Leistungsbericht 2010 - Universitätsklinikum Gießen
Leistungsbericht 2010 - Universitätsklinikum Gießen
Leistungsbericht 2010 - Universitätsklinikum Gießen
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Zentrum für Notfallmedizin<br />
<strong>Universitätsklinikum</strong><br />
<strong>Gießen</strong> und Marburg GmbH<br />
Standort Marburg<br />
<strong>Leistungsbericht</strong> <strong>2010</strong>
Vorwort<br />
Seit nunmehr 5 Jahren besteht das Zentrum für Notfallmedizin am Standort<br />
Marburg unseres <strong>Universitätsklinikum</strong>s. In Zusammenarbeit mit dem DRK Rettungsdienst<br />
Mittelhessen stellen wir seitdem die Notarzt-Versorgung des Landkreises<br />
Marburg-Biedenkopf und den Intensivtransport von kritisch kranken Patienten<br />
sicher.<br />
Eine Besonderheit des Zentrums ist die gelebte Multidisziplinarität: am Notarztdienst<br />
sind ärztliche Kolleginnen und Kollegen aus unseren Kliniken für Anästhesie,<br />
Innerer Medizin, Unfallchirurgie und Pädiatrie beteiligt, die sich jeden<br />
Tag neuen Notfallsituationen stellen.<br />
Viele Aspekte in unserer täglichen Arbeit haben sich in den letzten 5 Jahren<br />
weiter entwickelt: Nicht nur der Einsatz neuer Medizintechnik wie moderne<br />
Beatmungsgeräte für die nicht-invasive Beatmung in der Präklinik oder Videolaryngoskope,<br />
sondern auch Fortschritte bei eingesetzten Medikamenten und<br />
neue Verfahren wie die aktive Kühlung von reanimierten Patienten schon im<br />
Rettungswagen wurden konsequent in die Präklinik eingeführt.<br />
Den Transfer von neuen Verfahren aus der Klinik in die präklinische Notfallmedizin<br />
begleiten wir auch wissenschaftlich mit einer Reihe von Projekten. So betreibt<br />
das Zentrum für Notfallmedizin weiter die größte nationale Datenbank<br />
für den Einsatz von nicht-invasiver Beatmung in der Notfallmedizin und ist eines<br />
der größten beteiligten Zentren des nationalen Reanimationsregisters.<br />
Wir möchten an dieser Stelle unseren Ärztinnen und Ärzten für ihren beständigen<br />
Einsatz und den Direktoren des Zentrums für Notfallmedizin wie auch der<br />
Geschäftsführung des UKGM für ihre tatkräftige Unterstützung danken. Ein<br />
ganz besonderer Dank gilt weiterhin den Aufgabenträgern des Rettungsdienstes<br />
beider Landkreise für die stets offene und konstruktive Zusammenarbeit<br />
sowie unserem innovativen und zuverlässigen Partner DRK Rettungsdienst Mittelhessen,<br />
ohne die viele Ziele nicht hätten erreicht werden können.<br />
Neben allem Guten gibt es manchmal auch schlechte Nachrichten: Völlig<br />
unerwartet verstarb am 1. Juli unser langjähriger Notarztkollege Dr. Richard<br />
Munz während eines Katastropheneinsatzes in Haiti.<br />
Marburg, im Januar 2011<br />
Dr. Clemens Kill<br />
Geschäftsführender Ärztlicher Leiter<br />
Dr. Andreas Jerrentrup<br />
Stellvertretender Ärztlicher Leiter
- 4 -
Inhaltsverzeichnis<br />
Personalia............................................................................................................. - 7 -<br />
Direktorium.............................................................................................................- 7 -<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.......................................................................- 8 -<br />
Leitende Notärztinnen und Notärzte .............................................................- 8 -<br />
Notärztinnen und Notärzte..............................................................................- 9 -<br />
Leistungsspektrum Notarztdienste <strong>2010</strong> .......................................................... - 12 -<br />
Vorhalteleistungen .............................................................................................- 12 -<br />
Einsatzzahlen .......................................................................................................- 15 -<br />
