DS_frs_23.03.2014
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23. März 2014<br />
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Die Geschäfte der Justiz Fast 18 000 Wähler mehr Stark gegen Bremen<br />
Ein Softwareentwickler aus Gundelfingen<br />
kämpft mit großer Hartnäckigkeit für den freien<br />
Zugang zu Gerichtsurteilen. Und gegen das<br />
Monopol des halbstaatlichen Datenbankunternehmens<br />
Juris. SEITE 3<br />
RHEINTALBAHN<br />
EU erhöht<br />
Zuschuss<br />
Fast könnte man denken, die EU-<br />
Kommission in Brüssel hat den<br />
Lotto-Jackpot geknackt: Seit Jahresbeginn<br />
ist die in Aussicht gestellte<br />
EU-Fördersumme für den<br />
Ausbau der Rheintalbahn zwischen<br />
Riegel/Kreis Emmendingen<br />
und Basel von zunächst 10<br />
über 20 auf mittlerweile 40 Prozent<br />
der Baukosten angestiegen.<br />
Die frohe Kunde haben Dieter<br />
Karlin, Direktor des Regionalverbands<br />
Südlicher Oberrhein<br />
(RVSO) in Freiburg, und Werner<br />
Hoffmann, Abteilungsleiter am<br />
Regierungspräsidium, diese Woche<br />
aus Brüssel mitgebracht, wo<br />
sie auf Initiative von EU-Kommissar<br />
Günther Oettinger ein<br />
Gespräch mit dem Chef der EU-<br />
Generaldirektion Transport und<br />
Verkehr, Michael Ruete, führten.<br />
Dass die EU mit dieser Förderzusage,<br />
die alle Träume für den<br />
mit 250 Millionen Euro veranschlagten<br />
zusätzlichen Lärmschutz<br />
auf der Strecke erfüllen<br />
würde, aufhorchen lässt, hat<br />
nichts mit „Spendierhosen“ zu<br />
tun, sondern mit der Bedeutung,<br />
die Brüssel der Rheintalbahn als<br />
Teil der Strecke Rotterdam-Genua<br />
für die Wirtschaft in ganz<br />
Europa zumisst. Nördlich von<br />
Freiburg, wo laut Plänen der<br />
Bahn später als im Süden gebaut<br />
werden soll, sind immerhin<br />
noch 30 Prozent Förderzuschuss<br />
drin, meint Karlin. Allerdings<br />
nur, so der RVSO-Vorsitzende Otto<br />
Neideck, wenn Bund und<br />
Bahn bis 2015 gegenüber Brüssel<br />
glaubhaft darlegen können, dass<br />
für den Abschnitt Basel – Riegel<br />
bis 2020 mit einem Baubeginn<br />
zu rechnen ist. „Die Strecke wird<br />
für die Bahn zur Cash-Cow werden“,<br />
ist Karlin überzeugt. Für die<br />
vom Freiburger Regierungspräsidium<br />
als viel zu langsam kritisierten<br />
Planungen der Bahn sei<br />
nun Tempo geboten. BP<br />
AnderKommunalwahlkönnenerstmalsauchdie<br />
16- bis 18-Jährigen mitmachen, mit ihnen stellen<br />
die Erstwähler fast elf Prozent aller Wahlberechtigten.<br />
Das Jugendbürowill die Jungwähler jetzt<br />
zum Gang an die Urne motivieren. SEITE 4<br />
Mit einem starken Vladimir Darida<br />
(Foto) besiegte der SC Freiburg<br />
am Freitag Werder Bremen<br />
und kam dem Klassenerhalt ein<br />
Stück näher. SEITE 11<br />
Immer professioneller arbeiten die Gemeinden an eigenen BREITBANDLÖSUNGEN, die Politik stellt sich darauf ein<br />
Der Druck aus dem ländlichen<br />
Raum und der Erfindungsreichtum<br />
der Kommunen<br />
zeigen Wirkung:<br />
Dass schnelle Internetanschlüsse<br />
notwendig sind,<br />
ist von unten bis herauf ins<br />
Bewusstsein der Regierungen<br />
und der EU vorgedrungen.<br />
In Südbaden nimmt<br />
die Selbsthilfe der Gemeinden<br />
derweil Formen an.<br />
JENS KITZLER<br />
Das Netz kommt mit der Bahn<br />
Am Donnerstag war Ministerpräsident<br />
Winfried Kretschmann<br />
zu Besuch in Emmendingen,<br />
und als er sich dort über die<br />
Probleme der Region informierte,<br />
machten ihm Thorsten Kille,<br />
der örtliche Wirtschaftsförderer<br />
sowie Landrat Hanno Hurth sogleich<br />
klar, dass die Internet-Verbindungen<br />
in Emmendingen<br />
wie auch in Waldkirch viel zu<br />
langsam seien. Mehr Geld für<br />
den Ausbau sei vonnöten.<br />
Und da läuft jetzt das Internet durch Glasfaser-Leitungen bekommen Angela Merkel und ihr britischer<br />
Amtskollege David Cameron hier auf der Cebit erklärt. Auf dem Land weiß man mittlerweile schon ziemlich<br />
gut Bescheid über diese Technik.<br />
–Auch Firmen brauchen ein<br />
schnelles Netz<br />
–<br />
In Südbaden hat man zuletzt wenig<br />
Gelegenheiten ausgelassen,<br />
den Wunsch nach schnelleren<br />
Datenleitungen in die oberen<br />
Ebenen der Landes- und Bundespolitik<br />
weiterzugeben. Das zeigt<br />
allmählich Wirkung. Vergangenen<br />
Herbst beispielsweise hatte<br />
die örtliche Industrie- und Handelskammer<br />
eine Studie über<br />
den Breitband-Bedarf der Unternehmen<br />
aus der Region vorgestellt,<br />
unter anderem, um die<br />
Landesregierung daran zu erinnern,<br />
dass nicht nur Privathaushalte<br />
schnelle Datenleitungen<br />
brauchen. Diese Woche nun veröffentlichte<br />
die Landesregierung<br />
nun auch selbst eine solche<br />
Studie geltend für ganz Baden-<br />
Württemberg, befragt wurden<br />
für sie unter anderem auch<br />
knapp 30 Unternehmen aus der<br />
Region zwischen Emmendingen<br />
und Freiburg. Erreichen möchte<br />
das Land damit unter anderem,<br />
dass die Gemeinden beim Antrag<br />
auf Fördergelder einfach auf<br />
die ermittelten Daten verweisen<br />
und sich so die aufwendige Bedarfsabfrage<br />
sparen können.<br />
Dem muss die EU-Kommission<br />
aber noch zustimmen.<br />
Gerade die EU legt den Gemeinden,<br />
die sich beim Breitbandausbau<br />
selbst helfen wollen,<br />
noch oft Steine in den Weg.<br />
Baden-Württembergs Verbraucherminister<br />
Alexander Bonde<br />
forderte diese Woche auf einer<br />
Breitband-Tagung in Oberkirch<br />
Bundesminister Alexander Dobrindt<br />
auf, sich in Brüssel für<br />
mehr Handlungsspielraum für<br />
die Kommunen einzusetzen.<br />
Dobrindt, derzeit Minister für<br />
Verkehr und digitale Infrastruktur,<br />
solle darüber hinaus „Geld in<br />
die Hand nehmen“, so dass die<br />
Bundesregierung „ihrevollmundig<br />
verkündeten Ziele im Breitbandausbau“<br />
endlich erreichen<br />
könne.<br />
Die südbadischen Gemeinden,<br />
die von den großen Telekommunikations-Versorgern<br />
in<br />
Deutschland links liegen gelassen<br />
werden, helfen sich derweil<br />
immer erfolgreicher selbst. Der<br />
Kreis Emmendingen hat Anfang<br />
diesen Monats beschlossen, einen<br />
Zweckverband zu gründen,<br />
der schließlich zwischen den<br />
Verbandsmitgliedern, Gemeinden<br />
von Elzach bis zum Kaiserstuhl,<br />
ein Glasfasernetz verlegen<br />
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soll – ein sogenanntes Backbone,<br />
das Rückgrat einer Daten-Infrastruktur.<br />
Nach Abzug der Fördermittel<br />
muss der Landkreis nach<br />
bisheriger Schätzung etwa acht<br />
Millionen Euro dafür bezahlen.<br />
Ähnlich sieht es im Landkreis<br />
Lörrach aus. Dort arbeitet nun<br />
ein Ingenieursbüro aus dem Ostalbkreis<br />
an einem Konzept, wie<br />
kreisweit schnelle Datenleitungen<br />
via Glasfaser verlegt werden<br />
könnten, auch hier prüft das<br />
Landratsamt die Gründung eines<br />
Zweckverbandes. Im Sommer<br />
soll eine erste Schätzung<br />
vorliegen, was das ganze kosten<br />
könnte.<br />
–Entlang der Schienen<br />
in die Täler<br />
–<br />
In Bad Krozingen schaltete Bürgermeister<br />
Volker Kieber am<br />
Donnerstag symbolisch den Internetanschluss<br />
für ein Wohnhaus<br />
frei, damit galt die Glasfaserversorgung<br />
für den Stadtteil<br />
Kurgarten als offiziell eingeweiht.<br />
Auch hier war die Gemeinde<br />
ihren Weg ohne die großen<br />
Konzerne gegangen, für den<br />
Ausbau des Internets in der Stadt<br />
wurde ein Eigenbetrieb gegründet,<br />
für das im Neubaugebiet<br />
verlegte Netz suchte man sich<br />
später per europaweiter Ausschreibung<br />
einen Betreiber. Umliegende<br />
Gemeinden haben bereits<br />
Interesse bekundet, sich an<br />
das Netz von Bad Krozingen mit<br />
dranzuhängen. Die Gemeinden<br />
im für Telekom und Co. sehr unattraktiven<br />
Münstertal haben<br />
sich dafür eine eigene Variante<br />
ausgedacht: Hier könnte man<br />
ein Glasfasernetz in die Leitungsschächte<br />
der gerade frisch<br />
sanierten Münstertalbahn verlegen,<br />
um so die Distanz von der<br />
Stadt in die entfernten Gemeinden<br />
zu überwinden.<br />
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ÜBERRAGEND
2 LOKALES Der Sonntag · 23. März 2014<br />
KURZ GEFASST<br />
BAU Vorstand von Bauwirtschaftsverband geht<br />
Die Freiburger Stadtbau und vier weitere<br />
Firmen sind aus der Vereinigung Freiburger<br />
Wohnungs- und Gewerbeunternehmen<br />
ausgestiegen. Wie die Badische Zeitung<br />
berichtet, wolle der Verband künftig seine<br />
Interessen auch gegenüber der Politik offensiver<br />
vertreten, mit dem neuen Kurs aber<br />
hätten sich die Vorstände Ralf Klausmann<br />
von der Freiburger Stadtbau, Jörg Gisinger<br />
von der Gisinger Gruppe und Bernd Ruppenthal von der<br />
Wohnbau Baden AG nicht anfreunden können – sie haben<br />
mitsamt den zugehörigen Unternehmen das Bündnis verlassen.<br />
Dafür soll nun Rechtsanwalt Alexander Simon als hauptamtlicher<br />
Geschäftsführer agieren. Wieder mit im Boot seien dagegen<br />
die Freiburger Bauunion und Sauer Immobilien.<br />
<strong>DS</strong><br />
RUNDER TISCH Mängel in Gagfah-Häusern behoben<br />
Die lange Zeit von Mietern reklamierten Mängel in Wohnungen<br />
der Immobiliengesellschaft Gagfah im Auggener Weg und<br />
in der Bugginger Straße in Freiburg seien beseitigt, vermeldet<br />
die Stadt. Vor zwei Jahren hatte sich ein Runder Tisch unter<br />
Vorsitz von Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach mit<br />
dem Ziel gegründet, die Missstände zu beheben, von denen<br />
rund 140 Wohnungen betroffen waren, auch Kirchenvertreter<br />
und Politiker hatten sich für die Besserung der Lage in den<br />
ehemaligen Stadtbau-Gebäuden eingesetzt.<br />
<strong>DS</strong><br />
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Mike Morell spricht zum Thema ...<br />
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Demo mit Prominenz aus der Nachhaltigkeitsszene – unter anderen tragen Eicke Weber, Chef des Fraunhofer-Instituts<br />
für Solare Energiesysteme, Oberbürgermeister Dieter Salomon, Ursula Sladek (Elektrizitätswerke<br />
Schönau) und die Grüne Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae das Transparent. FOTO EGGSTEIN<br />
Vorgezogene BAUFLÄCHEN: Eine Schnellmaßnahme gegen Wohnungsnot dezimiert sich<br />
Mit viel Drive und hoher<br />
Dringlichkeit hat der Gemeinderat<br />
letzten Herbst<br />
das Handlungsprogramm<br />
Wohnen verabschiedet. Der<br />
Schwung ließ sich nicht immer<br />
erhalten: Der Prozess<br />
um einstmals sieben zeitnahe<br />
zu realisierende Bauflächen<br />
beispielsweise verläuft<br />
inzwischen ziemlich<br />
zäh.<br />
JENS KITZLER<br />
Freiburg leidet unter Wohnungsnotund<br />
der neue, große Stadtteil<br />
Dietenbach wird erst irgendwann<br />
im kommenden Jahrzehnt<br />
zu realisieren sein. Klar war das<br />
auch den Gemeinderäten, die<br />
vergangenen Herbst entschieden,<br />
die Entwicklung von sieben<br />
Bauflächen zeitlichvorzuziehen,<br />
die sonst eigentlich erst in späteren<br />
Stufen hätten drankommen<br />
sollen. Der Text der Gemeinderatsvorlage<br />
vom September 2013<br />
klang optimistisch. „Die Flächen<br />
haben aufgrund der Eigentümersituation<br />
gute Aussichten,<br />
Montag<br />
VERKEHRSUNFALL in der Wiehre:<br />
In der Schwimmbadstraße<br />
fährt ein Auto eine 11-jährige<br />
Radfahrerin an. Der Fahrer der<br />
dunklen Stufenheck-Karosse<br />
hält allerdings nicht an, sondern<br />
haut einfach ab. Die Polizei sucht<br />
Augenzeugen.<br />
Dienstag<br />
Am Sportplatz in Freiburg-Munzingen<br />
entdecken Bauarbeiter<br />
eine GRANATE. Das Gelände<br />
wird abgesperrt, der Kampfmittelbeseitigungsdienst<br />
rückt an.<br />
Gegen Abend ist der Sprengstoff<br />
gesichert und abtransportiert.<br />
Oberbürgermeister Dieter Salomon<br />
begrüßt im Rathaus Tine<br />
Sundthoft, die NORWEGISCHE<br />
Ministerin für Umwelt und Klimaschutz.<br />
Die informiert sich in<br />
Freiburg natürlich über Nachhaltigkeitsstrategien<br />
und begutachtet<br />
alles Wissenswerte von<br />
Nahverkehr bis Vauban.<br />
Mittwoch<br />
Die ersten Schüler haben die<br />
ABITURPRÜFUNGEN hinter sich<br />
die Baulandentwicklung zügig<br />
durchführen zu können“, hieß<br />
es. Ein Aufstellungsbeschluss<br />
und damit der Beginn eines Bebauungsplanverfahrens<br />
sei<br />
demnach für „voraussichtlich<br />
noch dieses Jahr“ geplant, hieß<br />
es in dem Papiervon 2013 weiter.<br />
Doch auch jetzt, im März 2014,<br />
ist davon noch nichts zu sehen,<br />
und das hatte dieser Tage auch<br />
FDP-Fraktionschef Patrick Evers<br />
dann mal gewundert. „Die Wohnungsnot<br />
ist das dringendste<br />
Problem in Freiburg“, kritisierte<br />
er in einem Pressegespräch, „diese<br />
Baugebiete aber wurden nicht<br />
vorangebracht und man hört<br />
auch nichts mehr von ihnen.“<br />
Ohnehin waren von den einstmals<br />
sieben Flächen nur noch<br />
dreiverblieben: Zur Jahreswende<br />
hatte die Stiftungsverwaltung<br />
mitgeteilt, ihre Areale am<br />
Schlierberg nun doch nicht hergeben<br />
zu wollen, was Oberbürgermeister<br />
Dieter Salomon dann<br />
den erfreuten Besuchern des<br />
Neujahrsempfangs des Bürgervereins<br />
Wiehre mitteilen konnte<br />
– dort hatte man die Bebauung<br />
der Hangwiesen schon immer<br />
kritisiert.<br />
WAR NOCH WAS<br />
Die Woche vom 17. bis 22. März<br />
und los geht die übliche Party<br />
auf den städtischen Grünflächen,<br />
vor allem an der Dreisam.<br />
Dort schaut ab und zu auch die<br />
Polizei nach dem Rechten. Nicht<br />
vermeidbar scheint, dass die<br />
Schüler ihren Müll liegen lassen,<br />
laut städtischer Abfallwirtschaft<br />
um die 100 Kilo pro Feier-Tag.<br />
Auf der kleinen Wiese vor dem<br />
Kollegiengebäude II der Uni landet<br />
ein RETTUNGSHUB-<br />
SCHRAUBER. Der holt aber keinen<br />
Patienten, sondern bringt<br />
einen Notarzt zum Einsatzort in<br />
Zusammen mit zwei städtischen<br />
Flächen, die ohne die Stiftungs-Grundstücke<br />
nicht mehr<br />
erschließbar waren, hatte das<br />
Flächenprogramm somit schon<br />
vier Baugebiete weniger. Es verblieben<br />
Areale mit den Namen<br />
„Zum Schwarzen Weg“ in Ebnet,<br />
„Schlangenweg“ in Herdern und<br />
„Bolläcker“ in Opfingen.<br />
Aus dem Stadtplanungsamt<br />
bekommt man zum aktuellen<br />
Stand nur dünne Informationen.<br />
Die Planung für den Schlangenweg<br />
habe man ausgesetzt,<br />
seit klar war, dass dort ein temporäres<br />
Flüchtlingswohnheim<br />
eingerichtet würde, heißt es.<br />
Nun wolle man abwarten, wie<br />
sich die Situation entwickle, und<br />
eventuell später im Jahr die Planungen<br />
wieder aufnehmen.<br />
–Einwände waren da<br />
–<br />
Bei den Gebieten Bolläcker und<br />
Zum Schwarzen Steg verweist<br />
man bei der Stadt auf Abstimmungen<br />
mit den Ortschaftsräten.<br />
Tatsächlichwar man in Ebnet<br />
vergangenes Jahr nicht erfreut<br />
von den Plänen der Stadt<br />
gewesen, den schwarzen Steg<br />
Hier kommen die „kleinen Forscher“ – das Max-Planck-Institut für Immunbiologie<br />
hat jetzt seine eigene Kita.<br />
FOTO: EGGSTEIN<br />
der City – die Dienstfahrzeuge<br />
waren gerade belegt gewesen.<br />
Donnerstag<br />
Fast genau zum offiziellen Frühlingsanfang<br />
kommt der erste<br />
warme Tag und für Freiburg<br />
bricht der gleich noch einen RE-<br />
KORD: Mit der Temperatur von<br />
22,1 Grad wird die alte Bestmarke<br />
für den 20. März aus dem Jahr<br />
1957 eingestellt.<br />
Zwei Vermummte tauchen<br />
vor dem Freiburger Rathaus auf<br />
DEMONSTRATION<br />
Demo für<br />
Erneuerbare<br />
Mehrere hundert Menschen,<br />
darunter viele Unternehmer<br />
und Interessensgruppen aus der<br />
Solar- und Windenergiebranche<br />
sowie Umweltverbände, haben<br />
gestern in Freiburg für die Fortsetzung<br />
der Energiewende demonstriert.<br />
Auf der Abschlusskundgebung<br />
auf dem Augustinerplatz<br />
kritisierten Redner wie<br />
Ursula Sladek von den Energiewerken<br />
Schönau vor allem die<br />
von der Bundesregierung geplante<br />
Novelle des Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetzes. Unter dem<br />
gemeinsamen Motto „Energiewende<br />
retten – Sonne und Wind<br />
statt Fracking, Kohle und Atom“<br />
fanden ähnliche Veranstaltungen<br />
gestern in ganz Deutschland<br />
statt.<br />
JKI<br />
Weniger und langsamer<br />
möglicherweise deutlich rascher<br />
als bisher vorgesehen einer Bebauung<br />
zuzuführen. Und auch<br />
in Opfingen gab es Einwände –<br />
so sollte die Stadt doch erst einmal<br />
dafür sorgen, dass für eine<br />
wachsende Bevölkerung in den<br />
westlichen Teilorten auch die Infrastruktur<br />
stimme – beispielsweise<br />
genügend Schulkapazitäten<br />
in zumutbarer Entfernung.<br />
Mittlerweile aber, sagt Ortsvorsteher<br />
Hans-Jürgen Stadelhofer,<br />
würde man einem Aufstellungsbeschluss<br />
wohl zustimmen<br />
– an Einsprüchen aus Opfingen<br />
jedenfalls liege es nicht,<br />
dass sich die Realisierung der<br />
doch als so schnell entwickelbar<br />
prognostizierten Gebiete verzögere.<br />
Stadelhofer vermutet eher<br />
Kapazitätsprobleme bei der<br />
Stadt. Edith Lamersdorf, Sprecherin<br />
der Stadtverwaltung, bezeichnet<br />
die Dauer der Verfahren<br />
als durchaus normal. Wie<br />
einst die offenbar äußerst optimistische<br />
Prognose in die Gemeinderatsvorlage<br />
kam, nach<br />
der die Prozedur bereits Ende<br />
vergangenen Jahres hätte abgeschlossen<br />
sein sollen, war nicht<br />
zu erfahren.<br />
– und kippen SAND vor den Eingang,<br />
ein halbes Kilo nur, die<br />
Hochzeitspaare, die den Durchgang<br />
hauptsächlich nutzen, können<br />
weiter passieren. Das Bekennerschreiben<br />
folgt: „Wir haben<br />
heute mit 500 g Sand das Rathaus<br />
attackiert, um unserer Not<br />
mit Nachdruck Ausdruck zu verleihen.“<br />
Absender ist die Wagenburg<br />
„Sand im Getriebe“, die einen<br />
neuen Stellplatz sucht.<br />
Im Industriegebiet Nord versammeln<br />
sich die KLEINEN FOR-<br />
SCHER, um die Eröffnung ihrer<br />
gleichnamigen Kindertagesstätte<br />
zu feiern. Eingerichtet wurde<br />
die Kita vom Max-Planck-Institut<br />
für Immunbiologie und Epigenetik.<br />
Freitag<br />
Die Freiburger Pestalozzi-Realschule<br />
darf sich seit diesem Tag<br />
„Schule ohne Rassismus – Schule<br />
mit Courage“ nennen, die Auszeichnung<br />
hat ihr das bundesweite<br />
Schulnetzwerk Aktion<br />
Courage verliehen. Die Schüler<br />
haben sich unter anderem durch<br />
einen Videoclip und einen „Kick<br />
gegen Rassismus“ um den Titel<br />
beworben.<br />
JKI
Der Sonntag · 23. März 2014 DIE DRITTE SEITE 3<br />
Der Siegeszug des Don Quichotte<br />
Christoph Schwalb aus Gundelfingen kämpft seit 15 Jahren gegen die Mühlen der Justiz – für den freien Zugang zu GERICHTSURTEILEN<br />
DANIEL GRÄBER<br />
A<br />
ns Aufgeben habe er nie<br />
gedacht, sagt Christoph<br />
Schwalb. Auch wenn seine<br />
Frau ihn von Anfang an gewarnt<br />
habe, vor einem aussichtslosen<br />
Kampf gegen einen übermächtigen<br />
Gegner. „Da bekommst du es<br />
mit der geballten Staatsmacht<br />
zu tun“, habe sie ihm immer wieder<br />
gesagt. Ein Gerichtsverfahren<br />
gegen die Gerichte, das könne<br />
er gar nicht gewinnen. Sie sah<br />
ihren Mann, Softwareunternehmer<br />
aus Gundelfingen, schon als<br />
moderne Version des Don Quichotte,<br />
der mit der Lanze bewaffnet<br />
den Windmühlen entgegenritt.<br />
Schwalbs Kampf gegen die<br />
Mühlen der deutschen Justiz<br />
währt nun schon 15 Jahre. „Meine<br />
Frau hatte eigentlich immer<br />
recht behalten“, sagt Schwalb.<br />
„Bis Mai letzten Jahres.“<br />
Christoph Schwalb wirkt nicht<br />
wie ein besessener Windmühlenbekämpfer,<br />
nichtwie ein hitzköpfiger<br />
Querulant. Der 54-Jährige<br />
führt seinen Kampf ruhig,<br />
sachlich und wohlüberlegt. Aber<br />
mit einer Hartnäckigkeit, die daher<br />
rührt, dass er sich absolut im<br />
Recht sieht. Das, was seine Gegner<br />
tun, sei eindeutig Unrecht,<br />
ist Schwalb überzeugt. Seine<br />
Gegner sind: ein halbprivatisiertes<br />
Staatsunternehmen, das<br />
Bundesjustizministerium und<br />
die obersten deutschen Gerichte<br />
samt Bundesverfassungsgericht.<br />
Das Thema, wegen dem sich<br />
Schwalb mit der Justiz streitet,<br />
klingt beim ersten Hörenwie das<br />
Nischenproblem einer hochspezialisierten<br />
Branche. Aber das ist<br />
es nicht. Zwar geht es um Datenbanken,<br />
Schlagwortsystematiken,<br />
Paragrafenverknüpfungen<br />
und dokumentarische Zusammenfassungen.<br />
Doch vor allem<br />
geht es um die Frage, wem die<br />
Urteile gehören, die tagtäglich<br />
an deutschen Gerichten „im Namen<br />
des Volkes“ gesprochen<br />
werden, und wer mit ihnen Geld<br />
verdienen darf.<br />
Christoph Schwalbs Hartnäckigkeit<br />
steht ein staatliches<br />
„Kartell“ gegenüber, das jahrelang<br />
sehr gut funktioniert hat,<br />
auch wenn es von Anfang an<br />
Zweifel an seiner Rechtmäßigkeit<br />
gab. „Ich habe die Hartnäckigkeit<br />
dieses Kartells unterschätzt“,<br />
sagt Schwalb. Er sitzt im<br />
Erdgeschoss seines neuen Domizils,<br />
einer Villa, die der Garnfabrikant<br />
Gütermann 1923 in Gutach<br />
bei Waldkirch bauen ließ.<br />
Die großzügigen Wohnräume<br />
sind erst spärlich eingerichtet.<br />
Durch hohe Sprossenfenster<br />
blickt man in den Garten, der angelegt<br />
ist wie ein englischer Park<br />
in Miniaturform. In der dritten<br />
Etage will Schwalb seine Firma<br />
Lexxpress unterbringen, noch<br />
JURISwurde ab 1973 als elektronisches<br />
Rechtsinformationssystem<br />
durch den Bund<br />
aufgebaut und 1985 in eine<br />
eigenständige GmbH überführt.<br />
Im Laufe der Jahre wurde<br />
das Staatsunternehmen<br />
schrittweise privatisiert. Heute<br />
hält der Bund mit 50,01 Prozent<br />
nur noch eine knappe<br />
Mehrheit der Anteile. Rund<br />
45 Prozent gehören einem niederländischen<br />
Verlag, der inzwischen<br />
von einer französischen<br />
Gruppe aufgekauft wurde.<br />
Neben dem Saarland und<br />
weiteren Verlagen ist auch der<br />
Freiburger Haufe-Verlag an<br />
Juris beteiligt, allerdings nur<br />
mit 0,24 Prozent.<br />
ist deren Sitz Gundelfingen. Seine<br />
Frau und er sind Geschäftsführer,<br />
Angestellte haben sie keine.<br />
„Oben sind etwa 130 Quadratmeter<br />
für Büros, also genug<br />
Platz, um zu expandieren“, sagt<br />
er. Er will seine Rechtsdatenbank,<br />
die vor allem Juraverlage<br />
mit aktuellen Gesetzestexten<br />
beliefert, ausbauen. Er will neue<br />
Kunden gewinnen, neue Geschäftsmodelle<br />
entwickeln und<br />
Mitarbeiter einstellen. „Die Verbindung<br />
von Rechtswissenschaft<br />
und Informationstechnik<br />
ist ein sehr interessanter Markt“,<br />
sagt Schwalb. Nur werde dieser<br />
Markt vom Monopolisten Juris<br />
beherrscht. „Noch“, fügt er hinzu.<br />
Denn das Juris-Monopolwackelt.<br />
Sollte es fallen, wäre das<br />
Schwalbs Verdienst.<br />
Wer sich über die deutsche<br />
Rechtsprechung informieren<br />
will, nachlesen möchte, wie Gerichte<br />
die Gesetze auslegen,<br />
kommt an der Datenbank der<br />
Firma Juris kaumvorbei. Das Unternehmen<br />
gehört noch zur guten<br />
Hälfte dem deutschen Staat,<br />
aber zu mehr als 45 Prozent einer<br />
französischen Verlagsgruppe<br />
(siehe Fakten). Alle Richter,<br />
Staatsanwälte und die meisten<br />
Anwälte nutzen Juris. Denn einen<br />
vollständigen Überblick<br />
FAKTEN<br />
„Hartnäckigkeit dieses Kartells unterschätzt“: Softwareunternehmer Schwalb in seinem neuen Domizil und künftigen Firmensitz in Gutach bei<br />
Waldkirch. Mit seiner Klage konnte er dem Bundesverfassungsgericht Verfassungsbruch nachweisen.<br />
FOTO: GRÄBER<br />
CHRISTOPH SCHWALB ist Softwareentwickler<br />
und war lange<br />
Jahre Geschäftsführer der Firma<br />
Lexxware, die 1997 von<br />
Haufe übernommen wurde.<br />
Für den Haufe-Verlag saß<br />
Schwalb im Sachverständigenrat<br />
der Juris GmbH und lernte<br />
so deren enge Zusammenarbeit<br />
mit der deutschen Justiz<br />
kennen. Mit der Idee, in derselben<br />
Weise vom Dokumentationsservice<br />
der Bundesgerichte<br />
zu profitieren, machte<br />
er sich selbstständig und gründete<br />
im Jahr 2000 die Firma<br />
Lexxpress. Doch bis heute erhält<br />
er von keinem Gericht die<br />
Urteilsdaten, die es an Juris<br />
liefert.<br />
DAG<br />
über die wichtigsten Urteile zu<br />
jeder Rechtsfrage erhält man<br />
nur dort. Das Unternehmen Juris<br />
macht jährlich wachsende<br />
Millionengewinne, die sich<br />
staatliche und private Gesellschafter<br />
teilen.<br />
Das Geschäftsmodell ist einfach:<br />
Gerichte und<br />
Behörden des Bundes<br />
nutzen die Datenbank<br />
kostenlos,<br />
im Gegenzug erhält<br />
Juris alle wesentlichen<br />
Urteile,<br />
fachkundig ausgewählt<br />
und fertig<br />
aufbereitet durch<br />
staatlich bezahlte<br />
Dokumentare. An<br />
allen Bundesgerichten arbeiten<br />
Fachjuristen für Juris. Sie durchforsten<br />
Rechtsprechung und -literatur,<br />
fassen Entscheidungen<br />
zusammen, verknüpfen sie datenbankgerecht<br />
mit anderen Inhalten<br />
und ordnen die passenden<br />
Schlagwörter zu. Ein Service,<br />
den der Steuerzahler bezahlt,<br />
von dem aber nur eine einzige<br />
Firma profitiert. Andere Datenbankbetreiber<br />
wie Schwalbs Firma<br />
Lexxpress erhalten Gerichtsentscheidungen<br />
nur als unbearbeitete<br />
Rohfassung, also den<br />
nackten Urteilstext. Und sie<br />
müssen dafür bezahlen. In Baden-Württemberg<br />
13 Euro je Entscheidung.<br />
Schwalb fordert, dieselben Daten<br />
zu denselben Bedingungen<br />
wie Juris zu erhalten. Nicht, weil<br />
er sich dadurch ein großes Geschäft<br />
verspricht, sondern weil<br />
dann ein freierer Zugang zu Gerichtsentscheidungen<br />
möglich<br />
wäre. „Wenn ich die Daten bekomme,<br />
müssen sie auch allen<br />
anderen zur Verfügung stehen.<br />
Dann entwickelt sich Wettbewerb<br />
und die Allgemeinheit<br />
würde davon profitieren.“<br />
Anders als zum Beispiel in Österreich<br />
gibt es in Deutschland<br />
keine umfassende kostenlose<br />
Rechtsdatenbank, in der sich<br />
Bürger im Internet über Gerichtsentscheidungen<br />
informieren<br />
können. Jedes Bundesland<br />
und jedes Bundesgericht kocht<br />
sein eigenes Süppchen, deren<br />
Online-Veröffentlichungen sind<br />
unvollständig und schwer<br />
durchsuchbar. Gemeinnützige<br />
Initiativen wie Openjur.de versuchen,<br />
diesen Missstand zu beheben,<br />
doch die Justiz legt ihnen<br />
immerwieder Steine in den Weg.<br />
Openjur-Gründer Benjamin Bremert<br />
beobachtet<br />
Schwalbs Rechtsstreit<br />
genau. Die<br />
beiden kennen<br />
sich und wollen im<br />
Grunde dasselbe.<br />
1999 hat Christoph<br />
Schwalb zum<br />
ersten Mal geklagt.<br />
Gegen den Bundesgerichtshof.<br />
Er<br />
wollte dessen dokumentarisch<br />
aufbereitete Entscheidungen.<br />
„Das Bundesministerium<br />
der Justiz hat den Vertrag<br />
mit Juris in die Prozessakten<br />
gelegt, wollte dann aber, dass ich<br />
nicht hineinsehen darf“, erinnert<br />
sich Schwalb. „Das geht<br />
nicht. Prozessakten müssen beiden<br />
Parteien offenstehen.“ Den<br />
Vertrag durfte er schließlich sehen,<br />
gewinnen konnte er jedoch<br />
nicht. Bis vor das Bundesverfassungsgericht<br />
zog er damals.<br />
„Die Mannheimer<br />
Richter haben<br />
mein Vertrauen<br />
in den Rechtsstaat<br />
wiederhergestellt.“<br />
Christoph Schwalb,<br />
Softwareentwickler<br />
Doch die höchsten Richter des<br />
Landes weigerten sich, Schwalbs<br />
Fall anzunehmen. „Da wurde<br />
mir klar, dass die Justiz mit allen<br />
Tricks arbeitet“, sagt er. „Denn<br />
das Bundesverfassungsgericht<br />
ist ja selbst Teil des Kartells.“<br />
2006 trat das Informationsweiterverwendungsgesetz<br />
in<br />
Kraft. Auf Druck der EU wurden<br />
Behörden dazu verpflichtet,<br />
wirtschaftlich gewinnbringende<br />
Informationen allen zur Verfügung<br />
zu stellen, die sie möchten.<br />
Exklusiv-Belieferungen sind<br />
ausdrücklich verboten. Noch in<br />
ihrem aktuellen Geschäftsbericht<br />
bewertet Juris das Informationsweiterverwendungsgesetz<br />
als Risiko.<br />
Schwalb startete einen neuen<br />
Angriff. Diesmal wählte er den<br />
stärksten Gegner, er verlangte<br />
die Juris-Daten des Bundesverfassungsgerichts.<br />
„Ich hatte die<br />
Hoffnung, dass die Verfassungsrichter<br />
einsehen, dass das Juris-<br />
Monopol nicht mehr zu halten<br />
ist.“ Doch die Hoffnung erwies<br />
sich als falsch. Das Karlsruher<br />
Gericht stellte sich stur. In erster<br />
Instanz unterlag Schwalb. Doch<br />
dann gelang ihm im Mai 2013<br />
vor dem Verwaltungsgerichtshof<br />
in Mannheim ein Sieg, der<br />
bundesweit für Aufmerksamkeit<br />
sorgte und am guten Ruf des<br />
Bundesverfassungsgerichts<br />
