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MITTEILUNGEN UND BERICHTE AUS DEM RATHAUS Vorbemerkung: Der nachstehende Artikel stammt aus Dokumenten der bereits verstorbenen Frau Maria Feinig, Völkermarkt. Der Autor durfte, bereits vor mehreren Jahren, die nachstehenden Zeilen kopieren, um den Inhalt für die Nachwelt zu erhalten. Frau Grete Giendl, die Schwester des Kaufmannes Meinrad Giendl, war selbst Mitglied des Frauen- Gemeindeheimatrates. Sie verfasste den Bericht in schlichten Worten und tat dies, weil sie, stolz auf die Leistungen der Frauen in schwerster Zeit, den Völkermarktern späterer Zeiten erzählen wollte, dass der erfolgreiche Ausgang der Volksabstimmung vom 10. Oktober 1920 kein Zufall, sondern das Ergebnis der Bemühungen vieler Kärntnerinnen und Kärntner, von Jung und Alt war, um in schwierigster Zeit nach dem Ende des Weltkrieges die Einheit der Kärntner Heimat zu bewahren. Ihnen gebührt ein ehrendes Gedenken. Günther Körner Frauen-Gemeindeheimatrat Völkermarkt Die Tätigkeit der Frauen in den Jahren 1918 – 1920 (Von Frau Grete Giendl) Nach dem am 30. November 1918 erfolgten Einzuge der Serben wurden die Frauen unwillkürlich zur Betätigung in der Öffentlichkeit gedrängt; die Männer waren interniert, ausgewiesen, verschleppt, geflüchtet! Am 4. und 5. Feber 1919 waren es die Frauen, die mit der amerikanischen Kommission als Erste Fühlung nahmen und diese auch bewirteten. In diesen Monat fällt auch der Beginn des Kampfes um die Schule, den die Mütter mit Dr. Ferjancic, dem Leiter der Bezirkshauptmannschaft Völkermarkt, führten. Im Monate Mai 1919, nach dem Abzuge der feindlichen Truppen, versorgten die Frauen, unterstützt vom Roten Kreuz, ein Reserve-spital mit 15 - 20 Betten. Den Großteil der Wäsche und Lebensmittel brachten die Frauen auf, und teilten sich in der Pflege der Verwundeten. Nach der am 5. Juni 1919 erfolgten zweiten Übergabe der Stadt an die Serben, wird die Tätigkeit der Frauen immer stärker. Zwanzig Frauen schließen sich eng zusammen: Buchleitner, Cihlo, Fischkandl, Giendl, Kanduth, Kanzian, Korepp, Kossar, Kummer, Lippnig, Magnet, Maiditsch, Medweg Emma, Morak-Cekon, Pleschiutschnig, Pollaschegg, Rabitsch, Schmieder, Strauß und Urch. Anfang Dezember 1919 haben die Frauen mit General Majster zu tun: Die Kinder sind in den Schulen Deutschösterreichs; es gilt die Erlaubnis zur Ausfuhr von Lebensmitteln und zur Heimkehr der Kinder an den Weihnachtsferien zu erwirken. Ein Gesuch an die interalliierte Kommission in Klagenfurt bewirkt, daß obiges Verlangen zugestanden wird. In den Monat Dezember fällt auch die Ablehnung des Ansinnens des Generals Majster, mit den Frauen eine Silvesterfeier abzuhalten. Dafür sorgen die Frauen, daß die Heimattreuen fleißig in Privathäusern zusammenkommen; die Jugend singt und unterhält sich und dabei wird für die Heimat alles Nötige besprochen, die „Landsmannschaften“ werden verteilt, und einzelne der tapfersten der Frauen besorgen die Weiterverbreitung über die Drau bis ins Gebirge. Zu Ostern 1920 dürfen die Flüchtlinge heimkehren, die Männer kommen heim, und nun erfolgt die regelrechte Gründung der Männer- und Frauen- Gemeindeheimaträte. Die zwanzig Frauen bleiben weiter bei-sammen. Die Stadt und die Umgebung, Ob der Drau, Bei der Drau, Ritzing, St. Ruprecht, Weinberg, Mühlgraben usw. wird auf die die einzelnen Frauen zur Arbeitsleistung aufgeteilt. Jede dieser Frauen hat wieder ihre Vertrauensfrauen, so daß insgesamt nach einem aufgestellten Verzeichnisse 300 Frauen in Völkermarkt und nächster Umgebung geschlossen arbeiteten und eine Mobilisierung der Stadt in allerkürzester Zeit möglich war. Jetzt setzt auch eine planmäßig eingeteilte Verbreitung der "Landsmannschaften", die Ausstreuung und