die flut 2002 im landkreis - Landkreis MeiÃen
die flut 2002 im landkreis - Landkreis MeiÃen
die flut 2002 im landkreis - Landkreis MeiÃen
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Ausgabe 32/2012 Mei<br />
Entdeckertag zum<br />
Katastrophenschutz Seite 3<br />
Veranstaltungskalender<br />
August Seite 5<br />
Amtliche Bekanntmachungen<br />
Seiten 7 und 8<br />
Freitag 3. August 2012<br />
Das Sommerfest 2012<br />
D<br />
er <strong>Landkreis</strong> Meißen ist seit<br />
der Fusion 2008 eng zusammen<br />
gewachsen. Meißen und Großenhain,<br />
Radebeul und Riesa,<br />
Nossen und Strehla - das gemeinsame<br />
Handeln und auch Feiern<br />
sind längst Alltag geworden.<br />
Rund 700 Gäste aus allen gesellschaftlichen<br />
Bereichen trafen<br />
sich zum Sommerfest 2012 des<br />
<strong>Landkreis</strong>es in der Weinerlebniswelt<br />
in Meißen. Unter ihnen der<br />
Bundesverteidigungsminister Dr.<br />
Thomas de Maizière, der Parlamentarische<br />
Staatssekretär Jan<br />
Mücke, der sächsische Landtagspräsident<br />
Dr. Matthias Rößler neben<br />
Altlandrat Armin Ibisch und<br />
zahlreichen Bundestags- und<br />
Landtagsabgeordneten. Selbst der<br />
Regensommer hatte bei so viel guter<br />
Laune und freundlichen Gesprächen<br />
eine Sonnenpause einge-<br />
legt. Landrat Arndt Steinbach<br />
würdigte in seiner Rede vor allem<br />
<strong>die</strong> erfolgreiche wirtschaftliche<br />
Entwicklung, <strong>die</strong> allen Prognosen<br />
trotze, das Image der Elblandkliniken<br />
als hervorragende Adresse für<br />
Diagnostik wie Therapie und nicht<br />
zuletzt das Kulturangebot der Region<br />
und <strong>die</strong> damit verknüpfte Fusion<br />
der beiden Orchester: „Wir<br />
haben Konflikte gemeinsam gelöst,<br />
mitunter hart gestritten, doch<br />
das Ergebnis hat uns geeint.“<br />
Bei bester Küche und leckeren<br />
Elbtalweinen blieb dann ausreichend<br />
Zeit, darüber zu diskutieren<br />
und eigene Erfahrungen beizusteuern.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> dankt vor allem<br />
den Sponsoren, ohne deren finanzielle<br />
Unterstützung das Sommerfest<br />
nicht möglich wäre.<br />
Foto: K. Thöns<br />
V<br />
or genau<br />
zehn Jahren<br />
drohte in den<br />
Jahrhundert<strong>flut</strong>en<br />
entlang der<br />
Elbe, Röder,<br />
Mulde, Triebisch<br />
unsere He<strong>im</strong>at<br />
zu versinken.<br />
Mit großer<br />
Angst haben wir stündlich auf <strong>die</strong><br />
Pegelstände geschaut, <strong>im</strong>mer wieder<br />
das Krisenmanagement modifiziert,<br />
Menschen überzeugt, lieber<br />
das Haus, <strong>die</strong> Wohnung zu<br />
verlassen als das Leben zu riskieren<br />
und dennoch hatten wir <strong>die</strong><br />
Hoffnung auf ein gutes Ende nie<br />
verloren. Diese Augusttage haben<br />
unser Land wie unseren <strong>Landkreis</strong><br />
verändert. Es war eine gemeinsame<br />
Angst und ein gemeinsames<br />
Hoffen zugleich. Die Menschen<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Meißen hat gut vorgesorgt<br />
Von Landrat Arndt Steinbach<br />
rückten eng zusammen, halfen einander,<br />
machten sich gegenseitig<br />
Mut und teilten das Wenige, was<br />
sie aus ihren Häusern gerettet hatten.<br />
Die bange Frage war: Erst gebaut<br />
und schon wieder verloren<br />
Das bewegte viele Familien in der<br />
Region. Zum Glück hatte sich <strong>die</strong><br />
Katastrophe den Sommer ausgesucht.<br />
Dennoch täuschte <strong>die</strong> Sonne<br />
nicht über ängstliche Gefühle<br />
und dramatische Situationen hinweg.<br />
Schl<strong>im</strong>m fand ich auch, dass<br />
so viele wichtige Erinnerungen<br />
einfach weggespült wurden: Bilder<br />
der Kinder, von der Hochzeit,<br />
den Großeltern, dem ersten Urlaub<br />
in Italien. Doch kein Klagen<br />
bringt etwas zurück, was für <strong>im</strong>mer<br />
verloren ist.<br />
Diesem ersten großen Schreck<br />
folgte eine ungeahnte Solidarität.<br />
Damals war ich Bürgermeister in<br />
Blick in <strong>die</strong> Meißner Innenstadt <strong>im</strong> August <strong>2002</strong>.<br />
Foto: J. Ruppert<br />
Wilsdruff. Es gab landauf, landab<br />
keine Feuerwehr, <strong>die</strong> nicht zu<br />
Hilfsaktionen in <strong>die</strong> Krisengebiete<br />
reiste. Auch <strong>die</strong> Partner<strong>landkreis</strong>e<br />
Rems-Murr für Meißen und Aichach-Friedberg<br />
für Riesa-Großenhain<br />
kamen mit Technik und vielen<br />
Helfern an <strong>die</strong> Elbe. Dafür<br />
sind wir bis heute unendlich dankbar.<br />
Es vergeht kein Partnerschaftstreffen,<br />
auf dem <strong>die</strong> Flut<br />
<strong>2002</strong> kein Thema wäre. Kein zentrales<br />
mehr, aber Erinnerungen an<br />
eine Katastrophe, <strong>die</strong> soviel Solidarität<br />
erlebt hat. Wenn wir heute<br />
Menschen begegnen, <strong>die</strong> dringend<br />
Hilfe brauchen, wünsche ich mir<br />
mitunter ein Stück <strong>die</strong>ser Hilfsbereitschaft<br />
aus den Augusttagen<br />
<strong>2002</strong> zurück.<br />
In <strong>die</strong>sen Tagen werden sich<br />
viele Familien an das Jahr <strong>2002</strong><br />
erinnern. Hier und da wird eine<br />
Kerze angezündet, <strong>die</strong> Kirchen laden<br />
zu Gottes<strong>die</strong>nsten ein und<br />
auch der <strong>Landkreis</strong> wird am 12.<br />
August <strong>die</strong> Tore <strong>im</strong> Feuerwehrtechnischen<br />
Zentrum in Glaubitz,<br />
dem Herzstück des Katastrophenschutzes,<br />
weit öffnen. Der Bundesverteidigungsminister<br />
und Mitglied<br />
des Bundestages Dr. Thomas<br />
de Maizière hat <strong>die</strong> Schirmherrschaft<br />
für <strong>die</strong>se Entdeckertour<br />
übernommen.<br />
Fortsetzung auf Seite 2
2<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DER LANDKREIS MEISSEN<br />
Nur kurze Sommerpause für den Kreistag<br />
N<br />
achdem der Kreistag auf seiner<br />
Sitzung am 4. Juli in<br />
Schleinitz den Beschluss zur Einrichtung<br />
eines Asylbewerberhe<strong>im</strong>s<br />
für 100 Menschen in Gröditz verschoben<br />
hat, soll nun eine Arbeitsgruppe<br />
mit Vertretern aller Kreistagsfraktionen<br />
einen neuen Beschlusstext<br />
vorbereiten. Nach unerwartet<br />
heftigen Bürgerprotesten<br />
in Gröditz hatte Landrat Arndt<br />
Steinbach, den Punkt von der Tagesordnung<br />
genommen, mit der<br />
Erklärung: „Wir müssen das Gespräch<br />
zum Thema Asylbewerber<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Meißen mit allen<br />
Fraktionen mit dem Ziel einer<br />
Konsenslösung suchen.“ Kritik<br />
gab es aus den Reihen des Kreistages<br />
vor allem an der geplanten<br />
Unterbringung in Wohnmodulen.<br />
Es wurde schließlich eine Arbeitsgruppe<br />
unter Leitung des 2. Beigeordneten<br />
des Landrates und für<br />
Asylbewerberfragen zuständigen<br />
Dezernenten Ulrich Z<strong>im</strong>mermann<br />
gebildet. Sein Statement für <strong>die</strong><br />
MDR-Sendung „Hier ab vier“ am<br />
20. Juli lesen Sie <strong>im</strong> untenstehenden<br />
Beitrag.<br />
Kreisstraßen weiter<br />
auf dem Prüfstand<br />
Mit Hilfe sogenannter Filter setzt<br />
der <strong>Landkreis</strong> seine Untersuchungen<br />
der Kreisstraßen fort. Andreas<br />
Herr, Dezernent für Technik, stellte<br />
erste Ergebnisse vor: „Wir haben<br />
583 Kilometer Straße auf den<br />
Prüfstand gestellt. Davon gehören<br />
106 Kilometer zum nachhaltigen<br />
Straßennetz, 76 Kilometer zum<br />
Kernnetz und 401 Kilometer zum<br />
Ergänzungsnetz.“ Die Wertigkeit<br />
soll bei künftigen Straßenbauvorhaben<br />
über den Umfang der Sanierung<br />
mitentscheiden. Die teu-<br />
Die Ortsdurchfahrt Tauscha als wichtige Verkehrsverbindung der K 8536 wurde auf einer Länge<br />
von 1020 Meter grundhaft ausgebaut - einschließlich Gehwege und Entwässerung - mit einer<br />
Gesamtinvestition von 750 000 Euro. Landrat Arndt Steinbach und Bürgermeister Christian<br />
Creutz bedankten sich bei den Anwohnern für ihr Verständnis während der Bauarbeiten sowie<br />
bei den Firmen Thurm und Hausdorf.<br />
Foto: Thöns<br />
erste Sanierung ist der grundhafte<br />
Ausbau, hier kostet ein Straßenkilometer<br />
mit Kanalisation, Gehweg<br />
und Entwässerung rund 1,5 Millionen<br />
Euro, ein Kilometer Decklagenerneuerung<br />
hingegen nur<br />
300 000 Euro. Im Herbst stellt das<br />
Kreisstraßenbauamt das komplette<br />
Konzept den Kreisräten vor.<br />
Orchesterfusion vor<br />
neuer Spielzeit<br />
Lange Zeit sah es so aus, als würde<br />
es keine gemeinsame Zukunft<br />
für das Orchester der Landesbühnen<br />
und Neue Elbland Philharmonie<br />
geben. Inzwischen sind <strong>die</strong><br />
Verträge unterzeichnet und <strong>die</strong><br />
Fusion vor Beginn der neuen<br />
Spielzeit vollzogen. Dennoch gab<br />
es auf der Seite der Kreisräte und<br />
hier vor allem der SPD und LIN-<br />
KEN Kritik an der Kulturpolitik<br />
des Freistaates, der wenig zum Erfolg<br />
beigetragen habe.<br />
Der Dank des Kreistages richtete<br />
sich vor allem an den Geschäftsführer<br />
der Neuen Elbland<br />
Philharmonie Dr. Christoph Dittrich<br />
und den Intendanten der Landesbühnen<br />
Manuel Schöbel.<br />
Das neue Orchester hat 103<br />
Musiker, <strong>die</strong> wiederum einen Vertrag<br />
mit einer 77-prozentigen Arbeitszeit<br />
unterschrieben haben. Je<br />
nach Ausscheiden eines Musikers<br />
steigen Arbeitszeit und damit auch<br />
Bezahlung. „Für sechs Jahre“, betonte<br />
Landrat Arndt Steinbach,<br />
„haben wir Sicherheit, das war unsere<br />
Verhandlungsgrundlage mit<br />
dem Freistaat.“<br />
Der gemeinsame Kulturraum<br />
der <strong>Landkreis</strong>e Meißen und Sächsische<br />
Schweiz/Osterzgebirge beteiligt<br />
sich jährlich mit 1,9 Millionen<br />
Euro an der Orchester-Finanzierung.<br />
Für <strong>die</strong> Musiker beginnt<br />
jetzt der künstlerische Part der Fusion.<br />
Christoph Dittrich wird den<br />
Kulturraum 2013 verlassen. Er<br />
übern<strong>im</strong>mt ab der neuen Spielzeit<br />
als Intendant das Chemnitzer<br />
Theater.<br />
Elblandkliniken<br />
planen Zukunft<br />
Die Zukunft der Elblandkliniken<br />
wird politisch vom Kreistag begleitet.<br />
Seit der Kreisfusion 2008<br />
haben sich <strong>die</strong> Standorte Riesa,<br />
Großenhain, Meißen und Radebeul<br />
zu einem Klinikkomplex entwickelt,<br />
der neben der Regelversorgung<br />
mit Spitzenmedizin <strong>im</strong>mer<br />
mehr Patienten überzeugt. Im<br />
November folgt <strong>die</strong> Übergabe der<br />
Reha-Klinik in Großenhain. Dieser<br />
Prozess verlief nicht konfliktfrei,<br />
doch mit dem neuen Tarifabschluss<br />
für <strong>die</strong> Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter sind viele Fragen<br />
beantwortet. Das Betriebsergebnis<br />
aller Häuser belegt, dass <strong>die</strong> Elblandkliniken<br />
auf dem richtigen<br />
Weg sind. Und dazu gehören auch<br />
geplante Investitionen in Höhe<br />
von 120 Millionen Euro insgesamt,<br />
einschließlich der 68 Millionen<br />
für den Klinikneubau in Riesa.<br />
„Die erwirtschafteten Gewinne“,<br />
so Landrat Arndt Steinbach,<br />
„verbleiben in den Kliniken, denn<br />
wir wollen, dass sie den Menschen<br />
zugutekommen.“ Die Fraktion<br />
Bündnis 90/Die Grünen-Freie<br />
Wähler verknüpft indes <strong>die</strong> Investitionsvorhaben<br />
mit Gefahren für<br />
den <strong>Landkreis</strong> als Gesellschafter.<br />
Doch keine Fraktion teilt <strong>die</strong>se<br />
Befürchtungen. „Wir brauchen eine<br />
moderne Klinik, damit Patienten<br />
und ihre Familien <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Meißen bleiben. Der Konkurrenzdruck<br />
ist erheblich“, begründete<br />
Landrat Arndt Steinbach<br />
<strong>die</strong> Investitionen.<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Es ist ein Tag, an den wir uns <strong>im</strong><br />
Gespräch, mit Fotos und Filmen<br />
an <strong>die</strong> Jahrhundert<strong>flut</strong> erinnern,<br />
aber auch den Blick nach vorn<br />
richten.<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Meißen hat gemeinsam<br />
mit vielen kommunalen<br />
Partnern eine vorbildliche Katastrophenprävention<br />
aufgebaut. Dazu<br />
gehören auch <strong>die</strong> Millioneninvestitionen<br />
für <strong>die</strong> Freiwilligen<br />
Feuerwehren in allen Städten und<br />
Gemeinden <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>. Wir<br />
wünschen uns keine Katastrophe,<br />
kein Hochwasser, keine Brände<br />
und schweren Unfälle, doch wenn<br />
es passiert, sind wir darauf vorbereitet.<br />
Und seit <strong>2002</strong> wissen wir<br />
auch, dass wir viele Freunde haben!<br />
An <strong>die</strong>ser Stelle bedanke ich<br />
mich zudem bei allen <strong>Landkreis</strong>bewohnern,<br />
<strong>die</strong> <strong>im</strong> Ehrenamt dafür<br />
Sorge tragen, unser Leben und<br />
unsere Gesundheit zu schützen.<br />
W<br />
MDR „Hier ab vier“ fragt den <strong>Landkreis</strong><br />
arum wurde der Beschluss<br />
zum Gröditzer Asylbewerberhe<strong>im</strong><br />
auf Oktober vertragt<br />
Ulrich Z<strong>im</strong>mermann: Es gab<br />
noch Gesprächsbedarf, auch zum<br />
grundsätzlichen Thema Asylbewerberverfahren<br />
in Deutschland.<br />
Zunächst geht es dabei ja nicht um<br />
Integration, sondern um den juristischen<br />
Weg bis zur Entscheidung,<br />
ob ein Asylbewerber ein Bleiberecht<br />
hat.<br />
Damit verknüpft sind unterschiedliche<br />
Auffassungen in den<br />
Fraktionen des Kreistages zur Unterbringung<br />
in Wohnungen oder in<br />
sogenannten Sammelunterkünften. Pflichtaufgabe des <strong>Landkreis</strong>es.<br />
Diese Meinungsbildung wird jetzt<br />
durch eine Arbeitsgruppe begleitet,<br />
in der alle Fraktionen des Stadt Gröditz hat eindeutig ge-<br />
Die Unterschriftenaktion der<br />
Kreistages vertreten sind. zeigt, dass <strong>die</strong> Einwohner keine<br />
Es ist sozusagen ein demokratischer<br />
Prozess <strong>im</strong> Kontext einer ben möchten. Wird man<br />
Asylbewerber in ihrer Stadt ha-<br />
<strong>die</strong>ses<br />
Ulrich Z<strong>im</strong>mermann be<strong>im</strong> Bürgerforum in<br />
Gröditz.<br />
Foto: Thöns<br />
Votum berücksichtigen<br />
Ulrich Z<strong>im</strong>mermann:<br />
Wir können<br />
uns nicht erklären,<br />
wieso <strong>die</strong><br />
Stadt Gröditz,<br />
<strong>die</strong> von der NPD<br />
aufgegebene Unterschriftenaktion<br />
fortgesetzt<br />
hat.<br />
Aber es gab<br />
auch viele andere<br />
Meinungen.<br />
An der Entscheidung,<br />
dass der <strong>Landkreis</strong> Meißen<br />
Asylbewerber aufnehmen muss<br />
und <strong>die</strong> Kommunen sich daran beteiligen<br />
müssen, führt kein Weg<br />
vorbei. Die Unterschriftenaktion<br />
hat Ängste und Vorbehalte gegenüber<br />
anderen Kulturen deutlich<br />
werden lassen. Hier müssen wir<br />
aufklären und begleiten.<br />
Die NPD will und wird <strong>die</strong>ses<br />
Thema weiterhin in altbekannter<br />
Manier ausschlachten. Wie gedenkt<br />
der <strong>Landkreis</strong> damit umzugehen<br />
Ulrich Z<strong>im</strong>mermann: Die Arbeitsgruppe<br />
ist ein politisches Gremium,<br />
das sich auch mit rechter<br />
Gesinnung auseinandersetzen<br />
wird. Der <strong>Landkreis</strong> Meißen gehört<br />
nicht in <strong>die</strong> rechte Ecke. Wir<br />
haben Unternehmen mit Wirtschaftsbeziehungen<br />
in viele Länder<br />
<strong>die</strong>ser Erde, wir pflegen internationale<br />
Partnerschaften und jede<br />
Solidaritätsaktion war bisher sehr<br />
erfolgreich. Wir werden für einen<br />
<strong>Landkreis</strong> werben, der für Menschen<br />
aller Kulturen offen ist, <strong>die</strong><br />
unsere Hilfe brauchen.
