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Landgraben- Dumme- Niederung - Arendsee

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Kolonnenweg bei Jahrsau<br />

<strong>Dumme</strong> bei Bergen<br />

Wasserfederblüte<br />

Natur erfahren<br />

Ausgedehnte, urwaldartige Wälder,<br />

in denen Kranich und Seeadler brüten.<br />

Naturnahe Bachläufe, wo Bachforelle<br />

und Eisvogel nach Beute jagen.<br />

Blütenreiche Feuchtwiesen, die mit ihrer<br />

Farbenpracht eine Vielzahl von Schmetterlingen<br />

anlocken. Das sind nur einige<br />

der bunten Facetten, mit denen sich die<br />

<strong>Landgraben</strong>-<strong>Dumme</strong>-<strong>Niederung</strong> dem Naturliebhaber präsentiert.<br />

Das Grüne Band ist aber nicht nur Atelier, sondern<br />

auch Konzertsaal der Natur: Beim vielstimmigen Vogelgesang<br />

im Frühling, dem sommerlichem Laubfroschorchester,<br />

dem zigtausendfachen Schnattern der Wildgänse<br />

und Trompeten der Kraniche zur Zeit des Vogelzugs.<br />

Geschichte erkunden<br />

Die <strong>Landgraben</strong>-<strong>Dumme</strong>-<strong>Niederung</strong> blickt auf eine Jahrhunderte<br />

alte Geschichte zurück, deren Spuren sich noch<br />

heute in der Landschaft entdecken lassen. Kirchen und<br />

Klöster aus dem Mittelalter, gewachsene Altstadtkerne,<br />

historische Wassermühlen und die einmaligen Rundlingsdörfer<br />

im Wendland stehen für die kulturelle Vielfalt<br />

der Region. Stille Zeugen der innerdeutschen Grenzgeschichte<br />

sind die ehemaligen Grenztürme und Reste<br />

verschwundener Grenzdörfer. Dass die Landschaft bereits<br />

über Jahrhunderte Grenzregion war, zeigen historische<br />

Wegeverbindungen und Landwehren aus dem Mittelalter.<br />

Natur bewahren<br />

Durch die Jahrzehnte lange Lage im Schatten der<br />

innerdeutschen Grenze ist die Natur in der <strong>Landgraben</strong>-<strong>Dumme</strong>-<strong>Niederung</strong><br />

überwiegend intakt geblieben.<br />

Viele Arten, die andernorts schon lange verschwunden<br />

sind, haben hier einen Rückzugsraum gefunden. Damit<br />

dies auch in Zukunft so bleibt, haben Naturschutzbehörden<br />

und –verbände wertvolle Flächen erworben und unter<br />

Schutz gestellt. Um zerstörte Lebensräume wieder herzustellen,<br />

wurden Flächen renaturiert. Eine enge Kooperation<br />

mit ortsansässigen Betrieben gewährleistet, dass<br />

bei der Bewirtschaftung der Flächen auch die Ziele des<br />

Naturschutzes berücksichtigt werden.<br />

Erlebnisvielfalt zwischen Altmark und Wendland<br />

Möchten Sie die Besonderheiten der <strong>Landgraben</strong>-<strong>Dumme</strong>-<br />

