Biofeedback - Die Schmerzpraxis Dr. Tamme
Biofeedback - Die Schmerzpraxis Dr. Tamme
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<strong>Biofeedback</strong><br />
Durchführungs-Varianten<br />
<strong>Biofeedback</strong> (englisch, übersetzt: biologische Rückkoppelung)<br />
ist eine Methode, die es ermöglicht, unbewusst<br />
ablaufende Körperregulationen bewusst zu<br />
machen. Solche Regulationen betreffen die Weite<br />
des Blutgefäßdurchmessers, den Spannungszustand<br />
(Tonus) der Muskulatur, die Höhe des Blutdrucks<br />
und der Herzfrequenz, die Wärmeregulation und<br />
Schweißproduktion, die Geschwindigkeit des Darmes,<br />
Atemtiefe und -frequenz.<br />
Auf dem Boden von Fehlsteuerungen dieser Körperfunktionen<br />
entstehen sehr häufig chronische Erkrankungen,<br />
so auch eine Reihe chronischer Schmerzzustände.<br />
Selbst wenn andere Ursachen verantwortlich<br />
sind, kommt es durch ein Fehlgleichgewicht des vegetativen<br />
Nervensystems zu Symptomverstärkung<br />
und -aufrechterhaltung.<br />
<strong>Biofeedback</strong> übersetzt gemessene Körperfunktionen<br />
in eine bildhafte Sprache: die Weite eines Blutgefäßes<br />
wird auf einem Monitor als bunter Kreis dargestellt,<br />
der klein (= enges Blutgefäß) oder groß (=<br />
weites Blutgefäß) sein kann. In ähnlicher Weise lassen<br />
sich auch alle anderen unbewussten Funktionen<br />
bewusst machen. <strong>Biofeedback</strong> hält uns dazu einen<br />
„Spiegel“ vor.<br />
Im Laufe der Zeit erhält der Patient nicht nur ein<br />
sicheres Gefühl für seinen inneren Zustand, sondern<br />
zunehmend die Fähigkeit, diesen durch mentale<br />
Techniken zu beeinflussen. Wie man das macht,<br />
zeigt der Therapeut. Je mehr der Patient trainiert,<br />
umso mehr und sicherer übernimmt er die Selbststeuerung<br />
und ist nicht mehr den Automatismen des<br />
vegetativen Nervensystems ausgesetzt.<br />
Ein Paradebeispiel für die exzellente Wirksamkeit von<br />
<strong>Biofeedback</strong> stellt die Behandlung verschiedenster Kopfschmerzformen<br />
dar. Bei diesen ist die Weitenregulierung<br />
der Hirngefäße in Unordnung geraten: unangemessen<br />
weit gestellte Gefäße der Hirnhaut und ein erhöhter<br />
Tonus der Nackenmuskulatur lösen hartnäckige<br />
Kopfschmerzen aus. Häufiger, schädlicher und riskanter<br />
Gebrauch von Schmerzmitteln ist zwangsläufige Folge,<br />
ganz abgesehen davon, dass sie bestenfalls kurzfristig<br />
helfen. Mit zunehmender Übernahme der Regulation<br />
durch den Patienten lassen sich die Symptome selbständig<br />
beherrschen.<br />
Analyse des<br />
vegetativen Nervensystems<br />
© Pakhnyushchyy— Fotolia<br />
Da die Regulationsfähigkeit des vegetativen Nervensystems<br />
eine solch wichtige Rolle bei der Entstehung<br />
chronischer Schmerzen spielt, erfolgt eine Zustandsanalyse<br />
zu Beginn und nach Beendigung der<br />
Therapie. Für die Beurteilung steht uns mit der Herzfrequenzvarianz-Analyse<br />
ein aussagekräftiges Instrument<br />
zur Verfügung, bei der mittels telemetrischer EKG<br />
-Ableitung die Daten gewonnen werden. Der Patient<br />
trägt ähnlich einem Jogger einen Brustgurt, der die<br />
Herzaktionen eines 7-minütigen Messintervalls (im Sitzen<br />
durchgeführt) an ein Rechensystem überträgt. Unmittelbar<br />
danach lassen sich valide Aussagen zur vegetativen<br />
Situation und der Regulierbarkeit treffen.<br />
Je nach Fragestellung und individueller Konstitution<br />
setzen wir unterschiedliche Formen des <strong>Biofeedback</strong>s<br />
ein:<br />
• Temperatur-BFB (Handerwärmungstraining)<br />
• Vasokonstriktions-BFB (Gefäßweite der<br />
Schläfenarterie)<br />
• Elektromyographie-BFB (Spannungszustand<br />
der Muskulatur)<br />
• Atem-BFB (Rückmeldung über die Atemtiefe)<br />
• Herzfrequenz-BFB<br />
Am Wochenende üben die Patienten eigenständig<br />
mit einem Atemtakter.<br />
Anwendungsbereiche<br />
• Kopfschmerzen<br />
• Cranio-mandibuläre Dysfunktion<br />
• Schlafstörungen<br />
• Somatoforme Störungen<br />
• Vegetative Dysregulation<br />
• Funktionelle Störungen<br />
• Fibromyalgie<br />
• Dysfunktionales Stressmanagement<br />
• Burn out syndrome<br />
• Angst und Prüfungsangst