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DER LANDKREIS MEISSEN 3<br />
H<br />
Ein Entdeckertag zum Katastrophenschutz<br />
eute möchte ich Sie zu einer<br />
ganz besonderen Tour einladen.<br />
Am 12. August öffnet der<br />
<strong>Landkreis</strong> Meißen <strong>die</strong> Tore <strong>im</strong><br />
Zentrum für Brand- und Katastrophenschutz<br />
(FTZ) in Glaubitz zu<br />
einem Entdeckertag gemeinsam<br />
mit der Sächsischen Zeitung. Für<br />
<strong>die</strong>sen Sonntag habe ich sehr gern<br />
<strong>die</strong> Schirmherrschaft übernommen.<br />
Vor zehn Jahren war das<br />
FTZ <strong>die</strong> Adresse der Technischen<br />
Einsatzleitung zur Koordination<br />
der Gefahrenabwehr rund um <strong>die</strong><br />
Jahrhundert<strong>flut</strong>. Damals war ich<br />
sächsischer Finanzminister. Schon<br />
am ersten Tag der Katastrophe haben<br />
wir in Dresden über eine<br />
schnelle, unbürokratische Hilfe für<br />
<strong>die</strong> vom Hochwasser betroffenen<br />
Menschen intensiv nachgedacht.<br />
Heute weiß ich, dass unser Weg<br />
gut und richtig war. Auch darüber<br />
können wir am 12. August ins Gespräch<br />
kommen. Um 10 Uhr eröffne<br />
ich den Entdeckertag gemeinsam<br />
mit den Feuerwehren,<br />
dem Technischen Hilfswerk, den<br />
Johannitern, der LTV, der Polizei<br />
und den Reservisten der Bundeswehr.<br />
Sie sind übrigens <strong>die</strong> Reserve<br />
für <strong>die</strong> Hilfe vor Ort bei Katastrophen.<br />
Zum Entdeckertag zeigt der<br />
MDR-Sachsenspiegel einen Zusammenschnitt<br />
seiner Berichte<br />
vom August <strong>2002</strong>, es gibt eine Fotoausstellung,<br />
Vorträge informieren<br />
über Hochwasserschutz, Kata-<br />
Bundesverteidigungsminister Dr. Thomas de Maizière <strong>im</strong> Gespräch mit Mitgliedern der sächsischen<br />
DRK-Hundestaffel, <strong>die</strong> bei Katastrophen weltweit eingesetzt wird.<br />
Foto: Thöns<br />
strophenschutzpläne, über psychische<br />
Folgen und wirksame<br />
Schutzmaßnahmen. Auf Entdeckertour<br />
geht es ab 12 Uhr stündlich<br />
bis 16 Uhr mit dem Bus zu<br />
dramatischen Punkten der Flut<br />
<strong>2002</strong> wie dem damaligen Ortsteil<br />
Röderau-Süd, dem Bahn-Viadukt<br />
bei Riesa oder den Zeithainer<br />
Ortsteilen entlang der S88.<br />
Und damit <strong>die</strong> Unterhaltung<br />
nicht zu kurz kommt, lädt das FTZ<br />
ab 14.30 Uhr zu einem großen Familienwettbewerb<br />
ein: Wer füllt<br />
innerhalb von 5 Minuten <strong>die</strong> meisten<br />
Sandsäcke Auf <strong>die</strong> schnellsten<br />
Familien warten attraktive<br />
Preise wie Karten für den Erlebnispark<br />
Belantis in Leipzig, das<br />
Karl-May-Museum in Radebeul<br />
und das „Wellenspiel“ in Meißen.<br />
Weitere Informationen unter:<br />
www.kreis-meissen.de<br />
Zum Entdeckertag können Sie<br />
prüfen, wie sich der <strong>Landkreis</strong> auf<br />
Katastrophen vorbereitet. Keiner<br />
wünscht sich ein Unglück, aber<br />
ausschließen lässt es sich leider<br />
auch nicht. Und je besser <strong>die</strong> Prävention,<br />
umso erfolgreicher <strong>die</strong><br />
Gefahrenabwehr. Überzeugen Sie<br />
sich, was Ihr <strong>Landkreis</strong> dafür getan<br />
hat!<br />
In <strong>die</strong>sem Sinne freue ich mich<br />
auf viele Besucher am<br />
12. August in Glaubitz,<br />
Industriestraße E 8<br />
Ihr Dr. Thomas de Maizière<br />
Bundesverteidigungsminister<br />
und Mitglied des Bundestages<br />
Das Programm<br />
10 Uhr - Eröffnung durch den Schirmherrn<br />
Bundesverteidigungsminister<br />
Dr. Thomas de Maizière<br />
11 Uhr - Chronik einer Katastrophe:<br />
MDR-Sachsenspiegel berichtet über<br />
<strong>die</strong> Flut <strong>2002</strong><br />
11 Uhr - Start zur Rundfahrt entlang<br />
der Hochwasserschutzanlagen der<br />
Gemeinde Zeithain (stündlich)<br />
12 Uhr - Vortrag: Was haben wir aus<br />
der Flut gelernt Ronald Voigt stellt<br />
<strong>die</strong> Schutzpläne des <strong>Landkreis</strong>es vor<br />
13 Uhr - Vortrag: Brandschutz rettet<br />
Leben! Jens Ruppert zeigt wirksame<br />
Schutzmaßnahmen<br />
14 Uhr - Landestalsperrenverwaltung<br />
informiert über Investitionen und<br />
Vorhaben<br />
14.30 Uhr - Großer Familienwettbewerb<br />
Vater, Mutter, Kinder oder Opa,<br />
Oma, Enkelkinder <strong>im</strong> Sandsackfüllen!<br />
Anmeldung 10 bis 12 Uhr<br />
15.30 Uhr - Vortrag: Die Polizei <strong>im</strong><br />
Hochwassereinsatz. Hermann Braunger<br />
erinnert an <strong>die</strong> Einsätze<br />
16 Uhr - Vortrag: Katastrophentrauma!<br />
Bernd Franke erläutert <strong>die</strong> Aufgaben<br />
des Kriseninterventionsteams<br />
Den ganzen Tag: Rundgänge durch<br />
das Zentrum mit Vorführung der<br />
Atemschutzübungsanlage; Schlauchwäsche;<br />
Kat-Schutz-Lager; Technikausstellung;<br />
Erste-Hilfe-Übung mit<br />
den Johannitern; kleine Brandschutzhelfer<br />
löschen Feuer; Hüpfburg;<br />
Rundfahrten für Kinder mit dem Rettungswagen;<br />
Ausstellung Feuerwehren.<br />
Für das leibliche Wohl ist ebenfalls<br />
gesorgt. Moderation und Musik:<br />
Stephan Berger<br />
S<br />
eit Tagen schon zog der Regen<br />
übers Land. In Großenhain<br />
drohte <strong>die</strong> 3. Landesgartenschau<br />
in den Fluten zu versinken,<br />
in vielen Kellern stand Wasser,<br />
kleine Flüsse traten über <strong>die</strong> Ufer.<br />
Doch noch ahnte niemand, was 24<br />
Stunden später Realität werden<br />
sollte: eine Katastrophe. Bernd<br />
Schneider, damals Wehrleiter in<br />
Meißen, erinnert sich an jede<br />
Stunde. „Es war eine ungewöhnliche<br />
Wetterlage für den August“,<br />
so Bernd Schneider. Tagsüber war<br />
der Elektromeister noch auf Kundentour:<br />
„Egal, wo ich hinkam,<br />
überall gab es nur ein Thema, das<br />
Wetter.“ Doch auch der Handwerksmeister,<br />
seit 1966 Mitglied<br />
der Feuerwehr zunächst in Löthain,<br />
dann in Meißen, ahnte noch<br />
nicht, was ihn in den nächsten Tagen<br />
erwarten würde. Am Nachmittag<br />
bezog vorsorglich <strong>die</strong><br />
Technische Einsatzleitung (TEL)<br />
der Meißner Feuerwehr unter seiner<br />
Leitung Quartier in der Wache<br />
Teichmühle. Im Stundentakt kamen<br />
mehr und mehr beunruhigende<br />
Meldungen aus dem Gebirge,<br />
denn nicht <strong>die</strong> Elbe führte in den<br />
ersten Teil der Katastrophe, sondern<br />
<strong>die</strong> Triebisch. „Hochwasser<br />
Erinnerungen an den August <strong>2002</strong> in Meißen<br />
Der Theaterplatz in Meißen. Kleines Bild: Bernd Schneider.<br />
ist für Meißen eigentlich nichts<br />
ungewöhnliches“, erklärt Bernd<br />
Schneider. Im Frühjahr und<br />
Herbst standen Wiesen, Gärten,<br />
auch der Theaterplatz unter Wasser,<br />
Keller liefen voll. Es war aber<br />
nie eine Katastrophe. Diesmal<br />
sollte alles anders werden!<br />
Dem Katastrophenalarm folgte<br />
unmittelbar <strong>die</strong> Aufforderung zur<br />
Evakuierung. Die Informationen<br />
aus Dresden verknüpft mit dem<br />
Wetterbericht ließen kaum Zweifel<br />
an der Dramatik. „Doch <strong>die</strong><br />
Menschen wollten nicht aus ihren<br />
Häusern“, so Bernd Schneider.<br />
Als Elektriker wusste er um <strong>die</strong><br />
Gefahren und ordnete an, Strom<br />
und Gas abzustellen. Danach waren<br />
viele Meißner bereit, zu gehen.<br />
Ein Rettungswagen verunglückte<br />
auf einer Tour in das Triebischtal.<br />
Bei dem Versuch, Wagen<br />
und Notarztteam zu bergen, kippte<br />
der Rüstwagen um. Die Kameraden<br />
konnten gerade noch aus dem<br />
Fahrgastraum auf das Fahrzeug<br />
flüchten. Ohne Funk, nur mit einem<br />
Handy ausgestattet, verbrachten<br />
sie <strong>die</strong> Nacht auf der Fahrzeuginsel.<br />
Ein Hubschrauber rettete<br />
am Morgen <strong>die</strong> völlig unterkühlten<br />
Männer,<br />
Die TEL versuchte je nach Lage<br />
zu helfen und zu koordinieren.<br />
„Die ersten drei Tage war ich gar<br />
nicht zu Hause, sondern habe<br />
mich <strong>im</strong>mer mal eine Stunde <strong>im</strong><br />
Lagezentrum aufs Ohr gelegt“, berichtet<br />
Bernd Schneider. Da kam<br />
ein Hilferuf aus der Neugasse 36.<br />
Zwei Menschen waren <strong>im</strong> Keller<br />
eingeschlossen, das Wasser stieg<br />
stetig. „Ich höre noch heute <strong>die</strong><br />
Schreie über Funk“, so Bernd<br />
Schneider. Die Rettung kam in<br />
letzter Minute. In einer Arztpraxis<br />
auf der Martinstraße musste der<br />
Strom abgeschaltet werden, auch<br />
hier stand das Wasser bereits über<br />
einen Meter <strong>im</strong> Keller. Kriechströme<br />
zogen knisternd ihre Bahnen,<br />
doch Bernd Schneider behielt <strong>die</strong><br />
Nerven. „Es gab keine Pause. Jede<br />
Minute erreichte uns eine neue<br />
Schreckensmeldung und damit eine<br />
neue Herausforderung“, sagt er<br />
heute. Am vierten Tag verstärkten<br />
THW und Bundeswehr das Team<br />
um den Wehrleiter. Hat <strong>die</strong> Katastrophe<br />
psychische Spuren hinterlassen<br />
Bernd Schneider sagt über<br />
sich: „Nein.“ Er habe bei anderen<br />
Einsätzen mehr gelitten, vor allem<br />
dann, wenn Menschen starben wie<br />
bei einem Verkehrsunfall oder einem<br />
Feuer in Meißen, wo ein<br />
Kind förmlich verbrannte. Dennoch<br />
wird er <strong>die</strong> Bilder aus den<br />
Augusttagen <strong>2002</strong> wohl nie vergessen:<br />
„Bei der ersten Fahrt<br />
durch das Triebischtal war ich<br />
schockiert. Ein Bundeswehrsoldat,<br />
der auf dem Balkan <strong>im</strong> Einsatz<br />
war, rief entsetzt: Wie in Sarajevo!“<br />
Heute ist auch das Triebischtal<br />
schöner denn je mit seinen gepflegten<br />
Fußwegen, der neuen<br />
Straße, den frischen Häusern. Nur<br />
wenige Hinweise erinnern an das<br />
Jahr <strong>2002</strong>.<br />
www.elektroschneider.de
4<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE GEMEINDE DIERA-ZEHREN<br />
Das schwierigste Krisenmanagement <strong>2002</strong><br />
E<br />
s war der ungewöhnlichste<br />
Ort für ein Krisenmanagement<br />
während der Flutkatastrophe<br />
<strong>2002</strong>: <strong>die</strong> Gemeinde Diera-Zehren<br />
in 21 Ortsteilen auf zwei Elbseiten,<br />
nur durch zwei Fähren verbunden.<br />
Im Jahr 1999 unterschrieben<br />
<strong>die</strong> Bürgermeister Uwe Klingor<br />
(Zehren) und Friedmar Haufe<br />
(Diera) <strong>die</strong> Fusionsurkunde. Es<br />
war ein Zusammenschluss mit viel<br />
Sinn für Realität, aber nicht unbedingt<br />
eine „Liebesbeziehung“.<br />
Friedmar Haufe, ein Mann mit<br />
konzeptionellem Anspruch, wollte<br />
als neuer Bürgermeister, dass <strong>die</strong><br />
Menschen auf beiden Elbseiten<br />
näher zusammenrücken: „Uns war<br />
klar, dass der Elbestrom auch<br />
mental trennt.“ Dennoch sollte<br />
nichts unversucht bleiben. Das<br />
erste Projekt war eine neue Feuerwehrwache<br />
für Zehren. Eigentlich<br />
hätte <strong>die</strong> Gemeinde Diera-Zehren<br />
ihren Sparstrumpf zuschnüren<br />
müssen. Das bei Bürgermeistern<br />
wenig beliebte Wort „Haushaltskonsoli<strong>die</strong>rung“<br />
verbietet nämlich<br />
Investitionen. Doch Friedmar<br />
Haufe kannte <strong>die</strong> Zehrener Erwartungen,<br />
<strong>die</strong> sich mit seiner Wahl<br />
verknüpften. Also stellte er an der<br />
Kommunalaufsicht vorbei einen<br />
Fördermittelantrag an das Regierungspräsidium,<br />
sicherte den Eigenanteil<br />
und schickte dem dama-<br />
Bürgermeister a.D. Friedmar Haufe (r.) und<br />
Fährmann Frank Lang an der Elbe. Foto: Thöns<br />
ligen sächsischen Innenminister<br />
Klaus Hardraht eine Einladung<br />
zur Grundsteinlegung. Im Frühjahr<br />
<strong>2002</strong> feierte <strong>die</strong> Gemeinde<br />
Einweihung. „Meißen war wenig<br />
erfreut“, so Friedmar Haufe. Doch<br />
der Mut sollte sich wenig später<br />
als wahrer Glücksfall erweisen!<br />
Am 12. August rief Friedmar<br />
Haufe gegen Mittag ein Ingenieurbüro<br />
an, das ihm helfen sollte, das<br />
kleine Hochwasser des Ketzerbaches<br />
einzudämmen. Der Kindergarten<br />
war bedroht, auch einige<br />
Grundstücke entlang des Bächleins.<br />
Man einigte sich auf min<strong>im</strong>ale<br />
Vorkehrungen und ging seiner<br />
Wege. Am Abend stand Friedmar<br />
Haufe wieder an der Elbe,<br />
<strong>die</strong>smal in Kleinzadel: „Der Strom<br />
war bedrohlich gestiegen und es<br />
beschlich mich ein komisches Gefühl.“<br />
Am Folgetag rief der Bürgermeister<br />
den Katastrophenstab<br />
der Gemeinde ein. Die ersten Einsätze<br />
hatten <strong>die</strong> Kameraden der<br />
Wehren vor allem in Zehren und<br />
Niederlommatzsch bereits hinter<br />
sich. Als der <strong>Landkreis</strong> Meißen<br />
am 13. August um 17 Uhr den Katastrophenalarm<br />
für das gesamte<br />
Kreisgebiet auslöste, war auch in<br />
Diera-Zehren Land unter. Vor allem<br />
in den ufernahen Bereichen in<br />
Zehren gab es bedrohliche Situationen.<br />
„Viele öffentlichen Gebäude<br />
befanden sich in Elbnähe wie<br />
<strong>die</strong> Schule und der Kindergarten“,<br />
so Friedmar Haufe. Während be<strong>im</strong><br />
Bau der 100-jährigen Schule noch<br />
auf eine Erhöhung geachtet wurde,<br />
ging <strong>die</strong> Gemeinde bei Turnhalle<br />
und Hort eher sorglos vor.<br />
Der Bürgermeister ordnete das<br />
Krisenmanagement rechts wie<br />
links der Elbe. Alle Entscheidungen<br />
wurden in Nieschütz getroffen,<br />
dann folgten <strong>die</strong> Besprechungen<br />
vor Ort. Das Hochwasserzentrum<br />
in Zehren war <strong>die</strong> neue Feuerwache.<br />
Doch wie von der rechten<br />
auf <strong>die</strong> linke<br />
Elbseite kommen<br />
Der Fährbetrieb<br />
war seit<br />
dem 9. August<br />
eingestellt, ab<br />
Tag vier der Katastrophe<br />
wurden<br />
auch <strong>die</strong><br />
Elbbrücken gesperrt.<br />
Friedmar<br />
Haufe fuhr<br />
schließlich über<br />
<strong>die</strong> Autobahn<br />
nach Zehren:<br />
„Wir funktionierten<br />
wie ein<br />
Uhrwerk. Jeder<br />
wusste <strong>im</strong> Stab,<br />
was zu tun war<br />
und konnte sich<br />
auf den anderen verlassen.“ In einer<br />
Gemeinde mit einer so komplizierten<br />
Geografie kam es auf jedes<br />
Detail an. Immerhin mussten<br />
156 Menschen evakuiert werden,<br />
das war Platz 3 <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong>.<br />
Während der Flut ist <strong>die</strong> Gemeinde<br />
enger zusammengerückt.<br />
„Solange das Wasser stieg bzw.<br />
stand, konnten wir wenig tun. Eines<br />
der größten Probleme waren<br />
<strong>die</strong> Ölheizungen. Aber auch hier<br />
war Geduld der beste Berater“, erinnert<br />
sich Friedmar Haufe. Die<br />
Solidarität ging nicht mit dem<br />
Wasser zurück, <strong>im</strong> Gegenteil.<br />
Friedmar Haufe erzählt auch zehn<br />
Jahre nach der Flut noch begeistert<br />
von der finanziellen, materiellen<br />
und ideellen Hilfe. Die Bilanz<br />
war zunächst ernüchternd: 4,3<br />
Millionen Euro Schäden an privaten<br />
Grundstücken, 7,5 Millionen<br />
an der kommunalen Infrastruktur.<br />
Das waren Straßen, Radwege, öffentliche<br />
Gebäude, aber auch<br />
Schlamm und Schwemmgut. Parallel<br />
zum großen Aufräumen<br />
setzte der Bürgermeister eine<br />
sechsköpfige Spendenkommission<br />
ein.<br />
Seit einem Jahr ist er Bürgermeister<br />
i.R., d.h. sein Erbe ist<br />
noch authentisch. Wer <strong>die</strong> Gemeinde<br />
schon vor der Flut kannte,<br />
vergibt für <strong>die</strong> Entscheidungen des<br />
Bürgermeisters und Gemeinderates<br />
zum Aufbau nach <strong>2002</strong> nur<br />
Bestnoten. Das sei der positive Effekt<br />
einer Katastrophe, meint<br />
Friedmar Haufe bescheiden wie<br />
nachdenklich. Es ist aber auch ein<br />
Beleg für He<strong>im</strong>atverbundenheit,<br />
für Fleiß, Kreativität und Mut der<br />
Diera-Zehrener! Und für den Zusammenhalt<br />
in der Gemeinde,<br />
denn ohne <strong>die</strong> vielen Helfer während<br />
und auch nach der Flut hätte<br />
das Krisenmanagement nicht<br />
funktioniert.<br />
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Liebe Freunde des Genusses, am 19.10.2012<br />
findet wieder ein Kochkurs „Sterne auf dem Land“<br />
mit Sternekoch Mario Pattis statt.<br />
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Für uns stehen das kulturelle Leben in der Gemeinde sowie <strong>die</strong> Pflege<br />
he<strong>im</strong>atlicher Traditionen <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />
Unsere nächsten Veranstaltungen:<br />
07.-09.09.2012 – Dorffest auf dem Festgelände in Zadel, u.a. mit<br />
Fr: Kabarettist Peter Flache, Beginn 20.00 Uhr<br />
Sa: Vogelschießen, Spiel- und Bastelstraße, Zeltandacht, Tanz am Abend<br />
So: Frühschoppen, Sportturniere, Programm der Grundschule Zadel u.v.m.<br />
27.10.12 – „Maskerade”<br />
Das kleine Theater Berlin gastiert in der Kirche in Zadel, Beginn: 19.00 Uhr<br />
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AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
VERANSTALTUNGSTIPPS IM LANDKREIS 5<br />
Veranstaltungskalender August<br />
p August - Radebeul Stadtgalerie Altkötzschenbroda<br />
Ausstellung Keramik<br />
von Ute Großmann und Malerei von<br />
Günter Hein bis 19.August; 15. August,<br />
19.30 Uhr Galeriegespräch, Info:<br />
galerie@radebeul.de<br />
p 4. August - Riesa Sommerbühne Jahnishausen<br />
„Brain Auger&Trinity featuring<br />
Savannah Grace“, 20 Uhr. Info<br />
und Karten: 03525-529420<br />
p 5. bis 19. August 2012 - Moritzburg<br />
Festival unter künstlerischer Leitung<br />
von Jan Vogler: Der Festivaljahrgang<br />
2012 steht unter Schirmherrschaft<br />
des französischen Botschafters in der<br />
Bundesrepublik Deutschland Maurice<br />
Gourdault-Montagne und legt<br />
den Programmfokus auf Werke französischer<br />
Komponisten wie Saint-Saëns,<br />
Franck, Faure, Milhaud und Ravel.<br />
Erstmals in der Geschichte des<br />
Festivals können mit Sofia Gubaidulina,<br />
Olli Mustonen und Jörg Widmann<br />
drei Composers-in-Residence vor Ort<br />
begrüßt werden, <strong>die</strong> in „Komponistenbegegnungen“<br />
und zum Teil auch<br />
be<strong>im</strong> Spielen ihrer eigenen Kammermusikwerke<br />
zu erleben sind. Zu den<br />
Künstlern gehören <strong>die</strong> Geigerin Alina<br />
Ibrag<strong>im</strong>ova, der Cellist Alban Gerhardt,<br />
<strong>die</strong> Bratschisten David Aaron<br />
Carpenter und Lise Berthaud sowie<br />
<strong>die</strong> Pianistin Lise de la Salle. Der Pianist<br />
Eldar Djangirov, der als der neue<br />
Keith Jarrett und <strong>die</strong> größte Begabung<br />
unter den jungen Jazz-Stars<br />
Amerikas gilt, wird mit seinem Trio<br />
<strong>im</strong> Rahmen einer „Jazznacht“ am<br />
11. August in der Gläsernen Manufaktur<br />
in Dresden das Publikum begeistern.<br />
Weitere Spielstätten des<br />
Festivals sind das Schloss und <strong>die</strong><br />
Kirche in Moritzburg, Schloss Proschwitz<br />
sowie erstmals auch das<br />
Landesgestüt Moritzburg und das<br />
Palais <strong>im</strong> Großen Garten in Dresden.<br />
Im Rahmen eines Gala-Konzerts erlebt<br />
das Publikum am 10. August <strong>im</strong><br />
einzigartigen Ambiente des Palais‘<br />
einen Abend mit erstklassiger Kammermusik<br />
und einem exklusiven Menü,<br />
zubereitet von Sternekoch Stefan<br />
Hermann. Ein weiteres Highlight erwartet<br />
das Publikum <strong>im</strong> Konzert am<br />
18. August in der Kirche Moritzburg<br />
mit der Interpretation von Schuberts<br />
Streichquintett C-Dur. Bereits zum<br />
siebten Mal findet sich vor Beginn<br />
<strong>die</strong> Moritzburg Festival Akademie<br />
zusammen. 40 Musikstudenten aus<br />
aller Welt bilden das <strong>die</strong>sjährige Festival-Orchester<br />
unter der Leitung von<br />
Grant Lewellyn. Nach einem Gastkonzert<br />
am 3. August <strong>im</strong> König Albert<br />
Theater in Bad Elster wird das<br />
Orchester das Moritzburg Festival<br />
2012 am 5. August in der Gläsernen<br />
Manufaktur in Dresden eröffnen.<br />
Kammermusikalisch werden <strong>die</strong> jungen<br />
Talente <strong>im</strong> Rahmen der „Langen<br />
Nacht der Kammermusik“ (9. August),<br />
<strong>im</strong> Familienkonzert <strong>im</strong> Landesgestüt<br />
Moritzburg unter dem Motto<br />
„Die Abenteuer des Ritters Don Quijote“<br />
(11. August) sowie be<strong>im</strong> Proschwitzer<br />
Musik-Picknick (12. August)<br />
ihr Können unter Beweis stellen.<br />
Informationen und Karten:<br />
0351 8105495; 0351 8105496<br />
Fotorätsel August<br />
e-Mail: buero@moritzburgfestival.de<br />
p 6. August - Radebeul Mehrfamilienzentrum<br />
Altkötzschenbroda Skattreff<br />
ab 14 Uhr. Kosten 1 Euro. Auch am<br />
27. August, Info: 0351/839730.<br />
p 7. August - Radebeul Mehrfamilienzentrum<br />
Altkötzschenbroda Singen<br />
