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Sturmfibel - MEESE Holzbau & Tragwerksplanung

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Die<br />

<strong>Sturmfibel</strong><br />

für das<br />

Dach<br />

Dr. ing. Mathias Meese´ Neumarkt 21 D- 06313 Hergisdorf - Tel.: 034772/55929 - Fax: 55921


Inhaltsverzeichnis<br />

Dachformen und Bezeichnungen 3<br />

Dach ABC 4<br />

Gefahrenbereiche am Dach 14<br />

Beschädigungen durch Sturm 15<br />

Auffälligkeiten 16<br />

Preise für Aufwand 21<br />

Preise für Kalkulation 23<br />

Schlusswort 24<br />

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Dachformen<br />

Bezeichnungen am Dach<br />

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Dach ABC<br />

Abdichtung<br />

ist eine bauliche Maßnahme zur Absperrung von Bauteilen gegen Grund- und<br />

Druckwasser, Erdfeuchtigkeit und Niederschlagswasser: durch Injektionen, Anstriche,<br />

Bekleidungen oder Sperrschichten. Die häufigsten Abdichtungen auf Dächern sind<br />

bituminöse Schweißbahnen oder Kunststofffolien.<br />

Asbest<br />

bis 1991 wurden Wellplatten und „Kunstschieferplatten“ aus Zement, Asbestfasern und<br />

Wasser hergestellt. Asbest gilt als nicht brennbar und wurde daher in allen Bereichen<br />

des Gebäudebaus eingesetzt. Obwohl bereits seit den 40er Jahren die Gesundheitsgefahr<br />

bekannt war, wurde Asbest weiter eingesetzt.<br />

Gebundenes Asbest gilt, obwohl immer anders angegeben, nicht als Sondermüll.<br />

Lediglich der Mehraufwand durch das Tragen von Schutzanzügen und das Einlagern in<br />

die vorgeschriebene Transportverpackung führt zu geringeren Mehrkosten.<br />

Die wichtigsten Dachprodukte mit Asbest sind:<br />

- Asbest-Zement-Wellplatten<br />

- Asbest-Zement-Dachplatten<br />

Alle Produkte werden heute ohne den Zusatz von Asbest hergestellt.<br />

Auflast<br />

ist eine schwere Schutzschicht, um die Dachschichten gegen Windsog zu sichern.<br />

Beaufort/Beaufortskala<br />

Die Beaufort-Skala wurde 1806 von dem englischen Admiral Sir Francis Beaufort<br />

(1774 – 1857) erarbeitet. Mit ihrer Hilfe kann anhand der Auswirkungen des Windes die<br />

Windstärke geschätzt werden. Sie reicht von Stärke 0 (Windstille) bis Stärke 12<br />

(Orkan).<br />

Betondachstein/Dachstein<br />

Dachsteine werden durch mischen von Zement, quarzhaltigem Sand und Wasser<br />

hergestellt. Die Oberfläche der meisten Dachsteine wird mit einer Acrylatbeschichtung<br />

auf Wasserbasis veredelt. Betondachsteine werden bei 60 Grad sechs bis acht Stunden<br />

lang spezialgetrocknet. Die endgültige Aushärtung erfolgt bei der Lagerung im Freien.<br />

Betondachsteine haben ein Gewicht von ca. 4,5 kg/Stück.<br />

Die ersten Dachsteine wurden 1840 hergestellt. Die industrielle Fertigung und somit die<br />

Massenfertigung erfolgt seit 1953.<br />

Dachsteine haben eine Lebenserwartung von ca. 50 Jahren.<br />

Betonziegel<br />

ist die falsche Bezeichnung für Betondachsteine und Betonsteine, da nach einer<br />

Vereinbarung nur für Baustoffe aus gebranntem Ton oder Lehm die Bezeichnung Ziegel<br />

verwendet werden darf.<br />

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Biberziegel/Biberdachstein<br />

aufgrund seiner Form erhielt der Biberziegel seinen Namen. Die Oberfläche ist eben<br />

und der Ziegel weist keine Verfalzung auf.<br />

Bitumen<br />

Bitumen sind die bei der schonenden Aufbereitung von Erdölen gewonnenen<br />

dunkelfarbigen, halbfesten bis springharten, schmelzbaren, hochmolekularen<br />

Kohlenwasserstoffgemische und die in Schwefelkohlenstoff löslichen Anteile der<br />

Naturasphalte.<br />

Mit Kunststoffen oder Kautschuk versetzte Bitumen werden als Polymerbitumen<br />

bezeichnet.<br />

Aus Bitumen werden mit den entsprechend weiteren Zusätzen folgende Dachprodukte<br />

hergestellt:<br />

- Dach- und Dachdichtungsbahnen<br />

- Bitumen-Dachschindeln<br />

- Bitumen-Wellplatten<br />

Bitumenabdichtungen<br />

sind flächige Deckelemente, die aus einem Träger bestehen, der mit wasserfesten<br />

Stoffen (Bitumen, Teer) getränkt und beschichtet ist. Die Bahnen können mit Gestein<br />

oder Gesteinsmehl abgestreut oder mit Kunststofffolien kaschiert sein.<br />

Bitumenabdichtungen werden zum Abdichten von Flachdächern eingesetzt. Aufgrund<br />

von Witterungseinflüssen wird eine regelmäßige Wartung empfohlen.<br />

Die Lebenserwartung von Bitumenabdichtungen liegt bei ca. 30 Jahren.<br />

Bitumen-Dachschindeln<br />

sind flächige Deckelemente aus organischer oder anorganischer Trägerbahn, die mit<br />

