen<br />
und Schüler unserer Partnerschule, dem Ersten<br />
Fremdsprachlichen Gymnasium in Varna,<br />
am <strong>Herbartgymnasium</strong> zu Gast. In einem<br />
Interview beantworteten die Austauschschülerinnen<br />
und -schüler Fragen der Gastgeber:<br />
HGO: Wie geht es euch<br />
Anna und Simona: Uns geht es sehr gut. Wir<br />
haben eine schöne Zeit.<br />
HGO: Gefällt es euch in Ol<strong>den</strong>burg<br />
Radina und Stefanie: Was unsere ersten Eindrücke<br />
betrifft, waren wir von der blen<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Natur ganz beeindruckt. Alle diese<br />
Häuser sind wie aus Märchen, der Tillysee,<br />
die grünen, breiten Wiesen. Im Großen und<br />
Ganzen die Ruhe, die in der Stadt herrscht,<br />
hat uns definitiv fasziniert.<br />
Dana und Daniela: Ol<strong>den</strong>burg ist eine sehr<br />
schöne kleine Stadt. Sie ist anders als Var-<br />
na. Es gefällt uns sehr, dass die Menschen<br />
hier sehr oft Fahrrad fahren; auf diese Weise<br />
kümmern sie sich um die Natur und die<br />
Schönheit der Stadt. Die Menschen sind<br />
sehr nett, sympathisch und hilfsbereit. Hier<br />
fühlen wir uns wohl und wir wer<strong>den</strong> gerne<br />
wieder einmal nach Ol<strong>den</strong>burg kommen.<br />
HGO: Wie gefällt euch das Wetter<br />
Anna und Simona: Das Wetter in Ol<strong>den</strong>burg<br />
ist kälter als in Varna, aber wir fin<strong>den</strong> es<br />
<strong>den</strong>noch angenehm.<br />
HGO: Gibt es viele Unterschiede in Kultur und<br />
Schule zwischen bei<strong>den</strong> Ländern<br />
Lina und Marti: Natürlich gibt es viele Unterschiede<br />
zwischen ihnen. Das sind zwei total<br />
verschie<strong>den</strong>e Länder, die unterschiedliche<br />
Geschichten und geographische Lagen haben.<br />
Wir haben andere Denkweisen und<br />
Traditionen. In Bulgarien gibt es vielleicht<br />
mehr Bräuche als hier, die immer noch ge-<br />
— 36 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus dem Schulleben<br />
Varna-Austausch<br />
pflegt wer<strong>den</strong>. Unsere Volksmusik ist weltweit<br />
bekannt und hoch geschätzt. Die<br />
Schule ist auch anders strukturiert. Die<br />
Lernmetho<strong>den</strong> sind ähnlich, aber das System<br />
nicht. Wir haben selten Doppelstun<strong>den</strong><br />
und unsere Pausen sind länger. Nach der 3.<br />
Stunde haben wir 30 Minuten Pause, alle<br />
anderen dauern 10 Minuten. Wir haben<br />
allerdings keine Mittagspause. Meistens<br />
machen wir um 14 Uhr Schluss. Um alle<br />
Unterschiede kennenzulernen, solltet ihr<br />
einfach nach Bulgarien kommen.<br />
Boris und Petar: Bulgarien und Deutschland<br />
sind Länder mit verschie<strong>den</strong>er Geschichte,<br />
und daher gibt es auch heute deutliche Unterschiede<br />
zwischen <strong>den</strong> Ländern: das Aussehen<br />
und Verhalten der Leute, der Lebensstandard,<br />
die Kultur und die Gewohnheiten.<br />
Trotzdem war der Aufenthalt im anderen<br />
Land sowohl für uns Bulgaren als auch für<br />
die Deutschen sehr angenehm und wir haben<br />
feste Freundschaften geschlossen.<br />
HGO: Wie verbringt ihr eure Freizeit<br />
Lina und Marti: Unserer Meinung nach gibt<br />
es in unserer Stadt mehr Möglichkeiten für<br />
Freizeitaktivitäten als in Ol<strong>den</strong>burg, da<br />
Varna ein bisschen größer ist und einen<br />
Zugang zum Meer hat. Im Sommer sind viele<br />
Menschen am Strand oder im Meeresgarten,<br />
und im Winter gehen wir in die Malls (dort<br />
gibt’s auch ein Kino, das wir sehr oft besuchen),<br />
ins Zentrum oder<br />
zur Schlittschuhbahn.<br />
HGO: Wo ist das Leben<br />
besser – in Deutschland<br />
oder Bulgarien<br />
Aq und Vili: Wir sind<br />
der Meinung, dass es in<br />
<strong>den</strong> bei<strong>den</strong> Ländern<br />
g u t e L e b e n s b e d i n -<br />
gungen gibt. Beide haben<br />
eine schöne Natur<br />
u n d g e s e l l i g e u n d<br />
freundliche Menschen<br />
wohnen da. Nach unserer<br />
Ansicht ist das<br />
Leben in Deutschland<br />
gesünder und ruhiger.<br />
In unserem Heimatland<br />
gibt es nicht so viele<br />
Fahrradwege; die Leute<br />
sind daran gewöhnt,<br />
öfters mit dem Bus zu<br />
fahren. Auf die von euch<br />
gestellte Frage können<br />
wir aber keine genaue Antwort geben, weil<br />
beide Länder Vor- und Nachteile haben.<br />
Stefanie: Unter Berücksichtigung, dass ich<br />
zum dritten Mal in Deutschland bin, könnte<br />
ich zweifellos sagen, dass euer Land mich<br />
magisch anzieht. Ich habe sogar die Absicht<br />
eines Tages hier zu studieren.<br />
HGO: Wie findet ihr <strong>den</strong> Unterricht in<br />
Deutschland<br />
Lina und Marti: Wir fin<strong>den</strong> euren Unterricht<br />
ganz spannend, da er viel besser organisiert<br />
und gut strukturiert ist. Es ist uns aufgefallen,<br />
dass alle Schüler sich anständig benehmen<br />
und dass es in der Klasse still ist.<br />
HGO: Wie sieht euer Stun<strong>den</strong>plan aus<br />
Radina: Schultage sind von Montag bis Freitag.<br />
Täglich haben wir sechs bis sieben<br />
Stun<strong>den</strong>, das bedeutet, dass wir von 7:30 bis<br />
13 oder 14 Uhr in der Schule sind.<br />
Petar und Boris: Im Unterschied zu <strong>den</strong> Deutschen<br />
haben wir nur am Vormittag Unterricht<br />
und das macht insgesamt 35 Stun<strong>den</strong><br />
pro Woche. Davon sind 9 Stun<strong>den</strong> Deutsch<br />
und 5 Stun<strong>den</strong> Englisch.<br />
HGO: Ist es schwer, Deutsch zu lernen<br />
Aq und Vili: Am Anfang war es sehr schwer,<br />
weil wir eine neue Sprache lernen mussten,<br />
aber jetzt wird es leichter.<br />
HGO: Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 37 —
Chor & More<br />
Aus dem Schulleben<br />
— 38 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus dem Schulleben<br />
Sozialer Tag<br />
Vivien Eckhardt, 11. Jahrgang<br />
Das große Projektauswahltreffen in Berlin<br />
Die Schüler des HGO nehmen seit einigen<br />
Jahren immer wieder engagiert am „Sozialen<br />
Tag“ teil. An diesem Tag tauschen sie die<br />
Schulbank gegen eine Arbeit in einem Unternehmen<br />
oder zu Hause ein. Die Höhe der Bezahlung<br />
wird von <strong>den</strong> Arbeitgebern selbst<br />
bestimmt und am Ende des Tages an „Schüler<br />
Helfen Leben“ überwiesen, die damit soziale<br />
Projekte auf dem Balkan unterstützen.<br />
Doch wer entscheidet, welches Projekt bei<br />