mit Senioren, 14.30 Uhr. Info:<br />
0351/83973231.<br />
p 4. August - Niederau Gellertberg<br />
Sommerkino „Ziemlich beste Freunde“,<br />
19 Uhr. Info: www.gellertberg.de<br />
oder 0173/5729929.<br />
p 5. August - Radebeul Schloss Wackerbarth<br />
Konzert mit „The Early Folk<br />
Band“. Info: www.schloss-wackerbarth.de<br />
p 6. bis 17. August - Großenhain<br />
5. Kinderspielstadt Kleinhayn <strong>im</strong><br />
Sportpark Husarenviertel. Info:<br />
01739432274.<br />
p 9. bis 12. August - Gemeinde Zeithain,<br />
Lorenzkirch Lorenzmarkt<br />
p 10. bis 12. August - Niederau 7.<br />
Straßenfest unter dem Motto „Niederauer<br />
Marktgeschichten“. Die Hofbetreiber<br />
der Kirch- und Hauptstraße<br />
werden in <strong>die</strong>sem Jahr ihre Gäste besonders<br />
überraschen. Der Hof Gr<strong>im</strong>mer<br />
verwandelt sich in einen BAU-<br />
ERNMARKT, der Hof Naumann in einen<br />
WEIHNACHTSMARKT. Be<strong>im</strong> TI-<br />
ROLER HEIRATSMARKT auf dem Hof<br />
Klotz kann man sein Glück versuchen<br />
und auf dem MUSIKMARKT <strong>im</strong><br />
Hof Handreack kräftig mitsingen. Am<br />
Kulturhaus Niederau steht <strong>die</strong> Familie<br />
Pelz mit AFRIKANISCHEM<br />
MARKTTREIBEN und auf dem Hof<br />
Fetzer wird alles für einen UNGARN-<br />
MARKT vorbereitet. Anmeldungen<br />
sind erforderlich für: Badewannenrennen<br />
auf dem Niederauer Dorfteich<br />
unter Tel: 0172/3555256 , Trödelmarkt<br />
am 11. August unter Tel.:<br />
035243/32759 bzw. 0171/9593693;<br />
Weihnachtliche Weinprobe am<br />
10. August unter Tel.:<br />
02521/738054. Infos unter:<br />
www.strassenfest-niederau.de<br />
p 11. bis 18. August - Riesa 13. Sternschnuppennächte<br />
„Perseiden“. Info:<br />
03525/529420<br />
p 12. August - Zeithain/Glaubitz Feuerwehrtechnisches<br />
Zentrum Entdeckertour<br />
„10 Jahre Flut und Katastrophenschutz<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Meißen“.<br />
Schirmherr ist Bundesverteidigungsminister<br />
und Mitglied des Bundestages<br />
Dr. Thomas de Maizière. Beginn<br />
10 Uhr. Eintritt frei! Info:<br />
03521/7257013 oder www.kreismeissen.de<br />
(Info auch Seite 3)<br />
p 12. August - Schönfeld Schloss „Die<br />
Kaffee-Sachsen und <strong>die</strong> Geschichte<br />
vom Kaffee“ - ein Vortrag von Dr.<br />
Jürgen Claus, 15.30 Uhr. Info und<br />
Karten: 035248/20360<br />
p 12. August - Moritzburg Schloss Vortrag<br />
„Von Karl May bis Erdöl“ mit<br />
dem ehemaligen Botschafter <strong>im</strong> Sudan<br />
Dr. Werner Daum, 15 Uhr. Info:<br />
035207/873610.<br />
p 12. August - Moritzburg Schloss<br />
Führung „Vom Keller bis zum Dach“.<br />
Voranmeldung: 035207/87318.<br />
(Auch am 26. August).<br />
p 16. August - Radebeul Schloss Wackerbarth<br />
Konzert mit Roger Cicero,<br />
19 Uhr. Info und Karten unter:<br />
www.sparkasse-meissen.de oder<br />
01805/570099.<br />
p 17. August - Meißen Burghof Gerhard<br />
Schöne <strong>im</strong> Open-Air-Konzert<br />
D<br />
ie Lösung für das Fotorätsel<br />
Juli lautet: Es gibt<br />
in Sachsen 447 Hektar Rebfläche,<br />
davon befinden sich<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Meißen 346<br />
Hektar und und das ist Platz 1.<br />
Den Gutschein gewinnt Frau<br />
Bärbel Weber aus Coswig.<br />
Herzlichen Glückwunsch! Für<br />
unser neues Rätsel fahren wir<br />
nach Lommatzsch. Auf unserem<br />
Foto übergibt <strong>die</strong> Bürgermeisterin<br />
Anita Maaß <strong>im</strong> Auftrag<br />
von Landrat Arndt Steinbach<br />
einen Zuwendungsbescheid<br />
an Pfarrer Roland<br />
Hartzsch für <strong>die</strong> Restaurierung<br />
der Stadtkirche. Wir<br />
wollen von Ihnen den Namen<br />
der Kirche und den berühmten<br />
Baumeister wissen. Auf den<br />
Gewinner wartet ein Gutschein<br />
für <strong>die</strong> Nudelmanufaktur<br />
in Riesa in Höhe von 50<br />
Euro. Ihre hoffentlich richtige<br />
Antwort senden Sie bitte bis<br />
zum 17. August an das Büro<br />
des Landrates, Brauhausstraße<br />
21, 01662 Meißen. Foto: K. Thöns<br />
„Alles muss klein beginnen“, 18 Uhr.<br />
Bei Regen <strong>im</strong> Theater Meißen.<br />
p 23. August - Meißen Theater Kindermusical<br />
„Der Traum vom Glück“.<br />
10 Uhr.<br />
p 23. bis 26. August - Zabeltitz Parkund<br />
Schützenfest auf der Festwiese<br />
und <strong>im</strong> Barockgarten. Info:<br />
03522/523325.<br />
p 24. bis 26. August - Großenhain Rollsportbahn<br />
18. Internationale Speedskate-Tage.<br />
Info: 03522/504518.<br />
p 25. August - Meißen Burghof Open-<br />
Air-Ballett „Puks Sommernachtsträume“<br />
mit den Landesbühnen<br />
Sachsen, 19 Uhr. Bei Regen <strong>im</strong> Theater.<br />
p 25. August - Riesa 18. Drachenbootfestival<br />
ab 8 Uhr. Info:<br />
03525/529420.<br />
p 25. und 26. August - Radebeul<br />
Schloss Wackerbarth „Tage des offenen<br />
Weingutes“. Info: www.schlosswackerbarth.de<br />
p 26. August - Diesbar-Seußlitz<br />
Schlosskirche Sommerkonzert „Mit<br />
Lieb bin ich umfangen“ des Vokalund<br />
Instrumentalensembles ars musica<br />
mit Liebesliedern von der Spätrenaissance<br />
bis in <strong>die</strong> Romantik,<br />
17 Uhr. Eintritt frei! Spenden zugunsten<br />
der Diakonie Riesa-Großenhain.<br />
Info: 035249/78682 oder<br />
0351/8926-800.<br />
p 28. August - Großenhain Museum alte<br />
Lateinschule Die Großenhainer<br />
Pflege <strong>im</strong> Straßennetz der VIA REGIA<br />
- Vortrag von R. Spehr, 18 Uhr. Info:<br />
03522/502086.<br />
p 29. August - Radebeul Karl-May-Museum<br />
Das Tipi der Prärieindianer,<br />
15 Uhr. Info: www.karl-may-museum.de<br />
p 30. August - Radebeul Mehrfamilienzentrum<br />
Altkötzschenbroda Fototreff<br />
ab 19 Uhr. Erfahrungsaustausch<br />
mit vielen Tricks und Tipps rund ums<br />
Fotografieren. Info: 0351/839730,<br />
Vorschau:<br />
p 2. September - Schönfeld Schloss<br />
„Frauen denken anders - Männer<br />
nicht“ Comedy mit Matthias Machwerk<br />
zum Geschlechterkampf,<br />
16 Uhr. Karten und Info:<br />
035248/20360<br />
p 1. September - Lauterbach Schloss<br />
Carus Ensemble Dresden spielt Werke<br />
von Ibert und Auric, 16 Uhr. Info:<br />
03523/7000186.<br />
p 2. September - Meißen Schloss Siebeneichen<br />
Vogler Quartett spielt<br />
Werke von Schulhoff, 17 Uhr. Info:<br />
03523/7000186.<br />
Ferientipps für August<br />
Das Familienzentrum und Mehrgenerationenhaus<br />
bietet in den Sommerferien<br />
wieder ein buntes Ferienprogramm<br />
von 9 bis 16 Uhr für Schüler<br />
von 6 bis 11 Jahren an.<br />
Vom 13.08. bis 17.08. und vom<br />
20.08. bis 24.08.2012 stehen Themenwochen<br />
mit folgenden Aktivitäten<br />
<strong>im</strong> Angebot:<br />
Woche 13. bis 17. August „Entdeckerspaß<br />
mit Elementen“<br />
p 13. August Element Erde: Exper<strong>im</strong>ente;<br />
selber säen & pflanzen, Kosten<br />
7€<br />
p 14. August Element Wasser: Badeausflug<br />
& Badesalz selbst herstellen;<br />
Fahrrad, Helme und Proviant mitbringen,<br />
Kosten 11€ (inkl. Mittagessen)<br />
p 15. August Element Feuer: Brotbacken<br />
<strong>im</strong> Lehmofen, Kosten 7Euro<br />
p 16. August Element Holz: Ausflug<br />
Kletterwald und Pfeil und Bogen<br />
bauen; Kosten 15 Euro<br />
p 17. August Element Metall: Exper<strong>im</strong>ente<br />
und Werkelei, Kosten 7Euro<br />
Woche 20. bis 24. August „Reise durch<br />
<strong>die</strong> Welt“<br />
p 20. August USA: Halstücher selbst<br />
gestalten, Schnitzeljagd & Lagerfeuer,<br />
Kosten 8€<br />
p 21. August Schweiz: Labyrinth-<br />
Kletterei & Käse selbst herstellen;<br />
Kosten 15€<br />
p 22. August China: Porzellan bemalen<br />
& Glückskekse backen; Kosten 9€<br />
p 23. August Frankreich: Radtour de<br />
France mit französischem Picknick;<br />
Kosten 7€<br />
p 24. August Griechenland: Gipsmasken,<br />
Lorbeerkränze & Togas selbst<br />
machen; Kosten 10 Euro<br />
Es wird um eine Voranmeldung unter<br />
0351/839730 gebeten. Mittagessen<br />
für 2 Euro erhältlich.<br />
Schloss Moritzburg<br />
Juli bis 31. August: Kostümführungen<br />
für Kinder, <strong>die</strong> sich gerne verkleiden<br />
als Prinzessin, kleiner Kurfürst,<br />
Hofdame oder Kammer<strong>die</strong>ner. Kosten:<br />
4,50 Euro, Voranmeldung:<br />
035207/87318<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.
6<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DER LANDKREIS MEISSEN<br />
Hochwasserschutz <strong>im</strong> Jahr 10 nach der Flut<br />
D<br />
er Flut vor zehn Jahren folgten<br />
Debatten und Konzepte<br />
zum Thema Hochwasserschutz entlang<br />
von Elbe, Mulde, Röder, Weißeritz.<br />
Seit dem Augusthochwasser<br />
<strong>2002</strong> wurden vom Freistaat Sachsen<br />
insgesamt rund 530 Millionen Euro<br />
in den Hochwasserschutz (ohne<br />
Schadensbeseitigung) investiert, um<br />
Menschen und Landschaften künftig<br />
besser zu schützen. Das ist ein gewaltiges<br />
Investitionsprogramm. Wir<br />
befragten Dr. Eckehard Bielitz, Leiter<br />
des Betriebes Oberes Elbtal der<br />
Landestalsperrenverwaltung (LTV)<br />
zu Investitionen, Problemen und<br />
Planungen. Die LTV ist zuständig<br />
für <strong>die</strong> aktuelle Situation wie <strong>die</strong><br />
künftigen Vorhaben.<br />
Wenn Sie eine Bilanz zum Thema<br />
Hochwasserschutz ziehen, ist <strong>die</strong><br />
LTV mit den Ergebnissen zufrieden<br />
Im Vergleich der Situation heute<br />
mit der von <strong>2002</strong> ist sehr viel erreicht<br />
worden. Das betrifft <strong>die</strong> Beseitigung<br />
der unzähligen Schäden an<br />
den Gewässern und Maßnahmen<br />
zum Hochwasserschutz.<br />
An vielen Gewässerstellen sind<br />
Baumaßnahmen abgeschlossen oder<br />
gerade begonnen worden. Zahlreiche<br />
Vorhaben sind in der Planung<br />
und werden in den kommenden Jahren<br />
realisiert. Darüber hinaus sind<br />
viele wichtige Unterlagen wie z.B.<br />
Gefahrenkarten, Überschwemmungskarten<br />
für <strong>die</strong> Städte und Gemeinden<br />
entstanden, um eine bessere<br />
Hochwasserabwehr zu ermöglichen.<br />
Hinzu kommen erhebliche<br />
Verbesserungen bei Hochwasservorhersagen<br />
und -warnungen. Das sind<br />
überzeugende Ergebnisse, auch<br />
wenn man denkt, dass alles viel<br />
schneller gehen könnte.<br />
Dr. Eckehard Bielitz<br />
Was waren <strong>die</strong> bisher größten Vorhaben<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Meißen<br />
Dazu gehört <strong>die</strong> Schadensbeseitigung<br />
an den Gewässern 1. und 2.<br />
Ordnung. Insgesamt waren 337<br />
Schäden an Gewässern 1. und 940<br />
Schäden an Gewässern 2. Ordnung<br />
zu beseitigen. Dafür hat der Freistaat<br />
6,6 Mio. (1. Ordnung) und ca. 6<br />
Mio. (2. Ordnung) aufgewendet.<br />
Abgeschlossen sind <strong>die</strong> Arbeiten <strong>im</strong><br />
Bereich Triebisch mit Wehrrückbau,<br />
Bau von Hochwasserschutzwänden,<br />
Gewässeraufweitungen und Böschungsinstandsetzung.<br />
Am Ketzerbach<br />
wurde eine Hochwasserschutzwand<br />
errichtet. Im Elbebereich sind<br />
es <strong>die</strong> Sanierung des Deiches in Radebeul-<br />
Kötzschenbroda, verschiedene<br />
Planungen bzw. Genehmigungsverfahren<br />
für Neubauvorhaben<br />
„Hochwasserschutz“ in Radebeul,<br />
Nünchritz und Riesa. Nicht zu vergessen<br />
ist das Flussgebiet der Großen<br />
Röder, was zwar nicht vor 10<br />
Jahren, dafür aber 2010 und 2011<br />
gleich mehrfach von Tornado und<br />
schweren Hochwassern betroffen<br />
war. Hier wurden u.a. knapp 20 km<br />
Foto: Brühl<br />
Deiche gesichert, umgestürzte und<br />
beschädigte Bäume entfernt, Sed<strong>im</strong>entberäumungen<br />
durchgeführt und<br />
Schäden an Gewässerböschungen<br />
beseitigt. Allein 2011 wurden dafür<br />
ca. 22 Mio. aufgewendet.<br />
Hochwasserschutz ist nicht nur eine<br />
Investition in <strong>die</strong> Zukunft, sondern<br />
verlangt auch nach aktuellen<br />
Maßnahmen. Trennen Sie <strong>die</strong> Arbeit<br />
in sofort und später<br />
Natürlich ist <strong>im</strong>mer mehr zu tun,<br />
als wir gleichzeitig erledigen können.<br />
Es liegt auf der Hand, dass einige<br />
Vorhaben schneller gehen, andere<br />
mehr Vorbereitungs- und Planungszeit<br />
benötigen. Deshalb ist es<br />
wichtig, dass wir <strong>die</strong> möglichen<br />
Dinge sofort tun und andere, wenn<br />
<strong>die</strong> Voraussetzungen dafür geschaffen<br />
sind. Leider ist das den Bürgern<br />
nicht <strong>im</strong>mer leicht zu vermitteln wie<br />
etwa langwierige Planungs- und Genehmigungsprozesse,<br />
um eine Hochwasserschutzmaßnahme<br />
auch rechtssicher<br />
bauen zu dürfen. Kommen da<br />
noch Widersprüche von Grundstückseigentümern<br />
oder Naturschutzprobleme<br />
hinzu, kann <strong>die</strong><br />
Vorbereitung lange dauern. Aber<br />
Ziel muss es sein, <strong>die</strong> Maßnahme<br />
rechtmäßig umzusetzen. Andernfalls<br />
drohen Klagen. Da fehlt es ja nicht<br />
an Beispielen.<br />
Hinzu kommt, dass wir natürlich<br />
nicht nur neue Hochwasserschutzanlagen<br />
bauen oder vorhandene erhöhen<br />
oder verstärken. Eine ganz wesentliche<br />
Aufgabe der LTV ist <strong>die</strong><br />
Unterhaltung der Gewässer und Anlagen,<br />
damit <strong>die</strong>se bei Hochwasser<br />
möglichst viel Wasser abführen können.<br />
Das ist ein wesentlicher Teil<br />
unserer Arbeit.<br />
Welche wichtigen Erkenntnisse haben<br />
Sie mit Blick auf <strong>die</strong> Flut <strong>2002</strong><br />
heute bzw. wo gab es große Defizite<br />
Die wesentlichste Erkenntnis besteht<br />
darin, dass Hochwasserschutz<br />
dauerhaft notwendig ist, weil unsere<br />
Gewässerauen vielfach dicht besiedelt<br />
und wirtschaftlich genutzte Kulturlandschaften<br />
sind. Zugleich ist es<br />
wichtig, dass jeder einzelne in der<br />
Gesellschaft auch ein Gefahrenbewusstsein<br />
für das Thema Hochwasser<br />
entwickelt und versteht, dass es<br />
sich um ein Naturereignis handelt,<br />
das nicht verhindert werden kann.<br />
Vielmehr geht es darum, Schäden<br />
möglichst zu vermeiden oder zu mildern.<br />
Aber es muss klar sein, dass es<br />
absoluten Hochwasserschutz nicht<br />
geben kann. Wichtig ist ferner, dass<br />
<strong>die</strong> Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
in der Landschaft akzeptiert werden.<br />
Ganz wesentlich sind <strong>die</strong> sachgerechte<br />
Unterhaltung der Gewässer<br />
und <strong>die</strong> Überwachung der Hochwasserschutzanlagen.<br />
Das gehört untrennbar<br />
zum Thema Hochwasserschutz.<br />
Nicht <strong>im</strong>mer sind LTV und Naturschutz<br />
einer Meinung. Wie werden<br />
Vorhaben koordiniert<br />
Es gibt keinen Gewässerabschnitt,<br />
der nicht irgendeinen Schutzstatus<br />
hat einschließlich europäischer, bundes-<br />
und landesgesetzlicher sowie<br />
regionaler Regelungen und Verordnungen.<br />
Das führt zu Herausforderungen<br />
<strong>im</strong> Planungs- und Genehmigungsprozess,<br />
wenn Hochwasserschutz-<br />
oder auch Gewässerunterhaltungsarbeiten<br />
erfolgen sollen. In<br />
der Regel werden Lösungen gefunden,<br />
wie unvermeidliche Eingriffe<br />
mit Rücksicht auf <strong>die</strong> Natur ausgeglichen<br />
werden können. Dazu erfolgen<br />
mitunter langwierige Abst<strong>im</strong>mungen<br />
mit dem Naturschutz. Wir<br />
haben uns durch <strong>die</strong> zahlreichen<br />
Fachdiskussionen in den letzten Jahren<br />
angenähert. Ich wünsche mir,<br />
dass der Naturschutz uns mit Vorschlägen<br />
herausfordert, wie ein Problem<br />
gelöst oder Eingriffe sinnvoll<br />
ausgeglichen werden können.<br />
Wir sprechen über ein Investitionsprogramm<br />
in Höhe von…<br />
…aus heutiger Sicht sind es rund<br />
80 Millionen Euro für Hochwasserschutzmaßnahmen<br />
der LTV <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Meißen.<br />
bis zum Jahr….<br />
…eine Jahreszahl zu nennen ist<br />
aufgrund der vielen verschiedenen<br />
Einflussfaktoren, über <strong>die</strong> wir schon<br />
gesprochen haben, sehr schwierig.<br />
Die großen Maßnahmen, <strong>die</strong> wir<br />
derzeit kurz vor der Genehmigung<br />
oder <strong>im</strong> Bau haben, werden etwa <strong>im</strong><br />
Zeitraum 2015 bis 2020 fertiggestellt<br />
sein. Hochwasserschutz ist eine<br />
dauerhafte Aufgabe und jede Generation<br />
muss sich ihr stellen.<br />
(Wir danken für das Gespräch)<br />
Landrat Arndt Steinbach gratuliert<br />
zur Gnadenhochzeit<br />
Ehepaar Ingeborg<br />
und Werner Pabstleben<br />
aus der Stadt<br />
Coswig am 15. August<br />
zur Eisernen Hochzeit<br />
Ehepaar Annelies und Gerhard Löwe<br />
aus der Stadt Lommatzsch am 2. August<br />
Ehepaar Waltraut und Walter Dietze<br />
aus der Stadt Lommatzsch am 24. August<br />
zur Diamantenen Hochzeit<br />
Ehepaar Dorothea und Helmut Sperling<br />
aus der Gemeinde Weinböhla am<br />
2. August<br />
Ehepaar Maria und Manfred Goße aus<br />
der Stadt Riesa am 5. August<br />
Ehepaar Helga und Werner Meyer aus<br />
der Stadt Riesa am 20. August<br />
Ehepaar Waltraut und Wolfgang Steude<br />
aus der Stadt Riesa am 23. August<br />
Ehepaar Ekaterina Staub und<br />
Anatolij Golovin aus der Stadt Riesa<br />
am 27. August<br />
Ehepaar Isolde und Joach<strong>im</strong> Steinert<br />
aus der Stadt Riesa am 29. August<br />
Ehepaar Inge und Herbert Kühnel aus<br />
der Stadt Riesa am 30. August<br />
Ehepaar Ursula und Alfred Mader aus<br />
der Stadt Riesa am 30. August<br />
Ehepaar Edith und Günter Scholz aus<br />
der Stadt Riesa am 30. August<br />
Ehepaar Christa und Günther Sielski<br />
aus der Stadt Riesa am 30. August<br />
Ehepaar Ingrid und Horst Ahnert aus<br />
der Stadt Radebeul am 30. August<br />
zur Goldenen Hochzeit<br />
Ehepaar Ingrid und Lothar Schröter<br />
aus der Stadt Coswig am 2. Juli<br />
Ehepaar Rosmarie und Günter Zeidler<br />
aus der Stadt Radeburg am 4. Juli<br />
Ehepaar Liselotte und Heinz Krell aus<br />
der Stadt Lommatzsch am 3. August<br />
Ehepaar Heidi Lore Meta und Jürgen<br />
Eckard Fahrendorff aus der Gemeinde<br />
Glaubitz am 11. August<br />
Ehepaar Helga und Gerd Herrmann<br />
aus der Gemeinde Weinböhla am<br />
13. August<br />
Ehepaar Dagmar und Manfred Grund<br />
aus der Gemeinde Nünchritz am<br />
17. August<br />
Ehepaar Beate und Kurt Zocher aus<br />
der Gemeinde Weinböhla am 18. August<br />
Ehepaar Helga und Hans Immler aus<br />
der Stadt Radebeul am 18. August<br />
Ehepaar Erika und Herbert Richter aus<br />
der Gemeinde Nünchritz am 18. August<br />
Ehepaar Erika und Gerhard Kasner aus<br />
der Gemeinde Nünchritz am 25. August<br />
Ehepaar Else und Dieter Müller aus der<br />
Gemeinde Nünchritz am 29. August<br />
zum 102. Geburtstag<br />
Frau Elisabeth Schöne aus der Stadt<br />
Meißen am 7. August<br />
zum 100. Geburtstag<br />
Frau Dora Röthig aus der Gemeinde<br />
Hirschstein am 24. August<br />
zum 95. Geburtstag<br />
Frau Elise Winkler aus der Gemeinde<br />
Glaubitz am 7. August<br />
Frau Margarete Schumann aus der Gemeinde<br />
Weinböhla am 17. August<br />
Frau Erika Kleinert aus der Stadt Radebeul<br />
am 31. August<br />
zum 90. Geburtstag<br />
Frau Edith Skowronek aus der Gemeinde<br />
Niederau am 29. Juli; Herrn Karl<br />
Reiche aus der Gemeinde Niederau am<br />
30. Juli; Frau Dora Neumann aus der<br />
Stadt Riesa am 3. August; Frau Elsbet<br />
Liebschner aus der Gemeinde Weinböhla<br />
am 8. August; Frau Käthe Freier<br />
aus der Gemeinde Niederau am 11.<br />
August; Herrn Gottfried Kunath aus<br />
der Stadt Meißen am 11. August; Frau<br />
Johanna Mende aus der Stadt Radebeul<br />
am 12. August; Frau Gertrud Winterling<br />
aus der Gemeinde Nünchritz<br />
am 12. August; Frau Elfriede Haarig<br />
aus der Stadt Meißen am 13. August;<br />
Frau Margarethe Töpfer aus der Gemeinde<br />
Weinböhla am 15. August;<br />
Herrn Hans Mehnert aus der Gemeinde<br />
Weinböhla am 16. August; Herrn Eberhard<br />
Birkner aus der Stadt Meißen am<br />
16. August; Frau Liesbeth Welzel aus<br />
der Stadt Riesa am 17. August; Frau<br />
Annelies Ebock aus der Stadt Radebeul<br />
am 18. August; Frau Elly Weber aus<br />
der Stadt Riesa am 19. August; Frau<br />
Martha Aschenbrenner aus der Stadt<br />
Meißen am 19. August; Frau Johanna<br />
Thieme aus der Stadt Meißen am 23.<br />
August; Frau Herta Natzschka aus der<br />
Stadt Meißen am 23. August; Frau Erika<br />
Müller aus der Stadt Radeburg am<br />
24. August; Herrn Wolfgang Marx aus<br />
der Gemeinde Weinböhla am 26. August;<br />
Frau Elfriede Holler aus der Stadt<br />
Meißen am 26. August; Frau Wally<br />
Haarig aus der Stadt Riesa am 28. August;<br />
Frau Charlotte Schumann aus der<br />
Stadt Riesa am 29. August; Frau Hildegard<br />
Thieme aus der Stadt Coswig am<br />
30. August; Frau Anna Zappe aus der<br />
Gemeinde Glaubitz am 30. August<br />
und wünscht den Jubilaren auch nachträglich<br />
alles Gute, Gesundheit und<br />
Wohlergehen.
