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Mehr wissen, befreit aufatmen<br />

Aktiv leben<br />

mit Asthma


Vorwort<br />

Sie leiden unter Asthma!<br />

Asthma zählt heute zu den am besten zu behandelnden Krankheiten.<br />

Ich verspreche Ihnen, dass Sie keine oder so gut wie keine Beschwerden durch<br />

Ihr Asthma haben müssen. Der Erfolg der Behandlung liegt in Ihrer Hand!<br />

Inhalieren Sie regelmäßig, auch wenn die Beschwerden verschwunden sind!<br />

Achten Sie darauf, richtig zu inhalieren!<br />

Treten trotzdem Beschwerden auf, bitten Sie Ihren Arzt<br />

✔ zu überprüfen, ob Sie richtig inhalieren, ob<br />

✔ ein Auslöser beseitigt werden muss, oder ob<br />

✔ die Behandlung vorübergehend oder dauerhaft verstärkt werden muss!<br />

Als Team sind Sie und Ihr Arzt im Kampf gegen das Asthma unschlagbar!<br />

Ihr<br />

Dr. Thomas Hausen<br />

Sie haben Asthma? Das sollten Sie wissen.<br />

Liebe Patientin, lieber Patient,<br />

Ihr Arzt hat bei Ihnen Asthma festgestellt und Ihnen dazu sicher schon viele<br />

Informationen vermittelt. Vermutlich sind Sie aber immer noch besorgt<br />

und grübeln: „Warum bin ich erkrankt? Wie wird sich mein Alltag verändern?<br />

Was kann ich gegen meine Beschwerden tun?“<br />

Das sind berechtigte Fragen, auf die Ihnen unsere Broschüre kompakte,<br />

leicht verständliche Antworten gibt. Denn je besser Sie Ihre Krankheit verstehen,<br />

desto leichter ist sie in den Griff zu bekommen. Vor allem sollten Sie wissen:<br />

Wenn Asthma optimal behandelt wird, lässt sich damit ein ganz normales<br />

Leben führen. Gut informiert haben Sie – in Abstimmung mit dem Arzt – auch<br />

viele Möglichkeiten, selbst aktiv etwas dafür zu tun.<br />

Wir wünschen Ihnen, dass Sie bald wieder befreit aufatmen können.<br />

Ihre<br />

<strong>MEDA</strong> <strong>Pharma</strong> GmbH & Co. KG<br />

2 3


Asthma – was ist das eigentlich?<br />

Wenn die Diagnose Asthma gestellt wird, macht sich bei den meisten<br />

Betroffenen erstmal Unsicherheit breit. „Was heißt das genau?“, fragen sie<br />

sich. Hier ist zunächst eine knappe Erklärung, die wir in den nächsten<br />

Kapiteln vertiefen werden.<br />

Asthma ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege,<br />

die durch eine Verengung und gleichzeitige Überempfi ndlichkeit<br />

der Bronchien gegenüber Reizstoffen oder Allergien auslösenden<br />

Substanzen gekennzeichnet ist. Häufi g tritt es besonders in der Nacht<br />

oder in den frühen Morgenstunden auf.<br />

Diese Verengung der Luftwege hat natürlich Folgen. Welche das sind, beschreibt<br />

der Begriff „Asthma“ selbst schon recht genau. Er bedeutet in etwa „schweres<br />

Atmen“ oder „Keuchen“ und stammt aus dem Griechischen. Denn die Krankheit<br />

ist gekennzeichnet durch anfallsartig auftretende Symptome wie Luftnot,<br />

Husten, pfeifende Atemgeräusche und ein Engegefühl im Brustkorb.<br />

Wenn einem so extrem die Puste wegbleibt, macht das natürlich Angst. Doch<br />

Ärzte entwarnen: Mit der richtigen Therapie können die meisten Asthmatiker<br />

ihren Beschwerden effektiv vorbeugen oder sie lindern – und ein ganz normales<br />

Leben führen.<br />

Die Atmung: Luft heißt Leben<br />

Halten Sie mal die Luft an. Sie werden merken: Das gelingt Ihnen höchstens für<br />

wenige Minuten. Aus gutem Grund, denn unser Körper braucht den in der Luft<br />

enthaltenen Sauerstoff zum Leben. Schon eine kurze Unterbrechung der Atmung<br />

kann zu dauerhaften Schäden oder sogar zum Tod führen.<br />

Atmen wir ein, gelangt die Luft zunächst in Nase und Mund, dann über den<br />

Rachen und den Kehlkopf in die Luftröhre. Sie gabelt sich in einen linken und<br />

rechten Hauptbronchus. Jeder dieser beiden Hauptbronchien tritt in einen der<br />

beiden Lungenfl ügel ein und verästelt sich dort in immer schmaler werdende,<br />

ebenfalls röhrenförmige Bronchien. Das sieht ähnlich aus wie bei einem Baum,<br />

den man auf den Kopf gestellt hat, weshalb man auch vom Bronchialbaum<br />

spricht. Aneinandergereiht ergeben die Röhren übrigens eine Gesamtlänge von<br />

700 Metern!<br />

Lunge und Bronchialbaum<br />

Großer Bronchus<br />

Kleine Bronchien<br />

4 5<br />

Zwerchfell<br />

Luftröhre<br />

Rippen<br />

Lungenfl ügel<br />

Quelle: www.admit-online.info


Die Bronchien münden schließlich in feinste Zweige, die Bronchiolen. An<br />

deren Ende befi nden sich traubenförmig angeordnet die kleinen, sackartigen<br />

Lungenbläschen (Alveolen). Sie sind der Ort des lebenswichtigen Gasaustausches:<br />