Bitumen getränkt und mit Mineralstoffen abgestreut sind. Bitumen-Dachschindeln<br />

werden als Doppeldeckung auf die Unterkonstruktion aufgenagelt. Die Schindeln finden<br />

im Steildach ihre Anwendung.<br />

Bitumen-Dachschindeln werden, aufgrund ihrer geringen Schichtendicken, meist nur bis<br />

25 Jahre auf dem Dach verwendet und sollten dann ersetzt werden.<br />

Bitumen-Wellplatten<br />

werden durch Imprägnieren gepresster Fasermatten hergestellt. Ein Gemisch aus<br />

organischen und anorganischen Faserstoffen wird als Matte mit Kunstharz getränkt und<br />

zur Wellenform gepresst. Anschließend erfolgt die Imprägnierung mit hartem<br />

Destillationsbitumen.<br />

Die Bitumen-Wellplatte eignet sich aufgrund ihres geringen Gewichtes vor allem für<br />

Leichtbaukonstruktionen.<br />

Abhängig von der Materialqualität beträgt die Lebenserwartung ca. 20 Jahre.<br />

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Dachabdichtung<br />

ist ein flächiges, aus bahnenförmigen Abdichtungsstoffen bestehendes Bauteil zum<br />

Schutz eines Bauwerks gegen Niederschlagswasser, das aus einer über die ganze Fläche<br />

reichenden wasserundurchlässigen Schicht besteht.<br />

Dach- und Dichtungsbahnen<br />

siehe Bitumenabdichtungen<br />

Dachabläufe<br />

sind Einbauteile zur Entwässerung von Flachdächern.<br />

Dachdeckungen<br />

sind im Gegensatz zu Dachabdichtungen nur regensicher und bestehen aus<br />

schuppenförmig angeordneten Baustoffen<br />

Dachrinnen<br />

sind Vorrichtungen an der unteren Kante der Dachfläche (Traufe) zum Sammeln und<br />

Ableiten des Regenwassers.<br />

Dachstein<br />

siehe Betondachstein<br />

Dachziegel<br />

Tondachziegel/Ziegel werden beim Brennen von ca. 1000°C aus Ton hergestellt. Es<br />

handelt sich um flächige keramische Bauelemente zum Eindecken von geneigten<br />

Dachflächen.<br />

Dachziegel werden bereits seit 15.000 Jahren hergestellt.<br />

Durch schädliche Bestandteile im Ton kommt es häufig zum Aufplatzen der Ziegel.<br />

Für die Lebenserwartung sind die Tonqualität und Brenntemperatur entscheidend.<br />

Dachziegeldächer können von 30 bis 80 Jahre alt werden.<br />

Engoben<br />

Unter Engobe versteht man einen matten, nicht glasartigen Überzug, der vor dem<br />

Brennen auf den Ziegel aufgebracht wird. Er hat den Zweck, die Oberflächenfarbe des<br />

Ziegels zu verändern, hat jedoch keinen Einfluss auf die Haltbarkeit.<br />

Fallrohre<br />

dienen dem Ableiten des über die Dachrinne abgeleiteten Niederschlagswassers.<br />

Aufgrund ihrer runden Form kommt es an Fallrohren nicht zu Sturmschäden.<br />

Faserzement<br />

Der Ersatz für den gesundheitsschädlichen Asbest.<br />

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Faser-Zement-Platte<br />

ist ein kleinformatiges Dachdeckungsmaterial, welches aus Fasern, Zement und Wasser<br />

hergestellt wird. Die Faser-Zement-Platte ist der Nachfolger der gesundheitsschädlichen<br />

Asbest-Zement-Platte.<br />

First<br />

ist der obere Abschluss eines Daches.<br />

Glasur<br />

Die Glasur wird wie die Engobe als Farbgebung bei Ziegeln eingesetzt. Die Glasur dient<br />

im Gegensatz zur Engobe durch den Verschluss der Oberfläche auch zur Verlängerung<br />

der Lebensdauer.<br />

Grat<br />

ist die Schnittlinie zwischen zwei nach außen geneigten Dachflächen<br />

Gully<br />

siehe Dachablauf<br />

Hagel<br />

ist Niederschlag in Form von Eiskugeln oder Eisklumpen mit einem Durchmesser von 5<br />

bis 50 mm (in Extremfällen über 10 cm).<br />

Hagelkörner, auch Schlossen genannt, entstehen in den niedrigeren Schichten von<br />

Gewitterwolken als kleine Wassertröpfchen, die durch starken Aufwind in die höheren,<br />

kalten Bereiche der Wolke gewirbelt werden und dort gefrieren. Danach fallen sie<br />

wieder in tiefere Luftschichten, nehmen weiteres Wasser auf, werden abermals nach<br />

oben gerissen und zusätzliches Wasser gefriert an. Dieser Vorgang wiederholt sich<br />

solange, bis ein Hagelkorn zu schwer ist, um von den Aufwinden getragen zu werden.<br />

Aus der Größe der Hagelkörner kann daher auf die Windstärke im Inneren der<br />

Gewitterwolke geschlossen werden. Die stufenweise Entstehung der Hagelkörner kann<br />

an den einzelnen Eisschichten, aus denen ein Hagelkorn besteht, abgelesen werden.<br />

Hohlkammerplatten<br />

sind ebene Lichtplatten aus transparentem Kunststoff, welche auf Terrassen,<br />

