Equip® EHV - hundkatzepferd
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eportage<br />
Abb. 1 Weißkopfseeadler „Ragna“<br />
Abb. 4 Falke der 2 Wochen später<br />
in die Freiheit entlassen werden konnte.<br />
Abb. 2 Walter Reinhardt<br />
Am Tag meines Besuchs herrschten optimale<br />
Wetterbedingungen. Wind und Sonne<br />
bieten eine sehr gute Thermik für die Vögel.<br />
So ist es ausgerechnet heute passiert, dass<br />
der Adler der Flugshow seine Runden über<br />
der historischen Städte so genossen hat,<br />
dass er während der gesamt einstündigen<br />
Show einfach nicht wieder zurückkommen<br />
wollte. Bei dem Anblick von Freiheit und<br />
Schwerelosigkeit kann man es ihm nicht<br />
verübeln.<br />
Erst nachdem das gesamte Publikum<br />
den Platz verlassen hatte, konnte Falkner<br />
Walter Reinhardt den Ausreiser davon<br />
überzeugen, wieder auf heimischen Boden<br />
zurück zu kehren. Es hatte den Vogel wohl<br />
irgendetwas im Publikum gestört. Vielleicht<br />
das Objektiv einer Kamera oder das grellblaue<br />
Brillenetui einer Dame hinter mir.<br />
Der Weisskopfseeadler kann noch in großen<br />
Höhen eine Maus erkennen, somit<br />
schaut er sich das Publikum einer Flugshow<br />
schon genauer an.<br />
Dafür war die Gänsegeierin heute weniger<br />
in Fluglaune und mehr damit beschäftigt,<br />
die Leckereien des Falkners zu genießen.<br />
Geier ernähren sich ausschließlich<br />
von Aas. Als der imposant wirkende Geier<br />
namens Wally nach meinem Bein pickste,<br />
meinte der Falkner nur: „Sie wollte einmal<br />
schauen, wie weit Sie sind.“ (Abb. 1)<br />
Arbeit in der Falknerei<br />
Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist seit<br />
über 10 Jahren die Unterhaltung einer Auffangstation<br />
mit Pflege und Wiederauswilderung<br />
von Greifvögeln und Eulen.<br />
Abb. 3 Waldohreule<br />
„Die Auffangstation nimmt einen großen<br />
Teil unserer Zeit in Anspruch. Jährlich<br />
kommen ca. 80 Vögel zu uns, die medizinisch<br />
versorgt, gefüttert und je nach Zustand<br />
nach einigen Tagen oder auch Wochen<br />
wieder in die Natur entlassen werden.<br />
Im Frühjahr pflegen wir viele Nestlinge, die<br />
bei Sturm oder Unwetter aus dem Nest gefallen<br />
sind. Häufig handelt es sich jedoch<br />
um Vögel mit Verletzungen durch Autos,<br />
Fensterscheiben oder Stromleitungen. Der<br />
Straßenverkehr ist die häufigste Ursache<br />
für Aufenthalte in unserer Auffangstation.<br />
Auch durch Parasiten geschwächte oder<br />
total ausgehungerte Tiere finden bei uns Hilfe“,<br />
so Walter Reinhardt über die Vögel, die in<br />
die Falknerei kommen (Abb. 2).<br />
Auffangstation<br />
Im Gespräch mit Frau Dagmar Dohnalek<br />
erfuhr ich dann mehr über den Alltag in<br />
der Auffangstation und fragte Sie nach einigen<br />
Beispielen.<br />
Fallbeispiel 1<br />
Ich lernte eine drei Wochen alte Waldohreule<br />
aus der Tierklinik Hofheim kennen.<br />
Sie ist am rechten Auge verletzt, hat eine<br />
traumatische Uveitis und eine Konjunktivalverletzung.<br />
Zunächst bekam die Eule<br />
3x tägl. Floxal AT, Baytril und Metacam.<br />
Nach acht Tagen wurde sie auf Oxytertacyclin<br />
AS und Corneregel umgestellt, was eine<br />
deutliche Verbesserung zeigte. Nach weiteren<br />
acht Tagen konnte Isopto Max AT eingesetzt<br />
werden, was zu einer schnellen<br />
48 <strong>hundkatzepferd</strong> 04|12