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Kommunal - Österreichischer Gemeindebund

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den frühestens 2012 wieder zu<br />

erreichen sein. Die bekannten<br />

Kostentreiber, vor allem im Sozialbereich,<br />

orientieren sich dabei<br />

aber weiterhin nicht an den sinkenden<br />

Einnahmen, sondern<br />

steigen hurtig weiter, wenn keine<br />

Gegenmaßnahmen ergriffen<br />

werden. Auch zeigen die meis -<br />

ten legistischen Maßnahmen<br />

des Bundes und der Länder<br />

primär den Trend, die Standards<br />

nur noch höher zu schrauben,<br />

aber kaum Kostenbewusstsein.<br />

Unsere Interessensvertretung<br />

bemühte sich daher auch stark<br />

darum, die Kostenseite zu definieren<br />

und Möglichkeiten aufzuzeigen,<br />

diese in den Griff zu bekommen.<br />

Obwohl dies unter<br />

dem Eindruck der laufenden<br />

Verhandlungen um die bedarfs -<br />

orientierte Mindestsicherung,<br />

der Pflege oder bei Ausweitung<br />

der Kinderbetreuung auch politisch<br />

eine Sisyphus-Arbeit war,<br />

hat der <strong>Gemeindebund</strong> laufend<br />

Sparpotenziale erhoben und in<br />

die politische Diskussion eingebracht.<br />

Diese politische Positionierung<br />

musste mit gesteigerter Medienarbeit<br />

untermauert werden. Dabei<br />

konnte mit Studien und Berechnungen<br />

immer wieder nachgewiesen<br />

werden, dass die Gemeinden<br />

generell die Sparmeis -<br />

ter unter den Gebietskörperschaften<br />

sind. Vor allem die kleinen<br />

Kommunen arbeiten in der<br />

Verwaltung nachgewiesenermaßen<br />

überaus wirtschaftlich,<br />

vielfach erheblich effizienter als<br />

größere Städte.<br />

Dies ist nicht zuletzt auch ein<br />

Ergebnis der fünften kommunalen<br />

Sommergespräche, die Ende<br />

Juli 2010 in Bad Aussee stattgefunden<br />

haben.<br />

Verwaltungsreform nach<br />

Aufgabenreform<br />

Die Gemeinden haben sich aus<br />

diesem Grund auch aus den Gesprächen<br />

um die Verwaltungs -<br />

reform etwas mehr erwartet. Sie<br />

haben sich zu notwendigen Reformen<br />

bekannt, wiesen jedoch<br />

auch in den laufenden Arbeitsgruppen<br />

darauf hin, dass einer<br />

Reform der staatlichen Verwaltung<br />

die Diskussion über eine<br />

Aufgabenreform vorangehen<br />

muss. Nur wenn klar definiert<br />

ist, welche Gebietskörperschaft<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt laufen im Bereich der Getränkesteuerersatzlösung<br />

aus Mitteln der Umsatzsteuer intensive<br />

Bemühungen mit den Verhandlungspartnern, damit<br />

es für die Gemeinden weiterhin Einnahmensicherheit<br />

aus dieser Quelle gibt.<br />

welche Leistungen zu erbringen<br />

und zu finanzieren hat, kann<br />

eine Verwaltungsreform auch<br />

erfolgreich sein.<br />

Der <strong>Gemeindebund</strong> forderte daher,<br />

endlich mit den Doppelgleisigkeiten<br />

und Mehrfachzuständigkeiten<br />

Schluss zu machen,<br />

Finanzierungsströme für diese<br />

Aufgaben müssen transparent<br />

sein. Letztlich muss durch eine<br />

Aufgabenreform das Ziel einer<br />

klaren Kompetenzverteilung<br />

zwischen den Gebietskörperschaften<br />

zu schaffen sein. Auch<br />

wenn von einer Verwaltungs -<br />

reform keine großen Würfe erwartet<br />

werden können, dürfen<br />

die Teilergebnisse einzelner Arbeitsgruppen<br />

nicht schubladisiert<br />

werden. Im Sinne einer Re-<br />

<strong>Kommunal</strong>: Gemeindetag<br />

form der kleinen Schritte könnte<br />

die Arbeit dieser Gruppen auch<br />

viel effektiver gestaltet werden,<br />

da realistische Ergebnisse nicht<br />

mit unmöglichen junktimiert<br />

werden dürfen.<br />

Die Tätigkeiten des Generalsekretariats<br />

im Hinblick auf die<br />

kommunalen Finanzen haben in<br />

den vergangenen Monaten naturgemäß<br />

einen sehr großen<br />

Umfang eingenommen. Manches<br />

ist schließlich gelungen,<br />

wie die endlich umgesetzte Teilfinanzierung<br />

des Bundes an der<br />

Getränkesteuerrückzahlung an<br />

den Handel im März 2010 zeigt.<br />

Große Herausforderungen liegen<br />

allerdings noch vor uns. Gerade<br />

zum jetzigen Zeitpunkt laufen<br />

im Bereich der Getränkesteuerersatzlösung<br />

aus Mitteln<br />

der Umsatzsteuer intensive<br />

Bemühungen mit den VerhandlungspartnernFinanzministerium<br />

und Städtebund, eine verfassungskonforme<br />

Ersatzlösung so<br />

zu gestalten, dass es für die Gemeinden<br />

weiterhin Einnahmensicherheit<br />

aus dieser Quelle gibt.<br />

Ohne diese Planungssicherheit<br />

sind auch Budgets der Gemeinden<br />

nicht machbar. Auch in diesem<br />

Bereich kam es für die Gemeinden<br />

zu einer Neuerung. Mit<br />

dem Finanzinformationssystem<br />

für Gemeinden konnte über<br />

Initiative des <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

ein bedeutender Schritt zur erleichterten<br />

Prognose der Ertragsanteile<br />

erzielt werden. Das<br />

Instrument, das vom Österreichischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong>,<br />

dem Bundesministerium für<br />

Finanzen und <strong>Kommunal</strong>net<br />

entwickelt und umgesetzt wurde,<br />

ermöglicht den Gemeinden,<br />

die Ertragsanteile heruntergebrochen<br />

auf die jeweilige Gemeinde<br />

für die Erstellung des<br />

Voranschlages kostenlos abzufragen.<br />

Dieses Instrument steht<br />

und fällt jedoch mit den vom<br />

Letztlich muss durch eine Aufgabenreform<br />

das Ziel einer klaren Kompetenzverteilung<br />

zwischen den Gebietskörperschaften zu<br />

schaffen sein.<br />

Finanzressort zur Verfügung gestellten<br />

Daten. Es steht daher<br />

nicht in unserer Macht, dieses<br />

Prognosemodell vor der Konzep-<br />

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