Anzeige<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE ELBLANDKLINIKEN INFORMIEREN 7<br />
medicine meets music<br />
Eröffnung der Schlaganfallstation von Konzert der Elbland Philharmonie untermalt<br />
M<br />
eißen. Bei strahlendem<br />
Sonnenschein strömten <strong>die</strong><br />
Besucher in <strong>die</strong> Parkanlage des<br />
ELBLANDKLINIKUMS Meißen,<br />
um zunächst ein Open-Air-Konzert<br />
der Elbland Philharmonie mitzuerleben<br />
und anschließend <strong>die</strong><br />
neu eingerichtete Schlaganfallstation<br />
der Klinik bei einem Tag der<br />
offenen Tür zu besichtigen.<br />
„Die neue Station ist eine Akutstation,<br />
<strong>die</strong> über alle erforderlichen<br />
Möglichkeiten der apparativen<br />
Überwachung von Schlaganfallpatienten<br />
rund um <strong>die</strong> Uhr verfügt“,<br />
erklärte der Chefarzt der<br />
Neurologischen Klinik, Dr. med.<br />
Martin Wolz. Nach der Einlieferung<br />
bleiben Schlaganfallpatienten<br />
während der Akutphase, <strong>die</strong> etwa<br />
ein bis drei Tage dauert, auf der<br />
Stroke Unit und werden <strong>im</strong> Anschluss<br />
auf <strong>die</strong> neurologische Normalstation<br />
oder gegebenenfalls<br />
auch direkt in eine Rehabilitationsklinik<br />
verlegt.<br />
„Innerhalb der ELBLANDKLI-<br />
NIKEN bzw. des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Meißen werden wir mit der Eröff-<br />
nung der Station <strong>die</strong> Behandlung<br />
von Schlaganfallpatienten am<br />
Die ELBLANDKLINIKEN freuten sich über <strong>die</strong> zahlreichen Besucher.<br />
Viele Besucher ließen sich bei schönstem Wetter von der Elbland Philharmonie begeistern.<br />
Standort Meißen konzentrieren.<br />
Dies betrifft auch Patienten, <strong>die</strong><br />
bisher an den Standorten Riesa<br />
und Radebeul behandelt worden<br />
Viele nutzten <strong>die</strong> Gelegenheit sich über <strong>die</strong> neue „Stroke-<br />
Unit“ zu informieren.<br />
Fotos: ELBLANDKLINIKEN<br />
wären und <strong>die</strong> ab sofort in Meißen<br />
versorgt werden. Werden dennoch<br />
Patienten mit Schlaganfällen in<br />
den anderen beiden Häusern eingeliefert,<br />
werden <strong>die</strong>se dort erstversorgt<br />
und danach zur Spezialbehandlung<br />
nach Meißen gebracht“,<br />
erläuterte Dr. Wolz. Unterstützend<br />
steht dafür eine telemedizinische<br />
Versorgung durch<br />
<strong>die</strong> Meißner Kollegen rund um <strong>die</strong><br />
Uhr zur Verfügung.<br />
Bei einem Schlaganfall kommt<br />
es auf schnelle medizinische Hilfe<br />
an, denn mit jedem Zeitverlust bis<br />
zur Behandlung kann es zu einer<br />
Verschlechterung der Symptome<br />
und damit zu einer langfristig stärkeren<br />
Behinderung führen. Voraussetzung<br />
für eine opt<strong>im</strong>ale Behandlung<br />
<strong>die</strong>ser Patienten ist das<br />
Vorhandensein einer spezialisierten<br />
Schlaganfall-Station, einer sogenannten<br />
„Stroke-Unit“.<br />
Termine in den<br />
ELBLANDKLINIKEN<br />
p Dienstag, 7. August, 19 Uhr Elterninformationsabend,<br />
ELBLANDKLINI-<br />
KUM Riesa, Raum der Begegnung<br />
Haus 2, Ebene 2<br />
p Mittwoch, 5. September, 19 Uhr Elterninformationsabend,<br />
ELBLAND-<br />
KLINIKUM Meißen, Konferenzraum<br />
4, 1. Etage<br />
p Mittwoch 5. September, 19 Uhr Elterninformationsabend,<br />
ELBLAND-<br />
KLINIKUM Radebeul, Speiseraum,<br />
3. Etage<br />
p Donnerstag, 20. September, 18 Uhr<br />
SZ-Forum zum Thema „Parkinson“<br />
Referent: Dr. med. Martin Wolz, ELB-<br />
LANDKLINIKUM Meißen, Konferenzraum<br />
4, 1. Etage<br />
p Mittwoch, 10. Oktober, 18 Uhr, SZ-<br />
Gesundheitsforum „Möglichkeiten<br />
der Therapie bei Arteriosklerose, Referent:<br />
PD Dr. med. habil. Roland Zippel,<br />
MBA, ELBLANDKLINIKUM Riesa,<br />
Raum der Begegnung<br />
p Mittwoch,17. Oktober, 12.30 bis<br />
16.30 Uhr Blutspendeaktion, ELB-<br />
LANDKLINIKUM Meißen in der Anästhesie<br />
Der Eintritt zu allen Veranstaltungen<br />
ist kostenfrei.
8<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
AMTLICHE BEKANNTMACHUNGEN
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
AMTLICHES BEKANNTMACHUNGEN & SONSTIGES 9
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AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DER KREISSPORTBUND MEISSEN INFORMIERT<br />
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Seniorenspiele des <strong>Landkreis</strong>es Meißen<br />
Die Seniorenspiele des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Meißen finden in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
vom 30. August bis 13. September<br />
statt. Neben Wettkämpfen in verschiedenen<br />
Sportarten werden<br />
auch Schnupperangebote durch<br />
ausgewählte Vereine offeriert, <strong>die</strong><br />
sich über Ihre Teilnahme sehr<br />
freuen würden.<br />
Sportschießen<br />
Termin: Sonnabend, 11. August, 9 bis<br />
15 Uhr<br />
Ort: Schießplatz Pinnewitz, Am Wiesengrund<br />
5, 01623 Ketzerbachtal<br />
Teilnehmer: Mitglieder von Schützenvereinen<br />
und interessierte Bürger ab<br />
56 Jahre (Sportwaffen - außer Präzi-<br />
Gewehr- und Munition können ausgeliehen<br />
werden)<br />
Disziplinen: Luftgewehr 10 m, sitzend<br />
aufgelegt, 15 Schuss in 30 min, KK-<br />
Gewehr 100 m, liegend oder sitzend<br />
aufgelegt, 15 Schuss + 3 Probe, KK-<br />
Gewehr 50 m, liegend oder sitzend<br />
aufgelegt, 15 Schuss + 3 Probe, KK-<br />
Pistole 25 m, 15 Schuss + 3 Probe,<br />
GK-Präzisionsgewehr 100 m mit Zielfernrohr,<br />
liegend aufgelegt, 15<br />
Schuss + 3 Probe<br />
Meldung an: Christian Pietzsch, Tel./<br />
Fax : 035246/40407; 035246/59006;<br />
christian.pietzsch-@schuetzengesellschaftziegenhain.de<br />
oder am Wettkampftag<br />
bis 12 Uhr<br />
Kegeln - Classic<br />
Termin: Sonnabend, 1. September,<br />
und Sonntag, 2. September, 9 Uhr<br />
Ort: Kegelsportanlage Priestewitz (an<br />
der Sporthalle) Strießener Str. 3 B,<br />
01561 Priestewitz<br />
Teilnehmer: alle Seniorenspieler des<br />
Kreises Meißen, <strong>die</strong> Mitglied <strong>im</strong> LSB<br />
Sachsen sind<br />
Modus: je Starter 100 Wurf , 50 Volle<br />
Kontakt:<br />
/ 50 Abräumer<br />
Meldeschluss: 15. August<br />
Meldung an: Peter Barth, Paul-Schneider-Str.<br />
15, 01640 Coswig; E-Mail:<br />
peter.barth1960@t-online.de<br />
Handball<br />
Teilnehmer: Breitensportmannschaften<br />
des Spielkreises Elbe/Röder (Meißen,<br />
Großenhain, Riesa)<br />
Termine: Sonnabend, 8. September,<br />
9 bis 15.30 Uhr<br />
Ort: Riesa, WM-Sporthalle, Klötzerstraße<br />
Modus: Turnierform, jeder gegen jeden<br />
bei Teilnahme bis 5 Mannschaften,<br />
sonst Bildung von je 2 Staffeln<br />
Meldeanschrift: f.gerlach@vfup-riesa.de<br />
Sommerbiathlon<br />
Termin: Sonnabend, 1. September, 14<br />
bis 18 Uhr<br />
Ort: Biathlonanlage Nünchritz<br />
Teilnehmer: offen für alle ab 45 Jahre<br />
Laufstrecken: 2 x 250 m, 2x Schießen<br />
Meldung an: Silke Bräuer, Großenhainer<br />
Str. 10, 01612 Nünchritz;<br />
Tel.: 035265/53594; silke.wagner56@gmx.de<br />
5. Gröditzer Sportfest<br />
Termin: Donnerstag, 13. September,<br />
9.30 Uhr<br />
Ort: Gröditz, Stadion am Eichenhain<br />
Teilnehmer: offen für alle Erwachsenen<br />
ab 50 Jahre<br />
Disziplinen: Ballzielwurf, Zielwurf,<br />
Geschicklichkeitslauf, Federballweitschlag,<br />
Kegeln, Dart<br />
Startgebühr: 2 Euro incl. Kaffe und<br />
Kuchen<br />
Ansprechpartner: Frau Kittner<br />
Tel.: 035263/3523<br />
Kreissportbund Meißen e.V.<br />
Hafenstraße 51, 01662 Meißen<br />
Sportfest in Strehla<br />
Teilnehmer: offen für alle<br />
Termine: Donnerstag, 6. September,<br />
9 bis 15 Uhr<br />
Ort: Stadtbad Strehla<br />
Altersklassen: Männer und Frauen 55<br />
bis 65 Jahre, 66 bis 75 Jahre, ab 76<br />
Jahre, Trennung Männer und Frauen<br />
nur be<strong>im</strong> Riesenstreichholzwurf<br />
Disziplinen: Kegeln, Riesenstreichholzwurf,<br />
Wurfpfeilspiel, Krocket,<br />
Geschicklichkeitslauf, Schw<strong>im</strong>men<br />
Rahmenprogramm: Kindergartenauftritt,<br />
Auftritt Seniorenclubs, Moderation,<br />
Live-Musik mit der Gruppe<br />
„Kette und Sascha“<br />
Meldeanschrift: KSB Meißen, Hafenstr.<br />
51, 01662 Meißen,<br />
Tel.: 03521/79845523<br />
Meldeschluss: 5. September, 10 Uhr<br />
Startgebühr: 8 Euro incl. Essen aus<br />
der Gulaschkanone<br />
Schnupperangebote -<br />
Bogenschießen<br />
Termin: Sonnabend, 8. September, ab<br />
16 Uhr<br />
Ort: Bogenschießplatz Bad Sonnenland<br />
bei Moritzburg<br />
Teilnehmer: offen für alle Erwachsenen<br />
ab 40 Jahre<br />
Ansprechpartner: Antje König, Heinrich-Zille-Str.<br />
26, 01445 Radebeul,<br />
Tel.: 0351/8309507, antje-koenig@gmx.net<br />
Schnupperangebote -<br />
Inlineskaten<br />
Termin: Montag, 3. September, 19 bis<br />
20.30 Uhr<br />
Ort: Rollsportanlage Hainstraße,<br />
01662 Meißen<br />
Teilnehmer: offen für alle Erwachsenen<br />
ab 40 Jahre<br />
Präsident: Rolf Baum<br />
Geschäftsführerin: Katrin Kramer<br />
Ansprechpartner:<br />
Nadja Schuster,<br />
Schanzenstr. 4a,<br />
01662 Meißen;<br />
0152/08587039<br />
Schnupper<br />
angebote<br />
- Kegeln -<br />
classic<br />
Termin: Sonnabend,<br />
8. September,<br />
ab 10 Uhr<br />
Ort: Kegelbahn ESV Lok Riesas,<br />
Sportlerweg 1a, 01587 Riesa<br />
Teilnehmer: offen für alle Erwachsenen<br />
ab 40 Jahre<br />
Ansprechpartner: Ines Kupka, Wismarer<br />
Str. 9, 01587 Riesa;<br />
Tel.: 03525/514820<br />
Bemerkung: Saubere Turnschuhe mitbringen!<br />
Schnupperangebote -<br />
Tanzen<br />
Termin: Sonnabend, 8. September, ab<br />
10.30 Uhr<br />
Ort: Vereinsräume Tanzclub Rot-Gold<br />
Meißen (Fa. Rath), Ossietzkystraße<br />
39, 01662 Meißen<br />
Teilnehmer: offen für alle Erwachsenen<br />
ab 40 Jahre<br />
August: Sportartübergreifender<br />
Übungsleitergrundlehrgang über 32<br />
LE, 27. bis 31. August, jeweils 8 bis<br />
14 Uhr in 01609 Gröditz, Reppiser<br />
Straße 2<br />
September: Übungsleiter- Fortbildung<br />
über 4 LE, 16. September, 8 bis<br />
11 Uhr <strong>im</strong> „Wellenspiel“- Bad,<br />
01662 Meißen, Berghausstraße 2<br />
1 03521 798455-0<br />
I 03521 798455-99<br />
Foto: Kreissportbund<br />
Ansprechpartner: Andrea Geißler,<br />
Rauhentalstr. 53, 01662 Meißen;<br />
Tel.: 0162/2462133; Tanzschule Michael<br />
Hölschke, Grenzstraße 9,<br />
01640 Coswig; Tel.: 0171/4377522<br />
Schnupperangebote -<br />
Walking<br />
Termine: Sonntag, 2. September,<br />
9 Uhr; Montag, 3. September,<br />
18 Uhr; Mittwoch, 5. September, 18<br />
Uhr; Sonntag, 9. September, 9 Uhr;<br />
Montag, 10. September, 18 Uhr;<br />
Mittwoch, 12. September, 18 Uhr<br />
Ort: Stadtpark Riesa, Bootshaus SC<br />
Riesa<br />
Teilnehmer: offen für alle Erwachsenen<br />
ab 40 Jahre<br />
Ansprechpartner: Armin Petzold,<br />
Tel.: 03525/891887<br />
Aus- und Fortbildungstermine<br />
Thema: Bewegungsangebote <strong>im</strong><br />
Tief- und Flachwasser.<br />
Übungsleiter- Fortbildung über 8 LE<br />
29 September, 9 bis 16 Uhr in der<br />
Sporthalle des BSZ Meißen in 01662<br />
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AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS 11<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Meißen und <strong>die</strong> Flut <strong>2002</strong><br />
D<br />
er Dauerregen setzte am<br />
11. August <strong>2002</strong> - es war ein<br />
Sonntag - ein. Bis zum Dienstag fielen<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Meißen <strong>im</strong> Durchschnitt<br />
über 100 Liter pro Quadratmeter,<br />
an einigen Messpunkten sogar<br />
150 bis 200 Liter. Bereits am<br />
Montag rückten gegen 13 Uhr <strong>die</strong><br />
ersten Feuerwehren zu Einsätzen<br />
aus. Ziel waren über<strong>flut</strong>ete Straßen,<br />
Wasser in Kellerräumen, Geröll auf<br />
Straßen wie Gehwegen. Zu den ersten<br />
Einsatzgebieten gehörten <strong>die</strong> Gemeinde<br />
Triebischtal, <strong>die</strong> Städte Nossen<br />
und Meißen, <strong>die</strong> Gemeinde Käbschütztal,<br />
<strong>die</strong> Stadt Lommatzsch und<br />
<strong>die</strong> Gemeinde Diera-Zehren. Inzwischen<br />
war abzusehen, dass größere<br />
Gefahren vor allem an der Triebisch<br />
und der Freiberger Mulde drohten.<br />
Am Dienstag, dem 13. August, wurde<br />
7 Uhr der Katastrophenschutzstab<br />
einberufen. Um 18 Uhr wurde der<br />
Katastrophenschutzalarm ausgelöst.<br />
Die Flutkatastrophe hatte eine Dynamik,<br />
<strong>die</strong> nun ausschließlich von den<br />
Pegelständen der Elbe sowie der Zuflüsse<br />
best<strong>im</strong>mt wurde. Vom 13. bis<br />
zum 27. August <strong>2002</strong> waren <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Meißen 1 230 Kameraden<br />
der Feuerwehr, 438 des THW, 94<br />
DRK-Helfer, 116 Mitglieder der<br />
Wasserwacht und 2 150 Polizisten<br />
<strong>im</strong> Einsatz. Ein besonderer Dank<br />
galt den etwa 1 500 freiwilligen Hel-<br />
Dieser Teil einer modernen Hochschutzanlage in Radebeul-<br />
Kötzschenbroda gehört zu den Investitionen des Freistaates<br />
Sachsen nach der Flut <strong>2002</strong>.<br />
Foto: Thöns<br />
fern zwischen Radebeul, Nossen<br />
und Diera-Zehren.<br />
Bereits am Montag, dem 12. August,<br />
wurden <strong>die</strong> ersten Evakuierungen<br />
angeordnet. Bis zum 19. August<br />
mussten 976 Menschen ihre Wohnungen<br />
und Häuser verlassen. Meißen<br />
war mit 362 Evakuierungen der<br />
Spitzenreiter gefolgt von Coswig<br />
mit 217, Diera-Zehren mit 156, Nossen<br />
mit 128 und Radebeul mit 100.<br />
Es gab auch Zwangsevakuierungen,<br />
da einige Bewohner ihre Wohnungen<br />
trotz Lebensgefahr nicht verlassen<br />
wollten.<br />
Eines der größten Probleme war<br />
<strong>die</strong> Versorgung der Menschen in<br />
den Flutgebieten mit Trinkwasser.<br />
„Bei Lebensmitteln“, erinnert sich<br />
Ingo Nestler, seit 2011 Kreisbrandmeister,<br />
wurden <strong>die</strong> Öffnungszeiten<br />
der Supermärkte verlängert. Die<br />
Wasserversorgung musste der Stab<br />
organisieren.“ Zwei Liter pro Tag<br />
und Person lautete <strong>die</strong> Order. Es gab<br />
Ausgabestellen in Coswig, Meißen<br />
und Diera-Zehren. Mit jedem neuen<br />
Fluttag verschlechterte sich <strong>die</strong> Qualität<br />
des Wassers auch dort, wo <strong>die</strong><br />
Versorgung noch nicht unterbrochen<br />
war. Das Wasser aus dem Hahn<br />
musste unbedingt abgekocht werden.<br />
Am 14. August wurden bei einer<br />
Probe <strong>im</strong> Wasserwerk Siebeneichen<br />
Kolibakterien gefunden. Die<br />
angeordnete Hochchlorung reichte<br />
nicht mehr.<br />
Die Elbe<br />
Das Wasser stieg bereits am Freitag,<br />
dem 9. August, auf vier Meter, so<br />
dass <strong>die</strong> Gemeinden alarmiert wurden.<br />
Die Situation verschärfte sich<br />
mit der Hochwasserwelle der Weißeritz,<br />
der Müglitz und der Triebisch.<br />
Eine Prognose wagte niemand,<br />
denn <strong>im</strong>mer wieder wurden<br />
<strong>die</strong> Zahlen korrigiert. Als der Pegel<br />
in Dresden sieben Meter anzeigte,<br />
wurden alle Elbanlieger zur Hochwasserabwehr<br />
aufgefordert. Es fehlten<br />
vor allem Erfahrungen, wohin<br />
<strong>die</strong> Elbe sich bei einem Stand von<br />
über sieben Metern ausbreiten würde.<br />
Anhand von Karten aus den Jahren<br />
1890 und 1845 wurde versucht,<br />
mögliche Überschwemmungsgebiete<br />
zu recherchieren. Die Meißner<br />
Altstadt wurde am schwersten getroffen.<br />
Am Theaterplatz erreichte<br />
das Wasser eine Höhe von 2,50 Meter.<br />
Mit dem Pegel von acht Metern<br />
am 15. August wurden <strong>die</strong> Probleme<br />
größer. Die B 6 musste gesperrt<br />
werden, ebenso <strong>die</strong> zwei Straßenbrücken<br />
und elbnahe Kreisstraßen.<br />
Über<strong>flut</strong>et waren auch das Gelände<br />
der Verzinkerei in Radebeul, das<br />
Gartencenter Dehner in Coswig, <strong>die</strong><br />
Ortslage Sörnewitz, Radebeul Serkowitz<br />
und Kötzschenbroda am<br />
Fürstenstein. „Eine der größten Sorgen“,<br />
erinnert sich Ingo Nestler,<br />
„bereitete uns der rückwärtige Einstau<br />
über Abwasserkanälen. Damit<br />
verknüpfte sich beispielsweise eine<br />
überdurchschnittliche Infektionsgefahr,<br />
da weitere Stadtteile wie Coswigs<br />
Stadtkern oder Radebeul-<br />
Naundorf über<strong>flut</strong>et wurden.“ Tag<br />
und Nacht waren <strong>die</strong> Krisenmanager<br />
der Wehren, des THW, der Verwaltungen,<br />
der Polizei unterwegs, um<br />
mögliche Gefahren abzuwehren<br />
oder Menschen durch rechtzeitige<br />
Information vor Schaden zu bewahren.<br />
Der Wasseranstieg der Elbe endete<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Meißen mit einem<br />
Pegelstand von über neun Metern<br />
am 17. August <strong>2002</strong> gegen 7<br />
Uhr. In der Kreisstadt Meißen verharrte<br />
das Wasser auf <strong>die</strong>sem hohen<br />
Niveau vier Stunden von etwas 13<br />
bis 17 Uhr. „Damit lag der Pegelstand<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu 1890 um einen<br />
Meter höher“, so Ingo Nestler.<br />
11./12.08. 11.08.<br />
Der Countdown zum<br />
4. Meißner City Downhill läuft!<br />
Am 11. und 12. August wird <strong>die</strong> Altstadt<br />
von Meißen zum Mekka für Räder<br />
verschiedenster Art. Das 4. Meißner<br />
City Downhill startet schon <strong>im</strong> Vorfeld<br />
mit einem Teilnehmerrekord. Bereits<br />