kratzte. „Zum ersten Mal bin ich<br />
auf wirklich unabhängige Richter<br />
gestoßen, die keine Angst davor<br />
hatten, sich mit der Spitze<br />
der Justiz anzulegen“, sagt<br />
Schwalb. „Sie haben mein Vertrauen<br />
in den Rechtsstaat wiederhergestellt.“<br />
Das Urteil der Mannheim<br />
Richter liest sich wie eine schallende<br />
Ohrfeige, wie ein vernichtender<br />
Schlag gegen die bisherige<br />
Praxis der Urteilsveröffentlichung<br />
in Deutschland. Dem<br />
Bundesverfassungsgericht wird<br />
darin nicht nur ein Verstoß gegen<br />
das Informationsweiterverwendungsgesetz<br />
vorgeworfen,<br />
sondern auch einer gegen das<br />
Grundgesetz. Der Staat muss alle<br />
Bürger gleich behandeln, steht<br />
in Artikel 3. Und das gelte auch<br />
bei der Belieferung mit Urteilsdaten.<br />
Schwalb ging davon aus, dass<br />
Andreas Voßkuhle, Präsident des<br />
Verfassungsgerichts, das Urteil<br />
aus Mannheim akzeptierenwürde.<br />
Dann wäre das Juris-Monopol<br />
gekippt. Doch Voßkuhle legte<br />
im Juni 2013 Revision ein. Nun<br />
muss das Bundesverwaltungsgericht<br />
in Leipzig entscheiden, das<br />
selbst in gleicher Weise mit Juris<br />
zusammenarbeitet. Schwalb<br />
warf den Leipziger Richtern deshalb<br />
Befangenheit vor und sorgte<br />
damit für eineungewöhnliche<br />
Entscheidung: Die Bundesverwaltungsrichter<br />
stellten im Februar<br />
2014 die eigene Unbefangenheit<br />
fest. Ihr Hauptargument<br />
ANZEIGE<br />
lautet: Ansonsten könne der<br />
Rechtsstreit ja nicht entschieden<br />
werden, sondern würde in einer<br />
Sackgasse enden. „Das geht eigentlich<br />
nicht“, sagt Schwalb.<br />
„Niemand darf Richter in eigener<br />
Sache sein.“ Aber er hält erstmal<br />
still und wartet ab, wie die<br />
Hauptverhandlung in Leipzig<br />
ausgehen wird. Einen Termin<br />
gibt es noch nicht. Er selbst ist<br />
skeptisch, doch sein Anwalt<br />
meint, die Chancen stünden<br />
nicht schlecht. Dann würde der<br />
aussichtslose Kampf des Don<br />
Quichotte zum Siegeszug.<br />
<br />
<br />
24. bis 29.03.2014<br />
„Konzentrier dich doch mal. Hättest<br />
du bis zum Schluss zugehört, wären<br />
dir die vielen Fehler nicht passiert!“<br />
Diese Aussagen hat Lukas schon<br />
oft gehört. Viele schwere Wörter hat<br />
er richtig geschrieben. Aber diese<br />
vielen kleinen Fehler zwischendurch:<br />
<br />
<br />
„Es muss also an der Konzentration<br />
liegen!“<br />
So wie Lukas geht es vielen Kindern.<br />
Oft sind schon die kleinen, so<br />
genannten Flüchtigkeitsfehler ein<br />
Hinweis auf das Vorliegen einer besonderen<br />
Problematik im Lese-/Rechtschreibbereich.<br />
Kinder sind dann gar<br />
nicht in der Lage, ihre Arbeiten gezielt<br />
nach Fehlern durchzusehen. Wichtige<br />
Rechtschreibstrategien sind nicht<br />
verstanden oder können nicht angewendet<br />
werden. Das tägliche Üben zu<br />
Hause oder bei der Nachhilfe bringt<br />
hier keinen Erfolg.<br />
Durch eine gezielte Förderung<br />
können diese Schwierigkeiten aber<br />
systematisch behoben werden. Hierzu<br />
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4 LOKALES Der Sonntag · 23. März 2014<br />
W<br />
er denn hier erwartet<br />
werde, fragt ein Passant<br />
mittleren Alters<br />
den Kameramann vor dem Stubenhaus<br />
in der malerischen<br />
Altstadt Staufens.<br />
Einige Journalisten,<br />
Fotografen,<br />
Fernsehleute stehen<br />
vor dem Eingang<br />
des historischen<br />
Gemäuers<br />
und blicken die<br />
Straße hinab. Sie<br />
warten auf Winfried<br />
Kretschmann,<br />
den Landesvater.<br />
Der Passant<br />
kehrt zu seiner<br />
Frau zurück, die<br />
ein paar Schritte<br />
entfernt stehen geblieben<br />
ist. „Dacht’ ich mir’s<br />
doch“, sagt sie freudig. „Den<br />
wollte ich schon immer mal sehen.“<br />
Nach fünf Minuten rollen<br />
zwei schwarze Mercedes-Limousinen<br />
an. Kretschmann<br />
steigt aus der ersten aus. Die Kameras<br />
stürzen sich auf ihn.<br />
Kein Zweifel, der Grünen-Politiker<br />
ist ein populärer Ministerpräsident.<br />
Das erkennen sogar<br />
politische Gegner an. Und dieser<br />
Termin am Donnerstagmittag<br />
in Staufen ist keiner, der<br />
Kretschmanns Popularität bedrohen<br />
könnte. Im Gegenteil.<br />
Denn der Regierungschef<br />
kommt, um das Scheckbuch zu<br />
zücken. Das Land Baden-Württemberg<br />
greift gemeinsam mit<br />
den kommunalen Spitzenverbänden<br />
der Stadt Staufen kräftigunter<br />
die Arme. 24 Millionen<br />
Euro sollen helfen, Staufen<br />
vorm Zerreißen zu bewahren.<br />
GESICHT DER WOCHE<br />
MINISTERPRÄSIDENT KRETSCHMANN IN STAUFEN<br />
Landesvater zückt Scheckbuch<br />
Winfried Kretschmann<br />
bringt Millionenhilfe<br />
nach Staufen. FOTO: DPA<br />
Nach einer Erdwärmebohrung<br />
im Jahr 2007 begann der Untergrund<br />
des Stadtzentrums ein<br />
gefährliches Eigenleben zu entwickeln.<br />
Er hebt sich. Bis zu elf<br />
Millimeter im Monat<br />
waren es mal,<br />
inzwischen gelang<br />
es, die Hebungen<br />
auf drei Millimeter<br />
im Monat zu senken.<br />
Gestoppt sind<br />
sie aber noch nicht.<br />
Gebäude der malerischen<br />
Altstadt<br />
sind von Rissen<br />
übersäht, auch das<br />
Rathaus ist betroffen.<br />
Die Millionen<br />
hilfe aus Stuttgart<br />
soll dazu dienen,<br />
weitere Schäden<br />
zu verhinden. Um alle Häuser<br />
wieder instand zu setzen, wird<br />
das Geld nicht ausreichen. Was<br />
passiert, wenn es aufgebraucht<br />
ist, fragt deshalb ein Journalist,<br />
nachdem Kretschmann den<br />
Vertrag mit der Stadt Staufen<br />
vor den Kameras unterschrieben<br />
hat. „Dann wird neu verhandelt“,<br />
antwortet er und fügt<br />
ganz väterlich hinzu: „Auch<br />
dann wird das Land die Stadt<br />
Staufen nicht allein lassen.“<br />
Beim Rausgehen tauschen sich<br />
zwei Herren darüber aus, was<br />
Kretschmann am Anfang seiner<br />
Rede behauptet hat. Heute<br />
sei ein Tag der Hoffnung für<br />
Staufen, sagte er da. „Ein Tag der<br />
Hoffnung ist es eigentlich noch<br />
nicht“, meint einer der beiden<br />
Zuhörer. „Der kommt erst,<br />
wenn sich der Untergrund<br />
nicht mehr bewegt.“<br />
DANIEL GRÄBER<br />
Mehr Macht für die Jugend<br />
Fast 18 000 junge Menschen dürfen in Freiburg bald WÄHLEN – Wie motiviert man sie<br />
Am 25. Mai wird der Gemeinderat<br />
gewählt. Erstmals<br />
dürfen auch 16- und<br />
17-Jährige zur Wahl gehen,<br />
die Erstwähler machen<br />
gleich elf Prozent der Wahlberechtigten<br />
in Freiburg<br />
aus. Das Jugendbüro will<br />
diese Gruppe mobilisieren.<br />
MORITZ NEUFELD<br />
Für alle Freiburger<br />
16- und 17-Jährigen<br />
ist es dieses<br />
Jahr so weit: Zum<br />
ersten Mal sind<br />
auch sie wahlberechtigt.<br />
Laut aktueller<br />
Statistik der Stadt<br />
Freiburg dürfen 17752<br />
Freiburger bei der<br />
Kommunalwahl im<br />
Mai zum ersten Mal einen<br />
Zettel in die Urne<br />
werfen, das sind über 10 Prozent<br />
der Wahlberechtigten. Davon<br />
sind 3482 unter 18 Jahre alt. Werden<br />
sie von ihrem neuen Recht<br />
Gebrauch machen Sind sie<br />
überhaupt darauf vorbereitet<br />
Mit der Kampagne „Wählen<br />
16+“ will das Freiburger Jugendbüro<br />
die jungen Wähler informieren<br />
und auch motivieren,<br />
überhaupt zur Wahl zu gehen.<br />
5 000 Euro hat die Kampagne<br />
gekostet, schätzt Jürgen Messer<br />
vom Jugendbüro. Das sei kein<br />
Vergleich zu den Summen, die<br />
Parteien ausgeben, um Erwachsene<br />
an die Urne zu bewegen.<br />
Doch auch mit diesem begrenzten<br />
Budget könne man einiges<br />
bewegen. Zunächst sollen<br />
An Schulen gab es schon U18-Wahlen, im Mai dürfen unter 18-jährige nun auch den „echten“<br />
Gemeinderat wählen. Links: Plakat für Forderungen an Stadträte. FOTO: CHARLOTTE WITTNEBEL<br />
Jugendliche informiert<br />
werden: Was macht der<br />
Gemeinderat, wie läuft die Kommunalwahl<br />
ab Auf der eigens<br />
eingerichteten Website können<br />
sich die Jugendlichen anschauen,<br />
wie Freiburgs Gemeinderäte<br />
überhaupt aussehen und wofür<br />
sie stehen.<br />
–Das Ziel: Jugendliche aller<br />
Milieus ins Boot holen<br />
–<br />
Längst nicht jeder Erwachsene<br />
könnte das Prinzip der Kommunalwahl<br />
aus dem Stegreif erklären.<br />
In einem fünfminütigen Videowerden<br />
die Aufgaben des Gemeinderats<br />
und der Ablauf der<br />
Wahl einfach aufbereitet. Der<br />
Clip ist ein Projekt der beiden<br />
Mädchen, die im Jugendbildungswerk<br />
ihr Freiwilliges Soziales<br />
Jahr machen. Und es ist ein<br />
Erfolg: In der ersten Woche wurde<br />
es über 600 Mal angesehen.<br />
Jürgen Messer und seine Kollegin<br />
Ronja Posthoff gehen auch<br />
direkt in die Schulen: 43 neunte<br />
und zehnte Klassen in zwölf<br />
Schulen jeder Art werden sie in<br />
den nächsten Wochen besuchen.<br />
So erreichen sie über 1 000 Schüler<br />
unterschiedlichster Milieus,<br />
rechnet Messer nicht ohne Stolz<br />
vor. Meist sind auch Gemeinderäte<br />
dabei, die ihre Arbeit vorstellen<br />
und Fragen beantworten.<br />
Um 16- und 17-Jährige aller Interessensgruppen<br />
zu erreichen, kooperiert<br />
das Jugendbüro mitverschiedenen<br />
Partnern, vom Ring<br />
politischer Jugend bis hin zum<br />
Jugendclub des SC Freiburg.<br />
Die Kampagne „Wählen 16+“<br />
will zeigen, dass die Jugendlichen<br />
mit ihren Stimmen auch<br />
wirklich etwas bewegen können.<br />
Bei einem Aktionstag im Freiburger<br />
Rathaus am 2. Mai können<br />
Jugendliche ihre Forderungen<br />
an den neuen Gemeinderat<br />
auf Plakate schreiben. Auch über<br />
ein Online-Voting auf der Website<br />
können Vorschläge für Themen<br />
an den Gemeinderat gemacht<br />
werden. Kandidaten aller<br />
Fraktionen, so ist der Plan, sollen<br />
danach einen Vertrag unterzeichnen<br />
und versichern, dass<br />
sie sich mit den Themen auseinandersetzen.<br />
Beim Jugendbüro<br />
sind bereits 800 Anmeldungen<br />
für den Aktionstag eingegangen.<br />
> http://16plus.freiburgxtra.de<br />
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Der Sonntag · 23. März 2014 LOKALES 5<br />
Bei der Pflege hilft die ganze Familie mit. Vorne: Cornelia Lorey (links) und Ursula Gumbel. FOTO: RSO<br />
Familie mit im Boot<br />
Interview: Ursula Gumbel berät Angehörige von DEMENZKRANKEN<br />
Wenn ein Familienmitglied<br />
dement wird, sind Angehörige<br />
oft nicht vorbereitet.<br />
Die Studie Fabel untersucht,<br />
wie Ehrenamtliche sich einbringen<br />
können. Eine von<br />
ihnen ist Ursula Gumbel,<br />
die Cornelia Lorey mit ihrer<br />
dementen Schwiegermutter<br />
unterstützte. Das Duo<br />
über Erfahrungen und<br />
Tipps für andere.<br />
Frau Gumbel, Frau Lorey, Sie sind<br />
beide Ärztinnen. Ein Glücksfall,<br />
dass Sie im Projekt Fabel aneinander<br />
vermittelt wurden<br />
URSULA GUMBEL: Das spielte<br />
kaum eine Rolle. Vermutlich<br />
könnten wir zwei Medizinerinnen<br />
sehr genau erklären, was im<br />
Gehirn von Demenzkranken<br />
anatomisch und physiologisch<br />
vor sich geht. Doch über deren<br />
Alltag sagt das nichts aus, und<br />
um den geht es bei Fabel: Was<br />
passiert in einer Familie, wenn<br />
ein Mitglied dement wird<br />
Frau Lorey, wann merkten Sie,<br />
dass Ihre Schwiegermutter die<br />
Krankheit hat<br />
CORNELIA LOREY: Es gab keinen<br />
Aha-Effekt, aber die merkwürdigen<br />
Situationen häuften sich.<br />
Rosemarie, die Mutter meines<br />
Mannes, war immer sehr gepflegt.<br />
Plötzlich ging sie in Jogginghosen<br />
zu einer Einladung<br />
oder legte beim Abendessen ihr<br />
Gebiss auf den Tisch. Richtige<br />
Hämmer waren das, auch fleckige<br />
Kleidung, unangemessenes<br />
Fluchen und Schimpfen, oder<br />
dass sie Termine vergaß. Verwandte,<br />
Nachbarn und Freunde<br />
von Rosemarie ärgerten und distanzierten<br />
sich. Langsam begriff<br />
ich das Problem.<br />
Wie hat Frau Gumbel geholfen<br />
LOREY: Vor allem mit ihrer Erfahrung:<br />
Sie hat selbst drei Jahre<br />
lang ihre demente Mutter gepflegt.<br />
Ihre Rollewar es auch, mir<br />
immer wieder einen Schubs in<br />
die Richtung zu geben, in die ich<br />
ohnehin tendierte: Zum Beispiel<br />
sagte ich von Beginn an, dass ich<br />
Rosemarie nicht alleine pflegen<br />
kann und will.<br />
Der Bruder Ihres Mannes lebt<br />
mit seiner Familie auch in Ihringen.Wie<br />
kam es, dass Sie sich so<br />
verantwortlich fühlten<br />
LOREY: Ich ertrage es nicht, einen<br />
geliebten Menschen ins<br />
Heim zu geben. Mein Mann und<br />
sein Bruder stehen ihrer Mutter<br />
aber noch viel näher als ich und<br />
konnten lang nicht begreifen,<br />
dass sie langsam ihre Persönlichkeit<br />
verlieren wird – zumal mein<br />
Schwiegervater chronisch krank<br />
ist und mit Rosemaries Demenz<br />
viel Arbeit auf alle zukam. Deshalb<br />
übernahm ich den Part und<br />
ließ unter anderem die Diagnose<br />
bestätigen und die Pflegestufe<br />
anerkennen, schwarz auf weiß.<br />
setzten wir uns alle gemeinsam<br />
an den Küchentisch.<br />
Und jetzt ist alles in trockenen<br />
Tüchern<br />
LOREY: Das Gespräch mit Frau<br />
Gumbel und meiner Familie hat<br />
geholfen: Mein Mann hilft nun<br />
sehrviel bei der Betreuung. Mein<br />
Schwager übernimmt viel Bürokratisches<br />
und seine Frau gibt<br />
Bescheid, wenn bei Rosemarie<br />
etwas Unerwartetes passiert,<br />
denn siewohnen im selben Haus<br />
wie sie. Auch meine drei Söhne<br />
besuchen ihre Oma oft. Sie können<br />
mittlerweile damit umgehen,<br />
dass sie dreimal pro Woche<br />
vermeintlich im Lotto gewinnt …<br />
GUMBEL: … diese Kinder wachsen<br />
sehr aufgeklärt über demente<br />
Menschen auf. Dazu gehört<br />
aber, dass sich von heute auf<br />
morgen alles ändern kann, weil<br />
die Krankheit in ein neues Stadium<br />
übergeht. Ich habe Frau Lorey<br />
ermutigt, Alternativen für<br />
Notfälle zu suchen. Schließlich<br />
hat sie noch drei Schulkinder<br />
und ist berufstätig. Eine Alternative<br />
wäre die Tagespflege – wir<br />
wissen jetzt, dass die Schwiegermutter<br />
dort kurzfristig hinkönnte.<br />
Dreifache Herausforderung<br />
FESSENHEIM Fehlende Evakuierungspläne, Sicherheitslücken, ausstehende Studie<br />
Die Strahlenschutzkommission<br />
der Bundesregierung hat vor<br />
zwei Wochen die Landesregierung<br />
und die Regierungspräsidien<br />
mit der Empfehlung überrumpelt,<br />
Katastrophenschutzpläne<br />
für Atomunfälle zu erarbeiten<br />
(Der Sonntag berichtete).<br />
In dieser Woche haben die vier<br />
Regierungspräsidien im Innenministerium<br />
in Stuttgart erstmals<br />
darüber beraten – und sich<br />
vertagt. Für das Regierungspräsidium<br />
Freiburg ist dies eine dreifache<br />
Herausforderung. Mit Fessenheim<br />
im Elsass sowie Leibstadt<br />
und Beznau in der Nordschweiz<br />
gibt es drei grenznahe<br />
Atomkraftwerke. Die Umweltschutzorganisation<br />
Greenpeace<br />
hat diese Woche mit einer spektakulären<br />
Aktion auf eine weitere<br />
Schwachstelle des AKW Fessenheim<br />
aufmerksam gemacht.<br />
Wie lässt sich die Bevölkerung<br />
im Umkreis von sechs Kilometern<br />
eines Atomkraftwerks in<br />
sechs Stunden evakuieren Und<br />
im Umkreis von 20 Kilometern<br />
in 24 Stunden Ergebnisse konnte<br />
man nach dem ersten Treffen<br />
von Vertretern der vier Regierungspräsidien<br />
in Stuttgart<br />
nicht erwarten. Bis zum nächsten<br />
Treffen invier Wochen sollen<br />
die Regierungspräsidien aber<br />
„Pläne und Eckpunkte“ vorlegen,<br />
wie Innenministeriumssprecher<br />
Günter Lohs sagt. Falls das<br />
nicht möglich sei, sollten wenigstens<br />
die Probleme klar benannt<br />
werden. „Gründlichkeit<br />
geht vor Tempo“, sagt Lohs.<br />
Selbst wenn es gelingen sollte,<br />
die von der Strahlenschutzkommission<br />
empfohlenen Evakuierungspläne<br />
zu erarbeiten, stellt<br />
sich die Frage, ob das Szenario<br />
realistisch ist: Denn es basiert<br />
auf Windstille. Um die Atomkraftwerke<br />
werden auf Plänen<br />
gleichmäßige Kreise im Abstand<br />
von 5, 20 und 30 Kilometer gezogen,<br />
die für die Intensität des radioaktiven<br />
Niederschlags stehen<br />
sollen. Das Ökoinstitut Darmstadt<br />
hat für Fessenheim schon<br />
1992 darauf hingewiesen, dass<br />
am Oberrhein zumeist ein Südwestwind<br />
weht. Entsprechend<br />
müssten sich realistische Evakuierungspläne<br />
an der Hauptwindrichtung<br />
orientieren – und alle<br />
anderen möglichen Wetterszenarien<br />
berücksichtigen.<br />
Kein Thema waren mögliche<br />
Evakuierungen bei der Sitzung<br />
der Überwachungskommission<br />
(Clis) diese Woche im Elsass. Zu<br />
den Sitzungen werden auch Behördenvertreter<br />
aus Südbaden<br />
eingeladen. Der Erste Landesbeamte<br />
des Landkreises Breisgau-<br />
Hochschwarzwald, Martin Barth,<br />
hat im Nachgang zur Sitzung<br />
vom Mittwoch kritisiert, dass die<br />
französischen Behörden bei ihren<br />
„Stresstests“ für Atomanlagen<br />
nur die Sicherheit im Erdbebenfall<br />
untersucht hätten.<br />
–Was passiert, wenn der<br />
Damm bricht<br />
–<br />
Diese sei laut den vorgelegten<br />
Gutachten zwar gegeben, die<br />
Möglichkeit eines Dammbruchs<br />
als Folge einer Schiffskatastrophe<br />
auf dem Rhein oder eines<br />
Terroranschlags werde von den<br />
Franzosen abervöllig außer Acht<br />
gelassen. „Das ist eine politische<br />
Entscheidung“, so Barth. Man erwarte,<br />
dass Frankreich für seine<br />
„Stresstests“ auch diese Möglichkeiten<br />
in Erwägung zieht. Es<br />
müssten auf beiden Rheinseiten<br />
die gleichen Kriterien für die<br />
Gutachten angelegt werden. Es<br />
gebe schließlich Untersuchungen,<br />
die im Fall eines Dammbruchs<br />
eine Überflutung des<br />
AKW als Szenario für möglich<br />
halten. Darauf gebe es weder<br />
vom AKW-Betreiber EDF noch<br />
von der französischen Atomaufsicht<br />
ASN eine Antwort. Klaus<br />
Schüle vom Regierungspräsidium<br />
Freiburg erinnerte daran,<br />
dass die französischen Behörden<br />
eine Studie über das Eindringen<br />
von Wasser nach einem Dammbruch<br />
versprochen hätten. Mit<br />
dem Verweis auf die Stabilität<br />
des Damms hätte die französische<br />
Seite dieses Problem nun<br />
aber als erledigt angesehen.<br />
Landratsamt und Regierungspräsidium<br />
haben zudem beantragt,<br />
dass der „Greenpeace-Vorfall“<br />
in der kommenden Clis-Sitzung<br />
aufgearbeitet werde. Am<br />
Dienstagmorgen waren 56 Umweltaktivisten<br />
auf das AKW-Gelände<br />
eingedrungen, Dutzende<br />
bestiegen anschließend den<br />
Block I des AKW und entrollten<br />
Banner – alles in friedlicher Absicht.<br />
Doch die Aktion offenbarte<br />
eklatante Sicherheitslücken.<br />
Die Tatsache, dass der Colmarer<br />
Präfekt Vincent Bouvier erstmals<br />
persönlich und noch dazu<br />
im Kommunalwahlkampf zur<br />
Clis-Sitzung gekommen sei, belegt<br />
für Barth, wie tief getroffen<br />
die französischen Behörden<br />
durch die „Greenpeace“ Aktion<br />
in Fessenheim seien.<br />
Vincent Bouvier habe in seiner<br />
Erklärung auch kurz auf das<br />
von Paris angekündigte Abschalten<br />
des AKW Fessenheim hingewiesen,<br />
sagte Schüle, der zusammen<br />
mit Regierungspräsidentin<br />
Bärbel Schäfer an der Sitzung<br />
teilnahm.<br />
RIX, BP<br />
Eklatante Sicherheitslücke: Greenpeace-Aktivisten besetzen den BlockI<br />
des AKW Fessenheim.<br />
FOTO: DPA<br />
CORNELIA LOREY (49) lebt mit<br />
ihrem Mann und drei Söhnen<br />
in Ihringen am Kaiserstuhl.<br />
Sie unterrichtet an einer Altenpflegeschule<br />
in Freiburg<br />
und betreut nebenbei ihre<br />
Schwiegermutter, die an Demenz<br />
erkrankt ist. Ursula<br />
Gumbel (70) ist pensionierte<br />
Ärztin und hat als ehrenamtliche<br />
Familienbegleiterin in<br />
Freiburg und Emmendingen<br />
schon mehrere pflegende Angehörige<br />
unterstützt. Für das<br />
auf drei Jahre angelegte Projekt<br />
Fabel (Familienbegleitung<br />
bei Demenz im Ländlichen<br />
Raum) erhielt sie mit anderen<br />
Ehrenamtlichen eine intensive<br />
FAKTEN<br />
Welchen Rat haben Sie gegeben<br />
GUMBEL: Am wichtigsten ist<br />
die Fürsorge der Pflegenden für<br />
sich selbst, denn ihre Überforderung<br />
führt oft zu Gewalt, und sei<br />
es verbal oder psychisch. Jemanden<br />
links liegen lassen, obwohl<br />
man genau weiß, dass er Zuwendung<br />
braucht oder die Windel<br />
gewechselt werden muss – so etwas<br />
passiert schnell. Frau Loreys<br />
Idee, die Familie ins Boot zu holen,<br />
war also goldrichtig. Weil sie<br />
nicht den Rahmen dafür fand,<br />
Schulung für Demenzerkrankungen.<br />
Zu verschiedenen<br />
Messzeitpunkten wird überprüft,<br />
inwieweit die Familienbegleitung<br />
zur Stärkung der<br />
Pflegenden beiträgt. Die Studie<br />
wird von der Katholischen<br />
Hochschule Freiburg, dem Caritasverband<br />
Breisgau-Hochschwarzwald<br />
und dem Zentrum<br />
für Geriatrie und Gerontologie<br />
der Uniklinik vorgenommen.<br />
Finanziert wird sie<br />
mit 400 000 Euro vom Gesundheitsministerium.<br />
Kontakt<br />
für betroffene Angehörige,<br />
die sich für eine Begleitung<br />
interessieren: Tel.<br />
0761/8965-453 oder -451. RSO<br />
Sicher begleiten Sie auch Pflegende,<br />
die kein solches Netzwerk<br />
haben oder arm sind<br />
LOREY: Das stimmt, aber mit<br />
Frau Lorey habe ich festgestellt,<br />
dass das Finanzielle bei der Pflege<br />
von Demenzerkrankten nicht<br />
so schwer wiegt. Es gibt an vielen<br />
Orten Pflegestützpunkte, die<br />
hinsichtlich der Förderungsmöglichkeiten<br />
beraten. Wichtig<br />
ist, sich rechtzeitig zu informieren,<br />
sich Rat zu suchen und sich<br />
nicht zurückzuziehen,wie esviele<br />
tun. Hier auf dem Land ist es<br />
doch gut möglich, viele Menschen<br />
ins Boot zu holen.<br />
Was heißt das<br />
LOREY: Auf Frau Gumbels Anregung<br />
hin erklärte ich vielen<br />
Nachbarn, dass meine Schwiegermutter<br />
dement ist – seit sie<br />
das wissen, haben sie nun mit<br />
ein Auge auf sie. In der Apotheke<br />
gab ich Bescheid, dass nur mein<br />
Mann und ich teure Medikamente<br />
kaufen dürfen, den Optiker<br />
bat ich, ihr keine teuren Ersatzlesebrillen<br />
mehr zu verkaufen,<br />
wenn sie ihre wieder mal<br />
verlegt hat – eine für 20 Euro tut<br />
es dann auch. Es tut gut, zu wissen,<br />
dass ich nicht mit Rosemaries<br />
Krankheit alleine bin.<br />
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6 LOKALES Der Sonntag · 23. März 2014<br />
KURZ GEFASST<br />
STADT Drei mal neue Straßennamen<br />
Nach Ellen Gottlieb, der verstorbenen Betreiberin der Gottlieb-Märkte,<br />
wird künftig eine Straße am Güterbahnhof Nord<br />
benannt, ebenso nach Zita Kaiser, der einstigen Chefin des<br />
gleichnamigen Modehauses, darauf hat sich der Freiburger<br />
Gemeinderat verständigt. Auf demselben Areal bekommt<br />
auch Berta Ottenstein ein Straßenschild, die in den 30er-Jahren<br />
als erste Frau eine Professorenstelle an der Universität Freiburg<br />
bekam.<br />
<strong>DS</strong><br />
Sicherheitsarchitektur gegen Wagenburgen<br />
GERICHT ÖmerToprak verklagt Kartbahn<br />
Der einstige SC-Spieler Ömer Toprak verklagt<br />
den Besitzer der Kartbahn in Umkirch auf<br />
Schmerzensgeld und Schadensersatz. 2009<br />
war Toprak auf der Bahn verunglückt, dabei<br />
hatte er sich schwere Brandverletzungen<br />
zugezogen. In erster Instanz hatte das Landgericht<br />
Freiburg eine Klage Topraks abgewiesen.<br />
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WAGENBURGENvon städtischem Gelände fernzuhalten, geht auch<br />
baulich. Nur wenige Tage, nachdem eine in Littenweiler stationierte<br />
Wagengruppe angekündigt hatte, gerne hinter den Wiehrebahnhof<br />
ziehen zu wollen, sperren plötzlich stapelweise Baumstämme die beiden<br />
Zufahrten zu besagtem Gelände. Dass dies eine direkte Reaktion auf<br />
die Wagenburg sei, bestätigt die Stadt zwar nicht – legitim wäre es aber<br />
Stadt stellt Vermarktungsergebnisse für das Baugebiet GUTLEUTMATTENvor<br />
Nutzt die Stadt Freiburg den<br />
angespannten Wohnungsmarkt,<br />
um ihre begehrten<br />
Baugrundstücke meistbietend<br />
zu verhökern Eben<br />
nicht, sagt die Stadtverwaltung<br />
und präsentiert die<br />
Vermarktung des neuen<br />
Wohnquartiers Gutleutmatten<br />
an der unteren<br />
Eschholzstraße.<br />
THOMAS GOEBEL<br />
Freiburgs Erster Bürgermeister<br />
Otto Neideck hatte Stolz in der<br />
Stimme, als er diese Woche die<br />
Vermarktungsergebnisse für 28<br />
Grundstücke im Baugebiet Gutleutmatten<br />
vorstellte: Das Konzept,<br />
nach dem die Bauflächen<br />
von der Stadt vergeben wurden,<br />
sei innovativ und geprägtvon einem<br />
wohnungspolitischen, sozialen<br />
Ansatz: „Unser Interesse<br />
ist es nicht, Höchstpreise zu erzielen“,<br />
so Neideck. Entsprechende<br />
Vorwürfe, wie sie etwa die<br />
Kommunalwahlliste „Freiburg<br />
Lebenswert“ erhebt, seien<br />
„schlicht falsch“: Für die Grundstücke<br />
hätten Festpreise gegolten<br />
– wie schon in den Quartieren<br />
Vauban und Rieselfeld.<br />
Neu am Vergabekonzept für<br />
Gutleutmatten: Neben den<br />
grundsätzlichen Vorgaben etwa<br />
zum geförderten Wohnungsbau<br />
waren bei vielen Grundstücken<br />
soziale Zusatzkriterien entscheidend.<br />
Je einen Punkt bekamen<br />
Bewerber für barrierefreie oder<br />
durchaus, heißt es im Rathaus. Ein paar Jahre älter ist die Variante am<br />
Ostrand von St. Georgen. Kurz nach der Entfernung einer Wagenburg<br />
von diesem Grünstreifen wurde damals ein Verhau von Leitplanken<br />
angebracht. Auf dem pro Tag von ungefähr fünf Autos und ansonsten<br />
nur von Radlern befahrenen Weg parallel zur Guildford-Allee sieht es<br />
seitdem ein wenig aus wie am Hockenheimring.<br />
FOTOS: JKI<br />
Zusatzpunkte für Soziales<br />
28 Grundstücke hatte die Stadtverwaltung im neuen Baugebiet Gutleutmatten<br />
in einer ersten Runde zu vergeben – sage und schreibe 218<br />
Bewerbungen gingen ein.<br />
FOTO: INGO SCHNEIDER<br />
rollstuhlgerechte Wohnungen<br />
sowie für den Bau einer geförderten<br />
oder preisgebundenen<br />
Mietwohnung. Einen Zehntelpunkt<br />
gab es, wenn Interessenten<br />
garantierten, die Mietbindung<br />
für eine geförderte Wohnung<br />
um ein Jahr zu verlängern<br />
oder eine frei finanzierte Wohnung<br />
fünf Jahre länger zu vermieten.<br />
Vergeben wurde das<br />
Grundstück an den Bewerber<br />
mit den meisten Punkten. Nur<br />
bei den Flächen ohne zusätzliche<br />
Kriterien oder bei Punktegleichstand<br />
entschied am Ende<br />
eine städtische Losfee.<br />
Trotz des komplizierten Verfahrens<br />
hätte die Stadt das neue<br />
Baugebiet im Stadtteil Haslach<br />
gleich mehrmals verkaufen können:<br />
218 Bewerbungen gingen<br />
für die 28 Grundstücke westlich<br />
und östlich der Eschholzstraße<br />
ein. Die Zusatzkriterien wirkten<br />
auf potenzielle Bauherren also<br />
nicht abschreckend, erklärte ein<br />
zufriedener Bruno Gramich, Leiter<br />
des städtischen Amtes für<br />
Liegenschaften und Wohnungswesen:<br />
„Wir konnten mit unsrem<br />
Gesamtkonzept offensichtlich<br />
am Markt bestehen.“ Als Folge<br />
entstehen nun unter anderem<br />
149 barrierefreie und 13 für Rollstuhlfahrer<br />
geeignete Wohnungen.<br />
Den größten Ansturm erlebten<br />
zwei Grundstücke für<br />
Mehrfamilienhäuser ganz im<br />
Westen des Areals, Richtung<br />
Haslacher Freibad und Bachaue:<br />
Auf sie bewarben sich je 28 Baugemeinschaften.<br />
Drei Grundstücke<br />
blieben aber auch ganz ohne<br />
Interessenten, eventuell wegen<br />
der dortigen Fördervorgaben,<br />
mutmaßte Neideck. Für sie will<br />
die Stadt nun Bewerber gewinnen,<br />
die bei den anderen Flächen<br />
nicht zum Zuge kamen.<br />
Die Mehrzahl der zu vergebenden<br />
Grundstücke war reserviert<br />
für Baugemeinschaften, einige<br />
weitere standen allen Bewerbern<br />
offen, also auch Investoren<br />
oder Genossenschaften.<br />
Rund 30 Prozent der geplanten<br />
Bebauung waren im Voraus für<br />
die städtische Wohnbaugesellschaft<br />
Stadtbau reserviert worden,<br />
die dort zu zwei Dritteln geförderte<br />
Mietwohnungen und<br />
zu einem Drittel Eigentumswohnungen<br />
bauen wird.<br />
–Neunstöckiger Turm<br />
an der Eschholzstraße<br />
–<br />
Für vier weitere Grundstücke<br />
läuft noch eine so genannte Konzeptvergabe:<br />
Hier konnten sich<br />
Bauherren bewerben, die zum<br />
Beispiel inklusive Wohnprojekte<br />
oder Mehrgenerationenwohnen<br />
planen. Und für das Eingangsgrundstück<br />
an der Eschholzstraße<br />
schließlich gibt es einen eigenen<br />
Investorenwettbewerb: Hier<br />
soll ein neunstöckiger Turm entstehen.<br />
Über die Vergabevorschläge<br />
muss am Dienstag der Gemeinderat<br />
noch befinden. Insgesamt<br />
sollen in Gutleutmatten<br />
rund 530 Wohnungen gebaut<br />
werden. Im Jahr 2016 könnten<br />
die ersten Bewohner einziehen.