dem großen Andrang an Nachfragen finanziert<br />
wer<strong>den</strong> soll<br />
Da hat sich SHL direkt an die „Geldgeber“<br />
gewandt: Jede Schule kann zwei Abgeordnete<br />
auf Kosten von SHL für drei Tage zum so genannten<br />
PAT (Projektauswahlreffen) nach<br />
Berlin schicken. In diesem Jahr waren das<br />
Linda Gramberg und ich. Zu Beginn war<br />
es ein merkwürdiges Gefühl, mit<br />
so vielen Menschen aus allen<br />
Winkeln Deutschlands zusammenzutreffen,<br />
und viele von ihnen<br />
kennen sich schon gut, weil<br />
sie bereits mehrere Jahre an diesem<br />
Treffen teilgenommen haben.<br />
Doch nach kurzer Zeit und einigen<br />
Workshops, bei <strong>den</strong>en man mehr<br />
über <strong>den</strong> Balkan, seine Länder,<br />
Konflikte und Bewohner lernen<br />
konnte, war das alles doch kein<br />
Problem mehr. Denn man wird sehr<br />
herzlich aufgenommen, und durch<br />
die Art der Gruppeneinteilung dazu<br />
gebracht, wirklich je<strong>den</strong> zu treffen<br />
und mit ihm/ihr zusammenzuarbeiten.<br />
Für das Abendprogramm, wie z. B.<br />
Filmpräsentationen, und die große<br />
Abschlussparty haben wir uns immer<br />
wieder mit anderen Teilnehmer/innen<br />
verabredet und hatten ingesamt sehr<br />
viel Spaß zusammen.<br />
Vor der Wahl des Projekts, das in<br />
diesem Jahr mit in das Förderprogramm<br />
aufgenommen wer<strong>den</strong> soll, war ich zwar<br />
zunächst etwas verunsichert, weil ich das<br />
Gefühl hatte, mich mit dem Thema nicht<br />
gut genug auszukennen, aber die Vorauswahl<br />
von SHL und die vorbereitende<br />
Auseinandersetzung mit <strong>den</strong> Projekten in<br />
Spielen und Workshops haben mir die Entscheidung<br />
dann sehr erleichtert.<br />
Ein besonderer Höhepunkt in diesem Jahr<br />
war die Verleihung des europäischen Bürgerpreises<br />
an Schüler Helfen Leben, <strong>den</strong> sich die<br />
Organisation meiner Meinung nach redlich<br />
verdient hat.<br />
Die Teilnahme am Projektauswahltreffen<br />
ist unbedingt zu empfehlen, <strong>den</strong>n man lernt<br />
viele neue Leute kennen, kann erfahren wie<br />
man noch mehr bewirken kann und hilft mit,<br />
eine wichtige Entscheidung zu treffen, nämlich<br />
das Projekt zu fin<strong>den</strong>, das <strong>den</strong> Menschen auf<br />
dem Balkan nachhaltig einen neuen Start in<br />
ein gemeinsames, friedliches Leben ermöglicht.<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 39 —
Gastschülerinnen<br />
Aus dem Schulleben<br />
Heide Baumgartner<br />
Auf eine Tasse Kaffee mit drei Gastschülerinnen des HGO<br />
In der letzten Schulwoche vor <strong>den</strong> Sommerferien<br />
treffe ich mich mit Kristlaug, Katherine<br />
und Lucie, um mit ihnen über ihre Auslands-<br />
Erfahrungen in Ol<strong>den</strong>burg, am HGO, in<br />
Deutschland zu sprechen.<br />
Während Kristlaug und Katherine das ganze<br />
Schuljahr 2011/12 am HGO in der Klasse<br />
10 c verbringen, ist Lucie nur für drei Monate<br />
an unserer Schule zu Gast, wo sie die Klasse<br />
9 c besucht. Und noch ein Unterschied besteht<br />
zwischen <strong>den</strong> dreien: Lucie lernt im 5. Jahr<br />
Deutsch, die bei<strong>den</strong> anderen kamen, ohne ein<br />
Wort Deutsch zu sprechen, ans HGO. So ist es<br />
nur zu verständlich, dass die Eingewöhnungsphasen<br />
sehr unterschiedlich lang waren. Katherine<br />
sagt, dass sie erst ab März das Gefühl<br />
hatte, ausreichend Deutsch zu sprechen, bei<br />
Kristlaug war dies schon ab Januar der Fall,<br />
Lucie hingegen, die ab Mai am HGO ist,<br />
brauchte nur zwei Wochen. Ihr half besonders,<br />
deutsche Bücher zu lesen, und so verdankt sie<br />
es „Momo“ und dem „Tintenherz“ und natürlich<br />
<strong>den</strong> Bemühungen ihrer Gastfamilie, dass<br />
sie schnell in die Fremdsprache eintauchte.<br />
Alle drei führen Vokabelhefte, in die sie offenbar<br />
nicht nur selbst etwas eintragen, sondern<br />
auch ihre Mitschüler und Gasteltern hineinschreiben<br />
lassen. Katherine v.a. findet an ihren<br />
Mitschülern toll, dass diese sie immer ermutigt<br />
haben, Deutsch zu sprechen, auch wenn<br />
es schwierig war. Kristlaug und Katherine<br />
bedauern etwas, dass sie am Anfang zu viel<br />
Englisch gesprochen haben. Die sprachlichen<br />
Fortschritte sind aber <strong>den</strong>noch, wie ich im<br />
Gespräch sehen kann, sehr groß. Alle drei<br />
sprechen sehr flüssig und verstehen mich problemlos.<br />
Das ist ein tolles Ergebnis!<br />
Auf meine Frage, was die größte Überraschung<br />
bei ihren ersten Kontakten mit Ol<strong>den</strong>burg<br />
oder Norddeutschland allgemein war, so<br />
antworten alle drei: das Fahrradfahren. Dass<br />
das Fahrrad für Ol<strong>den</strong>burg einfach zum Alltag<br />
gehört, war aber nicht nur interessant, sondern<br />
auch ein Problem, <strong>den</strong>n Katherine und<br />
Lucie waren nun gezwungen, Fahrrad fahren<br />
zu lernen. Sie sind mittlerweile auch schon<br />
recht vertraut damit, doch richtig sicher auf<br />
dem Sattel fühlen sie sich nicht. Für Lucie war<br />
es besonders schwer, <strong>den</strong>n kaum hatte sie die<br />
Grundkenntnisse des Fahrradfahrens erworben,<br />
musste sie diese gleich im Rahmen der<br />
Klassenfahrt der 9 c in Berlin anwen<strong>den</strong>, was<br />
ohne Frau Eckmeyers Hilfe wohl nicht so gut<br />
gelungen wäre.<br />
Katherine (USA) - Lucie (Frankreich) - Kristlaug<br />
(Island)<br />
Noch ein zweites Aha-Erlebnis hatten die<br />
drei: die Freundlichkeit der Norddeutschen.<br />
Kristlaug kam mit der Meinung zu uns, dass<br />
die Deutschen sehr unfreundlich seien, ein<br />
Bild, das sich in Island offenbar von stets unzufrie<strong>den</strong>en<br />
deutschen Touristen ableitet.<br />
Katherine empfindet diese Freundlichkeit als<br />
wohltuend im Vergleich zu ihrer Heimat, <strong>den</strong><br />
USA, und Lucie hat nicht nur <strong>den</strong> Vergleich<br />
mit ihrer Heimatstadt Nizza, sondern auch<br />
mit Bayern, wo sie einmal als Gastschülerin<br />
war. Sie ist v.a. begeistert von der Kommunikationsfreude<br />
und -leichtigkeit der Ol<strong>den</strong>burger,<br />
und das überall in der Stadt. Dass man<br />
mit frem<strong>den</strong> Personen, ob an der Supermarktkasse<br />
oder anderswo, so nette, spontane Gespräche<br />
haben kann, ist für sie unglaublich.<br />
Ein Schul-Nationen-Vergleich fördert dann<br />
sehr Erfreuliches für uns zutage. Einhellige<br />