Wintergärten und ähnlichen Überdachungen Anwendung finden. Durch ihre<br />

eingeschlossene Luftschicht in den Kammern bieten sie eine Wärmedämmung. Sie<br />

stellen die günstige Alternative zu Wärmeschutzglas dar.<br />

Die Lichtplatten werden in Aluminium-Profilen verlegt, die eine thermische<br />

Ausdehnung der Platten gewährleisten.<br />

Fast immer führen Verlegefehler zu Schäden an den Platten.<br />

Hohlkammerplatten werden aus Acrylglas und aus Polycarbonat (PC) hergestellt.<br />

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Inspektion/Inspektionsvertrag<br />

Die Aufgabe der Inspektion besteht in einer sach- und fachgerechten Überprüfung der<br />

vertraglich festgelegten Bauteilflächen, mit der Feststellung des Istzustandes<br />

insbesondere auf die Funktionstauglichkeit. Die Inspektion bezieht sich auf die<br />

Beschaffenheit der freiliegenden Werkstoffe und auf die sichtbaren Veränderungen<br />

durch äußere Einwirkungen.<br />

Siehe auch Wartung.<br />

Kalander<br />

(v. frz.: calandre = Rolle) ist ein System aus mehreren aufeinander angeordneten<br />

beheizten und polierten Walzen aus Schalenhartguss oder Stahl, durch deren Spalten<br />

eine Schmelze hindurchgeführt wird. Es dient zur Herstellung von Folien aus<br />

Kunststoffen (PVC, PE, PS etc.), Gummi, Metallen (Aluminium, Zinn) und Papier.<br />

Kalander-Spannung<br />

Die meisten Kunststoff-Bahnen schrumpfen nach der Verlegung. Dieser Schrumpf ist<br />

auf den Zerr-Effekt während des Auswalzens im Kalander zurück zu führen. Die Bahn<br />

schrumpft auf dem Dach in ihre ungestreckte Ausgangslage zurück. Dieser Schrumpf<br />

kann etwa 1% der Bahnenlänge betragen und dazu führen, dass straff eingebaute<br />

Bahnen aus Anschlüssen und Dachrandprofilen herausgerissen werden.<br />

Kehle<br />

ist die Schnittlinie zwischen zwei nach innen geneigter Dachflächen. Die Kehle wird in<br />

der Regel auf einer Vollschalung verlegt. Hier wird meistens eine Ausführung in Metall<br />

(Zink oder Kupfer) erstellt. In seltenen Fällen wird eine Kunststoffbahn (Rippenkehle)<br />

verlegt oder eine durchgedeckte Kehle aus Biberziegeln oder Schieferplatten ausgeführt.<br />

Kunstschieferplatten<br />

siehe Faser-Zement-Platten<br />

Kunststoffabdichtungen<br />

sind künstliche Stoffe, die wie Bitumen überwiegend aus Kohle, Erdöl und Erdgas<br />

hergestellt werden. Kunststoffe sind sehr Witterungsbeständig und gut formbar.<br />

Aufgrund ihrer geringen Dicken sind gerade die älteren Bahnen jedoch anfällig gegen<br />

Hagelschlag. Kunststoffabdichtungen lassen sich ebenso punktuell reparieren wie auch<br />

bituminöse Abdichtungen.<br />

Kunststoffabdichtungen werden in der Regel lose unter Auflast, verklebt oder<br />

mechanisch befestigt, verlegt<br />

Kies<br />

Auf lose verlegten Dachaufbauten wird Kies als Auflast aufgebracht, um das Dach<br />

gegen Windkräfte zu sichern. Die Menge an Kies hängt von den entsprechenden<br />

Bereichen des Daches und der Lage und Höhe des Gebäudes ab.<br />

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Leewellen<br />

siehe Verwirbelungen<br />

Lichtwellplatten<br />

Die günstigere Variante zum Hohlkammerprofil. Die lichtdurchlässigen Platten werden<br />

auf Terrassen und Freisitzen als Regenschutz verlegt. Lichtwellplatten sind entweder<br />

wellenförmig oder als Trapez ausgebildet. Lichtwellplatten werden aus<br />

glasfaserverstärktem Polyesterharz, aus PVC, aus Polycarbonat (PC) oder Acrylglas<br />

hergestellt.<br />

Mansarde<br />

wurden nach dem französischen Architekten Francois Mansard benannten. Übersetzt<br />

bedeutet dies „gebrochenes Dach“. Als Mansarden werden ausgebaute Dächer<br />

bezeichnet, die zur Raumgewinnung unterschiedliche Dachneigungen aufweisen.<br />

Mechanische Befestigung<br />

Die mechanische Befestigung dient als Fixierung des Dachschichtenpakets mit dem<br />

Untergrund zur Vermeidung von Abheben durch Windlasten.<br />

Mörtelfirste / -grate<br />

Bis zum Einsatz der heute üblichen Trockenelemente wurden First- und Gratziegel in<br />

Mörtel aufgesetzt. Da der Mörtel einer natürlichen Abnutzung unterliegt, sollten diese<br />

stark beanspruchten Dachbereiche einer regelmäßigen Kontrolle unterzogen werden.<br />

Auf Betondachsteinen haftet Mörtel schlecht. Daher sollten diese First- und Gratsteine<br />

„trocken“ verlegt werden. Weiterhin sollten die Kontaktflächen mit Haftverbesserer<br />

vorbehandelt werden.<br />

Notabdichtung<br />

Unter Notdeckung oder Notabdichtung versteht man eine befristete Abdeckung oder<br />

Abdichtung als vorübergehender Schutz im Schadensfall. Notdeckungen oder<br />

Notabdichtungen sind keine dauerhafte Lösung. Von ihnen können nicht die Kriterien<br />

einer Deckung oder Abdichtung erwartet werden. Sie ersetzen keine Dachdeckung oder<br />