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6. 50<br />
AKTIONSPREIS<br />
0. 89<br />
AKTIONSPREIS<br />
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14. 90<br />
AKTIONSPREIS<br />
6. 99<br />
AKTIONSPREIS<br />
1. 79<br />
AKTIONSPREIS<br />
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9. 99<br />
AKTIONSPREIS<br />
5. 99<br />
AKTIONSPREIS<br />
8. 99<br />
AKTIONSPREIS
8 LOKALES · EXTRA Der Sonntag · 23. März 2014<br />
MIT DIESEM SPATENSTICHund einigen gepflanzten Apfelbäumen<br />
wurde in der Stadtgärtnerei am Mundenhof diese Woche das Projekt<br />
„Tafelgarten“ ins Leben gerufen. Im Garten sollen künftig langzeitarbeitslose<br />
Menschen Lebensmittel anbauen, die dann dem Verein<br />
Freiburger Tafel gegeben werden. Der wiederum wird sie dann im<br />
Tafelladen bedürftigen Menschen anbieten. FOTO: BAMBERGER<br />
UNIKLINIK<br />
Auch Vorstand will<br />
neue Kinderklinik<br />
Der Vorstand des Universitätsklinikums<br />
Freiburg stehe hinter<br />
der Idee für einen möglichen<br />
Neubau der Kinderklinik,<br />
dies teilte die Uniklinik unterzeichnet<br />
vom Leitenden Ärztlichen<br />
Direktor Rüdiger Siewert<br />
am Freitag mit. Die Klinikleitung<br />
stellt sich damit hinter<br />
die Forderungen von Elternvereinen<br />
nach einem Neubau,<br />
formuliert worden waren sie<br />
in einem offenen Brief an das<br />
Land, der vergangene Woche<br />
auch den regionalen Medien<br />
Garten für Bedürftige<br />
KURZ GEFASST<br />
zugegangen war. In ihrem<br />
Schreiben kritisierten die Initiatoren<br />
vor allem den schlechten<br />
baulichen Zustand des Gebäudes<br />
aus den 60er Jahren<br />
und die beengten Zustände<br />
dort. Schon länger gibt es Pläne<br />
für einen Neubau, unter dessen<br />
Dach alle kindermedizinischen<br />
Einrichtungen der Stadt unterkommen<br />
sollten. Laut der<br />
Klinikleitung habe man vom<br />
Land aber noch keine verbindliche<br />
Finanzierungszusage für<br />
das Projekt erhalten. Falsch<br />
seien Berichte, wonach die Klinikleitung<br />
die Kinderklinik zugunsten<br />
anderer Neubauten<br />
hintenan stellen wolle, bekräftigte<br />
die Uniklinik. <strong>DS</strong><br />
Frage des Wollens<br />
ORCHESTERFREUNDE sehen neue Möglichkeit, Fusion zu vermeiden<br />
Für alle, die gegen eine Fusion<br />
der SWR-Orchester<br />
kämpfen, keimt mit der angekündigten<br />
Kürzung des<br />
Rundfunkbeitrags Hoffnung<br />
auf, für SWR-Intendant<br />
Boudgoust indes nicht.<br />
In dieser Woche trafen sich<br />
die Kontrahenten bei der<br />
Übergabe von Unterschriften<br />
gegen die Fusion.<br />
OTTO SCHNEKENBURGER<br />
Karl-Reinhard Volz (links) übergibt SWR-Intendant Peter Boudgoust die<br />
Liste mit 31 194 Unterschriften.<br />
FOTO: DPA<br />
Um 48 Cent pro Monat sollen<br />
die Rundfunkgebühren sinken,<br />
also wird nur etwa ein Drittel der<br />
durch die Umstellung auf einen<br />
Rundfunkbeitrag entstandenen<br />
Mehreinnahmen in Höhevon 1,2<br />
bis 1,3 Milliarden Euro hierfür<br />
verwendet werden. Für Karl-<br />
Reinhard Volz vom Freundeskreis<br />
des Sinfonieorchesters Baden-Baden<br />
und Freiburg ist<br />
durch die Entscheidung der Ministerpräsidenten<br />
der Länder<br />
auf ihrer Jahrestagung deshalb<br />
neuer Spielraum für eine Finanzierung<br />
des Erhalts beider Orchester<br />
entstanden: „SWR-Intendant<br />
Boudgoust hat ja die Fusion<br />
mit drohenden Mindereinnahmen<br />
seiner Rundfunkanstalt begründet.<br />
Inzwischen ist erwiesen,<br />
dass diese Mindereinnahmen<br />
aus dem neuen Rundfunkbeitrag<br />
nicht entstehen, sondern<br />
Mehreinnahmen zur Verfügung<br />
stehen“ argumentiert Volz.<br />
Wenn Boudgoust in der nächsten<br />
Beitragsperiode (2017-2020)<br />
für den Erhalt des Orchesters einen<br />
Mehrbedarf an Mitteln anmelden<br />
würde, sieht Volz gute<br />
Chancen für eine Bewilligung.<br />
Ein Anteil soll zwar für die Beseitigung<br />
von Systemfehlern des<br />
neuen Rundfunkbeitrags verwendet<br />
werden. „Trotzdem bleiben<br />
für den Erhalt eines eigenständigen<br />
badischen Orchesters<br />
noch ausreichend Mittel übrig –<br />
sofern es der Intendant nur will<br />
und politisch durchsetzt.“<br />
Beim Sender sieht man die Sache<br />
nachwievor anders: „Die Ministerpräsidenten<br />
haben mehr<br />
als deutlich gemacht, dass von<br />
den Mehreinnahmen kein Cent<br />
an unseren Sender gehen wird“,<br />
sagt Wolfgang Utz, Pressesprecher<br />
des SWR. Man habe schon in<br />
diesem Jahr durch Kostensteigerungen<br />
weniger Geld zur Verfügung,<br />
das werde sich in den<br />
nächsten beiden Jahren fortsetzen.<br />
„Wir müssen also sparen<br />
und wurden hierzu auch deutlich<br />
aufgefordert.“ Zudem verweist<br />
Utz darauf, dass das neue<br />
Orchester des Senders bereits<br />
Gestalt annehme und besser<br />
ausgestattet sein werde als seine<br />
beiden Vorgänger.<br />
In dieser Woche trafen sich<br />
Volz und Boudgoust in Stuttgart.<br />
Mit anderen Mitgliedern des<br />
Freundeskreises konnte Volz<br />
dem Intendanten im Rahmen einer<br />
Sitzung des Rundfunkrates<br />
eine Liste mit 31 194 eigenhändigen<br />
Unterschriften für einen Erhalt<br />
des badischen Orchesters<br />
übergeben. Dennoch habe Intendant<br />
Boudgoust erneut langatmig<br />
erklärt, warum er keine Alternative<br />
zur Fusion der Orchester<br />
sehe, so Volz.<br />
„KNOPFHÄUSLE“<br />
Totschlag vor<br />
Gericht<br />
Im vergangenen Sommer hat<br />
der Fall die Freiburger Polizeivor<br />
Rätsel gestellt: In der „Knopfhäuslesiedlung“<br />
im Osten der<br />
Stadtwar Anfang Juli ein 48 Jahre<br />
alter Mann mit Messerstichen<br />
und einem Schlagwerkzeug getötet<br />
worden. Er hatte zurückgezogen<br />
gelebt und kaum Bekannte.<br />
Lediglich, dass er mit Drogengeschäften<br />
zu tun hatte, war der<br />
Polizei bekannt. Selbst die Veröffentlichung<br />
des Namens des Opfers<br />
brachte der Soko keine Hinweise.<br />
Dann, nach einer Woche,<br />
wendete sich das Blatt: Im dünn<br />
besetzten Umfeld des Opfers<br />
stießen die Ermittler auf einen<br />
37 Jahre alten arbeitslosen Bäcker<br />
aus Müllheim ohne festen<br />
Wohnsitz. Bei dem Mann fanden<br />
die Ermittler die Tatwaffen, er<br />
wurde festgenommen. Seit dieser<br />
Woche steht er vor Gericht,<br />
das Urteil soll im April ergehen.<br />
Angaben zur Tat machte der Angeklagte<br />
diese Woche keine. Aber<br />
er hat sich gegenüber einem<br />
Gutachter im Vorfeld des Verfahrens<br />
geäußert und das Tatgeschehen<br />
weitgehend eingeräumt:<br />
Er habe in Notwehr gehandelt,<br />
der 48-Jährige, mit dem<br />
er befreundet war, habe ihn im<br />
Streit angegriffen. Es sei um 150<br />
Euro gegangen, die das Opfer<br />
ihm am Abend vor der Tat versprochen<br />
habe, ihm dann aber<br />
nicht mehr geben wollte. Die<br />
Staatsanwaltschaft geht von Totschlag<br />
aus. Die Tat habe keine<br />
Mordmerkmale, sagt Staatsanwalt<br />
Edgar Villwock. BP<br />
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Beim Planen sollten sich Bauherren über die RAUMAUFTEILUNG Gedanken machen<br />
Das größte Haus kann zu klein<br />
sein, wenn die Aufteilung nicht<br />
passt. Zwar ist die Quadratmeterzahl<br />
häufig eine Maßgabe,<br />
aber eine ungünstig geschnittene<br />
Küche oder ein großer Flur<br />
sind verschenkter Raum. Das<br />
sollten Bauherren beachten.<br />
„Der Großteil der Wohnhäuser<br />
wird von Bauherren im Alter um<br />
35 Jahre gebaut“, sagt Gerold Reker,<br />
Präsident der Architektenkammer<br />
Rheinland-Pfalz. „Bereits<br />
einige Jahre später können<br />
sich die Lebensumstände, Wohnwünsche<br />
oder auch Komfortansprüche<br />
grundlegend verändert<br />
haben.“ Das ist beispielsweise<br />
der Fall, wenn Kinder erwachsen<br />
werden und ausziehen und dafür<br />
vielleicht die eigenen Eltern<br />
mit einziehen. Wer viele Räume<br />
in etwa gleicher Größe plant und<br />
auf tragende Innenwände verzichtet,<br />
kann die Aufteilung später<br />
leichter wieder ändern.<br />
Und wer sich schon beim<br />
Hausbau Gedanken über Barrierefreiheit<br />
macht, kann später<br />
teure Umbauten vermeiden.<br />
Türöffnungen sollten von vornherein<br />
so geplant werden, dass<br />
sie sich später noch verbreitern<br />
lassen, und die Treppe so großzügig<br />
sein, dass sich ein Lift einbauen<br />
lässt. Weitere Maßnahmen<br />
sind schwellenfreie Raumübergänge,<br />
tief gesetzte Schalter<br />
und ausreichend dimensionierte<br />
Bäder mit ebenerdigen Duschen.<br />
„Vieles kommt ja auch Familien<br />
mit kleinen Kindern zugute“,<br />
sagt Reker.<br />
Dabei sollte am Platz nicht zu<br />
sehr gespart werden. Zur Orientierung<br />
empfiehlt Alexander<br />
Scholz, freier Architekt aus Bliesdorf:<br />
12 bis 16 Quadratmeter für<br />
Schlaf- oder Kinderzimmer, 40<br />
Für die Zukunft planen: Schwellenfreie Raumübergänge sind für Kinder<br />
und Senioren praktisch. FOTO: FOTOLIA.COM/WOJCIECH GAJDA<br />
bis 50 Quadratmeter für Küche<br />
und Wohnzimmer zusammen.<br />
Eine weitere Frage ist die, ob es<br />
ein offener oder ein geschlossener<br />
Grundriss sein soll. Eine offene<br />
Wohnküche wirke großzügig<br />
und hell, erläutert Scholz. Beim<br />
geschlossenen Grundriss sind<br />
die Zimmer kleiner, aber man<br />
kann die Tür auch mal hinter<br />
sich zumachen.<br />
Wer sich für einen großen Bereich<br />
für Essen, Kochen und Relaxen<br />
entscheide, könne auf verschiedenen<br />
Ebenen planen –<br />
zum Beispiel eine Sitzecke schaffen,<br />
die etwas geschützt zwei,<br />
drei Stufen tiefer liegt. Als Raumteiler<br />
oder ästhetisches Gestaltungselement<br />
können dabei sogenannte<br />
Shojis, japanische<br />
Schiebetüren oder -wände, dienen.<br />
Sie wirken leichter und eleganter<br />
als massive Schiebetüren,<br />
machen einen Raum allerdings<br />
hellhörig. Was die Hausgröße anbetrifft,<br />
sind 120 bis 180 Quadratmeter<br />
für eine vierköpfige<br />
Familie eine gute Größe. Aber<br />
manche müssen mit 100 Quadratmetern<br />
auskommen. Alexander<br />
Krippstädt, Vorsitzender<br />
des Bundes Deutscher Innenarchitekten<br />
Mitteldeutschland,<br />
rät, zum Beispiel die Arbeitsecke<br />
dann im Wohn- oder Schlafzimmer<br />
einzurichten.<br />
Bei Platzmangel bietet sich eine<br />
offene Bauweise an, die mit<br />
weniger Grundfläche auskommt.<br />
„Wer lieber abgetrennte<br />
Räume hat, muss mehr Platz einplanen,<br />
auch für Flure“, erklärt<br />
Krippstädt. „Sonst fühlt man<br />
sich schnell eingeengt.“ Der Klassiker<br />
ist immer noch, unten zu<br />
wohnen und oben zu schlafen.<br />
Dabei hat sich für die Lage der<br />
Räume folgendes Prinzip bewährt:<br />
Nach Norden oder zur<br />
Straßenseite hin liegen idealerweise<br />
Funktionsräume wie die<br />
Garderobe, Technikund die Speisekammer,<br />
erläutert Krippstädt.<br />
Nach Osten ist die Küche ausgerichtet<br />
und nach Westen das<br />
Wohnzimmer.<br />
SUSANNA HOKE (DPA)
Der Sonntag · 23. März 2014 LOKALES 9<br />
„Das war nicht alles neu“<br />
ZDF-Terrorismus-Experte THEVESSEN spricht in Ballrechten-Dottingen über die NSA<br />
Elmar Theveßen ist beim<br />
ZDF der Mann für die heißen<br />
Storys: Organisierte<br />
Kriminalität, Spionage und<br />
Terrorismus sind seine Spezialgebiete.<br />
Am Donnerstag<br />
spricht er auf Einladung der<br />
Bürgerstiftung in Ballrechten-Dottingen<br />
über den<br />
NSA-Abhörskandal.<br />
Herr Theveßen, die neue Schlagzeile<br />
zum Thema NSA und Spionage<br />
der vergangenenWoche<br />
lautete, dass die USA nun sogar<br />
sämtliche Telefonate eines ganzen<br />
Landes abhören können.Was<br />
ist davon zu halten<br />
Ich denke mal, dass Pakistan dieses<br />
Land ist: Dort sitzen aus Sicht<br />
des US-Geheimdienstes besonders<br />
viele „schlimme Finger“. Es<br />
ist zudem ein Schlüsselland für<br />
die ganze Region und damit besonders<br />
interessant für die US-<br />
Spionage. Vermutlich ist es ja so,<br />
dass nicht nur ein Land abgehört<br />
wird, sondern sogar mehrere.<br />
Dieses ganze Abhören und Spionieren,<br />
ist das nicht die Fortsetzung<br />
des „Kalten Kriegs“ zweieinhalb<br />
Jahrzehnte nach dessen<br />
Ende<br />
Ja, klar, es ist eine Auseinandersetzung<br />
unterhalb der Stufe eines<br />
„heißen“ Konflikts mit Waffengewalt.<br />
Spionage gab es ja immer<br />
schon auf allen Seiten. Heute<br />
funktioniert sie durch das<br />
Sammeln von Daten im Netz,<br />
aber viel effektiver als früher.<br />
Was da im Zuge des NSA-Skandals<br />
ans Tageslicht gekommen<br />
ist, kann man getrost als „State of<br />
the Art“-Spionage bezeichnen.<br />
Mit Mitteln wie bei Aldous Huxleyund<br />
George Orwell. Durch die<br />
neuen Technologien haben wir<br />
einen Quantensprung in Sachen<br />
Überwachungsmöglichkeiten<br />
erlebt.<br />
Arbeiten Sie denn mit verschlüsselten<br />
E-Mails, um sich und Ihre<br />
Arbeit zu schützen<br />
Ich habe es mal ausprobiert, aber<br />
nicht durchgezogen. Es entsteht<br />
ja auch hier sofort die Frage, ob<br />
man nun wirklich sicher im Netz<br />
kommuniziert. Dieses Misstrauen<br />
gegenüber allem und jedem,<br />
das schadet im Zusammenhang<br />
mit dem NSA-Skandal ja auch<br />
dem Ansehen der Wirtschaft der<br />
USA. Am Ende muss man sich<br />
Das System ist an einer Stelle kaputt: Elmar Theveßen.<br />
immer fragen, was der größere<br />
Nutzen ist.<br />
Nun kommt ja der NSA-Untersuchungsausschuss<br />
im Bundestag.Wenn<br />
man davon ausgeht,<br />
dass eh alle Länder einander<br />
ausspionieren und dass Politiker<br />
nur so tun, als seien sie überrascht,<br />
wenn sie abgehört werden,<br />
dann kann man sich den<br />
Ausschuss doch auch gleich<br />
schenken, oder nicht<br />
Nein, das sehe ich nicht so. Das<br />
Thema ist zu essentiell für die<br />
Demokratie, als dass Politiker es<br />
nicht ernst nehmen müssten:<br />
Man kann die neuen Technologien<br />
für schlechte Zwecke einsetzen,<br />
für Unterdrückung zum Beispiel.<br />
Das Problem ist dabei, dass<br />
die Exekutive oder Teile davon<br />
ohne demokratische Legitimation<br />
handeln. Da muss es Kontrollund<br />
Einspruchsmöglichkeiten<br />
geben. Die Abgeordneten in dem<br />
Ausschuss müssen erkennen,<br />
was da auf dem Spiel steht. Da ist<br />
das System an einer Stelle kaputt!<br />
FAKTEN<br />
FOTO: ZVG<br />
DIE BÜRGERSTIFTUNG Ballrechten-Dottingen<br />
wurde<br />
im September 2012 auf Initiative<br />
von Heinz-Wolfgang<br />
Spranger gegründet. Der<br />
Oberstleutnant im Ruhestand<br />
ist zugleich Stiftungsvorsitzender.<br />
Die Stiftung<br />
startete mit einem Stiftungskapital<br />
von 100 000 Euro.<br />
Sie fördert und organisiert<br />
gemeinnützige Projekte und<br />
Veranstaltungen wie etwa<br />
jetzt den Vortrag über die<br />
NSA. Pflichtaufgaben der<br />
Kommune übernimmt sie<br />
nicht.<br />
<strong>DS</strong><br />
Rollen im Dietenbachpark<br />
Ist es nicht eigentlich ziemlich<br />
unglaublich, dass ein blasser<br />
Computer-Nerd, den vorher kein<br />
Mensch kannte, diese ganzen<br />
Skandale aufgedeckt und ins<br />
Rollen gebracht hat<br />
Da gibt es schon Fragezeichen,<br />
da haben Sie recht: Edward<br />
Snowden hat ja vieles veröffentlicht,<br />
was vorher auch andere<br />
schon behauptet haben, ohne es<br />
beweisen zu können. Das war<br />
nicht alles neu. Es ist aber einer<br />
der Treppenwitze des 21. Jahrhunderts,<br />
dass er die Daten, die<br />
er veröffentlichen wollte, einfach<br />
so auf einen Stick kopieren<br />
und mitnehmen konnte.<br />
Wie konnte so etwas passieren<br />
Man muss sich bewusst sein,<br />
dass sich die Geheimdienste<br />
heute einen regelrechten „Cyber<br />
War“ liefern. Für die ganze Überwachung<br />
brauchen sie die entsprechenden<br />
„Cyber Soldaten“,<br />
ein richtiges Wettrüsten ist da<br />
im Gang. Rekrutiert werden einfache<br />
Hacker, dawird nicht so genau<br />
hingeschaut und der Patriotismus<br />
getestet. Und so kommt<br />
es eben, dass dann auch mal eine<br />
undichte Stelle auftaucht, wie<br />
Snowden es für die NSA war.<br />
Es fällt auf, dass eine gewisse<br />
Müdigkeit in der Bevölkerung<br />
zu dem Thema Datenklau existiert.Wie<br />
erklären Sie sich das<br />
Wir erliegen da der Magie der<br />
Technologie: Man kann alles mit<br />
dem Smartphone, dem Tablet<br />
oder dem PC erledigen. Da verdrängt<br />
man das Wissen, dass Geheimdienste<br />
im Grunde auf jedes<br />
dieser Geräte zugreifen können.<br />
Man sieht über diese Gefahr<br />
einfach hinweg. Und vergisst<br />
dann, dass diese neuen Technologien<br />
auch gegen andere eingesetzt<br />
werden können und es<br />
auch werden. Es ist dabei übrigens<br />
völlig egal, ob die Kanzlerin<br />
abgehört wird. Das machen Staaten<br />
untereinander, nicht nur die<br />
USA. Uns sollte viel mehr aufregen,<br />
dass Abhörtechniken gegen<br />
jeden von uns angewendet werden<br />
können.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE<br />
BERND PETERS<br />
> ELMAR THEVESSEN:NSA – Der<br />
geheime Kampf um Daten, am<br />
Donnerstag, 27. März, 19.30 Uhr<br />
in der Castellberghalle Ballrechten-Dottingen.<br />
Nach dem Vortrag<br />
beantwortetThevessen Fragen aus<br />
dem Publikum. Der Eintritt ist frei.<br />
Geld ist da und auch der Bürgerverein dabei: Freiburgs Jugend könnte endlich ihren SKATEPARK bekommen<br />
Vorteil<br />
mit BZCard<br />
BZ-Leserreise<br />
Gärten in der südlichen Toskana<br />
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Seit fast zwei Jahrzehnten hoffen Freiburgs Skater auf einen zentralen<br />
Skatepark. Jetzt sind die Aussichten gut.<br />
FOTO: BAMBERGER<br />
Fast anderthalb Jahrzehnte hoffen<br />
Freiburgs Jugendliche schon<br />
auf einen zentralen Skatepark,<br />
jetzt scheint das Ziel endlich in<br />
Sicht zu sein. Der Kölner Landschaftsarchitekt<br />
und Skatepark-<br />
Spezialist Ralf Maier hat diese<br />
Woche den Entwurf für eine<br />
rund 3000 Quadratmeter große<br />
Anlage vorgestellt, die im Dietenbachpark<br />
angelegt werden<br />
soll. Sie besteht aus rund einem<br />
Dutzend Elementen – befahrbaren<br />
Treppen, Podesten, Sprüngen<br />
und der schon seit den 70er<br />
Jahren bekannten in den Boden<br />
eingelassenen „Bowl“.<br />
Laut Freiburgs Garten- und<br />
Tiefbauamt könnte der Bau im<br />
Herbst diesen Jahres beginnen,<br />
er würde dann in einzelne<br />
Bauabschnitte unterteilt, die separat<br />
finanziert werden müssten.<br />
Über den fertigen ersten Abschnitt<br />
könnten die Bretter im<br />
Frühjahr kommenden Jahres<br />
rollen. Die Gesamtkosten<br />
schätzt das Garten- und Tiefbauamt<br />
auf rund 600 000 Euro, für<br />
den Start stehen 120 000 Euro<br />
aus der Eugen-Martin-Stiftung<br />
zur Verfügung. Rund ein halbes<br />
Dutzend Anläufe für die Errichtung<br />
eines Skateparks waren in<br />
den vergangenen Jahren entweder<br />
am Geld, spätestens aber an<br />
Einsprüchenvon Anwohnern gescheitert.<br />
Für den aktuellen Vorstoß<br />
dagegen, so die Initiatoren,<br />
habe man auch den örtlich zuständigen<br />
Bürgerverein auf seiner<br />
Seite – was in Freiburg schon<br />
mal die halbe Miete ist. <strong>DS</strong><br />
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10 LOKALES Der Sonntag · 23. März 2014<br />
Was wie Science Fiction<br />
klingt, soll demnächst in<br />
Basel Wirklichkeit werden:<br />
Statt ihre Müllsäcke vor die<br />
Tür an die Straße zu stellen,<br />
sollen die Basler sie dann<br />
zu Sammelstellen bringen<br />
– wo sie in unterirdischen<br />
Containern vom Erdboden<br />
verschluckt werden. Im<br />
Stadtteil Erlenmatt war der<br />
Probelauf erfolgreich.<br />
MIRIAM JAENEKE<br />
So ein Müll – unterirdisch!<br />
In Basel lösen selbstdenkende MÜLLCONTAINER unter dem Gehweg die Bebbi-Sägge ab<br />
Zwischen der Erlenstraße, der<br />
Erlenmattstraße und dem Erlenmattweg<br />
erstreckt sich ein kleiner<br />
Park mit verblichenem Gras,<br />
auf dem die ersten Sonnenanbeter<br />
des Jahres liegen. Am Rand<br />
des Parks sitzt Diana Vokshi mit<br />
ihren beiden Zwillingstöchtern.<br />
Die fast Dreijährigen bemalen<br />
den Erlenmattweg mit bunten<br />
Kreidestrichen und Kreisen – ab<br />
in die Tonne!<br />
Wenige Meter weiter, vor dem<br />
nächsten Wohnhaus, stehen<br />
zwei hüfthohe Kegel aus Metall<br />
mit blauem Deckel, sogenannte<br />
Unterflurcontainer. Bald sollen<br />
diese zentralen Müllsammelstellen<br />
alle Straßen Basels säumen.<br />
Und das, nachdem die Basler<br />
über 20 Jahre lang ihre legendären<br />
himmelblauen, liebevoll<br />
„Bebbi-Sägge“ genannten Müllbeutel<br />
zur Abholung an die Straße<br />
gestellt haben. Um rund 650<br />
Container bereitzustellen, soll in<br />
den nächsten fünf Jahren ganz<br />
Basel aufgebuddelt werden.<br />
Auf der Erlenmatt gibt es seit<br />
2011 einen Testlauf mit insgesamt<br />
vier Containern.<br />
Der Schriftzug „Nur für<br />
den Bebbi-Sagg“ ist auf<br />
ihnen zu lesen, zur Sicherheit<br />
ist außerdem<br />
ein Bebbi-Sagg abgebildet.<br />
Das hilft nicht immer,<br />
erzählt Diana Vokshi.<br />
Gerade im Park, keine<br />
hundert Meter weiter,<br />
würden die Leute alles<br />
Mögliche im Containerschlund<br />
verschwinden<br />
lassen. Dagegen sagt Jürg<br />
Hofer vom Amt für Umwelt<br />
und Energie, der Anteil<br />
des illegal entsorgten<br />
Mülls sei gering.<br />
Sollte sich das ändern,<br />
würde man mit einem<br />
Chipsystem nachrüsten,<br />
das den Zugang beschränke.<br />
Beim Blick ins<br />
Innere der Röhre wird lediglich<br />
eine weitere metallene<br />
Klappe sichtbar.<br />
Dafür fällt die Geruchsprobe<br />
positiv aus: Weil<br />
die Säcke bis auf dreieinhalb<br />
Meter Tiefe in der<br />
kühlen Erde verschwinden,<br />
statt dass ihr Inhalt<br />
auf der Straße durch die<br />
Sonne zu gären beginnt,<br />
stinkt der Müll weniger<br />
zum Himmel. Er verbreitet<br />
nicht länger ein gewisses<br />
G’schmäckle, wie<br />
der Schweizer sagt. Außerdem<br />
werden die Container je nach Bedarf<br />
mit Hochdruckreinigern<br />
saubergespritzt.<br />
Vokshi zählt weitere Vorteile<br />
der neuen Müllbehälter auf: Früher<br />
durfte man die Müllsäcke<br />
erst abends ab 7 Uhr rausstellen,<br />
wenn am nächsten Tag Leerung<br />
Dieser Müllbehälter in der Basler Jägerstraße ist privat, wird aber auch von der Stadt<br />
geleert. Bald sollen weitere folgen.<br />
FOTO: JAENEKE<br />
war. Wollte man in Urlaub und<br />
nichts Verbotenes tun, war das<br />
ein Problem. Heute ist Vokshi<br />
flexibel, kann den Müll wegbringen,<br />
wann immer er mit Windeln<br />
voll ist. Dazu kommt: In Basel<br />
hat man’s gern ästhetisch.<br />
Den Abfall will man nicht mit<br />
Ratten, Raben, Mardern und<br />
Füchsen teilen, die sich aus aufgerissenen<br />
Säcken bedienen.<br />
Und man sieht es nicht gern,<br />
wenn Betrunkene mit den Müllbeuteln<br />
Fußball spielen, bis diese<br />
aufplatzen. „Dann liegt die<br />
ganze Schweinerei auf der Straße<br />
und das ist ziemlich hässlich“,<br />
bringt der Leiter des Tiefbauamts<br />
Roger Reinauer es<br />
auf den Punkt. Apropos<br />
Punkt: Glas, Sperrgut<br />
und Papier werden auch<br />
künftig extra gesammelt.<br />
Zufrieden ist man mit<br />
dem Feedback der Erlenmattbewohner,<br />
auch<br />
wenn Reinauer zugibt,<br />
dass vier Testcontainer<br />
nicht gerade viel sind.<br />
Trotzdem, 97 Prozent<br />
hätten den Testlauf positiv<br />
beurteilt. Andere<br />
Basler sind da skeptischer,<br />
insbesondere die<br />
ältere Generation, die<br />
sich nicht auf die Aussicht<br />
freut, den Müll<br />
künftig bis zu 100 Meter<br />
weit tragen zu müssen.<br />
Damit es nicht mehr<br />
als 100 Meter werden,<br />
sollen in Basel rund 650<br />
Container in weitestgehend<br />
öffentlichen<br />
Grund und Boden eingelassen<br />