Bilanz der drei: am HGO wird sehr gründlich<br />
gearbeitet, es herrscht ein hohes Niveau und<br />
das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist ein freundliches.<br />
Man kann dem Unterricht gut folgen,<br />
weil es in <strong>den</strong> Klassen diszipliniert vor sich<br />
geht. Kristlaug macht dies anschaulich, indem<br />
sie erzählt, dass in ihrer Klasse in Island 12<br />
Schülerinnen und Schüler genauso viel Unruhe<br />
produzieren wie die Klasse 10 c mit 30<br />
Schülerinnen und Schülern. Katherine und<br />
Kristlaug fin<strong>den</strong> im Übrigen „ihren“ Container,<br />
in dem die Klasse wegen der Raumnot am HGO<br />
— 40 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus dem Schulleben<br />
Gastschülerinnen<br />
Unterricht hat, richtig toll. Lucie ist sehr angetan<br />
von der Art, in der an unserer Schule<br />
Noten besprochen wer<strong>den</strong>. Das Zweiergespräch<br />
zwischen Lehrkräften und Schülern wünschte<br />
sie sich auch für Frankreich, ebenso einen<br />
kürzeren Nachmittagsunterricht, so wie er am<br />
HGO praktiziert wird. Etwas amüsiert ist sie<br />
darüber, dass deutsche Kinder keine Hausaufgaben<br />
machen müssen, wenn sie Nachmittagsunterricht<br />
haben. Da können Franzosen nur<br />
staunen, <strong>den</strong>n sie haben deutlich länger Unterricht<br />
und zudem noch viele Hausaufgaben<br />
zu erledigen, und das je<strong>den</strong> Tag.<br />
Für Katherine und Kristlaug ging das Jahr<br />
sehr schnell vorüber und daher kosten sie die<br />
Zeit bis zum Letzten aus, um noch möglichst<br />
lange bei ihren Ol<strong>den</strong>burger Freun<strong>den</strong> bleiben<br />
zu können. Selbst das schlechte Sommerwetter<br />
stört sie dabei nicht. Doch in ein paar Tagen<br />
müssen sie − leider, wie sie sagen − nach Hause<br />
fliegen. Dies tun sie mit sehr schönen Erinnerungen<br />
an Ol<strong>den</strong>burg, das HGO, aber auch<br />
an die schönen Reisen, die sie mit Rotary durch<br />
Deutschland und Europa gemacht haben.<br />
Lucie kann noch etwas länger bleiben, was<br />
sie sehr freut. Auch sie schreckt das schlechte<br />
Wetter nicht, schließlich kennt sie die heißen<br />
Sommer in Nizza, so dass sie eine Abwechslung<br />
durchaus begrüßt. Einen Teil der Sommerferien<br />
wird sie noch mit ihrer deutschen Gastfamilie<br />
verbringen, und dann wird sie sich mit<br />
ihrer Gastschwester Tomke zusammen auf <strong>den</strong><br />
Weg nach Frankreich machen. Lucie und Tomke<br />
begegnen sich über das „Brigitte Sauzay-<br />
Programm“, das eine gemeinsame Zeit der<br />
Austauschpartner für ein halbes Jahr vorsieht,<br />
die sich die bei<strong>den</strong> auf die Partner-Länder<br />
aufteilen. Lucies Mutter wird nach Ol<strong>den</strong>burg<br />
kommen, um die bei<strong>den</strong> abzuholen, und kann<br />
dann bei dieser Gelegenheit auch ihre eigene<br />
ehemalige Austauschpartnerin wiedersehen.<br />
Daran kann man sehen, dass die deutsch-französische<br />
Freundschaft wirklich sehr lebendig<br />
ist.<br />
Ich danke <strong>den</strong> dreien für die gemeinsame<br />
Zeit, ihren Blick auf uns und freue mich darüber,<br />
dass sie ihren Aufenthalt bei uns genossen<br />
haben. Nicht zu Wort gekommen sind die<br />
anderen diesjährigen Gastschülerinnen und<br />
-schüler aus Bolivien, Brasilien und Peru, die<br />
bereits wieder abgereist sind, von <strong>den</strong>en ich<br />
aber auch weiß, dass sie mit sehr <strong>guten</strong> Eindrücken<br />
zurückgefahren sind.<br />
Aus dem Kunstunterricht bei Frau Schlüter: Fantasiewesen – Strukturen, Linien, Oberflächen per Fineliner<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 41 —
Japanfahrt 2012Ԭ<br />
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Japanfahrt 2012<br />
Alle zwei Jahre fliegen die fortgeschrittenen<br />
Japanisch-Schülerinnen und -Schüler nach<br />
Japan, so auch vom 30. Oktober bis zum 9.<br />
November 2012. Der Sportverein in Otsu und<br />
die Hibarigaoka Highschool waren die Gastgeber.<br />
Neben dem Leben in japanischen Fanilien<br />
gab es aber auch einige Tage für die Sehenswürdigkeiten<br />
in der Kansai.Region rund<br />
um Osaka.<br />
Colin-Marius Koch<br />
Tagesausflug nach Nara<br />
In <strong>den</strong> Tempelgärten von Nara<br />
Am fünften Tag unserer Reise war eine<br />
Besichtigung der alten Kaiserstadt Nara geplant.<br />
Aufgrund der frühen Abreise kam als<br />
Frühstück nur etwas Fertiges aus einem der<br />
unzähligen Convenient Stores in Frage. Kurz<br />
ein Sandwich in der Mikrowelle aufgewärmt<br />
und weiche Brötchen mit einer süßen Sojapaste<br />
als Füllung verspeist, befan<strong>den</strong> wir uns<br />
schon auf dem Weg nach Nara.<br />
Dort angekommen, überraschte uns die im<br />
Vergleich zu Kyoto scheinbar kleinere Innenstadt,<br />
was sich im Laufe des<br />
Tages jedoch als Irrtum herausstellen<br />
sollte. Nach<br />
kurzem Fußmarsch betraten<br />
wir das Gebäude, in dem<br />
Frau Nohara, eine sehr gute<br />
Freundin unserer Japanisch-<br />
Lehrerin Frau Numazaki,<br />
uns in Nara willkommen<br />
hieß. Zusammen sangen wir<br />
ein traditionelles Volkslied<br />
aus Nara, das von dem Musikinstrument<br />
Shamisen<br />
Das original japanische Frühstück in der Jugendherberge<br />
in Shin-Osaka genossen alle – manche aber<br />
nur einmal.<br />
begleitet wurde. Als diese Begrüßung vorüber<br />
war, hatten wir wie in Kyoto Freizeit in kleinen<br />
Gruppen, um die Stadt und die Umgebung zu<br />
besichtigen.<br />
In Nara gibt es wie in Kyoto viele kleine<br />
Tempel und Schreine, aber die fünfstöckige<br />
Pagode und der Todaiji Tempel waren besonders<br />
beeindruckend. Ein Teil der Gruppe<br />
kletterte hinter einem Tempel einen kleinen<br />
Bergpfad hinauf, während der<br />
Rest wartete und sich von der<br />
langen Besichtigung erholte.<br />
Nach etwa zwanzig Minuten oben<br />
auf einer freien Fläche angekommen,<br />
erwartete uns eine spektakuläre<br />
Aussicht auf die riesige<br />
Stadt Nara mit ihren Tempeln<br />
und auf die Berge am Horizont.<br />
Dafür hatte sich der Aufstieg<br />
wirklich gelohnt!<br />
Den Rest des Tages verbrachten<br />
wir mit weiteren Erkundungen<br />
der Stadt. Ein besonders<br />
lustiges Erlebnis war das Rotwild, vermutlich<br />
eine japanische Art des Rehs, das in ganz Nara<br />
frei umherlief und die Touristen bedrängte.<br />