<strong>Niederung</strong> vor Ort kennen lernen Dann folgen Sie unserer<br />

Karte zu 21 spannenden Erlebnispunkten am Grünen<br />

Band. Erkunden Sie die Region auf einer von sechs ausgewählten<br />

Radtouren, auf Wanderwegen oder schließen Sie<br />

sich einer geführten Tour mit unseren Gästeführern an.<br />

Veranstaltungstermine und ausgewählte Routenbeschreibungen<br />

finden Sie unter www.erlebnisgruenesband.de.<br />

Gern organisieren wir auf Anfrage auch Gruppenführungen<br />

(Kontakte siehe Rückseite).<br />

21 Begegnungen mit Natur,<br />

Geschichte und Kultur<br />

am Grünen Band<br />

Schnegaer Mühlenbachtal<br />

Unzerschnittene und naturnahe Bachlebensräume<br />

sind die Heimat des vom<br />

Aussterben bedrohten Fischotters. Im<br />

Naturschutzgebiet „Schnegaer Mühlenbachtal“ findet<br />

er im klaren Wasser noch ausreichend Nahrung und<br />

am naturbelassenen Ufer Verstecke. Auch die seltene<br />

Bachmuschel konnte hier überleben. Im Schnegaer<br />

Wiesenbruch mit seinem Mosaik aus feuchten Wiesen,<br />

Röhrichten und Laubgehölzen lassen sich seltene<br />

Schmetterlinge beobachten.<br />

2 Harper Mühlenbach/Obere <strong>Dumme</strong><br />

Zwei Namen trägt ein und derselbe<br />

Bach, der über Jahrzehnte die<br />

innerdeutsche Grenze bildete:<br />

In Niedersachsen nennt man ihn<br />

Obere <strong>Dumme</strong>, in Sachsen-Anhalt<br />

Harper Mühlenbach. Als Grenzbach<br />

blieb er über weite Strecken von<br />

Ausbaumaßnahmen verschont und so hat der Bach sein<br />

Bett und die Ufer immer wieder umgestaltet: Mäander mit<br />

natürlichen Gehölzsäumen und Uferabbrüchen, wo der<br />

Eisvogel seine Höhlen baut.<br />

3 <strong>Dumme</strong>niederung<br />

Auf einer Wanderung lässt sich die idyllische <strong>Dumme</strong>niederung<br />

am besten erkunden. Vom Flecken Bergen führt<br />

der <strong>Dumme</strong>-Rundweg durch bunte<br />

Wiesen, quert das naturnahe Flüsschen<br />

<strong>Dumme</strong> und führt weiter<br />

durch den Laubwald Gain. Schön<br />

gestaltete Infotafeln entlang des<br />

Weges vermitteln Wissenswertes zu Natur und Landschaft,<br />

ein Beobachtungsturm gibt den Blick auf mehrere<br />

flache Gewässer frei. Vom Rundling Jiggel aus führt der<br />

Weg schließlich zurück nach Bergen.<br />

4 Jiggeler Mühle<br />

Allein im Schnegaer Mühlenbachtal sind bis heute fünf<br />

ehemalige Wassermühlen erhalten. Sie sind Teil der<br />

Niedersächsischen Mühlenstraße. Der Mühlenhof in<br />

Jiggel mit seinen denkmalgeschützten Gebäuden, einem<br />

Wasserrad und der alten Furt gehört zu den schönsten<br />

Mühlenanlagen in der <strong>Landgraben</strong>-<strong>Dumme</strong>-<strong>Niederung</strong>.<br />

