Das Prismen- und Gitterspektrometer - noch-mehr-davon.de
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Physikalisches A-Praktikum<br />
Versuch 23<br />
<strong>Das</strong> <strong>Prismen</strong>- <strong>und</strong><br />
<strong>Gitterspektrometer</strong><br />
Praktikanten: Nils Kanning<br />
Steffen Klemer<br />
Durchgeführt am: 14.02.2007<br />
Gruppe: 6<br />
Assistent: Till Benter
INHALTSVERZEICHNIS 3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung 4<br />
2 Theorie 4<br />
2.1 Spektrographen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2 Kohärentes Licht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.3 <strong>Prismen</strong>spektrographen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3.1 Fraunhofersche Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3.2 Dispersion <strong>und</strong> Winkeldispersion . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.3.3 Auflösungsvermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
2.4 Gitterspektrographen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
2.4.1 Winkeldispersion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
2.4.2 Auflösungsvermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
3 Durchführung 10<br />
3.1 <strong>Prismen</strong>spektrometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
3.2 <strong>Gitterspektrometer</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
4 Auswertung 11<br />
4.1 <strong>Prismen</strong>spektrometer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
4.1.1 Spaltbreite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
4.1.2 Auflösungsvermögen <strong>de</strong>s Spektrometers . . . . . . . . . . . . 14<br />
4.2 <strong>Gitterspektrometer</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
4.2.1 Ablenkwinkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
4.2.2 Gitterkonstante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
4.2.3 Die Wellenlängendifferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
4.2.4 <strong>Das</strong> Auflösungsvermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
4.2.5 Wellenlänge <strong>de</strong>r blauen Linie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
5 Einordnung <strong>de</strong>r Ergebnisse 16<br />
A Tabellen <strong>und</strong> Grafiken 17
4 2 THEORIE<br />
1 Einleitung<br />
In <strong>de</strong>n 1920er Jahren begann die Entwicklung <strong>de</strong>r Quantenmechanik zunächst im<br />
Bereich <strong>de</strong>r Atomphysik. Man versuchte auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r von Atomen ausgesandten<br />
Strahlung Rückschlüsse auf die innere Struktur dieser Atome zu ziehen. Dabei stellte<br />
die Spektrographie ein unverzichtbares Hilfsmittel zur Analyse <strong>de</strong>r Strahlung dar.<br />
Heutzutage setzt man Spektrographen auch zur Erforschung von Sternen ein. Über<br />
die erhaltenen Ergebnisse kann dann die Zusammensetzung <strong>de</strong>s Sterns beschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
In diesem Versuch wer<strong>de</strong>n wir zwei verschie<strong>de</strong>ne Spektrographen, ein Prisma <strong>und</strong> ein<br />
Gitter, zur Untersuchung <strong>de</strong>r Strahlung einer Quecksilberdampflampe einsetzen.<br />
2 Theorie<br />
2.1 Spektrographen<br />
Ein Spektrograph ist ein optisches Gerät zur Analyse <strong>de</strong>s Spektrums von Licht.<br />
Hierzu wird das Licht in Anteile verschie<strong>de</strong>ner Wellenlängen zerlegt. <strong>Das</strong> heißt die<br />
Lichtausbreitung wird so beeinflusst, dass Licht verschie<strong>de</strong>ner Wellenlängen <strong>de</strong>n<br />
Spektrographen auch in verschie<strong>de</strong>nen Winkeln verlässt. Auf Gr<strong>und</strong> dieser Winkel<br />
kann nun die Wellenlänge <strong>de</strong>r in einer Richtung gemessenen Lichtintensität berechnet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n uns in diesem Versuch, wie bereits in <strong>de</strong>r Einleitung erwähnt, mit zwei<br />
verschie<strong>de</strong>nen Spektrographen beschäftigen. Sie basieren bei<strong>de</strong> auf unterschiedlichen<br />
physikalischen Phänomenen, die für die Zerlegung <strong>de</strong>r Lichts sorgen.<br />
Der <strong>Prismen</strong>spektrograph beruht auf <strong>de</strong>r Dispersion. Dies be<strong>de</strong>utet, dass Licht unterschiedlicher<br />
Wellenlänge auch unterschiedlich stark gebrochen wird. Beim Gitterspektrographen<br />
spielt hingegen die Beugung <strong>und</strong> die Abhängigkeit <strong>de</strong>r Intensitätsmaxima<br />
von <strong>de</strong>r Wellenlänge die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Rolle.<br />
2.2 Kohärentes Licht<br />
Unter kohärentem Licht versteht man Lichtwellen, die zueinan<strong>de</strong>r keine Phasenverschiebung<br />
haben.<br />
Die Gitterspektrographie beruht auf Beugung <strong>und</strong> damit auf Interferenzerscheinungen,<br />
die von <strong>de</strong>r Phasenverschiebung zwischen <strong>de</strong>n Lichtwellen beeinflusst wer<strong>de</strong>n.<br />
Daher ist für dieses Verfahren kohärentes Licht notwendig. Ein <strong>Prismen</strong>spektrograph<br />
lässt sich auf <strong>de</strong>n ersten Blick mittels <strong>de</strong>r geometrischen Optik beschreiben. Wir wer<strong>de</strong>n<br />
jedoch später feststellen, dass zur Bestimmung <strong>de</strong>s Auflösungsvermögens eines<br />
solchen Spektrographen auch Beugungsphänomene in Acht gezogen wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Somit ist auch hier die Kohärenz <strong>de</strong>s Lichts von Be<strong>de</strong>utung.<br />
Die im Versuch verwen<strong>de</strong>te Quecksilberdampflampe erzeugt zunächst inkohärentes<br />
Licht. Dieses wird nun mit Hilfe einer Linse auf einen Spalt fokussiert. Nach <strong>de</strong>m<br />
Huygenschen Prinzip können wir, bei hinreichend geringer Spaltbreite, die Spaltöffnung<br />
als Ausgangspunkt einer neuen Elementarwelle betrachten. <strong>Das</strong> Licht dieser<br />
Quelle ist nun kohärent <strong>und</strong> wird mit einer weiteren Linse <strong>noch</strong> parallelisiert.
