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Claytec Arbeitsblätter\4_2_einschubdecke.pdf - bei Naturalis ...

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4.2 Einschubdecke<br />

3<br />

2<br />

1<br />

D e c k e n a u f b a u A b m e s s u n g e n C L AYTEC Pr o d u k t e<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Blindboden, Schalung D= 22–30 mm – –<br />

R i e s e l s c h u t z – – – –<br />

D e c k e n f ü l l u n g D= ca. 6 –15 cm 02.051, diverse<br />

Auf Blindböden zwischen Deckenbalken werden schalldämmende Lehmschüttungen<br />

aufgebracht.<br />

Einschubdecken mit Lehmschüttungen sind im 19. und frühen 20. Jahrh u n d e rt in großer<br />

Zahl ausgeführt worden. Mit dem Entstehen des modernen Holzbaus wurde diese<br />

k o stengünstige und raumsparende Konstruktion wieder eingeführt.<br />

Der Raum zwischen den Deckenbalken wird mit trockenen, erdfeuchten oder plastischen<br />

Lehmschüttungen sowie mit Lehmsteinen oder Grünlingen ausgefüllt. Schwere Füllungen<br />

haben eine hohe Wärmespeichermasse.<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblatt 1


4.2 Einschubdecke<br />

Baustoffe<br />

Als Auflagerhölzer für den Blindboden sind z.B. Kanthölzer 40 x 60 mm, Dachlatten<br />

sowie Bretter oder Bohlen geeignet. Der Einschub wird aus Schalbre t t e rn , „ S c h w a rt e n “<br />

oder Holzwerkstoffplatten wie z. B. Sperrholztafeln oder OSB-Platten hergestellt.<br />

Als Schüttung stehen z. B. Baulehm (CLAYTEC 01.001 und 01.003, 1900 kg/m 3 ), Sand-<br />

Lehmschüttung (CLAYTEC 02.001, 1900 kg/m 3 ), Bims-Lehmschüttung (CLAY T E C<br />

02.051, 1400 kg/m 3 ), Bimsleichtlehm (CLAYTEC 03.052, 900 kg/m 3 ) oder Holzleichtlehm<br />

(CLAYTEC 03.011, 600 kg/m 3 ) zur Verfügung.<br />

Schüttungen werden in aller Regel in erdfeuchter bis plastischer Konsistenz eingebracht<br />

und verdichtet. Nach der Trocknung bilden sie dann ein festes Paket. CLAYTEC Lehmschüttungen<br />

können auch getrocknet angeboten werden, sie bleiben dann allerd i n g s<br />

rieselfähig (Rieselschutz beachten, s.u.!).<br />

Die Füllung kann auch aus Grünlingen (CLAYTEC 06.003–06.012, 1900 kg/m 3 ),<br />

Lehmsteinen (CLAYTEC 07.002, 1500 kg/m 3 ) oder Leichtlehmsteinen (CLAYTEC 07.011<br />

und 07.013, 1200 und 700 kg/m 3 ) bestehen.<br />

Trockene Grünlinge und Lehmsteine sind eher für flächige Auflagen (s. Ar<strong>bei</strong>tsblatt 4.3 )<br />

geeignet, es sei denn, dass die Deckenbalken in einem zu den Steinformaten weitgehend<br />

passenden Abstand liegen oder entsprechend ausgerichtet werden können.<br />

Wenn dünnformatige Steine zuunterst eingelegt werden und nur einen Teil der Kons<br />

t ruktionshöhe einnehmen, so kann der verbleibende Hohlraum mit Dämmstoffen verfüllt<br />

und „gedämpft” werden.<br />

Bei der Wahl der Deckenfüllung muss zunächst die zulässige Belastung der Decke ermittelt<br />

werden. Unter Berücksichtigung der möglichen oder vorgegebenen Paketstärke<br />

kann die geeignete Lehmschüttung oder die Stein-Füllung ausgewählt werden.<br />

Statik<br />

Ausführung<br />

Zunächst wird der Blindboden erstellt. Die Auflagerhölzer werden seitlich an den<br />