Verbreitung der Flugzettel und Propagandamarken ein. Nach der Internierung des Herrn Notars Rabitsch wird auch der Nachrichtendienst mit der Arbeits-stelle des Heimatsdienstes in Brückl durch die Frauen aufrecht erhalten. Jeden Sonntag veranstaltet die Organisation Propagandaausflüge in die ganze weite Umgebung bis Diex, Grafenstein usw. um die Landbevölkerung in guter Stimmung au erhalten. Die Frauen betätigen sich auch als Rednerinnen bei den § 2 - Versammlungen und gründen auf dem Lande Frauenorganisationen. Der Großteil der Wähler waren Frauen und diese, von der jugoslawischen Geistlichkeit gesammelt und durch ihre Versprechungen verblendet, galt es nun zu bekehren. Den Frauen wird auch die Durchführung und Verrechnung einer Warenaktion als Propagandaund Stimmungsmittel übergeben. Während der ganzen Besetzungszeit sind die Frauen die Vermittler zwischen der Interalliierten Kommission in Klagenfurt und dem Abstimmungs-gebiete. Der SEITE 22 NR. 117 / DEZEMBER 2013
MITTEILUNGEN UND BERICHTE AUS DEM RATHAUS französische Oberst aus Klagenfurt, der allwöchentlich Lebensmittel holt, trägt die durch die Frauen gesammelten Beschwer-den an die Kommission mit. In den letzten Monaten vor der Ab-stimmung wird die Tätigkeit immer fieberhafter, mit den Männer-Gemeindeheimaträten werden alle Anordnungen des Heimatdienstes bei Tag und Macht erfüllt. Am Tage der Abstimmung selbst helfen die Frauen getreulich mit, acht zu haben, daß alle Stimmberechtigten zur Wahlurne gehen, Kranke geführt, und Wankelmütige zur Stimmabgabe für ein ungeteiltes Kärnten beeinflußt werden. Nach der Abstimmung wurde zu Ehren der Abstimmungskommission ein Festessen veranstaltet; die Frauen ü-bernahmen die Dekoration der Räume und die Zubereitung und Servierung des Festmahles und lösten die ihnen gestellten Aufgaben in hervorragender Weise. Im Dezember 1920 veranstaltet die Frauenorganisation noch eine Weihnachtsfeier in der xxxxxx Turnhalle, und am 31. Dezember eine groß angelegte Silvesterfeier, die den namhaften Reingewinn von 19.248.- öst. Kronen abwarf. Der Großteil des Gewinnes wurde für die Stadtarmen in der städt. Sparkasse eingelegt und die Armen erhielten aus dem Fonde monatliche Unterstützungen. Außerdem erhielten Geldspenden: Der Gesang- und der Turnverein, der Kindergarten, und die Oberschlesier, die zu dieser Zeit vor der Abstimmung standen. Auch die Warenaktion ergab einen namhaften Reinertrag, so daß von diesem 90.000.- öst. Kronen ebenfalls für die Armen der Stadt in die städt. Sparkasse eingelegt werden konnten, während 107.881.-öst. Kronen der Warenaktion Klagenfurt abgeführt und 100.000.- öst. Kronen dem Konto Heimatdienst überwiesen wurden. Mit 31. Dezember 1920 hörte die Tätigkeit des Frauen-Gemeindeheimatrates auf. Berichte aus dem Sportreferat 50 Jahre Rudersport in Völkermarkt Der VST Sektion Rudern mit Sektionsleiter Erwin Werkl feierte mit seinen Vereinsmitgliedern und zahlreichen Ehrengästen aus der Ruderwelt sowie Rudervereinen und Sponsoren das 50-jährige Bestandsjubiläum des Rudersports in Völkermarkt. Die Nachwuchsruderer der VST-Sektion standen mit den neu angeschafften und in den Vereinsfar-ben gestalteten Rudern am Eingang Spalier und hießen die vielen Gäste herzlich willkommen. Kinder- und Jugendlauffestival in Völkermarkt Am 14.9.2013 wurde in Völkermarkt das 1. Kinder- und Jugendlauffestival des VST Völkermarkt und der Kleinen Zeitung ausgetragen. Das Wetter spielte mit und so stand einem tollen Bewerb nichts mehr im Wege. Für diesen Bewerb wurde am Hauptplatz in Völkermarkt ein Rundkurs von 300 m eingerichtet. Schon die kleinsten Teilnehmer waren mit Begeisterung dabei. NR. 117 / DEZEMBER 2013 SEITE 23
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