Brandmeldeanlagen [PDF Download] - Stadtfeuerwehr Weiz
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<strong>Stadtfeuerwehr</strong> <strong>Weiz</strong> | Offizielle Website | Druck-Version<br />
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<strong>Stadtfeuerwehr</strong> <strong>Weiz</strong><br />
www.stadtfeuerwehr-weiz.at<br />
Druck-Version (06.01.2011)<br />
» Wissenswertes » <strong>Brandmeldeanlagen</strong><br />
<strong>Brandmeldeanlagen</strong><br />
1. Der Aufbau und die Wirkungsweise<br />
Einführung<br />
Kurzbeschreibung einer Brandmeldeanlage:<br />
Die Entdeckung eines Brandes durch eine automatische Brandmeldeanlage beruht auf<br />
der Überwachung von Brandkenngrößen im Überwachungsbereich. Übersteigt die<br />
Überwachung einen bestimmten Wert kommt es zur Brandmeldung.<br />
<strong>Brandmeldeanlagen</strong> werden dazu genutzt, um einen Brand schnellstens an die<br />
Feuerwehr (Florianstation) zu melden.<br />
Sie befinden sich in:<br />
öffentlichen Gebäuden<br />
Garagen<br />
Versammlungsstätten<br />
Industriebereichen<br />
Warenhäusern<br />
Krankenhäusern<br />
Pflegeheimen<br />
Hochhäusern<br />
etc.<br />
Aufbau<br />
<strong>Brandmeldeanlagen</strong> lassen sich in folgende Gebiete unterteilen:<br />
Auslöseeinrichtung<br />
Brandmeldezentrale<br />
Hauptfeuermelder (Übertragungseinheit)<br />
Verbindung zur alarmierenden Stelle (Florian)<br />
Einsatzzentrale<br />
Brandmeldung<br />
Der automatische Brandmelder hat die Aufgabe, an den zu überwachenden Stellen die jeweiligen Brandkenngrößen zu<br />
erfassen und in eine elektrische Größe umzuwandeln. Übersteigt die Brandkenngröße einen bestimmten Wert, so wird<br />
ein elektrisches Signal an die Brandmeldezentrale abgegeben und dort als Brandmeldung optisch und akustisch<br />
angezeigt und allenfalls über eine Übertragungseinrichtung an eine Empfangseinrichtung weitergeleitet, so dass von dort<br />
aus Brandbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden können.<br />
Automatische <strong>Brandmeldeanlagen</strong> müssen auch mit nichtautomatischen Brandmeldern (Druckknopfmelder) ausgerüstet<br />
werden.<br />
Störmeldung<br />
Störungen in Verbindungsleitungen (z.B. Drahtbruch, Kurzschluss, Erdschluss) zwischen einzelnen Anlagenteilen sowie<br />
Störungen der Energieversorgung werden an der Brandmeldezentrale optisch und akustisch angezeigt und allenfalls<br />
über eine Übertragungseinrichtung weitergeleitet, so dass die Störungsbeseitigung veranlasst werden kann.<br />
Täuschungsalarm<br />
Brandalarm, der durch äußere, nicht von einem Brand kommende Einwirkung auf automatische Brandmelder verursacht<br />
wird (z.B. Zigarettenrauch, Staub, Feuerarbeiten, Wasserdampf, Wärme, usw.)<br />
Zur Vermeidung von Täuschungsalarmen können folgende Maßnahmen durchgeführt werden:<br />
Ein Brandalarm wird nur dann abgegeben, wenn zwei Melder aus zwei verschiedenen Bedienungs- oder Anzeigegruppen<br />
(Zwei-Gruppen-Abhängigkeit) ansprechen.<br />
Das erste Ansprechen eines Melders führt nicht sofort zum Brandalarm. Die Brandkenngröße muss vielmehr den<br />
Ansprechschwellenwert für eine bestimmte Zeit überschreiten, bevor der Melder eine Meldung abgibt, oder ein Melder<br />
muss innerhalb einer bestimmten Zeit zwei oder mehr Ansprechsignale abgeben, bevor dies in der Brandmeldezentrale<br />
als Brandmeldung ausgewertet wird.
