06.11.2012 Aufrufe

Stiftung Martinskirche Sindelfingen - fundraising evangelisch

Stiftung Martinskirche Sindelfingen - fundraising evangelisch

Stiftung Martinskirche Sindelfingen - fundraising evangelisch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Besondere Kostbarkeiten<br />

Das Westportal – einzigartig<br />

Aus dem 12. Jahrhundert stammt diese Schildtür, die über Jahrhun-<br />

derte auch als Gerichtsstätte von hoher Bedeutung war. Der größte<br />

der Ringe, der Schild, umrahmt den bronzenen Löwenkopf mit dem<br />

Türzieher. Wer diesen Ring berührte, genoss Asylrecht. Die beiden<br />

Türflügel zeigen reiche Beschläge mit sakraler magischer Bedeu-<br />

tung, die zu den Meisterleistungen der romanischen Schmiedekunst<br />

zu rechnen sind. Die rote Farbe des Holzwerks steht symbolisch für<br />

vergossenes Blut und erinnert an den purpurnen Königsmantel, den<br />

römische Soldaten Jesus Christus zu seiner Verhöhnung umlegten.<br />

Der Sindelfinger Münzschatz – überraschend<br />

Bei Grabungen im Boden der <strong>Martinskirche</strong> wurde 1973 ein kleines<br />

Tontöpfchen mit einseitig geprägten Silbermünzen gefunden, die<br />

sich als Sensation der Münzgeschichte herausstellten. Diese Brak-<br />

teaten, 940 an der Zahl, stammen aus der Zeit von 1160 – 1180<br />

und stellten die damals vorherrschende Münzsorte im deutsch-<br />

sprachigen Raum dar. Das gesamte Silbergewicht des kleinen<br />

Schatzes betrug 480 g. Für heutige Verhältnisse ist der Silbergegen-<br />

wert gering, aber für den fünffachen Betrag konnte man sich damals<br />

ein Gut kaufen. Die Abbildungen zeigen Burgen, Reiter, Löwen und<br />

weitere Symbole. Die Münzen werden einer welfischen Münzstätte<br />

zugeordnet, die in <strong>Sindelfingen</strong> beheimatet war. Wer den Schatz in<br />

der <strong>Martinskirche</strong> vor fast 900 Jahren vergraben hat, bleibt wohl für<br />

immer ein Geheimnis!<br />

Der Bücherschatz – wiederentdeckt<br />

Lange Zeit waren sie einfach in Vergessenheit geraten – die Bücher<br />

der alten Pfarr- und Kirchenbibliothek. Bei der Renovierung der Sa-<br />

kristei war Pilzbefall festgestellt worden, der die wertvollen Bücher<br />

zu vernichten drohte. Dabei enthielt die Bibliothek unwiederbring-<br />

liche theologische Werke aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die den<br />

Geistlichen zur theologischen Weiterbildung sowie als Nachschlage-<br />

werke für die Predigt- und Seelsorgearbeit zur Verfügung standen.<br />

Dazu zählen u. a. Werke Martin Luthers aus dem Jahr 1670, Kom-<br />

mentare zu den fünf Büchern Mose von Johann Adam Osiander, der<br />

Theologieprofessor und Universitätskanzler in Tübingen war, oder<br />

als Rarität eine auf Latein verfasste Chronik <strong>Sindelfingen</strong>s von Carl<br />

Friedrich Haug, ebenfalls Dozent der Tübinger Universität. Dank der<br />

schnell eingeleiteten Behandlung blieb der Bücherschatz erhalten<br />

und soll in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.<br />

Die Glocken – unverkennbar<br />

Von den sechs Glocken zählt die Christusglocke mit einem Gewicht<br />

von 4820 kg und einem Durchmesser von 192 cm zu einer der größten<br />

und klangvollsten Glocken in Württemberg. Sie hängt gemeinsam<br />

mit der Totenglocke, Kreuzglocke, Vaterunserglocke, Zeichenglocke<br />

und Taufglocke. 1999 stifteten über 100 Sindelfinger Bürgerinnen<br />

und Bürger die kleine Schul- und Vesperglocke und finanzierten auch<br />

die Umhängung aller Glocken auf gerade Holzjoche mit neuen Klöp-<br />

peln und Läutemaschinen. Durch diese Maßnahmen ist der Klang des<br />

Geläutes noch voller und harmonischer geworden. Allerdings steht<br />

für die Zukunft die Investition in einen neuen Holzglockenstuhl an.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!