Die Tiere folgten einem so lange, wie man<br />
Kekse hatte, die man an <strong>den</strong><br />
Straßenecken kaufen konnte,<br />
waren aber, sobald der Vorrat<br />
aufgefuttert war, sofort<br />
wieder verschwun<strong>den</strong>.<br />
Dieser erlebnisreiche Tag<br />
endete mit einem erholsamen,<br />
traditionellen Bad (Onsen) in<br />
der Jugendherberge.<br />
Abschied von der Hibarigaoka<br />
Highscholl, hier mit dem stellvertreten<strong>den</strong><br />
Schulleiter<br />
— 42 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen Japanfahrt 2012Ԭ<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 43 —
Musik, Politik-Wirtschaft, Biologie<br />
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Bläserklasse<br />
Blasebälge(r) der 5 b und 6 b nahmen erfolgreich am 7. Bläserklassentag in<br />
Em<strong>den</strong> teil.<br />
Am 23. Juni war es soweit. Nach langer<br />
Vorbereitung fuhren unsere Klassen 5 b und<br />
6 b nach Em<strong>den</strong>, um am 7. Bläserklassentag<br />
teilzunehmen. 3.000 Kinder aus ganz Niedersachsen,<br />
eine Klasse war sogar aus Köln<br />
angereist, trafen sich, um auf 10 Bühnen vor<br />
zahlreichem Publikum ihr Können zu zeigen.<br />
Auch unsere bei<strong>den</strong> Klassen brauchten sich<br />
nicht mit ihrer Leistung zu verstecken. Zum<br />
Abschluss fand dann um 15:30 Uhr an der<br />
Hauptbühne ein XXL-Konzert statt. Alle Kinder<br />
spielten gemeinsam vorher einstudierte<br />
Stücke, ein Vorhaben, welches aufgrund der<br />
eingeschränkten Sichtverhältnisse auf die<br />
Bühne und <strong>den</strong> zudem dort stehen<strong>den</strong> Dirigenten<br />
nicht ganz einfach war. Aber: ein voller<br />
Erfolg!<br />
Politik-Wirtschaft<br />
Hedwig Weßjohann-Wilhelm<br />
Gewinn beim Schülerwettbewerb der IHK<br />
Die Wirtschaftsjunioren bei der Ol<strong>den</strong>burgischen<br />
IHK veranstalten jährlich einen Schülerwettbewerb<br />
für die 9. Klassen, an dem die<br />
Klasse 9 b im Rahmen des Politikunterrichts<br />
teilgenommen hat.<br />
Dazu mussten die Schülerinnen und Schüler<br />
28 Fragen aus <strong>den</strong> Themenbereichen Allgemeinbildung,<br />
Politik, Wirtschaft, Ausbildung,<br />
Internationales, Regionales sowie Umwelt und<br />
Nachhaltigkeit richtig beantworten.<br />
Die 9 b gehörte zu <strong>den</strong> Gewinnerklassen.<br />
Bei der Preisverleihung am 22. November 2012<br />
in der OLB wur<strong>den</strong> <strong>den</strong> Klassensprechern<br />
folgende Preise überreicht:<br />
Eine Klassenfahrt zu einer Betriebsbesichtigung<br />
bei der Firma Pöppelmann in Lohne<br />
und außerdem einer der fünf Hauptpreise: der<br />
Besuch eines Werder-Heimspiels.<br />
Martin Graszk<br />
Biologie-Olympiade<br />
Jonas Plebuch vom <strong>Herbartgymnasium</strong> ist<br />
aktuell unter <strong>den</strong> 45 besten Schülern in<br />
Deutschland im Fach Biologie. Dieses ausgezeichnete<br />
Ergebnis hat er im Rahmen der<br />
alljährlich stattfin<strong>den</strong><strong>den</strong> Internationalen<br />
Biologie-Olympiade erreicht. Dabei galt es bis<br />
zu diesem Ergebnis sowohl in häuslicher Eigenarbeit<br />
Aufgaben (1. Wettbewerbsrunde) als<br />
auch komplexe Klausuraufgaben (2. Runde)<br />
zu bearbeiten. Die 3. Runde findet nun vom<br />
19. bis zum 24. Februar 2012 am Institut für<br />
die Praxis der Naturwissenschaften (IPN) in<br />
Kiel statt. Dort wer<strong>den</strong> sowohl durch Multiple-<br />
Choice-Fragen, komplexe Aufgaben und praktische<br />
Übungen diejenigen 10 Schüler ermittelt,<br />
die in die engere Auswahl kommen,<br />
Deutschland in diesem Jahr beim Internationalen<br />
Wettkampf in Singapur zu vertreten.<br />
Jonas Plebuch<br />
ist ein ausges<br />
p r o c h e n b e -<br />
gabter junger<br />
Mann mit vielseitigen<br />
Stärken.<br />
So hat er bereits<br />
mit seiner Facharbeit<br />
beim regio<br />
n a l e n W i r t -<br />
schaftsbildungsprojekt <strong>den</strong> mit 500 Euro dotierten<br />
1. Preis gewonnen. Er hat sicherlich<br />
die Möglichkeit auch die 4. Runde zu erreichen.<br />
Unabhängig vom Ergebnis der 3. Runde ist<br />
aber schon jetzt klar, dass es sich hier um einen<br />
außergewöhnlichen jungen Menschen handelt,<br />
der schon während der Oberstufe außerschulisch<br />
große Erfolge feiern kann.<br />
— 44 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Kunst<br />
Spuren<br />
Eine Rauminstallation – zur Schule als einem Ort der Erinnerung<br />
Nachdem wir uns ein Halbjahr lang mit<br />
Innenräumen verschie<strong>den</strong>ster Art beschäftigt<br />
hatten, besonders dem Interieur in Bildern,<br />
kamen wir am Ende (unserer Zeit im Kunst-<br />
Leistungskurs und damit am Ende unserer<br />
Schulzeit) fast zwangsläufig zur „Rauminstallation“.<br />
In einer Rauminstallation<br />
wird der Raum selbst zum<br />
vollständigen Bestandteil der<br />
Kunst. Raum und Kunst sind<br />
nun nicht mehr zu trennen.<br />
Sie bil<strong>den</strong> eine Einheit, die<br />
ganzheitlich vom Künstler<br />
gestaltet wird und ganzheitlich,<br />
d. h. mit allen Sinnen,<br />
vom Betrachter erlebt wer<strong>den</strong><br />
soll. Das Kunstwerk steht also<br />
nicht mehr auf einem Podest,<br />
wie es bei dreidimensionalen<br />
Arbeiten üblich ist, und wird<br />
in gehöriger Distanz betrachtet,<br />
sondern es ist „auf <strong>den</strong> Bo<strong>den</strong> der Tatsachen“<br />
geholt wor<strong>den</strong>, es ist geöffnet wor<strong>den</strong> –<br />
auch in seiner Bedeutung – für <strong>den</strong> Betrachter.<br />
Er gehört nun unbedingt zum Kunstwerk<br />
dazu.<br />
Fasziniert hat uns v. a. die Rauminstallation<br />
von Rebecca Horn mit dem ungewöhnlichen<br />
Titel „Der Mond, das Kind und der anarchistische<br />
Fluss“ (von 1<strong>99</strong>2, s. Bild). Horn hat in<br />
kreuzen sich im Foyer!“ (Celia) „Hier war<br />
und ist ein Treffpunkt für die Oberstufe!“<br />
(Luzie) „Kein Tag verging in <strong>den</strong> letzten<br />
Schuljahren, ohne dass ich nicht mindestens<br />
einmal (länger) in der Eingangshalle war!“<br />
(Annemieke) „Es handelt sich in jeder Hinsicht<br />
um ein Zentrum der Schule!“ (Leonie)<br />
„Ob Vertretungsplan, Schulschluss oder<br />
Waffelverkauf… im Foyer ist immer was los<br />
– das wird mir fehlen!“ (Denise)<br />
Alle Betrachter unserer Rauminstallation<br />
sind eingela<strong>den</strong>, unseren Spuren zu<br />
