Einkaufen in Meckenheim - Meckenheimer Verbund eV
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Freiraum erhalten, Flächenverbrauch stoppen, Zentren stärken...<br />
In <strong>Meckenheim</strong> schickt man sich nunmehr<br />
an, alle diese Fehlentwicklungen<br />
nachzuholen. Mit der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />
E<strong>in</strong>zelhandelszentrum <strong>in</strong> Merl-Ste<strong>in</strong>büchel<br />
mit Ansiedlung e<strong>in</strong>es Vollsortimenters sowie<br />
e<strong>in</strong>es Discounters geht man hier den<br />
Weg, neben den vorhandenen Zentren<br />
<strong>in</strong> der Altstadt und am Neuen Markt e<strong>in</strong><br />
weiteres, flächen<strong>in</strong>tensives E<strong>in</strong>zelhandelszentrum<br />
zu erschließen. Das kann bei<br />
e<strong>in</strong>er zu erwartenden Gesamthandelsfläche<br />
von nicht unter 2.200 m² nicht ohne<br />
gravierende Auswirkungen auf die vorhandenen<br />
Zentren bleiben.<br />
Die geltenden rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
der Baunutzungsverordnung<br />
gehen davon aus, dass E<strong>in</strong>zelhandelsvorhaben<br />
von rund 700 m² Verkaufsfläche<br />
bzw. 1.200 m² Geschossfläche überörtliche<br />
Wirkungen entfalten. Da neue Vorhaben<br />
sich nach Darstellung der Betreiber<br />
aus ökonomischen Gründen kaum noch<br />
unterhalb dieser Schwelle bewegen können,<br />
entsteht e<strong>in</strong> zunehmender überörtlicher<br />
Koord<strong>in</strong>ierungsbedarf zur Sicherung<br />
der Versorgungsfunktion der Ortskerne.<br />
Erst recht wird dieser Bedarf deutlich,<br />
wenn man die geplante Ansiedlung e<strong>in</strong>es<br />
Outlet-Centers im Gewerbegebiet <strong>in</strong><br />
Grafschaft-R<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>er projektierten<br />
Verkaufsfläche von ca. 25.000 m² mit <strong>in</strong><br />
Betracht zieht.<br />
Insgesamt ist festzustellen, dass durch<br />
die auf die jeweilige kommunale Körperschaft<br />
isolierte Politik zur Ansiedlung von<br />
E<strong>in</strong>zelhandel an den Grundfesten der vorhandenen<br />
regionalen Versorgungsstrukturen<br />
gerüttelt wird. Die Nachteile für die<br />
Funktionsfähigkeit und Attraktivität unserer<br />
Ortskerne liegen auf der Hand, werden jedoch<br />
beiseite gewischt.<br />
Die Frage nach Alternativen drängt sich<br />
auf. <strong>Meckenheim</strong> hat e<strong>in</strong>e funktionierende<br />
Versorgungssituation. Schwachstellen<br />
s<strong>in</strong>d die Nahversorgungslage <strong>in</strong> Merl-<br />
Ste<strong>in</strong>büchel und – mit Abstrichen – <strong>in</strong><br />
Altendorf-Ersdorf. Hier kann e<strong>in</strong>e gezielte<br />
Verbesserung erreicht werden, <strong>in</strong>dem gezielt<br />
nach stadtteilgerechten, bedarfsorientierten<br />
Lösungen gesucht wird. Hierfür gibt<br />
es zahlreiche Beispiele <strong>in</strong> Deutschland.<br />
Nahezu jeder große Lebensmittelkonzern<br />
von Edeka bis REWE hat Konzepte für e<strong>in</strong>e<br />
stadtteilbezogene E<strong>in</strong>zelhandelsversorgung<br />
mit Verkaufsflächen <strong>in</strong> der Größenordnung<br />
von 400 m². Darüber h<strong>in</strong>aus gibt<br />
es weitere, vor allem im ländlichen Raum<br />
sehr erfolgreiche Anbieter. Beispiele s<strong>in</strong>d<br />
hier die MARKANT-Gruppe, die bundesweit<br />
größte E<strong>in</strong>kaufs- und Dienstleistungskooperative<br />
und die KOMM-In-Zentren mit<br />
ihrem multifunktionalen E<strong>in</strong>kauf-, Dienstleistungs-<br />
und Servicekonzept.<br />
E<strong>in</strong> Beispiel sei hier konkret benannt:<br />
der „IK-Ihr Kaufmann-Markt“ <strong>in</strong> Jülich-Barmen.<br />
In der 1.400 E<strong>in</strong>wohner zählenden<br />
Geme<strong>in</strong>de hat man sich nicht die Frage<br />
gestellt: „Was kann me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de für<br />
mich tun?“, sondern „Was kann ich für<br />
<strong>E<strong>in</strong>kaufen</strong> <strong>in</strong> <strong>Meckenheim</strong><br />
K<strong>in</strong>der brauchen Natur! „Leben wie die Indianer“ war das Motto der Waldtage 2008 bei der NABU-<br />
Stadtranderholung <strong>in</strong> <strong>Meckenheim</strong>. Foto: Anita Borhau-Karsten<br />
me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de tun?“ Entstanden ist hieraus<br />
e<strong>in</strong>e Initiative für das DorV-Zentrum<br />
(Dienstleistung und Rundum-Versorgung).<br />
E<strong>in</strong> Zukunftsprojekt im Rahmen des demografischen<br />
Wandels, befanden das<br />
Städte-Netzwerk und das M<strong>in</strong>isterium für<br />
Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />
<strong>in</strong> NRW, sowie die Robert-Jungk-Stiftung<br />
aus Salzburg. Ihnen war die DorV-Idee<br />
den dritten Platz beim Robert-Jungk-Preis<br />
2005 wert. Die nach dem Zukunftsforscher<br />
benannte Auszeichnung spielte dem Nahversorger<br />
15.000,- € <strong>in</strong> die Kasse. Auf 165<br />
m² Fläche werden hier jährlich 400.000,-<br />
€ umgesetzt und mit 7 Teilzeitkräften bei<br />
Durchschnittse<strong>in</strong>käufen von 5 – 6 € ca.<br />
6.000 Kunden im Monat bedient.<br />
Sie fragen sich, was das alles mit Freiraumerhalt<br />
und Naturschutz zu tun hat?<br />
Bei den immer knapper werdenden Freiraumflächen<br />
wird es immer schwieriger,<br />
naturnahe Freiräume <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zusammenhängenden<br />
Fläche zu erhalten, die<br />
unseren wildlebenden Tier- und Pflanze-<br />
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