2.3 <strong>Prismen</strong>spektrographen 5<br />
2.3 <strong>Prismen</strong>spektrographen<br />
Beim <strong>Prismen</strong>spektrographen wird nun ein optisches Prisma in dieses kohärente<br />
Licht gebracht. Der das Prisma verlassen<strong>de</strong> Lichtstrahl wird mit einer Linse in ein<br />
Okular fokussiert (siehe Abb. 4).<br />
Die Gr<strong>und</strong>fläche eines Prismas ist ein gleichschenkliges Dreieck. Dabei stehen die<br />
bei<strong>de</strong>n brechen<strong>de</strong>n Flächen <strong>de</strong>s Prismas auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n gleichen Schenkeln <strong>de</strong>s Dreiecks<br />
<strong>und</strong> schließen die brechen<strong>de</strong> Kante ein. Der Winkel zwischen diesen Flächen<br />
wird brechen<strong>de</strong>r Winkel genannt <strong>und</strong> im Folgen<strong>de</strong>n mit ε bezeichnet. Die Gegenüberliegen<strong>de</strong><br />
Fläche heißt Basis. Den Brechungsin<strong>de</strong>x <strong>de</strong>s Prismas bezeichnen wir<br />
mit n <strong>und</strong> nehmen weiter an, dass die das Prisma umgeben<strong>de</strong> Luft <strong>de</strong>n Brechungsin<strong>de</strong>x<br />
n 0 = 1 hat.<br />
Unser Ziel ist es nun eine Abhängigkeit zwischen <strong>de</strong>m Winkel unter <strong>de</strong>m einfallen<strong>de</strong>s<br />
Licht das Prisma verlässt <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Wellenlänge λ <strong>de</strong>s Lichts zu bestimmen.<br />
Wir wer<strong>de</strong>n hierbei eine einschränken<strong>de</strong> Bedingung an <strong>de</strong>n Strahlengang durch das<br />
Prisma stellen <strong>und</strong> erhalten dabei als wichtigen Zwischenschritt die Fraunhofersche<br />
Formel.<br />
2.3.1 Fraunhofersche Formel<br />
ε<br />
γ<br />
α 1 α 2<br />
β 1 β 2<br />
n<br />
n 0<br />
Abbildung 1: Strahlengang im Prisma<br />
Zunächst führen wir die in Abb. 1 dargestellten Winkel ein. Dabei ist α 1 <strong>de</strong>r Einfallswinkel<br />
eines ankommen<strong>de</strong>n Lichtstrahls <strong>und</strong> α 2 <strong>de</strong>r Ausfallswinkel. Der Winkel<br />
γ beschreibt die Gesamtablenkung eines Strahls. Weiter sind β 1 <strong>und</strong> β 2 die bei <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n Brechungsvorgängen auftreten<strong>de</strong>n Winkel.<br />
Der Abbildung entnehmen wir die Beziehung:<br />
Es gilt also:<br />
π = ε + (π/2 − β 1 ) + (π/2 − β 2 )<br />
Da ε konstant ist, liefert die Differentiation:<br />
ε = β 1 + β 2 (1)<br />
dβ 1<br />
dβ 2<br />
= −1 (2)
6 2 THEORIE<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>de</strong>r Geometrie <strong>de</strong>r Anordnung gilt ebenso:<br />
γ = (α 1 − β 1 ) + (α 2 − β 2 )<br />
= α 1 + α 2 − β 1 − β 2<br />
= α 1 + α 2 − ε (3)<br />
Wir stellen nun die bereits ange<strong>de</strong>utete Bedingung an <strong>de</strong>n Strahlengang <strong>und</strong> nehmen<br />
an, dass <strong>de</strong>r Gesamtablenkungswinkel γ minimal ist. <strong>Das</strong> be<strong>de</strong>utet bei einer<br />
infinitesimalen Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Einfallswinkels α 1 bleibt <strong>de</strong>r Ablenkungswinkel γ konstant:<br />
Somit erhalten wir:<br />
0 = dγ<br />
dα 1<br />
= 1 + dα 2<br />
dα 1<br />
dα 2<br />
dα 1<br />
= −1 (4)<br />
Da wir als Brechungsin<strong>de</strong>x <strong>de</strong>r Luft n 0 = 1 angenommen haben, wer<strong>de</strong>n die bei<strong>de</strong>n<br />
Brechungen nach <strong>de</strong>m Snelliusschen Gesetz durch folgen<strong>de</strong> Formeln beschrieben:<br />
sin α 1 = nsin β 1<br />
sin α 2 = nsin β 2<br />
Die Differentiation nach α 1 bzw. α 2 liefert:<br />
cos α 1 dα 1 = ncos β 1 dβ 1<br />
cos α 2 dα 2 = ncos β 2 dβ 2<br />
Wir erhalten hieraus <strong>de</strong>n Quotienten:<br />
cos α 1<br />
cos α 2<br />
dα 1<br />
dα 2<br />
= cos β 1<br />
cos β 2<br />
dβ 1<br />
dβ 2<br />
Unter Verwendung von Gl. 2 <strong>und</strong> Gl. 4 ergibt dies:<br />
cos α 1<br />
cos α 2<br />
= cos β 1<br />
cos β 2<br />
Durch Anwendung <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>ntität sin 2 ξ + cos 2 ξ = 1 folgt:<br />
1 − sin 2 α 1<br />
1 − sin 2 α 2<br />
= 1 − sin2 β 1<br />
1 − sin 2 β 2<br />
Eine erneute Anwendung <strong>de</strong>s Snelliusschen Gesetzes liefert schließlich:<br />
1 − sin 2 α 1<br />
1 − sin 2 α 2<br />
= n2 − sin 2 α 1<br />
n 2 − sin 2 α 2<br />
