Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

SCHAFFT DIE EINHEIT – SCHÄRFT DAS PROFIL Gastbeitrag von Ingrid Sehrbrock, stellv. DGB- Bundesvorsitzende und stellv. CDA- Bundesvorsitzende „Schafft die Einheit!“ Das rief Wilhelm Leuschner seinen Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Richtungsgewerkschaften zu, bevor er von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde. Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus den christlichen, den sozialistischen und den liberalen Gewerkschaften gründeten nach dem Zweiten Weltkrieg die Einheitsgewerkschaft. Zu ihrem Selbstverständnis gehörte, dass sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unabhängig von ihrer weltanschaulichen Prägung oder ihrer parteipolitischen Bindung in einer starken Gewerkschaftsbewegung zusammenschließen sollten, um ihre gemeinsamen Interessen als abhängig Beschäftigte gegenüber Arbeitgebern und Politik zu vertreten. Auf der Weltebene wurde dieses Prinzip erst im Oktober dieses Jahres bestätigt. Christliche und der freie Gewerkschaften lösten sich auf und gründeten gemeinsam den Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB). Das Prinzip „Einheitsgewerkschaft“ ist richtig und nach meiner festen Überzeugung auch in Zukunft der einzige Weg, um die Gesellschaft sozial zu gestalten. Darum bin ich als Christlich-Soziale im Deutschen Gewerkschaftsbund tätig, arbeite gleichzeitig an verantwortlicher Stelle in der CDA und wirke in der CDU. Ausgangspunkt sind meine christlichsozialen Überzeugungen. Das war auch der Ausgangspunkt der Mütter und Väter, die als - 2 - christdemokratische Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter den DGB und seine Gewerkschaften mitentwickelt haben. Mitbestimmung und Tarifautonomie sind wesentliche christlich-soziale Elemente, die Allgemeingut aller Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter geworden sind. Als sie Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt und schrittweise eingeführt wurden, dachten viele Sozialisten noch über den Klassenkampf und die Revolution nach. Schon damals waren Christlich-Soziale überzeugt, dass eine soziale Gesellschaft nicht revolutionär, sondern nur evolutionär entstehen kann. Deshalb ist es ärgerlich wenn Teile der CDU immer wieder Tarifautonomie und Mitbestimmung angreifen. Beide sind konstitutive Elemente der christlich-sozialen Ideen und eben kein sozialistisches Modell. Als Christlich-Soziale haben wir nach dem Zweiten Weltkrieg immer auch die Frage nach der Kapitalbeteiligung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgeworfen. Auch dies ist eine wichtige Forderung in Zeiten geringer Zuwächse beim Reallohn und großer Sprünge bei den Unternehmensgewinnen. Junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die der CDU und der CDA angehören, sollten auch heute aktiv in den Gewerkschaften mitarbeiten, denn der Einfluss der Christlich- Sozialen auf die Programmatik und das Handeln der Gewerkschaften muss erhalten bleiben. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – unabhängig davon, welche parteipolitische Prägung oder konfessionelle Bindung sie haben – werden sich dann stärker in Gewerkschaften engagieren, wenn sie einen Sinn in dieser Arbeit sehen. Die DGB-Jugend hat konkrete Hilfsangebote entwickelt, um die Lage der jungen, abhängig Herausgeber: Junge CDA Ruhrgebiet, Mercatorstr. 82-84, 47051 Duisburg, V. i. S. d. P.: Christian Herker (Bezirksvorsitzender) Redaktion: Jan Brockmann; Email: jan.brockmann@gmx.de
