28.12.2014 Aufrufe

fulltext - Fachgebiet Geobotanik - Technische Universität München

fulltext - Fachgebiet Geobotanik - Technische Universität München

fulltext - Fachgebiet Geobotanik - Technische Universität München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FORKAST Teilprojekt 2<br />

Forschungseinrichtung<br />

Ansprechpartner<br />

E-Mail<br />

Bearbeiter/Autoren<br />

Artenwandel im Höhengradienten als Modell für Veränderungen der Biodiversität im<br />

Klimawandel<br />

<strong>Technische</strong> <strong>Universität</strong> <strong>München</strong>, <strong>Fachgebiet</strong> <strong>Geobotanik</strong><br />

Prof. Dr. Anton Fischer<br />

a.fischer@wzw.tum.de<br />

Markus Blaschke, Johannes Bradtka, Heinz Bußler, Hagen Fischer, Stefan Müller-Kroehling,<br />

Helge Walentowski, Anton Fischer<br />

2<br />

Artenwandel im Höhengradienten<br />

als Modell für Veränderungen der<br />

Biodiversität im Klimawandel<br />

Naturwaldreservate liefern Hinweise auf die zukünftige Waldentwicklung<br />

Eine Vorstellung der Auswirkung des Klimawandels auf die Verbreitung von Arten erhält man, wenn man die<br />

Änderung der Artenzusammensetzung im Höhengradienten betrachten. Am Beispiel einer Reihe von Naturwaldreservaten<br />

im Bayerischen Wald wird deutlich, dass Arten unserer Breiten bislang in den regionalen kühleren<br />

Bereichen der höheren Berglagen leben, in Zukunft vermutlich „nach oben“ wandern werden. Generell werden viele<br />

Arten in die Gebirge zurückgedrängt; für viele der bisher dort lebenden wird der Lebensraum möglicherweise knapp.<br />

Naturwaldreservate als ungenutzte Wälder dienten als<br />

Grundlage für die Anlage eines Höhengradienten im<br />

Bayerischen Wald von den Tieflagen an Donau und Inn<br />

bis in die Hochlagen am Großen Arber. Auf jeweils<br />

sechs Probekreisen in acht ausgewählten Naturwaldreservaten<br />

wurden die vorkommenden Arten aus sieben<br />

verschiedenen Artengruppen erfasst: von den sehr<br />

„mobilen“ Vögeln über die nur eingeschränkt beweglichen<br />

Laufkäfer, holzbesiedelnden Käfer und Schnecken<br />

bis zu den fest verankerten Pflanzen, Flechten und<br />

Holzpilzen. An ökologischen, für diese Organismen<br />

essentiellen Umweltvariablen wurden vor Ort Bodenparameter<br />

(z. B. pH-Wert), Waldstandesparameter (z. B.<br />

Baumartenzusammensetzung und Totholzmengen)<br />

sowie Witterungsdaten (z. B. Lufttemperatur und Luftfeuchte)<br />

er hoben. Mittels Modellen lassen sich aus<br />

großräumigen Klimaparametern (z. B. des Deutschen<br />

Wetterdienstes) detaillierte Witterungsdaten für den<br />

jeweiligen Probekreis ableiten.<br />

Die Naturwaldreservate sind ein gutes Abbild des<br />

natürlichen Waldkleides<br />

Die Baumarten auf den zufällig ausgewählten Probepunkten<br />

in den im Höhengradient angeordneten<br />

Naturwaldreservaten spiegeln die klassische Baumartenzusammensetzung<br />

und damit die Waldtypen mit<br />

an stei gender Meereshöhe exakt wider: in den Lagen<br />

unterhalb 500 m ü.NN der typische Laubmischwald mit<br />

Dominanz der Buche und mit Beimischungen von Eiche<br />

und Esche, zwischen 500 und 1100 m ü. NN der Bergmischwald<br />

mit Buche, Fichte und Tanne, in den Hochlagen,<br />

z. B. am Arber, der Fichtenwald mit wenig eingestreuter<br />

Vogelbeere.<br />

Abbildung 2<br />

Die Lage der untersuchten Naturwaldreservate<br />

im Höhengradienten des<br />

Bayerischen Waldes.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!