Abdichtung.<br />

Oberflächenschutz<br />

soll die Dachhaut vor Witterungseinflüssen und mechanischen Beanspruchungen<br />

schützen. Die Art des Oberflächenschutzes ist abhängig von der Dachneigung, den<br />

statischen Erfordernissen und der Nutzungsart. Es kann auch der Oberflächenschutz mit<br />

der Auflast kombiniert werden.<br />

Optische Beeinträchtigung / Optischer Mangel<br />

Bei Schäden, welche keinen Einfluss auf die Lebenserwartung oder die Funktion haben,<br />

kann eine Wertminderung angesetzt werden. Zur Bewertung ist immer der übliche<br />

Betrachtungsabstand entscheidend. Dieser ist in der Regel vor dem Objekt stehend.<br />

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Ortgang<br />

bezeichnet den seitlichen Abschluss eines Daches.<br />

Reet<br />

Schilf, welches für die Dacheindeckung eingesetzt wird.<br />

Reetdächer<br />

werden mit dem natürlichen Schilfrohr eingedeckt. Sie gelten aufgrund ihrer weichen<br />

Struktur als sturmsicher. Reetdächer und gerade die mit Heide belegten Firsten<br />

unterliegen einer natürlichen Alterung und sollten daher regelmäßig gewartet werden.<br />

Das Reetdach hat eine Lebenserwartung von bis zu 100 Jahren, lediglich der Heidefirst<br />

sollte alle 8-10 Jahren nachgearbeitet werden, um ein zu starkes Absacken und somit<br />

Windanfälligkeiten zu vermeiden.<br />

Regenfallrohre<br />

siehe Fallrohre<br />

Schiefer / Naturschiefer<br />

Schiefer ist ein natürliches Sedimentgestein, welches sich von Natur aus spalten lässt.<br />

Fürs Dach werden Tonschiefer eingesetzt. Schiefer besteht hauptsächlich aus Quarz,<br />

Feldspat und Glimmer.<br />

Das Alter des Dachschiefers beträgt ca. 350 Millionen Jahre, die ältesten Spuren der<br />

Schiefergewinnung gehen bis in die Römerzeit zurück.<br />

Wie alle Eindeckungsmaterialien unterliegt auch der Schiefer einer natürlichen<br />

Alterung. Schieferdächer können, abhängig von der Qualität des Schiefers, über 100<br />

Jahre als Eindeckungsmaterial verbleiben.<br />

Eindeckungen aus Schiefer gelten aufgrund ihrer ebenen, kleinen Form als<br />

windunanfällig.<br />

Schweißbahnen<br />

sind Bitumenbahnen mit dickeren Deckschichten (Bahnendicke in der Regel 4-5 mm),<br />

die im Schweißverfahren unter Wärmezufuhr verlegt werden.<br />

Spundwandprofil<br />

siehe Lichtwellplatten<br />

Stegdoppelplatten/Stegdreifachplatten<br />

siehe Hohlkammerplatten<br />

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Sturm<br />

Bezeichnung für Wind von großer Heftigkeit, nach der Beaufort-Skala der Stärke 9 bis<br />

11 (74 bis 117 km/h), der erhebliche Schäden und Zerstörungen anrichten kann.<br />

Beaufort 9: Sturm (74 bis 87 km/h)<br />

Beaufort 10: schwerer Sturm (88 bis 102 km/h)<br />

Beaufort 11: orkanartiger Sturm (103 bis 117 km/h)<br />

Tondachziegel<br />

siehe Dachziegel<br />

Traufe<br />

ist die untere Begrenzungslinie eines Daches. Meist ist hier auch eine Dachrinne<br />

vorgehängt.<br />

Trockenfirste / -grate<br />

sind die Alternative zur den in Mörtel verlegten Firsten/Graten. Die ersten Firstelemente<br />

bestanden aus zwei Materialien: das Kunststoffelement und den daran geklebten<br />

Schaumstoffkeilen. Die ersten Firstelemente wurden vor ca. 20 Jahren verarbeitet und<br />

zeigen heute leider einen starken Verschleiß, da sich der Schaumstoff vom Element löst.<br />

Die heutigen Elemente werden als Rolle geliefert, sind einteilig und mit einem<br />

Klebestreifen versehen, der auf die Dacheindeckung aufgeklebt wird.<br />

Verfalzung<br />

Die meisten Dachziegel weisen eine Verfalzung auf, wobei die Dachziegel entweder<br />

nur an den Seiten oder an den Seiten und Kopfenden mit einfachen oder mehrfachen<br />

Falzen ineinandergreifen. Bei unverfalzten Dachziegeln kann die Abdichtung an der<br />

Stoßstelle nur durch Doppeldeckung erreicht werden. Die Falze ermöglichen durch das<br />

geringere Gewicht eine leichtere Dachunterkonstruktion und bieten besseren Schutz<br />

gegen Regen, Schnee und Staub bei ausreichender Dachentlüftung.<br />

Verklebter Aufbau<br />

Sowohl bituminöse Abdichtungen, als auch Kunststoffabdichtungen können zur<br />

Vermeidung von Abheben durch Windlasten verklebt werden.<br />

Versottung<br />

ist an Schornsteininnenwänden auftretende Ausscheidungen von Teer, die infolge<br />

Kondenswasserbildung bei z. B. ungenügendem Wärmeschutz, zu großen Querschnitten<br />

entstehen und sich als braune Flecken an den Außenseiten abzeichnen.<br />

Verwirbelungen<br />

entstehen auf der windabgewandten Seite einer Erhöhung / eines Gebäudes. Diese<br />

Luftverwirbelungen sorgen für einen Windsog, der auf das Gebäude einwirkt. Der<br />