folgen, ihnen nachzugehen, über sie zu lachen,<br />
wenn sie plötzlich en<strong>den</strong>, <strong>den</strong> Kopf zu<br />
schütteln, wenn sie unvermutet irgendwo<br />
auftauchen, über sie zu re<strong>den</strong>, sich über sie<br />
Gedanken zu machen oder sie fortzusetzen<br />
…<br />
Der Kunst-LK (Abi 2012)<br />
einem alten Schulgebäude in Kassel eine Klasse<br />
buchstäblich auf <strong>den</strong> Kopf gestellt. Veranlasst<br />
durch diese verkehrte Welt, durch die<br />
„Gedankenschläuche“ und „Wissenstrichter“<br />
stellten sich schließlich Fragen, die viel mit<br />
uns (<strong>den</strong> Betrachtern) zu tun haben: Was<br />
macht die bzw. unsere Schule<br />
eigentlich aus Was macht sie<br />
gut, was macht sie schlecht<br />
Wo trifft sie genau das, was<br />
mich interessiert Wo bereitet<br />
sie mich „auf die Welt draußen“<br />
vor Was bleibt, wenn ich<br />
jetzt die Schule verlasse Etc.<br />
Diesen Fragen sind wir dann<br />
zusammen mit Frau Hagen in<br />
verschie<strong>den</strong>en Projektideen<br />
nachgegangen, z. B. haben wir<br />
<strong>den</strong> verheeren<strong>den</strong> „Weg der<br />
Gerüchte“ im Raum nachgebildet,<br />
oder wir haben die<br />
Regeln der Schulgemeinschaft<br />
und Gesellschaft in Form veränderter Schilder<br />
hinterfragt.<br />
Die hier im Foyer ausgestellte Installation<br />
mit dem Titel „Spuren“ geht einerseits der<br />
Frage nach, welche Räume des <strong>Herbartgymnasium</strong>s<br />
in unserer Erinnerung Spuren hinterlassen<br />
haben, und hat andererseits das Ziel,<br />
selbst eine Spur zu hinterlassen, wenn wir jetzt<br />
gehen. „Alle alltäglichen Wege im Schulalltag<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 45 —
Deutsch und Kunst<br />
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Stephanie Hagen<br />
Klasse 6 d: Spiekeroog in Wort und Bild<br />
Angeregt durch <strong>den</strong> bevorstehen<strong>den</strong> Schulausflug<br />
auf die Insel Spiekeroog, am 15. Mai<br />
2012, haben sich die Schülerinnen und Schüler<br />
der Klasse 6 d im Deutsch- und Kunstunterricht<br />
in eigenen Texten und Bildern mit dem<br />
Thema „Meer“ auseinandergesetzt.<br />
Zunächst entstan<strong>den</strong> die ausgestellten<br />
Texte als Abschluss einer Reihe, in der sich die<br />
Schüler erstmals intensiver<br />
mit Lyrik<br />
beschäftigt haben.<br />
Die 11- und 12-Jährigen<br />
haben hier vor<br />
allem versucht, die<br />
Stimmung und Atmosphäre<br />
des Meeres<br />
bzw. des Ausflugs<br />
nach Spiekeroog einzufangen,<br />
und erste<br />
Schritte in der bildlichen<br />
Sprache unternommen<br />
(bekannt<br />
sind ihnen bisher<br />
nur der Vergleich,<br />
die Metapher und<br />
die Personifikation).<br />
Parallel zu <strong>den</strong><br />
sprachlichen Bildern<br />
sollten die Schüler in <strong>den</strong> Kunststun<strong>den</strong> <strong>den</strong><br />
Farben des Meeres nachgehen, wobei das Experimentieren<br />
mit Farbe, die farblichen Eindrücke<br />
des Meeres oder typische Tiere und<br />
Aktivitäten im Vordergrund stan<strong>den</strong>. Es ging<br />
also nicht um eine Illustration der eigenen<br />
Texte oder gar ihre<br />
Umsetzung in Bilder,<br />
sondern um ein<br />
eigenständiges farbliches<br />
und formales<br />
N a c h s p ü r e n d e s<br />
Meeresthemas. Mit<br />
Hilfe von sogenannten<br />
Zufallsverfahren<br />
– Décalcomanie und<br />
Pustetechnik – entstan<strong>den</strong><br />
so die ausgestellten<br />
Bilder.<br />
In einem letzten<br />
Schritt wur<strong>den</strong> sodann<br />
Texte und Bilder<br />
einander zugeordnet<br />
und Entscheidungen<br />
über das<br />
Layout getroffen.<br />
Nunmehr sind Text<br />
und Bild untrennbar<br />
miteinander verbun<strong>den</strong> und ergänzen sich, als<br />
wäre es nie anders gewesen.<br />
— 46 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Deutsch und Kunst<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 47 —
Mathematik, InTech<br />
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
„Die Lange Nacht der Mathematik“ – Rekordbeteiligung!<br />
Vom 23. auf <strong>den</strong> 24. November fand am HGO<br />
nun schon zum dritten Mal die „Lange Nacht<br />
der Mathematik“ statt. Bei diesem deutschlandweiten<br />
Wettbewerb unter Schulen mussten<br />
die Schülerinnen und Schüler in maximal<br />
drei Run<strong>den</strong> mathematische Rechen- und<br />
Knobelaufgaben lösen. Wer eine Pause benötigte,<br />
konnte sich zur Abwechslung auch<br />
sportlich betätigen. Die mü<strong>den</strong> Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer schlugen zwischenzeitlich<br />
in der Turnhalle ihr Lager auf, um ein<br />
paar Stun<strong>den</strong> zu schlafen, damit sie<br />
anschließend wieder an neuen Aufgaben ihr<br />
Glück versuchen konnten.<br />
Für das leibliche Wohl sorgten Eltern, so<br />
dass alle Mathematiker jederzeit frisch gestärkt<br />
arbeiten konnten. Diese dritte Mathenacht<br />
war ein voller Erfolg. Die Teilnehmerzahl<br />
stieg in diesem Jahr weiter auf 137 Schülerinnen<br />
und Schüler. Im gesamten Bundesgebiet<br />
nahmen über 13.000 Kinder teil. Sowohl<br />
die Oberstufenschüler als auch der 7. und 8.<br />
Jahrgang konnten sich für die dritte Runde<br />
qualifizieren. Dort erreichten Sie deutschlandweit<br />
<strong>den</strong> 19. bzw. 40. Platz. Für die tolle<br />
Durchführung gilt unser Dank dem Organisationsteam<br />
aus Schülerinnen und Schülern<br />
sowie ehemaligen Schülerinnen und Schülern.<br />
Bilder unter http://www.mathenacht.org/fotos.php<br />
Ole Wehrmeyer<br />
Ausflug zur Hannover Messe<br />
Mitte April 2012 war es endlich so weit: Die<br />
bei<strong>den</strong> InTech-Klassen 8c und 9d fuhren gemeinsam<br />
für einen Tag zur Hannover Messe.<br />
Morgens ging es mit dem Bus nach Hannover,<br />
wo wir direkt auf das Messegelände fuhren<br />
und dort von <strong>den</strong> „TecToYou-Guides“ empfangen<br />
wur<strong>den</strong>. Jeder von uns bekam eine Umhängetasche<br />
mit dem „TecToYou“-Schriftzug.<br />
In <strong>den</strong> vorher eingeteilten Gruppen mit verschie<strong>den</strong>en<br />
Schwerpunkten wur<strong>den</strong> wir durch<br />
die Messehallen geführt, schauten uns dort die<br />
Messestände verschie<strong>den</strong>er Firmen an und<br />
hörten uns z. B. einen Vortrag über „Industrieautomatisierung<br />
und die Notwendigkeit von<br />