Elektronische Einsatzdokumentation ...............................................................- 17 -<br />
Gefahrenabwehrzentrum – Zentrale Leitstelle...............................................- 18 -<br />
Projektberichte .................................................................................................. - 19 -<br />
SpiegelTV Reportage .........................................................................................- 19 -<br />
Krankenhaus-Einsatzplan (KHEP) UKGM..........................................................- 20 -<br />
50. Hessentag Stadtallendorf............................................................................- 21 -<br />
5 Jahre Zentrum für Notfallmedizin ..................................................................- 22 -<br />
Kooperation mit Air Alliance Medflight...........................................................- 24 -<br />
Qualitätszirkel Notfallmedizin ............................................................................- 25 -<br />
Aus- und Fortbildung......................................................................................... - 26 -<br />
9. Mittelhessisches Rettungsdienstsymposium................................................- 26 -<br />
Marburger Kompaktkurs Zusatzbezeichnung Notfallmedizin ......................- 28 -<br />
Spezialkurs Intensivtransport..............................................................................- 29 -<br />
Forschung und Entwicklung ............................................................................. - 31 -<br />
Maschinelle Beatmung bei der Reanimation ................................................- 31 -<br />
Carboxyhämoglobin nach Brandgasexposition: Eine Untersuchung zur<br />
postexpositionellen Belastung bei Feuerwehreinsatzkräften und Brandopfern<br />
...............................................................................................................................- 32 -<br />
Projekt Kompetenzentwicklung im Rettungsdienst .......................................- 32 -<br />
Non-invasive Beatmung in der Notfallmedizin: NIV-Datenbank .................- 32 -<br />
Reanimationsregister..........................................................................................- 33 -<br />
Publikationen.......................................................................................................- 34 -<br />
Impressum.......................................................................................................... - 35 -<br />
- 5 -
- 6 -
Personalia<br />
Direktorium<br />
Dem Direktorium des Zentrums für Notfallmedizin gehörten im Berichtszeitraum<br />
satzungsgemäß folgende Klinikdirektoren des <strong>Universitätsklinikum</strong>s <strong>Gießen</strong> und<br />
Marburg GmbH, Standort Marburg an:<br />
Prof. Dr. Thomas Gress, Direktor der Klinik für Innere Medizin,<br />
Schwerpunkt Gastroenterologie, Endokrinologie und Stoffwechsel<br />
Prof. Dr. Joachim Hoyer, Direktor der Klinik für Innere Medizin,<br />
Schwerpunkt Nephrologie<br />
Prof. Dr. Rolf Maier, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin<br />
Prof. Dr. Bernhard Maisch, Direktor der Klinik für Innere Medizin,<br />
Schwerpunkt Kardiologie<br />
Prof. Dr. Andreas Neubauer, Direktor der Klinik für Innere Medizin,<br />
Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Immunologie<br />
Prof. Dr. Steffen Ruchholtz, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und<br />
Wiederherstellungschirurgie<br />
Prof. Dr. Claus Franz Vogelmeier, Direktor der Klinik für Innere Medizin,<br />
Schwerpunkt Pneumologie<br />
Prof. Dr. Hinnerk Wulf, Direktor der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie<br />
Das Direktorium ist das Leitungsgremium des Zentrums für Notfallmedizin und<br />
für alle konzeptionellen Entscheidungen zuständig.<br />