werden. Es gibt<br />
zwar auch private Anbieter<br />
der gleichen unterirdischen<br />
Schlünde,<br />
ebenso wird es diese<br />
auch auf privatem<br />
Grund geben. Sie sollen<br />
aber von der Stadt gestellt<br />
und ebenso von<br />
den städtischen Müllmännern<br />
angefahren werden.<br />
Diese schleppen an einem normalen<br />
Abholtag bisher rund 10<br />
Tonnen; mit dem neuen System<br />
wird eine solche Strapaze nicht<br />
mehr nötig sein: Containerfahrzeuge<br />
heben den Behälter aus<br />
dem Erdköcher, über dem Lastwagen<br />
wird der Boden geöffnet<br />
und die Säcke fallen heraus. Das<br />
neue System soll zum überwiegenden<br />
Teil bis in fünf Jahren<br />
etabliert sein, die letzten Container<br />
sollen bis in zehn Jahren stehen.<br />
Um die Umstellung finanziell<br />
zu stemmen, wird ein Kredit von<br />
26,5 Millionen Franken aufgenommen.<br />
Allerdings will man<br />
mit dem neuen System jährlich<br />
eine Million Franken einsparen.<br />
–Zürich setzt seit 2005<br />
auf ein ähnliches System<br />
–<br />
Und nicht nur das, auch rund 20<br />
Stellen sollen langfristig wegfallen<br />
– jedochwerde man dazu niemanden<br />
entlassen müssen,<br />
heißt es. Einsparpotenzial ergibt<br />
sich durch die in die Container<br />
eingebaute Intelligenz: Wenn sie<br />
fast voll sind, melden das Füllstandsanzeigen<br />
an die Zentrale,<br />
so dass die „Kübelmänner“ nur<br />
ausrücken müssen, wenn es<br />
wirklich nötig ist. Derzeit leeren<br />
sie noch zwei Mal die Woche.<br />
Basel ist die erste Schweizer<br />
Großstadt, die diese Art der<br />
Müllentsorgung flächendeckend<br />
einführt, hat aber bei Zürich<br />
abgeschaut, das teilweise<br />
schon seit 2005 auf ein ähnliches<br />
System setzt.<br />
2007 war in Zürich ein Zehnjähriger<br />
in einen Müllschacht<br />
gestürzt. Auch in Basel gibt es<br />
schlimme Gerüchte: Ein Müllmann<br />
seiunter einem nicht gesicherten<br />
Abholcontainer zerquetscht<br />
worden. Schnell stellt<br />
sich aber auf Nachfrage heraus:<br />
Da ist nichts dran – die neuen<br />
Müllbehälter sind harmloser als<br />
ihr Ruf.<br />
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Der Sonntag<br />
Sport<br />
23.März2014<br />
Gegen eine rot-weiße Wand<br />
Beim 3:1 gegen Bremen zeigte der SC FREIBURG eine seiner besten Saisonleistungen<br />
Ein sehr gutes Spiel und ein<br />
noch wertvollerer Sieg:<br />
Nach dem 3:1 gegen Werder<br />
Bremen hat der SC Freiburg<br />
seine Situation im Kampf<br />
um den Klassenerhalt deutlich<br />
verbessert. Doch Trainer<br />
Christian Streich sieht<br />
sich nun als Mahner gefragt.<br />
TONI NACHBAR<br />
An den total glücklichen Auswärtserfolg<br />
bei Eintracht Frankfurt<br />
hat der Sportclub einen<br />
hochverdienten Heimsieg gegen<br />
seinen Angstgegner Werder Bremen<br />
gereiht. Binnen fünf Tagen<br />
sammelten Julian Schuster und<br />
Co. sechs Punkte und erzielten<br />
sieben Tore. Während die Gesänge<br />
der Nordkurve darob am Freitagabend<br />
nicht mehr enden<br />
wollten, forderte SC-Trainer<br />
Christian Streich seine Spieler in<br />
TV-Interviews auf, dies alles ganz<br />
schnell zu vergessen und alle<br />
Konzentration auf das nächste<br />
Spiel in Hamburg zu fokussieren:<br />
„Uns steht das Wasser bis<br />
zum Hals.“<br />
Dennoch verdient einiges aus<br />
dem Bremen-Spiel nacherzählt<br />
zu werden. Das große Geheimnis,<br />
das der SC-Trainer aus dem<br />
Problem machte, im zentralen<br />
Mittelfeld Gelson Fernandes ersetzen<br />
zu müssen, musste<br />
zwangsläufig zu Beginn des<br />
Spieles gegen die Norddeutschen<br />
gelüftet werden: Vladimir<br />
Darida, von der Badischen Zeitung<br />
auf dieser Position nachdrücklich<br />
gefordert, agierte neben<br />
Kapitän Schuster und bot eine<br />
Leistung, die viele Stadionbesucher<br />
als vortrefflich empfanden.<br />
Doch einen exklusiven<br />
Freiburger Helden, dem das<br />
Hauptverdienst des besten SC-<br />
Spiels seit langer Zeit zuzuschreiben<br />
wäre, offenbarte die<br />
Freiburger Darbietung vom Freitag<br />
nicht. So homogen und<br />
hochkonzentriert von der ersten<br />
bis zur letzten Minute bekämpfte<br />
Streichs Team den Gast von<br />
der Weser, dass das 3:1 nur durch<br />
eine perfekte Mannschaftsleistung<br />
zu erklären bleibt.<br />
Die Freiburger Spieler bejubeln die Schlüsselszene, die zum Sieg gegen Bremen führte: Bereits in der 15. Minute<br />
hatte Julian Schuster (Zweiter von rechts) den Führungstreffer erzielt.<br />
FOTO: HEUBERGER<br />
Doch das Puzzle stimmte nur,<br />
weil die Einzelteile perfekt passten:<br />
Mensur Mujdza agierte bei<br />
seinem Comeback auf der rechten<br />
Abwehrseite ebenso solide<br />
wie Pavel Krmas in der Innenverteidigung<br />
oder Schuster auf der<br />
„Sechs“. Admir Mehmedi war<br />
zwar erneut der Inspirator der<br />
Offensive, profitierte aber sowohl<br />
vom nimmermüden Darida<br />
als auch von Felix Klaus, dessen<br />
Formkurve derzeit deutlich<br />
nach oben zeigt. Nicht zu vergessen<br />
Karim Guédé, dem auch gegen<br />
die Bremer kein Weg zu weit<br />
und kein Zweikampf zu viel<br />
schien.<br />
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Bei seiner Rückkehr an seine<br />
alte Wirkungsstätte resümierte<br />
der Bremer Trainer Robin Dutt<br />
nach dem Schlusspfiff resigniert:<br />
„Der Sieg für den SC war<br />
hochverdient. Wir hatten viel zu<br />
große Räume zwischen den<br />
Mannschaftsteilen und deshalb<br />
ist es uns kaum gelungen, die<br />
Freiburger zu Fehler zu zwingen.“<br />
Einen Fauxpas begingen die<br />
Freiburger doch, als in der 70.<br />
Minute Innenverteidiger Matthias<br />
Ginter den Ball dem Bremer<br />
Aaron Hunt in die Beine<br />
spielte und dessen Pass Nils Petersen<br />
zum 1:3 verwertete. „Dieser<br />
Fehler kam zu spät“, sagte<br />
Dutt, der die Statistik des Spiels<br />
studierend, gar nicht glauben<br />
wollte, dass seine Mannschaft einen<br />
Ballbesitzanteil von 50 Prozent<br />
besessen hatte. Allerdings<br />
musste es den Bremern über nahezu<br />
die gesamte Spielzeit so<br />
vorkommen, als würden sie gegen<br />
eine rot-weiße Wand laufen.<br />
SC-Keeper Oliver Baumann hatte<br />
abgesehen von einigen Flanken<br />
keinen schweren Ball zu halten,<br />
torgefährliche Aktionen der<br />
Werderaner waren äußerst spärlich.<br />
Angesichts einer Englischen<br />
Woche mit zwei Spielen gegen<br />
direkte Mitkonkurrenten im Abstiegskampf<br />
– am Mittwoch auswärts<br />
beim Hamburger SV, am<br />
Samstagabend vor heimischer<br />
Kulisse gegen den 1. FC Nürnberg<br />
– stellt sich aus Freiburger Sicht<br />
nun die entscheidende Frage:<br />
Können die SC-Spieler binnen<br />
kurzer Zeit erneut eine derart<br />
überzeugende Leistung abrufen<br />
Für Trainer Streich gibt es dafür<br />
nur Prämissen wie „Konzentration“<br />
oder „Disziplin“: „Sonst<br />
kriegen wir in Hamburg fünf<br />
Stück.“<br />
SC FREIBURG: Baumann -<br />
Mujdza, Krmas, Ginter, Sorg -<br />
Schuster, Darida - Klaus (75.<br />
Kerk), Schmid - Guede (90. Christian<br />
Günter), Mehmedi (82. Zulechner)<br />
WERDER BREMEN: Wolf - Ignjovski,<br />
Prödl, Lukimya, Caldirola -<br />
Bargfrede (80. Elia) - Junuzovic,<br />
Makiadi - Obraniak (64. Gebre<br />
Selassie) - Di Santo (64. Petersen),<br />
Hunt<br />
SCHIE<strong>DS</strong>RICHTER: Michael Weiner<br />
(Ottenstein)<br />
TORE: 1:0 Schuster (15.), 2:0 Klaus<br />
(53.), 3:0 Mehmedi (59.), 3:1 Petersen<br />
(70.) ZUSCHAUER: 24.000<br />
(ausverkauft)<br />
Macherthon<br />
Von der Idee zum fertigen Prototyp<br />
in 42 Stunden – der Macherthon ist<br />
eine Art Projektentwicklungs-Party<br />
für moderne Tüftler, auch der 3D-<br />
Drucker fehlt da nicht. SEITE 16<br />
A<br />
ls ein Radioreporter<br />
nach<br />
dem Sieg gegen<br />
Bremen Christian<br />
Streich fragte,<br />
ob er sich über diesen<br />
Sieg denn nicht<br />
freue, nutzte dies<br />
der SC-Trainer zu einer<br />
bemerkenswerten<br />
Rede. So prekär seien nun<br />
mal die Existenzsituation des<br />
Vereins in der Bundesliga –<br />
grundsätzlich – und die Tabellensituation<br />
– aktuell –, dass<br />
er sich nur auf seine Art freuen<br />
könne: mit grimmigem Gesicht,<br />
in Gedanken beim<br />
nächsten Gegner und beim<br />
Verhalten seiner Spieler, das<br />
ihn täglich beschäftige.<br />
Und so kam Streich von seiner<br />
am Freitag mehrfach getätigten<br />
Aussage („Uns steht das<br />
Wasser bis zum Hals – und das<br />
vom ersten Spieltag an“) rasch<br />
zu vier Namen aus dem SC-<br />
Kader, die er als die Vorbilder<br />
schlechthin für die gesamte<br />
Mannschaft präsentierte: Kapitän<br />
Julian Schuster, Innenverteidiger<br />
Pavel Krmas und<br />
Mensur Mujdza würden sich<br />
hundertprozentig damit identifizieren,<br />
auch auf der Ersatzbank<br />
Platz zu nehmen, wenn<br />
das gemeinschaftliche Interesse<br />
es eben gebiete. Und da<br />
sei noch Vladimir Darida, der<br />
STANDPUNKT<br />
SC FREIBURG<br />
teuerste Spieler, den<br />
sich der Sportclub je<br />
geleistet hat: Ohne<br />
zu murren, würde<br />
der Tscheche es hinnehmen,<br />
von einer<br />
Position auf die andere<br />
geschoben zu<br />
werden – ganz nach<br />
den Bedürfnissen<br />
der Mannschaft.<br />
Eigentlich aber ging es Streich<br />
nicht darum, seine Stützen<br />
zu loben, sondern deren Kollegen<br />
anzustacheln. Die verschlüsselte<br />
Botschaft lautete,<br />
nichts wäre nun fataler, als<br />
mitten in den Wogen des Abstiegskampfes<br />
nach nur zwei<br />
Siegen zu glauben, schon die<br />
Landluft des rettenden Ufers<br />
riechen zu können. Und mit<br />
nichts würden in diesen entscheidenden<br />
Wochen die Spieler<br />
den Interessen des Vereins<br />
mehr zuwiderhandeln, als<br />
wenn sie sich ablenken ließen<br />
von Unzufriedenheiten oder<br />
„Nebengeräuschen“ wie Angeboten<br />
anderer Klubs, die<br />
angeblich vor allem jüngeren<br />
SC-Profis ins Haus flattern.<br />
Nach den Siegen in Frankfurt<br />
und Bremen wähnte Streich<br />
als den besten Zeitpunkt zu<br />
mahnen: Der totale Zusammenhalt<br />
biete die einzige<br />
Chance, in der Liga einweiteres<br />
Jahr zu bleiben.<br />
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DieVorbilder<br />
des Christian Streich<br />
TONI NACHBAR<br />
EISHOCKEY EHC Freiburg erreicht Aufstiegsrunde<br />
Das Oberliga-Team des EHC Freiburg hat eine große Überraschung<br />
geschafft und sich für die Aufstiegsrunde zur zweithöchsten<br />
deutschen Eishockeyliga DEL II qualifiziert. Die<br />
Entscheidung zugunsten der Mannschaft von Trainer Leos<br />
Sulak fiel am Freitagabend in Bad Tölz: Im vierten Spiel der<br />
Playoff-Serie gegen die Tölzer Löwen gewann der EHC Freiburg<br />
mit 3:1. Damit haben die Breisgauer das Halbfinale mit 3:1<br />
Siegen für sich entschieden. In der Aufstiegsrunde spielen<br />
sechs Teams in Hin- und Rückspielen vier Mannschaften aus,<br />
die in der nächsten Saison in der zweithöchsten deutschen<br />
Spielklasse auflaufen dürfen: Die Oberligisten aus Selb und<br />
Freiburg treffen dort auf die beiden besten Vertreter der<br />
restlichen Oberligen und die beiden Verlierer der DEL-II-Playdowns.<br />
<strong>DS</strong>
12 SPORT Der Sonntag · 23. März 2014<br />
FUSSBALL<br />
1. Bundesliga – 26. Spieltag<br />
SC Freiburg - Werder Bremen 3:1 (1:0)<br />
Tore: 1:0 Schuster (15.), 2:0 Klaus (53.), 3:0 Mehmedi (59.), 3:1 Petersen (70.)<br />
– Zuschauer: 24 000 (ausv.)<br />
FC Schalke 04 - Braunschweig 3:1 (1:0)<br />
Tore: 1:0 Goretzka (17.), 2:0 Huntelaar (66.), 2:1 Elabdellaoui (81.), 3:1 Szalai<br />
(90.) – Zuschauer: 60 000<br />
VfB Stuttgart - Hamburger SV 1:0 (0:0)<br />
Tor: 1:0 Maxim (69.) – Gelb-Rote Karte: Calhanoglu (53.) – Zuschauer: 50000<br />
Hannover 96 - Bor. Dortmund 0:3 (0:1)<br />
Tore: 0:1 Hummels (43.), 0:2 Lewandowski (52.), 0:3 Reus (90.) – Zuschauer:<br />
49000 (ausv.)<br />
VfL Wolfsburg - FC Augsburg 1:1 (0:1)<br />
Tore: 0:1 Werner (43.), 1:1 Olic (81.) – Gelb-Rote Karte: de Bruyne (90.) –<br />
Zuschauer: 25 000<br />
1. FSV Mainz 05 - Bayern München 0:2 (0:0)<br />
Tore: 0:1 Schweinsteiger (82.), 0:2 Götze (86.) – Zuschauer: 34 000 (ausv.)<br />
Mönchengladbach - Hertha BSC Berlin<br />
Sa. 18.30 Uhr<br />
1. FC Nürnberg - Eintr. Frankfurt So. 15.30 Uhr<br />
Bayer Leverkusen - 1899 Hoffenheim<br />
So. 17.30 Uhr<br />
● 1. Bayern München 26 24 2 0 76:12 74<br />
● 2. Bor. Dortmund 26 16 3 7 59:29 51<br />
● 3. FC Schalke 04 26 15 5 6 51:37 50<br />
● 4. Bayer Leverkusen 25 14 2 9 41:29 44<br />
● 5. VfL Wolfsburg 26 12 5 9 43:40 41<br />
● 6. 1. FSV Mainz 05 26 12 5 9 37:40 41<br />
7. Mönchengladbach 25 11 6 8 43:32 39<br />
8. FC Augsburg 26 11 6 9 39:37 39<br />
9. Hertha BSC Berlin 25 10 6 9 35:31 36<br />
10. 1899 Hoffenheim 25 7 8 10 54:56 29<br />
11. Hannover 96 26 8 5 13 34:46 29<br />
12. Werder Bremen 26 7 8 11 30:50 29<br />
13. Eintr. Frankfurt 25 6 8 11 28:44 26<br />
14. SC Freiburg 26 6 7 13 29:47 25<br />
15. VfB Stuttgart 26 6 6 14 40:52 24<br />
● 16. Hamburger SV 26 6 5 15 41:55 23<br />
● 17. 1. FC Nürnberg 25 4 11 10 28:44 23<br />
● 18. Braunschweig 26 4 6 16 21:48 18<br />
● Champions League ● Champions League Qualifikation ● Europa League ● Relegation ● Abstieg<br />
Spielplan/1. Liga<br />
DIENSTAG, 25. MÄRZ<br />
Bor. Dortmund – FC Schalke 04<br />
Werder Bremen – VfL Wolfsburg<br />
Braunschweig – 1. FSV Mainz 05<br />
Hertha BSC Berlin – Bayern München<br />
MITTWOCH, 26. MÄRZ<br />
1. FC Nürnberg – VfB Stuttgart<br />
1899 Hoffenheim – Hannover 96<br />
FC Augsburg – Bayer Leverkusen<br />
Hamburger SV – SC Freiburg<br />
Eintr. Frankfurt – Mönchengladbach<br />
2. Bundesliga – 26. Spieltag<br />
Union Berlin - SC Paderborn 1:1<br />
VfL Bochum - SV Sandhausen 0:1<br />
Dynamo Dresden - Greuther Fürth 1:1<br />
FSV Frankfurt - Fort. Düsseldorf 0:0<br />
1. FC Köln - VfR Aalen 0:0<br />
FC St. Pauli - FC Ingolstadt 0:0<br />
TSV 1860 München - FC Kaiserslautern<br />
Karlsruher SC - Erzgebirge Aue<br />
Arminia Bielefeld - Energie Cottbus<br />
Spielplan/2. Liga<br />
DIENSTAG, 25. MÄRZ<br />
Greuther Fürth – Fort. Düsseldorf<br />
VfR Aalen – Dynamo Dresden<br />
SV Sandhausen – Union Berlin<br />
SC Paderborn – FC St. Pauli<br />
FC Ingolstadt – VfL Bochum<br />
MITTWOCH, 26. MÄRZ<br />
FC Kaiserslautern – Arminia Bielefeld<br />
1. FC Köln – Karlsruher SC<br />
Energie Cottbus – TSV 1860 München<br />
Erzgebirge Aue – FSV Frankfurt<br />
So. 13.30 Uhr<br />
So. 13.30 Uhr<br />
So. 13.30 Uhr<br />
Ein Rumäne erlöst den VfB<br />
FUSSBALL-BUNDESLIGA: Bayern München gewinnt in Mainz, ist aber noch nicht Meister<br />
Aus Freiburger Sicht fand<br />
gestern das wichtigste Spiel<br />
in Stuttgart statt: Dort besiegte<br />
in einem Kellerderby<br />
der herimische VfB den<br />
nächsten SC-Gegner; den<br />
Hamburger SV, mit 1:0. Bayern<br />
München zieht weiter<br />
einsam seine Kreise, gestern<br />
triumphierte der Rekordmeister<br />
in Mainz.<br />
Dem VfB Stuttgart ist unter<br />
dem neuen Trainer Huub Stevens<br />
der erste Sieg im Abstiegskampf<br />
gelungen. Nach zuvor<br />
acht Niederlagen und zwei Unentschieden<br />
sorgte der eingewechselte<br />
Alexandru Maxim<br />
mit seinem Treffer in der 69. Minute<br />
beim 1:0 gegen den Hamburger<br />
SV für den ersten „Dreier“<br />
der Schwaben seit dem 7. Dezember<br />
gegen Hannover 96. Trainer<br />
beim Gegner war damals Mirko<br />
Slomka, der diesmal beim HSV<br />
auf der Bank saß.<br />
Am kommenden Mittwoch<br />
bekommen es beide Mannschaften<br />
erneut mit direkten Konkurrenten<br />
zu tun: Der VfB reist zum<br />
1. FC Nürnberg, der HSV empfängt<br />
den SC Freiburg.<br />
Stevens hatte bei seinem<br />
Heimdebüt die Bank des VfB auf<br />
die rechte Seitevor der Haupttribüne<br />
verlegt - das war es aber<br />
auch zunächst mit dem Einfallsreichtum.<br />
Spielentscheidend<br />
Steine fielen in Bad Cannstatt von den Herzen: Ibrahima Traoré und<br />
Alexandru Maxim nach dem 1:0-Siegtreffer.<br />
FOTO: DPA<br />
waren dann zwei Szenen: Zunächst<br />
sah Hamburgs Hakan<br />
Calhanoglu in der 53. Minutevon<br />
Schiedsrichter Felix Brych aus<br />
München Gelb-Rot gesehen<br />
(wiederholtes Foulspiel), - dann<br />
gab Stevens in der 63. Minute<br />
mit der Einwechslung von Maxim<br />
das Signal zum Aufbruch.<br />
Kaum war Maxim auf dem<br />
Feld, ging ein Ruck durch die bis<br />
dahin erschreckend planlosen<br />
Stuttgarter. Zuvor hatten sie im<br />
Spiel nach vorne bis auf zwei Zufallschancen<br />
wenig zustande gebracht<br />
und auch mit der Überzahl<br />
nichts anzufangen gewusst.<br />
Maxim verwandelte schließlich<br />
eine Hereingabe von Ibrahima<br />
Traoré, allerdings sah die gesamte<br />
Hamburger Abwehr dabei<br />
sehr schlecht aus.<br />
Bis zum Platzverweis hatte der<br />
HSV versucht, so früh wie möglich<br />
zu attackieren. Das Umschaltspiel<br />
nach Ballgewinn<br />
wollte allerdings nicht so recht<br />
klappen, weil auch die Stuttgarter<br />
in erster Linie darauf bedacht<br />
waren, gut zu stehen. Der VfB<br />
überließ den Hanseaten über<br />
weite Strecken die Initiative, eigene<br />
Angriffsbemühungen<br />
wirkten zum Teil völlig planlos.<br />
Chancen auf beiden Seitenwaren<br />
Mangelware. Vedad Ibisevic,<br />
nach seiner Rotsperre für Cacau<br />
in die Mannschaft gekommen,<br />
hatte früh die Führung auf dem<br />
Fuß, traf aber den Ball frei am Elfmeterpunkt<br />
stehend nicht richtig<br />
(7.). Eine weitere gute Gelegenheit<br />
des VfB durch von Christian<br />
Gentner (17.) ergab sich<br />
ebenfalls mehr durch Zufall.<br />
Hamburg wiederum tat sich<br />
schwer, das Spiel zu machen und<br />
die optische Überlegenheit, die<br />
sich durch den Rückzug des VfB<br />
ergab, in gelungene Angriffsaktionen<br />
umzusetzen. Nur nach<br />
Freistößenvon Rafaelvan der Vaart<br />
aus dem Halbfeld wurde es<br />
bisweilen brenzlig im Stuttgarter<br />
Strafraum. Ein Fernschuss<br />
von Milan Badelj flog knapp<br />
übers Tor (34.) - das war es dann<br />
schon.<br />
Der FC Bayern München muss<br />
noch mindestens einen Spieltag<br />
auf seine nächste deutsche Meisterschaft<br />
warten. Das Starensemble<br />
von Pep Guardiola gewann<br />
zwar beim FSV Mainz 05<br />
mit 2:0 und blieb damit im 51.<br />
Bundesligaspiel nacheinander<br />
ungeschlagen. Da die weit zurückliegende<br />
Konkurrenz aus<br />
Dortmund und Schalke ihre Partien<br />
am 26. Spieltag aber ebenfalls<br />
gewann, sind die Bayern<br />
noch nicht ganz durch.<br />
Die nächste Chance haben die<br />
Münchner nun am Dienstag bei<br />
Hertha BSC Berlin. Vor 34 000<br />
Zuschauern in der ausverkauften<br />
Mainzer Coface Arena erzielten<br />
Bastian Schweinsteiger (82.<br />
Minute) und Mario Götze (87.)<br />
die Treffer für die Bayern, die<br />
erstmals seit langer Zeit aber<br />
wieder ernsthaft gefordert wurden.<br />
Denn anders als die Konkurrenten<br />
in den vergangenen Wochen<br />
zeigten die Mainzervon Beginn<br />
an keinen Respekt vor den<br />
übermächtigen Bayern. Während<br />
sich die Münchner Gegner<br />
in den Spielen zuvor von der ersten<br />
Minute an hinten eingeigelt<br />
hatten, bot der FSV dem Seriensieger<br />
vom Anpfiff weg Paroli.<br />
Bereits in den ersten zwei Minuten<br />
bekam Bayerns Stürmer Mario<br />
Mandzukic zweimal zu spüren,<br />
dass sich die Hausherren<br />
nicht kampflos ergeben wollten.<br />
Die erste Gelegenheit der Partie<br />
hatten dennoch die Gäste, doch<br />
FSV-Keeper Loris Karius parierte<br />
in der dritten Minute den Schuss<br />
von Arjen Robben. Auf der anderen<br />
Seite tauchte Ja-Cheol Koo<br />
fünf Minuten später frei im Bayern-Strafraum<br />
auf. Anstatt aber<br />
selbst den Abschluss zu suchen,<br />
legte der Südkoreaner den Ball<br />
noch einmal quer, so dass die<br />
Gäste klären konnten.<br />
Mit enormer Laufbereitschaft<br />
ließen die Gastgeber, bei denen<br />
Nicolai Müller in die Startelf zurückkehrte,<br />
den Titelverteidiger<br />
nicht seinen Rhythmus finden.<br />
Bayern-Coach Guardiola hatte<br />
seine Formation im Vergleich<br />
zum 2:1 gegen Leverkusen auf<br />
vier Positionen verändert. Javi<br />
Martinez, David Alaba, Franck Ribery<br />
und Philipp Lahm kehrten<br />
zurück, Kapitän Lahm agierte<br />
seit langem mal wieder auf der<br />
rechten Abwehrseite. Von dort<br />
musste er mit ansehen, wie Müller<br />
nach zwölf Minuten an Manuel<br />
Neuer scheiterte. Die Gäste<br />
wirkten durchaus beeindruckt<br />
von den quirligen Mainzern. Bis<br />
auf ein paar Fernschüsse brachte<br />
die gefürchtete Offensive nicht<br />
viel zustande.<br />
DPA<br />
● 1. 1. FC Köln 26 13 10 3 38:15 49<br />
● 2. Greuther Fürth 26 13 6 7 45:30 45<br />
● 3. SC Paderborn 26 12 7 7 46:41 43<br />
4. FC St. Pauli 26 12 6 8 34:29 42<br />
5. Karlsruher SC 25 10 9 6 34:22 39<br />
6. Union Berlin 26 10 9 7 38:32 39<br />
7. FC Kaiserslautern 25 11 5 9 37:26 38<br />
8. SV Sandhausen 26 10 7 9 22:22 37<br />
9. TSV 1860 München 25 9 8 8 27:28 35<br />
10. FSV Frankfurt 26 9 7 10 36:37 34<br />
11. Fort. Düsseldorf 26 8 9 9 26:34 33<br />
12. VfR Aalen 26 8 8 10 25:32 32<br />
13. FC Ingolstadt 26 8 7 11 25:30 31<br />
14. VfL Bochum 26 8 6 12 23:29 30<br />
15. Erzgebirge Aue 25 8 6 11 31:39 30<br />
● 16. Dynamo Dresden 26 4 13 9 27:39 25<br />
● 17. Arminia Bielefeld 25 7 4 14 30:47 25<br />
● 18. Energie Cottbus 25 5 5 15 28:40 20<br />
● Aufstieg ● /● Relegation ● Abstieg<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Regionalliga<br />
Hessen Kassel - KSV Baunatal 1:1<br />
SV Eintracht Trier - VfR Worms 3:0<br />
Kick. Offenbach - Sonn. Großasp. 0:0<br />
FC Homburg - SSV Ulm 2:1<br />
SC Pfullendorf - SVN Zweibrücken 0:5<br />
Spvgg. Neckarelz - 1899 Hoffenh. II 1:0<br />
SC Freiburg II - Waldh. Mannheim 0:1<br />
Kaiserslautern II - TuS Koblenz heute<br />
1. SC Freiburg II 24 15 6 3 46:22 51<br />
2. Sonn. Großasp. 24 15 6 3 41:20 51<br />
3. FSV Mainz 05 II 23 13 5 5 47:27 44<br />
4. SV Eintracht Trier 24 11 8 5 42:23 41<br />
5. Kaiserslautern II 23 10 10 3 42:19 40<br />
6. FC Homburg 24 11 7 6 40:24 40<br />
7. Waldh. Mannheim 24 11 6 7 32:30 39<br />
8. SVN Zweibrücken 24 10 7 7 30:22 37<br />
9. Spvgg. Neckarelz 24 9 8 7 31:31 35<br />
10. Eintr. Frankfurt II 23 9 4 10 34:35 31<br />
11. Kick. Offenbach 24 8 6 10 25:23 30<br />
12. TuS Koblenz 23 8 6 9 28:30 30<br />
13. Hessen Kassel 24 7 9 8 31:46 30<br />
14. 1899 Hoffenh. II 24 8 2 14 32:34 26<br />
15. SSV Ulm 24 5 6 13 28:40 21<br />
16. VfR Worms 24 2 11 11 18:43 17<br />
17. KSV Baunatal 24 3 3 18 19:57 12<br />
18. SC Pfullendorf 24 2 4 18 19:59 10<br />
FUSSBALL<br />
Oberliga<br />
VfR Mannheim - Ast. Walldorf 1:2<br />
Bahlinger SC - FC Heidenheim II 3:3<br />
FC 08 Villingen - Karlsruher SC II 0:4<br />
SSV Reutlingen - FV Ravensburg 1:0<br />
SGV Freiberg - Kehler FV 2:0<br />
TSG Balingen - SV Spielberg 0:3<br />
TSV Grunbach - FC Nöttingen heute<br />
Stuttg. Kick. II - 1.FC Bruchsal<br />
heute<br />
SV Oberachern - FSV Hollenbach heute<br />
1. TSV Grunbach 21 16 1 4 54:24 49<br />
2. FC Nöttingen 23 14 5 4 53:29 47<br />
3. Ast. Walldorf 24 14 4 6 47:32 46<br />
4. SGV Freiberg 24 12 7 5 54:40 43<br />
5. Karlsruher SC II 24 12 3 9 43:32 39<br />
6. SSV Reutlingen 23 10 6 7 38:33 36<br />
7. FC Heidenheim II 22 10 5 7 52:41 35<br />
8. FV Ravensburg 24 9 6 9 41:43 33<br />
9. TSG Balingen 24 8 6 10 35:36 30<br />
10. FC 08 Villingen 23 8 6 9 35:37 30<br />
11. Stuttg. Kick. II 23 7 5 11 31:46 26<br />
12. FSV Hollenbach 23 6 8 9 30:45 26<br />
13. SV Spielberg 23 7 4 12 42:47 25<br />
14. Bahlinger SC 24 7 4 13 33:50 25<br />
15. VfR Mannheim 24 3 14 7 31:35 23<br />
16. Kehler FV 24 5 8 11 23:32 23<br />
17. 1.FC Bruchsal 23 5 8 10 34:46 23<br />
18. SV Oberachern 22 3 6 13 17:45 15<br />
Verbandsliga<br />