Falls <strong>de</strong>r Brechungsin<strong>de</strong>x <strong>de</strong>s Prismas nicht <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r umgeben<strong>de</strong>n Luft gleicht, also<br />
n ≠ 1, ist diese Aussage nur wahr für α 1 = α 2 =: α. <strong>Das</strong> Snelliussche Gesetz liefert<br />
dann sofort auch β 1 = β 2 =: β. Damit verläuft <strong>de</strong>r Strahlengang symmetrisch.<br />
Aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n geometrischen Beziehungen Gl. 1 <strong>und</strong> Gl. 3 folgt für diesen Fall:<br />
α = γ + ε<br />
2<br />
β = ε 2
2.3 <strong>Prismen</strong>spektrographen 7<br />
Damit können wir das Snelliussche Gesetz nun schreiben als:<br />
n = sin ( )<br />
γ+ε<br />
2<br />
sin ( )<br />
ε<br />
(5)<br />
2<br />
Dies ist die Fraunhofersche Formel. Bei einer bekannten Wellenlänge λ <strong>und</strong> einem<br />
bekannten, brechen<strong>de</strong>n Winkel ε kann man somit durch die Messung <strong>de</strong>s Ablenkungswinkels<br />
γ <strong>de</strong>n Brechungsin<strong>de</strong>x <strong>de</strong>s Prismas für diese Wellenlänge bestimmen.<br />
2.3.2 Dispersion <strong>und</strong> Winkeldispersion<br />
Wie schon Eingangs erwähnt, versteht man unter <strong>de</strong>r Dispersion dn/dλ eines Mediums<br />
die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Brechungsindizes mit <strong>de</strong>r Wellenlänge. Man unterschei<strong>de</strong>t<br />
zwischen normaler <strong>und</strong> anormaler Dispersion. Normale Dispersion liegt vor, falls<br />
dn/dλ > 0. Entsprechend han<strong>de</strong>lt es sich in <strong>de</strong>m Fall dn/dλ < 0 um anormale<br />
Dispersion.<br />
Im Fall eines Spektrographen ist nun zu<strong>de</strong>m die Winkeldispersion D := dγ/dλ von<br />
Be<strong>de</strong>utung. Wollen wir diese über die zuvor eingeführte Dispersion ausdrücken, so<br />
liefert die Kettenregel:<br />
D := dγ<br />
dλ = dγ ( ) −1<br />
dn dn<br />
dn dλ = dn<br />
dγ dλ<br />
Wir erhalten nun die Ableitung dn/dγ aus <strong>de</strong>r Fraunhoferschen Formel (Gl. 5).<br />
Damit ergibt sich schließlich für die Winkeldispersion eines Prismas:<br />
D = 2sin ( )<br />
ε<br />
2<br />
cos ( ) dn<br />
γ+ε<br />
(6)<br />
dλ<br />
2<br />
2.3.3 Auflösungsvermögen<br />
<strong>Das</strong> Auflösungsvermögen A eines Spektrographen ist allgemein <strong>de</strong>finiert durch:<br />
A := λ ∆λ<br />
(7)<br />
Dabei ist ∆λ die minimale Differenz zweier Wellenlängen λ <strong>und</strong> λ + ∆λ, die <strong>noch</strong><br />
getrennt aufgelöst wer<strong>de</strong>n können.<br />
Es ist nun nötig ein Kriterium zu <strong>de</strong>finieren, welches angibt, ob zwei Wellenlängen<br />
<strong>noch</strong> aufgelöst wer<strong>de</strong>n. Man verwen<strong>de</strong>t hierzu die Rayleighsche Grenzlage. Diese<br />
besagt, dass die Auflösbarkeit gegeben ist, falls das Hauptmaximum <strong>de</strong>s Beugungsbil<strong>de</strong>s<br />
<strong>de</strong>r zweiten Wellenlänge λ + ∆λ nicht dichter als das erste Minimum <strong>de</strong>r<br />
ersten Wellenlänge λ am Hauptmaximum <strong>de</strong>r ersten Wellenlänge λ liegt.<br />
Nun erscheint es zunächst ungewohnt bei <strong>de</strong>m auf Brechung basieren<strong>de</strong>n <strong>Prismen</strong>spektrographen<br />
Beugungserscheinungen zu betrachten. Da Lichtstrahlen die an unterschiedlichen<br />
Stellen in das Prisma eintreten jedoch einen verschie<strong>de</strong>n langen Weg<br />
im Prisma zurücklegen, kommt es zu Phasenverschiebungen <strong>und</strong> somit zu Beugung.<br />
Die Winkeldifferenz ∆γ zwischen <strong>de</strong>m Hauptmaximum <strong>de</strong>r Wellenlänge λ <strong>und</strong> <strong>de</strong>m<br />
entsprechen<strong>de</strong>n ersten Minimum entspricht nun:<br />
∆γ = λ d
8 2 THEORIE<br />
Dabei ist d die Breite <strong>de</strong>s Lichtbün<strong>de</strong>ls, das auf das Prisma trifft. Mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />
Winkeldispersion D können wir nun die Wellenlänge λ+∆λ bestimmen, die gera<strong>de</strong><br />
bei einem um ∆γ verschie<strong>de</strong>nen Winkel ihr Hauptmaximum hat <strong>und</strong> somit gera<strong>de</strong><br />
die Rayleighsche Grenzlage erfüllt. Eine lineare Näherung ergibt:<br />
∆λ = ∆γ<br />
D<br />
Zusammen mit <strong>de</strong>r Gleichung zuvor ergibt dies:<br />
A = λ = dD (8)<br />
∆λ<br />
ε/2<br />
ϑ<br />
γ/2<br />
d<br />
n<br />
S<br />
n 0<br />
Abbildung 2: Effektive Basislänge <strong>de</strong>s Prismas<br />