Sauerstoff wird hier aus der Luft ins Blut übernommen – und<br />

umgekehrt Kohlendioxid aus dem Blut in die Luft abgegeben.<br />

Die Lunge – unser Sauerstoff-Spezialist<br />

Ohne sie geht in Sachen Atmung gar nichts: Unsere Lunge versorgt<br />

den Körper mit Sauerstoff. Ihre zwei Flügel liegen – geschützt durch die<br />

Rippen – im Brustkorb. Nach unten hin trennt sie das Zwerchfell vom<br />

Bauchraum ab.<br />

Unsere Lunge steht über die Atemwege ständig in Kontakt mit der Umwelt.<br />

Mit der eingeatmeten Luft gelangen natürlich auch unerwünschte Fremdstoffe<br />

in die Atemwege, die wieder hinaustransportiert werden müssen. Dafür sorgt<br />

die Schleimhaut, die unsere Bronchien innen auskleidet. Sie produziert einen<br />

Schleimfi lm, an dem Fremdkörper, Krankheitserreger und Schmutz kleben<br />

bleiben. Außerdem ist sie mit feinen Flimmerhärchen ausgestattet. Durch deren<br />

koordiniertes, kontinuierliches Schlagen werden der Schleim und an<br />

ihm haftende Stoffe in Richtung Mund befördert. Gefahr gebannt!<br />

So funktioniert der Gasaustausch<br />

Die Hauptaufgabe unserer Lunge ist die Aufnahme von lebenswichtigem<br />

Sauerstoff und die Abgabe von überschüssigem Kohlendioxid. Dieser Prozess<br />

wird Gasaustausch genannt und fi ndet in den Lungenbläschen statt.<br />

Jedes der zarten, dünnwandigen Lungenbläschen wird dazu von einem<br />

dichten Netz feinster Gefäße (Kapillaren) umsponnen. Hier kann der eingeatmete<br />

Sauerstoff ins Blut übertreten und über die Arterien schließlich in die Zellen<br />

des Körpers gelangen – wo er bei Verbrennungsvorgängen zur Energiegewinnung<br />

benötigt wird. Im Austausch nimmt das Blut aus den Zellen Kohlendioxid<br />

(ein Abfallprodukt der Energiegewinnung) mit und transportiert es zu den<br />

Lungenbläschen. Dort wird das Kohlendioxid an die Luft abgegeben – und dann<br />

per Ausatmung entsorgt.<br />

Funktion der Bronchien<br />

Kohlendioxid wird<br />

aufgenommen und<br />

ausgeatmet<br />

Bronchienverzweigung<br />

Lungenbläschen<br />

umgeben von Blutgefäßen<br />

Sauerstoff wird<br />

ins Blut abgegeben<br />

6 7


Die Atmung verstehen<br />

Jeder von uns atmet etwa 15- bis 20-mal pro Minute ein und aus. Das geschieht<br />

völlig automatisch. Die Bewegungen der dafür nötigen Atemmuskulatur<br />

(u. a. Zwischenrippenmuskeln, Brust- und Bauchmuskeln, Zwerchfell) werden<br />

vorwiegend vom Atemzentrum im Gehirn gesteuert.<br />

Beim Einatmen werden mit Hilfe der Atemmuskulatur die Rippen angehoben,<br />

die vor dem Einatmungsprozess quasi aufeinander liegen. Dadurch wird der<br />

Brustkorb größer. Unser Haupt-Atemmuskel, das kuppelförmig in den Brustraum<br />

vorgewölbte Zwerchfell, zieht sich zusammen, fl acht dadurch ab und erweitert<br />

so ebenfalls den Brustraum. Die Folge: Lungenfl ügel werden gedehnt, ein<br />

Unterdruck entsteht, Luft wird angesogen. Beim Ausatmen entspannt sich die<br />

Atemmuskulatur wieder: Der Brustraum verkleinert sich und presst die Luft aus<br />

der Lunge.<br />

Wissen kompakt<br />

Einatmen Ausatmen<br />

Luft wird angesogen Luft wird ausgepresst<br />

Das Zwerchfell zieht sich<br />

zusammen und fl acht sich ab<br />

Ohne zu atmen, können wir nur wenige Minuten überleben.<br />

Ein Erwachsener atmet in Ruhe circa 15- bis 20-mal pro Minute aus. Pro<br />

Atemzug werden dabei etwa 0,5 Liter Luft ein- und wieder ausgeatmet.<br />

Unsere Atemluft strömt über Mund, Nase und Rachen in die Luftröhre<br />

und von dort in die Bronchien. Deren kleinste Äste, die Bronchiolen,<br />

münden in die Lungenbläschen (Alveolen).<br />

In den Lungenbläschen fi ndet der Austausch von Sauerstoff und<br />

Kohlendioxid statt. Ein Lungenbläschen eines Erwachsenen hat<br />

einen Durchmesser von etwa 0,2 mm. Alle 300 Millionen Alveolen<br />

im Körper eines Erwachsenen bringen es auf eine stattliche<br />

Oberfl äche von bis zu 100 Quadratmetern, was ungefähr der Größe<br />

eines halben Tennisplatzes entspricht, oder denken Sie an die Größe<br />

Ihrer Wohnung.<br />

Lungen vergrößern sich Lungen ziehen<br />

sich zusammen<br />

Das Zwerchfell erschlafft<br />

und wölbt sich nach oben<br />

8 9


Viele Auslöser können zu Asthma führen<br />

Weltweit leiden immer mehr Menschen unter Asthma. Besonders häufi g tritt<br />

die Krankheit jedoch in den westlichen Industrieländern auf. In Deutschland<br />

sind schätzungsweise 5 % der Erwachsenen und 10 % der Kinder betroffen. Bei<br />