Deckenbalken befestigt. Sie können mit der Unterkante des Balkens bündig abschließend<br />

oder höher angeordnet werden. Wenn die Auflagerhölzer gleichzeitig Unterk<br />

o n s t ruktion einer abgehängten Decke aus Trockenbauplatten oder Holz sein sollen, so<br />

können sie auch mit einem Teil ihres Querschnittes unter die Deckenbalken-U n t e r s e i t e<br />

hinausragen. Die Hölzer müssen gut befestigt werden, sie tragen später das Gewicht der<br />

gesamten Schüttung. Der Blindboden (= später nicht sichtbar) wird nun eingelegt. Bretter<br />

und Schwarten sollten, besonders wenn sie direktem Kontakt mit einer erd f e u c h t e n<br />

Schüttung ausgesetzt sind, nicht zu stramm eingepasst werden. Ein geringfügiges Quellen<br />

kann zu Verwerfungen führen.<br />

Auflagerhölzer<br />

Blindboden (Einschub)<br />

2<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblatt


4.2 Einschubdecke<br />

Vor dem Einbringen der Füllung muss durch die Auslage eines geölten Baupapiers o.ä .<br />

für ausreichenden Rieselschutz gesorgt werden. Dies gilt besonders, wenn die Deckenbalken<br />

mit einem Teilquerschnitt sichtbar bleiben sollen. Bei abgehängten, überspachtelten<br />

Decken und <strong>bei</strong> (einschießlich Deckenbalken) verputzten Untersichtsflächen kann<br />

häufig auf den Rieselschutz verzichtet werden.<br />

Lehmschüttungen lassen sich leicht schaufeln und transport i e ren, für den vert i k a l e n<br />

Tr a n s p o rt auf der Baustelle sind z. B. Schrägaufzüge geeignet. Der Lehm wird mit<br />

Schaufeln eingebracht und mit einfachem Gerät (Lattenabschnitte o. ä.) soweit verdichtet,<br />

dass die Decke satt und hohlraumfrei verfüllt ist. Die Füllung kann unmittelbar nach<br />

dem Einbringen begangen bzw. im Fortschritt der Ar<strong>bei</strong>t mit der Schubkarre befahre n<br />

werden.<br />

Achtung: Die Rohdichte der eingebauten Schüttung ist auch vom Maß der Verdichtung<br />

abhängig! Im Zweifelsfall muss eine Ar<strong>bei</strong>tsprobe angelegt werden.<br />

Grünlinge und Lehmsteine werden eingelegt. Fugen sowie Kabel- und Leitungskanäle<br />

können mit Lehm-Sandmischung oder Lehmmörtel ausgekehrt werden.<br />

Rieselschutz<br />

Einbringen der Schüttung<br />

Verdichtung und Rohdichte<br />

Lehmsteine und Grünlinge<br />

Weiterbehandlung<br />

Bei der Bauzeitplanung muss die Trocknungszeit unbedingt bedacht werden, als Faustregel<br />

können <strong>bei</strong> einer Füllhöhe von 8 –12 cm und der Ve rwendung einer erd f e u c h t e n<br />

Schüttung ca. 4 bis 6 Wochen angesetzt werden. Während der Trocknungszeit muss<br />

durch gute Durchlüftung dafür gesorgt werden, dass Außenluft an der gesamten Oberfläche<br />

der Füllung vor<strong>bei</strong>streicht. Der Lehm muss vor Ve ru n reinigung und zu gro ß e n<br />

mechanischen Belastungen geschützt werden (Gerüstbohlen auslegen!). Wenn der<br />

Einbau im Winter durc h g e f ü h rt wird, oder wenn während der Trocknungszeit Fensterund<br />

Türöffnungen nicht dauerhaft geöffnet bleiben können, muss ggf. auf künstliche<br />

Bautrocknung zurückgegriffen werden.<br />

Bei der Ve rwendung von Holzleichtlehm kann es <strong>bei</strong> schlechter Trocknung zu geringfügiger<br />

Schimmelbildung kommen. Wenn dieser Zustand längere Zeit anhält, sollte die<br />

künstliche Bautrocknung erwogen werden. Ist der Holzleichtlehm einmal trocken, so<br />

kann er nicht mehr von Schimmel befallen werden.<br />

Vor der Weiterbear<strong>bei</strong>tung und der Auflage von Holzfußböden oder sonstigen Be -<br />

schichtungen muss die Lehmschüttung vollständig ausgetrocknet sein.<br />

Für die unterseitige Ausbildung der Decke gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Das Thema<br />