Wir gehen nun weiter auf die in Abb. 2 gegebene Geometrie <strong>de</strong>s Prismas ein. Zunächst<br />
erkennen wir eine Beziehung zwischen <strong>de</strong>n bereits bekannten Winkeln ε <strong>und</strong><br />
γ <strong>und</strong> <strong>de</strong>m Winkel ϑ zwischen Austrittsfläche <strong>und</strong> austreten<strong>de</strong>m Lichtbün<strong>de</strong>l:<br />
π/2 = ε + γ + ϑ<br />
2<br />
Dies be<strong>de</strong>utet wie<strong>de</strong>rum:<br />
ϑ = π/2 − ε + γ<br />
2<br />
Wir können diesen Winkel auch über die Strecke l, auf <strong>de</strong>r das Lichtbün<strong>de</strong>l aus <strong>de</strong>m<br />
Prisma austritt, schreiben:<br />
d<br />
= sinϑ = cos(π/2 − ϑ)<br />
l<br />
Nun führen wir eine weitere Größe, die effektive Basislänge S, ein. Dies ist die<br />
Strecke, die <strong>de</strong>r in Abb. 2 untere Strahl <strong>de</strong>s Lichtbün<strong>de</strong>ls <strong>mehr</strong> im Prisma zurücklegt<br />
als <strong>de</strong>r obere Strahl. Wir erhalten hier die Beziehung:<br />
sin(ε/2) = S/2<br />
l<br />
Zusammen mit <strong>de</strong>r Gleichung zuvor können wir nun die effektive Basislänge S ohne<br />
l ausdrücken.<br />
S = 2d sin ( )<br />
ε<br />
2<br />
cos ( )<br />
ε+γ<br />
2<br />
Ein Vergleich mit <strong>de</strong>r Winkeldispersion in Gl. 6 liefert, dass wir das in Gl. 8 erhaltene<br />
Auflösungsvermögen eines Prismas auch schreiben können als:<br />
A = S dn<br />
dλ
2.4 Gitterspektrographen 9<br />
2.4 Gitterspektrographen<br />
Ein Gitterspektrograph ist analog zum <strong>Prismen</strong>spektrographen aufgebaut, jedoch<br />
befin<strong>de</strong>t sich nun an <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s Prismas ein Gitter. Dieses Gitter habe N Öffnungen<br />
<strong>und</strong> jeweils zwei dieser Öffnungen haben <strong>de</strong>n Abstand d voneinan<strong>de</strong>r.<br />
2.4.1 Winkeldispersion<br />
Da die Spektrale Zerlegung <strong>de</strong>s einfallen<strong>de</strong>n Lichts nun auf <strong>de</strong>r Beugung an diesem<br />
Gitter beruht, benötigen wir die Winkel γ m unter <strong>de</strong>nen die von <strong>de</strong>n Gitteröffnungen<br />
ausgehen<strong>de</strong>n Elementarwellen konstruktiv interferieren.<br />
d<br />
γ m<br />
γ m<br />
mλ<br />
Abbildung 3: Hauptmaxima am Gitter<br />
Um diese Hauptmaxima zu bestimmen, reicht es aus zwei benachbarte Öffnungen zu<br />
betrachten (siehe Abb. 3). Weisen die von diesen Spalten ausgehen<strong>de</strong>n Elementarwellen<br />
in <strong>de</strong>r betrachteten Richtung einen Gangunterschied von mλ, wobei m ∈ Z,<br />
auf, so interferieren sie konstruktiv. Ist diese Bedingung erfüllt, so ist gleichzeitig<br />
<strong>de</strong>r Gangunterschied zwischen zwei beliebigen Öffnungen <strong>de</strong>s Gitters ein Vielfaches<br />
von λ. Damit liegt in dieser Richtung das Hauptmaximum m-ter Ordnung vor. Aus<br />
<strong>de</strong>r Abbildung können wir jetzt die Winkel entnehmen, für die Maxima auftreten:<br />
d sin γ m = mλ<br />
Wir bemerken nun <strong>noch</strong> einmal, dass die Richtung <strong>de</strong>r Maxima natürlich von <strong>de</strong>r<br />
Wellenlänge abhängt <strong>und</strong> wir diese Anordnung somit als Spektrographen verwen<strong>de</strong>n<br />
können. Außer<strong>de</strong>m fällt auf, dass es, insbeson<strong>de</strong>re bei höheren Ordnungen, zu<br />
Überlappungen <strong>de</strong>r Spektren verschie<strong>de</strong>ner Ordnungen kommen kann.<br />
Durch Differentiation <strong>de</strong>r obigen Gleichung nach λ erhalten wir die, bereits für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Prismen</strong>spektrographen <strong>de</strong>finierte, Winkeldispersion D <strong>de</strong>s Gitterspektrographen:<br />
Für kleine Winkel ist dies mit cos γ m ≈ 1:<br />
D = dγ m<br />
dλ = m<br />
(9)<br />
d cos γ m<br />
D = m d
10 3 DURCHFÜHRUNG<br />
2.4.2 Auflösungsvermögen<br />
Auch das Auflösungsvermögen A eines Gitterspektrographen <strong>de</strong>finieren wir analog<br />
zu <strong>de</strong>m <strong>de</strong>s Prismas. Als Kriterium für die Unterscheidbarkeit zweier Wellenlängen<br />
verwen<strong>de</strong>n wir auch hier die Rayleighsche Grenzlage.<br />
Wir benötigen somit die Winkeldifferenz ∆γ, um die sich das nächste Minimum<br />
von <strong>de</strong>m Hauptmaximum m-ter Ordnung unterschei<strong>de</strong>t. Liegt also beim Winkel γ m<br />
ein Hauptmaximum vor, so kommt es bei einem zusätzlichen Gangunterschied von<br />
