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Profi Test Perfecta - Maschio Deutschland GmbH

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Sonderdruck<br />

aus 7/2013<br />

Bestellkombination von <strong>Maschio</strong>/Gaspardo:<br />

Neue schare braucht das Land<br />

Mit dem <strong>Perfecta</strong>-Doppelscheibenschar will <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

auch bei den deutschen Säprofis auf Kundenfang gehen. Wir haben<br />

das neue Scharsystem an der Gaspardo-Drille Alitalia 300<br />

zusammen mit der <strong>Maschio</strong>-Kreiselegge Orso 3000 getestet.<br />

MasCHiO DeUtsCHLaND GMBH<br />

Äußere Nürnberger Str. 5<br />

91177 Thalmässing<br />

Tel.: +49-91 73-79 00-0<br />

Fax: +49-91 73-79 00-79<br />

www.maschio.de<br />

dialog@maschio.de


profi<br />

ONLINE VIDEO<br />

Praxistest<br />

www.profi.de<br />

Bestellkombination von <strong>Maschio</strong>/Gaspardo:<br />

Neue schare<br />

braucht das Land<br />

Mit dem <strong>Perfecta</strong>-Doppelscheibenschar will <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

auch bei den deutschen Säprofis auf Kundenfang gehen. Wir haben<br />

das neue Scharsystem an der Gaspardo-Drille Alitalia 300<br />

zusammen mit der <strong>Maschio</strong>-Kreiselegge Orso 3000 getestet.<br />

mal wieder ein Praxistest<br />

einer Drillkombination aus dem<br />

Hause der <strong>Maschio</strong>-Gruppe. Man<br />

IEndlich<br />

stellte uns im vergangenen Jahr<br />

die Kreiselegge Orso 3000 zusammen mit<br />

der pneumatischen Drillmaschine Alitalia<br />

300 für einen <strong>Test</strong> zur Verfügung. Die Drille<br />

war sogar exklusiv mit den neuen <strong>Perfecta</strong>-<br />

Säscharen ausgestattet. Doch beginnen wir<br />

mit der Kreiselegge.<br />

Die Orso 3000 Rapido Plus, so der vollständige<br />

Name, ist für Schlepperleistungen bis<br />

Eine ordentliche und preiswerte Bestellkombination:<br />

<strong>Maschio</strong>-Kreiselegge<br />

Orso 3000 und Gaspardo-Drillmaschine<br />

Alitalia 300 mit <strong>Perfecta</strong>-Scharsystem.<br />

Fotos: Brüse, Eikel, Tovornik<br />

185 kW/250 PS freigegeben. Sie ist damit<br />

die stärkste starre Kreiselegge im <strong>Maschio</strong>-<br />

Programm und wird neben der getesteten<br />

3-m-Variante auch mit 4 m Arbeitsbreite angeboten.<br />

Mit der im Durchmesser gut 60 cm<br />

großen Zahnpackerwalze bringt sie ein Gewicht<br />

von über 1,9 t auf die Waage.<br />

Gewicht und stabilität müssen nicht unbedingt<br />

miteinander einhergehen. Aber<br />

bei der Orso-Konstruktion hat <strong>Maschio</strong> nach<br />

eigenen Angaben alles gegeben:<br />

■ Die zwölf Kreiselwellen rotieren in Pendelrollenlagern,<br />

die gegenüber Kegelrollenlagern<br />

eine 30 % höhere Lebensdauer haben<br />

sollen. Außerdem sollen diese Lager höchste<br />

Kräfte aufnehmen können. Die Lager<br />

sitzen unten in stabilen Gussblöcken, oben<br />

wie bei <strong>Maschio</strong> üblich im verschraubten<br />

Wannendeckel.<br />

■ Die 6 mm starke Kreiseleggenwanne ist<br />

mit einem 5 mm starken Bodenblech für<br />

mehr Verwindungssteifheit verschweißt.<br />

Dennoch verzichtet <strong>Maschio</strong> nicht auf die<br />

Abstützung der Wanne zum Dreipunktturm.<br />

■ „Super Seal“ nennt <strong>Maschio</strong> sein Dichtungssystem<br />

an den Kreiselwellen: eine Labyrinth-Dichtung<br />

mit vier Dichtlippen sowie<br />

zwei gegeneinander laufenden Metallringen.<br />

serienmäßig arbeitet die Orso mit „Quick<br />

Fit“-schnellwechselzinken, deren Verriegelung<br />

im Innern des Zinkenträgers versteckt<br />

ist und nicht verschleißt — so <strong>Maschio</strong>.