jetzt sind über 120 Starter verbindlich<br />
angemeldet. Am 11. August ist<br />
von 16 bis 20 Uhr das Training geplant.<br />
Die Strecke führt wieder vom Domplatz<br />
über <strong>die</strong> Schlossbrücke, <strong>die</strong> roten<br />
Stufen hinab, über <strong>die</strong> Burgstraße<br />
den Baderberg hinab, um dann (in <strong>die</strong>sem<br />
Jahr neu!) zwischen dem Kino und<br />
dem Theater zu enden. Am Sonntag,<br />
dem 12.08. beginnt dann um 9 Uhr das<br />
Training. Um 11 Uhr gibt es ein weiteres<br />
Highlight: Das erste Fun-Uphill<br />
lockt kostümierte Fahrer <strong>die</strong> Strecke<br />
bergauf. Ein Riesen-Spektakel für<br />
Jung und Alt! Die Strecke führt bergauf<br />
durch <strong>die</strong> Leinewebergasse auch<br />
bis zum Domplatz. Anmeldungen sind<br />
für das Uphill ab sofort möglich unter<br />
www.svelbland.de<br />
City-Downhill<br />
gegen 17.30 Uhr erwarten wir<br />
das spannende Finale und <strong>die</strong><br />
Siegerehrung mit unserer Sächsischen<br />
Weinkönigin. Flankiert<br />
wird <strong>die</strong> Veranstaltung durch<br />
weitere Aktionen rund um das<br />
Rad auf dem Markt und dem<br />
Heinrichsplatz.<br />
An beiden Tagen ist der Eintritt frei!<br />
& Lieder<strong>flut</strong><br />
in<br />
Meißen<br />
Unter <strong>die</strong>sem Motto „MEISSNER<br />
LIEDERFLUT“ findet am Samstag,<br />
dem 11.08.2012 in Meißen<br />
ein Jubiläumsfestival direkt an<br />
der Elbe statt. Mehrere Bands<br />
spielen auf einer großen Bühne<br />
auf dem Festplatz an der neuen<br />
Elbbrücke. So sind u.a. IC Falkenberg<br />
und „Mr. Joe & Band“<br />
alias Joe Cocker dabei.<br />
IC Falkenberg<br />
10 Jahre<br />
Elbe<strong>flut</strong> <strong>2002</strong><br />
Meißen gedenkt mit <strong>die</strong>sem<br />
Konzert dem Jahrhunderthochwasser<br />
<strong>im</strong> August <strong>2002</strong>. Meissen<br />
Fernsehen wird auf einer LED-<br />
Leinwand unveröffentlichte<br />
Aufnahmen des Augusthochwassers<br />
zeigen.<br />
DER EINTRITT IST FREI !!!<br />
Einlass 19 Uhr | Beginn 20 Uhr<br />
Mr. Joe & Band<br />
Die Wertungsläufe für das Downhill<br />
und das Uphill beginnen um 11.30 Uhr,<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.meissner-downhill.de<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
+++ 4. Meißner City-Downhill +++ Up to the castle +++ Lieder<strong>flut</strong> +++ Eröffnung Skaterpark +++ Elbe-Beats +++
12<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS<br />
Die Freiberger Mulde<br />
Die Freiberger Mulde stieg trotz der<br />
Schutzfunktion der Talsperre Lichtenberg<br />
schnell an. Der Jahrhundertwert<br />
wurde um 2,70 Meter überschritten<br />
und lag bei etwa 5,40 Meter.<br />
„Durch <strong>die</strong>se Wassermassen“,<br />
erinnert sich Ingo Nestler, „wurde<br />
das gesamte Stadtgebiet Nossen verwüstet.<br />
Neben den Zerstörungen an<br />
der Infrastruktur, an Wohnhäusern<br />
und Grundstücken wurden auch<br />
Ufermauern wie wasserwirtschaftliche<br />
Anlagen zerstört.“ Dazu gehörten<br />
etliche Wasserwehre in der Mulde.<br />
Der Eulabach als rechtsseitiger<br />
Zufluss zur Freiberger Mulde führte<br />
ebenfalls Hochwasser. Durch den<br />
geringen Bachquerschnitt und <strong>die</strong><br />
ufernahe Bebauung gab es erhebliche<br />
Schäden an Grundstücken. Die<br />
schl<strong>im</strong>msten Zerstörungen entstanden<br />
<strong>im</strong> Bereich der rechtwinkligen<br />
Mündung in der Freiberger Mulde<br />
rund um das Gymnasium Nossen.<br />
Die Triebisch<br />
Die Triebisch führte ab Montag, den<br />
12. August, Hochwasser. Gegen<br />
17 Uhr waren bereits sämtliche Brücken<br />
gestaut, gegen 19 Uhr erreichte<br />
<strong>die</strong> erste Hochwasserwelle ihren<br />
Höchststand. Um <strong>die</strong>se Uhrzeit zerstörte<br />
das Wasser <strong>die</strong> Triebischbrücke<br />
am Miltitzer Bad. Eine zweite<br />
Welle folgte in den frühen Morgenstunden<br />
am 13. August. Der Rothschöner<br />
Stolln führte in seiner Rösche<br />
unter Druck Wasser zu und belastete<br />
<strong>die</strong> tief rot gefärbte Triebisch<br />
zusätzlich durch Schlamm aus dem<br />
Altbergbau.<br />
Der Höchststand am Pegel Munzig<br />
lag geschätzt bei etwa 4,20 Meter.<br />
Durch <strong>die</strong> hohe Fließgeschwindigkeit,<br />
durch Gehölz, Heuballen,<br />
Schwemmgut und mitgerissenes Geröll<br />
zerstörte <strong>die</strong> Triebisch<strong>flut</strong> das<br />
alte Flussbett sowie Brücken, ufernahe<br />
Bauwerke und ein Wehr. Entlang<br />
der Triebisch zog sich ein Band<br />
17. August <strong>2002</strong> - Blick vom Domturm auf <strong>die</strong> Elbe. Fotos: C. Hübschmann<br />
der Verwüstung. Die Stadt Meißen<br />
wurde <strong>im</strong> Triebischbereich mit mehr<br />
als einem halben Meter völlig über<strong>flut</strong>et,<br />
zusätzlich zum Elbehochwasser.<br />
Auch <strong>die</strong> Nebentäler der Triebisch,<br />
vor allem das Kleine Triebischtal<br />
und das Tännichtbachtal, zeigten<br />
massive Zerstörungen bis hinein in<br />
<strong>die</strong> Ortschaften bzw. freien Landschaften.<br />
Viele Bäche waren verschlammt<br />
oder ausgespült, an den<br />
Ufern lagen Geröllmassen und<br />
Schwemmgut.<br />
Die Große Röder<br />
Die Große Röder erreichte einen Pegelstand<br />
in Großdittmannsdorf von<br />
1,67 Meter. Der Höchstwert des<br />
Hochwassers von 1958 wurde zum<br />
Glück nicht erreicht. Der Speicher<br />
Radeburg konnte während der gesamten<br />
Zeit seine Schutzfunktion erfüllen.<br />
Somit gab es - entgegen erster<br />
Befürchtungen - keine großen<br />
Schäden und auch <strong>die</strong> Landesgartenschau<br />
in Großenhain blieb von<br />
Über<strong>flut</strong>ungen verschont.<br />
Als Zubringer der Großen Röder<br />
stieg <strong>die</strong> Promnitz erheblich an.<br />
Durch starken Niederschlag füllten<br />
sich schlagartig <strong>die</strong> Hochwasserrückhaltebecken<br />
in Dresden-Rähnitz.<br />
Sie liefen über und führten zu<br />
Hochwasser in Volkersdorf, Bernsdorf<br />
und Berbisdorf. Hier standen<br />
Straßenabschnitte und Grundstücke<br />
unter Wasser.<br />
Weitere Gewässer <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Meißen<br />
Der Ketzerbach führte am Pegel Ziegenhain<br />
einen Höchststand von 1,80<br />
Metern. Das Rückhaltebecken reduzierte<br />
<strong>die</strong> Gefahren, doch auch hier<br />
waren <strong>die</strong> Einsatzkräfte rund um <strong>die</strong><br />
Uhr mit der Gefahrenabwehr beschäftigt.<br />
Die stärksten Schäden gab<br />
es <strong>im</strong> Bereich Pinnewitz und Ziegenhain<br />
sowie Wahnitz und Schieritz.<br />
In Zehren bedrohte zusätzlich<br />
<strong>die</strong> Elbe das Dorf.<br />
Der Keppritzbach führte ebenfalls<br />
Hochwasser. Zerstört wurden vor allem<br />
Grundstücke <strong>im</strong> Uferbereich in<br />
Lommatzsch, dazu gehörte auch das<br />
Bad.<br />
Zu den Nassaugräben gehören der<br />
Niederauer Dorfbach und der Lange<br />
Graben. Sie führten erhebliche<br />
Hochwassermengen. Aufgrund der<br />
geringen Fließgeschwindigkeit gab<br />
es Überstauungen und Durchnässung<br />
von Flächen. Die meisten<br />
Schäden entstanden in der Gemeinde<br />
Niederau.<br />
Der Jahnabach und sein Hochwasser<br />
14. August <strong>2002</strong> - Nach der Triebisch<strong>flut</strong>.<br />
bedrohten <strong>die</strong> Orte Niederjahna und<br />
Keilbusch. Auch hier kam es zu erheblichen<br />
Schäden.<br />
„Es heißt <strong>im</strong>mer“, so Ingo Nestler,<br />
„der <strong>Landkreis</strong> Meißen sei eine wasserarme<br />
Region. Im August <strong>2002</strong> hat<br />
sich das Gegenteil gezeigt. Aufgrund<br />
der Elbe und ihres einst weit<br />
verzweigten Flussbettes gibt es viele<br />
Bäche und kleine Flüsse, <strong>die</strong> alle<br />
miteinander verbunden sind. Diese<br />
Erfahrungen sind ein ganz wichtiger<br />
Teil der Katastrophenschutzpläne<br />
für <strong>die</strong> Zukunft.“ Drei Flüsse - ohne<br />
Elbe - und 16 Bäche best<strong>im</strong>mten<br />
<strong>2002</strong> den Rhythmus der Katastrophe<br />
in 42 betroffenen Städten, Dörfern<br />
und Ortsteilen. Der <strong>Landkreis</strong> Meißen<br />
bilanzierte Schäden an Abwasser-<br />
und Trinkwasseranlagen sowie<br />
Gewässern in Höhe von 36 Millionen<br />
Euro und weitere 21,2 Millionen<br />
Euro an Straßen und Brücken. Doch<br />
das war nur ein Bruchteil dessen,<br />
was <strong>die</strong> Flut an Häusern, öffentlichen<br />
Gebäuden, auch Landschaften<br />
angerichtet hatte. Heute sind auch<br />
<strong>die</strong> letzten Spuren der Flut von <strong>2002</strong><br />
beseitigt. Der Katastrophe folgte ein<br />
beispielhafter Wiederaufbau auch<br />
mit Hilfe von Spenden und einem<br />
Landesprogramm, das vielen Menschen<br />
geholfen hat.<br />
Ein trockenes Haus – was eine Baufirma nicht hinbekommt …<br />
Wie ein Unternehmer Tausende Euro sparte und Sch<strong>im</strong>mel endlich auf Dauer los wurde<br />
Der Klipphausener Gewerbetreibende Lutz<br />
Bretschneider ist ein zufriedener Mann,<br />
fragt man ihn heute danach, ob sich <strong>die</strong><br />
Investition in das patentierte Matrolan-<br />
Ein nasser Keller und Sch<strong>im</strong>mel bis ins Erdgeschoss<br />
des Hauses ärgerten Lutz Bretschneider<br />
bis August 2010. Dann investierte er<br />
kostengünstig in Matrolan. „Würde ich jederzeit<br />
wieder so machen. Sogar der Fußboden<br />
ist jetzt trocken“, sagt der Unternehmer.<br />
Verfahren für ihn und sein Haus gelohnt<br />
hat. Bis August 2010 plagte ihn Sch<strong>im</strong>mel<br />
vom Keller bis ins Erdgeschoss. Selbst<br />
da waren in Wand-Ecken schwarze Flecken<br />
zu sehen. „Der Keller war teilweise<br />
richtig nass. Das ging nicht mehr. Sogar<br />
mein Hund war krank davon“, schildert er<br />
den früheren Zustand. Bretschneider handelte:<br />
Zuerst fragte er eine Baufirma. Die<br />
hätte ihm für ca. 23.000 Euro äußerst<br />
aufwendig ringsum das Einfamilienhaus<br />
aufgeschachtet. Nachträglich wäre dann<br />
gegen aufsteigende Nässe eine Sperrschicht<br />
in <strong>die</strong> Wände eingezogen worden.<br />
Der Haken daran, so der 48-jährige Unternehmer,<br />
der Kellerfußboden wäre trotzdem<br />
weiter feucht gewesen. Damit wollte<br />
er sich keinesfalls abfinden, nicht für das<br />
Geld. Bei dem Spezialisten Günter Groß<br />
aus Struppen bei Pirna fand er <strong>die</strong> Lösung<br />
seines Problems – wirklich kostengünstig,<br />
höchst effizient, ohne Bauaufwand<br />
und ganz ohne Chemie. Lutz Bretschneider:<br />
„Die Mini-Anlage war innerhalb von<br />
Stunden eingebaut. Die Wände sind jetzt<br />
trocken. Auch mein Hund ist wieder gesund.<br />
Der Sch<strong>im</strong>mel samt modrigem Geruch<br />
ist überall weg. Der Erfolg ist einfach<br />
gigantisch. Klingt vielleicht übertrieben<br />
– ist aber so. Ich kann mit bestem Gewissen<br />
Matrolan nur jedem empfehlen, dem<br />
ähnliche Feuchtigkeitsprobleme am Haus<br />
zu schaffen machen.“ Investieren musste<br />
Bretschneider spürbar weniger als <strong>die</strong><br />
Hälfte dessen, was <strong>die</strong> Baufirma an Kosten<br />
kalkuliert hatte. Selbst der Fußboden<br />
<strong>im</strong> Keller ist inzwischen Dank des innovativen<br />
Matrolan-Verfahrens getrocknet –<br />
ein weiterer Vorteil, den ihm keine andere<br />
Firma, außer <strong>die</strong> von Günter Groß, bieten<br />
konnte. Als Nebeneffekt, so der Klipphausener,<br />
hat sich auch das Raumkl<strong>im</strong>a <strong>im</strong><br />
Haus spürbar verbessert, und: „Geschätzt<br />
würde ich sagen, wir verbrauchen deshalb<br />
20 Prozent weniger Heizenergie.“ Sollten<br />
auch Sie Feuchtigkeits-Probleme mit Ihrem<br />
Haus haben: Einfach anrufen und einen<br />
Termin bei Ihnen vor Ort vereinbaren.<br />
Harald Eichhorn<br />
Firma Energy Solution Systems<br />
Günter Groß<br />
Hauptstraße 55 · 01796 Struppen<br />
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AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS 13<br />
Chronik der Flutkatastrophe <strong>2002</strong><br />
Vor zehn Jahr begann mit den extremen<br />
Niederschlägen am 12. und<br />
13. August <strong>2002</strong> <strong>die</strong> wohl bislang<br />
schl<strong>im</strong>mste Flutkatastrophe in<br />
Deutschland seit mehr als 100 Jahren.<br />
Die erste Krisensitzung der <strong>im</strong><br />
Landratsamt Riesa-Großenhain verantwortlichen<br />
Mitarbeiter des Katastrophenstabes<br />
sowie des Umweltamtes<br />
fand am Montag, dem 12. August<br />
<strong>2002</strong> in den Räumen des Landrates<br />
statt. Die Mitarbeiter waren<br />
aufgefordert, <strong>die</strong> Situation zu beobachten<br />
und den Landrat regelmäßig<br />
über <strong>die</strong> Lage zu informieren, denn<br />
vor allem <strong>die</strong> Röder führte Hochwasser<br />
und <strong>die</strong> damalige Landesgartenschau<br />
in Großenhain drohte in<br />
den Fluten unterzugehen. An eine<br />
Elbe-Flutwelle von über neun Metern<br />
dachte niemand. Doch das Unvorstellbare<br />
nahm seinen Lauf. In<br />
der Chronik finden Sie <strong>die</strong> täglichen<br />
Meldungen aus dem Katastrophenstab<br />
- so, wie sie vor zehn Jahren<br />
viele Menschen in Deutschland und<br />
dem Ausland über <strong>die</strong> Flut <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain informiert<br />
haben.<br />
Der Katastrophenschutzstab<br />
Führung Katastrophenstab: Landrat<br />
Rainer Kutschke; Leitung KatS-Stab:<br />
Albrecht Hellfritzsch, Gerd Nitzsche;<br />
Sachgebiet 1: Personal und allgemeiner<br />
Dienstbetrieb; Sachgebiet<br />
2: Lage und Information, Führung<br />
von Karten und Einsatz-Tagebuch;<br />
Sachgebiet 3: Einsatz - Kontrolle der<br />
Maßnahmen; Sachgebiet 4: Logistik -<br />
Ver- und Entsorgung wie Verpflegung,<br />
Trinkwasser, Unterbringung,<br />
Gesundheitsversorgung etc.; Sachgebiet<br />
5: Me<strong>die</strong>n- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sowie Bürgerbüro Sachgebiet<br />
6: Information- und Kommunikationssysteme<br />
wie Computer und Telefon;<br />
Sachgebiet 7: Seelsorge und<br />
Notfallpsychologischer Dienst.<br />
Die Technische Einsatzleitung: Leiter<br />
Siegfried Bossack und Peter Wolf.<br />
Koordinator Sächsisches Innenministerium:<br />
Klaus Dünzkofer<br />
Koordinator Regierungspräsidiums:<br />
Volker Groschupf.<br />
14. August <strong>2002</strong>:<br />
Situation sehr kritisch (8:00 Uhr)<br />
In der Nacht vom Dienstag (13. 8.<br />
<strong>2002</strong>) zum Mittwoch (14. 8. <strong>2002</strong>)<br />
rückten <strong>die</strong> Feuerwehren des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Riesa-Großenhain zu rund<br />
105 Einsätzen aus. Es mussten vor<br />
allem Keller ausgepumpt werden.<br />
Personen kamen nicht zu Schaden.<br />
Entgegen gestrigen Befürchtungen<br />
blieb <strong>die</strong> Situation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> relativ<br />
ruhig. Der Elbepegel lag heute<br />
6 Uhr bei 6,95 Meter fallend, der der<br />
Röder gegen 4 Uhr bei 3,40 Meter<br />
steigend. Beide Flüsse führen<br />
Alarmstufe 4.<br />
Bereich Elbe: In Diesbar-Seußlitz<br />
musste <strong>die</strong> Meißner Straße gesperrt<br />
werden. Auf der B 169 in Höhe Röderau/Zufahrt<br />
Moritz blieb <strong>die</strong> Situation<br />
relativ entspannt, d.h. <strong>die</strong><br />
Land unter zwischen Strehla und Nünchritz.<br />
Brücke in Richtung Riesa ist weiterhin<br />
geöffnet, da eine Über<strong>flut</strong>ung<br />
der Bundesstraße ausblieb. In Riesa<br />
stehen einige Ortsteile unter Wasser,<br />
<strong>die</strong> Lage ist nicht dramatisch. Anders<br />
sieht es in der Gemeinde Zeithain<br />
aus. Der Ortsteil Gohlis ist vom<br />
Wasser völlig eingeschlossen, hier<br />
hilft <strong>die</strong> Bundeswehr gegenwärtig<br />
mit schwerer Fahrzeugtechnik den<br />
Anwohnern be<strong>im</strong> Verlassen ihrer<br />
Häuser. Ebenso stehen <strong>die</strong> Ortsteile<br />
Lorenzkirch und Zschepa unter<br />
Wasser. In den heutigen Vormittagsstunden<br />
wird eine zweite Flutwelle<br />
erwartet. Die Prognosen reichen von<br />
zwei Meter bis 70 Zent<strong>im</strong>eter. Der<br />
<strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain ist darauf<br />
vorbereitet. Eine Schließung<br />
der B 169 in Höhe Röderau ist nicht<br />
ausgeschlossen.<br />
Bereich Röder: Dramatisch ist <strong>die</strong> Situation<br />
auf dem Gelände der Landesgartenschau<br />
in Großenhain. Experten<br />
befürchten ein Über<strong>flut</strong>en des<br />
Badbereiches, da unkontrolliert<br />
Wasser unbekannten Ursprungs in<br />
den Röder-Neugraben eingeleitet<br />
wird. Gegenwärtig wird nach den<br />
Verursachern gefahndet. Das Landratsamt<br />
bat das Regierungspräsidium<br />
um Hilfe.<br />
Die Hochwassersituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain ist sehr angespannt.<br />
Einen großen Dank richtete<br />
der Landrat an <strong>die</strong> Einsatzkräfte.<br />
Von rund 2000 Feuerwehrleuten <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> sind seit gestern rund<br />
1000 ständig <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Landrat besichtigt Krisengebiete<br />
Als gegen 11 Uhr der Regen wieder<br />
einsetzte, fuhr Landrat Rainer<br />
Kutschke in <strong>die</strong> Hochwassergebiete<br />