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Auslöseeinrichtung<br />
Um einen Brand zu entdecken, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Hierzu werden in der Brandmeldetechnik<br />
verschiedene Meldertypen eingesetzt:<br />
1. Druckknopfmelder: sie werden in Fluchtwegen eingebaut, damit der Fliehende einen Brand, den er wahrgenommen<br />
hat, weitermelden kann.<br />
2. Flammenmalder: Eine Flame flackert mit einer Frequenz von 20 -30 Hz. Eine optische Messeinrichtung nimmt nun die<br />
Flammen wahr, und meldet einen Brand. Flammenmelder kommen vorwiegend bei einer Gefahr von Flüßigkeitsbränden<br />
(nur Flammenbildung) zum Einsatz. Eine Fehlalarmierungsgefahr ist jedoch die Wellenbewegung von Wasser (z.B.<br />
Wasserpfützen), wo das Wasser auch mit derselben Frequenz schaukelt.<br />
3. Rauchmelder: Sie registrieren durch ihre Messeinrichtung einen Rauch, der sich bei einem Brand bildet. Hierbei sind<br />
sie sehr empfindlich und reagieren auch schon auf Zigarettenrauch oder Bohrstaub. Außerdem verdreckt die<br />
Messkammer, so dass mindestens alle zwei Jahre der Melder überholt werden muss.<br />
Sie werden in nahezu allen Bereichen eingesetzt, denn sie erkennen Schwelbrände relativ schnell. Jedoch sollte<br />
Folgendes beachtet werden:<br />
Rauchverbot im Bereich der Melder<br />
nicht im Bereich von Küchen oder anderen Bereichen einsetzen, wo mit Dampf gerechnet werden muss<br />
bei Schleif- und Bohrarbeiten sollten Linien dieser Melder abgeschaltet werden<br />
4. Wärmedifferentialmelder: Sie reagieren auf die Geschwindigkeit, mit der die Temperatur im Melder, und damit im<br />
Raum, steigt. Hierbei soll die Auslöseschwelle an die normle Veränderung der Raumtemperatur angepasst werden. Diese<br />
Melder werden in Bereichen eingesetzt, wo starke Temperaturschwankungen vorhanden sind, und bei einem Brand viel<br />
Wärme entsteht und eine geringe Schwelbrandgefahr besteht.<br />
5. Wärmemaximalmelder: Diese Melder reagieren auf eine bestimmte Temperatur, bei der sie auslösen. Sie werden in<br />
Bereichen eingesetzt, wo eine konstante Raumtemperatur herrscht und bei einem Brand viel Wärme entsteht und eine<br />
geringe Schwelbrandgefahr besteht.<br />
6. Stationäre Löschanlagen: Das Auslösen einer stationären Löschanlage (z.B. Sprinkler oder CO2-Löschanlage) wird<br />
ebenfalls an die Brandmeldeanlage weitergeleitet.<br />
7. Sonstige Melder: Ansonsten gibt es noch weitere Meldearten, die aber nur für Spezialfälle eingesetzt werden. Darüber<br />
hinaus werden manchmal auch andere Meldungen an die Brandmeldezentrale weitergeleitet (z.B. Ammoniakalarm)<br />
8. Brandmeldezentrale: In der Brandmeldezentrale werden die Leitungen zu sämtlichen Meldern auf Störung<br />
(Kurzschluss, Leitungsbruch, usw.) und Alarm hin überwacht. Hier sind die einzelnen Melder zu Schleifen<br />
zusammengefasst, wobei alle Melder einer Schleife untereinander verbunden sind.<br />
Geht nun eine Störung ein, so muss diese an eine ständig besetzte Stelle weitergegeben werden. Ein Alarm jedoch wird<br />
von der Brandmeldezentrale an den Hauptfeuermelder (Übertragungseinheit) weitergeleitet.<br />
Darüber hinaus können jedoch einzelne Schleifen abgeschaltet werden. Damit läuft der Alarm noch bi zur<br />
Brandmeldezentrale, er wird aber nicht an den Hauptfeuermelder weitergeleitet. Bedient wird die Brandmeldezentrale<br />
entweder direkt oder über ein Feuerwehrbedienfeld.<br />
9. Hauptfeuermelder (HFM): er leitet eine Brandmeldung an die alarmierende Stelle weiter (Florian). Ein<br />
Hauptfeuerwemelder benötigt keine Brandmeldeanlage, es gibt auch Fälle, wo nur ein Hauptfeuerwemelder installiert ist.<br />
Verbindung zur alarmierenden Stelle<br />
Für die Verbindung zur alarmierenden Stelle gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten.<br />
Standleitung: über die Standleitung ist der Hauptfeuermelder 24 Stunden am Tag und in der Nacht mit einer ständig<br />
besetzten Stelle (Feuerwehr oder Gendarmerie) verbunden.<br />
Diese Leitung ist äußerst sicher, da sie auch auf Störungen hin überwacht wird, aber sie ist auch sehr teuer, da sie<br />
immer bezahlt werden muss.<br />
AWUG bzw. TWG Telefonwählgerät: An eine AWUG-Anlage (Automatisches Wähl- und Übertragungsgerät) wird von der<br />
Steuereinrichtung der Brandmeldezentrale eine Meldung abgegeben. Dieses ruft über eine Telefonleitung eine ständig<br />