letzteren ist es die häufi gste chronische Erkrankung überhaupt.<br />

Quälende Enge in den<br />

Bronchien<br />

Doch wie kommt es überhaupt zum<br />

Asthma? Dazu muss man sich den<br />

Aufbau unserer Bronchien ansehen. Sie<br />

werden ring förmig von Muskelfasern<br />

umschlossen. Diese Muskelschicht<br />

kann den Durchmesser der Bronchien<br />

durch ihr Zusammenziehen verkleinern<br />

oder durch ihr Erschlaffen vergrößern.<br />

Willentlich beeinfl ussen lässt sich das<br />

allerdings nicht. Innen kleidet die<br />

Bronchien eine Schleimhaut aus.<br />

Beim Asthmatiker ist die<br />

Bronchialschleimhaut dauerhaft<br />

entzündet und überempfi ndlich. Sie<br />

schwillt daher an und produziert<br />

vermehrt Schleim. Beides verengt<br />

bereits die Bronchien. Zusätzlich<br />

verkrampft aber auch noch die<br />

Bronchial muskulatur. Das alles<br />

erschwert vor allem die Ausatmung<br />

erheblich.<br />

Gesunder Bronchus<br />

gesunde Schleimhaut<br />

Lungenbläschen<br />

Verschleimter Bronchus<br />

Verkrampfter Bronchus<br />

entspannte<br />

Ringmuskulatur<br />

Lungenbläschen<br />

entzündete Schleimhaut und<br />

erhöhte Schleimproduktion<br />

entzündete Schleimhaut und<br />

erhöhte Schleimproduktion<br />

entspannte<br />

Ringmuskulatur<br />

Lungenbläschen mit<br />

eingeschlossener Luft<br />

verkrampfte<br />

Ringmuskulatur<br />

Wird die Entzündung beim Asthma nicht ausreichend behandelt, können die<br />

Bronchien dauerhaft versteifen und sich verengen. Doch keine Sorge, mit einer<br />

konsequenten Therapie können Sie das effi zient verhindern.<br />

Asthma-Symptome sind:<br />

Kurzatmigkeit<br />

Husten (oftmals der erste und einzige Hinweis auf ein Asthma)<br />

glasig-zäher Schleim, der sich nur schwer abhusten lässt<br />

pfeifende, rasselnde oder brummende Atemgeräusche<br />

Engegefühl in der Brust<br />

anfallsweise Atemnot (kann auch fehlen)<br />

Welche Form des Asthmas haben Sie?<br />

Wenn Sie an Asthma erkrankt sind, fragen Sie sich natürlich: „Wie konnte es<br />

dazu kommen?“ Wie Sie jetzt bereits wissen, ist das Asthma eine chronische,<br />

also dauerhafte Entzündung der Atemwege. Sie kann durch ganz unterschiedliche<br />

Faktoren ausgelöst worden sein. Ärzte unterscheiden grundsätzlich<br />

zwei Asthma-Formen:<br />

das extrinsische Asthma (= häufi gste Form),<br />

das intrinsische Asthma (selten und meistens jenseits des 40. Lebensjahres).<br />

Die häufi gste Form des extrinsischen Asthmas ist das allergische Asthma.<br />

Allergischem Asthma liegt – wie der Name schon sagt – eine Allergie zugrunde.<br />

Unser körpereigenes Immunsystem antwortet dann auf den Kontakt mit an<br />

sich harmlosen Fremdstoffen mit einer völlig übertriebenen Abwehrreaktion.<br />

Es schießt quasi mit Kanonen auf Spatzen. Dieses Asthma beginnt meist schon<br />

in der Kindheit. Häufi ge Auslöser einer allergischen Reaktion („Allergene“)<br />

sind z. B. Pfl anzenpollen, Hausstaubmilbenkot, tierisches Eiweiß,<br />

Schimmelpilzsporen, bestimmte Nahrungsmittel.<br />

10 11


Viele Patienten mit dieser Form leiden aber auch unter nicht-allergischem<br />

Asthma.<br />

Nicht-allergisches Asthma fi ndet man vor allem bei Erwachsenen. Es entsteht<br />

oft nach Atemwegsinfekten, z. B. Erkältungen. Auch körperliche Anstrengung<br />

(„Belastungsasthma“), Wettereinfl üsse (kalte oder feuchte Luft, Nebel, Ozon),<br />

Zigarettenrauch, Autoabgase, Küchendünste, Farb- oder Parfümdämpfe,<br />

bestimmte Medikamente und andere Reize können dieses Asthma auslösen<br />

oder verstärken.<br />

Eine Unterform des nicht-allergischen Asthmas ist das intrinsische Asthma,<br />

welches überwiegend bei Erwachsenen jenseits des 40. Lebensjahres auftritt.<br />

Auslöser für dieses Asthma sind nicht bekannt. Es tritt aber meistens erstmalig<br />

zum Zeitpunkt eines Infektes auf.<br />

Wissen kompakt<br />

Bei Asthma ist die Schleimhaut in den Bronchien chronisch entzündet,<br />

schwillt an und bildet vermehrt Schleim. Das führt zur Verengung<br />

der Atemwege.<br />

Zusätzlich verkrampft sich die Muskulatur der Bronchialwand.<br />

Im Anfall heißt das: Akute, starke Luftnot!<br />

Es gibt allergische und nicht-allergische Auslöser für Asthma. Viele<br />

Patienten mit einem „Heuschnupfen“ leiden gleichzeitig unter Asthma.<br />

Wenn die Luft wegbleibt: Der Weg zur Diagnose<br />

Wer unter Symptomen wie regelmäßigem Husten, Schwierigkeiten beim<br />

Ausatmen, Atemnot oder Engegefühlen in der Brust leidet, sollte auf jeden Fall<br />

zum Arzt gehen. Ob Asthma dahinter stecken könnte, wird dieser dann zunächst<br />

durch ein ausführliches Gespräch prüfen. Dabei fragt er in der Regel danach,<br />

wann und wo diese Probleme auftreten, z. B.<br />

bei Tag oder bei Nacht,<br />

ganzjährig oder zu bestimmten Jahreszeiten/Monaten,<br />

im Freien oder in geschlossenen Räumen.<br />

Zudem ist wichtig zu klären, welche genauen Beschwerden bestehen, wie oft und<br />

seit wann diese auftreten und ob es in der Familie bereits Asthma oder Allergien<br />

gegeben hat.<br />

Besteht der Verdacht auf ein Asthma, folgt die körperliche Untersuchung. Durch<br />

das Abhorchen der Lunge mit dem Stethoskop kann der Arzt häufi g schon<br />

erkennen, ob die Atemwege – wie beim Asthma – verengt sind. Er hört dann beim<br />