1. Freiburger FC 23 18 3 2 63:27 57<br />
2. Offenburger FV 23 14 2 7 59:37 44<br />
3. SV Endingen 23 12 4 7 48:36 40<br />
4. SV Linx 21 12 3 6 46:33 39<br />
5. FC Bötzingen 23 11 4 8 46:41 37<br />
6. FC Singen 23 11 3 9 47:38 36<br />
7. SV Kuppenheim 21 10 4 7 39:33 34<br />
8. FC Bad Dürrheim 21 9 4 8 35:32 31<br />
9. Rhodia Freiburg 21 9 4 8 38:44 31<br />
10. SV Weil 22 9 2 11 50:45 29<br />
11. SV Waldkirch 22 8 5 9 27:36 29<br />
12. FC Denzlingen 21 7 4 10 38:42 25<br />
13. FC Radolfzell 23 7 4 12 36:42 25<br />
14. VfR Hausen 23 7 4 12 25:34 25<br />
15. SC Wyhl 22 5 6 11 28:45 21<br />
16. SV Stadelhofen 22 4 4 14 29:49 16<br />
17. FV Schutterwald 22 4 2 16 26:66 14<br />
FUSSBALL<br />
Landesliga<br />
Freiburger FC - FV Schutterwald 6:0 FC Emmendingen - FSV RW Stegen 2:2<br />
SV Kuppenheim - Offenburger FV 0:4 FC Teningen - Lörrach-Bromb. 2:3<br />
SC Wyhl - SV Endingen 0:0<br />
SV Laufenburg - FC 08 Tiengen *<br />
SV Weil - FC Radolfzell 0:4<br />
FC Auggen - Bahlinger SC II<br />
heute<br />
FC Singen - FC Bötzingen 1:1<br />
SV Munzingen - SF Oberried<br />
heute<br />
VfR Hausen - SV Stadelhofen 1:0<br />
Steinen-Höllstein - SF Elzach-Yach heute<br />
Rhodia Freiburg - SV Linx<br />
heute<br />
SV Waldkirch - FC Denzlingen heute<br />
FC Zell - FC Wittlingen<br />
heute<br />
Frbg.-St. Georg. - Untermünstertal heute<br />
1. Frbg.-St. Georg. 19 14 4 1 45:12 46<br />
2. Lörrach-Bromb. 20 13 4 3 55:20 43<br />
3. FC Auggen 19 13 3 3 42:22 42<br />
4. SV Laufenburg 19 10 4 5 39:20 34<br />
5. FC Teningen 20 9 6 5 56:35 33<br />
6. FSV RW Stegen 20 10 3 7 45:35 33<br />
7. FC Emmendingen 20 9 5 6 31:27 32<br />
8. SF Oberried 19 8 1 10 32:37 25<br />
9. SF Elzach-Yach 19 7 4 8 26:37 25<br />
10. Untermünstertal 19 7 3 9 32:35 24<br />
11. Bahlinger SC II 19 6 3 10 32:41 21<br />
12. Steinen-Höllstein 18 5 3 10 29:40 18<br />
13. FC Zell 18 4 6 8 21:36 18<br />
14. SV Munzingen 19 4 3 12 19:47 15<br />
15. FC Wittlingen 19 3 3 13 25:49 12<br />
16. FC 08 Tiengen 17 1 3 13 20:56 6
Der Sonntag · 23. März 2014 SPORT 13<br />
LESESTOFF<br />
Der Trainer und Sportliche Leiter Harald Janson (links) musste diese Saison oft eindringlich auf seine Spielerinnen einreden. FOTO: PATRICK SEEGER<br />
Fauler und schöner Zauber<br />
USC-BASKETBALLERINNEN schaffen den Klassenerhalt nach chaotisch verlaufener Saison<br />
Die nervenaufreibendste<br />
Saison in 14 Jahren endete<br />
für die Eisvögel des USC<br />
Freiburg mit einem Happyend.<br />
Der Frauen-Basketball-Erstligist<br />
schaffte vor<br />
einer Woche, am vorletzten<br />
Spieltag, durch die gütige<br />
Mithilfe anderer Vereine<br />
den Klassenerhalt.<br />
GEORG GULDE<br />
Wenn die finanziellen Rahmenbedingungen<br />
stimmen, wird das<br />
USC-Team damit im Herbst in<br />
seine 15. Erstliga-Spielzeit starten.<br />
Harald Janson, Freiburgs Trainer,<br />
war am Sonntag vor einer<br />
Woche in seinen Keller geflüchtet,<br />
versuchte sich mit Aufräumen<br />
zu beschäftigen, als ihm<br />
seine Frau Birte von der Niederlage<br />
des Teams aus Osnabrück<br />
gegen Marburg berichtete. Dadurch<br />
war der USC, bei dem es<br />
am Tag zuvor nach der verlorenen<br />
Partie gegen Chemnitz lange<br />
Gesichter gegeben hatte, gerettet.<br />
Die Partie der Breisgauerinnen<br />
gestern Abend in Oberhausen<br />
(bei Redaktionsschluss<br />
noch nicht beendet), war nicht<br />
mehr das Endspiel, sondern nur<br />
noch eine Pflichtpartie mit<br />
Freundschaftsspiel-Charakter.<br />
Coach Janson, eigentlich kein<br />
Freund von unerklärlichen Phänomenen,<br />
hatte in den Wochen<br />
davor das Wort „Zauber“ in den<br />
Mund genommen, wenn er die<br />
vielen Missgeschicke beschreiben<br />
wollte, die den USC in dieser<br />
Saison heimsuchten. Die Spielerinnen<br />
Judith Schmidt, Ashley<br />
Daniels, Mariesa Greene, Tyra<br />
White, Ilka Hoffmann und Brittany<br />
Spears sowie Trainer Stefan<br />
Mienack – das waren die Abgänge,<br />
Ausfälle, Kranken, Dauerverletzten<br />
und um Vertragsauflösung<br />
Bittenden der Saison<br />
2013/14. Es waren so viele wie nie<br />
zuvor. Fast wären es zu viele gewesen.<br />
Dass der Klassenerhalt<br />
trotz der Malaisen glückte, ist<br />
deshalb wohl auch ein Zauber.<br />
Für den waren das Bündeln<br />
der Kräfte auf die bewährten<br />
Schulternund Siege in Schlüsselspielen<br />
letztlich entscheidend.<br />
Alle Konkurrenten im Abstiegskampf<br />
wurden seit Dezember<br />
2013 im direkten Duell bezwungen:<br />
Oberhausen im letzten Hinrundenspiel,<br />
Bamberg im ersten<br />
Rückrundenspiel, Osnabrück –<br />
und eine Woche in fremder Halle<br />
auch Nördlingen wurden besiegt.<br />
–Janson wird wieder<br />
„nur“ Sportlicher Leiter<br />
–<br />
Dass sich die US-Amerikanerin<br />
und Dreipunkte-Spezialistin<br />
Brittany Spears in Nördlingen<br />
schwer am Knie verletzte war ein<br />
weiterer Rückschlag, der den Ligaverbleib<br />
wieder sehr fraglich<br />
machte. Es folgte eine Niederlagenserie<br />
von fünf Partien, die<br />
Eisvögel gehörten in der Saison-<br />
Schlussphase wohl zu den zwei<br />
schlechtesten Teams der Liga.<br />
Aber nicht zu den zwei Absteigern.<br />
Bamberg verlor einige Partien<br />
unglücklich und konnte den<br />
Anschluss nicht mehr schaffen.<br />
Und bei Osnabrück kam die<br />
Biathleten gehen leer aus<br />
Rückkehr der verletzten Nationalspielerin<br />
Jessica Höötmann<br />
zu spät, um noch am USC Freiburg<br />
in der Tabelle vorbeizuziehen.<br />
Welche Lehren können die Eisvögel,<br />
die noch im Frühjahr 2013<br />
erstmals deutscher Pokalsieger<br />
geworden waren, aus dieser<br />
chaotischen Saison ziehen „Wir<br />
werden das alles analysieren“,<br />
sagt Trainer Janson. Schließlich<br />
sind dievielen Verletzungen und<br />
Krankheiten nicht unbedingt<br />
vorauszusehen gewesen.<br />
Klar ist, dass die nächste Spielzeit<br />
in der ersten Liga weniger<br />
turbulent verlaufen soll. Trainer<br />
Janson will wieder „nur“ Sportlicher<br />
Leiter sein. Ein neuer Coach<br />
wird noch gesucht. Ob ihm das<br />
Gros des jetzigen Kaders zur Verfügung<br />
steht, ist noch fraglich.<br />
Planen wollen die Eisvögel jedenfalls<br />
mit vier ausländischen<br />
Spielerinnen – in die Runde<br />
2013/14 waren sie mit lediglich<br />
drei ausländischen Profis gestartet.<br />
Und das wäre beinahe schief<br />
gegangen.<br />
Beim VERFOLGUNGSRENNEN im norwegischen Oslo schafft es nur Arnd Peiffer unter die besten Zehn<br />
V<br />
on sich selbst sagt er, dass<br />
er ein „Fußballfreund“<br />
sei. Kein fanatischer Fan,<br />
aber eben doch ein Mann mit<br />
„Fußballgefühlen“. Einer, der<br />
gern ins Stadion geht, aber<br />
nicht zu jedem Auswärtsspiel<br />
mitfahren muss oder jeden<br />
Samstag die Sportschau sieht.<br />
Der aber doch mit dem Herzen<br />
dabei ist, wenn der Ball rollt.<br />
Und so hat er denn<br />
auch sein neues<br />
Buch genannt:<br />
„Fußballgefühle“<br />
von Axel Hacke ist<br />
seit Mittwoch im<br />
Handel.<br />
AXEL HACKE<br />
„Fußball ist immer wieder neu“<br />
KURZ GEFASST<br />
SKILANGLAUF Böhler gewinnt DM-Titel<br />
Gekickt habe er als<br />
Bub in Braunschweig,<br />
wo er aufgewachsen<br />
ist, eigentlich<br />
jeden<br />
Nachmittag: „Das<br />
war selbstverständlich“,<br />
sagt Hacke. Und dass die<br />
Brauchschweiger Eintracht<br />
1967 Meister geworden sei, das<br />
habe ihn tief geprägt. Auf der<br />
Straße hätten sich die Jungs die<br />
Namen der Mitglieder der<br />
Meisterelf gegeben. Mittlerweile<br />
lebt der Autor und Kolumnist<br />
seit Jahren in München und<br />
geht lieber zum FC Bayern als<br />
zu den Sechzigern. Dass die<br />
Bayern immer nur gewinnen,<br />
nimmt ihm dabei nicht die<br />
Freude oder Spannung am<br />
Spiel. Schließlich bietet die Guardiola-Elf<br />
tolle Spiele, sagt Hacke.<br />
„Fußballgefühle“ ist ein<br />
durchaus philosophisches<br />
Buch geworden, bei dem es ihm<br />
darum gegangen sei, die ganze<br />
Palette der Gefühle zum Sport<br />
auszuleuchten, so der Autor.<br />
„Ich hatte Lust, ein halbwegs intelligent<br />
reflektierendes Buch<br />
zu schreiben, über alles, was<br />
uns heute mit dem Fußball verbindet.“<br />
Das ist ihm zum Beispiel<br />
in der Schilderung<br />
von Begegnungen<br />
mit Trainern<br />
wie Berti Vogts<br />
und mit Hooligans<br />
wie „Chelsea-Andy“<br />
aus München auch<br />
gut gelungen: Fußball,<br />
so macht Hacke<br />
in dem Buch zum<br />
Beispiel klar, ist<br />
heute für viele eine<br />
Art Religionsersatz<br />
geworden. Mit Ritualen,<br />
Chorälen<br />
und hohen Festtagen, wie dem<br />
Finale der Champions League.<br />
Aber das Beste am Fußball sei,<br />
dass er immer wieder neu beginne.<br />
„Es gibt immer ein neues<br />
Spiel, eine neue Saison, neue<br />
Hoffnung.“ Gerade für einen<br />
abstiegsbedrohten Club wie<br />
den SC Freiburg („Eine Bereicherung<br />
für die Liga!“) dürfte<br />
das doch ein tröstliches „Fußballgefühl“<br />
sein.<br />
BP<br />
> AXEL HACKE: Fußballgefühle,<br />
erschienen im Verlag Antje Kunstmann,<br />
176 Seiten, 16,- €.<br />
Stefanie Böhler aus Ibach im Schwarzwald und Thomas Bing<br />
haben in Oberstdorf die deutschen Langlauf-Meistertitel über<br />
15 beziehungsweise 30 Kilometer Freistil mit Massenstart<br />
gewonnen. Böhler setzte sich in 38:24,7 Minuten vor Laura<br />
Gimmler (Oberstdorf) durch, die 2,9 Sekunden Rückstand<br />
hatte. Als Dritte kam die Oberwiesenthalerin Denise Herrmann<br />
7,6 Sekunden nach Böhler ins Ziel. Bei den Männern fiel die<br />
Entscheidung in einem packenden Finish auf den letzten 150<br />
Metern. Bing (Dermbach) holte sich den Titel in 1:22:16,1 Stunden<br />
vor Andreas Katz (Baiersbronn) und Andy Kühne (Oberwiesenthal).<br />
DPA<br />
Im letzten Verfolgungsrennen<br />
ihrer Karriere unterstrich Andrea<br />
Henkel noch einmal eindrucksvoll,<br />
dass sie eine Meisterin<br />
ihres Fachs ist. Als Einzige des<br />
56-köpfigen Starterfelds traf sie<br />
am legendären Holmenkollen in<br />
Oslo alle 20 Schuss und verbesserte<br />
sich im Vergleich zum<br />
Sprint um 19 Positionen.<br />
Das Prädikat beste Deutsche<br />
musste sie als Zwölfte zwar der<br />
um einen Rang besser platzierten<br />
Laura Dahlmeier überlassen.<br />
Zufrieden war die 36-Jährige<br />
dennoch und sie wusste auch,<br />
warum es am Schießstand perfekt<br />
lief. „Bei mir kommt es nicht<br />
mehr auf so viel an und dann<br />
war’s das. Da schießt es sich einfacher.<br />
Man muss in den richtigen<br />
Situationen dann noch mal<br />
null schießen“, sagte die Thüringerin<br />
im ZDF.<br />
Heute im abschließenden<br />
Massenstart will sie dann auch<br />
in der Loipe mithalten. In der<br />
Verfolgung war sie nach dem<br />
letzten Schießen als Fünfte aus<br />
dem Stadion gelaufen. Auf der<br />
Schlussrunde musste sie aber<br />
noch einige Konkurrentinnen an<br />
sich vorbeiziehen lassen. Zudem<br />
stieg ihr die Norwegerin Ann<br />
Kristin Flatland auf die Ski. „Das<br />
hat ganz schön Schwung genommen“,<br />
erklärte Henkel, die sich<br />
am Freitag noch mit ihren alten<br />
Weggefährtinnen Kati Wilhelm,<br />
Martina Beck, Uschi Disl, Simone<br />
Hauswald und Katja Wüstenfeld<br />
getroffen hatte. Beim Sieg der<br />
Slowakin Anastasija Kuzmina<br />
wurde Vanessa Hinz (4 Fehler)<br />
21., Franziska Preuß (6) 25. und<br />
Franziska Hildebrand (1) 30. Laura<br />
Dahlmeier genoss die einmalige<br />
Stimmung im Mekka des<br />
nordischen Skisports. „Es ist<br />
schwierig, fünf Runden konstant<br />
zu laufen. Natürlich ist es am Saisonende<br />
sehr anstrengend alles<br />
zu geben. Aber vor dieser Kulisse<br />
macht es auch großen Spaß“, sagte<br />
die 20-Jährige.<br />
Nach den schwachen Vorleistungen<br />
aus dem Sprint hatten<br />
die Männer ohnehin nur geringe<br />
Chancen auf die Podestplätze<br />
gehabt. Dennoch zeigte Arnd<br />
Peiffer mit nur zwei Strafrunden<br />
ein gutes Rennen und schob sich<br />
als Bester auf Platz sieben vor. Er<br />
hatte 1:03,3 Minuten Rückstand<br />
auf den siegreichen Österreicher<br />
Simon Eder. „Das war ein solides<br />
Rennen. Mit dem Schießen bin<br />
ich bei dem schwierigen Wind,<br />
wo man viel reagieren muss, zufrieden.<br />
Auch kräftemäßig geht<br />
es mir den Umständen entsprechend<br />
noch ganz gut“, sagte der<br />
Harzer. Daniel Böhm wurde 18.,<br />
Simon Schempp 24. Florian Graf<br />
kam als 36. und Erik Lesser als 38.<br />
ins Ziel. Christoph Stephan wurde<br />
40. und Benedikt Doll aus<br />
Breitnau kam auf Rang 48. Die<br />
Kleine Kristallkugel für die Disziplinwertung<br />
sicherte sich in<br />
Oslo Weltcup-Gesamtsieger<br />
Martin Fourcade.<br />
DPA<br />
<br />
<br />
Kreuzmattenstr. 12 79276 Reute Tel 07641/ 930 970<br />
e-mail info@fenster-joseph.de www.fenster-joseph.de
14 SPORT Der Sonntag · 23. März 2014<br />
KURZ GEFASST<br />
BASKETBALL Wichtiger Sieg für Nowitzki<br />
Die Dallas Mavericks haben im Kampf um die NBA-Playoffs<br />
einen wichtigen Sieg gefeiert und sich wieder auf Platz sieben<br />
im Westen geschoben. Zwei Tage nach der Niederlage gegen<br />
die Minnesota Timberwolves setzte sich das Team mit Dirk<br />
Nowitzki gegen die Denver Nuggets 122:106 durch. Der deutsche<br />
Nationalspieler kam auf 21 Punkte und war damit zweitbester<br />
Werfer der Mavericks nach Monta Ellis (26). In der Western<br />
Conference der nordamerikanischen Basketball-Profiliga sind<br />
die Texaner mit 42 Siegen und 28 Niederlagen nun wieder<br />
Siebter vor den Memphis Grizzlies, die gegen Meister Miami<br />
Heat 86:91 verloren.<br />
DPA<br />
GOLF Scott baut Führung in Orlando aus<br />
Golf-Masters-Sieger Adam Scott hat seine Führung beim<br />
PGA-Turnier in Orlando ausgebaut. Einen Tag nach seinem<br />
Platzrekord zum Auftakt spielte der Australier beim Arnold<br />
Palmer Invitational auf dem Par-72-Kurs eine 68er-Runde.<br />
Damit hat Scott mit insgesamt 130 nun sieben Schläge Vorsprung<br />
auf das Trio J.B. Holmes, Chesson Hadley und Francesco Molinari<br />
(je 137).<br />
DPA<br />
SKISPRINGEN Takanashi gewinntWeltcup-Finale<br />
Überfliegerin Sara Takanashi hat das Weltcup-Finale der Skispringerinnen<br />
in Planica gewonnen und damit ihren 15. Saisonsieg<br />
gefeiert. Die seit langem als Gesamtsiegerin feststehende<br />
Japanerin setzte sich mit Sprüngen auf 135 und 132,5 Meter<br />
vor ihrer Landsfrau Yuki Ito und Julia Claire aus Frankreich<br />
durch. Beste deutsche Springerin in Abwesenheit von Olympiasiegerin<br />
Carina Vogt, die sich am Montag einer Knieoperation<br />
unterziehen muss, war Ulrike Gräßler auf Rang sechs. Die<br />
26-Jährige kam auf 124,5 und 126 Meter. Anna Häfele landete<br />
mit 121 und 123 Metern auf dem achten Platz.<br />
DPA<br />
Sieg zum Auftakt des TENNIS-TURNIERS in Miami – Kohlschreiber scheitert<br />
Mit diesem Sieg hatte selbst<br />
Florian Mayer nicht unbedingt<br />
gerechnet. Wie schon<br />
vor zwei Jahren setzte sich<br />
der Bayreuther Tennis-Profi<br />
zum Auftakt des ATP-Masters<br />
von Miami in zwei Sätzen<br />
gegen den Kroaten Ivan<br />
Dodig durch.<br />
Mayer überrascht<br />
Florian Mayer – hier ein Archivbild – kann sich in Florida überraschend gegen den Kroaten Ivan Dodig<br />
durchsetzen und steht in Runde zwei des ATP-Turniers.<br />
FOTO: AFP<br />
Nachdem ihn vor zwei Wochen<br />
im kalifornischen Indian Wells<br />
eine Leistenverletzung noch in<br />
der zweiten Runde gestoppt hatte,<br />
kam Mayer am Freitag (Ortszeit)<br />
in Südflorida in nur 66 Minuten<br />
zu einem ungefährdeten<br />
6:3-, 6:2-Erfolg. „Ich habe nicht<br />
viel trainiertund bin deshalb selber<br />
ein bisschen überrascht, dass<br />
es heute so gut ging“, sagte der<br />
30-Jährige.<br />
Für Philipp Kohlschreiber und<br />
Andrea Petkovic ist das Turnier<br />
indes bereits nach der zweiten<br />
Runde beendet. Kohlschreiber<br />
zog nach 2:16 Stunden mit 6:3,<br />
6:7 (1:7), 6:7 (5:7) gegen Marcos<br />
Baghdatis (Zypern) den Kürzeren.<br />
Petkovic unterlag in einem<br />
Marathon-Match über 2:37 Stunden<br />
Alize Cornet 2:6, 7:6 (7:0),<br />
4:6 und musste sich der Französin<br />
im fünften Duell zumvierten<br />
Mal geschlagen geben.<br />
Mayer hingegen darf sich<br />
nach seinem Express-Sieg über<br />
Dodig nun auf eine ganz besondere<br />
Herausforderung freuen:<br />
Der 32. der Weltrangliste trifft in<br />
der dritten Runde auf Novak<br />
Djokovic. Der dreimalige Miami-<br />
Champion aus Serbien, der am<br />
Sonntag erst das Turnier in Indian<br />
Wells gewann, hatte ohne seinen<br />
an der Hüfte operierten<br />
deutschen Teilzeittrainer Boris<br />
Becker mit seiner Auftakthürde<br />
Jeremy Chardy keine Mühe und<br />
besiegte den Franzosen 6:4, 6:3.<br />
„Novak ist natürlich klarer Favorit.<br />
Es muss schon ein kleines<br />
Wunder geschehen, damit ich eine<br />
Chance habe“, weiß Mayer.<br />
Bislang stand er dem sechsmaligen<br />
Grand-Slam-Gewinner fünf<br />
Mal gegenüber – und konnte dabei<br />
keinen einzigen Satz gewinnen.<br />
Doch der Erfolg gegen Dodig<br />
gebe ihm Selbstvertrauen, so<br />
Mayer.<br />
Kohlschreiber musste wie<br />
schon in Indian Wells erneut<br />
nach nur einem Match die Koffer<br />
packen. Nach gutem Beginn kam<br />
für ihn gegen den in der Weltrangliste<br />
118 Positionen hinter<br />
ihm geführten Baghdatis noch<br />
das unerwartete Aus. Andy Murray<br />
machte derweil den ersten<br />
Schritt in Richtung Titelverteidigung.<br />
Im ersten Match nach seiner<br />
Trennung von Trainer Ivan<br />
Lendl musste der schottische<br />
Wimbledon-Sieger gegen den<br />
Australier Matthew Ebden zwar<br />
über drei Sätze gehen, behauptete<br />
sich aber mit 3:6, 6:0, 6:1. Roger<br />
Federer aus der Schweiz startete<br />
mit einem 6:4-, 7:6 (7:4)-<br />
Pflichtsieg über Ivo Karlovic<br />
(Kroatien) in die mit 5,65 Millionen<br />
Dollar dotierte Veranstaltung.<br />
Kurz vor seinem 36. Geburtstag<br />
hatte Tommy Haas seine<br />
Teilnahme am Turnier in Miami<br />
aus Sorge um seine lädierte<br />
Schulter abgesagt. Nach seinem<br />
Halbfinal-Einzug vor einem Jahr<br />
wird er nicht nur in der Weltrangliste<br />
abrutschen. Auch ein Einsatz<br />
im Davis-Cup-Viertelfinale<br />
in Frankreich im April ist fraglich<br />
geworden.<br />
DPA<br />
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN<br />
IHR HOROSKOP VOM 23. BIS 29. MÄRZ<br />
WIDDER<br />
Liebe: Sie müssen sich jetzt<br />
klar werden, was Sie wirklich<br />
wollen. Beruf: Ihre Fähigkeiten<br />
sind in der aktuellen Situation ideal. Allgemein:<br />
Ein momentaner Engpass istvon<br />
vorübergehender Natur.<br />
STIER<br />
Liebe: Auch ein ruhiger Ton<br />
und die richtigen Worte können<br />
helfen. Beruf: Ihr Verhandlungsgeschick<br />
überzeugt die Zweifler<br />
schnell. Allgemein: Sie erleben nun das<br />
Leben auf seine zauberhafte Art.<br />
ZWILLINGE<br />
Liebe: Der Liebesplanet Venus<br />
beschert Ihnen eine wunderbare<br />
Zeit. Beruf: Konsequente<br />
Maßnahmen erweisen sich nun als vorteilhaft.<br />
Allgemein: Eine dringende Sache<br />
sollte schnell erledigt werden.<br />
KREBS<br />
Liebe: Achten Sie darauf, dass<br />
eine Chance nicht ungenutzt<br />
bleibt. Beruf: Ein paar Ruhephasen<br />
bringen Ihnen die nötige Motivation.<br />
Allgemein: Der Haushaltsetat darf<br />
nicht überstrapaziert werden.<br />
LÖWE<br />
Liebe: Lassen Sie mehr das<br />
Herz sprechen und weniger<br />
den Verstand. Beruf: Der Job<br />
fordert Ihre ganze Energie. Knien Sie sich<br />
rein. Allgemein: An guten Ideen mangelt<br />
es Ihnen ganz bestimmt nicht!<br />
JUNGFRAU<br />
Liebe: In einer ungewohnten<br />
Umgebung kommt man sich<br />
schnell näher. Beruf: Sie zeigen<br />
erneut, wie gut Sie ins Team passen. Bestens!<br />
Allgemein: Urlaubsreif! Zeit, dass<br />
Sie ans Kofferpacken denken.<br />
WAAGE<br />
Liebe: Geben Sie jemandem<br />
die Chance, einen Fehler zu<br />
korrigieren. Beruf: Hüten Sie<br />
sich davor, in der Gerüchteküche mitzumischen.<br />
Allgemein: Sie sollten verstärkt<br />
Verletzungsgefahren vorbeugen!<br />
SKORPION<br />
Liebe: Bei so viel Flirttempo<br />
kommt Amor ganz schön aus<br />
der Puste. Beruf: Vorsicht! Eine<br />
Ihrer Aussagen könnte zum Problemwerden.<br />
Allgemein: Ihre Energie scheint derzeit<br />
unerschöpflich zu sein.<br />
SCHÜTZE<br />
Liebe: Eine neue Bekanntschaft<br />
sorgt nun für reichlich<br />
Herzklopfen. Beruf: Sie arbeiten<br />
konzentriert einen wichtigen Auftrag<br />
ab. Allgemein: Jetzt ist die Zeit für große<br />
Entscheidungen gekommen.<br />
STEINBOCK<br />
Liebe: In der Not ist jemand für<br />
Sie da. Eine wunderbare Beziehung.<br />
Beruf: Diese Woche verlangt<br />
den Einsatz Ihrer ganzen Kräfte. Allgemein:<br />
Ein positive Nachricht beendet<br />
Befürchtungen.<br />
WASSERMANN<br />
Liebe: In einer Herzensangelegenheit<br />
fällt jetzt eine Entscheidung.<br />
Beruf: Es könnte<br />
passieren, dass Sie wichtige Sachen vergessen.<br />
Allgemein: Eine ersehnte Nachricht<br />
dürfte nun bald eintreffen.<br />
FISCHE<br />
Liebe: Differenzen mit dem<br />
Partner/-in sind sehr bald ausgestanden.<br />
Beruf: Arbeitsmäßig<br />
haben Sie eine chancenreiche Zeit<br />
vor sich. Allgemein: Sie werden ausvielen<br />
Schwierigkeiten herauskommen.<br />
engl.:<br />
Schlitz<br />
Katzenart<br />
Verbrauch<br />
von<br />
Speisen<br />
morsch<br />
Signalinstrument<br />
Gurkenkraut<br />
Abk.:<br />
Public<br />
Relations<br />
2<br />
Turnübung<br />
Vergnügen<br />
bei<br />
Musik<br />
frühere<br />
türk.<br />
Anrede:<br />
Herr<br />
Verlangen<br />
nordeurop.<br />
Volk<br />
11<br />
zu vorgerückter<br />
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Lagunenstadt<br />
dummlustig<br />
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1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
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Kurzform<br />
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Kenneth<br />
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16 MENSCHEN UND MÄRKTE Der Sonntag · 23. März 2014<br />
Geschäftsführer<br />
ist pötzlich weg<br />
REHAKLINIK SANKT MARIEN hat zwei neue Chefs<br />
Die in Schwierigkeiten geratene<br />
Bad Bellinger Rehaklinik hat<br />
zwei neue Geschäftsführer. Der<br />
bisherige Chef und Miteigentümer<br />
Fred Vock hat die Klinik Anfang<br />
der Woche überraschend<br />
verlassen. Angeblich aus<br />
gesundheitlichen Gründen.<br />
Doch im Umfeld der Rehaklinik<br />
wird erzählt, sein Geschäftspartner<br />
Peter Paul Gardoschvon Krosigk<br />
habe ihn im Streit hinausgeworfen.<br />
Seit ihrer Privatisierung<br />
2011 gehört die ehemals kirchliche<br />
Kurklinik den beiden Unternehmern.<br />
Gardosch von Krosigk<br />
hält mit knapp 58 Prozent jedoch<br />
die Mehrheit der Geschäftsanteile.<br />
Bei einer Betriebsversammlung<br />
am Freitag stellte sich Jörg<br />
Rüken als neuer Klinikchef vor.<br />
Er werde gemeinsam mit dem<br />
Arzt Dieter Laude die Geschäfte<br />
führen. Laut Rüken werde Gardosch<br />
von Krosigk weiterhin als<br />
Arzt in Sankt Marien tätig sein,<br />
„aus dem operativen Geschäft<br />
will er sich aber zurückziehen“.<br />
Gardosch von Krosigk war zuvor<br />
Geschäftsführer der Hochrhein-<br />
Eggberg-Klinik in Bad Säckingen,<br />
die er ebenfalls gemeinsam mit<br />
Fred Vock übernommen hatte.<br />
Jörg Rüken leitete dort die Abteilung<br />
„Haustechnik und Gebäudemanagement“,<br />
bevor er nach<br />
Bad Bellingen wechselte.<br />
Die Hochrhein-Eggberg-Klinik,<br />
spezialisiert auf Gefäßmedizin,<br />
musste nach ihrer Privatisierung<br />
Insolvenz anmelden. Derzeit<br />
verhandeln ihre früheren<br />
kommunalen Minderheitsgesellschafter,<br />
die Stadt Bad Säckingen<br />
und der Vincentiusverein,<br />
über einen Rückkauf. Kommende<br />