Deckenputz wird im Ar<strong>bei</strong>tsblatt 6.1 ausführlich behandelt. Für eine Bekleidung oder<br />

Abhängung im Trockenbau ist die Lehmbauplatte (CLAYTEC 09.002) geeignet, dere n<br />

Verar<strong>bei</strong>tung in Ar<strong>bei</strong>tsblatt 5.2 beschrieben ist.<br />

Trocknung<br />

Schimmelbildung <strong>bei</strong><br />

Holzleichtlehm<br />

Verputz<br />

Trockenbau<br />

CLAYTEC Lehmbau und Eigenleistung<br />

Einschubdecken können leicht in Eigenleistung ausgeführt werden. Bei Fragen oder<br />

Problemen helfen wir oder der CLAYTEC Partnerbetrieb in Ihrer Region gerne weiter.<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblatt 3


4.2 Bauphysik, Lasten und Schallschutz<br />

Tabelle 4.2.1<br />

Baulehm<br />

Sand-Lehmschüttung<br />

B i m s - L e h m s c h ü t t u n g<br />

B i m s l e i c h t l e h m<br />

H o l z l e i c h t l e h m<br />

Bauphysikalische Werte der für Einschubdecken eingesetzten CLAYTEC Baustoffe<br />

Artikel-Nr. Rohdichte i.M. (kg/m 3 ) (W/mk) µ-Wert<br />

diverse 1900 1,02 10<br />

02.001 1900 1,02 10<br />

02.051 1400 0,59 7<br />

03.052 900 0,30 5<br />

03.011 600 0,17 3<br />

λ- We rte und µ-We rte der Lehmbaustoffe aus „Lehmbau Regeln” des Dachverband Lehm e.V. oder Prüfzeugnissen<br />

(<strong>bei</strong> geford e rten Nachweisen mit We rten nach DIN 4108 s. d.)<br />

Flächengewichte von Deckeneinschüben in kg/m 2<br />

Tabelle 4.2.2<br />

Schüttung ≥ 200 kg/m 2 > 54 < 60<br />

S a n d - L e h m s c h ü t t u n g B i m s - L e h m s c h ü t t u n g B i m s l e i c h t l e h m H o l z l e i c h t l e h m<br />

Füllung 4 cm<br />

90 70 50 40<br />

Füllung 6 cm<br />

130 100 70 50<br />

Füllung 8 cm<br />

170 130 90 70<br />

Füllung 10 cm<br />

210 160 110 80<br />

Füllung 14 cm<br />

280 210 140 ––<br />

Füllung 18 cm<br />

360 270 180 ––<br />

Füllung inkl. Einschubboden Fichte/Tanne 22 mm<br />

Tabelle 4.2.3<br />

Schalldämm-Maß R’ w und Tr i t t s c h a l l p e g e l L’ n,w von Einschubdecken in dB nach Berechnungen des<br />

SWA-Instituts, Aachen (extrapoliert aus gemessenen Werten und theoretischen Annahmen)<br />

Schalldämm-Maß R’ w<br />

Tr i t t s c h a l l p e g e l L’ n,w<br />

Deckenaufbau von oben:<br />

Dielung 3 cm, Luftschicht 1 cm, Deckenfüllung 12 cm, Hohlraum 8 cm, CLAYTEC Lehmbauplatte 2,5 cm abgehängt (Federschienen oder -bügel), Lehm-Feinputz 0,3 cm<br />

ohne Unterdecke aus CLAYTEC Lehmbauplatte Schalldämm-Maß R’ w > 47 dB<br />

C L AY T E C<br />

Lehmbau Peter Breidenbach<br />

Nettetaler Straße 113<br />

41751 Viersen-Boisheim<br />

Te l e f o n<br />

02153/918-0<br />

Te l e f a x<br />

02153/918-18<br />

Internet<br />

http://www.claytec.com<br />

e-mail<br />

service@claytec.com<br />

4<br />

Ar<strong>bei</strong>tsblatt

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