extrem sicheren und stabil laufen<strong>den</strong> IT-Systemen“<br />
an. Mittags aßen wir dann in der Tec-<br />
ToYou Halle und hatten danach etwas Freizeit,<br />
um selbstständig die Messe zu erkun<strong>den</strong> oder<br />
die Halle mit Unterhaltungs- und Spaßprogrammen<br />
zu besuchen. Danach<br />
wurde die Führung<br />
fortgesetzt und wir inspizierten<br />
die Stände vom Frauenhofer<br />
Institut, wo uns eine<br />
Zukunftsvision von modernen<br />
Häusern, Straßen und Städten<br />
vorgestellt wurde, und<br />
von Festo, wo wir Roboterquallen<br />
bewundern durften.<br />
Kurz darauf fuhren wir –<br />
überwältigt von <strong>den</strong> vielen<br />
neuen Eindrücke und Informationen<br />
– zurück nach Ol<strong>den</strong>burg.<br />
— 48 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
InTech<br />
Stefan Laudien<br />
Erster und zweiter Platz beim InTech-Cup in Bad Zwischenahn<br />
Am 16. Juli 2012 fand der diesjährige In-<br />
Tech-Cup am Gymnasium Bad Zwischenahn-<br />
Edewecht statt. Insgesamt 30 Teams aus der<br />
Region nahmen an diesem Wettbewerb teil.<br />
Das HGO ging mit sechs (!) Teams an <strong>den</strong><br />
Start.In Arbeitsphasen vor und nach <strong>den</strong> Disziplinen<br />
konnten die Teams ihre Konstruktionen<br />
und Programme optimieren.<br />
Drei Disziplinen waren zu bewältigen:<br />
Bei der Disziplin „Ablage“ musste der Roboter<br />
<strong>den</strong> Abstand zweier Linien messen und<br />
einen Legostand in genau diesem Abstand<br />
hinter einer dritten Linie platzieren. Hier war<br />
Präzision gefragt.<br />
Bei der „Beute-Jäger“-Disziplin musste ein<br />
Roboter gebaut und programmiert wer<strong>den</strong>, der<br />
einem als Beute fungieren<strong>den</strong> Roboter in mehreren<br />
Etappen hinterherfährt.<br />
Für die Zuschauer war das „Luftkegeln“ am<br />
spektakulärsten. Hier galt es, in drei Versuchen<br />
möglichst viele Kegel umzuwerfen. Eine<br />
besondere Schwierigkeit lag dabei im Einfangen<br />
der pendeln<strong>den</strong> Kugel.<br />
In der Disziplin „Ablage“ konnte das <strong>Herbartgymnasium</strong><br />
einen Doppelsieg einfahren.<br />
Der erste Platz ging an das Team „Hacked by<br />
HGO“, <strong>den</strong> zweiten Platz belegte „League of<br />
Robots“.<br />
Auch in der Gesamtwertung konnten unsere<br />
Teams überzeugen. Der dritte Platz ging an<br />
„League of Robots“, der vierte an „Hacked by<br />
HGO“.<br />
Jan Rakow und Stefan Laudien<br />
Robocup 2012 German Open<br />
Schülerinnen und Schüler des <strong>Herbartgymnasium</strong><br />
Ol<strong>den</strong>burg nahmen dieses Jahr erstmalig<br />
am Robocup teil. In der Disziplin „Rescue“<br />
sollen grundlegende Problemstellungen,<br />
die beim tatsächlichen Einsatz von Robotern<br />
in Katastrophenszenarien auftreten, gelöst<br />
wer<strong>den</strong>.<br />
Für <strong>den</strong> Juniorbereich muss ein Roboter einen<br />
standardisierten Parcours selbstständig<br />
durchfahren und schließlich einen zu bergen<strong>den</strong><br />
Gegenstand in eine „sichere Zone“<br />
transportieren.<br />
Die Schülerinnen und Schüler hatten sich<br />
im Rahmen des Schulversuchs InTech (Informatik<br />
und Technik in der Sekundarstufe I) an<br />
einem schuleigenen Parcours auf <strong>den</strong> Wettbewerb<br />
vorbereitet. Neben dem Entwurf eines<br />
Lego-Roboters, der u. a. die Auswahl geeigneter<br />
Sensoren und Aktuatoren umfasst, bestand<br />
eine besondere Herausforderung darin,<br />
<strong>den</strong> Roboter so zu programmieren, dass dieser<br />
sich in unterschiedlichen Umgebungen zielgerichtet<br />
orientiert und die Bergung durchführt.<br />
Die Teams „Hacked by Hgo“ (Schajan Fardin-Azari,<br />
Eike Marks, Aris Heyer), „Royal<br />
Flush“ (Kirill Schmidt, Niklas Joost, Svenja<br />
Ingmanns, Lisa Ahrens) und „Robo Elite“<br />
(Luca Leogrande, Malte Wolter, Sören Rempel)<br />
hatten sich im Februar beim Robocup-Turnier<br />
in Hannover für die Deutschen Meisterschaf-<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 49 —
‚InTech<br />
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
ten in Magdeburg vom 29.03. bis 01.04.2012<br />
qualifizieren können.<br />
In <strong>den</strong> spannen<strong>den</strong> Vorläufen konnte sich<br />
das Team „Royal Flush“ mit einem fulminanten<br />
dritten Vorlauf für die Hauptrunde<br />
qualifizieren.<br />
Beim letzten Lauf in der Hauptrunde, in einer<br />
besonders komplexen Umgebung, erzielte<br />
„Royal Flush“ dann sogar die viertbeste Wert<br />
u n g a l l e r T e a m s d e r H a u p t r u n d e .<br />
In der Gesamtwertung wurde die Qualifikation<br />
für die Weltmeisterschaft in Mexiko nur um<br />
wenige Punkte verfehlt.<br />
Neben „unserer“ Disziplin wur<strong>den</strong> auf dem<br />
Messegelände in Magdeburg auch viele weitere<br />
Wettbewerbe in anderen Disziplinen ausgetragen.<br />
Am Freitag begann der<br />
dritte und somit letzte<br />
Lauf des Robocups. Nachdem<br />
alle Teams angetreten<br />
waren, mussten diese die lange Zeit bis zur<br />
Siegerehrung am frühen Nachmittag überbrücken.<br />
In intensiven Diskussionen über verschie<strong>den</strong>e<br />
Lösungsansätze zwischen <strong>den</strong> Teams<br />
unterschiedlicher Schulen konnten viele neue<br />
Anregungen gewonnen wer<strong>den</strong>. Insgesamt<br />
haben alle ein tolles Turnier erlebt.<br />
Im Juniorbereich fan<strong>den</strong> neben <strong>den</strong> Rescue-<br />
Wettbewerben in verschie<strong>den</strong>en Altersklassen<br />
auch Wettkämpfe im Roboterfußball<br />
und der Roboter-Dance<br />
statt. Zudem<br />
trugen in <strong>den</strong> „major“-<br />
Ligen Universitäten<br />
Wettkämpfe im Bereich<br />
„Haushaltsroboter“, „Rettungsroboter“<br />
und in zwei<br />
humanoi<strong>den</strong> Roboterfußballliegen<br />
aus.<br />
Am Donnerstagabend<br />
fand ein „Social Event“<br />
mit allen Teilnehmern<br />
und Betreuern statt.<br />
— 50 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Arbeitsgemeinschaften<br />
Michael Mienert<br />
Go – HGO-Mannschaft wird deutscher Vizemeister<br />
Auch in diesem Jahr fuhren Mannschaften<br />
des <strong>Herbartgymnasium</strong>s zur deutschen Schul-<br />
Go-Meisterschaft, und zwar in die Nähe von<br />
Aachen, wohin aus dem gesamten Bundesgebiet<br />
36 Mannschaften anreisten. Diesmal<br />
wurde die erste Mannschaft sogar deutscher<br />
