Bericht Flora-Fauna-Biotope
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<strong>Flora</strong>-<strong>Fauna</strong>-<strong>Biotope</strong> – Seite 28<br />
an sich, sondern die Verschiebung des Gleichgewichtes zwischen Ammonium und Ammoniak<br />
zum Absterben führt.<br />
Zur Verringerung der Gefahr der Toxizität durch Ammoniak, des Sauerstoffverbrauchs durch<br />
Nitrifikation (Oxidation des Ammoniums über Nitrit zu Nitrat) und der Eutrophierung, sollten<br />
die Gesamtammoniumkonzentrationen 1 mg/l nicht überschreiten.<br />
Nitrit (NO2) und Nitrat (NO3)<br />
Das Vorhandensein von Ammonium-, Nitrit- und Nitrationen deutet auf eine Verschmutzung<br />
des Gewässers durch Eiweißstoffe hin.<br />
Aufgrund der Selbstreinigungsprozesse wird das Ammonium durch 'spezialisierte'<br />
Bakteriengruppen (“Nitrifikanten“) unter Sauerstoffverbrauch oxidiert (abgebaut), und zwar<br />
über Nitrit (NO2) zu Nitrat (NO3).<br />
Nitrit wirkt besonders auf tierische Organismen giftig, findet sich in unbelasteten Gewässern<br />
jedoch nur in Spuren, da es im Prozeß des Stickstoffabbaus nur als Zwischenprodukt entsteht.<br />
In Fischgewässern sollten nicht mehr als 0,03 mg/l NO2 vorhanden sein.<br />
Nitrat ist selbst in hohen Konzentrationen kein Fischgift. Als Nährstoff kann ein hoher<br />
Nitratgehalt jedoch das Pflanzenwachstum in unerwünschter Weise begünstigen. Der hierdurch<br />
vermehrte Tierbestand belastet seinerseits das Gewässer durch seine Ausscheidungen und die<br />
verkürzte Lebenszeit der Pflanzen und Tiere und deren abgestorbene Masse. Sauerstoffarmut<br />
kann so die Folge sein.<br />
Hat ein Oberflächengewässer normalerweise weniger als 8 mg/l NO3, so sind in verschmutzten<br />
Gewässern häufig weit über 50 mg/l NO3 zu finden.<br />
Phosphat (PO4)<br />
Der Phosphatgehalt ist in reinen natürlichen Gewässern gering. Konzentrationen von über 0,3<br />
mg/l deuten auf menschliche Verunreinigungen durch Abwässer, Dünger, Waschmittel usw.<br />
hin.<br />
In Gegenwart ausreichender Mengen an Stickstoffverbindungen können bereits<br />
Phosphatgehalte von über 0,5 mg/l zu übermäßiger Ernährung der Wasserpflanzen und<br />
beschleunigter Eutrophierung führen.<br />
Chemischer Index<br />
Der Chemische Index nach Bach (CI) wurde 1980 am Bayerischen Landesamt für<br />
Wasserwirtschaft entwickelt und vorgestellt. Mittels einer dimensionslosen Kenngröße sollen<br />
relevante physikalische / chemische Einzelparameter zusammengefaßt werden und so -<br />
vergleichbar mit der biologischen Gewässergütebestimmung - jeweils einer bestimmten<br />
Gewässergüteklasse (GKL) zugeordnet werden. Der CI bewertet die Wasserbeschaffenheit im<br />
Hinblick auf eine örtlich unabhängige, vielfältige Nutzung als „allgemeine Wassergüte“.<br />
Die Berechnung des CI erfolgt anhand der 8 Parameter Wassertemperatur, Sauerstoffsättigung,<br />
pH, Leitfähigkeit, BSB5, CSB, Ammonium, Nitrat und Phosphat. Ihrer jeweiligen Bedeutung<br />
entsprechend haben die Einzelparameter eine unterschiedliche Wichtung. Weiterhin hat jeder<br />
Parameter bestimmte, den Meßwerten zugeordnete Funktionswerte. Zur Berechnung des CI<br />
Stand: 03/2001