Windsog ist für die meisten Schäden an Dächern verantwortlich.<br />

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Wartung/Wartungsvertrag<br />

Dachdeckungen, Abdichtungen und Außenwandbekleidungen müssen in gewissen<br />

Zeitabständen überprüft werden. Hierfür wird der Abschluss eines Inspektions- und<br />

Wartungsvertrages empfohlen, um die regelmäßige Überprüfung und Wartung der<br />

Bauteile sicherzustellen. Rechtzeitige Pflege kann die Lebensdauer verlängern und vor<br />

größeren Schäden bewahren.<br />

Pflege- und Wartungsmaßnahmen sind zur regelmäßigen Überprüfung der<br />

Bauteilflächen erforderlich, um evtl. Veränderungen, Beschädigungen oder<br />

Folgeschäden rechtzeitig festzustellen. Je früher Veränderungen oder Beschädigungen<br />

erkannt werden, umso geringer ist der erforderliche Aufwand für die Beseitigung von<br />

Folgeschäden und die Kosten für Reparaturen oder andere bestandserhaltende<br />

Maßnahmen.<br />

Eine Wartung beinhaltet die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit von<br />

Systemteilen, Einbauteilen und bauteilüblicher Elemente, wie z. B.<br />

Entwässerungseinrichtungen, Lüftungen, Abdeckungen, Einfassungen u. a.. Die<br />

Wartung schließt das Entfernen von funktionsbeeinträchtigenden Schmutzablagerungen<br />

ein.<br />

Wellplatten<br />

sind großformatige Platten mit einer Wellenform. Sie wurden früher mit Asbest-Zement<br />

und werden heute aus Faser-Zement hergestellt. Aufgrund ihres großen Formats werden<br />

Wellplatten meistens auf Industriegebäuden verlegt.<br />

Wellplattendächer haben eine Lebenserwartung von ca. 30 Jahren.<br />

Wind<br />

Wind ist die Ausgleichsströmung zwischen zwei Bereichen mit unterschiedlich hohem<br />

Luftdruck.<br />

Winddruck<br />

entsteht, wenn der Wind durch Öffnungen in das Gebäude gelangt und sich dort<br />

aufbaut. Zu den Windsogkräften, welche außen auf das Gebäude einwirken, kommt<br />

dann noch der Innendruck hinzu. So werden Schäden häufig erheblich vergrößert.<br />

Windsog<br />

siehe Verwirbelungen<br />

Windsogsicherung<br />

Am Flachdach:<br />

Die Sicherung von Dachabdichtungen und den dazugehörigen Schichten gegen<br />

Abheben durch Windlasten erfolgt durch<br />

- Auflast,<br />

- Verklebung und/oder<br />

- mechanische Befestigung.<br />

Beim Steildach:<br />

Überschreitet der Windsog das Eigengewicht der Dachdeckung, sind Zusatzmaßnahmen<br />

zur Windsogsicherung erforderlich. Bei Dachneigungen von mehr als 65° ist jeder<br />

Dachziegel/Dachstein zu befestigen.<br />

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Als Befestigung sind die entsprechend abgestimmten Klammern, Schrauben oder Nägel<br />

einzusetzen.<br />

Wohnraumdachfenster<br />

werden im ausgebauten und/oder gedämmten Dachbereich eingebaut. Sie besitzen eine<br />

Wärmeschutzverglasung und ihr Rahmen ist ebenfalls gedämmt. Die bekanntesten<br />

Hersteller sind Velux, Roto und Braas (Dörken)<br />

Ziegel<br />

siehe Dachziegel<br />

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Gefahrenbereiche am Dach<br />

Dachflächen werden aufgrund ihrer Neigung in unterschiedliche Bereiche eingeteilt. An<br />

Steildächer kommt es aufgrund von Verwirbelungen auf der windabgewandten Seite zu<br />

Windsog, welcher sich auf die Dacheindeckung auswirken kann. Daher sind die Flächen<br />

am stärksten bei Sturm betroffen.<br />

Am Flachdach hingegen wirkt der Windsog direkt am Dachrand ein, wo der Wind<br />

auftrifft.<br />

Die grün dargestellten Bereiche sind am unanfälligsten, die gelben Bereiche werden<br />

stärker und die roten Bereiche am stärksten betroffen.<br />

Die Angaben für die Befestigungen hinter den Bereichsangaben sollen dies<br />

verdeutlichen.<br />

Steildach<br />

Flachdach<br />

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14


Beschädigungen durch Sturm<br />

Schäden am Dach können bei den verschiedenen Dachformen direkt oder indirekt<br />

entstehen.<br />

Wenn in der Schadenmeldung z.B. steht, dass der Lüfter vom Sturm beschädigt worden<br />

sein soll, so ist dies nicht plausibel, da er aufgrund seiner Größe dem Wind keine<br />

Angriffsfläche bietet. Daher müsste er von einem Dachziegel beschädigt worden sein.<br />

Dieser sollte somit auch in der Schadenmeldung aufgeführt sein.<br />

Eine Dachgaubenabdichtung wurde von einem Dachziegel beschädigt und nun dringt<br />

Wasser in die Dachgaube ein. Nur was ist mit dem fehlenden Ziegel. Hier müssten noch<br />

wesentlich größere Mengen an Niederschlag eindringen, da im Dach ja nun ein Loch ist.<br />

Daher nun eine Aufstellung über Schäden, die direkt oder indirekt entstehen können:<br />