entlang der Elbe. Der Pegelstand ist<br />
unverändert, dennoch sucht sich das<br />
Wasser <strong>im</strong>mer neue Wege. In der<br />
Gemeinde Hirschstein/Ortsteil Boritz<br />
waren in den Vormittagsstunden<br />
drei Familien vom Hochwasser eingeschlossen.<br />
Auf Anforderung evakuierte<br />
das Technische Hilfswerk<br />
zwei Familien, eine wollte Haus und<br />
Hof nicht verlassen.<br />
Ein Dammbruch droht in Nünchritz<br />
Höhe Nettomarkt. Dort waren bei<br />
früheren Bauarbeiten Versorgungsleitungen<br />
durch den Damm geführt<br />
und nicht ausreichend verdichtet<br />
worden. Mit Sandsäcken versucht<br />
<strong>die</strong> Feuerwehr gegenwärtig den<br />
Damm zu sichern. In Strehla hat der<br />
Deich bei Oppitzsch seine Kapazität<br />
erreicht und droht ebenfalls zu brechen.<br />
Diese Situation erlebte Landrat<br />
Rainer Kutschke fast überall.<br />
Nach wie vor ist <strong>die</strong> B 169 vor der<br />
Foto: Archiv<br />
Elbebrücke Riesa geöffnet, das<br />
Wasser verteilt sich auf <strong>die</strong> umliegenden<br />
Flächen. Eine Sperrung der<br />
Straße und damit der Brücke ist ab<br />
zehn Zent<strong>im</strong>eter Wasserhöhe geplant.<br />
Weiterhin kompliziert ist <strong>die</strong><br />
Lage auf dem Gelände der Landesgartenschau<br />
in Großenhain.<br />
Keine Sperrung der B 169 vor Riesa<br />
(15:00 Uhr)<br />
Oberstes Ziel ist ein erfolgreiches<br />
Krisenmanagement entlang der B<br />
169 in Höhe Röderau. Gemeinsam<br />
mit Straßenbauunternehmen der Region<br />
plant das Landratsamt Riesa-<br />
Großenhain einen oberflächigen Abfluss<br />
des Elbewassers mittels Sandsäcken.<br />
Das Wasser wird über <strong>die</strong><br />
Straße auf ein Feld geleitet. Außerdem<br />
wurde <strong>die</strong> Geschwindigkeit an<br />
<strong>die</strong>ser Stelle auf 50 km/h reduziert.<br />
Die Polizei kontrolliert bzw. beobachtet<br />
<strong>die</strong> Entwicklung an dem Straßenabschnitt<br />
rund um <strong>die</strong> Uhr.<br />
Die Situation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> ist weiterhin<br />
sehr angespannt, da der Elbepegel<br />
seit den Mittagsstunden wieder<br />
steigt. Wann <strong>die</strong> neue Hochwasserwelle<br />
den <strong>Landkreis</strong> erreichen<br />
wird, ist derzeit ungewiss. „Wie<br />
kennen <strong>die</strong> Fließgeschwindigkeit<br />
des Stromes nicht“ erläutert Albrecht<br />
Hellfritzsch vor dem Krisenstab,<br />
„und damit auch nicht den<br />
Zeitpunkt der Ankunft des Hochwassers.“<br />
Um auf mögliche Probleme<br />
konzentriert reagieren zu können,<br />
hat Landrat Kutschke 14 Uhr<br />
den Katastrophenvoralarm ausgelöst,<br />
d.h. ab sofort agieren <strong>Landkreis</strong>verwaltung,<br />
Polizei, Bundeswehr<br />
und Technisches Hilfswerk sowie<br />
<strong>die</strong> Feuerwehren nach gemeinsam<br />
abgest<strong>im</strong>mten Alarmplänen. Eine<br />
Entwarnung kann weder für den<br />
Elbe- noch für den Röderbereich gegeben<br />
werden. Allerdings deutet<br />
sich entlang der Röder eine kleine<br />
Entspannung der Situation an.<br />
Pressemeldung<br />
Der Landrat des <strong>Landkreis</strong>es Riesa-<br />
Großenhain Rainer Kutschke hat<br />
aufgrund der dramatischen Entwicklung<br />
des Elbehochwassers sowie der<br />
neuesten Prognosen 18 Uhr den Katastrophenalarm<br />
ausgelöst. Gemeinsam<br />
mit der Bundeswehr Standort<br />
Zeithain und der Polizeidirektion<br />
Meißen-Riesa-Großenhain bereitet<br />
der <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain <strong>die</strong><br />
sofortige Evakuierung der betroffenen<br />
Gebiete links und rechts der Elbe<br />
vor. (Hinweis Bürger- und Me<strong>die</strong>nauskunft<br />
ab 20.30 Uhr unter<br />
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14<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS<br />
Sprechtext der Polizei:<br />
„Achtung, Achtung hier spricht <strong>die</strong><br />
Polizei! Das Elbehochwasser wird in<br />
den nächsten Stunden dramatisch<br />
ansteigen. Darum wird <strong>die</strong> Evakuierung<br />
der Bevölkerung vorbereitet.<br />
Der Aufforderung des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Riesa-Großenhain ist Folge zu leisten.<br />
Nehmen Sie notwendige Papiere<br />
und Unterlagen sowie wichtige<br />
Dinge mit. Denken Sie an den<br />
Strom, das Wasser, das Gas in der<br />
Wohnung. Sichern Sie <strong>die</strong> Wohnung!<br />
Wir informieren Sie über den<br />
Treffpunkt für <strong>die</strong> Zuweisung einer<br />
zeitweiligen Unterkunft! Richten Sie<br />
sich auf einen längeren Zeitraum<br />
ein. Befolgen Sie unsere Hinweise<br />
<strong>im</strong> Interesse Ihrer Gesundheit, Ihres<br />
Lebens.<br />
Bürgertelefon:<br />
03522/30350“<br />
Hoffnung ist trügerisch (19 Uhr)<br />
Das Elbehochwasser <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain brachte eine kritische<br />
Situation für das Chemiewerk<br />
in Nünchritz. Um eine Über<strong>flut</strong>ung<br />
der betriebseigenen Kläranlage zu<br />
verhindern, haben Bundeswehrsoldaten<br />
den Elbedamm mit Sandsäcken<br />
verstärkt und erhöht. Kritisch<br />
war auch <strong>die</strong> Lage einer jungen Familie<br />
in Gohlis, <strong>die</strong> eine Evakuierung<br />
in der Nacht vom Dienstag<br />
zum Mittwoch abgelehnt hatte. Am<br />
Vormittag erreichte Einsatzkräfte<br />
der Hilferuf von der „Insel“. Eine<br />
Rettung war nur noch per Boot<br />
möglich.<br />
Die Evakuierungen laufen auf Hochtouren.<br />
Inzwischen sind auch <strong>die</strong><br />
linkselbischen Gemeinden bzw.<br />
Städte einbezogen. Dazu zählen<br />
Hirschstein, Riesa und Strehla. Allerdings<br />
gibt es <strong>im</strong>mer noch eine<br />
Reihe Anwohner, <strong>die</strong> ihr Grundstück<br />
nicht verlassen wollen. Dazu<br />
gehört u.a. der Nünchritzer Ortsteil<br />
Grödel. Der Katastrophenstab warnt:<br />
„Die Hoffnung, es wird schon nicht<br />
so schl<strong>im</strong>m werden, kann sich als<br />
fataler Trugschluss erweisen.“ Ebenso<br />
sollten <strong>die</strong> evakuierten Anwohner<br />
nicht in ihre Grundstücke zurückkehren.<br />
Inzwischen sind etliche<br />
Ortsteile von der Außenwelt und damit<br />
auch von jeder Rettungslinie abgeschlossen.<br />
15. August <strong>2002</strong><br />
Dramatischer Elbepegel angekündigt<br />
(8.00 Uhr)<br />
In den gestrigen Abendstunden begann<br />
mit Hilfe der Bundeswehr und<br />
der Polizei <strong>die</strong> Evakuierung folgender<br />
Ortsteile rechts der Elbe: Moritz,<br />
Röderau-Süd, Bobersen, Gohlis,<br />
Kreinitz, Lorenzkirch, Zschepa und<br />
Kottewitz. Bislang wurden rund 220<br />
Menschen in Schulen sowie Sportund<br />
Mehrzweckhallen untergebracht,<br />
viele organisierten ihre Evakuierung<br />
allerdings privat. Die Situation<br />
entlang der Elbe gestaltet<br />
sich <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain<br />
dramatisch. Am Abend wird mit einer<br />
Flutwelle von elf Metern gerechnet.<br />
„Bis zu <strong>die</strong>sem Zeitpunkt“, so der<br />
Katastrophenstab, „müssen <strong>die</strong> vom<br />
Hochwasser gefährdeten Orte rechts<br />
und links der Elbe geräumt sein. Die<br />
Evakuierung der linkselbischen Orte<br />
Der Bahndamm in Röderau.<br />
beginnt heute und soll möglichst bis<br />
zum Einbruch der Dunkelheit abgeschlossen<br />
sein.“ Die erste Flut wird<br />
zwischen 15 und 16 Uhr erwartet, in<br />
der Nacht zum Freitag folgt ein weiterer<br />
dramatischer Anstieg des Elbestromes<br />
in der Region Riesa-Großenhain.<br />
Völlig geräumt ist der Zeithainer<br />
Ortsteil Gohlis, wo <strong>die</strong> Einsatzleitung<br />
bereits in der Nacht der<br />
Hilferuf einer Familie mit einem<br />
drei Monate alten Kind erreichte.<br />
Gohlis ist derzeit auch von Rettungskräften<br />
vor Ort ohne Lebensgefahr<br />
nicht mehr erreichbar.<br />
Alle verfügbaren Feuerwehren sind<br />
seit den Abendstunden <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Unterstützung erfährt der <strong>Landkreis</strong><br />
durch 370 Soldaten der Bundeswehr,<br />
<strong>die</strong> mit schwerer Transporttechnik<br />
Leben retten. Dazu gehörten<br />
in der Nacht auch rund 1000 Rinder<br />
in einer Milchviehanlage in Kreinitz.<br />
Der Katastrophenstab und <strong>die</strong><br />
Technische Einsatzleitung appellierten<br />
wiederholt an <strong>die</strong> Vernunft der<br />
vom Hochwasser bedrohten Einwohner,<br />
Häuser und Wohnungen zu<br />
verlassen. Die Situation an der Röder<br />
hat sich hingegen etwas entspannt,<br />
so dass von Alarmstufe 4 auf<br />
3 zurückgegangen werden konnte.<br />
Schulen bleiben geschlossen<br />
Die Schulen <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-<br />
Großenhain bleiben bis einschließlich<br />
Freitag in Abst<strong>im</strong>mung mit dem<br />
Regionalschulamt Dresden geschlossen.<br />
Hinweise zum Straßenverkehr<br />
Gesperrt ist <strong>die</strong> S 88 zwischen Meißen<br />
und Zeithain sowie zwischen<br />
Zeithain und Mühlberg. Alle Gemeinden<br />
und Städte links und rechts<br />
der Elbe <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain<br />
sollten bitte großräumig<br />
umfahren werden: Diesbar-Seußlitz,<br />
Nünchritz, Zeithain, Strehla Alt-Riesa,<br />
Hirschstein.<br />
16. August <strong>2002</strong><br />
Äußerst kritische Situation an der Elbe<br />
(8.00 Uhr)<br />
Die Lage in den Hochwassergebieten<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Riesa-Großenhain<br />
entwickelte sich in den Nachtstunden<br />
zum Freitag mit äußerster<br />
Dramatik. Zuerst musste <strong>die</strong> B 169<br />
in Höhe Röderau gesperrt werden.<br />
Rund 40 Zent<strong>im</strong>eter Wasser - Tendenz<br />
steigend - waren <strong>die</strong> Ursache<br />
für <strong>die</strong>se weitreichende Entscheidung.<br />
Bereits am Donnerstag hatten<br />
hunderte freiwillige Helfer aus allen<br />
Teilen des <strong>Landkreis</strong>es be<strong>im</strong> Füllen<br />
der Sandsäcke in Großenhain und<br />
Nünchritz geholfen. Über 250 000<br />
Säcke wurden schließlich an den<br />
Elbdamm transportiert. Diese Maßnahme<br />
konnte dennoch den Dammbruch<br />
zwischen Moritz und Promnitz<br />
nicht verhindern. Auch an anderen<br />
Stellen wird der Deich <strong>im</strong>mer<br />
durchlässiger. Da <strong>die</strong>s eine akute<br />
Lebensgefahr für <strong>die</strong> Anwohner bedeutet,<br />
<strong>die</strong> trotz mehrfacher Aufforderungen<br />
ihre Häuser nicht verlassen<br />
haben, hat der Katastrophenstab<br />
Zwangsevakuierungen für einige<br />
Ortsteile zugest<strong>im</strong>mt. Diese letzte<br />
Möglichkeit, Menschenleben zu retten,<br />
wird gemeinsam mit der Polizei<br />
durchgeführt. Bis zum Nachmittag<br />
müssen etwa 450 Menschen aus<br />
Moritz, Promnitz, Gohlis, Zschepa,<br />
Kreinitz, Jacobsthal und Lorenzkirch<br />
evakuiert werden. Nicht überall<br />
wird der Zwang notwendig sein.<br />
Pausitzer Elbbogen unter Wasser<br />
(19.00 Uhr)<br />
Bis in <strong>die</strong> Abendstunden gab es in<br />
den Hochwasserregionen der Elbe<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain keine<br />
Entspannung. Rund 11 000 Menschen<br />
sind nach ersten Recherchen<br />
von der Katastrophe betroffen. Die<br />
Evakuierungen konnten am Nachmittag<br />
weitgehend abgeschlossen<br />
werden. Zwang wurde nicht ausgeübt,<br />
da <strong>die</strong> Mehrzahl der Menschen<br />
angesichts der Flut ihre Häuser freiwillig<br />
verließen. Dennoch gibt es eine<br />
Anzahl unbekannter Bürgerinnen<br />
und Bürger, <strong>die</strong> sich in ihren Grundstücken<br />
trotz Lebensgefahr verbarrika<strong>die</strong>ren.<br />
Es besteht akute Gefahr<br />
für Leib und Leben!<br />
Über 400 Anwohner werden <strong>die</strong><br />
kommenden Tage in Notquartieren<br />
verbringen müssen. Gegen 19 Uhr<br />
meldete <strong>die</strong> Stadt Strehla erneut<br />
Land unter, <strong>die</strong>smal ist der Pausitzer<br />
Elbbogen betroffen. Eine Evakuierung<br />
bleibt in der Entscheidung der<br />
Bewohner.<br />
Bis Samstag wird der Elbepegel<br />
weiter steigen, danach besteht Hoffnung<br />
auf Entspannung. Bereits am<br />
Sonntag will der Katastrophenstab<br />
über <strong>die</strong> entstandenen Schäden und<br />
notwendigen Aufräumarbeiten beraten.<br />
Viele Hilfsangebote, darunter auch<br />
Wohnungen für Evakuierte, erreichen<br />
den Katastrophenstab in <strong>die</strong>sen<br />
Stunden. Morgen wird u.a. der<br />
Hähnchen-König aus Lübbenau Einsatzkräfte<br />
und evakuierte Bürgerinnen<br />
und Bürger in Zeithain kostenlos<br />
versorgen. Auch andere Firmen<br />
haben unkompliziert und unentgeltlich<br />
Hilfe angeboten.<br />
17. August <strong>2002</strong><br />
Foto: Archiv<br />
Wasser steht in den Ortsteilen<br />
(8:00 Uhr)<br />
Eigentlich klangen <strong>die</strong> Worte <strong>im</strong><br />
Riesa-Großenhainer Krisenstab am<br />
Freitagabend nach Dammbruch und<br />
komplizierter Evakuierung in den<br />
Ortsteilen Promnitz und Moritz sowie<br />
weiterer Dörfer entlang des<br />
rechten Elbufers opt<strong>im</strong>istischer als<br />
in den Tagen zuvor. Doch <strong>die</strong> Nacht<br />
brachte eine neue Hiobsbotschaft.<br />
Aus dem Ortsteil Röderau meldeten<br />
<strong>die</strong> Einsatzkräfte 22 Uhr steigendes<br />
Wasser. Diesmal drückte das Grundwasser<br />
in den Ort. Gegen 24 Uhr<br />
wurde auf dem Dorfplatz eine Wasserhöhe<br />
von 1,20 Meter registriert.<br />
Die Bundeswehr organisierte <strong>die</strong><br />
Evakuierung, viele Bewohner suchten<br />
zu Fuß oder mit dem Fahrrad<br />
den Weg in <strong>die</strong> Sicherheit. An der<br />
Unterführung Waldschlösschen wurde<br />
schließlich ein Damm gesetzt, der<br />
<strong>die</strong> Situation etwas entspannte.<br />
Insgesamt ist <strong>die</strong> Krisenlage zwar<br />
ruhig aber <strong>im</strong>mer noch sehr kritisch.<br />
Der Pegelstand lag 7 Uhr in Dresden<br />
bei 9,40 Meter leicht steigend, so<br />
dass weder heute noch am Sonntag<br />
mit einer Entwarnung zu rechnen ist.<br />
Rund 20 Feuerwehren sind <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Die Polizei und <strong>die</strong> Bundeswehr<br />
sichern <strong>die</strong> geräumten Ortsteile<br />
vor Plünderern.<br />
Gesperrt bleiben muss <strong>die</strong> B 169 in<br />
Höhe Röderau. Die Bahn AG meldet<br />
<strong>die</strong> Einstellung des Zugverkehrs<br />
von bzw. nach und über Riesa bisher<br />
ohne Angabe von Gründen.<br />
Viadukt stark beschädigt (14:00 Uhr)<br />
Die Hochwasserlage <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain ist seit den frühen<br />
Morgenstunden unverändert mit<br />
leichtem Rückwärtstrend des Elbwassers.<br />
Doch <strong>die</strong>se Entwicklung<br />
bringt keine Entlastung für <strong>die</strong> betroffenen<br />
Gebiete rechts und links<br />
des Stromes. Für <strong>die</strong> Rettungskräfte<br />
bedeutet das gefährliche Schwerstarbeit,<br />
denn noch <strong>im</strong>mer haben etliche<br />
Anwohner ihre Grundstücke nicht<br />
verlassen und leben dort ohne Strom<br />
und Wasser.<br />
Auch in Röderau musste <strong>die</strong> Energieversorgung<br />
unterbrochen werden.<br />
Die Bevölkerung wird per Boot mit<br />
Trinkwasser versorgt. Ebenso ist <strong>die</strong><br />
Lage in den Strehlaer Ortsteilen Oppitzsch,<br />
Paußnitz, Lößnig und Trebnitz<br />
weiterhin kritisch. Evakuierungen<br />
werden vorbereitet.<br />
Seit Freitagnachmittag ist <strong>die</strong> Zugverbindung<br />
Berlin-Leipzig-Dresden<br />
über Riesa unterbrochen. Ursache ist<br />
ein vom Hochwasser zerstörter Mittelpfeiler<br />
des Viadukts am Bahnkilometer<br />
67,8 zwischen Riesa und Röderau-Bobersen.<br />
Mitarbeiter des<br />
Technischen Hilfswerkes mussten<br />
untätig zusehen, wie das Bauwerk<br />
innerhalb von zehn Minuten in sich<br />
zusammenfiel. Der Grund für <strong>die</strong><br />
Zerstörung liegt viele Jahre zurück.<br />
Die Durchlässe wurden damals bis<br />
auf einen verschlossen, so dass das<br />
Elbehochwasser an <strong>die</strong>ser Stelle einen<br />
enormen Druck auf <strong>die</strong> Pfeiler<br />
ausübte.<br />
Wann <strong>die</strong> Zugerverbindung wieder<br />
aufgenommen werden kann, ist ungewiss.<br />
Ebenso sind <strong>die</strong> B 169 in<br />
Höhe Röderau weiterhin für den<br />
Straßenverkehr gesperrt. Bitte beachten<br />
Sie auch <strong>die</strong> Sperrung der S<br />
88 zwischen Diesbar-Seußlitz und<br />
Zschepa!<br />
Sachspenden für Hochwasseropfer<br />
Das Landratsamt Riesa-Großenhain,<br />
<strong>die</strong> Diakonie Großenhain und <strong>die</strong><br />
Diakonie Riesa bitten um Sachspenden<br />
für <strong>die</strong> Hochwasseropfer <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain.<br />
18. August <strong>2002</strong><br />
Katastrophenalarm wurde reduziert<br />
In den Nachtstunden wurde <strong>die</strong> Evakuierung<br />
der Strehlaer Ortsteile<br />
Trebnitz und Paußnitz abgeschlossen.<br />
Wenngleich sich <strong>die</strong> Situation<br />
in den Hochwassergebieten des<br />
<strong>Landkreis</strong>es Riesa-Großenhain entspannter<br />
darstellt als am Samstag,<br />
kann von Entwarnung keine Rede<br />
sein.<br />
Gegen 1 Uhr brach zwischen Röderau<br />
und Bobersen der Damm, auch<br />
an anderen Stellen ist der Deich völlig<br />
durchnässt.