Ausatmen ein pfeifendes Geräusch. Ist der Patient zur Zeit der Untersuchung<br />

ohne Beschwerden, können diese Geräusche auch fehlen. Das allein reicht jedoch<br />

nicht, um den Asthma-Verdacht endgültig zu bestätigen oder zu entkräften.<br />

Der Arzt beruhigte mich:<br />

„Gemeinsam kriegen wir das in den Griff.“<br />

12 13


Ein Muss: Die Prüfung der Lungenfunktion<br />

Unverzichtbar für die Asthma-Diagnostik ist die Lungenfunktionsprüfung.<br />

Mit ihr werden Werte ermittelt, mit denen die Verengung der Atemwege und<br />

der Schweregrad der Erkrankung festgestellt werden kann.<br />

Mit Hilfe der Spirometrie werden verschiedene Werte ermittelt. Der Patient führt<br />

dazu bestimmte Atemmanöver aus. Dabei atmet er über ein Mundstück ein und<br />

aus, das mit dem Lungenfunktionsgerät verbunden ist. Die wichtigsten Werte, die<br />

ermittelt werden, sind:<br />

die inspiratorische Vitalkapazität – es wird die Menge an Luft gemessen, die<br />

der Patient maximal einatmen kann;<br />

der Einsekundenwert – nach tiefem Einatmen atmet der Patient so schnell<br />

wie möglich aus. Die Menge Luft, die er in der ersten Sekunde ausatmen<br />

kann, ist der Einsekundenwert. Dieser Wert ist ein gutes Maß für die Enge<br />

oder Weite der Bronchien. Denn durch enge Atemwege kann weniger Luft<br />

ausgeatmet werden als durch weite Atemwege. Bei einer Verengung der<br />

Atemwege muss dieser Wert niedrig sein.<br />

Ein spezieller Test (Bronchospasmolysetest) soll zusätzlich klären, ob und<br />

wie stark sich eine Verengung der Atemwege (Obstruktion) durch Einatmen<br />

(Inhalieren) eines bestimmten Medikamentes verbessern lässt. Dazu atmet<br />

der Patient nach der Durchführung der ersten Lungenfunktionsuntersuchung<br />

das Medikament ein. Nach einer gewissen Wartezeit erfolgt eine zweite<br />

Lungenfunktionsuntersuchung und die ermittelten Werte werden verglichen.<br />

Mit weiteren Spezialuntersuchungen können z. B. die Überempfi ndlichkeit<br />

der Atemwege und das Ausmaß der Entzündung in den Atemwegen gemessen<br />

werden.<br />

Allergien: Den Tätern auf der Spur<br />

Besteht der Verdacht, dass Asthma durch eine Allergie ausgelöst<br />

wird, kann dieser ebenfalls durch eine Reihe von Tests erhärtet<br />

werden:<br />

Die Basis bilden Hauttests. Beim Prick-Test werden z. B.<br />

verschiedene Lösungen auf die Innenseite des Unterarms<br />

getropft. Jede enthält eine andere, häufi g zu Allergien führende<br />

Substanz. Durch die Tropfen hindurch ritzt oder sticht der Arzt<br />

die Haut oberfl ächlich ein. Reagiert man auf eines der Allergene,<br />

kommt es in dem entsprechenden Areal zur Rötung, Schwellung<br />

und Quaddelbildung.<br />

Daneben ermöglichen Bluttests einen Nachweis von im Blut<br />

vorhandenen Antikörpern gegen Allergene. Antikörper sind<br />

Eiweiße, die das Immunsystem zur Abwehr eingedrungener<br />

Fremdstoffe bildet.<br />

14 15


Wissen kompakt<br />

Um feststellen zu können, ob Asthma vorliegt, braucht der Arzt<br />

möglichst genaue Angaben zu den Beschwerden des Patienten<br />

und deren Auftreten.<br />

Unverzichtbar für die Diagnose ist die Überprüfung<br />

der Lungenfunktion.<br />

Haut- und Bluttests ermöglichen die Identifi kation von Allergenen<br />

beim allergischen Asthma.<br />

Die Therapie: Endlich wieder aufatmen<br />

Je früher behandelt wird, desto besser: Mit der richtigen Therapie können<br />

Asthma-Patienten nicht nur einer Verschlechterung ihrer Krankheit vorbeugen,<br />

sondern auch eine fortschreitende Schädigung der Bronchien verhindern.<br />

Vorrangiges Ziel ist die möglichst völlige Beschwerdefreiheit bei normaler<br />

Lungenfunktion und Lebensqualität.<br />

Die wichtigsten Medikamente<br />

In der Asthmabehandlung setzt man grundsätzlich eine Dauer- und eine<br />

Bedarfsmedikation ein.<br />

Dauermedikation als Basis- bzw. Erhaltungstherapie, die die Entzündung<br />

soweit unterdrücken soll, dass keine Beschwerden mehr auftreten. Im<br />

Idealfall sind keine Medikamente zur Bedarfsbehandlung erforderlich.<br />

Bedarfsmedikation zur sofortigen Erweiterung der Bronchien bei akuten<br />

Asthma-Symptomen und im Anfall. Wer häufi g Bedarfsmedikation benötigt,<br />

sollte seinen Arzt darauf ansprechen. Möglicherweise benötigt er eine<br />

stärkere Dauerbehandlung!<br />

Die Therapie richtet sich nach der Schwere der Erkrankung. Am besten werden<br />

die Medikamente inhaliert. Der Vorteil liegt darin, dass der Wirkstoff so direkt<br />

