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Die Glocken laden zum Gottesdienst
Unter diesem Titel wollen wir in
unserem Gemeindebrief eine neue Serie
beginnen über die Gottesdienste und
ihre Liturgie in unseren Kirchen. Obwohl
Liturgie eine lange Tradition hat, ist sie
alles andere als veraltet. Menschen
brauchen feste Rituale. Sie müssen
aber auch verstanden werden. Wir wollen
uns daher Schritt um Schritt mit den
einzelnen gottesdienstlichen Stücken
befassen. Der Gottesdienst beginnt
bereits mit dem Ruf der Glocken. Wozu
sie da sind, wird aus dem folgenden
Zwiegespräch zwischen dem Erlöser
und Don Camillo deutlich, das Giovannino
Guareschi augenzwinkernd aufgezeichnet
hat:
„Ärgere dich nicht, Don Camillo, nur
weil eine Glocke fehlt“, sagt Jesus, „es
kommt nicht auf den Krach an. Gott hat
ein sehr feines Ohr, auch wenn man mit
einem Glöcklein ruft, das nicht größer
ist als eine Nuss.“
„Einverstanden“, antwortet der Priester,
„die Menschen sind aber schwerhörig,
und die Glocken sind vor allem
dazu da, um Menschen zu rufen. Mit
den Menschen muss man laut sprechen,
denn die Menge hört auf jene, die
am meisten Krach machen.“
Schon am Vortag erklingen alle drei
Glocken zum Einläuten des Sonntags.
Eine halbe Stunde vor dem Gottesdienst
beginnt das Vorläuten, während 10
Minuten vor Beginn das Hauptläuten
erfolgt. Mit dem Ausläuten beginnt
dann der Gottesdienst.
Jedes Läuten unserer Glocken steht im
Dienste der gottesdienstlichen Liturgie
und ist eine Botschaft an die Gemeinde.
Deswegen variiert der Klang, je nachdem,
welcher kirchenjahreszeitlicher
Anlass vorliegt. Auch der Klang ist aufeinander
abgestimmt. Der vertraute Ton
der Glocken soll uns daran erinnern,
dass nicht nur im Gottesdienst unser
Leben unter der Treue Gottes steht,
sondern ihr Geläut uns alle Tage begleiten
will.
Hans Bolig
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