Vize-Meister! Dieser Leistung gingen einige<br />
Jahre intensiven Trainings voraus. Die Mannschaft<br />
mit Colin Koch, Daniel Jordan und<br />
Christopher Lieberum, die sich bei der Siegerehrung<br />
freuen konnte, musste sich nur <strong>den</strong><br />
Spielern aus Bonn geschlagen geben.<br />
Weiterhin konnten eine zweite Mannschaft<br />
vom HGO und ein Mix aus NGO/BBS Haarentor<br />
gute Platzierungen vorweisen.<br />
Bei Go handelt es sich um ein Strategiespiel<br />
mit nahezu unendlich vielen Möglichkeiten,<br />
das kognitive Fähigkeiten und strategisches<br />
Denken schult, das aber sehr schnell zu erlernen<br />
ist. Gespielt wird mit schwarzen und<br />
weißen Steinen, mit <strong>den</strong>en die Spieler versuchen<br />
Gebiet abzustecken und gegnerische<br />
Steine zu fangen. Während für viele der Spaß<br />
am Spiel im Vordergrund steht, analysieren<br />
die „alten Hasen“ ihre Spiele, studieren Bücher<br />
über Taktik oder gehen schon zu <strong>den</strong> „Erwachsenen“<br />
in <strong>den</strong> Ol<strong>den</strong>burger Go-Club.<br />
Wir freuen uns über interessierte Strategen,<br />
die donnerstags in der 7. Stunde im Raum 77<br />
vorbeischauen.<br />
40 Jacken und viel Lob für Schüler am Herbart-Gymnasium<br />
Johanniter-Unfall-Hilfe übergibt Einsatzbekleidung für <strong>den</strong><br />
Schulsanitätsdienst<br />
Ol<strong>den</strong>burg. Seit fast fünf Jahren gibt es am<br />
<strong>Herbartgymnasium</strong> in Ol<strong>den</strong>burg einen Schulsanitätsdienst.<br />
Jetzt wur<strong>den</strong> die rund 40<br />
Schülerinnen und Schüler der 5. bis 12. Klassen<br />
mit eigenen Jacken ausgestattet, zur<br />
Verfügung gestellt und mit eigens dafür entworfenen<br />
Aufnähern versehen vom Ortsverband<br />
Ol<strong>den</strong>burg der Johanniter-Unfall-Hilfe.<br />
„Wir möchten gerne dieses tolle Projekt unterstützen,<br />
dem wir über unsere Ausbildung<br />
schon so lange verbun<strong>den</strong> sind“, erklärt Christian<br />
Taubert, Ortsbeauftragter der Ol<strong>den</strong>burger<br />
Johanniter. Lob für das Engagement der<br />
Schulsanitäter gab es auch von Günter Tillmann,<br />
Direktor des <strong>Herbartgymnasium</strong>s: „Ich<br />
bin stolz, dass die Schülerinnen und Schüler<br />
Verantwortung übernehmen. Das Miteinander<br />
lernen ist ganz wichtig.“ Die Abläufe funktionieren<br />
reibungslos. „Die Schulsanitäter sind<br />
sehr schnell da und helfen kompetent“, sagt<br />
der Direktor.<br />
Maike Janßen, Lehrerin am <strong>Herbartgymnasium</strong>,<br />
rief 2007 <strong>den</strong> Schulsanitätsdienst ins<br />
Leben. „Es war uns nicht nur wichtig, im Notfall<br />
schnell Hilfe leisten und kleinere Verletzungen<br />
versorgen zu können“, betont sie,<br />
„sondern auch, dass die Schülerinnen und<br />
Schüler lernen, Sozialkompetenz zu zeigen und<br />
Hilfe zu leisten.“ Jeweils zwei Schulsanitäter<br />
pro Doppelstunde übernehmen am Vormittag<br />
<strong>den</strong> Dienst, in <strong>den</strong> Pausen wer<strong>den</strong> das Notfallhandy<br />
und der Schlüssel für <strong>den</strong> Sanitätsraum<br />
übergeben. Die diensthaben<strong>den</strong> Sanitäter<br />
nehmen wie gewohnt am Unterricht teil und<br />
wer<strong>den</strong> im Notfall herausgerufen. Einer von<br />
ihnen ist Jonas Hartmann. „Als ich davon<br />
gehört habe, dass so etwas an unserer Schule<br />
angeboten wird, wollte ich gleich mitmachen.“<br />
Er hat nicht nur Spaß daran, anderen zu helfen,<br />
sondern weiß auch: „Die Teilnahme am<br />
Schulsanitätsdienst wird auf dem Zeugnis<br />
vermerkt. Das macht sich gut bei der Suche<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 51 —
Arbeitsgemeinschaften<br />
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
nach einem Ausbildungsplatz.“ Annalena<br />
Breyer und Mareke Keiser sind ebenfalls dabei.<br />
Sie freuen sich schon auf <strong>den</strong> Wettbewerb<br />
„Hand aufs Herz“, bei dem Schulsanitätsdienste<br />
aus ganz Niedersachsen und Bremen<br />
gegeneinander antreten. „Das macht total<br />
Spaß zu sehen, was die anderen so können und<br />
wie gut wir sind.“ Zum Sieg hatte es bisher<br />
nicht gereicht, dass soll in diesem Jahr anders<br />
wer<strong>den</strong>. „Es wäre echt toll, wenn wir ganz<br />
vorne mit dabei sind.“<br />
Die verletzten oder erkrankten Schüler<br />
wer<strong>den</strong> entweder von Mitschülern oder vom<br />
Lehrer zum Sanitätsraum begleitet, in einigen<br />
Fällen kommen die<br />
Schulsanitäter auch<br />
direkt in die Klassenräume.<br />
Zu tun<br />
gibt es einiges. „Wir<br />
haben bei 900 Schülern<br />
an der Schule<br />
im Schnitt ein oder<br />
zwei Fälle am Tag“,<br />
erzählt Maike Janßen.<br />
Fast immer<br />
handelt es sich um<br />
Kleinigkeiten. „Hier<br />
mal ein Pflaster, da<br />
mal ein Kühlkissen.“<br />
Die häufigsten<br />
Gäste im Sanitätsraum<br />
sind Schüler<br />
der 5. bis 7. Klassen.<br />
Da komme es häufiger<br />
vor, dass jemand<br />
beim Spielen stürzt als in <strong>den</strong> älteren<br />
Klassen. Die Johanniter begleiten <strong>den</strong> Schulsanitätsdienst<br />
am <strong>Herbartgymnasium</strong> seit<br />
seiner Gründung. Sonja Stolle, Ausbildungsleiterin<br />
der Johanniter in Ol<strong>den</strong>burg, schulte<br />
die interessierten Schüler in Erster Hilfe. Ein<br />
Besuch in der Rettungswache der Johanniter<br />
ist auch geplant. Dann können die Schulsanitäter<br />
sehen, wie die Profiretter arbeiten. Und<br />
vielleicht findet der eine oder die andere auf<br />
dieses Weise ihren Traumberuf. „Bei uns ist<br />
jeder herzlich willkommen“, sagt Stephan<br />
Siemer, Dienststellenleiter der Ol<strong>den</strong>burger<br />
Johanniter.<br />
Ein Teil der Schulsanitäter mit Koordinatorin Maike Janßen, Christian Taubert, Direktor<br />
Günter Tillmann und Stephan Siemer (links, von unten).<br />
Ursel Keppner<br />
AG Nachhilfe „Schüler für Schüler“<br />
Auch im Schuljahr 2011/2012 war die AG<br />
wieder äußerst aktiv. 39 Schülerlehrerinnen<br />
und -lehrer aus <strong>den</strong> Jahrgängen 9 bis 12 unterstützten<br />
im Laufe des Jahres 45 Nachhilfeschülerinnen<br />
und -schüler aus <strong>den</strong> Jahrgängen<br />
5 bis 8. Insbesondere in <strong>den</strong> 7. Stun<strong>den</strong> sah<br />
man täglich Zweiergruppen, die die Klassenräume<br />
im <strong>Herbartgymnasium</strong> für <strong>den</strong> individuellen<br />