λ/N zwischen benachbarten Öffnungen zu einem Minimum. Um dies zu begrün<strong>de</strong>n,<br />
betrachten wir zunächst <strong>de</strong>n zusätzlichen Gangunterschied einer, von einer äußeren<br />
Gitteröffnung ausgehen<strong>de</strong>n, Elementarwelle zu einer, die genau von <strong>de</strong>r Gittermitte<br />
ausgeht. Dieser ist nun λ/N · N/2 = λ/2. Damit löschen sich diese bei<strong>de</strong>n Elementarwellen<br />
aus. Man fin<strong>de</strong>t nun zu je<strong>de</strong>r Gitteröffnung genau eine weitere, die einen<br />
Gangunterschied von λ/2 aufweist. Somit liegt ein Minimum vor.<br />
Wir schreiben nun für die Richtung dieses Minimums γ m ′. Zur Berechnung <strong>de</strong>r<br />
Winkeldifferenz ∆γ = γ m − γ m ′ verwen<strong>de</strong>n wir, wie schon beim Maximum, die<br />
geometrischen Beziehungen zwischen zwei Öffnungen <strong>und</strong> schreiben:<br />
d sin γ m − d sin γ m ′ = mλ − (mλ − λ/N) = λ/N<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Additionstheoreme wird dies zu:<br />
( ) ( )<br />
λ<br />
dN = 2cos γm + γ m ′ γm − γ m ′<br />
sin<br />
2<br />
2<br />
Da ∆γ klein ist, nehmen wir nun an, dass γ m + γ m ′ ≈ 2γ m <strong>und</strong> erhalten so:<br />
λ<br />
dN = 2cos γ m sin(∆γ/2)<br />
Da ∆γ klein ist, können wir nun schreiben:<br />
λ<br />
∆γ =<br />
dN cos γ m<br />
Zusammen mit Gl. 9 erhalten wir nun das Auflösungsvermögen A eines Gitters:<br />
A = λ ∆λ = mN<br />
3 Durchführung<br />
3.1 <strong>Prismen</strong>spektrometer<br />
Wir erzeugen, wie in Kap. 2.2 beschrieben, mit einer Quecksilberdampflampe, einer<br />
Kon<strong>de</strong>nsorlinse, einem Spiegel sowie einem Spalt paralleles Licht <strong>und</strong> bil<strong>de</strong>n es mittels<br />
einer weiteren Linse auf einem Okular ab. Mittig ist ein Drehteller angebracht,<br />
auf <strong>de</strong>m später ein Prisma montiert wird. <strong>Das</strong> Okular ist auf einem Schwenkarm<br />
befestigt.<br />
Nun wird für 3 <strong>Prismen</strong> (Kronglas, leichtes Flintglas <strong>und</strong> schweres Flintglas) die<br />
folgen<strong>de</strong> Messreihe durchgeführt:<br />
1. Fa<strong>de</strong>nkreuz <strong>de</strong>s Okulars auf <strong>de</strong>n durchgehen<strong>de</strong>n Strahl stellen <strong>und</strong> Winkel<br />
notieren.
3.2 <strong>Gitterspektrometer</strong> 11<br />
2. Prisma in <strong>de</strong>n Strahl bringen, minimalen Ablenkungswinkel durch Drehen <strong>de</strong>s<br />
Tellers einstellen <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Schwenkarm auf eine <strong>de</strong>r gelben Linien justieren.<br />
Der Winkel wird notiert.<br />
3. Abstand <strong>de</strong>r grünen von <strong>de</strong>r gelben Linie bestimmen.<br />
4. Verengen <strong>de</strong>s Bün<strong>de</strong>lquerschnitts mit einem zweiten Spalt, bis die gelben Linien<br />
gera<strong>de</strong> nicht getrennt sind.<br />
5. Bei vorgesetztem Rotfilter ohne Prisma sein Bild mit Hilfe <strong>de</strong>s Messokulars<br />
ausmessen.<br />
3.2 <strong>Gitterspektrometer</strong><br />
Der Gr<strong>und</strong>aufbau ist <strong>de</strong>r selbe wie zuvor, das parallele Licht trifft aber diesmal senkrecht<br />
auf ein Glasgitter <strong>de</strong>r Breite 15mm. Hierbei führen wir folgen<strong>de</strong> Messungen<br />
für die Ordnungen 1, 2, 3, 4 <strong>und</strong> 8 durch:<br />
1. Ablenkungswinkel <strong>de</strong>r gelben, grünen <strong>und</strong> violetten Linien bestimmen.<br />
2. Bestimmung <strong>de</strong>r Winkeldifferenz zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n gelben sowie zwischen<br />
<strong>de</strong>r grünen <strong>und</strong> einer <strong>de</strong>r gelben Linien.<br />
3. Bestimmung <strong>de</strong>r kleinsten eingeschobenen Spaltblen<strong>de</strong>, bei <strong>de</strong>r die bei<strong>de</strong>n gelben<br />
Linien nicht <strong>mehr</strong> auflösbar sind.<br />
4 Auswertung<br />
4.1 <strong>Prismen</strong>spektrometer<br />
Linse 1 Spalt Linse 2<br />
Prisma<br />
Linse 3<br />
Okular<br />
Abbildung 4: Strahlengang mit Prisma<br />
In <strong>de</strong>n Abb. 4 <strong>und</strong> 5 sind die Strahlengänge mit Prisma <strong>und</strong> für die Vermessung <strong>de</strong>r<br />
Linien mit Rotfilter eingezeichnet.<br />
In Tab. 1 sind einige Werte aus <strong>de</strong>m Praktikumsskript gegeben, die wir im Folgen<strong>de</strong>n<br />
benutzen wollen.