Zwar wird<br />

die Wassermühle nicht mehr genutzt,<br />

Wanderer und Radler finden hier aber<br />

einen idyllischen Rastplatz. Ein Umfluter<br />

ermöglicht wandernden Tierarten,<br />

den Mühlenstau zu überwinden.<br />

5 Grenzzaunrest<br />

Mit Ranken und Gebüsch halb überwuchert<br />

– so zeigt sich der Rest des früheren<br />

Grenzzaunes im ehemaligen Grenzstreifen<br />

zwischen Seebenau (Altmark) und Luckau<br />

(Wendland). Der Anblick steht symbolisch<br />

für das, was das Grüne Band bedeutet: Ein<br />

Mahnmal der innerdeutschen Grenzgeschichte,<br />

erobert von wertvoller Natur.<br />

6 Püggener Moor<br />

Prägend für das Püggener Moor ist das vielfältige Landschaftsmosaik<br />

aus Feuchtwäldern und Grünland, das<br />

durch zahlreiche Hecken und Baumreihen gegliedert<br />

wird. Wer das Moor kennen lernen möchte, kann es mit<br />

dem Fahrrad umrunden. Als Startpunkt bietet sich das<br />

schön erhaltene Rundlingsdorf Bussau an. Weiter geht<br />

es über Groß und Klein Sachau, Zeetze und Püggen, von<br />

dort führt ein befestigter Weg<br />

mit tollen Einblicken ins Moor<br />

in Richtung Granstedt und<br />

zurück nach Bussau.<br />

7 Rundling Schreyahn<br />

Nirgends in Deutschland sind die Rundlingsdörfer in so<br />

großer Zahl und so eindrucksvoll erhalten wie im Wendland.<br />

Schreyahn gehört zu den besonders schön ausgeprägten<br />

Rundlingen. Vierzehn Höfe mit imposanten niederdeutschen<br />

Hallenhäusern reihen sich hier um den Dorfplatz.<br />

Prägend sind die abwechslungsreich<br />

gezimmerten Fachwerkgiebel und<br />

die großen Eingangstore. Wer<br />

mehr über die Rundlingsdörfer<br />

im Wendland erfahren möchte,<br />

sollte das Rundlingsmuseum in<br />

Lübeln besuchen.<br />

8 Cheiner Torfmoor<br />

Bunt blühende Feuchtwiesen mit seltenen Pflanzen<br />

wie dem Breitblättrigen Knabenkraut und<br />

vielen gefährdeten Schmetterlingsarten faszinieren<br />

den Besucher im Cheiner Torfmoor.<br />

Durch die Lage am Grünen Band ist das aus<br />

zahlreichen Quellen gespeiste Kleinod mit<br />

seinem Mosaik aus Feuchtwiesen, Moorund<br />

Sumpfwäldern sowie Wasserflächen<br />

bis heute erhalten geblieben. Ende Mai<br />

bietet der BUND geführte Orchideenwanderungen<br />

ins Moor an.<br />

9 Brietzer Teiche<br />

Nahe der Ortschaft Brietz liegen<br />

ehemalige Ziegeleiteiche. Mitte<br />

der 1990er Jahre wurde die künstliche<br />

Teichlandschaft naturnah umgestaltet.<br />

Heute sind die Brietzer Teiche<br />

ein wichtiges Nahrungsgebiet für Seeadler<br />

und Schwarzstorch sowie Lebensraum<br />

zahlreicher Wat- und Wasservögel,<br />

Libellen und Amphibien. Im Winter nutzen<br />

nordische Gänse und Singschwäne die Wasserflächen<br />

als Schlafplatz. Von mehreren Beobachtungsständen<br />

aus bieten sich beste Ausblicke<br />

auf die Teichlandschaft und ihre Bewohner.<br />

10 Blütlinger Holz<br />

Gemeinsam mit dem angrenzenden<br />

Luckauer Holz und dem<br />

Stadtforst Salzwedel bildet das Blütlinger<br />

Holz eines der größten zusammenhängenden<br />

Feuchtwaldgebiete Norddeutschlands.<br />