Die Zinken werden mit einem mitgelieferten<br />

Exzenterschlüssel gelöst, das klappt bei der<br />

neuen und/oder gut gereinigten Kreiselegge<br />

prima. Leider ist dieser Bereich aber<br />

meist verschmutzt, dann erfordert der Zinkenwechsel<br />

mehr Aufwand.<br />

Serienmäßig ist die Orso mit schleppend angeordneten<br />

Zinken bestückt (470 Euro pro<br />

Satz als Ersatzteil). Vor allem zur Mulchsaat<br />

geeignete, auf Griff stehende Zinken können<br />

alternativ montiert werden. Sie gibt es<br />

für 510 Euro oder als beschichtete, verschleißfestere<br />

Variante für 1240 Euro jeweils<br />

pro Satz.<br />

Drehzahlen zwischen 193 und 357 U/min<br />

möglich. Für andere Zahnradpaarungen<br />

lässt sich der Deckel nach Lösen von nur<br />

drei Schrauben abnehmen.<br />

Gut gefallen hat uns auch der serienmäßige<br />

Steinschutz als geschraubter Keil zwischen<br />

den zueinander drehenden Kreiseln.<br />

testUrteiLeI<br />

so bewertet profi die<br />

Bestellkombination<br />

Kreiselegge <strong>Maschio</strong> Orso 3000<br />

Anbau (mit Aufbaudrille)<br />

Zinkenwechsel 1)<br />

Steinschutz<br />

Furchen-, Dammbildung<br />

Arbeitstiefe einstellen<br />

Prallschiene einstellen<br />

Seitenbleche einstellen<br />

Z<br />

B/Z<br />

B<br />

B<br />

B<br />

BB<br />

Z<br />

auch dank der phasenversetzten Zinkenanordnung<br />

läuft die Orso schön ruhig. Sie<br />

kann mit allen drei Normdrehzahlen der<br />

Schlepperzapfwelle betrieben werden. Bei<br />

ausgelieferter Ritzelpaarung 17/23 (oben/<br />

unten) im Wechselradgetriebe mit serienmäßigem<br />

Zapfwellendurchtrieb waren<br />

Für den Zinken-<br />

Schnellwechsel liefert<br />

<strong>Maschio</strong> einen Exzenterschlüssel<br />

mit.<br />

Die zwölf Kreisel sind<br />

„phasenversetzt“ angeordnet,<br />

woraus ein<br />

ruhiger Lauf der Kreiselegge<br />

resultiert. Gut<br />

auch die geschraubten<br />

Steinabweiser-Dreiecke<br />

zwischen den zueinander<br />

drehenden<br />

Kreiseln.<br />

Die einstellarbeiten sind komfortabel.<br />

Das dreireihige Lochraster der Walzenanlenkung<br />

bietet eine übersichtliche, fein abgestufte<br />

und dank ausgeformter Walzentragarme<br />

verschleißfeste Tiefenverstellung.<br />

Die hintere Prallschiene gehört auch zum<br />

Serienumfang. Sie ist am Walzenrahmen angelenkt<br />