12 4 AUSWERTUNG<br />
Rotfilter<br />
Linse 3<br />
Linse 1 Spalt Linse 2 Spalt<br />
Okular<br />
Abbildung 5: Strahlengang mit Rotfilter<br />
λ i Wellenlänge [nm] Farbe<br />
1 573,07 gelb<br />
2 576,96 gelb<br />
3 546,07 grün<br />
5 491,60 blaugrün<br />
4 435,84 blau<br />
5 407,78 violett<br />
Tabelle 1: Einige <strong>de</strong>r bekannten Wellenlänge <strong>de</strong>s Hg-Spektrums<br />
Nun können wir die gemessene Differenz ∆x zwischen <strong>de</strong>n Linien mittels <strong>de</strong>r Formel<br />
(siehe Abb. 6)<br />
∆x<br />
e<br />
= tan ∆δ<br />
in die Winkeldifferenz umrechnen. e bezeichnet hierbei <strong>de</strong>n Abstand <strong>de</strong>r 3. Linse<br />
vom Okular.<br />
Nun ist die Differenz <strong>de</strong>r Wellenlängen zwischen gelb <strong>und</strong> grün recht klein, wir<br />
können also in guter Näherung annehmen, dass<br />
dn<br />
dλ<br />
= const.<br />
⇒<br />
∆δ12<br />
∆λ 12<br />
= ∆δ 13<br />
= const.<br />
∆λ 13<br />
Damit erhalten wir folgen<strong>de</strong> Werte:<br />
⇒ ∆δ 12 = ∆λ 12<br />
∆λ 13<br />
· ∆δ 13<br />
∆δ 12Krongl. = 0,03(12) ◦<br />
∆δ 12Krongl. = 1,14(12) ◦ (auf Basis <strong>de</strong>r blauen Linie)<br />
∆δ 12l F lintgl.<br />
= 0,10(12) ◦<br />
∆δ 12schw.F lintgl.<br />
= 0,02(12) ◦<br />
Der Wert auf Basis <strong>de</strong>r blauen Linie weicht sehr stark ab. Dies liegt an <strong>de</strong>r Annahme<br />
<strong>de</strong>r konstanten Dispersion. Er wird nicht weiter verwen<strong>de</strong>t.
4.1 <strong>Prismen</strong>spektrometer 13<br />
λ + ∆λ<br />
B<br />
∆δ<br />
∆x<br />
λ<br />
e<br />
Abbildung 6: Schema zur Berechnung <strong>de</strong>r Winkeldifferenz<br />
Außer<strong>de</strong>m können wir mit <strong>de</strong>r oben gemachten Annahme die Dispersion D = ∆δ13<br />
∆λ 13<br />
berechnen. Die Werte sind in Tab. 2 zusammen mit <strong>de</strong>n Herstellerangaben 1 dargestellt.<br />
D [10 6 ◦ /m]<br />
Herst. [10 6 ◦ /m]<br />
Kronglas (N-BK7) 13(2) 4.33<br />
leichtes Flintglas (N-F2) 47(2) 10.3<br />
schweres Flintglas (N-SF10) 10(2) 21.8<br />
Tabelle 2: Die gemessenen Dispersionen<br />
Mit <strong>de</strong>r Formel<br />
dn<br />
dλ = D cos((δ 1 + ε)/2)<br />
2sin(ε/2)<br />
erhalten wir einen Zusammenhang zwischen <strong>de</strong>r Dispersion <strong>und</strong> <strong>de</strong>r Winkeldispersion.<br />
Hier ist ε = 60 ◦ <strong>de</strong>r Innenwinkel <strong>de</strong>s Prismas <strong>und</strong> δ 1 die Ablenkung <strong>de</strong>r ersten<br />
gelben Linie. Die Ergebnisse sind:<br />
dn<br />
∣ = 7.1(9) · 10 6 mm −1<br />
dλ Krongl<br />
dn<br />
∣ = 2.3(4) · 10 7 mm −1<br />
dλ l Flintgl<br />
1 Lei<strong>de</strong>r stellt dieser auf http://www.linos.com/ zum momentanen Zeitpunt (13.02.2007) keine<br />
Daten <strong>mehr</strong> zur Verfügung. Auch auf <strong>de</strong>r Praktikumsseite war – entgegen <strong>de</strong>r Aussage im Skript –<br />
ebenfalls nichts zu fin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> für <strong>de</strong>n von Linos angebotenten Glassmanager fehlte uns das Geld.<br />
Daher verweisen wir an dieser Stelle auf das Vorgängeprotokoll von Daniel Scholz <strong>und</strong> Hauke<br />
Rohmeyer von http://www.<strong>mehr</strong>-<strong>davon</strong>.<strong>de</strong>/content/protokolle/in<strong>de</strong>x.html; 13.02.2007
14 4 AUSWERTUNG<br />
4.1.1 Spaltbreite<br />
dn<br />
∣ = 5(1) · 10 6 mm −1<br />
dλ s Flintgl<br />
Nun wollen wir die Spaltbreite d bestimmen. Hierzu müssen wir die gemessene<br />
Breite durch die Vergrößerung teilen. Diese erhalten wir durch<br />