Erlenbruchwälder und naturnahe Laubbestände mit<br />

hohem Anteil an Alt- und Totholz beeindrucken mit faszinierenden<br />

Waldbildern. Störungsempfindliche Vogelarten<br />

wie der Kranich und höhlenbewohnende Fledermäuse<br />

finden hier im Naturschutzgebiet ideale Brutplätze und<br />

Quartiere. Bitte nutzen Sie nur frei gegebene Wege, um<br />

die sensiblen Arten nicht zu stören.<br />

11 Kusebruchwiesen<br />

Nördlich von Salzwedel, direkt im<br />

Grünen Band, liegen die Kusebruchwiesen.<br />

In den vergangenen Jahren ist<br />

es dem BUND gelungen, die ehemals<br />

wertvollen, jedoch stark entwässerten<br />

Wiesen zu renaturieren. Kleingewässer wurden angelegt<br />

und Gräben gestaut. Entstanden ist ein neuer Lebensraum<br />

für Amphibien, Wasservögel und Libellen. Zur<br />

Zugzeit lassen sich von einem Beobachtungsstand aus<br />

Kraniche und Wildgänse erleben.<br />

12 Grenzturm Hoyersburg<br />

Gelegen an der Bundesstraße zwischen Lüchow und<br />

Salzwedel, ist er kaum übersehbar: Der ehemalige Grenzturm<br />

Hoyersburg. Er kennzeichnet den Verlauf der innerdeutschen<br />

Grenze und diente seit den 1960er Jahren bis<br />

zur Wende als Führungsstand der Grenzsoldaten. Heute<br />

ist der Turm im Rahmen von Führungen zugänglich. Von<br />

oben bietet sich ein interessanter Rundblick<br />

über das Grüne Band. Auf den Wiesen<br />

in direkter Nachbarschaft blühen<br />

salzliebende Pflanzen wie das Strand-<br />

Milchkraut, die im Binnenland nur sehr<br />

selten anzutreffen sind.<br />

www.erlebnisgruenesband.de<br />

Heidelandschaft<br />

Kloster <strong>Arendsee</strong><br />

Seeadler<br />

Natur erleben in<br />

Niedersachsen<br />

Blumenwiese in der <strong>Dumme</strong>niederung<br />

BUND-Koordinierungsstelle<br />

Grünes Band<br />

Sieben Linden 2, 38489 Beetzendorf<br />

Telefon: 039000-90872<br />

www.bund-sachsen-anhalt.de<br />

Trägerverbund Burg Lenzen e.V.<br />

Burgstr. 3, 19309 Lenzen<br />

Telefon: 038792-1221<br />

www.burg-lenzen.de<br />

Haselnusshof Binde<br />

Familie Starck<br />

Binde Nr. 14, 39619 <strong>Arendsee</strong> /Altmark<br />

Telefon/Fax: 039036-96432<br />

Impressum:<br />

Hrsg.: BUND Sachsen-Anhalt e.V.,<br />

Trägerverbund Burg Lenzen e.V.<br />

Konzeption & Text: S. Jansen, S. Gerstner<br />

Fotos: Archiv Heimatmuseum Kloster <strong>Arendsee</strong>,<br />

D. Damschen, H. Filoda, Fotostudio Wunberger,<br />

S. Gerstner, S. Jansen, H.-J. Kelm, K. Leidorf, D. Leupold,<br />

P. Meitz, O. Olejnik, , H. Schlumprecht, J. Starck, T. Stephan<br />

Gestaltung & Illustration: S. Laschütza Grafik+Design<br />

Gefördert durch<br />

das Niedersächsische Ministerium<br />

für Umwelt, Energie und Klimaschutz,<br />

Lotto-Toto Sachsen-Anhalt,<br />

Landesverwaltungsamt<br />

Sachsen Anhalt und die<br />

Bingo Umweltstiftung<br />

Niedersachsen<br />

www.erlebnisgruenesband.de<br />

Naturnaher <strong>Dumme</strong>verlauf<br />

Mobil ohne Auto<br />

Die <strong>Landgraben</strong>-<strong>Dumme</strong>-<strong>Niederung</strong> erreichen Sie über die<br />