und muss daher nicht bei jeder Änderung<br />

der Arbeitstiefe oder in Abhängigkeit<br />

vom Zinkenverschleiß justiert werden.<br />

Die zentrale Verstellung per Kurbel lässt sich<br />

gut bedienen, die aufgeklebte Skala kann<br />

man sicher noch verbessern.<br />

Mehr Kritik haben wir jedoch an den Seitenschilden<br />

anzumelden. Erstens hat der Bolzen<br />

zum Entriegeln keinen Griff, so dass<br />

ohne Schraubenzieher hier gar nichts geht.<br />

Zweitens können die Schilde mit aufgebauter<br />

Drille nicht hochgeklappt werden, so<br />

dass die Transportbreite leider 3,12 m beträgt.<br />

Eine Anpassung vertikal und horizontal<br />

ist durch Umschrauben möglich.<br />

Zahnpackerwalzer Z600 I<br />

Tragfähigkeit<br />

Qualität auf mittleren Böden<br />

Qualität auf schwereren Böden<br />

aufbaudrille Gaspardo<br />

alitalia 300 <strong>Perfecta</strong><br />

Saatgutbehälter<br />

Füllstandsanzeige 2)<br />

Einhaltung der Abdrehmenge<br />

Querverteilung Weizen<br />

...Raps<br />

...Gras<br />

Fahrgassenschaltung<br />

saatguteinbettung I<br />

Einhaltung der Saattiefe<br />

Saatguteinbettung<br />

Striegelarbeit<br />

Handhabung Drille I<br />

Saatgut einfüllen, Sackware<br />

Saatgut einfüllen, Big Bags<br />

Umstellen auf Feinsaatgut<br />

Abdrehen/Abdrehwanne<br />

Einstellen Aussaatmenge<br />

Einstellen Saattiefe<br />

Einstellen Schardruck<br />

Einstellen Striegel<br />

Restsaatgutentleerung<br />

Bedienterminal<br />

Trittstufen/Ladesteg<br />

Auf-/Absatteln der Drille<br />

allgemein I<br />

Kopplung Drille-Kreiselegge 3)<br />

Lackierung<br />

Hubkraftbedarf<br />

Transportbreite<br />

Warntafeln/Beleuchtung<br />

BB<br />

B<br />

B<br />

B<br />

B/Z<br />

B<br />

Z<br />

B<br />

B<br />

B<br />

BB<br />

BB<br />

Z<br />

Z<br />

E<br />

B<br />

BB<br />

BB<br />

B<br />

BB<br />

Z<br />

Z<br />

BB<br />

Z/BB<br />

B<br />

E<br />

B<br />

Z<br />

EE<br />

B<br />

1)<br />

Bbei sauberer, Z bei verschmutzter<br />

Kreiselegge; 2) B bei Getreide, Z bei Raps;<br />

3)<br />

Oberlenker schlägt gegen Dreipunkt der<br />

Kreiselegge<br />

Benotung: BB = sehr gut; B = gut;<br />

Z = durchschnittlich; E = unterdurch–<br />

schnittlich; EE = mangelhaft<br />

profi · 48084 Münster · Internet: www.profi.de · E-Mail: service@profi.de · Telefon +49 (0)2501/801-6961 · Telefax +49 (0)2501/801-3 59<br />