Direkt beim Steildach (Dach mit Deckung):<br />

- Firsteindeckung<br />

- Grateindeckung<br />

- Dachfläche<br />

- Ortgangeindeckung<br />

Direkt beim Flachdach (Dach mit Abdichtung):<br />

- Dachfläche<br />

- Randbereiche<br />

Direkt allgemein:<br />

- Kaminkopfabdeckung<br />

Indirekt allgemein:<br />

- Abdichtungen<br />

- Durchdringungen (z.B. Lüfter)<br />

- Dachrinnen<br />

- Dachfenster<br />

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Auffälligkeiten<br />

bei KVs oder Rechnungen<br />

Häufig kann man beim Lesen der Kostenvoranschlägen oder Rechnungen gewisse<br />

Auffälligkeiten bemerken, die auf Instandhaltungsarbeiten schließen lassen. Die<br />

wichtigsten sind nachfolgend in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt:<br />

Abdichtungen:<br />

Wenn durch Sturm die Abdichtung abgerissen wurde, sollte man dies nach dem<br />

nächsten Regen in Form von Feuchtigkeitseintritt bemerken. Eine Schadenmeldung, die<br />

erst ein halbes Jahr später erfolgt, deutet auf Instandhaltungsmängel hin, die zu der<br />

Undichtigkeit geführt habt.<br />

Das Abdichtungen von Dachziegeln durchschlagen werden, ist sehr unwahrscheinlich.<br />

Im Zweifel besteht hier jedoch die Möglichkeit, das Loch punktuell abzudichten und<br />

nicht eine komplett neue Abdichtung aufzubringen.<br />

Komplettes Abreißen einer neuen Abdichtung deutet auf Verlegefehler hin. Hier haftet<br />

der Dachdecker.<br />

Angebotstext:<br />

Um rechtlichen Konsequenzen aus dem Wege zu gehen, schreiben die Handwerker<br />

häufig folgenden Text: “Den von Ihnen gemeldeten Sturmschaden wie folgt beheben“.<br />

Dies deutet fast immer auf einen Instandhaltungsschaden hin, wobei der Handwerker<br />

das Wort “Sturmschaden“ nur einfügt, um seinem Kunden einen Gefallen zu tun.<br />

Asbest:<br />

Asbest ist kein Sondermüll wie immer wieder gerne behauptet wird. Auch dürfen an<br />

einer beschädigten Asbest-Eindeckung Reparaturen ausgeführt werden. Zu beachten<br />

gilt, dass Asbest vor der Demontage mit einem Bindemittel benetzt werden muss, das<br />

Asbestabfälle in Folie eingepackt und auch nur so transportiert werden dürfen und das<br />

Schutzanzüge und Filtermasken getragen werden.<br />

Bitumenschindeln:<br />

Sobald diese ihre Verschleißgrenze überschritten haben, wird es immer wieder zu<br />

Sturmschäden kommen. Eine Teilreparatur ist meist möglich. Das Herausnehmen<br />

einzelner beschädigter Platten ist aufgrund der Verklebung untereinander meist nicht<br />

möglich.<br />

Bitumen-Wellplatten:<br />

Auch hier liegt in der Regel eine Überschreitung der Verschleißgrenze vor. Die Platten<br />

können partiell ausgetauscht werden.<br />

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16


Dachabläufe:<br />

Diese sind in der Regel in den Flächenbereichen eingebaut. Das der Sturm diese<br />

herausgerissen haben soll, ist sehr unwahrscheinlich. Auch sollten Sie nach den<br />

anerkannten Regeln der Technik mit dem Untergrund verbunden werden. Die übliche<br />

Schadenursache für Schäden an Abläufen sind Dämmstoffwanderung oder Verschleiß<br />

Dachbahn V13<br />

Der Einsatz von V13 unter einer neuen Abdichtung //diese Ausführung entspricht seit<br />

über 30 Jahren nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik, da die V13 nicht die<br />

erforderliche Standfestigkeit im Bezug auf Windsoglasten erfüllt. Auch bei Sanierungen<br />

müsste diese Bahn durch entsprechende andere Maßnahmen ausreichend gesichert<br />

werden. Der Handwerker hat vor einer Sanierung auch die Lagesicherheit des alten<br />

Daches zu Überprüfen.<br />

Dachdeckungen:<br />

Das sich eine Dacheindeckung komplett anhebt und anschließend wieder auflegt, jedoch<br />

hierbei nicht mehr ganz auf den Dachlatten aufliegen soll, ist nicht möglich. Auch ein<br />

Herausbrechen des gesamten Innenverstrichs ist nicht möglich. Durch den auftretenden<br />

Windsog kann es nur zu Schäden in Teilbereichen kommen<br />

Dachfenster<br />

Wenn das Schadendatum schon länger zurück liegt, ist eine Beschädigung durch Sturm<br />

eher unwahrscheinlich, da nach Regenfällen sofort Undichtigkeiten auftreten würden.<br />

Ein direktes Herausreißen von Wohnraumdachfenster (Velux-Fenstern) ist nicht<br />

möglich. Lediglich kann der Flügel umschlagen, jedoch auch nur dann, wenn das<br />

Fenster nicht geschlossen war.<br />

Dachrand<br />

Das die Abdichtung aus dem Dachrandprofil herausgerissen wird, ist in den meisten<br />

Fällen nicht auf Sturmeinwirkung, sondern auf den Schrumpf der Abdichtung zurück zu<br />

führen.<br />

Dachrinnen<br />

Dachrinnen an Steildächern können nicht direkt beschädigt werden, da sie keinem<br />

ausreichenden Windsog ausgesetzt sind. Hier kann es nur zu Schäden durch<br />

herabfallende Gegenstände kommen. Hier besteht in den meisten Fällen die<br />

Möglichkeit, einen partiellen Austausch vorzunehmen.<br />

Bei Dachrinnen an Flachdächern besteht zwar die theoretische Möglichkeit, jedoch sind<br />

die Dachrinnenhalter so gut befestigt, dass das Schadenbild nur sehr, sehr selten auftritt.<br />