Bahnhöfe Salzwedel und Schnega. In den meisten Bussen<br />

(außer Schülerverkehr, Kleinbusse) können bis zu drei Fahrräder<br />

unangemeldet mitgenommen werden, im Altmarkkreis<br />

Salzwedel sogar kostenlos. Bei mehr Fahrrädern und im<br />

Rufbusbetrieb in Lüchow-Dannenberg ist eine Voranmeldung<br />

erforderlich.<br />

Höchste Flexibilität bietet das Rufbusnetz. Eine zweistündige<br />

Voranmeldung vor der Abfahrtszeit lt. Fahrplan reicht aus,<br />

damit Sie problemlos mobil sind. Rufbus-Service-Hotline<br />

für Salzwedel: 03901-304030 (Mo-So, 6-22 Uhr), Rufbuszentrale<br />

Lüchow-Dannenberg: 05841-977377. Weitere Infos<br />

unter www.pvgs-salzwedel.de und www.vnn.de<br />

Tourist-Informationen<br />

Tourist-Information <strong>Arendsee</strong><br />

Töbelmannstrasse 1, 39619 <strong>Arendsee</strong><br />

Telefon: 039384-27164, www.luftkurort-arendsee.de<br />

Tourist-Information Lüchow<br />

Amtshof 1, 29439 Lüchow<br />

Telefon: 05841-126450, www.region-wendland.de<br />

Tourist-Information Salzwedel<br />

Neuperverstraße 29, 29410 Salzwedel<br />

Telefon: 03901-422438, www.kultour-saw.de<br />

Tourismus Service-Center Lübeln<br />

Lübeln 2, 29482 Küsten<br />

Telefon: 05841-9629-0<br />

www.elbtalaue-wendland.de<br />

13 Bürgerholz<br />

Wer einen naturnahen Feuchtwald<br />

einmal hautnah erleben<br />

möchte, ist im Bürgerholz nördlich<br />

von Salzwedel genau richtig.<br />

Vom Landgasthof Bürgerholz<br />

in Hoyersburg starten mehrere<br />

Wanderwege in das große Waldgebiet.<br />

Auf zwei Bohlenwegen lassen<br />

sich die urwaldartigen Erlenbruchwälder erkunden.<br />

Die Bäume stehen mitten im Wasser, im Frühling blüht im<br />

Unterwuchs die weiße Wasserfeder. An den Waldsäumen<br />

gaukeln im Sommer prächtig gefärbte Schillerfalter.<br />

14 Lüchower<br />

<strong>Landgraben</strong>niederung<br />

Eine unzugängliche, sumpfige<br />

Moorlandschaft – das war die<br />

Lüchower <strong>Landgraben</strong>niederung<br />

bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.<br />

Birkhühner, Rohrdommeln und<br />

sogar Sumpfschildkröten lebten hier.<br />

Durch Entwässerung und Kultivierung<br />

der Landschaft sind diese<br />

Arten längst verschwunden.<br />

Reste der wertvollen Sumpflandschaft<br />

sind bis heute im<br />

Naturschutzgebiet „Lüchower <strong>Landgraben</strong>niederung“<br />

erhalten. Zur Vogelrast im Herbst und Frühjahr lassen sich<br />

auf den offenen Flächen südöstlich von Lübbow Kraniche,<br />

Gänse und Kiebitze in großer Zahl beobachten.<br />

15 Wüstung Jahrsau<br />

1375 wurde das Dorf Jahrsau zum<br />

ersten Mal urkundlich erwähnt.<br />

1946 zählte Jahrsau 39 Einwohner.<br />

Schicksalhaft für das<br />

Dorf war seine Lage direkt an<br />

der innerdeutschen Grenze. Ab<br />

1952 wurden die Dorfbewohner<br />

zwangsausgesiedelt, 1970 die<br />

Gebäude abgerissen. Bis heute finden sich stille Zeitzeugen:<br />

Die gepflasterte Dorfstraße, die alten Obstbäume<br />

und überwachsene Reste von Hausfundamenten. Die<br />

Glocke der Jahrsauer Kapelle ist im Nachbardorf Klein<br />

Chüden erhalten.<br />

16 Grünes Band<br />

Kennen Sie den Charaktervogel des<br />

Grünen Bandes Es ist das Braunkehlchen.<br />

Der kleine Wiesenvogel benötigt<br />

als Lebensraum halboffene Grünlandoder<br />