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS 15<br />
In einer dramatischen Aktion wurden<br />
ebenfalls in der Nacht zum<br />
Sonntag 1 000 Milchkühe bzw. Kälber<br />
der Milchviehanlage Kreinitz<br />
gerettet. Die Kälber konnten von der<br />
Insel, auf der sich <strong>die</strong> Tiere befanden,<br />
auf eine nahe gelegene Weide<br />
per Boot gebracht werden. Die<br />
Milchkühe wurden mit einer mobilen<br />
Anlage gemolken. Der Amtstierarzt<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Riesa-Großenhain<br />
Hans-Jörg Klaue versorgte <strong>die</strong><br />
Tiere zudem medizinisch. Die Rettungsaktion<br />
war vor allem mit Blick<br />
auf das mögliche Verenden vieler<br />
Tiere notwendig geworden. Opt<strong>im</strong>istisch<br />
st<strong>im</strong>men indes <strong>die</strong> Pegelwerte,<br />
<strong>die</strong> sich deutlich nach unten<br />
entwickeln. Aus <strong>die</strong>sem Grund wurde<br />
für den <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain<br />
der flächendeckende Katastrophenalarm<br />
am 18. August <strong>2002</strong> aufgehoben,<br />
mit Ausnahme der Großen<br />
Kreisstadt Riesa, der Stadt Strehla<br />
und der Gemeinden Diesbar-Seußlitz,<br />
Glaubitz, Hirschstein, Nünchritz<br />
und Zeithain. Ein Betreten und Befahren<br />
<strong>die</strong>ser Gebiete ist nach wie<br />
vor nicht möglich. Der unterschiedliche<br />
Hochwasserstand wäre lebensgefährlich.<br />
Polizei und Feuerwehr<br />
bewachen <strong>die</strong> Krisengebiete.<br />
Lage entspannt sich weiter (15:00 Uhr)<br />
Die Situation entlang der rechten<br />
und linken Elbseite <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain entspannt sich<br />
allmählich. Das Hochwasser ist auf<br />
dem Rückzug, allerdings sind alle<br />
Krisenregionen noch überschwemmt.<br />
In den Vormittagsstunden<br />
erkundeten Bundeswehrsoldaten<br />
<strong>die</strong> Situation auf der S 88 (Meißen-<br />
Nünchritz-Zeithain), <strong>die</strong> noch unter<br />
Wasser steht, genau wie <strong>die</strong> B 169<br />
in Höhe Röderau. Der Wunsch der<br />
evakuierten Bürgerinnen und Bürger<br />
nach rascher Rückkehr in ihre Häuser<br />
und Wohnungen ist allzu verständlich,<br />
doch trotz sinkender Pegelstände<br />
fließt das Wasser in den<br />
Ortsteilen nur sehr langsam zurück.<br />
Die vom Hochwasser überschwemmten<br />
Orte bleiben bis auf<br />
Widerruf Sperrgebiet und werden<br />
von Polizei und Bundeswehr gesichert.<br />
Der Katastrophenstab weist<br />
darauf hin, dass das Betreten bzw.<br />
Befahren der Hochwassergebiete lebensgefährlich<br />
ist. Bevor <strong>die</strong> Gemeinden<br />
geöffnet werden können,<br />
muss das Wasser abgelaufen und eine<br />
Erkundung des Zustandes der<br />
Straßen und Wege erfolgt sein. Gegenwärtig<br />
wird daran gearbeitet, <strong>die</strong><br />
Dörfer Glaubitz und Röderau wieder<br />
mit Strom zu versorgen, auch der<br />
Trinkwasseranschluss in Röderau ist<br />
teilweise wieder hergestellt.<br />
Die B 169 ist nicht mehr befahrbar.<br />
Erfolgreiche Fahndung<br />
Verzweifelte Anfrage aus dem Büro<br />
des Oberbürgermeisters an den Kat-<br />
Stab.: Eine Familie aus Riesa, <strong>die</strong><br />
evakuiert werden musste, vermisst<br />
ihren Hund, den <strong>die</strong> Polizei in einem<br />
Tierhe<strong>im</strong> abgegeben hat. Allerdings<br />
nicht in Riesa, da hier das He<strong>im</strong><br />
ebenfalls in den Fluten versunken<br />
ist. Romy Pumptow - Kr<strong>im</strong>inalkommissarin<br />
und am Sonntag, dem<br />
18. August Verbindungsfrau zwischen<br />
der Polizeidirektion und dem<br />
Kat.-Stab - ging auf Spurensuche.<br />
Gegen 17 Uhr konnten wir folgendes<br />
Fax senden: Sehr geehrtes OB-<br />
Team, <strong>die</strong> Ermittlungen der Polizei<br />
in betreffender Angelegenheit waren<br />
sehr erfolgreich. Der verlorene<br />
Mischlingshund befindet sich <strong>im</strong><br />
Tierhe<strong>im</strong> Ostrau. Die Besitzer sind<br />
über Handy benachrichtigt worden.<br />
19. August <strong>2002</strong><br />
Spendenkonto für Hochwasseropfer<br />
Der <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain hat<br />
bei der Kreissparkasse Riesa-Großenhain<br />
ein Spendenkonto für <strong>die</strong><br />
Opfer der Hochwasserkatastrophe<br />
eingerichtet. Unter folgender Nummer<br />
können auch sie den Menschen<br />
links und rechts der Elbe helfen:<br />
Foto: Archiv<br />
Bankleitzahl: 85050200 Kontonummer:<br />
30333023181 Kennwort: „Riesa-Großenhain<br />
Hochwasser <strong>2002</strong>“<br />
Vorbereitung auf <strong>die</strong> Zeit nach der Flut<br />
(14:00 Uhr)<br />
Die Situation in den Hochwassergebieten<br />
links und rechts der Elbe <strong>im</strong><br />
<strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain hat<br />
sich in der Nacht zum Montag weiter<br />
entspannt. Gegenwärtig prüft der<br />
Katastrophenstab <strong>die</strong> allmähliche<br />
Aufhebung des Evakuierungsstatus.<br />
Gegen Mittag konnten nach Geländeprüfung<br />
durch das Technische<br />
Hilfswerk <strong>die</strong> Zeithainer Ortsteile<br />
Röderau Süd und Moritz freigegeben<br />
werden. In der Diskussion sind<br />
ferner <strong>die</strong> Ortsteile Grödel und das<br />
Gebiet zwischen S 88 und Elbe in<br />
Nünchritz. Die B 169 und <strong>die</strong> S 88<br />
bleiben allerdings weiterhin geschlossen.<br />
Die Hochwassergefahr ist noch nicht<br />
vorüber. Bei einem Polizeiflug wurden<br />
gegen 11 Uhr fünf neue Deichbrüche<br />
zwischen Lorenzkirch,<br />
Zschepa und Zottewitz registriert.<br />
Jetzt droht der Ortsteil Kreinitz erneut<br />
zu über<strong>flut</strong>en. Auch in anderen<br />
Orten entlang der Elbe gibt es zahlreiche<br />
Probleme.<br />
In der Gemeinde Diesbar-Seußlitz<br />
mussten Trinkwasser und Strom flächendeckend<br />
abgestellt werden. An<br />
der Behebung der Schäden wird gearbeitet,<br />
doch <strong>die</strong> erschwerten Bedingungen<br />
wie das noch vorhandene<br />
Wasser verzögern <strong>die</strong> Reparaturen<br />
weiter.<br />
Zur unbürokratischen Hilfe hat der<br />
<strong>Landkreis</strong> eine Arbeitsgruppe „Soforthilfe“<br />
gebildet. Informationen zu<br />
allen sozialen Hilfsprogrammen erteilt<br />
das Sozialamt der Kreisverwaltung<br />
in Riesa und Großenhain.<br />
Schulen öffnen am Mittwoch<br />
Die Schulen einschließlich der Beruflichen<br />
Schulzentren und der<br />
Gymnasien <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-<br />
Großenhain öffnen am Mittwoch in<br />
Abst<strong>im</strong>mung mit dem Regionalschulamt<br />
für den regulären Unterricht.<br />
Einschränkungen <strong>im</strong> Stundenplan<br />
aufgrund der schwierigen Verkehrsverbindungen<br />
zwischen Riesa<br />
und Großenhain sind nicht auszuschließen.<br />
Geschlossen bleiben <strong>die</strong><br />
Mittelschule in Zeithain sowie <strong>die</strong><br />
Grundschulen in Zeithain und Röderau.<br />
Hier sind evakuierte Bürgerinnen<br />
und Bürger untergebracht.
16<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS<br />
Sprechstunde mit dem Amtsarzt<br />
Gesundheitsvorsorge nach dem<br />
Hochwasser ist das Thema einer Telefonsprechstunde<br />
mit dem Amtsarzt<br />
des <strong>Landkreis</strong>es Riesa-Großenhain<br />
Detlef Hammitzsch am Dienstag,<br />
dem 20. August <strong>2002</strong>, von 12 bis<br />
22 Uhr. Bitte stellen Sie Ihre Fragen<br />
zum Impfschutz und zur Hygiene.<br />
Information an <strong>die</strong> MDR-Redaktion<br />
„Sachsenspiegel“ (16:30 Uhr)<br />
Für folgende Städte und Gemeinden<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain besteht<br />
weiterhin Katastrophenalarm:<br />
Große Kreisstadt Riesa, Strehla und<br />
<strong>die</strong> Gemeinden Diesbar-Seußlitz,<br />
Glaubitz, Hirschstein, Nünchritz,<br />
Zeithain. Rund 7 000 Menschen<br />
sind unmittelbar von der Flutwelle<br />
betroffen - 335 waren heute (19. August<br />
<strong>2002</strong>) in Notunterkünften untergebracht,<br />
<strong>die</strong> Mehrzahl hat sich allerdings<br />
privat gekümmert.<br />
Es gibt bis heute keine Vermissten,<br />
Tote oder Schwerverletzte.<br />
Im Einsatz sind rund 148 von 894<br />
Bundeswehrsoldaten, fünf private<br />
Hilfsorganisationen, 345 von insgesamt<br />
794 Polizisten mit Technik aus<br />
vier Bundesländern sowie drei Katastrophenschutz-Betreuungszüge.<br />
20. August <strong>2002</strong><br />
Elbepegel sinkt weiter (9:00 Uhr)<br />
Die Hochwassersituation <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain entspannt<br />
sich weiter. Der Elbepegel lag heute<br />
8 Uhr in Dresden bei 6,30 Meter.<br />
Für folgende Ortschaften wurde <strong>die</strong><br />
Evakuierung aufgehoben: Röderau<br />
(ohne Süd), Moritz, Stadt Strehla/<br />
Ortsteil Paußnitz,<br />
Gemeinde Nünchritz/Ortsteil Grödel<br />
einschließlich Vogelberg und<br />
Nünchritz südlich der S 88. Weitere<br />
Öffnungen werden bis 12 Uhr durch<br />
Sie sind <strong>die</strong> Helden der Flut - <strong>die</strong> vielen Helfer entlang der Elbe.<br />
<strong>die</strong> technischen Einsatzkräfte geprüft.<br />
In den Notunterkünften leben<br />
derzeit noch 327 Menschen. Nach<br />
wie vor sind <strong>die</strong> Strom- und Trinkwasserversorgung<br />
in den Hochwassergebieten<br />
teilweise auch aus Sicherheitsgründen<br />
unterbrochen. In<br />
Röderau und Diesbar-Seußlitz sind<br />
viele Haushalte von der Zentralen<br />
Trinkwasserversorgung getrennt.<br />
Hier wurde <strong>die</strong> Notwasserversorgung<br />
auch per Boot aufgenommen.<br />
Drei Katastrophenschutz-Betreuungszüge<br />
aus Leipzig, Berlin und<br />
Niedersachsen versorgen <strong>die</strong> Evakuierten<br />
und Helfer.<br />
Anruf am Bürgertelefon (10:30 Uhr)<br />
Ich habe eine Frage. Morgen soll <strong>die</strong><br />
Schule wieder beginnen. Ich bin<br />
zehn und wohne in Riesa, gehe aber<br />
in Großenhain in <strong>die</strong> Schule. Wie<br />
komme ich da hin. Fährt ein Schulbus<br />
Antwort: Nein, leider nicht. Da<br />
musst Du noch einen Tag, vielleicht<br />
auch zwei zu Hause bleiben. Antwort:<br />
Na ja, ich würde schon in <strong>die</strong><br />
Schule gehen, wenn Sie mir einen<br />
Schw<strong>im</strong>mpanzer der Bundeswehr<br />
schicken<br />
(Leider war <strong>die</strong>se Dienstleistung<br />
nicht möglich!)<br />
Kein Schülerverkehr über Meißen<br />
(14:00 Uhr)<br />
Foto: Thöns<br />
Der kritischste Punkt <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain bleibt <strong>die</strong> B 169<br />
in Höhe Röderau. Noch steht das<br />
Wasser so hoch, dass eine Begutachtung<br />
der Fahrbahn sowie Bankette<br />
nicht möglich ist.<br />
Sollten sich <strong>die</strong> Befürchtungen der<br />
Straßenexperten bewahrheiten, dann<br />
haben Strudel den Unterbau zerstört<br />
und Teile der Straße müssen erneuert<br />
werden. Die opt<strong>im</strong>istische Sicht<br />
lautet, dass am Wochenende <strong>die</strong><br />
Straße und damit <strong>die</strong> Brücke wieder<br />
frei sind.<br />
Noch in den Vormittagsstunden hat<br />
der Katastrophenstab <strong>die</strong> Evakuierung<br />
aufgehoben, so dass <strong>die</strong> Anwohner<br />
mit den Aufräumarbeiten in<br />
ihren Häusern und Wohnungen beginnen<br />
können. Allerdings sind noch<br />
nicht alle Hochwassergebiete erreichbar.<br />
Vor Röderau Süd und<br />
Promnitz ist das Wasser nach wie<br />
vor sehr hoch. An anderen Orten<br />
helfen Polizei und THW unkompliziert<br />
wie vor Bobersen. Der Ortsteil<br />
ist von Hochwasser umgeben, doch<br />
<strong>die</strong> Häuser sind frei. Ein „Wassertaxi“<br />
der Polizei bzw. des THW bringt<br />
Bewohner auf <strong>die</strong> „Insel“ und nach<br />
den Putzarbeiten wieder zurück auf<br />
den Weg in <strong>die</strong> Notquartiere.<br />
Nach Informationen aus dem Gesundheitsamt<br />
haben <strong>die</strong> aktuellen<br />
Trinkwasserproben bislang keine<br />
Einschränkungen ergeben. Allerdings<br />
sollte Brunnenwasser drei Minuten<br />
abgekocht werden. Ohne<br />
Wasser sind derzeit noch <strong>die</strong> Ortsteile<br />
Moritz und Promnitz.<br />
Heute hat <strong>die</strong> Firma Edelhoff mit<br />
der Entsorgung von Müll bzw.<br />
Sperrmüll in den Hochwassergebieten<br />
begonnen. Täglich sind von 5.30<br />
bis 20 Uhr 25 Fahrzeuge und 40<br />
Mitarbeiter unterwegs. Unterstützung<br />
erhält <strong>die</strong> Entsorgerfirma aus<br />
Bad Nauhe<strong>im</strong> mit zwei zusätzlichen<br />
Fahrzeugen für <strong>die</strong> Sperrmüllberäumung.<br />
Ein Hinweis noch zum Personennahverkehr:<br />
Der Schülerverkehr<br />
wird nicht über Meißen geführt, da<br />
Fahrzeiten von drei bis vier Stunden<br />
nicht zumutbar sind. Bitte informieren<br />
Sie sich über den Schüler- und<br />
Linienverkehr.<br />
Grün durchstarten!<br />
Der E-Bike-Testtag von<br />
Die Fahrrad-Kette und<br />
Vielleicht wäre das E-Bike ja ein<br />
opt<strong>im</strong>ales Gefährt für Sie Eine<br />
Probefahrt mit dem Elektrorad<br />
kann Ihnen <strong>die</strong>se Entscheidung<br />
erleichtern. Kommen Sie vorbei!<br />
11. 8., von 11–18 Uhr und<br />
12. 8., von 11–17 Uhr<br />
Kostenlose Ausleihstation auf<br />
dem Markt in Meißen.<br />
Ministerpräsident Georg Milbradt besucht Röderau-Süd.<br />
Herausgeber:<br />
Landratsamt Meißen, Brauhausstraße<br />
21, 01662 Meißen<br />
1 03521 / 725-0<br />
E-Mail: presse@kreis-meissen.de<br />
Internet: www.kreis-meissen.de<br />
Verlag:<br />
Redaktions- & Verlagsgesellschaft<br />
Elbland mbH, Niederauer Str. 43,<br />
01662 Meißen, 1 03521/41045513<br />
Verantwortliche:<br />
- für amtliche Bekanntmachungen<br />
Impressum<br />
der <strong>Landkreis</strong>verwaltung: Landrat,<br />
Arndt Steinbach<br />
- Redaktion und Bekanntmachungen<br />
der <strong>Landkreis</strong>verwaltung: Pressesprecherin<br />
des Landratsamtes,<br />
Dr. Kerstin Thöns<br />
Pressestelle des Landratsamtes:<br />
1 03521 / 725 - 7013<br />
I 03521 / 725 - 7000<br />
- andere redaktionelle Beiträge: Petra<br />
Gürtler, Redaktions- & Verlagsgesellschaft<br />
Elbland mbH<br />
Foto: Thöns<br />
- Anzeigen: Tobias Spitzhorn, Sächsische<br />
Zeitung GmbH, Ostra-Allee 20,<br />
01067 Dresden<br />
Anzeigenannahme:<br />
103521 / 41045531<br />
Druck: Dresdner Verlagshaus Druck<br />
GmbH, Meinholdstr. 2, 01129 Dresden<br />
Auflage: 120 000 Exemplare<br />
Verteilung: Me<strong>die</strong>nvertrieb Meißen<br />
GmbH 1 03521 / 409330
SPIELPLAN LANDESBÜHNEN SACHSEN<br />
Stammhaus Radebeul, <strong>Landkreis</strong> Meißen und Felsenbühne Rathen bis Oktober 2012<br />
September<br />
Sa 01.09. 19:00 Carmina Burana<br />
Felsenbühne Rathen<br />
So 02.09. 16:00 Carmina Burana<br />
Felsenbühne Rathen<br />
Mi 05.09. 14:00 Old Surehand<br />
Felsenbühne Rathen<br />
Fr 07.09. 20:00 GLORIOUS! Radebeul/GS<br />
20:00 Hexen Radebeul/Sb<br />
Sa 08.09. 14:00 Mein Freund Wickie<br />
Felsenbühne Rathen<br />
19:00 Old Surehand Felsenbühne Rathen<br />
19:30 Comedian Harmonists Radebeul/GS<br />
So 09.09. 14:00 Mein Freund Wickie<br />
Felsenbühne Rathen<br />
20:00 Die fromme Helene Radebeul/Sb<br />
Mi 12.09. 20:00 Theatersport Kurort Rathen /<br />
Haus des Gastes<br />
Fr 14.09. 19:30 Die lustigen Weiber<br />
Radebeul/GS<br />
von Windsor<br />
Sa 15.09. 14:00 Mein Freund Wickie<br />
Felsenbühne Rathen<br />
14:00 Kinderfest mit diversen Veranstaltungen<br />
Stammhaus Radebeul<br />
bis in den Abend<br />
16:00 Premiere<br />
Radebeul/Sb<br />
Die Geschichte vom Onkelchen<br />
19:00 Eröffnung<br />
Radebeul/Sb<br />
des „junges.studio“<br />
19:30 Dornröschen Radebeul/GS<br />
So 16.09. 14:00 Old Surehand<br />
Felsenbühne Rathen<br />
15:00 Die lustigen Weiber<br />
Radebeul/GS<br />
von Windsor<br />
Do 20.09. 19:30 Johanna - St<strong>im</strong>men –<br />
Lutherkirche Radebeul<br />
Eine Reise zu Jeanne d´Arc<br />
Fr 21.09. 19:30 Comedian Harmonists zur<br />
Eröffnung des Meißner Weinfest<br />
Meißen<br />
Sa 22.09. 15:00 Theaterfest<br />
-17:00 zur Spielzeiteröffnung<br />
Radebeul /<br />
Altkötzschenbroda<br />
17:00 Carmen (Ballett) Radebeul /<br />
Altkötzschenbroda<br />
20:00 GALA zur Spielzeiteröffnung Radebeul/GS<br />
mit anschließendem Konzert der<br />
BigBand des HSK<br />
So 23.09. 16:00 Pucks Sommernachtsträume Radebeul /<br />
Altkötzschenbroda<br />
19:00 Die Fledermaus Radebeul/GS<br />
Di 25.09. 18:00 Nathan der Weise Theater Meissen<br />
Fr 28.09. 19:30 Die Ratten Radebeul/GS<br />
20:00 Die fromme Helene Radebeul/Sb<br />
Sa 29.09. 19:00 1. Sinfoniekonzert<br />
Radebeul/GS<br />
der Elblandphilharmonie<br />
19:30 Die Ratten Theater Meissen<br />
So 30.09. 19:00 Die lustigen Weiber von Windsor Radebeul/GS<br />
19:00 Johanna - St<strong>im</strong>men –<br />
Lutherkirche Radebeul<br />
Eine Reise zu Jeanne d´Arc<br />
Oktober<br />
Mi 03.10. 15:00 „Hexe Hillary“ –<br />
Gastspiel Theater Annaberg<br />
19:00 „Tanz Miniaturen“ –<br />
Gastspiel Theater Ústi Nad Labem<br />
Radebeul/Sb<br />
Radebeul/GS<br />
Do 04.10. 19:00 „Angriff der Killergitarren“ – Radebeul/Sb<br />
Gastspiel BodyTalk<br />
Fr 05.10. 10:30 „An der Arche ...“ –<br />
Radebeul/Sb<br />
Gastspiel Theater Cheb<br />
20:00 Die Ratten Radebeul/GS<br />
20:00 „Schlechter Sex“ –<br />
Gastspiel Deutsch-Sorbisches<br />
Volkstheater Bautzen<br />
Radebeul/Sb<br />
Sa 06.10. 19:30 GLORIOUS!<br />
Radebeul/GS<br />
So 07.10. 19:00 „Faust...“ – Gastspiel Deutsch-Sorbisches<br />
Radebeul/GS<br />
Volkstheater Bautzen<br />
20:00 „Z<strong>im</strong>tläden“ – Gastspiel Theater Radebeul/Sb<br />
Plauen-Zwickau<br />
Mo 08.10. 10:30 „Aschenputtel“ –<br />
Radebeul/Sb<br />
Gastspiel Theater Most<br />
Mi 10.10. 20:00 „Werther“ – Gastspiel Theater Radebeul/Sb<br />
Plauen-Zwickau<br />
Do 11.10. 19:30 Johanna - St<strong>im</strong>men –<br />
Lutherkirche Radbeul<br />
Eine Reise zu Jeanne d´Arc<br />
Fr 12.10. 19:30 Drei von der Tankstelle Radebeul/GS<br />
Sa 13.10. 19:00 Premiere<br />
Radebeul/GS<br />
Der Barbier von Sevilla<br />
19:30 Johanna - St<strong>im</strong>men –<br />
Lutherkirche Radebeul<br />
Eine Reise zu Jeanne d´Arc<br />
So 14.10. 15:00 Die Ratten<br />
Radebeul/GS<br />
19:00 Premiere Im weißen Rößl Schloss Wackerbarth<br />
Sa 20.10. 19:30 Die lustigen Weiber von Windsor Radebeul/GS<br />
So 21.10. 19:00 Dornröschen<br />
Radebeul/GS<br />
19:00 Clavigo Burg Meissen<br />
Fr 26.10. 19:30 Premiere Diener zweier Herren Radebeul/GS<br />
Sa 27.10. 20:00 Premiere Clavigo<br />
Radebeul/Sb<br />
So 28.10. 19:00 Diener zweier Herren<br />
Radebeul/GS<br />
Mi 31.10. 19:30 Dracula - Das Musical<br />
Radebeul/GS<br />
Änderungen vorbehalten!<br />
Johanna - St<strong>im</strong>men – Eine Reise zu Jeanne d´Arc<br />
Felsenbühne Rathen<br />
Sächsisch-Böhmisches Theatertreffen 2012<br />
Radebeul/GS: Stammhaus Radebeul / Großer Saal<br />
Radebeul/Sb: Stammhaus Radebeul / Radebeul/Sb<br />
Radebeul/F: Stammhaus Radebeul / Foyer<br />
Meißner Str. 152, 01445 Radebeul, Tel. 0351/8954-214<br />
www.landesbuehnen-sachsen.de
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS 19<br />
Elbewasser verlangt Hygiene<br />
Auch weitere Trinkwasserproben in<br />
den Krisenregionen des <strong>Landkreis</strong>es<br />
Riesa-Großenhain haben keinerlei<br />
Belastungen ergeben. Hingegen hat<br />
sich <strong>die</strong> Wasserqualität der Elbe infolge<br />
des Hochwassers drastisch<br />