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Dachziegel:<br />

Hagelschlag auf Dachziegel führt bei entsprechend großen Körnern zu einem Reißen<br />

der Ziegel. Abplatzungen, welche auftreten sind in der Regel frostbedingte<br />

Abplatzungen. Wenn ein Hagelkorn aufschlägt, wird der Druck nach innen weiter<br />

gegeben und es kommt an der Ziegelinnenseite zum Schaden.<br />

Fallrohre:<br />

Aufgrund ihrer runden Form bieten sie dem Wind keine Angriffsfläche. Eine<br />

Sturmbedingte Beschädigung ist daher sehr zweifelhaft.<br />

Fenster:<br />

siehe Dachfenster<br />

First:<br />

In der Regel kommt es an dem First/Grat nur in Teilbereichen zu Sturmschäden. Hier<br />

werden einzelne Firstziegel abgedeckt, die entsprechend wieder in Mörtel aufgesetzt<br />

werden können. Dies entspricht auch heute noch den anerkannten Regeln der Technik.<br />

Eine komplette Beschädigung der gesamten Firsteindeckung ist zweifelhaft. Auch<br />

liegen meist Instandhaltungsmängel vor, die zu dem Schaden geführt haben. Hier<br />

besteht ein großes Abgrenzungspotential zwischen Sturmschäden und<br />

Instandhaltungsmängeln.<br />

Firstelemente weisen ebenfalls zum Großteil Instandhaltungsmängel auf, die leicht<br />

festzustellen sind.<br />

Gerüststellung<br />

Laut Bau-BG ist eine Arbeitszeit von 2 x 8,0 Std. unter Anseilschutz zulässig. Meist<br />

kann auch kostengünstiger mit einem Hubwagen gearbeitet werden.<br />

Glasur:<br />

Hagelschäden an einer Glasur sind unwahrscheinlich. Die vorliegende Krakelierung<br />

(Rissbildung) ist auf Oberflächenspannung beim Brennen zurück zu führen und stellt<br />

auch keinen Mangel dar.<br />

Grat:<br />

siehe First<br />

Gully:<br />

siehe Dachablauf<br />

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Herabgefallene Dachziegel:<br />

- Dachgaubenabdichtungen werden nur punktuell beschädigt und können<br />

entsprechend punktuell abgedichtet werden kann. Eine komplette<br />

Erneuerung stellt meist eine erforderliche Sanierung dar.<br />

- Dachrinnen werden nur selten beschädigt. Die Ziegel bleiben meist in der<br />

Dachrinne liegen, ohne dass eine sichtbare Beschädigung vorliegt. Nähte<br />

reißen nicht durch den Aufprall des Ziegels, sondern aufgrund des Alters.<br />

Dachrinnen lassen sich partiell austauschen<br />

- Lüfter werden meist nicht von einem Ziegel getroffen und beschädigt,<br />

sondern sind alterungsbedingt abgängig.<br />

- Dachfenster können nicht komplett beschädigt werden, sondern nur<br />

Einzelteile, die entsprechend auszutauschen sind.<br />

- Kehlbleche liegen vollflächig auf der Holzschalung auf. Daher ist die<br />

Wahrscheinlichkeit eines Durchschlages sehr gering. Wenn kann wie bei<br />

der Dachrinne ein partieller Austausch erfolgen<br />

Hohlkammerplatten<br />

Bei einer fachgerechten Verlegung ist es fast unmöglich, dass die Platten heraus<br />

gerissen werden. Die Befestigungsprofile können meist wieder verwendet werden.<br />

Meist wird ein höherwertiges Material angeboten. Vorher vorhanden eine Eindeckung<br />

aus Lichtwellplatten und nun soll eine Eindeckung aus Hohlkammerplatten eingebaut<br />

werden.<br />

Kamine<br />

Meist sind ungenutzte Kamine betroffen, die schon stark verwittert sind. Hier sollen nur<br />

die Kamine mit einer Verkleidung versehen oder abgetragen werden. Die größte<br />

Wahrscheinlichkeit eines Sturmschadens ist das Abreißen der Abdeckung. Wenn ein<br />

Kaminkopf durch Sturm umfällt, dann hinterlässt er auch einen größeren Schaden am<br />

Dach. Bei Angeboten die nur eine Unterkonstruktion und Verkleidung beinhalten,<br />

weisen die Kamine meist nur Versottungserscheinungen auf.<br />

Kehlen<br />

Dachkehlen liegen in einem windunanfälligem Bereich. Wenn die Kehlbleche<br />

herausgerissen werden, müssten auch alle aufliegenden Dachziegel mit abgerissen<br />

werden. Dies ist nahezu unmöglich. Bei indirekter Beschädigung siehe unter<br />

„herabgefallene Dachziegel“<br />

Kies<br />

Wenn in dem KV die Position „Kies entfernen und anschließend wieder verteilen“<br />

aufgeführt ist, so wird hier die Auflast beschrieben, die auf das Dach gebracht wurde,<br />

um Sturmschäden zu vermeiden. Dass die Auflast vom Sturm mit weggerissen wird, ist<br />

kaum möglich.<br />

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Lichtwellplatten<br />

Wie auch bei den Hohlkammerprofilen ist hier immer der Ist-Zustand entscheidend. Bei<br />

fast allen Überprüfungen hat sich herausgestellt, dass ein höherwertigeres Material<br />

angeboten wurde.<br />

Rechnungstext:<br />

Siehe Angebotstext<br />

Schieferdächer<br />

Da es sich um kleinformatige, ebene Platten handelt, gelten Schiefereindeckungen als<br />

windsicher. Schäden treten wenn in dem First-/Ortgangsbereich und nicht partiell in der<br />