und ohne aufwändigen Umweg über den Magen-Darm-Trakt sofort an den Ort<br />

des Geschehens, die Lunge, kommt. Die Wirkung tritt schneller ein und es<br />

besteht wegen der geringeren notwendigen Substanzmenge eine geringere<br />

Gefahr von Nebenwirkungen.<br />

Entzündungshemmende Medikamente zur Inhalation stehen an allererster<br />

Stelle der Behandlung. Kortison ist hier das stärkste Medikament.<br />

Es mindert die Entzündung – was bewirkt, dass die Beschwerden<br />

verschwinden und Folgeschäden verhindert werden. Sichtbar sind diese<br />

Veränderungen in einer Verbesserung der Lungenfunktion. Die meisten<br />

Patienten benötigen nur eine oder maximal zwei Dosen eines Kortison-<br />

Präparates pro Tag, um beschwerdefrei zu werden. Deutlich weniger<br />

Asthmatiker brauchen in der Dauerbehandlung eine intensivere Therapie.<br />

Sollte wider Erwarten die alleinige Inhalation eines Kortisonpräparates<br />

nicht ausreichen, den Patienten beschwerdefrei zu machen, ist es sinnvoll<br />

zusätzlich regelmäßig einen langwirkenden Beta-2-Agonisten (auch Beta-2-<br />

Mimetika genannt, bronchialerweiternde Medikamente) zu inhalieren.<br />

Weitere Medikamente, die auch eingesetzt werden können, sind die so<br />

genannten Leukotrien-Antagonisten und Cromoglicinsäure. Diese beiden<br />

Medikamente sind in ihrer Wirkstärke aber sehr deutlich schwächer als<br />

Kortison und können dieses eigentlich nicht ersetzen.<br />

Bronchialerweiternde Medikamente lösen die asthmatisch verkrampften<br />

Muskeln der Atemwege. Folge: Die Bronchien weiten sich, das Atmen fällt<br />

wieder leichter, die Luftnot verschwindet. Die wichtigsten Medikamente dieser<br />

Gruppe heißen Beta-2-Mimetika. Einige von ihnen helfen sehr rasch, so dass<br />

sie besonders bei akuter Atemnot bzw. im Anfall eingesetzt werden. Andere<br />

wirken lange und beugen im Rahmen der Erhaltungs therapie Beschwerden<br />

vor. Ebenfalls die Atemwege erweitern z. B. so genannte Anticholinergika.<br />

16 17


18<br />

Wichtig zu wissen:<br />

Lassen Sie sich von Ihrem Arzt einen Therapie-Plan erstellen, in dem<br />

die Zeiten der Medikamenteneinnahme und die Dosierungen genau<br />

festgeschrieben sind. Er sollte auch Tipps für den Notfall enthalten –<br />

also sagen, was Sie tun können, wenn Ihre Symptome sich deutlich<br />

verschlechtern. Halten Sie sich unbedingt an die Empfehlungen und<br />

setzen Sie die Dauermedikation nicht eigenmächtig ab, wenn es Ihnen<br />

wieder besser geht.<br />

Nur das verspricht eine dauerhafte Besserung Ihrer Beschwerden!<br />

Entzündungshemmer Kortison: Gezielte Hilfe für die Atemwege<br />

Kortison? Da läuten bei vielen Menschen alle Alarmglocken. Bei Ihnen auch?<br />

Fragen Sie sich: „Muss ich das nehmen?“ oder „Macht das nicht dick, schwemmt<br />

auf und löst Bluthochdruck sowie Knochenschwund aus?“. Keine Sorge,<br />

Ärzte können Asthma-Patienten diesbezüglich beruhigen: Nur wenn Kortison<br />

über einen längeren Zeitraum und in hohen Dosen als Tablette oder Injektion<br />

aufgenommen wird, sind solche Nebenwirkungen zu befürchten. In der Asthma-<br />

Therapie ist das nicht der Fall. Denn Kortison zur Inhalation ist in den üblichen<br />

geringen Dosen im Gegensatz dazu praktisch ohne Nebenwirkungen für den<br />

gesamten Körper (gesamten Organismus).<br />

Bei der Asthma-Behandlung wird Kortison fast immer inhaliert. So kann es in<br />

geringen Dosen direkt in der Lunge wirken. Nur minimale Mengen werden in das<br />

Blut aufgenommen, wo sie im Übrigen schnell abgebaut werden. Was viele nicht<br />

wissen: Kortison ist unserem Körper auch nicht fremd, er bildet dieses für ihn<br />

lebenswichtige Hormon in den Nebennieren selbst.<br />

Nebenwirkungen vermeiden<br />

Zu den wenigen Nebenwirkungen, die bei der inhalativen Einnahme von<br />

Kortison auftreten können, gehören Pilzinfektionen (Soor) in Mund und Rachen<br />

sowie Heiserkeit. Diese Nebenwirkungen sind harmlos und können leicht<br />

beseitigt werden, indem Sie immer vor den Mahlzeiten inhalieren und sich nach<br />

der Inhalation gründlich den Mund ausspülen sowie die Zähne putzen.<br />

Inhalieren leicht gemacht<br />

Wie Sie inzwischen erfahren haben, werden Asthma-Medikamente meistens<br />

inhaliert, also über den Mund eingeatmet. Dazu gibt es verschiedene Systeme.<br />

Heute sind vor allem so genannte Pulverinhalatoren, Treibgas-Dosieraerosole<br />

oder Düsen- und Ultraschallvernebler im Gebrauch. Welches System Ihnen der<br />

Arzt auch verschreibt: Damit das Medikament seine optimale Wirkung entfalten<br />

kann, müssen Sie die jeweilige Inhalationstechnik korrekt beherrschen.<br />

Nur so kommt eine ausreichende Menge seines Wirkstoffes in der Lunge an.<br />

Bitten Sie also Ihren Arzt, Ihnen das richtige Inhalieren zu zeigen. Und sollten Sie<br />

nach einer Weile unsicher sein, ob Sie noch alles richtig machen, bitten Sie ihn<br />