Woche soll die Entscheidung<br />
fallen. Gegen den früheren<br />
Geschäftsführer, Gardosch von<br />
Krosigk, ermittelt die Mannheimer<br />
Schwerpunktstaatsanwaltschaft<br />
für Wirtschaftskriminalität<br />
wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung<br />
und der<br />
Veruntreuung von Rentenbeiträgen.<br />
Die Bad Bellinger Klinik ist auf<br />
orthopädische Rehapatienten<br />
ausgerichtet. Die Krankenkassen<br />
prüfen derzeit, ob ausreichend<br />
medizinisches Personal zur Verfügung<br />
steht. Nach Stellenabbau<br />
und häufig wechselnden Chefärzten<br />
gab es Zweifel daran, ob<br />
noch ein orthopädischer Facharzt<br />
an der Klinik tätig ist. Der<br />
neue Geschäftsführer, Jörg Rüken,<br />
sagt nun, dass die feste Zusammenarbeit<br />
mit einem niedergelassenen<br />
Orthopäden vereinbart<br />
sei. Sein Vorgänger Vock<br />
antwortete in der Vergangenheit<br />
auf entsprechende Anfragen des<br />
Sonntag nicht.<br />
DAG<br />
SÜDWESTMETALL erwartet weiteren Jobzuwachs<br />
Große Zuversicht macht sich in<br />
den oberrheinischen Unternehmen<br />
der Metall- und Elektroindustrie<br />
(M+E) breit. „Die Konjunktur<br />
zieht spürbar an“, sagte<br />
Manfred Münch, Vorsitzender<br />
der Südwestmetall-Bezirksgruppe<br />
Freiburg, in der Mitgliederversammlung<br />
am Freitag.<br />
Wie eine Konjunkturumfrage<br />
von Südwestmetall ergab, rechnen<br />
zwei von drei Firmenchefs<br />
mit steigenden Auftragseingängen<br />
und Umsätzen. Nach Darstellung<br />
des Verbands erwartet<br />
nur jedes siebte Unternehmen<br />
weniger Aufträge. 26 Prozent der<br />
Streit mit dem Partner Ex-Klinikchef<br />
Fred Vock. FOTO: BEHRENDT<br />
Konjunktur zieht<br />
jetzt spürbar an<br />
befragten Betriebe rechnet in<br />
den nächsten sechs Monaten<br />
mit einem Plus bei den Jobs, 21<br />
Prozent mit einem Rückgang.<br />
Kein Verständnis zeigte<br />
Münch für die Forderung der IG<br />
Metall nach Mitbestimmung bei<br />
der Vergabe von Werkverträgen.<br />
Das wäre verfassungswidrig.<br />
Hauptgründe für die vermehrte<br />
Fremdvergabe von Tätigkeiten<br />
seien Flexibilität und Spezialisierung,<br />
daneben auch die hohen<br />
Tarifentgelte in der Metall<br />
und Elektroindustrie. Zu Südwestmetall<br />
gehören 71 Betriebe<br />
mit 20700 Beschäftigten. KAZ<br />
Der MACHERTHON will Kreative in 42 Stunden von der Idee zum Prototypen geleiten<br />
Aus einer Idee wird ein Produkt,<br />
nebenbei bekommt<br />
man unternehmerisches<br />
Basiswissen serviert – und<br />
das alles in 42 Stunden: Der<br />
„Macherthon“, der kommende<br />
Woche in Freiburg<br />
stattfindet, ist eine Art Projektentwicklungs-Party<br />
für<br />
moderne Tüftler. Mitveranstalter<br />
Daniel Theuerkaufer<br />
erklärt das Prinzip.<br />
Hallo, Herr Theuerkaufer: Ein<br />
Mobiltelefon, in das ein Trockenrasierer<br />
integriert ist, der bei Bedarf<br />
seine Ersatzklingen selbständig<br />
im Internet<br />
bestellen kann – mit<br />
dieser Idee komme<br />
ich zu ihnen zum<br />
Macherthon.Was<br />
passiert dort nun<br />
Sie kommen am Freitag<br />
Abend, stellen ihre<br />
Idee kurz vor und<br />
suchen sich, wenn Interesse<br />
besteht, andere,<br />
die im Team mit<br />
ihnen an dieser Idee arbeiten<br />
wollen. Sie wissen etwas über<br />
Handys und vielleicht ist noch<br />
jemand dabei, der etwas von Rasierklingen<br />
versteht – und mit<br />
dem Team geht es dann in die<br />
zweite Phase.<br />
Gut. Jetzt habe ich Mitstreiter<br />
gefunden und alles besprochen.<br />
Was passiert nun<br />
Die Mentoren schauen sich das<br />
Projekt an und teilen es in Phasen<br />
ein, so dass man über das Wochenende<br />
hinweg den Fortschritt<br />
anhand von Wegmarken<br />
erkennen und unter den Teams<br />
vergleichen kann, wer wie weit<br />
gekommen ist, wie bei einem<br />
Marathon eben. Dann ermitteln<br />
wir den Bedarf für die Materialien.<br />
Und dann werkelt jeder an<br />
seinem Prototyp. Das geht von<br />
Freitag Nacht bis Samstag Nacht,<br />
wer viel Motivation hat, darf<br />
auch durchmachen.<br />
Sie behaupten, alle relevanten<br />
Fertigungstechniken vor Ort anbieten<br />
zu können. Ist das nicht<br />
etwas vollmundig<br />
Wir haben wirklich viele Werkzeuge<br />
und Materialien da, einen<br />
Laser-Cutter und auch einen 3D-<br />
Drucker. Entscheidend ist, dass<br />
man geschickt plant, wie sich ein<br />
Prototyp realisierien lässt. Wenn<br />
ich ein Ufo bauen will das fliegt<br />
und mit Laserstrahlen schießt,<br />
dann klingt das<br />
erstmal unmöglich.<br />
Wenn<br />
ich aber sage, das Ufo ist mein<br />
Ziel und der Prototyp ist etwas,<br />
das fliegt und Laserstrahlen aussendet,<br />
dann kann ich den vielleicht<br />
aus einem ferngesteuerten<br />
Hubschrauber und einem<br />
Laserpointer zusammenbauen.<br />
Und dabei wird mir beim Macherthonp<br />
ebenfalls geholfen<br />
Ja. Willst du ein Gewächshaus<br />
bauen Dann<br />
Eigentlich sind wir<br />
haben wir<br />
Werkzeug der neuen Bastlerwelt:<br />
3D-Drucker.<br />
offen für alles. Ob<br />
aus dem<br />
Kunstinstallation,<br />
FOTO: CUBE/ZVG<br />
Theater Freiburg<br />
einen<br />
Prototyp einer<br />
Produktdesign, den<br />
Bühnenbildner<br />
da, der<br />
kann dir helfen,<br />
ein Mo-<br />
Tüfteln 2.0<br />
Highspeed-Tüfteln mit etwas Hip-Faktor: Der Macherthon soll in 42 Stunden von der Idee<br />
bis zum fertigen Prototyp geleiten, sagt Daniel Theuerkaufer (kleines Foto) FOTOS: ZVG, CUBE<br />
dell davon<br />
herzustellen.<br />
Sollen Sensoren<br />
ins Gewächshaus<br />
Da haben wir<br />
einen Elektroniker,<br />
der helfen wird, die<br />
ins Modell zu integrieren. Und<br />
so skaliert man die Projekte bei<br />
uns so herunter, dass man ausprobieren<br />
kann, ob die Idee<br />
überhaupt funktioniert.<br />
Beim Basteln allein bleibt es<br />
nicht, um theoretischen Unterbau<br />
soll es auch gehen<br />
Parallel werden Vorträge eingestreut,<br />
da geht es um Business-<br />
Modelling oder Projektmanagement,<br />
so dass man das, was man<br />
dort lernt, gleich auf das eigene<br />
Projekt übertragen kann. Es ist<br />
mir wichtig, zu zeigen, dass der<br />
Macherthon durch die Vorträge<br />
und die Kompetenzen der Mentoren<br />
ein höheres Level hat als<br />
einfach ein Bastelkurs.<br />
Für welche Art von Ideen ist die<br />
Arbeitsweise des Macherthon<br />
denn geeignet und für welche<br />
nicht<br />
Idee, aus der man<br />
später sein Startup-Unternehmen<br />
gründen will. Was<br />
man nicht machen<br />
kann... ich weiß gar<br />
nicht, was man<br />
nicht machen<br />
kann. Es ist nur eine<br />
Frage der Kreativität.<br />
Okay. Die 42. Stunde ist nun um,<br />
der Macherthon vollendet, mein<br />
Prototyp steht.Was nun<br />
Dann werden die Projekte vorgestellt.<br />
Am Sonntag um 12 Uhr öffnet<br />
der Macherthon auch für die<br />
Öffentlichkeit, bis um 14 Uhr<br />
kann sich dann jeder im Grünhof<br />
anschauen, was dort über<br />
das Wochenende gemacht wurde.<br />
Danach kommt laut Programm<br />
noch der Punkt „Teilen mit der<br />
Community im Netz“ – wären<br />
hier nicht ein paarWirtschaftskontakte<br />
noch handfester<br />
Aber dafür sind wir ja schon im<br />
Grünhof, dessen Netzwerk es ohnehin<br />
diverse Kontakte bereithält.<br />
Und ich zum Beispiel kann<br />
die Teilnehmer noch unterstützen,<br />
wenn es darum geht, Promotion<br />
und Crowd-Funding zu<br />
betreiben. Wer nach dem Macherthon<br />
tatsächlich weitermachen<br />
will, findet hier genügend<br />
Leute, die ihn unterstützen.<br />
Reden wir hier eigentlich von<br />
Nerds Oder einfach vom Tüftler<br />
des 21. Jahrhunderts Heimwerker,<br />
nur mit neuen Technologien<br />
und permanent vernetzt<br />
Das trifft es zum Teil. Es ist etwas<br />
mehr. Der Bastler arbeitet für<br />
sich allein in der Garage. Durch<br />
die Vernetzung und neue teschnische<br />
Möglichkeiten – etwa 3D-<br />
Drucker oder programmierbare<br />
Kleincomputer – ergibt sich die<br />
Möglichkeit, selbst schonmal eine<br />
kleine Auflage seines Produkts<br />
herstellen und damit auf<br />
den Markt gehen zu können.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE<br />
JENS KITZLER<br />
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Ökostromanbieter<br />
wollen Änderung<br />
Die Ökostromanbieter Elektrizitätswerke<br />
Schönau („Stromrebellen“),<br />
Naturstrom AG und<br />
Greenpeace Energy eG wollen,<br />
dass Ökostromerzeuger auch<br />
künftig ihren Strom direkt an<br />
Energieversorgerverkaufen können.<br />
Diese sollen dann über den<br />
Marktpreis und die EEG-Umlage<br />
hinaus eine zusätzliche Ökostromzahlung<br />
entrichten, die auf<br />
das EEG-Konto fließt. Damit<br />
würden alle Haushalte entlastet.<br />
Bundeswirtschaftsminister Sigmar<br />
Gabriel (SPD) plant, dass der<br />
Strom ausschließlich über die<br />
Strombörse in Leipzig gehandelt<br />
werden soll. An der Börse „werden<br />
die Erneuerbaren zusammen<br />
mit Kohle- und Atomstrom<br />
als Graustrom vermarktet“, kritisieren<br />
die drei Unternehmen. <strong>DS</strong>
Der Sonntag · 23. März 2014 MENSCHEN UND MÄRKTE 17<br />
Betriebe tun sich bei der Personalsuche immer schwerer. Simon Gewald (Foto) gibt Tipps. FOTOS: DPA/ZVG<br />
„Wir setzen uns ab“<br />
Kampf um PERSONAL: Simon Gewald über Unternehmensleitlinien<br />
Der mittelständische Bürofachhändler<br />
Streit in<br />
Hausach hat Leitlinien mit<br />
den Überbegriffen Glaubwürdigkeit,<br />
Respekt, Fairness,<br />
Teamgeist und Stolz<br />
zusammen mit seiner Belegschaft<br />
entwickelt. Der<br />
kaufmännische Leiter Simon<br />
Gewald ist überzeugt,<br />
damit leichter qualifizierte<br />
Mitarbeiter finden und halten<br />
zu können.<br />
Herr Gewald, Streit setzt auch<br />
künftig auf überproportionales<br />
Wachstum.Wo finden Sie dafür<br />
qualifiziertes Personal Der Arbeitsmarkt<br />
im Kinzigtal ist ziemlich<br />
leergefegt.<br />
Das stellt uns vor ein Problem.<br />
Deswegen haben wir im Unternehmen<br />
den Ansatz des „Great<br />
Place to Work“ gewählt, um uns<br />
von den Mitbewerbern abzuheben.<br />
Wir bilden unsere Kräfte<br />
überwiegend selbst aus. Wenn<br />
wir aber darüber hinaus qualifiziertes<br />
Personal brauchen, haben<br />
wir heute schon Schwierigkeiten<br />
– vor allem im Verkauf<br />
und bei der Servicetechnik.<br />
Hat die Situation auf dem Arbeitsmarkt<br />
den Ausschlag dafür<br />
gegeben, dass man bei Streit<br />
Leitlinien für eine kollegiale Zusammenarbeit<br />
erarbeitet hat<br />
Nicht nur. Wir sehen in einer<br />
anderen Unternehmenskultur<br />
auch die Chance, uns am Markt<br />
besser zu präsentieren. Eine bessere<br />
Betriebsatmosphäre bedeutet<br />
auch bessere Dienstleistungen<br />
für unsere Kunden – auch<br />
dadurch setzen wir uns von unseren<br />
Mitbewerbern ab. Dafür<br />
brauchenwir das am besten qualifizierte<br />
Personal und die besten<br />
Mitarbeiter. Der Schritt zum bevorzugten<br />
Arbeitgeber in der Region<br />
ist dann nicht mehr groß.<br />
Interessiert es Ihre Kunden, ob<br />
Ihren Mitarbeitern eine „individuelle<br />
Lebensphasenunterstützung“<br />
angeboten wird Denen<br />
geht es doch eher um die Qualität<br />
und den Preis.<br />
Richtig. Wichtig sind aber auch<br />
die zwischenmenschlichen Beziehungen<br />
zu Geschäftspartnern.<br />
Wir als reiner Händler von<br />
Büroausstattungen und -material<br />
bewegen uns in einem preissensiblen<br />
Markt, in dem die Produkte,<br />
diewirverkaufen, beliebig<br />
austauschbar sind. Preislich mit<br />
reinen Online-Händlern mitzuhalten,<br />
ist für uns nicht immer<br />
möglich. Für uns ist es umso<br />
wichtiger, die Kundenbeziehungen<br />
zu pflegen. Unser Kapital<br />
setzt sich hauptsächlich aus zwei<br />
Bestandteilen zusammen: aus<br />
unserem Kundenstamm und<br />
unseren Mitarbeitern. Wenn Sie<br />
bei einem Händler anrufen und<br />
schon am Telefon dessen missmutige<br />
Stimmung bemerken,<br />
dann rufen sie da kein zweites<br />
Mal an. Wir wollen begeisterte<br />
Mitarbeiter, die sich mit dem<br />
Unternehmen identifizieren.<br />
Das überträgt sich auf die externen<br />
Geschäftspartner. Viele unserer<br />
Kunden schätzen die Art,<br />
wie Streit die Geschäfte abwickelt.<br />
Technikaffine und preissensible<br />
Kunden bestellen online.<br />
Kunden, die Fachberatung<br />
brauchen, rufen bei Unternehmen<br />
wie unserem an.<br />
Sie haben Leitlinien für vorbildliche<br />
Unternehmensführung<br />
und Zusammenarbeit entwickelt.<br />
Bei vielen Unternehmen<br />
gehört es längst zum guten Ton,<br />
eine eigene „Philosophie“ zu<br />
haben.Wer garantiert, dass die<br />
Vorsätze im Unternehmen gelebt<br />
werden<br />
Die Leitlinien dürfen nicht in<br />
den Schubladen verschwinden.<br />
Wir versprechen uns davon ja einen<br />
Nutzen. Die Leitlinien werden<br />
immer wieder und auf allen<br />
Hierarchiestufen thematisiert.<br />
Wir nehmen sie auch mit in die<br />
Jahresgespräche der Mitarbeiter.<br />
Es geht so weit, dass wir im Konfliktfall<br />
zwischen Mitarbeitern<br />
oder Abteilungen die Leitlinien<br />
auf den Tisch legen und die Beteiligten<br />
fragen, was davon auf<br />
ihre Situation passt. Das hilft<br />
beim Schlichten. Die Leitlinien<br />
sind unsere Leitplanken. Sie bestimmen<br />
Weg und Ziel.<br />
FAKTEN<br />
WIE FINDEN Unternehmen<br />
auf dem zum Teil leergefegten<br />
Arbeitsmarkt qualifiziertes<br />
Personal Ein „Unternehmertag<br />
Personal“ zu diesem<br />
Thema findet am Mittwoch,<br />
2. April, 14 bis 18.30 Uhr im<br />
Bürgerhaus Denzlingen<br />
statt. Veranstalter ist die<br />
Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />
des Landkreises<br />
Emmendingen. Simon Gewald<br />
(45) vom Bürohändler<br />
und -dienstleister Streit in<br />
Hausach mit rund 200 Beschäftigten<br />
ist einer von sieben<br />
Referenten. Anmeldungen<br />
unter wfg@landkreisemmendingen.de.<br />
Teilnahmegebühr<br />
45 Euro. RIX<br />
Andere Unternehmen haben für<br />
Konfliktfälle einen Betriebsrat.<br />
Wir haben keinen Betriebsrat,<br />
aber ein Mitarbeiterforum, das<br />
eine ähnliche Funktion ausübt.<br />
Arbeitet das Mitarbeiterforum<br />
unabhängig wie ein Betriebsrat<br />
Es agiert unabhängig. Ein Vertreter<br />
des Führungskreises ist mit<br />
dabei als Schnittstelle zur Geschäftsleitung.<br />
Juristisch hat das<br />
Forum aber nicht die Macht eines<br />
Betriebsrates. Das brauchen<br />
wir auch nicht. Unsere Basis ist<br />
eine andere. Sie ist geprägt durch<br />
gegenseitiges Vertrauen und<br />
Wertschätzung, durch offene<br />
Kommunikation statt durch<br />
Misstrauen.<br />
Gab es ein Vorbild für die Leitlinien<br />
Nein. Rudolf Kast (früherer Sick-<br />
Personalmanager und Mitarbeiter<br />
im Beratungsgremium Demografienetzwerk<br />
ddn, Anm. der<br />
Redaktion) ist bei uns Beiratsmitglied<br />
und hat natürlich auch<br />
seinen reichhaltigen Erfahrungsschatz<br />
mit eingebracht.<br />
Kommen Unternehmen immer<br />
stärker unter Druck, sich im Umgang<br />
mit dem Personal etwas<br />
einfallen zu lassen<br />
Definitiv. Alleine wegen der demografischen<br />
Entwicklung. Mit<br />
einer Arbeitslosenquote von<br />
rund drei Prozent bekommen<br />
wir das schon zu spüren. Der<br />
Kampf um die Talente ist im vollen<br />
Gang. Zum Glück müssenwir<br />
noch keine Kopfprämien ausloben.<br />
Welche Rolle spielt die Bezahlung<br />
Eine große. Das ist ein heikles<br />
Thema, weil wir es da keinem<br />
recht machen können. Wir wollen<br />
bei uns ein variables Vergütungsmodell<br />
einführen und damit<br />
weg vom Anwesenheitsdenken.<br />
Stattdessen wollen wir eine<br />
Bezahlung nach guter Leistung<br />
und gutem Ergebnis. Wir erhoffen<br />
uns dadurch mehr Lohngerechtigkeit<br />
und damit eine höhere<br />
Zufriedenheit. Vollständige<br />
Zufriedenheit wird aber illusorisch<br />
bleiben. Mit der Bezahlung<br />
ist in den seltensten Fällen jeder<br />
ganz zufrieden. Um dem entgegenzuwirken,<br />
wollen wir deshalb<br />
mit einer kennzahlengestützten<br />
messbaren Zielerreichung einer<br />
leistungsgerechten Vergütung<br />
Rechnung tragen.<br />
DAS GESPRÄCH FÜHRTE<br />
KLAUS RIEXINGER<br />
WINDKRAFT<br />
Neue<br />
Hemmnisse<br />
Der Regionalverband Südlicher<br />
Oberrhein (RVSO) in Freiburg<br />
sieht weitere Hemmnisse für<br />
den Ausbau der Windkraft auftauchen:<br />
In der Verbandsversammlung<br />
in der kommenden<br />
Woche wird es unter anderem<br />
darum gehen, dass die Betreiber<br />
der Stromnetze im Schwarzwald<br />
keine Kapazität für die Einspeisung<br />
von Strom aus künftigen<br />
Windrädern zu sehen scheinen.<br />
Laut Verbandsdirektor Dieter<br />
Karlin werde man dazu zwei Expertenreferate<br />
im Verband hören.<br />
„Der Ausbau des Stromnetzes<br />
würde Jahre dauern“, sind<br />
Karlin und der Verbandsvorsitzende<br />
Otto Neideck zudem sicher.<br />
Die Krux dabei: Die Netzbetreiber<br />
bauen nicht aus, solange<br />
keine konkreten Kapazitäten<br />
durch neue Bauprojekte für<br />
Windräder gefordert werden.<br />
Und diese wiederum kommen<br />
derzeit nichtvoran,weil, so Neideck<br />
(CDU), das Land bei den gesetzlichen<br />
Rahmenbedingungen<br />
für Natur- und Artenschutz<br />
bei der Suche nach Windkraftstandorten<br />
nicht vorankomme.<br />
„Mich wundert das“, sagte Neideck<br />
bei einer Pressekonferenz.<br />
Man habe im Verbandsgebiet<br />
des RVSO derzeit 38 mögliche<br />
konfliktfreie „Suchräume“ für<br />
Windräder im Auge. Gesucht<br />
werde nur noch nach Standorten<br />
mit einer Windgeschwindigkeit<br />
von mehr als sechs Metern pro<br />
Sekunde, die mit der geplanten<br />
Novellierung des Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetzes durch die<br />
Bundesregierung konform gingen,<br />
so Karlin.<br />
BP<br />
Energiedienst 1<br />
Laufenburg<br />
Kofax 3<br />
Freiburg<br />
Micronas<br />
Freiburg<br />
SAG<br />
Freiburg<br />
Solar-Fabrik<br />
Freiburg<br />
Sto AG<br />
Stühlingen<br />
Novartis 2<br />
Basel<br />
Peugeot S. A.<br />
Mulhouse<br />
Roche GS 2<br />
Basel<br />
Syngenta 2<br />
Basel<br />
BÖRSE REGIONAL<br />
Kurs heute<br />
(EUR)<br />
Vorwoche<br />
(EUR)<br />
Änderung<br />
(in Prozent)<br />
25,78 25,58 0,78% 30,51 22,60<br />
5,90 5,95 -0,84% 6,30 4,86<br />
5,99 5,90 1,53% 6,52 5,34<br />
0,31 0,45 -31,11% 3,60 0,29<br />
1,70 1,63 4,29% 2,60 1,48<br />
139,55 139,75 -0,14% 151,65 110,40<br />
72,55 71,20 1,90% 75,30 63,20<br />
13,55 12,38 9,45% 14,02 5,12<br />
264,90 253,90 4,33% 274,80 212,80<br />
323,30 320,00 1,03% 403,10 302,10<br />
Alle Werte Xetra. Ausnahmen: 1 Berlin, 2 Zürich (in CHF), 3 Frankfurt − Stand KW 12<br />
TOPVERDIENER Novartis-Chef steht ganz oben<br />
Novartis-Chef Joseph Jimenez hat im vergangenen Jahr 13,2<br />
Millionen Schweizer Franken verdient und damit mehr als<br />
jeder andere Firmenchef in der Schweiz. Auf den Kalifornier<br />
folgt der Chef des Branchennachbarn Roche, Severin Schwan.<br />
Er kassierte 2013 11,9 Millionen Franken.<br />
<strong>DS</strong><br />
KURZ GEFASST<br />
MESSE Gebrauchtwagen sind gefragt<br />
52-Wochen<br />
Hoch<br />
52-Wochen<br />
Tief<br />
614 303 gebrauchte Autos wechselten in Deutschland im Februar<br />
den Besitzer – das ist ein Plus von 9,4 Prozent zum Vergleichsmonat<br />
des Vorjahres. Wer sich für Gebrauchtwagen interessiert,<br />
hat am heutigen Sonntag noch die Gelegenheit, die Gebrauchtwagenmesse<br />
in Freiburg zu besuchen. Auf der Autoschau in<br />
den Freiburger Messehallen sind rund 600 Fahrzeuge ausgestellt.<br />
> Gebrauchtwagenmesse, Sonntag, 23. März, 10 bis 18 Uhr, freier<br />
Eintritt.
18 NACHRICHTEN Der Sonntag · 23. März 2014<br />
KURZ GEFASST<br />
MERKEL „Schmutzige Bomben verhindern“<br />
In Den Haag wollen zu Anfang der Woche<br />
53 Staaten darüber beraten, wie atomwaffenfähiges<br />
Material vor dem Zugriff von<br />
Terroristen geschützt werden kann. Bundeskanzlerin<br />
Angela Merkel (CDU) verwies<br />
vorab darauf, wie wichtig diese Arbeit ist<br />
– auch mit Blick auf die Krim-Krise. Kurz<br />
vor dem Atomgipfel in Den Haag hob sie<br />
die Fortschritte bei der Sicherstellung von<br />
Nuklearmaterial hervor. Es gehe darum, Sabotage und den<br />
Bau „schmutziger Bomben“ zu verhindern, sagte Merkel gestern<br />
in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft. Als Beispiele nannte<br />
sie die Sicherung ausgemusterter Atom-U-Boote der russischen<br />
Nordmeerflotte und von Kernmaterialien der Ukraine. DPA<br />
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Eine Schlappe für Lucke<br />
Europaparteitag der AFD spricht sich gegen Stärkung des Vorstandes aus<br />
Erfurt (dpa). Viele Wortmeldungen,<br />
hitzige Angriffe<br />
gegen die Parteispitze:<br />
Beim AfD-Europaparteitag<br />
kassiert Parteichef Lucke<br />
eine Niederlage. Die geplante<br />
Stärkung des Vorstandes<br />
wird nicht beschlossen.<br />
AfD-Chef Bernd Lucke zog seinen Entwurf nach hitzigen Diskussionen zurück.<br />
FOTO: DPA<br />
Eine Stärkung des Vorstandes<br />
und mehr Macht für den Vorsitzenden<br />
wird es bei der eurokritischen<br />
Alternative für Deutschland<br />
(AfD) vorerst nicht geben.<br />
AfD-Chef Bernd Lucke hat gestern<br />
beim Europaparteitag in Erfurt<br />
eine Schlappe einstecken<br />
müssen und seinen Entwurf für<br />
eine entsprechende Satzungsänderung<br />
nach hitzigen Diskussionen<br />
zurückgezogen. Vor allem<br />
Vertreter der Landesverbände<br />
warfen der Parteispitzeunter anderem<br />
„autokratisches“ Verhalten<br />
vor. Anschließend erhielt Lucke<br />
aber in der Debatte über das<br />
Europawahlprogramm der AfD<br />
viel Zustimmung für seine Rede.<br />
Viele der rund 1500 Mitglieder<br />
kritisierten, dass nicht genügend<br />
Zeit gewesen sei, die erst vor kurzem<br />
verschickte neue Satzung<br />
zu prüfen. Vor allem aus den<br />
Landesverbänden kam die Kritik,<br />
dass damit die Einflussmöglichkeiten<br />
der Basis beschnitten<br />
werden sollen. Lucke bot schließlich<br />
an, den Entwurf zurückzuziehen<br />
und zu einem späteren<br />
Zeitpunkt zu beraten. Dem<br />
schlossen sich die AfD-Mitglieder<br />
an.<br />
Der neuen Satzung zufolge<br />
sollte es künftig bei der AfD statt<br />
drei gleichberechtigter Sprecher<br />
nur noch einen Vorsitzenden geben.<br />
Der Vorstand soll zugleich<br />
mehr Kompetenzen erhalten.<br />
Die Satzung wird jetzt vermutlich<br />
auf einem Parteitag im<br />
Herbst diskutiert.<br />
Im Vorfeld der Versammlung<br />
in Erfurt hatte es nach Medienberichten<br />
innerparteiliche Diskussionen<br />
über die künftige Ausrichtung<br />
gegeben. Demnach soll<br />
es auch fremden- und schwulenfeindliche<br />
Strömungen geben.<br />
Auch wurde dem Bundesvorstand<br />
vorgeworfen, die Landesverbände<br />
und die Basis zugunsten<br />
der Parteiführung zu entmachten.<br />
Lucke hatte diese Vorwürfe<br />
zurückgewiesen.<br />
In seiner Parteitagsrede forderte<br />
Lucke die AfD zur Geschlossenheit<br />
auf. Der „Feind“<br />
sei nicht innerhalb, sondern außerhalb<br />
der AfD zu finden. Er kritisierte<br />
zugleich die Europa- und<br />
Energiepolitik der Bundesregierung<br />
scharf. Als „unfair und unanständig“<br />
wies Lucke kritische<br />
Berichte über seine Partei zurück.<br />
Es sei ständigversucht worden,<br />
der AfD eine rechte Tendenz<br />
zu unterstellen. Auch stimme<br />
nicht, dass die Partei christlichfundamentalistisch<br />
sei.<br />
Technische Probleme und ein<br />
Streit um Formalien hatten zu<br />
stundenlangen Verzögerungen<br />
beim Europaparteitag der eurokritischen<br />
Alternative für<br />
Deutschland geführt. Auch die<br />
Tagesordnung sorgte für eine<br />
hitzige Debatte mit vielen Wortmeldungen<br />
und Eilanträgen.
