Celestron Teleskope 2009/2010 - Baader-Planetarium GmbH
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Teleskop-Grundwissen<br />
TELESKOPE UND WIE SIE FUNKTIONIEREN<br />
Ein Teleskop ist ein „Lichtsammler”. Seine Hauptaufgabe<br />
besteht darin, ein möglichst helles Bild des Gegenstandes zu<br />
erzeugen, auf den es fokussiert ist. Diese Aufgabe bewältigt<br />
das erste optischen Bauteil im Teleskoptubus, das Objektiv.<br />
Beim „Reflektor” (Spiegelteleskop) ist das ein Hohlspiegel,<br />
der Primär- oder Hauptspiegel heißt, und beim „Refraktor”<br />
(Linsenteleskop) ein aus Linsen aufgebautes Objektiv. Das<br />
Bild wird von einem auswechselbaren Okular vergrößert.<br />
Mit verschiedenen Okularen lassen sich Vergrößerung und<br />
Gesichtsfeld verändern.<br />
Beim Teleskopvergleich helfen einige Daten. Die wichtigsten<br />
und bekanntesten sind: Lichtsammelvermögen, Grenzgröße,<br />
Auflösung(svermögen) und Vergrößerung.<br />
LICHTSAMMELVERMÖGEN<br />
Objektivlinse<br />
Linsenteleskop (Refraktor)<br />
Okular<br />
Die wichtigste Eigenschaft eines Teleskops ist sein<br />
Lichtsammelvermögen, das vom Durchmesser des Objektivs<br />
bestimmt wird. Je größer diese Öffnung, desto mehr Licht wird<br />
eingefangen. Wenn Sie ein dunkles Objekt betrachten, ist es<br />
besonders wichtig, soviel Licht wie nur möglich zu sammeln.<br />
Lichtschwache Ziele können in einem Teleskop mit kleinerer<br />
Öffnung unsichtbar sein!<br />
Das Lichtsammelvermögen eines Teleskops ist jedoch<br />
nicht direkt proportional zu seiner Öffnung, sondern<br />
steigt proportional zum Quadrat des Durchmessers (also<br />
mit der Öffnungsfläche). Daher vervierfacht sich das<br />
Lichtsammelvermögen, wenn die Öffnung verdoppelt wird.<br />
GRENZGRÖSSE (DER SCHWÄCHSTEN ERKENNBAREN STERNE)<br />
Astronomen kennzeichnen die scheinbare Helligkeit von<br />
Himmelsobjekten durch ein Maßsystem von „Magnituden”.<br />
Je größer die Magnitude, desto dunkler ist das Objekt. Eine<br />
Magnituden-Stufe entspricht einem Helligkeitsunterschied mit<br />
dem Faktor 2,51. Ein Stern 2. Größe ist somit um den Faktor<br />
2,51 2 = 6,3x lichtschwächer als Wega – dieser Stern 0. Größe<br />
liegt im Ursprung der Skala. Die schwächsten mit bloßem<br />
36 Teleskop-Grundwissen<br />
Auge bei dunklem Himmel erkennbaren Sterne haben etwa<br />
6. Größe, die hellsten haben 0. oder gar negative Größen.<br />
Die schwächsten noch sichtbaren Sterne bestimmen die<br />
„Grenzgröße“. Die Grenzgröße eines Teleskops hängt von<br />
seiner Öffnung ab.<br />
AUFLÖSUNG(SVERMÖGEN)<br />
Das Auflösungsvermögen (oder kürzer: die Auflösung) eines<br />
Teleskops ist seine Fähigkeit, feinste Details wiederzugeben. Bei<br />
höherer Auflösung sehen Sie mehr Details auf einem Planeten<br />
oder können eng beieinander stehende Sterne besser trennen.<br />
Die Auflösung wird in Grad, (Bogen-)Minuten und (Bogen-)<br />
Sekunden angegeben. Ein 1 Grad großes Objekt ist 60<br />
Bogenminuten oder 3600 Bogensekunden groß (60x60).<br />
VERGRÖSSERUNG<br />
Okular<br />
Hauptspiegel<br />
Newton-Spiegelteleskop (Reflektor)<br />
Die Vergrößerung wird oft als die „Leistung” des Teleskops<br />
betrachtet und ist eine Funktion der Brennweiten von Objektiv<br />
(bzw. Primärspiegel) und Okular. Die Brennweite bezeichnet<br />
den Abstand der Bildebene vom Objektiv bzw. Primärspiegel.<br />
Das Okular vergrößert dieses Bild. Die höchste sinnvolle<br />
Vergrößerung eines Teleskops ist von der Größe und vom<br />
Lichtsammelvermögen des Objektivs bzw. Primärspiegels<br />
vorgegeben. Die praktische Grenze ist ungefähr das<br />
doppelte des Öffnungsdurchmessers in Millimeter. Da viele<br />
astronomische Objekte ausgedehnt, aber lichtschwach sind, ist<br />
zur Beobachtung meist eine mäßige Vergrößerung bei großer<br />
Öffnung ideal. Bei der Beobachtung sind hohe Vergrößerungen<br />
oft wenig hilfreich, da Sterne auch im größten Teleskop nur<br />
Punkte bleiben.<br />
SO KÖNNEN SIE DIE TELESKOPVERGRÖSSERUNG BERECHNEN:<br />
Vergrößerung = Objektivbrennweite [mm] geteilt durch die<br />
Okularbrennweite [mm]<br />
Beispielsweise ergibt sich für ein Teleskop mit 2000mm<br />
Brennweite und einem 25-mm-Okular folgende Vergrößerung:<br />
2000/25 = 80-fach relativ zum bloßen Auge.