um eine Überprüfung. Es geht schließlich um Ihren Therapieerfolg!<br />

19


Begleitende Therapien<br />

Es gibt eine Reihe von ergänzenden Therapien, mit denen Asthma-Patienten<br />

ihre Beschwerden besser in den Griff bekommen können. Die medikamentöse<br />

Basistherapie sollte dabei aber unbedingt beibehalten werden:<br />

Hyposensibilisierung: Diese Therapie wird im Volksmund auch „Allergie-<br />

Impfung“ genannt. Über einen längeren Zeitraum (meist 3 Jahre) werden<br />

dabei regelmäßig Spritzen, Tabletten oder Tropfen verabreicht, die kleine<br />

Mengen eines Allergens enthalten. Der Körper des Allergikers soll sich so<br />

langsam an das für ihn kritische Allergen gewöhnen und lernen, schließlich<br />

nicht mehr überschießend zu reagieren. Bei Allergien auf Wespen- oder<br />

Bienenstiche, Pollen oder Hausstaubmilben kann das sehr erfolgreich sein.<br />

Entspannung: Auch durch Stress und seelische Belastungen werden mitunter<br />

Asthma-Anfälle ausgelöst oder verstärkt. Lassen Sie es nicht so weit<br />

kommen! Mit Hilfe von Techniken wie dem Autogenen Training oder Yoga<br />

lernen Sie, gezielt abzuschalten und zur Ruhe zu kommen.<br />

Akupunktur: Bei leichtem Asthma kann sie die Atemwegswiderstände<br />

reduzieren.<br />

Phytotherapie: Eine starke Verschleimung ist meistens ein Zeichen für<br />

eine unzureichende Unterdrückung der Entzündung. Entweder ist die Dosis<br />

zu gering, Sie inhalieren falsch oder führen die Dauerbehandlung nicht<br />

regelmäßig durch. Schleimlöser sind deswegen meistens überfl üssig.<br />

Ihre Wirkung ist nicht sicher. Pfl anzliche Schleimlöser können zusätzlich<br />

eine allergische Reaktion auslösen. Übrigens: Als Asthmatiker sollten<br />

Sie grundsätzlich keine heißen Dämpfe inhalieren, wie es sonst oft bei<br />

Erkältungen empfohlen wird, weil dies zu einer Verengung der Bronchien<br />

führen kann.<br />

Klimatherapie: Bei Menschen mit allergischem Asthma lindert der Aufenthalt<br />

an Orten mit minimaler Allergen-Belastung die Symptome oft deutlich.<br />

Pollen- und Hausstaubmilben-Allergiker atmen z. B. besonders am Meer<br />

und im Hochgebirge wieder auf.<br />

Sport: Wenn Ihr Asthma gut eingestellt ist, sollten Sie regelmäßig Sport<br />

treiben. Das hilft Ihnen, die Leistungsfähigkeit gezielt zu verbessern.<br />

Empfohlen werden z. B. Gymnastik, Schwimmen, Wandern, Walken oder<br />

Radfahren. Meiden Sie jedoch Umgebungen, wo Sie einer Allergenbelastung<br />

oder starken Autoabgasen ausgesetzt sind und<br />

trainieren Sie nicht bei zu kalter<br />

oder feuchter Luft! Optimal:<br />

Schließen Sie sich einer<br />

Asthma- oder Lungensport -<br />

gruppe an. Hier werden<br />

Sie von Profi s betreut.<br />

Die optimale Vorbeugung<br />

Neben der korrekten Einnahme der Medikamente können Asthmatiker viel tun,<br />

um ihre Erkrankung in den Griff zu bekommen. Die wichtigste Selbsthilferegel für<br />

alle: Rauchen Sie weder aktiv noch passiv! Beachten Sie außerdem folgende<br />

Tipps:<br />

Sie leiden unter nicht-allergischem Asthma? Dann meiden Sie gezielt die<br />

Reize, die bei Ihnen zu Atemwegsbeschwerden führen, z. B. feuchte Luft oder<br />

Küchendünste. Vorsicht in der Erkältungszeit: Schützen Sie sich, indem Sie<br />

den Kontakt mit bereits Erkrankten möglichst gering halten und sich häufi g<br />

die Hände waschen.<br />

20 21


Als Pollen-Allergiker können Sie sich bei Informationsdiensten (siehe<br />

Seite 30) über den Flug für Sie kritischer Pollen auf dem Laufenden halten.<br />

Haben Ihre Allergene gerade Saison, gilt: Möglichst wenig im Freien<br />

aufhalten. Nur bei geringer Pollendichte lüften – auf dem Land meist nach<br />

19 Uhr abends, in der Stadt zwischen sechs und acht Uhr morgens – oder die<br />

Fenster mit Pollenschutzgittern ausrüsten. Jeden Abend die Haare waschen,<br />

Tageskleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen. Wäsche nicht im Freien<br />

trocknen. Beim Autofahren die Fenster geschlossen halten, Lüftung nur<br />

einschalten, wenn ein Pollenfi lter eingebaut ist.<br />

Für Hausstaubmilben-Allergiker wichtig: Alle Böden sollten regelmäßig<br />

feucht gewischt oder mit einem Staubsauger mit Feinstaubfi lter gereinigt<br />

werden. Regelmäßig stoßlüften. Staubfänger wie Nippes, offene Regale,<br />

Läufer und unter Umständen auch Vorhänge aus der Wohnung verbannen.<br />

Bettzeug und Matratze in milbendichte Spezialbezüge („Encasings“) hüllen.<br />

Bettwäsche immer bei 60 ºC waschen, die Matratze einmal jährlich<br />

reinigen lassen.<br />

„ Tierhaar-Allergiker“ sollten den Kontakt mit Tieren meiden.<br />

Schimmelpilz-Allergiker verbannen Topfblumen und Hydrokulturen besser<br />

aus Wohnräumen. Außerdem gilt: Regelmäßig lüften (dreimal täglich<br />

für 15 Minuten). In der kälteren Jahreszeit alle Zimmer heizen und auf<br />

Luftbefeuchter verzichten. Wäsche nicht in der Wohnung trocknen.<br />

Schimmelpilz in der Wohnung muss konsequent beseitigt werden – allerdings<br />

nie vom Allergiker selbst!<br />

Sie reagieren allergisch auf Pollen? Dann bestellen Sie doch unseren<br />

Pollenfl ugkalender im Scheckkartenformat. So sind Sie immer bestens<br />

informiert, in welchen Monaten für Sie Gefahr in der Luft liegt.<br />

Sie erhalten den Kalender kostenlos unter www.medapharma.de.<br />

Wissen kompakt<br />

Ziel jeder Asthma-Behandlung ist das Erreichen von Symptomfreiheit<br />

bei normaler Lungenfunktion und optimaler Lebensqualität.<br />

Die eingesetzten Medikamente wirken entzündungshemmend oder<br />

erweitern die Bronchien.<br />

Die Medikamente der Basis- oder Erhaltungstherapie müssen<br />

unbedingt dauerhaft und regelmäßig genau nach dem Therapieschema<br />

eingenommen werden, damit Beschwerdefreiheit eintritt und erhalten<br />

bleibt.<br />

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Übernehmen Sie die Kontrolle<br />