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profi<br />

Praxistest<br />

Die Tiefeneinstellung der Kreiselegge per<br />

Bolzen ist genauso gut gelöst...<br />

...wie die zentrale Verstellung der Prallschiene<br />

(die Einstellskala ist aber nur aufgeklebt).<br />

alitalia 300 heißt die pneumatische aufbaudrillmaschine,<br />

die Gaspardo seit 2011<br />

für den professionellen und komfortablen<br />

Einsatz im Programm hat. Dafür spricht<br />

allein schon die serienmäßig elektrische,<br />

GPS-gesteuerte Dosierung. Das Doppelscheiben-Scharsystem<br />

<strong>Perfecta</strong> ist erst ab<br />

diesem Jahr im Angebot.<br />

Während andere Hersteller für das Geschwindigkeitssignal<br />

der elektrischen Dosierung<br />

Impulsräder oder Radarsensoren<br />

einsetzen, rüstet Gaspardo die Alitalia mit<br />

einem GPS-Sensor aus. Sollte der Satellitenempfang<br />

gestört sein, ertönt ein Alarmsignal<br />

Nach Lösen der umständlichen Arretierung<br />

stellt man fest, dass sich die Seitenschilde<br />

wegen der Drille nicht hochklappen lassen.<br />

Zur tiefenführung und rückverfestigung<br />

hatte <strong>Maschio</strong> die Zahnpackerwalze Z600<br />

montiert. Dank gut 60 cm Durchmesser waren<br />

— wie nicht anders zu erwarten — Tiefenführung<br />

und Tragfähigkeit perfekt. Und<br />

auch die tiefe Anordnung der — einzeln und<br />

gemeinsam einstellbaren — Abstreifer an<br />

den stabilen Armen machte sich bezahlt: Zu<br />

zwei Dritteln war die Walze bei unseren Einsätzen<br />

stets blitzeblank.<br />

Für eine gezielte Rückverfestigung gibt es<br />

natürlich mit der Otico-Gummiring-, der<br />

Krumen-, der Güttler-Prismen- und neuerdings<br />

der Combipackerwalze auch bei<br />

<strong>Maschio</strong> bessere Walzen. Die Zahnpackerwalze<br />

stützt sich komplett auf dem Innenrohr<br />

ab und arbeitet in diesem Punkt eher<br />

wie eine Glattwalze.<br />

Über eine lange Treppe und einen prima Ladesteg erreicht man den Saatgutverteiler im Tank.<br />