besetzte Stelle an einem Apparat, der nur für diese Zwecke benützt wird. Außerdem macht diese Anlage mehrmals am<br />
Tag eine Alarmprobe.<br />
Diese Lösung ist zwar finanziell günstig, aber relativ unsicher in der Alarmierung. Sie wird deshalb für untergeordnete<br />
<strong>Brandmeldeanlagen</strong>, wie z.B. Garagen, verwendet.<br />
Einsetzbarkeit besteht nur, wenn es keine andere technische Möglichkeit der automatischen Alarmierung an eine<br />
öffentliche Brandmeldestelle gibt.<br />
2. Die Bedienung mit und ohne Feuerwehrbedienfeld<br />
Anfahrt
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Für jedes Objekt mit einer Brandmeldeanlage sollte ein Einsatzplan vorhanden sein. Auf diesem Plan kann sich der<br />
Einsatzleiter unter anderem über die Anfahrt, die Zugänglichkeit und die Lage des Hauptfeuermelders<br />
(Übertragungseinheit) informieren. Außerdem weisen noch offiziell ausgeschilderte Feuerwehrzufahrten, die Schilder<br />
„BMZ“ oder „FSK“ auf einen Zugang zum Objekt hin.<br />
Der FSK und die Brandmeldeanlage<br />
Der Feuerwehrschlüsselkasten „FSK“: Jede Brandmeldeanlage nützt nur etwas, wenn die Feuerwehr ohne<br />
Zeitverlust und ohne größere Zerstörung ein Objekt betreten kann. Dem gegenüber steht der Wunsch des<br />
Besitzers, dass er sein Gelände vor Einbrechern und sonstigen kriminellen Personen schützen möchte. Da nun<br />
aber die Aufbewahrung von Objektschlüsseln ein enormes Haftungsrisiko für die Feuerwehr bedeutet, bzw. bei<br />
mehreren Objekten eine stattliche Anzahl von Schlüsseln bei der Feuerwehr vorgehalten werden müssen, wurden<br />
die Feuerwehrschlüsselkästen entwickelt. Der Feuerwehr reicht nun ein Schlüssel, um in alle Objekte mit einer<br />
Brandmeldeanlage zu gelangen. Hierzu gibt es nun zwei grundverschiedene Typen.<br />
Feuerwehrschlüsselkasten Typ I<br />
Er ist einbruchüberwacht.<br />
Er kann von außen geöffnet werden, ohne dass die Brandmeldeanlage ausgelöst hat.<br />
Anwendung: Zunächst probiert man, ob sich der FSK öffnen lässt.<br />
FSK lässt sich öffnen.<br />
Entnahme der Objektschlüssel.<br />
Feuerwehrschlüsselkasten Typ II<br />
Bei diesen Kästen ist im Deckel eine Einbruchsicherung eingebaut.<br />
Diese Kästen können ohne einen Brandmeldealarm nicht geöffnet werden.<br />
Anwendung: Zunächst probiert man, ob sich der FSK öffnen lässt.<br />
FSK lässt sich öffnen.<br />
Mit dem Schlüssel aufsperren.<br />
Entnahme der Objektschlüssel (hierbei ist der Schlüssel im FSK eventuell um 90° zu drehen).<br />
Die Brandmeldeanlage:<br />
Bei einer Brandmeldeanlage sind immer vorhanden:<br />
Brandmeldezentrale (BMZ)<br />
Hauptfeuermelder (Hfmd) – Übertragungseinheit (ÜE)<br />
Außerdem können noch vorhanden sein:<br />
Feuerwehrbedienfeld (FBF)<br />
Anzeigetableau für die BMZ<br />
BMZ + Hfmd (ÜE) – Vorgehensweise:<br />
Aufsuch der BMZ<br />
Feststellen der ausgelösten Schleife(n)<br />
Kontrolle dieser gemäß feuerwehrinterner Dienstanweisung (in Ausarbeitung)<br />
bei der BMZ sollte immer ein Feuerwehrmann verbleiben, der mit den vorgehenden Feuerwehrmännern<br />
funkkontakt besitzt.<br />
Feststellung der Ursache der Alarmierung bzw. weitergehende maßnahmen (z.B. Abschalten eines Geräts,<br />
Brandbekämpfung, usw.)<br />
Zurückstellen (nur Schaltberechtigte) der ausgelösten Schleifen gemäß Bedienungsanleitung an der BMZ.<br />
Zurückstellen des Hfmd (ÜE)<br />
Vergewissern, dass alle Feuerwehrmänner mit dem eingesetzten Gerät (z.B. Handlampe, Schlüssel,<br />
Feuerlöscher, usw.) das Gebäude verlassen haben.<br />
Schlüssel in den FSK zurücklegen.<br />
Lässt sich die BMZ und der Hfmd nicht mehr zurückstellen, so ist unbedingt der Betreiber und der<br />
Kundendienst der Anlage zu benachrichtigen.<br />
Niemals Schleifen ohne Kenntnis des Betreibers oder dessen Beauftragten herausnehmen. Der Betreiber<br />
hat dann Ersatzmaßnahmen (z.B. regelmäßige Kontrollgänge) zu treffen.<br />
Feuerwehr-Bedienfeld: Die Installation eines Feuerwehrbedienfeldes (mindestens) der Variante A gemäß ÖNORM<br />
F 3031 ist bei Brandmeldezentralen mit mehr als 8 und weniger als 32 angeschalteten Bedienungsgruppen<br />
verpflichtend erforderlich.<br />
Bei mehr als 32 angeschalteten Bedienungsgruppen mit Meldereinzelkennung ist die Installation eines<br />
Feuerwehrbedienfeldes der Variante B gemäß ÖNORM F 3031 verpflichtend erforderlich.<br />
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