Selbst aktiv werden: Bei Asthma ist dies das A und O. Eine wirklich<br />

wirkungsvolle Therapie gelingt nämlich nur dann, wenn Sie Ihr Asthma auch in<br />

Eigenregie kontrollieren und die Medikamente bedarfsgerecht einnehmen.<br />

Regelmäßiger Selbsttest mit dem Peak-Flow-Meter<br />

Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die eigenen Hände: Wenn Sie Asthma haben,<br />

sollten Sie diesem guten Rat nicht nur im übertragenen Sinne folgen. Mit Hilfe<br />

eines kleinen, handlichen Geräts – dem Peak-Flow-Meter – können Sie Ihre<br />

Lungenfunktion selbst messen und den derzeitigen Schweregrad der Erkrankung<br />

ermitteln. Gerade bei instabilem Asthma sollten Sie das mehrmals täglich tun.<br />

Das Peak-Flow-Meter misst den maximalen Atemfl uss, wenn Sie forciert<br />

ausatmen (den Spitzenfl uss also, der englisch „Peak Flow“ heißt). Je enger Ihre<br />

Bronchien sind, desto niedriger ist die Geschwindigkeit, die Sie beim Ausatmen<br />

erreichen können – und desto niedriger fallen Ihre Peak-Flow-Werte aus.<br />

Ihr Arzt wird Ihnen erklären, wie Sie das Peak-Flow-Meter richtig benutzen, wie<br />

oft Sie messen sollten und wie hoch Ihr idealer Peak-Flow-Wert sein sollte.<br />

Er ist abhängig von Faktoren wie Größe, Gewicht, Alter und Geschlecht.<br />

Dieser „persönliche Bestwert“ entspricht dem besten Wert, der während einer<br />

14-tägigen Messung in einer stabilen Phase der Erkrankung ermittelt wurde –<br />

also bei optimaler medikamentöser Einstellung und Beschwerdefreiheit.<br />

Ermitteln Sie Ihre Peak-Flow-Werte immer zu den gleichen Tageszeiten, z. B.<br />

morgens und abends vor der Einnahme von Medikamenten. Und natürlich immer<br />

dann, wenn Sie ein Gefühl von Atemnot haben.<br />

Zeigt Ihre Atem-Ampel grün?<br />

Bei der Beurteilung der Peak-Flow-Werte hilft Ihnen das Ampelschema.<br />

Grün bedeutet „freie Fahrt“: Beträgt der Peak Flow über 80 %<br />

Ihres persönlichen Bestwerts und haben Sie keine oder kaum<br />

Beschwerden, ist Ihr Asthma unter Kontrolle.<br />

Weiter so! Sie können Ihre Medikamente einnehmen wie bisher.<br />

Gelb heißt „Achtung“: Der Peak Flow liegt nur zwischen 50 % bis<br />

80 % Ihres persönlichen Bestwerts. Wenn Sie zudem zeitweise unter<br />

Beschwerden wie Atemnot und Husten leiden, heißt es: Jetzt<br />

unbedingt reagieren! Erhöhen Sie die Dosis Ihrer Medikamente so,<br />

wie vom Arzt empfohlen. Suchen Sie ihn außerdem in den nächsten<br />

Tagen auf.<br />

Rot zeigt „Stopp, ein Notfall droht!“: Der Peak Flow liegt unter 50 %<br />

Ihres persönlichen Bestwerts. Sie haben starke Atemnot, Husten<br />

und Auswurf, sind körperlich nicht mehr belastbar. Nehmen Sie<br />

Ihre Notfallmedikamente ein und suchen Sie sofort den Arzt<br />

oder eine Klinik auf.<br />

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So führen Sie Ihr Asthma-Tagebuch<br />

Die Ergebnisse Ihrer Peak-Flow-Messungen sollten Sie in einem Asthma-<br />

Tagebuch protokollieren, das Ihnen Ihr Arzt aushändigen kann – es sei denn,<br />

Sie haben ein Gerät, das diese selbst speichert. Außerdem ist es sinnvoll,<br />

dass Sie Ihre Krankheitssymptome und den Medikamentenverbrauch gut<br />

dokumentieren. Diese Angaben geben Ihrem Arzt wichtige Anhaltspunkte für<br />

die optimale Einstellung Ihres Asthmas.<br />

Extra-Tipp: Sie verwalten Ihre Daten lieber ganz modern im Internet?<br />

Dann sehen Sie mal unter www.medapharma.de nach. Dort fi nden<br />

Sie ein elektronisches Asthma-Tagebuch zum kostenlosen Download.<br />

Übung macht den Meister: Schulung für alle<br />

Um zu lernen, wie Sie mit Ihrer Krankheit und den Symptomen besser umgehen,<br />

sollten Asthmatiker unbedingt an Patientenschulungen teilnehmen.<br />

Solche Veranstaltungen werden von spezialisierten Ärzten durchgeführt. In ihnen<br />

werden die Krankheitsmechanismen erklärt. Man erhält Informationen zu den<br />

wichtigsten Medikamenten und dem Verhalten im Notfall, zur richtigen Inhalation<br />

und zur Peak-Flow-Messung. Daneben werden Grundlagen der Atemtherapie<br />

vermittelt sowie Selbsthilfemaßnahmen – auch zur Vorbeugung – erläutert.<br />

Erkundigen Sie sich bei Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenkasse nach solchen<br />