Die Querverteilung der Gaspardo alitalia 300I<br />

relative aussaatmenge<br />

120%<br />

110%<br />

100%<br />

90%<br />

Weizen<br />

Raps<br />

80%<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20<br />

schar<br />

Gras<br />

Bei Raps und Gras war<br />

die Querverteilung laut<br />

DLG-Schema gut, bei<br />

Weizen wurde mit<br />

einem befriedigenden<br />

Variationskoeffizient<br />

eine gute Querverteilung<br />

knapp verpasst.<br />

Grafik: Tovornik<br />

MessWerte UND PreiseI<br />

<strong>Maschio</strong>/Gaspardo<br />

Bestellkombination<br />

Kreiselegge <strong>Maschio</strong> Orso 3000I<br />

Anbau-Kategorie ii (iii Option)<br />

Kreiselanzahl 12<br />

Nutzbare Zinkenlänge<br />

25 cm<br />

Max. Schlepperleistung 185 kW/250 Ps<br />

Kreiseldrehzahlen bei<br />

...1000er Zapfwelle 357 min -1<br />

...750er Zapfwelle 268 min -1<br />

...540er Zapfwelle 193/353 min -1<br />

Transportbreite<br />

3,12 m<br />

Gewicht ohne Walze 1290 kg<br />

Zahnpackerwalze Z600I<br />

Außendurchmesser<br />

Innenrohr-Durchmesser<br />

Gewicht mit Prallschiene<br />

61 cm<br />

46 cm<br />

630 kg<br />

Drille Gaspardo alitalia 300 <strong>Perfecta</strong> I<br />

Saattankinhalt<br />

1500 l<br />

Einfüllbreite/-tiefe 2,05/0,82 m<br />

Einfüllhöhe Boden/Podest 2,25/0,98 m<br />

Querverteilung Weizen VK = 3,48 %<br />

...Raps VK = 4,21 %<br />

...Gras VK = 2,93 %<br />

Scharanzahl 20<br />

Reihenabstand/Scharschritt 15/57 cm<br />

Schardurchmesser<br />

37 cm<br />

Schardruck<br />

27 bis 55 kg<br />

Druckrollenbreite/Ø 6,5/32 cm<br />

Transportbreite<br />

3,00 m<br />

Gewicht<br />

1440 kg<br />

BestellkombinationI<br />

Arbeitsbreite<br />

Transportbreite<br />

Leergewicht<br />

3,00 m<br />

3,12 m<br />

3360 kg<br />

Listenpreise ohne Mwst.I<br />

Orso 3000, Grundausstattung 14065 €<br />

Orso 3000, <strong>Test</strong>ausstattung 14940 €<br />

Zahnpackerwalze Z600 5985 €<br />

Alitalia 300, Grundausstattung21595 €<br />

Alitalia 300, <strong>Test</strong>ausstattung 25990 €<br />

<strong>Test</strong>kombination, „netto-line“ 35320 €<br />

profi 7/2013<br />

www.profi.de


Die elektrische Dosierung mit GPS-Geschwindigkeitssignal und drei Zellenrädern funktionierte gut.<br />

bei blinkender Geschwindigkeitsanzeige.<br />

Dann kann man über ein Signalkabel die<br />

Geschwindigkeitsanzeige des Schleppers<br />

abnehmen. Oder man stellt auf Notbetrieb<br />

um und fährt mit der vorher für diesen Fall<br />

programmierten Fahrgeschwindigkeit weiter.<br />

Wir waren überrascht, wie einsatzsicher<br />

der GPS-Sensor gearbeitet hat — da sind wir<br />

von anderen Lenksystemen ganz anderes<br />

gewohnt.<br />

Das „Grinta“-Dosieraggregat mit robustem<br />

Aluminium-Edelstahl-Gehäuse stammt vom<br />

Fronttank-Düngerstreuer und wird mit drei<br />

Zellenrädern (125, 500 und 1000 ml Fördervolumen<br />

pro Umdrehung) ausgeliefert.<br />

Damit ist man dann für alle Fein- und Grobsaatgutarten<br />

gewappnet. Eine Empfehlung<br />

gibt es jedoch leider nicht, hier muss man<br />

schlimmstenfalls ausprobieren und einmal<br />

öfter abdrehen.<br />

Das abdrehen ist dank terminalsteuerung<br />

und elektrischem Dosierantrieb ein<br />

Gedicht. In der Regel reicht ein Abdrehvorgang.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen will,<br />

führt mit der geänderten Kalibrierung noch<br />

eine Kontrollmessung durch. Eine Abdrehwanne<br />

gehört — anders als eine Waage —<br />

zum Lieferumfang, diese hat jedoch leider<br />

keine Parkposition an der Drille.<br />

Die Abdrehprobe wurde mit geringen Abweichungen<br />

gut eingehalten. Je geringer der<br />

Fahrgassenabstand, desto höher ist diese<br />

Abweichung, denn das Saatgut wird bei geschalteter<br />

Fahrgasse komplett in den Tank<br />

zurückgefördert. Die per Sensor am Oberlenker<br />

gesteuerte Fahrgassenschaltung hat<br />

übrigens prima funktioniert — wir konnten<br />

zweimal drei Reihen schließen (400 Euro<br />

Aufpreis gegenüber dem Standard mit zweimal<br />

zwei Reihen).<br />

Die Querverteilung haben wir wie üblich<br />

mit Weizen, raps und Gras gemessen.<br />

Doch wie oft bei unseren <strong>Test</strong>s mit pneumatischen<br />

Drillmaschinen schlug der erste Versuch<br />

fehl. Die Abweichungen waren für eine<br />

praxistauglichen Querverteilung zu groß.


profi<br />

Praxistest<br />

Nach Rücksprache mit dem Werk in Italien<br />

änderte <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong> die Position<br />