Der Sonntag · 23. März 2014 NACHRICHTEN 19<br />
„Wir unterstützen das Land“<br />
UKRAINE Luftwaffenbasis auf der Krim gestürmt – Steinmeier besucht Kiew<br />
Kiew (AFP/dpa). Bewaffnete<br />
mit gepanzerten Fahrzeugen<br />
haben gestern eine weitere<br />
ukrainische Luftwaffenbasis<br />
auf der Krim gestürmt.<br />
Deutschlands Außenminister<br />
Steinmeier<br />
setzt derweil mit einem Besuch<br />
in Kiew ein weiteres<br />
Zeichen der Solidarität.<br />
Eines der Fahrzeuge durchbrach<br />
das Tor des Militärstützpunktes<br />
Belbek in der Nähe von Sewastopol,<br />
wo die russische Schwarzmeerflotte<br />
stationiert ist. Daraufhin<br />
stürmten Bewaffnete auf<br />
das Gelände, feuerten Schüsse in<br />
die Luft und hielten ukrainische<br />
Soldaten mit automatischen Gewehren<br />
in Schach.<br />
Zuvor hatten rund 200 prorussische<br />
Demonstranten eine<br />
ukrainische Luftwaffenbasis in<br />
Nowofedorowka im Westen der<br />
Krim gestürmt. Ukrainische Militärangehörige<br />
verbarrikadierten<br />
sich zunächst in den Gebäuden<br />
der Basis, gaben nach Verhandlungen<br />
mit russischen<br />
Truppen aber dann auf und verließen<br />
die Basis.<br />
Amvergangenen Sonntag hatten<br />
die Bewohner der Krim in einem<br />
Referendum für eine Angliederung<br />
an Russland gestimmt.<br />
Das russische Parlament<br />
und die Regierung in<br />
PEKING/PERTH (DPA). Mehr als<br />
zwei Wochen ist MH370 jetzt<br />
verschollen. Führen Bilder eines<br />
chinesischen Satelliten zu den<br />
Resten der Maschine Doch das<br />
Suchgebiet ist riesig. Und nun<br />
zieht noch ein Wirbelsturm auf.<br />
Neue Satellitenbilder könnten<br />
Wrackteile der verschollenen<br />
malaysischen Boeing im Indischen<br />
Ozean zeigen. Ein chinesischer<br />
Satellit machte Fotos von<br />
einem 22 Meter langen und 13<br />
Meter breiten Objekt, wie die zuständige<br />
Behörde gestern – genau<br />
zwei Wochen nach dem<br />
mysteriösen Verschwinden des<br />
Flugzeugs – auf ihrer Internetseite<br />
mitteilte. Nur 120 Kilometervon<br />
dieser Stelle entfernt hatten<br />
australische Ermittler Tage<br />
zuvor auch Spuren im Wasser<br />
entdeckt, die möglicherweise<br />
Bruchteile der Maschine der Malaysia<br />
Airlines sind. In dieser Gegend<br />
des Ozeans herrscht eine<br />
starke Strömung.<br />
Rhein<br />
Ein Zeichen der Solidarität will Frank-Walter Steinmeier mit seinem Besuch in Kiew setzen.<br />
Moskau beschlossen daraufhin<br />
die Aufnahme der Schwarzmeerhalbinsel.<br />
Die ukrainische Übergangsregierung<br />
in Kiew hält die<br />
Volksabstimmung für illegal.<br />
Auch die Europäische Union<br />
und die USA kritisierten das Referendum<br />
scharf und reagierten<br />
mit Sanktionen, darunter Einreiseverboten<br />
und Kontensperrungen<br />
für russische Verantwortliche.<br />
FLUG MH 370 Bilder eines chinesischen Satelliten könnten Wrackteile zeigen<br />
Außenminister Frank-Walter<br />
Steinmeier (SPD) setzt unterdessen<br />
mit einem Besuch in Kiew<br />
ein weiteres Zeichen der Solidarität.<br />
Bei einem Abstecher in den<br />
Osten des Landes erhält er hoffnungsvolle<br />
Signale.<br />
Der deutsche Außenminister<br />
Steinmeier hat der ukrainischen<br />
Übergangsregierung weitere<br />
Hilfe bei der Stabilisierung des<br />
Landes zugesagt. „Wir wollen das<br />
unterstützen, so gut wir das können“,<br />
sagte er gestern nach einem<br />
Treffen mit dem amtierenden<br />
Ministerpräsidenten Arseni<br />
Trotz intensiver und groß angelegter<br />
Suche haben bisher weder<br />
Schiffs- noch Flugzeugbesatzungen<br />
Treibgut in der abgelegenen<br />
Seeregion 2500 Kilometer<br />
vor der südwestaustralischen<br />
Küste gesichtet. In dem Gebiet<br />
ist das Wetter meist unbeständig<br />
und der Wellengang hoch. Zudem<br />
zieht ein Wirbelsturm auf:<br />
„Der Zyklon Gillian könnte die<br />
Suche stark einschränken“, sagte<br />
Malaysias Verkehrsminister Hishammuddin<br />
Hussein gestern<br />
auf einer Pressekonferenz in<br />
Kuala Lumpur.<br />
Die Auswertung der chinesischen<br />
Satellitenbilder stützt die<br />
Theorie, dass die seit dem 8.<br />
März verschollene Boeing mit<br />
239 Menschen an Bord in diesem<br />
abgelegenen Seegebiet zerschellt<br />
sein könnte. Die Ermittler<br />
hatten auf Basis vorliegender Satellitendaten<br />
einen Nord-und einen<br />
Südkorridor errechnet. In<br />
beiden könnte das Flugzeug geflogen<br />
sein. Nun dürfte sich die<br />
Suche – auch wegen der Satellitenbilder<br />
– noch stärker auf den<br />
südlichen Indischen Ozean konzentrieren.<br />
Der chinesische Satellit machte<br />
die jetzt bekannt gewordenen<br />
Jazenjuk in Kiew. Die Krim-Krise<br />
habe die Gefahr einer neuen<br />
Spaltung Europas heraufbeschworen.<br />
Er sei nun froh, dass es gelungen<br />
sei, eine Beobachtermission<br />
der OSZE auf den Weg zu bringen.<br />
„Ich hoffe, dass die ersten<br />
Beobachter bereits in den nächsten<br />
Tagen hier in der Ukraine<br />
eintreffen werden.“ Er wünsche<br />
sich zumindest eine Deeskalation<br />
der Lage, sagte Frank-Walter<br />
Steinmeier.<br />
Sorge wegen aufziehenden Zyklons<br />
Emmendingen<br />
Breisach a. Rh.<br />
Basel<br />
10°<br />
1°<br />
Dreisam Dreisam Dreisam Dreisam Dreisam Dreisam Dreisam Dreisam Dreisam<br />
Lahr<br />
Ettenheim<br />
10°<br />
1°<br />
Rheinfelden<br />
Elzach<br />
Elz<br />
Waldkirch<br />
Furtwangen<br />
9°<br />
Freiburg<br />
4°<br />
0°<br />
9°<br />
-3°<br />
0°<br />
Bad Krozingen<br />
Titisee<br />
Neustadt<br />
FELDBERG<br />
Müllheim<br />
1493 m<br />
-3°<br />
Schluchsee<br />
-6°<br />
Bonndorf<br />
St. Blasien<br />
4°<br />
9°<br />
Schopfheim<br />
-3°<br />
Weil a. Rh.<br />
0°<br />
Waldshut-<br />
Tiengen<br />
Lörrach<br />
Bad Säckingen<br />
7°<br />
0°<br />
Aus der Luft und mit Schiffen wird<br />
weiter nach Flugzeugteilen gesucht.<br />
FOTO: DPA<br />
DAS WETTER<br />
REGIONALWETTER<br />
Tiefdruckausläufer lenken kühle und feuchte<br />
Luft zu uns nach Südbaden. Heute sind wieder<br />
viele Wolken unterwegs und zeitweise gibt es<br />
Schauer. Die Schneefallgrenze sinkt auf 600<br />
Meter. Zwischendurch kommt auch mal die Sonne<br />
zum Vorschein. Die Temperaturen erreichen<br />
um 9 Grad. Dazu weht schwacher, teils mäßiger<br />
Wind aus Südwest. Zu Wochenbeginn wird es allmählich<br />
trockener, es gibt nur noch ein paar<br />
Schauer und bis zu 11 Grad.<br />
3<br />
3 l/m²<br />
Niederschlag<br />
10°<br />
5°<br />
0°<br />
heute morgen übermorgen<br />
9° 9° 11°<br />
2<br />
1 l/m²<br />
Niederschlag<br />
2<br />
0 l/m²<br />
Niederschlag<br />
6 12 18 0 6 12 18 0 6 12 18Uhr<br />
1 Windstärken in den Kreisen in Beaufort<br />
06:26 / 18:45 Uhr 01:09 / 10:29 Uhr<br />
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg<br />
Saarbrücken<br />
9°<br />
0°<br />
Freiburg<br />
FOTO: AFP<br />
Aufnahmen am 18. März gegen<br />
12 Uhr. Unklar ist, ob darauf eines<br />
der Objekte zu sehen ist, die<br />
zuvor australische Ermittler auf<br />
eigenen Satellitenaufnahmen<br />
10°<br />
-1°<br />
Bremen<br />
10°<br />
Essen<br />
1°<br />
Köln<br />
vom 16. März gesichtet hatten.<br />
Das größte war diesen Angaben<br />
zufolge 24 Meter lang sowie 5<br />
Meter breit.<br />
Australien hatte gestern das<br />
Suchgebiet um die gesichteten<br />
Objekte auf 36 000 Quadratkilometer<br />
– etwa so groß wie Nordrhein-Westfalen<br />
– ausgeweitet,<br />
wie die australische Seesicherheitsbehörde<br />
(Amsa) mitteilte.<br />
Zuvor hatte das Gebiet vor der<br />
südwestaustralischen Küste 23<br />
000 Quadratkilometer umfasst.<br />
Gestern waren zusätzliche Flugzeuge<br />
aus China in Australien<br />
eingetroffen, die von heute an<br />
bei der Suche helfen sollen. Der<br />
chinesische Eisbrecher „Xuelong“<br />
– übersetzt Schneedrache<br />
–war am Samstagvon Australien<br />
aus in das Gebiet aufgebrochen.<br />
DEUTSCHLANDWETTER<br />
Dichte Wolken, an den Alpen teils ergiebiger Regen<br />
oder Schnee. Sonst Regen-, Schneeschauer<br />
und sonnige Phasen im Wechsel. Temperaturen<br />
zwischen 5 und 12 Grad.<br />
11°<br />
1°<br />
Kiel<br />
Hamburg<br />
Hannover<br />
Frankfurt<br />
Stuttgart<br />
12°<br />
4°<br />
Nürnberg<br />
9°<br />
-1°<br />
5°<br />
1°<br />
Rostock<br />
München<br />
11°<br />
3°<br />
Berlin<br />
Dresden<br />
11°<br />
2°<br />
<br />
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Veranstalter: www.brett-reisen.de EZ-Zuschlag: 8,- t p.P./p.N.<br />
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www.der-sonntag.de<br />
Badens Lexikon des Schnappens<br />
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der Rubrik Veranstaltungen; wird gerne vor<br />
dem Start ins Freizeitleben zu sich genommen<br />
alles einfach – einfach alles<br />
Notdienste aus Freiburg<br />
Polizei Notruf: 110<br />
Feuerwehr: 112<br />
Freiburger Notfallpraxis:<br />
(Erwachsene) durchgehend geöffnet,<br />
Hugstetter Straße 55, 0761/8 09 98 00<br />
für Kinder von 9 bis 6 Uhr,<br />
Sautierstr. 1, 0761/80 99 80 99<br />
Notarzt/Rettungsdienst: 19222<br />
Faxnotruf für Hörgeschädigte:<br />
Freiburg: 0761/88 50 88 78<br />
Informationszentrale für Vergiftungen:<br />
Mathildenstraße 1, 0761/1 9240<br />
Zahnärzte:<br />
Notfalldienst Praxis-Sprechstunden 10 bis 11<br />
und 17 bis 18 Uhr: 0761/8 85 08-2 31<br />
Zahnärztlicher Notdienst:<br />
Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42<br />
Freiburg-Land: 01 80/3 222 555 - 41<br />
Augen-Notfallpraxis:<br />
Universitäts-Augenklinik, Killianstr. 5<br />
0761/270 400 10<br />
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:<br />
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);<br />
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);<br />
Im Internet: mehr.bz/apotheken<br />
Badenova: 0 18 02/767767<br />
Privatärztl. Notdienst: 01 80/3 83 00 00<br />
Privater Orthopädischer Notdienst:<br />
01803/263636<br />
Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt:<br />
durchgehend erreichbar; Basler Straße 8,<br />
0761/2 85 85 85<br />
Frauen- und Kinderschutzhaus:<br />
0761/3 10 72<br />
Rechtsanwalt Notdienst:<br />
Bereitschaftsdienst täglich von 18 bis 8 Uhr,<br />
am Wochenende und an Feiertagen rund<br />
um die Uhr, 01 72/74519 40<br />
Bundeswehr Standortarzt:<br />
Müllheim, 0 76 31/90 17 15<br />
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst:<br />
0761/7 2266<br />
Bereitschaftsdienst der Tierschutzvereine:<br />
Tierschutzverein Freiburg, 0761/8 44 44<br />
Tierbestattungen:<br />
Tierfriedhof Eschaton Frbg., 0172/7416002<br />
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Telefon (07 61) 27 33 44, Tennenbacher Straße 51<br />
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THW Freiburg: erreichbar über Feuerwehrleitstelle<br />
Freiburg 112<br />
DRK-Staffel „Freiburger Rettungshunde“:<br />
19222<br />
Pannendienst:<br />
ADAC-Service (rund um die Uhr).<br />
01802/22 22 22<br />
Elektro-Innung: 0761/806806<br />
Innung Sanitär-Heizung-Klima:<br />
0761/790921-0<br />
Bergwacht: 0761/493333<br />
Bestattungsinstitute:<br />
Stadt Freiburg, Friedhofstraße 8, 273044<br />
K. B. Müller, Tennenbacher Straße 46,<br />
282930<br />
L. Schneider, Tennenbacher Straße 51,<br />
273344<br />
Horizonte, Haierweg 23 a, 4014896<br />
Horizonte Dreisamtal, Kunzenweg 5,<br />
4014898<br />
Telefonseelsorge:<br />
0800/1 11 01 11 und 0800/1 11 02 22<br />
Schwangerenberatung (Moses Projekt):<br />
0800/0 06 67 37 (anonym)<br />
Notdienste aus Emmendingen<br />
Polizei: 110<br />
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112<br />
DRK-Rettungsdienste: 19222<br />
Örtlicher Notfalldienst und Zahnärzte:<br />
01805/19292 320<br />
Notruf-Fax:<br />
Rettungs- und Feuerwehrleitstelle:<br />
07641/460177<br />
THW Emmendingen: 07641/2181<br />
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:<br />
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);<br />
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);<br />
Im Internet: mehr.bz/apotheken<br />
Tierärzte-Notdienst:<br />
07641/54636 (Großtiere),<br />
07684/90890 (Kleintiere)<br />
Kreiskrankenhaus Emmendingen:<br />
Gartenstr. 44, 07641/4540<br />
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Der Sonntag<br />
Kultur<br />
23.März2014<br />
Mit der Oper GEGEN DIE WAND weiht das Freiburger Theater seine Ausweichspielstätte ein<br />
Mit der Oper „Gegen die<br />
Wand“ von Ludger Vollmer<br />
wird am Samstag die neue<br />
Theaterhalle auf dem Ganter-Gelände<br />
eröffnet, die<br />
dem Freiburger Theater bis<br />
Sommer als Ausweichspielstätte<br />
dient. Ein ungewöhnliches<br />
Stück trifft auf einen<br />
ungewöhnlichen Ort.<br />
GEORG RUDIGER<br />
badische-zeitung.de/events<br />
Oder Sie buchen Ihre Karten<br />
unter 0761 / 496-88 88.<br />
Auf einem eigenen Weg<br />
Die Oper basiert auf Fatih Akins<br />
gleichnamigem, preisgekrönten<br />
Kinofilm aus dem Jahr 2004. Sibel<br />
(Sirin Kilic) und Cahit (Gabriel<br />
Urrutia) treffen sich in ihm<br />
nach missglückten Suizidversuchen<br />
in einer Hamburger Psychiatrie.<br />
Die eine leidet unter ihrem<br />
traditionellen türkischen Elternhaus,<br />
der andere ist drogenabhängig<br />
und hat seine<br />
türkische Herkunft weitgehend<br />
abgestreift. Die beiden werden<br />
zu einer Schicksalsgemeinschaft,<br />
weil Cahit mit Sibel eine<br />
Scheinehe eingeht, um sie vom<br />
Druck ihrer Familie zu befreien<br />
und ihr ein selbstbestimmtes Leben<br />
zu ermöglichen. Cahit tötet<br />
im Affekt einen ihrer Liebhaber<br />
und kommt ins Gefängnis, sie<br />
reist zu ihrer Cousine Selma<br />
nach Istanbul. Trotz der entstandenen<br />
Liebe zwischen den beiden<br />
beginnt sie dort ein neues<br />
Leben. Und kehrt letztlich nicht<br />
zu ihm zurück, als er aus der Haft<br />
entlassen wird.<br />
Ludger Vollmer hält sich in<br />
seiner Oper eng an das Drehbuch<br />
des Films. Über seiner Musik<br />
liegt ein orientalisches Flair,<br />
das der Komponist mit ethnischen<br />
Instrumenten wie Kaval<br />
(Flöte), Saz (Laute) und Darbukka<br />
(Bechertrommel) erzeugt. Dabei<br />
werden einzelne Musiker szenisch<br />
einbezogen. Die starken<br />
Kontraste zwischen westlicher<br />
Rockmusik und traditioneller<br />
türkischer Musik, die im Film betont<br />
sind, finden sich in der Oper<br />
nicht. Regisseur Michael Sturm,<br />
der am Freiburger Theater bereits<br />
die Verdi-Opern „Nabucco“<br />
und „Die sizilianische Vesper“<br />
inszeniert hat, führte schon bei<br />
der Uraufführung von „Gegen<br />
die Wand“ im Jahr 2008 am<br />
Theater Bremen Regie. Seine<br />
Freiburger Inszenierung entwickelt<br />
aber ein ganz eigenes Gesicht.<br />
Besonders die Rolle des<br />
Chores wird durch den Einsatz<br />
einer aus 20 Jugendlichen bestehenden<br />
Youth Crew gestärkt.<br />
Der Raum der neu entstandenen<br />
Theaterhalle auf dem Betriebsgelände<br />
der Brauerei Ganter<br />
ist für Michael Sturm dabei<br />
eine echte Herausforderung: „Es<br />
ist nicht einfach, sich als Regisseur<br />
in diesem Raum zurechtzufinden<br />
– besonders was den Fokus<br />
und die Energie angeht. Eine<br />
Seele hat der Raum noch nicht.<br />
Man muss diesen Ort erst einmal<br />
entdecken und dort ankommen.<br />
Das Stück, das wir machen,<br />
hat ja auch mit Reisen zu tun,<br />
mit unterwegs sein“, so Michael<br />
Sturm. „Man kann in dieser Halle<br />
die Räume stärker voneinander<br />
trennen als auf der normalen<br />
Bühne des Freiburger Theaters.<br />
Das ist gerade für dieses Stück<br />
sehr nützlich.“<br />
Obwohl es kaum inhaltliche<br />
Unterschiede zwischen der Oper<br />
und dem Film gibt, versteht der<br />
Regisseur Ludger Vollmers farbiges,<br />
multikulturelles Musiktheater<br />
als eine eigene künstlerische<br />
Auseinandersetzung mit dem<br />
Stoff. Die Brutalität der Gewaltszenen<br />
und die genauen Milieuzeichnungen<br />
Fatih Akins sind in<br />
der Oper, die schon durch den<br />
Gesang eine viel stärkere Künstlichkeit<br />
besitzt, nicht zu finden.<br />
„Oper ist eine ganz andere<br />
Kunstform. Da wirken Reduktion<br />
und Abstraktion viel stärker<br />
als ein Naturalismus, der meiner<br />
Meinung nach hier in die Irre<br />
führen würde“, sagt Sturm. Den<br />
Regisseur interessieren neben<br />
der Liebesgeschichte, die ohne<br />
Happy End bleibt, besonders die<br />
gesellschaftlichen Hintergründe<br />
der Figuren. Schon alleine durch<br />
die Tatsache, dass der bekannte<br />
türkische Filmschauspieler und<br />
politische Aktivist Memet Ali<br />
Alabora in der Rolle des Erzählers<br />
Seref zu erleben seinwird, ist<br />
die Oper, die sich wie der Film<br />
kritisch mit traditionellen türkischen<br />
Gesellschaftsstrukturen<br />
auseinandersetzt,von großer Relevanz.<br />
„Cahit und Sibel sind Teil<br />
dieser Gesellschaft – und suchen<br />
ihren eigenen Weg“, bemerkt Michael<br />
Sturm. „Was passiert da genau<br />
Welche Kräfte werden da<br />
zwischen dem einzelnen und<br />
der Gesellschaft freigelegt Das<br />
sind die Fragen, mit denen wir<br />
uns bei dieser Produktion beschäftigen.“<br />
> GEGEN DIE WAND, Oper von<br />
Ludger Vollmer nach einem Film<br />
von Fatih Akin, Premiere am Samstag,<br />
29. März, 19.30 Uhr, Theaterhalle<br />
(Gelände der Ganter-Brauerei)<br />
Freiburg, weitere Vorstellungen,<br />
Karteninformationen unter<br />
0761 / 496 88 88<br />
„Schwestern“, die neue Produktion von THEATER RADIX setzt sich mit dem Thema Tod auseinander<br />
„Meine Mädchen“ – die Worte<br />
gehen Regisseurin Marlene<br />
Wenk wie selbstverständlich<br />
über die Lippen. Dabei sind Elisabeth<br />
Kreßler und Veronika Sautter,<br />
die in Marlene Wenks Inszenierung<br />
„Schwestern“ von Theo<br />
Fransz (Premiere am 28. März im<br />
E-Werk) die beiden Hauptrollen<br />
übernommen haben, um die 30.<br />
Im Team des Theater Radix habe<br />
man sich auf das Alter von 13,<br />
14 Jahren für die Schwestern Zus<br />
und Mathilde geeinigt, erzählt<br />
die Regisseurin eine Woche vor<br />
der Premiere. In dem Alter steckt<br />
man schon mitten in der Pubertät,<br />
hat aber die Haut der Kindheit<br />
noch nicht ganz abgestreift.<br />
Stirbt die Schwester unerwartet,<br />
kann einen das bis ins Mark treffen,<br />
vor allem dann, wenn man<br />
glaubt, den Tod hätteverhindern<br />
zu können. Das kann einen so<br />
sehr treffen, dass man anfängt<br />
mit der toten Schwester Nacht<br />
für Nacht zu reden. Selbstgespräche<br />
nennen die Eltern dies,<br />
die mit ihrer ältesten Tochter<br />
gerne bei einem Psychologen<br />
In einer Schicksalsgemeinschaft: Gabriel Urrutia spielt die Rolle des Cahit.<br />
Vorerst nicht endgültig<br />
vorstellig werden würden. Anfiesen<br />
nennen Mathilde und Zus<br />
das, was sie seit 39 Nächten treiben.<br />
Ihre (Sprach)Spiele sind eine<br />
schwesterliche Versicherung<br />
von Nähe und Zuneigung.<br />
Seit der Uraufführung von<br />
Fransz’ Drama „Schwestern“ im<br />
Jahr 2004 wird das Zweipersonenstück<br />
landauf, landab gespielt.<br />
Dabei berührt es mit dem<br />
Tod ein Thema, das im Alltag<br />
gern verdrängt wird.<br />
Ist das Sterben etwas, mit dem<br />
sich Jugendliche auf der Bühne<br />
auseinander setzen wollen Ja,<br />
bekräftigt Wenk und erzählt,<br />
dass sie bei Nachbesprechungen<br />
der Stücke die jugendlichen Zuschauer<br />
immer frage, was sie<br />
sonst noch interessiere. Das Thema<br />
Tod sei auffällig oft genannt<br />
worden, meint Wenk. „Dann bin<br />
ich auf die Suche gegangen und<br />
„Schwestern“ hat mich berührt,<br />
weil es etwas Tragisch-Komisches<br />
hat“, sagt die Regisseurin.<br />
Von Beginn spielte das Theater<br />
Radix, das 2009 mit „Eins auf die<br />
Fresse“ auf den Plan trat, nicht<br />
Veronika Sautter und Elisabeth<br />
Kreßler spielen die beiden Schwestern.<br />
FOTO: TVG/FIONN GROSSE<br />
FOTO: ZVG/MAURICE KORBEL<br />
nur, aber vor allem für Jugendliche.<br />
Weitere freie Produktionen<br />
folgten, etwa Peter W. Hermanns’<br />
Inszenierung von „Verrücktes<br />
Blut“ der Autoren Nurkan<br />
Erpulat und Jens Hillje. Man<br />
ist nicht auf Theater für Jugendliche<br />
festgelegt, aber macht genau<br />
dies mit viel Herzblut.<br />
„Schwestern“ nun ist ein Stück<br />
des Als-Ob. Es behauptet für sich<br />
eine eigene Realität, die darin besteht,<br />
dass eine Tote für jemanden<br />
einfach nicht tot istund dass<br />
das Geschichtenerzählen helfen<br />
kann, einen Schmerz zu überwinden.<br />
Liest man das Drama,<br />
passiert etwas Sonderbares: Man<br />
kann sich gut vorstellen, dass es<br />
selbst ein derartiges imaginäres<br />
Leben führt: als Stück für Kinder<br />
und Jugendliche und als Stück<br />
für Erwachsene. „Ich konnte<br />
mich in die Schwestern versetzen<br />
und hatte gleichzeitig die<br />
Draufsicht auf das Geschehen“,<br />
beschreibt Marlene Wenk ihren<br />
Eindruck und die Qualität des<br />
Stückes. ANNETTE HOFFMANN<br />
> SCHWESTERN, Theater Radix,<br />
Premiere am Freitag, 28. März,<br />
20.30 Uhr, Kammertheater im E-<br />
Werk, weitere Vorstellungen am<br />
29. März, 11. und 12. April, Kammertheater<br />
im E-Werk, sowie<br />
Schulvorstellungen, Karteninformationen<br />
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ausbreitendevegane Küche glänzt<br />
mit Delikatessen. SEITE 23<br />
KURZ GEFASST<br />
VORDERHAUS Die Finanzkrise nachspielen<br />
Politisch korrekt Bloß das nicht! Das Kabarett-Duo<br />
Team und Struppi gibt für sein<br />
Programm „Die Machtergreifung“ , welches<br />
heute, Sonntag, 23. März um 19 Uhr im<br />
Freiburger Vorderhaus zu sehen ist, das<br />
Versprechen, dass ihre Satire alle treffen<br />
soll, egal Minderheit oder Regierung, ob<br />
Jesus oder das Publikum. Schamlos wollen<br />
Moritz Neumeier und Jasper Diedrichsen<br />
auf der Bühne unhaltbare Wahlkampfparolen zerpflügen und<br />
die Finanzkrise nachspielen. Dazu soll es selbst verfasste Schlager<br />
zwischen Musikantenstadel und Performance geben. <strong>DS</strong><br />
DIE GISELAS Schlager, Soul und Jazz<br />
Von „billigem Schlager über deftigen Soul zu knirschendem<br />
Jazz“ reicht das Repertoire der Frauen-A-Capella-Gruppe „Die<br />
Giselas“, die am 28. und 29. März und am Freitag, 4. April (jeweils<br />
20 Uhr) bei Die Schönen/Musiktheater im Freiburger E-Werk<br />
zu Gast sind, Karteninfos gibt es unter 0761 / 496 8888. <strong>DS</strong><br />
TURBO PASCAL<br />
Über das Leben und<br />
das Arbeiten<br />
Die Arbeit isst das Leben auf,<br />
gleichzeitig sind viele stolz auf<br />
sie. Der Arbeit widmet sich das<br />
Theaterkollektiv Turbo Pascal<br />
bei seinem Stück „Leben und Arbeiten“<br />
im Kleinen Haus des<br />
Freiburger Theaters. Die Premiere<br />
ist am Donnerstag, 27. März,<br />
um 20 Uhr im Kleinen Haus, es<br />
gibt weitere Vorstellung zwischen<br />
dem 28. und dem 30. März<br />
sowie zwischen dem 10. und<br />
dem 12. April.<br />
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146. Kunstauktion<br />
27. – 29. März 2014<br />
Zum Aufruf gelangen:<br />
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des 17. – 20. Jahrhunderts<br />
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Sa., 22. 3., bis Di., 25. 3.,<br />
von 11.00 – 19.00 Uhr<br />
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dem Fenster stieg und verschwand btb,<br />
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NEUE TONTRÄGER<br />
chon nach den ersten Sekunden<br />
des neuen Albums<br />
von The War on Drugs<br />
schaltet sich das Kopfkino ein:<br />
In einem abgerockten Straßenschiff<br />
geht es über<br />
den flirrenden Asphalt<br />
über eine<br />
endlos lange pfeilgerade<br />
Straße<br />
durch die Wüste,<br />
vorbei an Salzseen,<br />
Kakteen und<br />
verlassenen Tankstellen<br />
– am Horizont<br />
menschenleere,<br />
karge Gebirgsketten.<br />
„Lost in the Dream“ ist der<br />
Soundtrack für lange Autofahrten<br />
und ein Glanzstück des US-<br />
Shoegazer-Indie-Sounds. Mit<br />
dem letzten Album „Slave Ambient“<br />
gelang der Band aus Philadelphia<br />
vor drei Jahren in<br />
Nordamerika der Durchbruch.<br />
Beiuns ist das Quartettum Sänger<br />
und Bandleader Adam<br />
THE WAR ON DRUGS<br />
Das Autofahr-Gefühl<br />
BESTSELLER DER WOCHE<br />
Granduciel immer noch unbekannt.<br />
Dabei ist die Soundsprache<br />
dieser Band universell:<br />
Dire Straits, Tom Petty, ein bisschen<br />
Dylan, eine Prise Krautrock<br />
und „Bruce<br />
Springsteen auf<br />
Ecstasy“ (dpa)<br />
türmen sich zu einer<br />
berauschenden<br />
Wall of Sound<br />
auf. Granduciel<br />
singt mit seiner<br />
lässig-näselnden<br />
Stimme traurige<br />
Lieder, die durch<br />
erhebende Melodien zu ewig<br />
nachklingenden Hymnen anwachsen.<br />
„Wenn ich an Songs<br />
arbeite und sie haben dieses<br />
Autofahr-Gefühl, klingt es für<br />
mich richtig“, sagt er. Man<br />
wünscht sich, dass der Highway<br />
niemals endet. SVEN MEYER<br />
> THE WAR ON DRUGS, Lost in<br />
the Dream Cargo Records<br />
PRÄSENTIERT VON DER BUCHHANDLUNG WALTHARI<br />
Worte und Bilder für Schockzustände,<br />
die das Leben verändern<br />
können, wenn nicht gar beenden,<br />
findet der amerikanische<br />
Künstler Jordan Baseman in seinen<br />
Fotografien, Videos und Installationen,<br />
die jetzt im Kunstverein<br />
Freiburg zu sehen sind.<br />
Sabunchi ist 20 Autominuten<br />
von Baku, der Hauptstadt Aserbaidschans,<br />
entfernt. Die Öl- und<br />
Gasförderung hat den Ort versehrt,<br />
Maschinen rosten vor sich<br />
hin, die Straßen sind unbefestigt,<br />
überall stehen Häuserruinen,<br />
Baracken. In Wasserlöchern<br />
schwimmen Plastikflaschen und<br />
Altreifen, Abwasser fließt aus einer<br />
offenen Leitung in einen<br />
Graben. So muss es in den Anfängen<br />
der industriellen Revolution<br />
ausgesehen haben. Nur, Sabunchi<br />
ist Gegenwart, auch für<br />
die Mitglieder der aserbaidschanischen<br />
Band SiRR, Männern in<br />
ihren 30ern, die erzählen, dass<br />
ihre Mütter ihre Musik für aggressiv<br />
halten und die über die<br />
Unterschiede zwischen Grunge,<br />
Glam und Heavy Metal fachsimpeln.<br />
Jordan Baseman gewährt uns<br />
einen Einblick in ihren Proberaum,<br />
auf Tische mit Wachstuch<br />
und Leopardenmuster und Wände,<br />
auf die Eierkartons geklebt<br />
2.) Pankaj Mishra: Aus den Ruinen des Empires.<br />
Die Revolte gegen den Westen und der Wiederaufstieg<br />
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3.) Dirk Kaesler: Max Weber. Eine Biographie C.<br />
H. Beck, € 38,00<br />
4.) Lutz Hachmeister: Heideggers Testament. Der<br />
Philosoph, der Spiegel und die SS Propyläen,<br />
€ 22,99<br />
5.) Jörn Leonhard: Die Büchse der Pandora. Geschichte<br />
des Ersten Weltkriegs C. H. Beck,<br />
€ 38,00<br />
Sachbücher, Taschenbuch<br />
1.) Matthias Nöllke: Hörst du mir überhaupt zu<br />
100 Sätze, die zu einer Beziehung gehören<br />
Goldmann, € 8,99<br />
2.) Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die<br />
Kriegskinder brechen ihr Schweigen Klett-<br />
Cotta, € 9,95<br />
3.) Armin von Bogdandy: In wessen Namen Internationale<br />
Gerichte in Zeiten globalen Regierens<br />
Suhrkamp, € 18,00<br />
4.) Irvin D. Yalom: Jeden Tag ein bißchen näher.<br />
Eine ungewöhnliche Geschichte btb, € 9,99<br />
5.) Verena Kast: Was wirklich zählt, ist das gelebte<br />
Leben. Die Kraft des Lebensrückblicks Herder,<br />
€ 9,99<br />
Zaz, Dieter Meier und Judith Holofernes kommen zum Freiburger ZELT-MUSIK-FESTIVAL<br />
Rainald Grebe und Axel<br />
Prahl, jeweils in Begleitung<br />
eines Orchesters, zählen zu<br />
den neuen Namen, die die<br />
Macher des Zelt-Musik-Festivals<br />
(ZMF) für 2014 jetzt<br />
bekanntgaben. Damit steht<br />
das Line-Up großteils, auf<br />
43000 Konzertbesucher –<br />
und damit auf einen Zuschauerrekord<br />
– hofft Programmmacher<br />
Dieter Bös.<br />
OTTO SCHNEKENBURGER<br />
Auf sehr viel Interesse, mitunter<br />
aber auch auf gesalzene Gagen,<br />
sei man 2014 bei den diversen<br />
Agenturen gestoßen, erzählt<br />
Dieter Bös, Geschäftsführer von<br />
Koko Entertainment. Manche<br />
größere Namen, wie der den Eröffnungsabend<br />
bestreitende USamerikanische<br />
Jazz-Sänger Gregory<br />
Porter, der einst bei den<br />
Yardbirds spielende Rockgitarrist<br />
Jeff Beck (17. Juli), das vor allem<br />
durch YouTube bekannt gewordene<br />
deutsche Folk-Pop Duo<br />
Milky Chance (3. August), sowie<br />
die Auftritte der Rapper Samy<br />
Deluxe (31. Juli) und Marteria (2.<br />
August) hatten die Veranstalter<br />
schon in den letzten Monaten<br />
bekannt gegeben. Auf das Gastspiel<br />
von Jeff Beck habe man dabei<br />
jahrelang hingearbeitet, so<br />