verschlechtert.<br />
Das Gesundheitsamt der Kreisverwaltung<br />
empfiehlt eine peinlichste<br />
Hygiene nach Arbeiten in den Hochwassergebieten.<br />
Grundsätzlich sollten<br />
Handschuhe und Gummistiefel<br />
getragen werden! Essen und Trinken<br />
bitte erst nach gründlichem Händewaschen!<br />
Die bakterielle Belastung<br />
des Elbewassers ist nach Aussage<br />
des Gesundheitsamtes kein zwingender<br />
Grund für eine Hepatitis A<br />
Schutz<strong>im</strong>pfung, da in Sachsen nur<br />
eine sehr geringe Zahl an Erkrankungen<br />
pro Jahr registriert wird.<br />
Sehr wichtig ist hingegen der Tetanusschutz.<br />
Bitte prüfen Sie anhand<br />
des Impfkalenders das Datum der<br />
Schutz<strong>im</strong>pfung, <strong>die</strong> nach zehn Jahren<br />
unbedingt wiederholt werden<br />
sollte.<br />
22. August <strong>2002</strong><br />
Entlang der B 169 wird aufgeräumt<br />
(8:00 Uhr)<br />
Die Aufräumarbeiten an der B 169<br />
sind fast abgeschlossen. Größere<br />
Straßenschäden wurden nicht registriert,<br />
<strong>die</strong> Beschilderung wird gegenwärtig<br />
erneuert. Allerdings steht <strong>im</strong>mer<br />
noch Wasser auf der Bundesstraße.<br />
Entlang der S 88 entspannt sich <strong>die</strong><br />
Situation ebenfalls. Die Staatsstraße<br />
wurde vorerst für Anlieger und Versorgungsfahrzeuge<br />
freigegeben. In<br />
Richtung Lorenzkirch hat <strong>die</strong> Flut<br />
eine Brücke auf der S 88 halbseitig<br />
zerstört. Damit ist <strong>die</strong> Straße nicht<br />
durchgängig befahrbar. Nach neuesten<br />
Informationen ist der Elberadweg<br />
auf dem Deich zwischen Promnitz<br />
und Moritz auf einer Strecke<br />
von ca. 100 Metern weggebrochen.<br />
Gegenwärtig werden <strong>die</strong> Schäden an<br />
der Infrastruktur <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain<br />
dokumentiert, sofern<br />
<strong>die</strong> betroffenen Orte erreichbar sind.<br />
Gesperrt sind noch zwei Ortsteile<br />
der Stadt Strehla, alle anderen vom<br />
Hochwasser betroffenen Orte sind<br />
ausschließlich für Anwohner und<br />
Versorgungsfahrzeuge frei.<br />
Hausbesitzer erhalten Hilfe durch<br />
das Bauordnungsamt der Kreisverwaltung.<br />
Es wurden Arbeitsgruppen<br />
gebildet, <strong>die</strong> in den Ortsteilen <strong>die</strong><br />
Flutschäden an Gebäuden begutachten.<br />
Auskunft und Hilfe erteilen<br />
auch <strong>die</strong> Kommunen.<br />
Eine große Aufräumaktion mit Unterstützung<br />
der Bundeswehr beginnt<br />
heute 10 Uhr in Röderau-Süd sowie<br />
in Zschepa, Lorenzkirch und Kottewitz.<br />
Mit Schiebeschild, Baggern<br />
und Kippern werden jeweils 60 Soldaten<br />
Schlamm und Treibgut beräumen.<br />
Die Aufräumarbeiten in den<br />
Krisengebieten werden noch einige<br />
Wochen beanspruchen. Damit <strong>die</strong><br />
Einsatzkräfte und Familien auch am<br />
Wochenende ohne Sorgen <strong>die</strong> Arbeiten<br />
fortsetzen können, öffnet der<br />
Kindergarten auf der Gladeniussstraße<br />
in Großenhain am Samstag<br />
und Sonntag seine Pforten.<br />
Blick in eine Wohnsiedlung an der Elbe bei Röderau.<br />
Tödlich verletzt<br />
Bei privaten Aufräumarbeiten in<br />
Oppitzsch verunglückte ein Jungunternehmer<br />
tödlich. Entgegen aller<br />
Warnungen war er mit einem Transportfahrzeug<br />
auf der gesperrten Straße<br />
Richtung Oppitzsch unterwegs,<br />
als der Laster aufgrund von Straßenschäden<br />
infolge der Flut umstürzte.<br />
Trotz schneller Hilfe und erfolgreicher<br />
Wiederbelebung am Unfallort,<br />
verstarb der Verletzte in der Uniklinik<br />
Leipzig.<br />
B 169 wieder offen (16 Uhr)<br />
Ab 17.30 Uhr ist <strong>die</strong> Bundesstraße<br />
169 in Höhe Röderau Richtung Großenhain<br />
mit eingeschränkter Verkehrsführung<br />
wieder offen. Die vom<br />
Hochwasser betroffenen Anrainergemeinden<br />
sind für den Durchgangsverkehr<br />
weiterhin gesperrt.<br />
Bitte beachten Sie <strong>die</strong>sen Verkehrshinweis<br />
<strong>im</strong> Interesse der Anwohner<br />
<strong>die</strong>ser Ortsteile.<br />
23. August <strong>2002</strong><br />
Katastrophenalarm aufgehoben<br />
(8:00 Uhr )<br />
Mit Ausnahme von Oppitzsch<br />
(Strehla) sind alle Evakuierungsgebiete<br />
<strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong> Riesa-Großenhain<br />
aufgehoben. Auch <strong>die</strong> B 169,<br />
eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen<br />
<strong>im</strong> sächsischen Elbtal, ist<br />
seit Donnerstag 17.30 Uhr für den<br />
Straßenverkehr mit eingeschränkter<br />
Verkehrsführung wieder geöffnet.<br />
Demzufolge wird heute 12 Uhr der<br />
Katastrophenalarm für den <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain aufgehoben.<br />
Ein Koordinierungsstab unter Leitung<br />
des Landrates organisiert <strong>die</strong><br />
Zeit nach der Flut. An erster Stelle<br />
stehen gegenwärtig <strong>die</strong> Aufräumarbeiten<br />
vor allem entlang des rechten<br />
Elbufers, wo <strong>die</strong> Ortsteile besonders<br />
betroffen sind. Ölverschmutzungen,<br />
Berge von Schwemmgut und verendete<br />
Tiere müssen aus den Orten geräumt<br />
werden. Dabei erfährt der<br />
<strong>Landkreis</strong> große Hilfe durch <strong>die</strong><br />
Bundeswehr. 60 deutsche und 30<br />
französische Soldaten sind zur Zeit<br />
in Röderau-Süd, in Jacobsthal,<br />
Zschepa und Lorenzkirch <strong>im</strong> Einsatz.<br />
Mit schwerer Technik werden<br />
Dreck und Müll beräumt. Der herzliche<br />
Kontakt mit den Anwohnern,<br />
<strong>die</strong> ebenfalls am Tag ihre Häuser<br />
und Wohnungen säubern, ist für beide<br />
Seiten hilfreich.<br />
Von Normalität <strong>im</strong> Alltag sind <strong>die</strong><br />
Hochwassergebiete zwischen Diesbar-Seußlitz<br />
und Strehla indes noch<br />
weit entfernt. Umso wichtiger ist es,<br />
dass Strom, Wasser und Gas zur<br />
Verfügung stehen. Hier sind <strong>die</strong><br />
größten Schäden repariert, auch <strong>die</strong><br />
Trinkwasserwerte zeigen keinerlei<br />
Auffälligkeiten. Der Nahverkehr<br />
rollt mit Einschränkungen wieder<br />
nach Fahrplan.<br />
In der Mittel- und Grundschule Zeithain<br />
sowie der Grundschule Nünchritz<br />
sind noch über 100 Evakuierte<br />
untergebracht, <strong>die</strong> täglich mit einem<br />
Bus der Kreisverkehrsgesellschaft in<br />
ihre Wohnorte zu Aufräumarbeiten<br />
gefahren werden.<br />
Die Hochwassergebiete sind derzeit<br />
<strong>die</strong> Adresse für eine ungeahnte Woge<br />
der Solidarität. Täglich erreichen<br />
den <strong>Landkreis</strong> Spenden und Hilfsgüter<br />
aus allen Teilen Deutschlands.<br />
Heute (13 Uhr) erwartet Landrat<br />
Rainer Kutschke seinen Amtskollegen<br />
aus dem Erftkreis. Landrat<br />
Stump führt Küchentücher, Besen<br />
und Besenstiele, Desinfektions- und<br />
Reinigungsmittel, E<strong>im</strong>er und Schüsseln,<br />
Schrubber und Scheuerlappen<br />
in seinem Gepäck. Diese Spende<br />
wird 13:45 Uhr dem Zeithainer Bürgermeister<br />
Hannes Berger <strong>im</strong> zum<br />
Gemeindelager umgebauten Komm-<br />
Markt übergeben. Anschließend begleitet<br />
der Bürgermeister den Landrat<br />
sowie Journalisten aus dem Erftkreis<br />
durch <strong>die</strong> Krisengebiete der<br />
Gemeinde Zeithain.<br />
EILMELDUNG!!! - 23. August <strong>2002</strong> -<br />
14.30 Uhr<br />
Katastrophenalarm nicht aufgehoben<br />
Aufgrund der äußerst komplizierten<br />
Situation in den vom Hochwasser<br />
betroffenen Ortsteile <strong>im</strong> <strong>Landkreis</strong><br />
Riesa-Großenhain hat der Katastrophenstab<br />
unter Leitung von Landrat<br />
Rainer Kutschke 13 Uhr beschlossen,<br />
den Alarm vorerst nicht aufzuheben.<br />
24. August <strong>2002</strong><br />
Foto: Archiv<br />
Müll, Treibgut, Öl und viel Arbeit<br />
Schwerpunkt für <strong>die</strong> Beräumung<br />
sind weiterhin <strong>die</strong> Ortsteile Röderau-Süd,<br />
Zschepa, Kottewitz und<br />
Lorenzkirch. Hier wird <strong>die</strong> Bundeswehr<br />
auch in den nächsten Tagen<br />
mit ihrer Technik helfen, Treibgut<br />
und Sperrmüll zu entsorgen. Auf<br />
dem ehemaligen Buswendeplatz <strong>im</strong><br />
Zeithainer Industriegebiet wurde ein<br />
Umschlagplatz für Müll eingerichtet,<br />
damit <strong>die</strong> Fahrzeuge der Bundeswehr<br />
schnell wieder in <strong>die</strong> Einsatzorte<br />
zurückkehren können.<br />
Trotz vieler Probleme normalisiert<br />
sich <strong>die</strong> Situation. Am Montag beginnt<br />
auch in Zeithain und Nünchritz<br />
<strong>die</strong> Schule, nachdem alle Evakuierten<br />
in Inter<strong>im</strong>swohnungen untergebracht<br />
wurden. Nach wie vor kann<br />
eine große Anzahl Familien ihre<br />
Häuser nicht beziehen. Sie fahren in<br />
den frühen Morgenstunden zu den<br />
Grundstücken zu Aufräumarbeiten.<br />
Leider hält der Gaffertourismus in<br />
<strong>die</strong> betroffenen Gebiete ungebrochen<br />
an. Schaulustige kommen mit<br />
Videokameras und Fotoapparaten,<br />
um <strong>die</strong> Arbeiten zu filmen. Ein weiteres<br />
Problem sind <strong>die</strong> Autos der<br />
Katastrophentouristen, da Einfahrten<br />
und Versorgungslinien extrem behindert<br />
werden.<br />
Die Straßensituation ist weiterhin<br />
angespannt. In der Nacht brach an<br />
der S 88 Höhe „Rosengarten“ ein<br />
Stück Böschung weg. Die Reparaturarbeiten<br />
haben bereits begonnen,<br />
<strong>die</strong> Straße bleibt aber für den Durchgangsverkehr<br />
gesperrt.<br />
Schwerpunkt für <strong>die</strong> Feuerwehren<br />
sind <strong>die</strong> Ölentsorgung in Promnitz,<br />
Zschepa, Röderau-Süd und Kottewitz.<br />
Die Hochwasserlage in Röderau-<br />
Süd und Promnitz hat sich in den<br />
Nachtstunden min<strong>im</strong>al entspannt,<br />
nachdem <strong>die</strong> Kläranlage ihren Betrieb<br />
wiederaufnehmen konnte. Gegenwärtig<br />
werden polnische Einsatzkräfte<br />
erwartet, <strong>die</strong> mit einer<br />
Hochleistungspumpe das Wasser<br />
über den Damm in <strong>die</strong> Elbe pumpen.<br />
Auch in Oppitzsch (Strehla) muss<br />
das Wasser abgepumpt werden.<br />
Augenzeugen berichten<br />
Siegfried Bossack, Kreisbrandmeister<br />
und Leiter der Technischen Einsatzleitung:<br />
Als wir bereits wussten,<br />
dass mit einer Flutwelle zu rechnen<br />
ist, stand <strong>die</strong> Technische Einsatzleitung<br />
gemeinsam mit Kameraden der<br />
Feuerwehr auf dem Damm bei Grödel.<br />
Noch war kein Hochwasser zu<br />
sehen. Doch plötzlich rannten Tausende<br />
Mäuse, Wiesel und andere<br />
Kleintiere Richtung Land. Wir trauten<br />
uns keinen Schritt vor oder zurück,<br />
denn überall waren <strong>die</strong> flüchtenden<br />
Tiere. Ich habe das noch nie<br />
erlebt. In wenigen Minuten hatte<br />
sich <strong>die</strong> Situation beruhigt, da kam<br />
noch ein Reh mit einem Kitz, sozusagen<br />
als Nachhut. Die Tiere haben<br />
gespürt, dass <strong>die</strong> Flut kommt. Deutlicher<br />
als wir Menschen!“<br />
25. August <strong>2002</strong><br />
Die Schulglocke läutet wieder<br />
Heute werden <strong>die</strong> Aufräumarbeiten<br />
in Röderau-Süd, Zschepa, Lorenzkirch<br />
und Kottewitz fortgesetzt, am<br />
Nachmittag folgt Gohlis. Wiederum<br />
fährt <strong>die</strong> Bundeswehr mit schwerer<br />
Räumtechnik Sperrmüll und Treibgut<br />
aus den Ortsteilen zum Zwischenlager<br />
nach Zeithain. Am Montag<br />
beginnt <strong>die</strong> Beräumung des Lagers<br />
durch private Entsorgerfirmen.<br />
Alle Evakuierten haben am Wochenende<br />
<strong>die</strong> Notunterkünfte in den<br />
Schulen in Nüchnritz und Zeithain<br />
verlassen und Inter<strong>im</strong>swohnungen<br />
bezogen. Damit kann auch in der<br />
Mittel- und Grundschule in Zeithain<br />
bzw. Nünchritz der reguläre Unterricht<br />
am Montag aufgenommen werden.<br />
Noch evakuiert ist gegenwärtig<br />
der Strehlaer Ortsteil Oppitzsch.<br />
Hier wie in Röderau-Süd und Promnitz<br />
steht nach wie vor das Hochwasser.<br />
Nach Aussage der Technischen<br />
Einsatzleitung hat das Abpumpen<br />
in Röderau-Süd keine Reduzierung<br />
des Wasserstandes zur<br />
Folge. Damit stehen auch auf der B<br />
169 nach wie vor etwa 20 Zent<strong>im</strong>eter<br />
Wasser. Jetzt wird nach den Ursachen<br />
- Grundwasser oder eine bislang<br />
unbekannte Quelle - gefahndet.<br />
Polnische Feuerwehrleute und das<br />
THW setzen <strong>die</strong> Abpumparbeiten<br />
dennoch fort, um wenigsten einen<br />
Gleichstand des Wassers zu sichern.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist <strong>die</strong> Ölbeseitigung.<br />
Mit allen verfügbaren<br />
Ölpumpen sind <strong>die</strong> Freiwilligen<br />
Feuerwehren <strong>im</strong> Einsatz. Vorrang<br />
haben ausgelaufene Öltanks in den<br />
Häusern. Intakte Ölwannen und<br />
-tanks sollten private Spezialfirmen<br />
entsorgen, da hier keine unmittelbare<br />
Umweltgefahr droht.<br />
Am Montag beginnt <strong>die</strong> Begehung<br />
der Deiche, um <strong>die</strong> dringend notwendigen<br />
Reparaturarbeiten zu koordinieren.
20<br />
AMTSBLATT FÜR DEN LANDKREIS MEISSEN | FREITAG 3. AUGUST 2012<br />
DIE FLUT <strong>2002</strong> IM LANDKREIS<br />
26. August <strong>2002</strong><br />
Alarm ab 12 Uhr beendet<br />
Der Katastrophenschutzalarm wird<br />
heute ab 12 Uhr in den vom Hochwasser<br />
betroffenen Städten und Gemeinden<br />
Riesa, Strehla, Hirschstein,<br />
Nünchritz, Zeithain und Diesbar-<br />
Seußlitz aufgehoben. Ungeachtet<br />
<strong>die</strong>ser Entscheidung werden THW<br />
und Bundeswehr <strong>die</strong> Aufräumarbeiten<br />
zwischen Diesbar-Seußlitz und<br />
Strehla weiterhin begleiten. Auch<br />
am Wochenende wurde in allen<br />
Ortsteilen geräumt und abtransportiert.<br />
Ein Schwerpunkt bleibt das<br />
Wasser entlang der B 169. Gegenwärtig<br />
prüft das THW ein kompliziertes<br />
Abpumpverfahren. So soll<br />
von der Bundesstraße <strong>im</strong> Kreuzungsbereich<br />
Moritz bis in <strong>die</strong> Elbe<br />
ein geschlossenes Schlauch- und<br />
Pumpensystem geführt werden. Alle<br />
Anstrengungen am Wochenende,<br />
den Wasserpegel auf der Bundesstraße<br />
und rund um Röderau-Süd zu<br />
senken waren leider vergeblich.<br />
Weiterhin steht der Sperrmülltransport<br />
von den Zwischenlagern entlang<br />
der B 169 und dem Zeithainer<br />
Industriegelände <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />
Die Firmen Moys und Bothur fahren<br />
den Müll auf <strong>die</strong> Deponie nach Gröbern.<br />
Die Zwischenlager wurden<br />
eingerichtet, damit <strong>die</strong> Technik der<br />
Bundeswehr effizient eingesetzt<br />
werden kann. Umschlagzeiten von<br />
50 Minuten garantieren zügiges Arbeiten<br />
in den Katastrophengebieten.<br />
Ein anderes Problem,<br />
das den<br />
<strong>Landkreis</strong> noch einige<br />
Tage begleiten<br />
wird, ist der<br />
Schülerverkehr.<br />
So können u.a. <strong>die</strong><br />
Ortsteile Gohlis,<br />
Lorenzkirch,<br />
Zschepa und Bobersen<br />
aufgrund<br />
der Räumarbeiten<br />
noch nicht direkt<br />
befahren werden.<br />
Es sollen Inter<strong>im</strong>shaltestellen<br />
eingerichtet werden.<br />
Bitte informieren<br />
Sie sich<br />
unter der Rufnummer<br />
der Kreisverkehrsgesellschaft.<br />
27. August <strong>2002</strong><br />
Der Elberadweg bei Grödel.<br />
Pumpenkonstruktion über der B 169<br />
Die Situation in Röderau-Süd ist<br />
weiterhin kompliziert. Trotz der<br />
Pumpenkonstruktion des THW stieg<br />
in der Nacht zum Dienstag der Wasserpegel<br />
<strong>im</strong> Ort wieder leicht an.<br />
Dennoch sind THW und Feuerwehr<br />
opt<strong>im</strong>istisch, das Problem heute<br />
weitgehend klären zu können. Die<br />
abenteuerliche Brückenkonstruktion<br />
über <strong>die</strong> B 169 ist der wichtigste Lösungsansatz.<br />
Hier wird von Moritz,<br />
Richtung Röderau über Gohlis und<br />
Bobersen das Wasser in <strong>die</strong> Elbe zurückgeführt.<br />
Ein Brückenkonstrukteur<br />
- freiwilliger THW-Helfer - hat<br />
<strong>die</strong> Holzbrücke statisch berechnet<br />
und gezeichnet. Auch das Wasser <strong>im</strong><br />
Kreuzungsbereich der Bundesstraße<br />
soll mit <strong>die</strong>ser Anlage gesenkt werden.<br />
Die kurzzeitige Sperrung der<br />
Bundesstraße am gestrigen Nachmittag<br />
war für <strong>die</strong> Errichtung der<br />
Brückenkonstruktion notwendig.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt bleibt<br />
auch in den nächsten Tagen <strong>die</strong><br />
Müllberäumung. Ein Krisenstab der<br />
<strong>Landkreis</strong>verwaltung koordiniert<br />
Technik sowie Einsatzkräfte. Die<br />
Bundeswehr bleibt noch einige Zeit<br />
vor Ort und wird weiter bei der Beräumung<br />
helfen. Heute beginnen <strong>die</strong><br />
Arbeiten in Bobersen, während das<br />
Technische Hilfswerk gemeinsam<br />
mit der Feuerwehr neben allen anderen<br />
Brennpunkten entlang des rechten<br />
Elbufers das Dachziegelwerk in<br />
Oppitzsch auspumpt.<br />
28. August <strong>2002</strong><br />
Foto. Archiv<br />
Krisenmanagement erfolgreich<br />
Nicht nur auf der B 169, sondern<br />
auch in Röderau-Süd ist das Krisenmanagement<br />
der Feuerwehr in Kooperation<br />
mit dem THW erfolgreich.<br />
Der Wasserspiegel konnte in der<br />
Nacht deutlich gesenkt werden.<br />
Auch das Klärwerk in Röderau-Süd<br />
arbeitet nach Aussage von Krisenstabschef<br />
Albrecht Hellfritzsch bislang<br />
ohne Ausfälle. Heute muss weiter<br />
gepumpt werden, da <strong>die</strong> Elbe<br />
noch <strong>im</strong>mer einen hohen Pegelstand<br />
führt und damit das Grundwasser<br />
nach oben drückt. Die Aufräumarbeiten<br />
in Süd wie dem angrenzenden<br />
Promnitz sind noch lange nicht abgeschlossen.<br />
Ebenso in anderen<br />
Ortsteilen des <strong>Landkreis</strong>es. Etwa 30<br />
Bundeswehrsoldaten helfen heute<br />
den Kleingärtnern in der Sparte<br />
„Am Reiter“ in Riesa. In Zschepa,<br />
Lorenzkirch, Bobersen, Gohlis sind<br />
noch Restarbeiten zu erledigen,<br />
während <strong>die</strong> Soldaten aus Boritz unverrichteter<br />
Dinge wieder abziehen<br />
mussten. „Der Boden ist noch so<br />
nass, so dass <strong>die</strong> schwere Technik<br />
mehr Schaden anrichtet als Nutzen<br />
bringt“, argumentiert Abrecht Hellfritzsch.<br />
Hier heißt es also warten.<br />
Ein Krisenschwerpunkt bleibt auch<br />
das Dachziegelwerk in Oppitzsch,<br />
wo seit gestern <strong>die</strong> Hochleistungspumpen<br />
rund um <strong>die</strong> Uhr arbeiten.<br />
Dennoch sind <strong>Landkreis</strong> und Kommunen<br />
um Normalität bemüht. So<br />
soll der öffentliche Personennahverkehr<br />
wieder regulär fahren, auch <strong>die</strong><br />
Übergangshaltestellen sind inzwischen<br />
eingerichtet. Die Deutsche<br />
Bahn AG hat gestern begonnen, <strong>die</strong><br />
Brücke zum Ortsteil Bobersen abzubrechen,<br />
um neu bauen zu können.<br />
Am Dienstag haben Bundeswehr,<br />
Staatliches Umweltfachamt und <strong>die</strong><br />
Flussmeisterei mit der Dokumentation<br />
der Deichbrüche begonnen.<br />
Heute 14.45 Uhr besucht der Sächsische<br />
Ministerpräsident Georg Milbradt<br />
<strong>die</strong> Ortsteile Röderau-Süd,<br />
Zschepa, Lorenzkirch, Kottewitz.