der elektrischen Magnetschalter für die<br />

Fahrgassen, da diese die Strömungsverhältnisse<br />

anscheinend zu stark störten. Jetzt<br />

sind die Schalter alle nebeneinander montiert.<br />

Und siehe da, bei Raps und Gras schaffte<br />

die Alitalia mit einem Variationskoeffizienten<br />

(VK) von 4,2 bzw. 2,9 % eine gute Querverteilung.<br />

Beim Weizen wurde mit einem<br />

VK von rund 3,5 % ein „gut“ nur knapp verpasst,<br />

das nach DLG-Schema bei Getreide<br />

von 2,0 bis 3,2 % reicht (bei Raps von 2,9<br />

bis 4,7 %).<br />

Und wie gut ist die saatguteinbettung<br />

Mit den neuen <strong>Perfecta</strong>-Doppelscheibenscharen<br />

ist Gaspardo wohl auf dem richtigen<br />

Weg. Mit nachlaufenden Druckrollen<br />

und Parallelogramm-Aufhängung ähnelt das<br />

System zugegebenermaßen sehr dem von<br />

Lemken.<br />

Die im Durchmesser<br />

37 cm großen und<br />

versetzt zueinander<br />

montierten Scheiben<br />

halten dank Parallelogramm-Anlenkung<br />

und Tiefenführung<br />

durch die nachlaufende<br />

Druckrolle die<br />

Saattiefe exakt ein —<br />

nahezu unabhängig<br />

vom Boden und seinem<br />

Zustand. Man<br />

kann den Schardruck<br />

aufgrund der<br />

Dimension der Druckrollen sorglos dem<br />

schweren Boden anpassen, ohne dass die<br />

Schare auf leichteren Teilparzellen zu tief<br />

abtauchen.<br />

Der Schardruck lässt sich hydraulisch während<br />

der Fahrt anpassen, indem die Scharschiene<br />

angehoben oder abgesenkt wird.<br />

Dadurch werden die individuell dreifach<br />

einstellbaren Einzelscharfedern mehr oder<br />

weniger vorgespannt. Mit zwei Bolzen lässt<br />

sich der Verstellweg begrenzen. Als minimalen<br />

Schardruck haben wir 27 kg gemessen,<br />

maximal waren es 55 kg — das reichte<br />

unter unseren Bedingungen auch für schwere<br />

Böden völlig aus. Aufgrund der doppelten<br />

Scharschiene sind Druck und Saattiefe<br />

bei allen Scharen gleich.<br />

Unser testkandidat war mit 20 scharen<br />

ausgestattet, was 15 cm Reihenabstand<br />

entspricht. Zur Herbstsaison 2013 ist auch<br />

eine 24-reihige Version mit 12,5 cm Reihen-<br />

Neuer Frontpacker 300 von <strong>Maschio</strong><br />

Um die Bestellkombination zu komplettieren,<br />

bietet <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong> seit<br />

neuestem auch einen 3 m breiten Frontpacker<br />

an. Er arbeitet mit 15 Gussringen,<br />

die im Abstand von 20 cm montiert sind<br />

und laut Prospektangaben Sphäroguss-<br />

Qualität aufweisen. Die Ringe mit 40°-<br />

Dachringprofil haben einen Durchmesser<br />

von 90 cm und eine Ringschulter, die auf<br />

leichten Böden ein zu tiefes Einsinken<br />

verhindert.<br />

Der 1 460 kg schwere Packer leistete bei<br />

unseren Einsätzen auf mittelschweren<br />

bis schweren Böden eine gute Arbeit.<br />

Ketten zwischen den Ringen beugen Verstopfungen<br />

vor. Der passiv gelenkte<br />

Packer wird über ein zentrales Kugelgelenk<br />

gezogen und stützt sich hinten<br />

über zwei Kunststoffrollen ab. Eine Klinke<br />

sperrt die Lenkung beim Transport.<br />

Rundherum zufrieden<br />

waren wir im <strong>Test</strong> mit<br />

dem „Genius Lite“-<br />

Terminal, das von RDS<br />

zugeliefert wird.<br />