Brachflächen mit gutem Insektenangebot.<br />

Pfähle, Grenzsäulen oder Zäune<br />

werden als Sitzwarten genutzt. So war der „Todesstreifen“<br />

bereits zu Zeiten der deutschen Teilung ein idealer<br />

Lebensraum für diese Art. Gute Beobachtungsmöglichkeiten<br />

bieten sich vom Radweg südlich Prezier aus.<br />

17 Waldgebiet Planken<br />

Nicht nur Bunt-, auch Mittel- und Schwarzspecht<br />

haben viel zu tun im ausgedehnten<br />

Waldschutzgebiet „Planken und Schletauer<br />

Post“. Knorrige alte Eichen und eindrucksvolle<br />

Buchen sind in dem historisch alten Waldbestand<br />

keine Seltenheit und bieten ideale Bedingungen<br />

für Höhlenbauer aller Art. Wer auf frei<br />

gegebenen Wegen wandert, kann neben dem<br />

Hämmern der Spechte häufig auch den melodischen<br />

Gesang des farbenfrohen Pirols hören.<br />

18 Wirler Spitze<br />

Nördlich des <strong>Arendsee</strong>s bedecken ausgedehnte<br />

Kiefernforste die Landschaft. Nur<br />

direkt im Grünen Band, dort wo der<br />

Grenzstreifen offen gehalten wurde,<br />

ändert sich das Bild: Hier, an der Wirler<br />

Spitze, trällert die Heidelerche über<br />

offenen Sanddünen, Trockenrasen<br />

und Heideflächen.<br />

Auch seltene Reptilien<br />

wie Schlingnatter und<br />

Zauneidechse sind hier zu Hause und der Ameisenlöwe<br />

fängt seine Beute in Sandtrichtern. Von der ehemaligen<br />

Grenzkaserne Ziemendorf führt ein Rundwanderweg ins<br />

Grüne Band.<br />

19 <strong>Arendsee</strong><br />

Die 1184 erbaute Klosterkirche und die Ruine des Klosters<br />

<strong>Arendsee</strong> sind ein beliebtes Ausflugsziel an der Straße<br />

der Romanik. Der größte natürliche Binnensee Sachsen-<br />

Anhalts bietet im Sommerhalbjahr beste Badeund<br />

Freizeitmöglichkeiten,<br />

im Frühjahr und Herbst<br />

lassen sich Tausende<br />

Wildgänse beim Einflug<br />

auf den <strong>Arendsee</strong><br />

beobachten.<br />

20 Hansestadt Salzwedel<br />

Beeindruckende Kirchenbauten und liebevoll restaurierte<br />

Fachwerk- und Bürgerhäuser prägen die Hansestadt<br />

Salzwedel. Wahrzeichen der Stadt ist die Marienkirche,<br />

die älteste Kirche Sachsen-Anhalts. Sie<br />

beherbergt den größten Schnitzalter<br />

der Altmark. Eine kulinarische<br />

Besonderheit aus Salzwedel ist der<br />

traditionell über dem offenen Feuer<br />

gebackene Baumkuchen, der in den<br />

Schaubäckereien direkt verkostet<br />

werden kann.<br />

21 Lüchow<br />

Mit ihren farbenfrohen Fachwerkgiebeln ist<br />

die Kreisstadt Lüchow nicht nur das Zentrum<br />

des Wendlands, sondern auch Teil der<br />

Deutschen Fachwerkstraße. Der Amtsturm<br />

blieb als einziges Bauwerk des ehemaligen<br />

Lüchower Schlosses erhalten und beherbergt<br />

das Museum zur Stadtgeschichte.<br />

Ein Besuch des Amtsturm-Museums lohnt<br />

sich allein schon für den fantastischen<br />

Blick aus 22m Höhe über die Altstadt.<br />

Sumpfdotterblume<br />

<strong>Landgraben</strong>-<br />

<strong>Dumme</strong>-<br />

<strong>Niederung</strong><br />

mit Erlebniskarte<br />

Kranichbalz<br />

erleben<br />

Gr<br />

Grenzturm


Fangtrichter des Ameisenlöwen<br />

Grünes Band an der Wirler Spitze Unterwegs zum Cheiner Torfmoor Brietzer Teiche Radtour im Grünen Band Kranich mit Jungem<br />