Unterricht nutzten. Einige hatten<br />
ihren Unterricht allerdings auch nach Hause<br />
verlagert. Die bevorzugten Fächer waren natürlich<br />
die sogenannten Langfächer: Englisch,<br />
Mathematik, Französisch, Latein und<br />
Deutsch.<br />
Wie man sich in dieser AG anmel<strong>den</strong><br />
kann<br />
Auf unserer Homepage gibt es <strong>den</strong> Link<br />
ANGEBOTE → NACHHILFE. Dort steht alles<br />
Wissenswerte über unser Konzept, und am<br />
Ende des Informationstextes findet man die<br />
entsprechen<strong>den</strong> Formulare als PDF-Dokument<br />
zum Ausdrucken, und zwar sowohl für die<br />
Schülerlehrer als auch für die Nachhilfeschüler.<br />
Die ausgefüllten Formulare lässt man bei<br />
— 52 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Arbeitsgemeinschaften, Sport<br />
Frau Keppner ins Fach legen. Man kann sich<br />
selbstverständlich auch bei Frau Keppner<br />
persönlich mel<strong>den</strong>.<br />
Auf dem Foto seht ihr einen Teil unserer<br />
netten Schülerlehrer/innen:<br />
Hintere Reihe: Jannes Többen, Markus<br />
Duwe, Sandra Haas, Jennifer Katona, Christel<br />
Schmiechen, Tillman Schmitz, Ole Lindner,<br />
Tomke Wellmann, Christina Wandscher<br />
Vordere Reihe: Lars Maushake, Christopher<br />
Lieberum, Colin-Marius Koch<br />
Nicht im Foto: Jasmin Auerbach, Julian<br />
Hohnstock, Sarah Claußen, Lukas Lindner,<br />
Laura Kettler, Jelte Wieting, Jonas Plebuch,<br />
Johanna Vennemann, Fenja Mager, Isabel<br />
Gartung, Dennis Jung, Vivien Eckhardt, Annika<br />
Schütte, Jan Galuska, Julian Marji,<br />
Moritz Mahnken, Antonia Brockmann, Christian<br />
Marji, Kiyan Naderi, Hilke Bouman, Dilara<br />
Abdel, Eileen Wolf, Elen Martin, Nils<br />
Grünefeld, Emma Beelen, Lisa-Marie Grobleben,<br />
Jaqueline Sanlier<br />
Ahlke Eiben<br />
Dritte Ruderregatta der Ol<strong>den</strong>burger Schulen<br />
Alle beteiligten Schülerinnen und Schüler<br />
nahmen mit sehr viel Engagement an der<br />
dritten Ruderregatta am 12. Juli 2012 teil und<br />
absolvierten insgesamt zwei Ruderrennen auf<br />
dem Wasser mit etwa 350 Meter Rennstrecke<br />
sowie einen „Ergometer-Contest“ auf dem<br />
Rudergerät (250 Meter).<br />
Folgende Platzierungen gelangen dem HGO<br />
gegen sehr viele „Vereinsteams“, die schon<br />
jahrelang trainieren:<br />
17. Platz (2:00,92 min):<br />
Désirée Naumann<br />
Linda Gramberg<br />
Nils Beckedorf<br />
Colin-Marius Koch<br />
16. Platz (1:56,41 min):<br />
Fabian Kokott<br />
Marcus Kuhlmann<br />
Tillmann Teusch<br />
Justus Kufeld<br />
15. Platz:<br />
Colin-Marius Koch<br />
Nils Beckedorf<br />
Artemiy Kosarev<br />
Daniel Ellerbrock<br />
11. Platz (1:52,80 min):<br />
Amelie Miedtank<br />
Johanna Vennemann<br />
Ayla Opatz<br />
Katharina Bauer<br />
10. Platz (1:44,77 min):<br />
Cäcilie Trumpf-Müller<br />
Frederike Trumpf-Müller<br />
Anne Hochwald<br />
Laura Leogrande<br />
Oberbürgermeister Prof.<br />
Dr. Gerd Schwandtner führte<br />
persönlich die Siegerehrung<br />
aus.<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 53 —
Sport<br />
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Antonia Dorsch, 5c und Sandra Haas, 10d<br />
Fahr Rad!<br />
Dieser Aufforderung kamen in der Fahrradstadt<br />
Ol<strong>den</strong>burg gerne insgesamt 15 Klassen<br />
verschie<strong>den</strong>er Schulen nach. Die Klassen 5c<br />
und 10d vom <strong>Herbartgymnasium</strong> nahmen an<br />
der Aktion „Klimatour“, die vom Verkehrsclub<br />
Deutschland initiiert wurde, zusammen mit<br />
166 weiteren Klassen aus ganz Deutschland<br />
teil und radelten von März bis Ende Juli mit<br />
dem Fahrrad – und auch die Klassenlehrerinnen<br />
Frau Logemann und Frau Weßjohann-<br />
Wilhelm verzichteten sooft es ging aufs Auto<br />
und trugen einige Kilometer per Rad zusammen.<br />
Klimaschutz ist ganz einfach: Mit jedem<br />
Weg, <strong>den</strong> du mit dem Rad zurücklegst, sparst<br />
du Kohlenstoffdioxid, das Treibhausgas, das<br />
für <strong>den</strong> Klimawandel verantwortlich ist.<br />
Insgesamt haben die Schülerinnen und<br />
Schüler aller 168 Klassen zusammen während<br />
dieser Zeit eine Strecke von ca. 900.000 km<br />
zurückgelegt und damit etwa 110 Tonnen<br />
Kohlenstoffdioxid gespart, indem sie auf das<br />
„Elterntaxi“ und <strong>den</strong> Bus verzichteten.<br />
Die 5c, eine der jüngsten Klassen, legte<br />
davon rund 24.000 km zurück. Die drei fleißigsten<br />
Radler dieser Klasse waren dabei<br />
bisher Tom Vogel (1275 km), Lea Windels<br />
(1325 km) und Luke Peichert (1336 km). Bei<br />
der 10d gehörten drei Mädchen zu <strong>den</strong> fleißigsten<br />
Radlern: Lale Kramer (1488 km), Elen<br />
Martin (1880 km) und Yasmin Überschär<br />
(2070 km) fuhren hier meisten Kilometer zusammen.<br />
Derzeit liegt die 10 d mit 32.074 km<br />
im bundesweiten Wettbewerb ganz vorn.<br />
Ol<strong>den</strong>burg war mit 15 Klassen, die insgesamt<br />
ein Viertel der im Bundeswettbewerb<br />
gefahrenen Kilometer zurücklegten, stark<br />
vertreten, weshalb vom Regionalen Umweltzentrum<br />
der Stadt eine Extraverlosung organisiert<br />
wor<strong>den</strong> ist. Die 10d erhielt hier <strong>den</strong><br />
Hauptpreis für die Klasse mit <strong>den</strong> meistgefahrenen<br />
Kilometern – eine Fahrt nach Groningen,<br />
gesponsert von der Firma Public Express.<br />
Über diesen Wettbewerb wurde auch in<br />
der Presse berichtet: Artikel in der NWZ und<br />
dem Huntereport am 4.07.2012.<br />
Im bundesweiten Entscheid, der mit der 28.<br />
Kalenderwoche endet, gibt es bei der Klimatour<br />
noch attraktive Preise zu gewinnen, z.B.<br />
500 Euro für die Klassenkasse, eine Fahrradabstellanlage<br />
und vieles mehr. Drückt<br />
unseren bei<strong>den</strong> Klassen die Daumen!<br />
Und wer jetzt neugierig gewor<strong>den</strong> ist, der<br />
kann sich unter http://www.klima-tour.de noch<br />
genauer informieren. Wir wollen dann im<br />
nächsten Jahr mit noch mehr Klassen des<br />
<strong>Herbartgymnasium</strong>s starten und uns „für‘s<br />
Klima auf Tour“ begeben.<br />
Unsere attraktiven Klassen- und Kursfotos fin<strong>den</strong> sich auf unseren Webseiten.<br />
— 54 — <strong>Herbartgymnasium</strong>
Aus <strong>den</strong> Fachgruppen<br />
Deutsch und Kunst<br />
Aus dem Kunstunterricht bei Frau Schlüter: Fantasiewesen – Strukturen, Linien, Oberflächen per Fineliner<br />
Jahrbuch 2012<br />
— 55 —