abstand für „normale“ Bedingungen<br />

verfügbar. Auf<br />

schwerem, klebrigem Boden<br />

und bei hohen Mengen<br />

an organischer Substanz<br />

empfehlen wir aber klar den<br />

15er Abstand, auch wenn Gaspardo mit einem<br />

großen Scharschritt von 57 cm Verstopfungen<br />

bereits gut vorbeugt. So hatten<br />

wir auch keine Probleme mit aufbauender<br />

Erde und Ernterückständen außen an den<br />

Scharen oder Druckrollen.<br />

Nur auf einer nach Silomais gegrubberten<br />

Fläche mit schwererem Boden arbeiteten<br />

die Abstreifer innen im Doppelscheibenschar<br />

nicht immer zuverlässig. Hier bauten<br />

sich Erde und Pflanzenreste auf, was zum<br />

Blockieren einzelner Scheiben führte.<br />

Der saatgutbehälter der alitalia ist mit<br />

1500 l inhalt angegeben. Das scheint zu<br />

passen, wir konnten 24 Sack Weizen einfüllen<br />

— allerdings mit vergleichsweise viel<br />

Handarbeit. Hier stört der große Saatgutverteiler<br />

im Tank. Auf Wunsch gibt es einen<br />

zusätzlichen 500-l-Aufsatz.<br />

Gut gelöst für die Befüllung mit Säcken ist<br />

der breite, stabile Steg mit ordentlichem,<br />

Mit Warntafeln und Beleuchtung steht<br />

der Frontpacker 300 für rund 5100 Euro<br />

ohne MwSt. in der „netto-line“-Preisliste<br />

von <strong>Maschio</strong> <strong>Deutschland</strong>.<br />

Wo der Packer produziert wird, wollte<br />

man uns aber nicht verraten. Jedenfalls<br />

nicht bei Tigges, obwohl er dem Nautilus<br />

(Praxistest profi 7/2006) verdammt ähnlich<br />

ist.<br />

Der Frontpacker 300 ist ein gut arbeitender<br />

Gussring-Packer, der dem Nautilus von<br />

Tigges verblüffend ähnlich sieht.<br />

durchgehendem Geländer. Der Aufstieg mit<br />

fünf Trittstufen reicht unnötig bis ganz auf<br />

den Boden und muss auf den Ladesteg geschoben<br />

und arretiert werden. Außerdem<br />

kann der Ladesteg nicht direkt vom Anhänger<br />

aus betreten werden.<br />

Die Planenabdeckung ist schön dicht, neigt<br />

mit einem Untergestell nicht zur Pfützenbildung<br />

und lässt sich dank Gasdruckdämpfer<br />

komfortabel öffnen. Schade ist nur, dass<br />

die Öffnung zur Saatgut-Befüllung mit Big<br />

Bags nicht tief genug ist. Auch hierbei ist<br />

viel Handarbeit erforderlich, will man das<br />

Behältervolumen ausnutzen.<br />

Was uns außerdem auffiel:<br />

■ Angebaut wird die knapp 3,4 t (leer) bzw.<br />

4,6 t (mit Saatgut) schwere Drillkombination<br />

in der Kategorie II. Alternativ ist die Kategorie<br />

III für die verstellbaren, doppelschnittigen<br />

Unterlenker-Koppelarme lieferbar.<br />

■ Am Schlepper sind ein dw-Steuergerät für<br />

die hydraulische Schardruckverstellung und<br />

ein ew-Steuergerät mit drucklosem Rücklauf<br />

für das Saatgutgebläse erforderlich.<br />

■ Kreiselegge und Drillmaschine lassen sich<br />

mit zwei Aufnahmen an der Packerwalze sowie<br />

dem Oberlenker am Dreipunktturm einfach<br />

koppeln. Die Oberlenkerstellung hat<br />

uns nicht sonderlich gefallen. Denn beim Anheben<br />

kippt die Drille nach vorne, und der<br />

Oberlenker schlägt bei vollem Tank unsanft<br />

auf den Rahmen. Laut Hersteller ist diese<br />

Kopplung so gewollt: Durch das resultierende<br />

Parallelogramm aus Oberlenker und<br />