Beschäftigten zu verbessern. Unter www.dgb-jugend.de findet man „doktor azubi“. Dort werden Jugendliche in der Ausbildung angesprochen. Mit „Students at Work“ wird jobbenden Studierenden mit Rat und Tat geholfen. Die aktuellen Grundsatzprogrammdebatten in der CDU und der SPD werden von den Gewerkschaften beobachtet und begleitet. Am meisten berührt mich als christlichdemokratische DGB-Gewerkschafterin natürlich die Programmdebatte in der CDU. Manches mag hoffnungsfroh stimmen, doch vieles von dem, was ich wahrnehme, macht mich nachdenklich. Sollten etwa die Grundwerte Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit einander untergeordnet werden oder ergänzen sie sich Oder: Welche konkreten, praktischen Vorschläge werden für die gesellschaftliche Entwicklung unterbreitet. Manches was man hört deutet darauf hin, dass keine Abkehr von den Leipziger Beschlüssen vorgesehen ist, die doch letztlich das Wahldebakel 2005 verursacht haben. Manche wollen nur den Überbau anpassen. Deshalb mache ich mir Sorgen, ob die CDU wirklich noch eine Volkspartei sein will. Aber die innerparteiliche Debatte ist noch nicht richtig entbrannt. Die Grundsatzprogrammdiskussion findet bisher eher nicht-öffentlich statt. Ich kann nur hoffen und alle in der Jungen CDA – auch gerade im Ruhrgebiet – ermuntern, Impulse für die Programmdebatte zu geben. Sie gibt die Richtung an für die politischen Entwicklungen der nächsten 10 Jahre. Für uns als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter ist es wichtig, dass Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit sich wechselseitig bedingen. Eine Über- oder Unterordnung ist der falsche Weg. Die Junge CDA war - auch als sie noch Junge Arbeitnehmerschaft hieß – immer in doppelter Weise für die CDA von Bedeutung: Sta- - 3 - chel im Fleisch und Nachwuchs für die Führung. Die Junge CDA hat die Aufgabe, kritisch die inhaltliche Arbeit der CDA zu begleiten und durch ihre Vorschläge das inhaltliche Profil der CDA zu schärfen. Zum anderen sind immer wieder junge Menschen in der CDA über die kontinuierliche Mitarbeit in Führungsfunktionen der CDA hineingewachsen oder in wichtige politische Ämter oder gewerkschaftliche Funktionen gewählt worden. Dies soll auch in Zukunft so sein, damit wir die Arbeitnehmerschaft in Partei und Gewerkschaft vertreten können. KLAUSURTAGUNG DER JUNGEN CDA AUF DEM MICHAELSBERG IN SIEGBURG Zur Tradition geworden ist seit dem letzten Jahr 2005 die alljährliche Klausurtagung der Jungen CDA in einem Kloster. Also verschlug es die Junge CDA Nordrhein-Westfalen am 14. und 15. Oktober 2006 in die Benediktinerabtei Michaelsberg in Siegburg. Hieran nahmen auch zahlreiche Mitglieder aus dem Ruhrgebiet teil. Thema der Klausurtagung war die Grundsatzprogrammdiskussion der CDU Deutschlands. Hierzu konnte der Landesvorsitzende der Jungen CDA NRW wieder hochkarätige Referenten gewinnen und begrüßen. Den ersten Teil der Tagung bildete ein Referat des wissenschaftlichen Leiters der CDA- Grundwertekommission, Pfarrer Dr. Dr. Elmar Nass. Dieser berichtete aus der Grundwertekommission der CDA Deutschlands und stellte auch inhaltliche Aspekte heraus. Die CDA wolle ihre Politik am christlichen Menschenbild ausrichten. Hier sollte jeder eine Heimat finden, der ebenfalls diese Wertvorstellung hat, diese aber nicht unbedingt vom Christlichen ableitet. Der Landesvorsitzende Herausgeber: Junge CDA Ruhrgebiet, Mercatorstr. 82-84, 47051 Duisburg, V. i. S. d. P.: Christian Herker (Bezirksvorsitzender) Redaktion: Jan Brockmann; Email: jan.brockmann@gmx.de
Seite 1: Ausgabe 03 I Donnerstag, den 30. No
Seite 5 und 6: steckt, kann und darf kritisieren u
Seite 7 und 8: auf den Umgang mit Arbeitnehmern ge
Seite 9 und 10: ger, Thomas Kobudzinski, aus Essen.
Seite 11: - 11 - beträgt EUR 7,00. Tagungsor

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen ...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?