Bös. Fast schon traditionell bereits<br />
ausverkauft ist das Konzert<br />
von Dieter Thomas Kuhn, nur<br />
noch wenige Karten gibt es<br />
schon jetzt für die Auftritte von<br />
der norwegischen Frauenband<br />
Katzenjammer (20. Juli), den<br />
Sportfreunden Stiller (21. Juli)<br />
und der französischen Sängerin<br />
Zaz (29.Juli).<br />
–Beginn erst nach<br />
der Fußball-WM<br />
–<br />
Die junge britische Sängerin Birdy<br />
wird am 24. Juli ihr neues Album<br />
„Fire Within“ im Zirkuszelt<br />
vorstellen, der Kabarettist und<br />
Liedermacher Rainald Grebe<br />
kommt am 26. Juli mit einem in<br />
neuer Besetzung spielenden „Orchester<br />
der Versöhnung“. Auch<br />
„Tatort“- Kommissar Axel Prahl<br />
hat mit dem „Inselorchester“<br />
Verstärkung dabei, wenn er sein<br />
Album „Blick aufs Mehr“ vorstellt.<br />
Noch zwei Lücken in der<br />
Besetzung des großen Zeltes gibt<br />
es am 25. und am 27. Juli.<br />
Auch im kleineren Spiegelzelt<br />
werden bei der mittlerweile 32.<br />
Auflage des Festivals, die 2014<br />
wegen der Fußballweltmeisterschaft<br />
auf den Zeitraum vom 16.<br />
Juli bis zum 3. August gelegtwurde,<br />
bekannte Gesichter mit interessanten<br />
Projekten zu sehen<br />
sein. So kommt Dieter Meier (2.<br />
August), den viele noch vom in<br />
den 80er-Jahren enorm erfolgreichen<br />
Schweizer Elektro-Pop-<br />
Duo Yello kennen dürften, nach<br />
Freiburg, um seine Solo-Platte<br />
„Out of Chaos“ vorzustellen. Wie<br />
electro-akustische Yello-Songs<br />
sollen die neuen Titel, mitunter<br />
klingen. Und Judith Holofernes<br />
(24. Juli), die Sängerin von „Wir<br />
sind Helden“, wird ihre Solo-CD<br />
„Ein leichtes Schwert“ vorstellen.<br />
Ungewöhnlich ist das aus der<br />
Schweiz stammende Projekt Kadebostany,<br />
das sich am 25. Juli im<br />
Spiegelzelt mit seiner Tanzmusik<br />
als Vertreter eines imaginären<br />
Staates gibt.<br />
Bereits fest stehen die Preisträger<br />
des Musikfestivals. Volker<br />
Rausenberger, der Leiter des<br />
Freiburger Akkordeonorchesters,<br />
wird den ZMF-Preis bekommen,<br />
der Kabarettist Matthias<br />
Deutschmann erhält den Ehrenpreis.<br />
Deutschmann ist auch<br />
Moderator der ZMF-Gala am 28.<br />
Juli mit vielen Gästen, die im<br />
Jahr der Fußball-WM in Brasilien<br />
unter dem Motto „Fiesta Latina“<br />
einen Lateinamerika-Schwerpunkt<br />
haben wird.<br />
Wieder ist es den Veranstaltern<br />
wichtig, regionalen Akteuren<br />
ein Forum auf den Bühnen<br />
am Mundenhof zu geben. Dazu<br />
zählen 2014 die Auftritte von Äl<br />
Jawala (17. Juli), den Teddyshakers<br />
(18. Juli),und von Rainer Trüby (2.<br />
August). Und in gewissem Sinne<br />
wohl auch das Konzert von Max<br />
Mutzke (23. Juli), der einst als Sessionmusiker<br />
noch Schlagzeug<br />
auf dem Zelt-Musik-Festival<br />
spielte und die Ausbildung an<br />
der Freiburger Jazz- und Rockschule<br />
absolviert hat.<br />
Wie in den Vorjahren gibt es<br />
das Verkehrskonzept mit den<br />
Shuttle-Bussen. Während es in<br />
Kein Leichtgewicht, aber sehenswert: die Ausstellung „Nobody likes us but we don’t care“ von JORDAN BASEMAN im Kunstverein Freiburg<br />
sind. Ihre Musik ist der Ausdruck<br />
eines Protestes, der fernab von<br />
Auftrittsmöglichkeiten, Plattenverträgen<br />
und Anerkennung seine<br />
eigene Würde hat. Der Ausspruch<br />
einer der Bandmitglieder<br />
„Nobody likes us but we don’t<br />
care“, den Jordan Baseman auch<br />
als Titel seiner Einzelausstellung<br />
im Kunstverein Freiburg wählte,<br />
hat hier nichts Pubertäres, er<br />
klingt nach Selbstbehauptung.<br />
Auch wenn niemand sie mag: Sie<br />
werden weitermachen.<br />
Jordan Baseman, 1960 in Philadelphia<br />
geboren, ist ein Sammler<br />
und Erzähler von Geschichten.<br />
Das Verhältnis von Text und<br />
Bild ist dabei nicht das verlässlichste.<br />
Er versuche aus dokumentarischem<br />
Material Kunst<br />
zu machen, aber er müsse nichts<br />
beweisen, sagt Baseman, der in<br />
seinen Arbeiten selbst unsichtbar<br />
bleibt. Die Zeugenschaft ist<br />
für den in London lebenden<br />
Künstler zentral. Sei es bei der<br />
Heavy Metal-Band aus Aserbaidschan,<br />
sei es bei einem Waldbrand<br />
in Australien im letzten<br />
Jahr, bei dem er aus nächster Nähe<br />
Aufnahmenvon orangefarbenen<br />
Wolkenvor tiefblauem Himmel<br />
gemacht hat. Bilder der<br />
Schönheit in unmittelbarer Nähe<br />
der Zerstörung.<br />
Auf Rekordjagd<br />
Rainald Grebe mit Orchester, Kadebostany aus der Schweiz und Axel Prahl (von links) kommen 2014 zum<br />
Zelt-Musik-Festival nach Freiburg.<br />
FOTOS: ZVG<br />
Dass bei dieser Naturkatastrophe<br />
niemand ums Leben kam,<br />
ist Baseman eine Erwähnung<br />
wert. Auch wenn viele seiner<br />
Werke sich mit dem Tod befassen,<br />
sucht er ihn nicht. Baseman<br />
ist kein Kriegsberichterstatter<br />
des Sterbens. Wenn er den Tod<br />
thematisiert, geht es immer<br />
auch um Fotografie und Sprache.<br />
Schließlich bewahrt die Fotografie<br />
Augenblicke, die längst<br />
vergangen sind.<br />
Die Diaprojektion „Deadness“<br />
führt so mitten in das Wesen der<br />
Fotografie. Für sie hat Jordan Baseman<br />
Aufnahmen von einbalsamierten<br />
Toten auf Ebay ersteigert:<br />
historische Fotos, auf denen<br />
Kleinkinder in Kirchen oder<br />
zuhause kunstvoll aufgebahrt<br />
sind, auf denen Verwandte neben<br />
Särgen stehen und auf denen<br />
sich die Familie um den Toten<br />
versammelt. Man kann über<br />
ihren Zweck mutmaßen. Manche<br />
mögen für Bestattungsunternehmenwerben,<br />
andere dürften<br />
Erinnerungen oder Dokumentationen<br />
sein, immer aber<br />
spiegeln sie den merkwürdig öffentlich-privaten<br />
Charakter der<br />
der Nähe der Haltestelle Munzinger<br />
Straße im Vorjahr größeren<br />
Ärger wegen abgeschleppter<br />
Fahrzeuge auf dem Gelände des<br />
Real-Marktes gab, kann ZMF-<br />
Produktionsleiter Dieter Pfaff<br />
mit einer Neuerung Entwarnung<br />
geben. Weitere neue Parkplätze<br />
für ZMF-Besucher, die an<br />
der Munzinger Straße in die<br />
Shuttle-Busse umsteigenwollen,<br />
stehen nun bei der Firma MSC,<br />
beim Dehner Garten-Center und<br />
Braun SB Möbel zur Verfügung.<br />
2014 werde auch zum Experiment<br />
für das Zelt-Musik-Festival,<br />
meint ZMF-Geschäftsführer<br />
Marc Osswald. Erstmals muss<br />
man nämlich das Kinder-und Jugendprogramm<br />
alleine stemmen.<br />
Nachdem der Landeszuschuss<br />
in Höhe von 30000 Euro<br />
wegfiel, hatte im Vorjahr noch<br />
der Freundeskreis hier ausgeholfen.<br />
Teilweise arbeite man mit<br />
neuen Sponsoren, die Planung<br />
des Festivals bleibe aber ein<br />
„Kampf ums Geld“ , so Osswald.<br />
> ZELT-MUSIK-FESTIVAL, genaue<br />
Infos zum ganzen Programm<br />
unter www.zmf.de, Karteninformationen<br />
gibt es unter der Nummer<br />
0761 / 496 88 88.<br />
Erzählungen von den Schockzuständen des Lebens<br />
Die Fotografie ist auch nur eine andere Art den Augenblick einzubalsamieren: Deadness, Diaprojektion von<br />
Jordan Baseman.<br />
FOTO: ZVG/MARC DORADZILLO<br />
Fotografie wider. Baseman erzählt<br />
von den Schockzuständen<br />
des Lebens, wenn etwas zu einem<br />
Endpunkt gekommen ist<br />
oder wenn es weitergeht, aber<br />
nichts mehr ist, wie zuvor. Er habe<br />
lange ein Problem mit dunklen<br />
Räumen gehabt, berichtet<br />
der Performancekünstler Stuart<br />
Brisley in einem der Videos von<br />
Jordan Baseman. Zufällig war er<br />
Zeuge geworden, wie sich jemand<br />
aus Protest oder Verzweiflung<br />
über den Rauswurf aus seiner<br />
Wohnung bei lebendigem<br />
Leib verbrannte. Eigentlich wollte<br />
er nur in einem Park in East-<br />
London seinen Hund ausführen,<br />
als dieser ausbüxte, entdeckte<br />
Brisley das Feuer. Als die Feuerwehr<br />
eintraf, war es bereits zu<br />
spät. Augenzeuge geworden zu<br />
sein, stellt Stuart Brisley klar, sei<br />
eine Last und ein Geschenk. Eine<br />
Last wegen der Traumatisierung,<br />
ein Geschenk wohl, weil ein anderer<br />
Mensch einen in Verantwortung<br />
nimmt. In „The Last<br />
Walk“ sind Straßengeräusche zu<br />
hören, so als ob Brisley noch einmal<br />
an den Ort des Geschehens<br />
zurückkehrt. Doch dieser bleibt<br />
eine Leerstelle. Baseman hat<br />
stattdessen Zweige, die mit Lichterketten<br />
geschmückt sind, gefilmt<br />
und in der Dunkelkammer<br />
so bearbeitet, dass man immer<br />
mal wieder glaubt in ein Feuer<br />
zu blicken, aus dem Ascheflocken<br />
aufsteigen.<br />
Ein Leichtgewicht ist diese<br />
Ausstellung nicht, aber sehenswert.<br />
Allein die fehlenden Untertitel<br />
sind ein Wermutstropfen.<br />
ANNETTE HOFFMANN<br />
> JORDAN BASEMAN, Nobody<br />
likes us, but we don’t care, Kunstverein<br />
Freiburg, Dreisamstraße 21,<br />
Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18<br />
Uhr und Mittwoch, 12 bis 20 Uhr,<br />
bis 4. Mai
Der Sonntag · 23. März 2014 DREI GÄNGE 23<br />
OHNE DIE UNERMÜDLICHE ARBEIT fleißiger Bienen aber auch der<br />
engagierten Imker gäbe es weder Wild- und Kulturpflanzen noch feinen<br />
Honig. Die unersetzlichen geflügelten Tierchen sind das Thema der<br />
Badischen Imkertage, die am kommenden Wochenende in Elzach stattfinden,<br />
zeitgleich feiert der Imkerverein Oberelztal seinen 125. Geburtstag.<br />
Die öffentlichen, kostenfreien Veranstaltungen im Haus des Gastes,<br />
Am Schießgraben, richten sich nicht nur an Imker, sondern auch an<br />
interessierte Besucher. Am Samstag, 29. März, 13 Uhr, lädt Imkermeister<br />
Guido Eich vom Institut für Bienenkunde in Celle zum Spurenlesen im<br />
Bienenvolk ein, am Sonntag, 30. März, kann man ab 14 Uhr spannende<br />
Details über die Intelligenz der Bienen erfahren. Programm auf www.badische-imker.<br />
FOTO/TEXT: DPA/TJA<br />
Die Freiburger Köchinnen Solveig Hansen und Doris Kossatz setzen auf VEGANE KOST<br />
Kartoffel-Topinamburgratin<br />
mit Haselnusspesto,<br />
Mandelmilch oder Avocado<br />
Schokomousse – die Freiburger<br />
Köchinnen Solveig<br />
Hansen und Dorit Kossatz<br />
kochen vegan für Feinschmecker<br />
und lassen sich<br />
frische Pak Choi-Blüten<br />
schmecken.<br />
KATJA RUSSHARDT<br />
Ein Stück frisches, knuspriges<br />
Brot. Eine sonnenwarme Tomate<br />
direkt vom Strauch, eine Handvoll<br />
frisch gerösteter Mandeln:<br />
Etwas pur essen zu wollen, um<br />
das einzigartige, charakteristische<br />
Aroma riechen, schmecken,<br />
kauen und genießen zu können.<br />
Sich etwas in allen seinen köstlichen<br />
Facetten erschließen wollen<br />
– diese Lust auf Unverfälschtes<br />
kennen wir alle.<br />
„Ich bin neugierig auf immer<br />
neue Geschmackserlebnisse,will<br />
zunächst einmal wissen, wie etwas<br />
ganz für sich allein<br />
schmeckt, bevor ich es mit anderem<br />
kombiniere. Das ist auch ein<br />
Grundbedürfnis jedes leidenschaftlichen<br />
Kochs. Erst wenn<br />
man die einzelnen Aromen ergründet<br />
hat, kann man wunderbare<br />
Verbindungen kreieren“,<br />
sagt Solveig Hansen, die ihren<br />
Mittagsgästen in der Freiburger<br />
„Kantine“ gerade Kartoffel-Topinamburgratin,<br />
Melanzane und<br />
Badischer Imkertag in Elzach<br />
Lust auf Unverfälschtes<br />
Fenchelcarpaccio mit<br />
Haselnusspesto serviert hat.<br />
„Obwohl wir für unsere Stammkunden<br />
auch ein Fleischgericht<br />
auf der Karte hatten, wurde das<br />
vegane Gericht am häufigsten<br />
gewählt. Das passiert oft, denn<br />
die Gäste nehmen einfach, was<br />
verführerisch duftet und dem<br />
Sitznachbarn so gut schmeckt“,<br />
erklärt Köchin Dorit Kossatz, die<br />
seit November ein kongeniales<br />
Team mit Solveig Hansen bildet.<br />
Das zu nehmen, was einem<br />
das Wasser im Munde zusammenlaufen<br />
lasse – was sei aussa-<br />
aus Forchheim und kreativen Spaß zu haben.<br />
FOTO:<br />
Solveig Hansen und Dorit Kossatz sind für feldfrische Pak Choi-Blüten<br />
TJA<br />
gekräftiger als diese nicht willentlich<br />
zu steuernde, menschliche<br />
Reaktion, fragt Solveig Hansen<br />
und vermutet, dass die<br />
Bezeichnung „vegetarisch“ oder<br />
„vegan“ wohl oft einen gewissen<br />
Einfluss auf die Entscheidung<br />
für oder gegen eine Mahlzeit habe.<br />
„Uns geht es grundsätzlich<br />
um höchste Qualität und größtmöglichen<br />
Genuss“, sagt sie und<br />
stellt ein Glas Mandelmilch auf<br />
den Tisch.<br />
Mandelmilch, die findet man<br />
seit einigen Jahren selbst in kleinen<br />
Supermärkten neben Soja-,<br />
Reis und Dinkelmilch. Vielen ist<br />
sie ein wenig zu teuer, um sie<br />
zum Ausprobieren mitzunehmen,<br />
sie gilt als „Ersatzmilch“ für<br />
Lactose-Intolerante und Gesundheitsbewusste.<br />
In der Kantinenküche<br />
wird sie aus frischen<br />
Mandeln eines spanischen Slow<br />
Food-Projekts im Ebro Delta zubereitet<br />
– „ein Getränk für Feinschmecker,<br />
das für den Kaffee<br />
viel zu schade ist“, bemerkt Dorit<br />
Kossatz. Sie ist in der ehemaligen<br />
DDR aufgewachsen und kann<br />
sich noch gut daran erinnern,<br />
dass es Fleisch nur an Sonntagen<br />
gab und Gemüse aus dem eigenen<br />
Garten eine große Rolle auf<br />
dem Speiseplan der Familie<br />
spielte.<br />
–Ernährung aus<br />
ethischen Gründen<br />
–<br />
Eine<br />
Lactose-Unverträglichkeit<br />
und ethische Gründe haben sie<br />
zu einer rein pflanzlichen Ernährung<br />
geführt, mit der sie sich vital<br />
fühle, leistungsfähiger sei<br />
und trotz ihres stets großen Appetits<br />
ein konstantes Körpergewicht<br />
habe. „Jeder weiß heute,<br />
wie in der Lebensmittelindustrie<br />
mit Tieren umgegangen wird.<br />
Tierische Produkte wegzulassen<br />
oder durch andere, pflanzliche<br />
Produkte zu ersetzen, war noch<br />
nie so einfach und wirkt sich dazu<br />
auch noch positiv auf den<br />
Stoffwechsel aus“, sagt sie.<br />
Pflanzliche Fette seien bekömmlicher<br />
für den Organismus, Trägheit<br />
und Völlegefühl nach Mahlzeiten<br />
entfielen.<br />
Vegan leben – das kann man<br />
ausschließlich mit Rohkost oder<br />
einer Mischung aus naturbelassener<br />
(siehe Rezept für Avocado<br />
Schokomousse) und erhitzter<br />
pflanzlicher Kost wie Solveig<br />
Hansens Wokpfanne mit Pak<br />
Choi.<br />
„Das Wort Verzicht passt überhaupt<br />
nicht zu unserer Küche.<br />
Wir können lediglich sehr gut<br />
auf Tierquälerei verzichten“, sagt<br />
Solveig Hansen und erzählt von<br />
ihrer Reise nach Nordkalifornien,<br />
wo es bereits seit zwei Jahrzehnten<br />
„Living Foods“, eine rohvegane<br />
Gourmetküche auf<br />
höchsten Niveau gebe. Hier lerne<br />
man beispielsweise, wie man<br />
aus Nüssen Sahne, Quark, Käse<br />
und Milch zubereiten könne:<br />
„Für unsere Gefühle und das<br />
emotionale Gleichgewicht brauchen<br />
wir unterschiedliche Konsistenzen,<br />
das Gefühl von Nudeln,<br />
Sahne oder Kuchen. Das ist<br />
tatsächlich alles mit pflanzlichen<br />
Rohstoffen möglich und<br />
schmeckt hervorragend.“<br />
> KANTINE, Marie Curie Str. 1,<br />
Freiburg. Öffnungszeiten: Montag<br />
bis Freitag 12 bis 14.30 Uhr. Tel.:<br />
0761/ 4014470<br />
Tipp: Ab 13. April vegane Kochkurse.<br />
Info auf www.kantinefreiburg.de;<br />
Interessante Links zum Thema:<br />
www.regiovegan.de sowie<br />
www.freiburg-vegetarisch.de<br />
REZEPT<br />
SCHOKOMOUSSE aus Avocado:<br />
Man nehme 1 reife Avocado,<br />
6 EL ungesüßtes Kakaopulver,<br />
60ml Agavensirup,<br />
2 EL Zuckerrohrsirup<br />
60ml Wasser, 0,5 Tl Vanilleextrakt,<br />
1 Prise Zimt und<br />
1 Prise Salz.<br />
Alle Zutaten in einem Standmixer<br />
oder mit einem Pürierstab<br />
pürieren und aufschlagen,<br />
bis eine luftige<br />
Creme entsteht. TJA<br />
ekanntlich geben gute<br />
Kochbücher nicht nur Re-<br />
an die Hand, son-<br />
Bzepte<br />
dern vermitteln auch eine Idee<br />
von der Region und den Menschen.<br />
Das gelingt auch der jungen<br />
Koreanerin<br />
Sohyun Jung mit<br />
ihrer mit Tusche<br />
gezeichneten Graphic<br />
Novel,<br />
gleichzeitig erzählt<br />
sie auch ein<br />
bisschen über<br />
Deutschland.<br />
Die Geschichte<br />
handeltvon Hana,<br />
einer jungen Koreanerin<br />
in Hamburg.<br />
Die Mutter<br />
sorgt sich („Du<br />
wirst zu dünn“), und was hilft<br />
am besten gegen Heimweh Essen<br />
natürlich! Was bei uns Brot<br />
ist, ist im fernen Korea Kimchi,<br />
eingelegter Weißkohl. Da hat jede<br />
Familie ihr eigenes Rezept<br />
und jeder Esser seine Vorliebe.<br />
Sohyun Jungs Protagonistin<br />
muss durch eine harte Schule,<br />
deutsches Essen ist versalzen,<br />
Asia Shops sind merkwürdige<br />
Ansammlungen von Dingen,<br />
die aus unterschiedlichen Ländern<br />
stammen. Außerdem:<br />
NACHSCHLAG<br />
WEISSKOHL<br />
Essen gegen Heimweh<br />
QUERBEET<br />
Niemand kennt Kimchi. Dass<br />
Hana ihren Humor behält und<br />
unverzagt dran bleibt, sind<br />
wohl zwei typische und sehr<br />
sympathische koreanische Eigenschaften.<br />
Natürlich gibt es<br />
auch ein Rezept,<br />
das weniger durch<br />
Salz, als durch<br />
Chili und Rettich,<br />
Knoblauch und<br />
Sardellensoße sowie<br />
weitere starke<br />
Zutaten besticht.<br />
Bei Kimchi geht es<br />
schließlich um eine<br />
„Harmonie der<br />
Kräfte“.<br />
Was an dieser Bilder-Geschichte<br />
viel Freude bereitet,<br />
ist nicht nur die Aussicht<br />
auf eine kulinarische Horizonterweiterung,<br />
sondern der lässige<br />
Malstil, eine Art Punk-Aquarell<br />
in Tusche sowie die Ausflüge<br />
ins Surreale. Da steigt die<br />
Mama aus dem Bildschirm ...<br />
Und mit etwas Fantasie, hat<br />
man den Geruch von Kimchi in<br />
der Nase.<br />
PC<br />
> SOHYUN JUNG: Vergiss nicht<br />
das Salz auszuwaschen. 80 Seiten,<br />
mairisch Verlag, 14,90 Euro<br />
WANDERUNG Zeitreise auf den Schillighof<br />
Zu einer„Schlafwanderung“ mit Lamas, Schafen und Esel durch<br />
das schöne Waldgebiet der Weitenau lädt Veranstalter Uwe<br />
Braun am kommenden Sonntag, 29. März, ab 18 Uhr. Die Zeitreise<br />
beginnt mit einem kleinen Empfang bei „Lama& Sheeptrekking“<br />
auf dem Fahrnbuck bei Steinen. Nach dem Kennenlernen der<br />
Tiere startet dieWanderung Richtung Schillighof. Auf halber<br />
Strecke , mitten im Wald, gibt es eine kleine Verpflegungstation<br />
mit Glühwein und heißem Tee. Nach dieser Stärkung geht<br />
es zum 350 Jahre alten Schillighof, der die 160 Jahre alte Gaststätte<br />
„Hirschen“ beherbergt. Dort warten die ’Wirtsleut’ mit einer<br />
urigen Landmahlzeit.<br />
<strong>DS</strong><br />
> ANMELDUNG unter Telefon 0 76 27/5192153 oder im Internet<br />
unter www.schafwanderungen.de. Der Preis pro Person liergt<br />
bei 39 Euro. Allerdings gibt es eine begrenzteTeilnehmerzahl. Die<br />
Wanderung ist nicht geeignet für Kinder unter 12 Jahren<br />
BÄRLAUCH Ministerium warnt vorVergiftungen<br />
Mit den frühlingshaften Temperaturen<br />
beginnt wieder die Bärlauch-Saison. Wer<br />
im Wald wild wachsenden Bärlauch (Foto)<br />
sammelt, sollte auf der Hut sein. Denn die<br />
Blätter sind leicht mit den hochgiftigen<br />
Blättern von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen<br />
zu verwechseln. Diese Unwissenheit<br />
kann sogar tödliche Folgen haben. Daher<br />
rät das baden-württembergische Verbraucherministerium<br />
zu höchster Vorsicht. Vor einigen Jahren<br />
war ein älteres Ehepaar in Baden-Württemberg tot aufgefunden<br />
worden. Nach polizeilichen Ermittlungen hatte das Paar gesammelte<br />
Blätter der Herbstzeitlosen für Bärlauch gehalten<br />
und war daran gestorben.<br />
<strong>DS</strong><br />
WEIN TunibergerWinzer laden zu Präsentation<br />
So ein Zahlenspiel kann man sich leicht merken: 111 Weine<br />
- 11 Winzer – ein Termin. Die Weinpräsentation der Tuniberger<br />
Weingüter am 27. April auf Schloss Reinach in Munzingen<br />
zeigt die ganze Vielfalt an hervorragenden Gewächsen auf,<br />
die hier vor unserer Haustüre gedeihen. Über 100 Weine und<br />
Sekte stehen an diesem Tag zur Verkostung an. Von 13 bis 20<br />
Uhr werden neben den ersten Weinen des Jahrgangs 2013 auch<br />
Besonderheiten und Spezialitäten aus den Kellern der elf<br />
beteiligten Betriebe vorgestellt. Auch für Barrique-Liebhaber<br />
haben die 11 Weingüter am 27. April ein großes und interessantes<br />
Angebot mit dabei. Der Eintritt beträgt zehn Euro.<br />
<strong>DS</strong><br />
> ANSPRECHPARTNER FÜR RÜCKFRAGEN: Schloss Reinach,<br />
René Gessler, St. Erentrudisstraße 12, Freiburg-Munzingen, Telefon:<br />
0 76 64/40 7 0, Internet: www.schlossreinach.de<br />
GESUNDHEIT Mehr Strenge gegenüber Naschern<br />
Kinder mögen es am liebsten zu jeder Mahlzeit süß. Zum Zucker<br />
gibt es aber Alternativen. „Eltern müssen dem Wunsch ihres<br />
Kindes nach Süßem nicht immer gleich nachgeben“, sagt<br />
Professor Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt im Netzwerk<br />
„Gesund ins Leben“. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium<br />
gefördert.<br />
<strong>DS</strong>
24 ANZEIGEN Der Sonntag · 23. März 2014<br />
STELLENANGEBOTE<br />
Haus Landwasser ist eine medizinisch-berufliche Rehabilitationseinrichtung<br />
für psychisch erkrankte Menschen und steht in Trägerschaft<br />
des Evangelischen Diakoniekrankenhauses Freiburg.<br />
Für die Begleitung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer suchen wir<br />
im Rahmen der altersbedingten Nachfolgeregelung zum 01.07.2014<br />
und zum 01.09.2014 jeweils eine<br />
Fachkraft für berufliche Rehabilitation<br />
(Stellenumfang jeweils 25-30h pro Woche)<br />
mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und einer zusätzlichen<br />
pädagogischen Qualifikation (z.B. Arbeitserzieher/in, Ergotherapeut/in<br />
oder Ausbildungseignerprüfung)<br />
oder mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und einem abgeschlossenen<br />
Studium der Sozialen Arbeit<br />
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage<br />
www.haus-landwasser.de<br />
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis zum 06.04.2014.<br />
Haus Landwasser,<br />
Herr Beutler, Wirthstr. 13, 79110 Freiburg<br />
Telefon 07 61 1301-590,<br />
E-Mail: bewerbungen@haus-landwasser.de<br />
www.haus-landwasser.de<br />
Caritas<br />
Das Caritas Tagungszentrum ist eines der führenden kirchlichen<br />
Tagungshäuser in Freiburg. Es gehört zu den wenigen Häusern in<br />
Baden-Württemberg, die mit der ServiceQualität Deutschland Stufe II<br />
ausgezeichnet sind. Für diesen interessanten und anspruchsvollen<br />
Rahmen suchen wir ab 1. September 2014 eine/n<br />
Auszubildende/n zur/m<br />
Hotelfachfrau/Hotelfachmann<br />
Detaillierte Informationen dieser Ausschreibung finden Sie unter<br />
http://www.caritas-jobs.de<br />
Schwerbehinderte Bewerber/innen sind uns willkommen und werden<br />
bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.<br />
Ihre Unterlagen senden Sie bitte mit Angabe<br />
der Kenn-Nr. 11435 im Betreff bis zum<br />
30. April 2014 als PDF-Datei (max. 5 MB) an:<br />
bewerbungen@caritas.de<br />
Im äußersten Südwesten Deutschlands, mitten im Dreiländereck<br />
Deutschland - Frankreich - Schweiz, liegt Weil am Rhein mit rund<br />
30.000 Einwohnern. Die Stadt grenzt an die Schweizer Großstadt Basel<br />
und hat eine hohe Lebens- und Erlebnisqualität. Architektur- und Kulturliebhaber<br />
kommen hier genauso auf ihre Kosten wie Aktive und Erholungssuchende.<br />
Kaum eine Stadt dieser Größe bietet eine derartige<br />
Vielfalt an Kultur- und Freizeitmöglichkeiten. Die Naherholungsgebiete<br />
des Schwarzwaldes, der Schweiz und der Vogesen bieten hierfür ein<br />
attraktives Umfeld.<br />
420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung leisten einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Lebensqualität in unserer Stadt.<br />
Ein qualifizierter und bürgerfreundlicher Service ist uns besonders wichtig.<br />
Werden Sie Teil dieser innovativen Verwaltung einer aufstrebenden Stadt.<br />
Als kinderfreundliche Stadt bauen wir weiter unser Betreuungsangebot<br />
für Kinder aus. Daher brauchen wir Sie zur Verstärkung unseres Teams.<br />
Für die neu eröffnete Kindertagesstätte JuNO und für den Kindergarten<br />
Kirschenstraße im Stadtteil Haltingen suchen wir zum vereinbarten<br />
Termin mehrere<br />
Erzieherinnen bzw. Erzieher<br />
(Teilzeit und Vollzeit)<br />
In der Kindertagesstätte JuNO werden 40 Kinder im Alter von ca.<br />
6 Monaten bis zu 3 Jahren in vier Gruppen betreut. Die Kindertagesstätte<br />
JuNO wird als Außenstelle des Kindergartens Kirschenstraße geführt.<br />
Im Kindergarten Kirschenstraße arbeiten wir im offenen Konzept und<br />
betreuen ca. 100 Kinder im Alter von etwa 1 Jahr bis zum Schuleintritt<br />
in fünf Gruppen.<br />
Der Einsatz erfolgt in der Regel im Schichtdienst in der Zeit von 07.00<br />
Uhr bis 17.00 Uhr. Die Eingruppierung erfolgt tarifgerecht nach dem<br />
Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst - Sozial- und Erziehungsdienst<br />
(TVöD) in der Entgeltgruppe S6.<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt Dann bewerben Sie sich bitte schriftlich<br />
bis zum 4. April 2014 mit Ihren aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen<br />
bei der Stadtverwaltung Weil am Rhein, Sachgebiet Personal und<br />
Repräsentation, Rathausplatz 1, 79576 Weil am Rhein. Für Fragen und<br />
Auskünfte stehen Ihnen die Leiterin des Kindergartens Kirschenstraße,<br />
Frau Bernadette Hupfer, bzw. ihre Stellvertreterin, Frau Monika Böhringer,<br />
Tel. 0 76 21/ 6 10 16, zur Verfügung. Personelle Fragen beantwortet Ihnen<br />
unser Personalleiter, Herr Christoph Braun, Tel. 0 76 21 / 704 - 1 11.<br />
Wir freuen uns, Sie kennen zu lernen.<br />
Wir suchen nach Müllheim-<br />
Niederweiler eine zuverlässige Putzhilfe.<br />
1x wöchtentlich nachmittags für ca. 2<br />
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in Ihrem Wohnort. Mindestalter 18 Jahre. Verteilung in<br />
den frühen Sonntag-Morgenstunden.<br />
Sie sind interessiert Dann informieren Sie sich online<br />
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Telefon: 0 78 22 / 44 62-28 (Mo – Fr., 9 – 17 Uhr)<br />
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Techno logien realisieren wir komplexe Produktherausforderungen. Seit unserer Gründung im Jahr 1993 sind wir<br />
kontinuierlich und solide gewachsen. Zurzeit tragen mehr als 440 Mitarbeitende mit Herz und Verstand zum<br />
Erfolg des Unternehmens bei.<br />
Die DUNMORE EUROPE GmbH ist ein mittelständisches Industrieunternehmen mit Sitz in Freiburg<br />
im Breisgau. Die Veredelung von Folien durch Lackierung und Metallisierung, sowie die Herstellung von<br />
Laminaten durch Kaschierung bilden den Schwerpunkt unserer Tätigkeiten. Unsere Produkte finden<br />
Anwendung in den unterschiedlichsten Marktsegmenten, wie Photovoltaik, Luft- und Raumfahrt, Automobil,<br />
Gebäudetechnik, Medizin, Sanitär und vieles mehr. Die Erfolgsfaktoren unseres Unternehmens<br />
sind Kundenorientierung, Innovation, Flexibilität und ein Team engagierter Mitarbeiter.<br />
Zur Verstärkung unseres Teams Qualitätssicherung suchen wir einen qualifizierten Laboranten /<br />
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Redaktionsleitung (verantwortlich):<br />
Klaus Riexinger (rix), Telefon: 0761/496-8011<br />
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Herstellung/Druck:<br />
Druckvorstufe Badischer Verlag<br />
Freiburger Druck GmbH & Co. KG<br />
Internet: www.der-sonntag.de<br />
Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />
des Verlages gestattet. Für unverlangt eingesandtes<br />
Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen.<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 1. 1. 2014<br />
Hotline für Vertrieb:<br />
0800/222422402<br />
(Mo–Do: 8–17 Uhr,<br />
Fr: 8–16 Uhr Sa: 8–11 Uhr)<br />
e-Mail: vertrieb@der-sonntag.de<br />
EVENTS<br />
Wir laden Sie herzlich<br />
ein zu unserer<br />
Vortragsreihe<br />
„Gesunde Gelenke“<br />
Eintritt frei<br />
Termin: Dienstag, 25. März 2014<br />
Beginn: 19.30 Uhr<br />
Thema: „Körperliche und geistige Fitness“<br />
19:30 Uhr Prof. Dr. med Sven Ostermeier<br />
„Gelenke erhalten und beweglich bleiben“<br />
20.15 Uhr Dr. Bernhard Dickreiter, Rehabilitationsmedizin und<br />
Naturheilkunde<br />
„Körperliche und geistige Fitness: Was sind die Grundlagen<br />
Ihrer Vitalität“<br />
Die Veranstaltung findet im 2. Stock der Gelenk-Klinik statt. Die<br />
Anzahl der Teilnehmer ist begrenzt. Wir bitten um telefonische<br />
Voranmeldung Ihrer Teilnahme unter Tel. 07 61- 55 77 58 23.<br />
Orthopädische Praxis und Gelenk Klinik<br />
Endoprothetik Zentrum (EPZ)<br />
Dr. Peter Baum / Dr. Thomas Schneider /<br />
Prof. Dr. Sven Ostermeier<br />
Alte Bundesstraße 58 · 79194 Gundelfingen<br />
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