Schulungen!<br />

Achtung, Anfall: So handeln Sie richtig<br />

Man wird kurzatmig, die Atemfrequenz steigt und zunehmend stellt sich<br />

Luftnot ein: Spätestens dann sollte jedem Asthmatiker klar sein, dass er wohl<br />

einen Anfall hat. Was ist nun zu tun?<br />

1. Versuchen Sie, Ruhe zu bewahren.<br />

2. Inhalieren Sie sofort Ihr rasch wirksames Notfall- bzw. Bedarfsmedikament,<br />

also ein schnell wirksames Beta-2-Mimetikum. Nehmen Sie zunächst 2 bis<br />

4 Hübe.<br />

3. Setzen Sie sich hin, am besten in einer atemerleichternden Haltung wie dem<br />

Kutschersitz oder der Torwarthaltung:<br />

Kutschersitz: Sie sitzen auf dem vorderen Teil des Stuhls und leicht nach<br />

vorn gebeugt, dabei stützen Sie Ihre Unterarme auf die etwas gespreizten<br />

Oberschenkel.<br />

Torwarthaltung: Stellen Sie sich hin, die Beine hüftbreit auseinander und<br />

den Oberkörper leicht vorgebeugt. Die Hände legen Sie nun kurz über den<br />

Knien auf die Oberschenkel, die Finger können Sie nach innen abstützen.<br />

4. Wenden Sie außerdem die Lippenbremse an: Atmen Sie durch die Nase ein<br />

und anschließend durch die locker aufeinander liegenden Lippen wieder<br />

aus.<br />

5. Haben sich die Beschwerden nach 10 Minuten nicht deutlich gebessert,<br />

atmen Sie erneut 2 bis 4 Hübe ihres Notfallmedikaments ein und nehmen<br />

zusätzlich eine Kortisontablette.<br />

6. Halten die Beschwerden danach immer noch an?<br />

Notarzt rufen!<br />

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So erkennen Sie einen möglichen Asthma-Anfall:<br />

✔ Sie benötigen Ihre Akutmedikamente häufi ger; diese scheinen ihre<br />

Wirkung verloren zu haben<br />

✔ die Peak-Flow-Werte nehmen ab<br />

✔ zunehmende Atemnot, Kurzatmigkeit<br />

✔ pfeifende Geräusche beim Ausatmen<br />

✔ verlängertes Ausatmen<br />

✔ beklemmendes Gefühl in der Brust<br />

✔ trockener, festsitzender Husten und/oder glasig-zäher Auswurf<br />

✔ unstillbarer trockener Reizhusten (häufi g das einzige Zeichen eines<br />

drohenden Asthmaanfalls)<br />

„Die Torwarthaltung<br />

erleichtert mir das Atmen.“<br />

Haben Sie bereits einen Asthmapass im Scheckkartenformat?<br />

Sie und Ihr Arzt können darauf wichtige Informationen festhalten (wie Allergien<br />

und Unverträglichkeiten) und vermerken, was im Notfall konkret zu tun ist.<br />

Er ist somit ein wichtiges Dokument für Helfer, das Sie im Portemonnaie immer<br />

bei sich tragen sollten. Sie erhalten den Asthma-Pass z. B. unter<br />

www.medapharma.de<br />

Sie möchten genau wissen, ob Sie richtig inhalieren?<br />

Die Broschüre „Sicher inhalieren bei Asthma & COPD“ gibt wichtige Tipps für<br />

den korrekten Umgang mit verschiedenen Geräten. Sie können sie kostenlos<br />

abfordern unter www.medapharma.de<br />

Haben Sie noch Fragen?<br />

Auf der Internet-Seite www.admit-online.info/de/ fi nden Sie viele Informationen<br />

rund um die Lunge und das Inhalieren. Mit speziellen Fragen können Sie sich mit<br />

einem Expertenteam in Verbindung setzen.<br />

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Nützliche Adressen & Links<br />

Geschäftsstelle der Deutschen Atemwegsliga e.V.,<br />

Im Prinzenpalais: Burgstraße, 33175 Bad Lippspringe,<br />

Tel.: 0 52 52 / 93 36 15, Fax 0 52 52 / 93 36 16,<br />

E-Mail: atemwegsliga.lippspringe@t-online.de,<br />

www.atemwegsliga.de<br />

Patientenliga Atemwegserkrankungen e.V.,<br />

Geschäftsstelle, Berliner Straße 84, 55276 Dienheim,<br />

Tel.: 0 61 33 / 35 43, Fax: 0 61 33 / 92 45 57,<br />

E-Mail: pla@patientenliga-atemwegserkrankungen.de,<br />

www.patientenliga-atemwegserkrankungen.de<br />

Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V.,<br />

Fliethstraße 114, 41061 Mönchengladbach,<br />

Tel.: 0 21 61 / 81 49 40, Fax 0 21 61 / 8 14 94 30,<br />

E-Mail: info@daab.de,<br />

www.daab.de<br />

Informationen zu Lungensportgruppen in Deutschland:<br />

AG Lungensport in Deutschland e.V., c/o PCM GmbH,<br />

Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 20, 55130 Mainz,<br />

Tel.: 0 61 31 / 9 71 88 32, Fax: 0 61 31 / 9 71 88 27,<br />

E-Mail: pcm@pharmedico.de,<br />

www.lungensport.org<br />

Pollenfl ugkalender und Zugang zum Pollenwarndienst<br />

(die Prognosen basieren auf den Daten des Deutschen Wetterdienstes in<br />

Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutscher Pollen-Informations-Dienst):<br />

www.medapharma.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

<strong>MEDA</strong> <strong>Pharma</strong> GmbH & Co. KG<br />

Benzstr. 1<br />

61352 Bad Homburg<br />

www.medapharma.de<br />

Wissenschaftliche Beratung<br />

Dr. Thomas Hausen war 35 Jahre Hausarzt in Essen.<br />

Seit der Abgabe der Praxis betätigt er sich vor allem<br />

schriftstellerisch. Als Mitglied von ADMIT widmet er<br />

sich besonders dem Thema „Inhalation“.<br />

Die Inhalte dieser Broschüre entsprechen der aktuellen Lehrmeinung.<br />

Diese Broschüre oder Auszüge dieser Broschüre dürfen nicht ohne schriftliche<br />

Einwilligung des Herausgebers in irgendeiner Form mit elektronischen oder<br />

mechanischen Mitteln reproduziert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet<br />

werden. Alle Rechte vorbehalten.<br />

© <strong>MEDA</strong> <strong>Pharma</strong> GmbH & Co. KG, 2009<br />

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9235-0120

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