Mit<br />
v =<br />
Bildweite<br />
Gegenstandsweite = f 2<br />
Bildgröße<br />
= 1.73(2) =<br />
f 3 − f Ok Gegenstandsgröße .<br />
d = d mess /v<br />
d s Flintgl = 3,7(2) · 10 −4 m<br />
bekommen wir die gewünschten Werte. Die an<strong>de</strong>ren bei<strong>de</strong>n Gläser fehlen, da wir<br />
dort die bei<strong>de</strong>n gelben Linien nie auflösen konnten. Es war nur eine einzige, breite<br />
zu beobachten.<br />
4.1.2 Auflösungsvermögen <strong>de</strong>s Spektrometers<br />
Schließlich können wir das Auflösungsvermögen berechnen. Hierzu betrachten wir<br />
die, in <strong>de</strong>r Theorie hergeleitete Formel<br />
A =<br />
2d<br />
cos((δ 1 + ε)/2) sin(ε/2)dn dλ<br />
A theoret. = 3800(800).<br />
Der Wert ergibt sich nur aus <strong>de</strong>m Wert für das schwere Flintglas.<br />
In <strong>de</strong>r Durchführung haben wir <strong>de</strong>n Spalt so eng gestellt, dass die gelben Linien<br />
gera<strong>de</strong> nicht <strong>mehr</strong> aufgelöst wur<strong>de</strong>n. Damit haben wir also ein minimales Auflösungsvermögen<br />
von<br />
Über die hergeleitete Formel<br />
A min = λ<br />
∆λ = λ 1<br />
λ 1 − λ 2<br />
= 274.5<br />
A = S dn<br />
dλ<br />
<strong>und</strong> die Annahme, dass die gesamte Länge <strong>de</strong>s Prismas, also S = 4.9cm (bzw. 5.9<br />
beim schweren Flintglas), beleuchet wird, erhalten wir mit <strong>de</strong>n eben berechneten<br />
Dispersionswerten:<br />
A maxKrongl = 35(5) · 10 4<br />
A maxl F lintgl<br />
= 11(3) · 10 5<br />
A maxs F lintgl<br />
= 31(6) · 10 4<br />
Damit können wir nun ebenfalls die kleinste <strong>noch</strong> auflösbare Wellenlängendifferenz<br />
bei gelben Licht bestimmen:<br />
λ 1<br />
∆λ min =<br />
A max<br />
∆λ minKrongl = 0.00165nm<br />
∆λ minl F lintgl<br />
= 0.000520nm<br />
∆λ mins F lintgl<br />
= 0.00187nm
4.2 <strong>Gitterspektrometer</strong> 15<br />
Diese Werte sind natürlich völliger Irrsinn <strong>und</strong> haben keinerlei Wert. Die große<br />
Abweichung von realen Werten im Bereich von 0.1nm ist dadurch zu erklären,<br />
dass bereits die Dispersion <strong>und</strong> Winkeldispersion um eine Zehnerpotenz abwich<br />
<strong>und</strong> <strong>mehr</strong>fach multiplikativ einging. Woher diese Abweichung kommt, ist uns nicht<br />
klar.<br />
4.2 <strong>Gitterspektrometer</strong><br />
4.2.1 Ablenkwinkel<br />
Analog zum <strong>Prismen</strong>spektrometer berechnen wir die Ablenkwinkel. Die Ergebnisse<br />
sind in Tab. 3 angegeben.<br />
Ordnung δ 12 = ∆α[ ◦ ] δ 13 = ∆β[ ◦ ] δ 14 [ ◦ ]<br />
1 0.0153 0.1842 0.7605<br />
2 0.0256 0.3581 1.5071<br />
3 0.0324 0.5167 2.3383<br />
4 0.0784 0.7332 3.1073<br />
8 0.1006 1.5633 4.1162<br />
Tabelle 3: Die Ablenkwinkel beim <strong>Gitterspektrometer</strong><br />
4.2.2 Gitterkonstante<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Beziehung<br />
sin(δ k ) = kλ/d (10)<br />
können wir die Gitterkonstante d bestimmen. Hierzu haben wir kλ 1 gegen sin(δ k )<br />
in Abb. 7 linear gefittet. <strong>Das</strong> Ergebnis ist<br />
d = 1.1(2) · 10 −5 m.<br />
Der Fehler resultiert aus <strong>de</strong>m Fitverfahren von gnuplot.<br />
4.2.3 Die Wellenlängendifferenz<br />
Analog zum Prisma verwen<strong>de</strong>n wir erneut die Beziehung bei konstanter Winkeldispersion<br />
bei kleinen Wellenlängen:<br />
⇒ ∆λ 12 = ∆λ 13<br />
· ∆δ 12 = ∆λ 13 · ∆α<br />
∆δ 13 ∆β<br />
Damit erhalten wir nun folgen<strong>de</strong>n Mittelwert:<br />
∆λ 12 = 2.6(3)nm<br />
Die Werte <strong>de</strong>r Einzelmessungen fin<strong>de</strong>n sich in Tab. 4.