profi 7/2013<br />

www.profi.de


Mit zwei Spindeln wird die Neigung der Säschiene<br />

und damit die Saattiefe eingestellt.<br />

Recht perfekt: <strong>Perfecta</strong>-System mit Parallelogramm,<br />

Doppelscheibenschar und Druckrolle.<br />

Packerwalzenarmen will man die Bodenanpassung<br />

verbessern und die Aushubhöhe<br />

vergrößern.<br />

■ Spuranzeiger waren für die <strong>Perfecta</strong>-<br />

Scharschiene zum <strong>Test</strong> ebenso noch nicht<br />

lieferbar wie eine Vorauflaufmarkierung.<br />

■ Das „Genius Lite“-Terminal mit übersichtlichem<br />

Schwarz/Weiß-Display bietet eine<br />

vollständige Überwachung und Bedienung<br />

inklusive Saatmengenfern-Verstellung, Dosierstopp<br />

und Vordosierung sowie einen<br />

Hektarzähler. Einzelne Warntöne lassen sich<br />

abschalten. Die Elektronik ist allerdings<br />

nicht ISO-Bus-kompatibel.<br />

■ Zur Überwachung des Saatgutvorrats ist<br />

vorne am Tank ein schönes Sichtfenster. Im<br />

Tank sind zwei Reservemelder in unterschiedlicher<br />

Höhe fest montiert.<br />

■ Zur Justierung der Saattiefe gibt es beidseitig<br />

eine Kurbel für die Neigung der Scharschiene.<br />

Die Skala ist leider nur aufgeklebt.<br />

Bei größerem Verstellbereich müssen abwechselnd<br />

beide Kurbeln verdreht werden,<br />

um ein Verkanten zu vermeiden.<br />

■ Der Striegel mit gekröpften Einzelzinken<br />

sollte für eine bessere Arbeit weiter überlappen.<br />

So läuft jeder Zinken genau in der<br />

Druckrollenspur und kann bei zu hohem<br />

Druck sogar Saatgut aus der Furche kratzen.<br />

Die Neigungseinstellung per Kurbel geht in<br />

Ordnung, die Druckverstellung mit drehbaren<br />

Spiralfedern ist verbesserungswürdig.<br />

■ Warntafeln samt Beleuchtung sind serienmäßig<br />

und abnehmbar. Die stabilen Tafeln<br />

sitzen allerdings wegen der StVO-Vorschrift<br />

weit hinten und damit beim Rückwärtssetzen<br />

im Gefährdungsbereich.<br />

Zur Einstellung des Striegeldrucks sollte man<br />

lieber — anders als hier — Handschuhe tragen.<br />

Bei vollem Tank kippt die Drille nach vorne,<br />

und der Oberlenker sackt durch.<br />

Fazit: Die Bestellkombination mit der <strong>Maschio</strong>-Kreiselegge<br />

Orso 3000 und der Drillmaschine<br />

Alitalia 300 von Gaspardo macht<br />

unterm Strich einen guten, soliden Eindruck.<br />

Das betrifft sowohl die Kreiselegge, als auch<br />

die pneumatische Drille. Bei der Alitalia ist<br />

vor allem die Dosier- und Einbettungstechnik<br />

positiv hervorzuheben. Und auch für<br />

Handhabung und Bedienterminal konnten<br />

wir meist gute Noten vergeben.<br />

Wenn jetzt noch die Transportbreite auf<br />

3 m zu reduzieren wäre, der Tank sich ohne<br />

Handarbeit befüllen ließe und der Oberlenker<br />

beim Anheben nicht den Dreipunktrahmen<br />

der Kreiselegge treffen würde,<br />

spräche nach unseren Erfahrungen kaum<br />

etwas gegen diese Bestellkombination. Nicht<br />

zuletzt auch deshalb, weil sie komplett ausgestattet<br />

mit nur gut 35 000 Euro ohne<br />

MwSt. laut „netto-line“-Preisliste vergleichsweise<br />

günstig ist.<br />

Gottfried Eikel<br />

profi 7/2013


profi<br />

Praxistest

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