09.11.2012 Aufrufe

Einkaufen in Meckenheim - Meckenheimer Verbund eV

Einkaufen in Meckenheim - Meckenheimer Verbund eV

Einkaufen in Meckenheim - Meckenheimer Verbund eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Freiraum erhalten, Flächenverbrauch stoppen, Zentren stärken...<br />

In <strong>Meckenheim</strong> schickt man sich nunmehr<br />

an, alle diese Fehlentwicklungen<br />

nachzuholen. Mit der E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es<br />

E<strong>in</strong>zelhandelszentrum <strong>in</strong> Merl-Ste<strong>in</strong>büchel<br />

mit Ansiedlung e<strong>in</strong>es Vollsortimenters sowie<br />

e<strong>in</strong>es Discounters geht man hier den<br />

Weg, neben den vorhandenen Zentren<br />

<strong>in</strong> der Altstadt und am Neuen Markt e<strong>in</strong><br />

weiteres, flächen<strong>in</strong>tensives E<strong>in</strong>zelhandelszentrum<br />

zu erschließen. Das kann bei<br />

e<strong>in</strong>er zu erwartenden Gesamthandelsfläche<br />

von nicht unter 2.200 m² nicht ohne<br />

gravierende Auswirkungen auf die vorhandenen<br />

Zentren bleiben.<br />

Die geltenden rechtlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

der Baunutzungsverordnung<br />

gehen davon aus, dass E<strong>in</strong>zelhandelsvorhaben<br />

von rund 700 m² Verkaufsfläche<br />

bzw. 1.200 m² Geschossfläche überörtliche<br />

Wirkungen entfalten. Da neue Vorhaben<br />

sich nach Darstellung der Betreiber<br />

aus ökonomischen Gründen kaum noch<br />

unterhalb dieser Schwelle bewegen können,<br />

entsteht e<strong>in</strong> zunehmender überörtlicher<br />

Koord<strong>in</strong>ierungsbedarf zur Sicherung<br />

der Versorgungsfunktion der Ortskerne.<br />

Erst recht wird dieser Bedarf deutlich,<br />

wenn man die geplante Ansiedlung e<strong>in</strong>es<br />

Outlet-Centers im Gewerbegebiet <strong>in</strong><br />

Grafschaft-R<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>er projektierten<br />

Verkaufsfläche von ca. 25.000 m² mit <strong>in</strong><br />

Betracht zieht.<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass durch<br />

die auf die jeweilige kommunale Körperschaft<br />

isolierte Politik zur Ansiedlung von<br />

E<strong>in</strong>zelhandel an den Grundfesten der vorhandenen<br />

regionalen Versorgungsstrukturen<br />

gerüttelt wird. Die Nachteile für die<br />

Funktionsfähigkeit und Attraktivität unserer<br />

Ortskerne liegen auf der Hand, werden jedoch<br />

beiseite gewischt.<br />

Die Frage nach Alternativen drängt sich<br />

auf. <strong>Meckenheim</strong> hat e<strong>in</strong>e funktionierende<br />

Versorgungssituation. Schwachstellen<br />

s<strong>in</strong>d die Nahversorgungslage <strong>in</strong> Merl-<br />

Ste<strong>in</strong>büchel und – mit Abstrichen – <strong>in</strong><br />

Altendorf-Ersdorf. Hier kann e<strong>in</strong>e gezielte<br />

Verbesserung erreicht werden, <strong>in</strong>dem gezielt<br />

nach stadtteilgerechten, bedarfsorientierten<br />

Lösungen gesucht wird. Hierfür gibt<br />

es zahlreiche Beispiele <strong>in</strong> Deutschland.<br />

Nahezu jeder große Lebensmittelkonzern<br />

von Edeka bis REWE hat Konzepte für e<strong>in</strong>e<br />

stadtteilbezogene E<strong>in</strong>zelhandelsversorgung<br />

mit Verkaufsflächen <strong>in</strong> der Größenordnung<br />

von 400 m². Darüber h<strong>in</strong>aus gibt<br />

es weitere, vor allem im ländlichen Raum<br />

sehr erfolgreiche Anbieter. Beispiele s<strong>in</strong>d<br />

hier die MARKANT-Gruppe, die bundesweit<br />

größte E<strong>in</strong>kaufs- und Dienstleistungskooperative<br />

und die KOMM-In-Zentren mit<br />

ihrem multifunktionalen E<strong>in</strong>kauf-, Dienstleistungs-<br />

und Servicekonzept.<br />

E<strong>in</strong> Beispiel sei hier konkret benannt:<br />

der „IK-Ihr Kaufmann-Markt“ <strong>in</strong> Jülich-Barmen.<br />

In der 1.400 E<strong>in</strong>wohner zählenden<br />

Geme<strong>in</strong>de hat man sich nicht die Frage<br />

gestellt: „Was kann me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de für<br />

mich tun?“, sondern „Was kann ich für<br />

<strong>E<strong>in</strong>kaufen</strong> <strong>in</strong> <strong>Meckenheim</strong><br />

K<strong>in</strong>der brauchen Natur! „Leben wie die Indianer“ war das Motto der Waldtage 2008 bei der NABU-<br />

Stadtranderholung <strong>in</strong> <strong>Meckenheim</strong>. Foto: Anita Borhau-Karsten<br />

me<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de tun?“ Entstanden ist hieraus<br />

e<strong>in</strong>e Initiative für das DorV-Zentrum<br />

(Dienstleistung und Rundum-Versorgung).<br />

E<strong>in</strong> Zukunftsprojekt im Rahmen des demografischen<br />

Wandels, befanden das<br />

Städte-Netzwerk und das M<strong>in</strong>isterium für<br />

Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport<br />

<strong>in</strong> NRW, sowie die Robert-Jungk-Stiftung<br />

aus Salzburg. Ihnen war die DorV-Idee<br />

den dritten Platz beim Robert-Jungk-Preis<br />

2005 wert. Die nach dem Zukunftsforscher<br />

benannte Auszeichnung spielte dem Nahversorger<br />

15.000,- € <strong>in</strong> die Kasse. Auf 165<br />

m² Fläche werden hier jährlich 400.000,-<br />

€ umgesetzt und mit 7 Teilzeitkräften bei<br />

Durchschnittse<strong>in</strong>käufen von 5 – 6 € ca.<br />

6.000 Kunden im Monat bedient.<br />

Sie fragen sich, was das alles mit Freiraumerhalt<br />

und Naturschutz zu tun hat?<br />

Bei den immer knapper werdenden Freiraumflächen<br />

wird es immer schwieriger,<br />

naturnahe Freiräume <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er zusammenhängenden<br />

Fläche zu erhalten, die<br />

unseren wildlebenden Tier- und Pflanze-<br />

59

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!