16 5 EINORDNUNG DER ERGEBNISSE<br />
4.2.4 <strong>Das</strong> Auflösungsvermögen<br />
Mit Hilfe <strong>de</strong>r Gleichung A := λ/∆λ können wir das tatsächliche Auflösungsvermögen<br />
bei <strong>de</strong>r gelben Doppellinie zu A = 274.4 bestimmen. <strong>Das</strong> theoretische Auflösungsvermögen<br />
erhalten wir dagegen mittels<br />
A theo = kN = k d min<br />
d .<br />
Für die erste <strong>und</strong> achte Ordnung konnten wir die kleinste Spaltbreite, bei <strong>de</strong>r gera<strong>de</strong><br />
nicht <strong>mehr</strong> aufgelöst wird nicht bestimmen, da im ersten Fall die Linien nie zu<br />
trennen waren <strong>und</strong> im zweiten die Intensität zu schwach war. Die an<strong>de</strong>ren 3 sind:<br />
A theo,2 = 272<br />
A theo,3 = 204<br />
A theo,4 = 181<br />
Die Werte weichen um bis zu 33% ab, wobei <strong>de</strong>r am besten zu erkennen<strong>de</strong> mit 272<br />
auch am nächsten am theoretischen Wert liegt. Für das maximale Auflösungsvermögen<br />
setzen wir in die Formel d min = 1.5cm ein, die Breite <strong>de</strong>s Gitters. Damit<br />
ergibt sich:<br />
A max = A max,1 = 1363<br />
4.2.5 Wellenlänge <strong>de</strong>r blauen Linie<br />
Wir berechnen nun mittels <strong>de</strong>r Gl. 10 <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Messwerten die Wellenlänge <strong>de</strong>r<br />
blauen Linie 2 . Der Winkel im Sinus ergibt sich durch Subtraktion <strong>de</strong>s Winkels <strong>de</strong>r<br />
gelben Linie <strong>und</strong> <strong>de</strong>m errechneten δ 14 . Erneut fitten wir linear. <strong>Das</strong> Ergebnis ist in<br />
Abb. 8 zu fin<strong>de</strong>n. Als Anstieg erhalten wir:<br />
λ blau = 471(91)nm<br />
Damit liegen wir ca. 8% entfernt vom Literaturwert.<br />
5 Einordnung <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>s <strong>Prismen</strong>spektrometers können nicht überzeugen. Bereits die Dispersion<br />
weicht um gut eine Zehnerpotenz von <strong>de</strong>n Literaturwerten ab. Dies zieht<br />
sich durch alle Rechnungen <strong>de</strong>s <strong>Prismen</strong>spektrometers, bis schließlich die Berechnung<br />
<strong>de</strong>r minimal aufzulösen<strong>de</strong>n Wellenlänge ein völlig unbrauchbares Resultat liefert.<br />
Die Werte <strong>de</strong>s <strong>Gitterspektrometer</strong>s sind dagegen recht nahe an <strong>de</strong>n bekannten Zahlen.<br />
Dies wur<strong>de</strong> bereits im Versuch <strong>de</strong>utlich, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r 2. Teil wesentlich einfacher<br />
von <strong>de</strong>r Hand ging.<br />
Die Einstellung <strong>de</strong>s Prismas erwies sich als äußert kompliziert <strong>und</strong> trotz einiger Versuche<br />
konnten die zu erwarten<strong>de</strong>n 2 gelben Linien nicht ausgemacht wer<strong>de</strong>n. Dieser<br />
Versuch ist ein<strong>de</strong>utig zu lang. Eine Messung mit einem Prisma wür<strong>de</strong> ausreichen<br />
<strong>und</strong> auch die Beschränkung auf einige <strong>de</strong>r Auswertungspunkte wäre genug. Weiterhin<br />
könnte die Praktikumsanleitung ein wenig <strong>de</strong>taillierter auf die zu messen<strong>de</strong>n<br />
Größen eingehen, da man sonst ohne Vorgängerprotokolle <strong>und</strong> eine bereits vorher<br />
geschriebene Auswertung mit Sicherheit 60% <strong>de</strong>r Messungen schlichtweg nicht<br />
durchführt.<br />
war.<br />
2 Wir berechnen nicht die violette Linie, da diese nicht bei allen Ordnungen sauber zu erkennen
17<br />
A Tabellen <strong>und</strong> Grafiken<br />
5e-06<br />
4.5e-06<br />
4e-06<br />
Messwerte<br />
lineare Regression<br />
klambda1[m]<br />
3.5e-06<br />
3e-06<br />
2.5e-06<br />
2e-06<br />
1.5e-06<br />
1e-06<br />
5e-07<br />
0.05<br />
0.1<br />
0.15<br />
0.2<br />
0.25<br />
sin(δ)[−]<br />
0.3<br />
0.35<br />
0.4<br />
0.45<br />
Abbildung 7: Fit zur Bestimmung <strong>de</strong>r Gitterkonstanten<br />
Ordnung ∆λ 12<br />
1 2,750 · 10 −09<br />
2 2,357 · 10 −09<br />
3 2,069 · 10 −09<br />
4 3,530 · 10 −09<br />
8 2,124 · 10 −09<br />
Tabelle 4: Die einzelnen Werte <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>r Wellenlängendifferenz
18 A TABELLEN UND GRAFIKEN<br />
0.35<br />
0.3<br />
Messwerte<br />
lineare Regression<br />
0.25<br />
sin(δ)[−]<br />
0.2<br />
0.15<br />
0.1<br />
0.05<br />
0<br />
0<br />
100000<br />
200000<br />
300000<br />
400000<br />
500000<br />
600000<br />
700000<br />
800000<br />
k/d[m −1 ]<br />
Abbildung 8: Fit zur Bestimmung <strong>de</strong>r Wellenlänge <strong>de</strong>r blauen Linie