Fläche auf.<br />

Stegdoppelplatten<br />

siehe Hohlkammerplatten<br />

Wellplatten<br />

Wie auch bei Ziegeleindeckungen treten Sturmschäden meist nur in den Rand- und<br />

Eckbereichen auf. Einzelne Platten können ausgetauscht werden, auch wenn es sich um<br />

Asbestlatten handelt (siehe Asbest)<br />

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Preise<br />

Die folgenden Preise dienen als Richtwerte. Sie sind mit einem auskömmlichen<br />

Aufschlag versehen und sind als Verkaufspreise für Handwerker zu werten.<br />

Die Preise können aufgrund regionaler Unterschieder abweichen.<br />

Diese Tabelle enthält Preise für den tatsächlichen Verbrauch. Komplette<br />

Kalkulationen entnehmen Sie bitte der zweiten Tabelle<br />

Text Einheit Preis<br />

Dachziegel Stück 1,50<br />

Firstziegel Stück 9,00<br />

Wellplatten qm 30,00<br />

Wellfirsthaube m 100,00<br />

Bitumen Wellplatte qm 10,00<br />

Bitumen Wellfirsthaube m 10,00<br />

Unterspannbahn qm 3,00<br />

Dachdeckermörtel Sack 9,00<br />

Dachdeckermörtel kg 0,50<br />

Dachdeckermörtel Eimer 5,00<br />

Schieferplatte 20/20 Stück 1,50<br />

Schieferplatte 30/30 Stück 2,50<br />

Schieferplatte 20/40 Stück 2,50<br />

Schieferplatte 30/60 Stück 5,50<br />

Silikon Stück 5,00<br />

Spachtelmasse kg 2,50<br />

Spenglerschraube V2A Stück 0,15<br />

Spenglerschraube Kupfer Stück 0,15<br />

Dachrinne Zink m 6,00<br />

Traufblech Zink m 4,50<br />

Kopfstücke Stück 1,00<br />

Rinneisen Stück 1,00<br />

Dachrinne Kupfer m 12,00<br />

Traufblech Kupfer m 7,50<br />

Kopfstück Stück 1,50<br />

Rinneisen Stück 4,50<br />

Dachrinne Kunststoff m 7,50<br />

Kopfstücke Stück 3,50<br />

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Rinneisen Stück 5,00<br />

Verbinder Stück 7,50<br />

Stegdoppelplatte qm 50,00<br />

Lichtwellplatte qm 20,00<br />

Schweißbahn PYE qm 5,00<br />

Schweißbahn PYE Rolle 25,00<br />

Propangas kg 2,00<br />

Dachlatte 30/50 m 0,50<br />

Dachlatte 40/60 m 0,70<br />

Kaminplatte im Zuschnitt qm 95,00<br />

Kaminplattenhalter Stück 4,00<br />

Lüfter Stück 50,00<br />

Schlauch für Lüfter Stück 11,50<br />

Firstelement m 8,50<br />

Firstrolle m 9,00<br />

Windschutzbleche Stück 3,00<br />

Federwinkel Stück 8,50<br />

Bitumenschindeln qm 14,00<br />

Walzblei kg 2,00<br />

Walzblei qm 25,00<br />

Dachfenster Stück 150,00<br />

Gerüst qm 5,00<br />

Gerüstturm Stück 300,00<br />

Hubwagen 14 m Stunde 40,00<br />

Hubwagen 24 m Stunde 85,00<br />

Dachdeckermeister Stunde 45,00<br />

Dachdeckergeselle Stunde 40,00<br />

Dachdeckerhelfer Stunde 35,00<br />

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Die folgende Tabelle enthält Preise für die komplette Kalkulationen (Demontage,<br />

Entsorgung, sämtliches Material, Lohnkosten,….)<br />

Text Einheit Preis<br />

Austausch von Mörtel- gegen Trockenfirst m 60,00<br />

Austausch von alten Firstelementen m 45,00<br />

Erneuerung von Polyesterharz-Lichtplatten qm 35,00<br />

Erneuerung von PVC-Lichtplatten qm 40,00<br />

Erneuerung von Polycarbonat-Lichtplatten qm 50,00<br />

Erneuerung von Acrylglas-Lichtplatten qm 65,00<br />

Austausch von Stegdoppelplatten aus Polycarbonat qm 75,00<br />

Austausch von Stegdoppelplatten aus Acrylglas qm 85,00<br />

Austausch der Profile qm 15,00<br />

Austausch von Bitumen-Wellplatten qm 20,00<br />

Abdichtung mit einer Schweißbahn qm 12,00<br />

Abdichtung mit zwei Schweißbahnen qm 22,00<br />

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Schlusswort<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors ist es nicht gestattet, diese Unterlage<br />

oder Teile daraus zu vervielfältigen, sowie die Einspeicherung und Verarbeitung in<br />

elektrischen Systemen vorzunehmen.<br />

Alle Ausführungen beruhen auf Erfahrungswerten und/oder den anerkannten<br />

Regeln der Technik.<br />

„Die <strong>Sturmfibel</strong> für das Dach“ dient als Unterstützung für die tägliche<br />

Bearbeitung von Sturmschäden. Es besteht kein Recht auf Vollständigkeit.<br />

Ebenso kann es aufgrund Weiterentwicklung zu Änderungen kommen.<br />

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie gerne behalten…<br />

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