<strong>Landgraben</strong>-<br />

<strong>Dumme</strong>-<br />

<strong>Niederung</strong><br />

erleben<br />

Hitzacker (Elbe)<br />

Vogelbeobachtung Brietzer Teiche<br />

Wanderung in der <strong>Dumme</strong>niederung<br />

21 Erlebnispunkte<br />

und 6 Radtouren<br />

– spannende Begegnungen<br />

mit Natur, Geschichte<br />

und Kultur am<br />

Grünen Band<br />

6<br />

21<br />

Wendland-<br />

Altmark-Tour (48 km):<br />

Lüchow und Salzwedel, die<br />

beiden Kreisstädte mit historischen<br />

Stadtkernen und vielen kulturellen Sehenswürdigkeiten<br />

werden durch diese<br />

Tour verbunden. Unterwegs faszinieren<br />

die einzigartigen Rundlingsdörfer im<br />

Wendland und die Kusebruchwiesen<br />

direkt im Grünen Band. Überwiegend<br />

gute Wegequalität, teils<br />

Plattenwege.<br />

Vier-Länder-<br />

Grenzradweg (195 km):<br />

Wer die ganze Vielfalt des Grünen Bandes<br />

im Vierländereck kennen lernen möchte,<br />

sollte sich mindestens 3 Tage Radzeit nehmen.<br />

Entlang der Elbe lockt das UNESCO-Biosphärenreservat<br />

mit dem breiten Strom, zwischen<br />

<strong>Arendsee</strong> und Salzwedel ausgedehnte Feuchtwälder,<br />

bunte Wiesen und heimliche Grenzrelikte.<br />

Im Naturpark Elbhöhen-Wendland laden zahlreiche<br />

Rundlingsdörfer zum Verweilen ein.<br />

Durchgängig gute Wegequalität.<br />

www.vierlaendergrenzradweg.de<br />

Sumpf-Storchschnabel<br />

Töpfereibesuch im Rundling<br />

18<br />

Schnackenburg <br />

7<br />

17<br />

4<br />

5<br />

14<br />

10<br />

12<br />

11<br />

3<br />

13<br />

19<br />

1<br />

16<br />

8<br />

15<br />

2<br />

Rund um Stadtforst<br />

und Blütlinger Holz (30 km):<br />

Von Salzwedel oder Wustrow aus<br />

führt die Tour rund um das große<br />

Feuchtwaldgebiet aus Stadtforst Salzwedel,<br />

Blütlinger und Luckauer Holz. Auf<br />

dem Weg liegen weitere Naturschätze wie<br />

das Cheiner Torfmoor, die Brietzer Teiche<br />

und die Kusebruchwiesen. In Wustrow<br />

lädt das Museum zu einem Besuch<br />

ein. Teils auf Nebenstraßen,<br />

teils auf Plattenwegen.<br />

9<br />

Rund um<br />

den <strong>Arendsee</strong> (10 km):<br />

Wer die „blaue Perle“ der Altmark<br />

hautnah erkunden möchte, findet mit<br />

dem Seerundweg ein ideales Angebot.<br />

Naturnah bewaldete Uferabschnitte<br />

wechseln sich ab mit freien Ausblicken<br />

über den See und kleinen Dörfern. Das<br />

Städtchen <strong>Arendsee</strong> lädt zum Bummeln<br />

und vielfältigen Freizeitangeboten<br />

am Wasser ein. Gut<br />

befahrbare Wege.<br />

Am <strong>Arendsee</strong><br />

Grenzlandroute ( 29 km):<br />

Idyllische Bachtäler, historische Wassermühlen<br />

und verschiedene steinerne<br />

Zeitzeugen der innerdeutschen Grenzgeschichte<br />

machen die Tour zu einem besonderen<br />

Erlebnis. Auf halbem Weg lädt das<br />

Grenzlandmuseum Göhr zu einem Besuch.<br />

Gute Startpunkte sind Schnega, Bergen<br />

oder der Bahnhof Schnega. Gute<br />

Wegequalität, Tour führt überwiegend<br />

auf Nebenstraßen.<br />

Moorfrösche<br />

Salzwedel<br />

20<br />

Altmarkstädte<br />

erkunden (57 km):<br />

Vom mittelalterlichen Stadtkern<br />

Salzwedels geht es auf dem Vier-Länder-Grenzradweg<br />

am Grünen Band entlang<br />

nach <strong>Arendsee</strong>. Nach einer Besichtigung<br />

der romanischen Klosterkirche,<br />

einer Schifffahrt oder Badepause führt<br />

der Altmarkrundkurs zurück nach<br />

Salzwedel. Rücktour alternativ mit<br />

dem Fahrradbus. Durchweg<br />

gute Wegequalität.<br />

Legende<br />

Grünes Band,<br />

Sperrgraben<br />

Bundesstraße<br />

weitere Straßen<br />

Radrouten<br />

Besondere<br />

1 21<br />

Erlebnispunkte<br />

Infostelle zum<br />

GB<br />

Grünen Band<br />

Touristinformation<br />

i<br />

M<br />

Museum<br />

Bahnhof DB<br />

Mit seinen 1393 km Länge ist<br />

das Grüne Band, der ehemalige<br />

innerdeutsche Grenzstreifen,<br />

der längste Biotopverbund<br />

Deutschlands. Es hat Anteil an<br />

17 Naturräumen und beheimatet<br />

mehr als 1000 gefährdete Tierund<br />

Pflanzenarten.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.gruenesband.info<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Niedersachsen<br />

Hessen<br />

Thüringen<br />

Bayern<br />

Mecklenburg-<br />

Vorpommern<br />

Brandenburg<br />

<strong>Landgraben</strong>-<br />

<strong>Dumme</strong>-<br />

<strong>Niederung</strong><br />

Sachsen-<br />

Anhalt<br />

www.erlebnisgruenesband.de

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