Geschäftsführung<br />
Das operative Geschäft des Zentrums für Notfallmedizin wird geleitet von:<br />
Geschäftsführender Ärztlicher Leiter:<br />
Stellvertretender Ärztlicher Leiter:<br />
Dr. Clemens Kill<br />
Dr. Andreas Jerrentrup<br />
- 7 -
Der Geschäftsführende Ärztliche Leiter ist primärer Ansprechpartner im Außenverhältnis.<br />
Ihm obliegt die Gesamtverantwortung für die Organisation und<br />
Durchführung des Dienstes in den einzelnen Geschäftsbereichen. Im Vertretungsfalle<br />
vertritt ihn sein Stellvertreter in vollem Umfang. Der Geschäftsführende<br />
Ärztliche Leiter dient den anderen am Rettungsdienst beteiligten Institutionen<br />
(wie Landkreis und Hilfsorganisationen) als direkter Ansprechpartner. Er<br />
überwacht verantwortlich die Dienstplanerstellung und koordiniert diese. Gegenüber<br />
den im regulären Notarztdienst und den Sonderdiensten eingesetzten<br />
Ärztinnen und Ärzten ist er in organisatorischen Belangen uneingeschränkt<br />
weisungsbefugt. Geschäftsführender bzw. Stellvertretender Ärztlicher Leiter<br />
berichten direkt dem Direktorium des Zentrums und sind diesem in allen Belangen<br />
weisungsgebunden.<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Im Jahre <strong>2010</strong> waren in den Leistungsbereichen des Zentrums für Notfallmedizin<br />
folgende ärztliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt:<br />
Leitende Notärztinnen und Notärzte<br />
Als Leitende Notärzte waren im Jahre <strong>2010</strong> durch den Landkreis Marburg-<br />
Biedenkopf berufen und tätig:<br />
Aus der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie:<br />
Dr. Axel Kaiser-Ferenczy<br />
Dr. Thomas Kaufmann<br />
Dr. Clemens Kill<br />
Dr. Birgit Plöger<br />
Dr. Christian Wagenknecht<br />
Dr. Martin Zoremba<br />
Aus dem Zentrum für Innere Medizin:<br />
Dr. Andreas Jerrentrup<br />
Dr. Alexander Sattler<br />
- 8 -
Notärztinnen und Notärzte<br />
Das Zentrum für Notfallmedizin trauert um Dr. Richard Munz, der während eines<br />
Auslandseinsatzes in Haiti plötzlich und völlig unerwartet verstarb. Richard<br />
Munz war über viele Jahre als Notarzt in Mittelhessen tätig, zuletzt für die Klinik<br />
für Unfall, Hand- und Wiederherstellungschirurgie und hat zahlreiche Entwicklungen<br />
der Notfall- und Rettungsmedizin begleitet.<br />
Aus der Klinik für Anästhesie und Intensivtherapie:<br />
Dr. Kathrin Ahrens<br />
Dr. Luc Aniset<br />
Dr. Christian Arndt<br />
Dr. Hansjörg Aust<br />
Dr. Ingrid Bentrup<br />
Dr. Sven Bepler<br />
Wolfgang Dersch<br />
Dr. Frank Dette<br />
Dr. Steffen Dietz<br />
Prof. Dr. Leopold Eberhart<br />
Dr. Carsten Feldmann<br />
Dr. Katrin Feldmann<br />
Dr. Oliver Hahn<br />
Dr. Alexander Hall<br />
Dr. Ingelore Holzinger<br />
Dr. Tim Jäcker<br />
Dr. Axel Kaiser-Ferenczy<br />
Dr. Kilian Kalmbach<br />
Dr. Gerald Kalmus<br />
Dr. Thomas Kaufmann<br />
Dr. Klaus Kerwat<br />
Dr. Clemens Kill<br />
Dr. Daniel Kozubek<br />
Dr. Caroline Kratz<br />
Dr. Thomas Kratz<br />
Stephanie Leufke<br />
Dr. Alexander Neelsen<br />
Dr. Birgit Plöger<br />
PD Dr. Dirk Rüsch<br />
Dr. Thorsten Steinfeldt<br />
- 9 -
Prof. Dr. Alexander Torossian<br />
Dr. Til Wächtershäuser<br />
Dr. Christian Wagenknecht<br />
Pascal Wallot<br />
Dr. Tobias Wege-Rost<br />
Dr. Martin Zoremba<br />
Aus der Klinik für Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie:<br />
Dr. Bilal El-Zayat<br />
Dr. Carsten Hauk<br />
Dr. Anna Heverhagen<br />
PD Dr. Martin Kuhn<br />
Dr. Richard Munz t<br />
Dr. Rüdiger Reichel<br />
Christina Wack<br />
Dr. Ewgeni Ziring<br />
Aus dem Zentrum für Innere Medizin:<br />
Dr. Ellen Bischoff<br />
Dr. Timm Greulich<br />
Dr. Angelique Holland<br />
Dr. Andreas Jerrentrup<br />
Dr. Hristos Karakizlis<br />
Dr. Rembert Koczulla<br />
Dr. Steffen Kunsch<br />
Dr. Vanessa Lauck<br />
Dr. Thomas Linhart<br />
Dr. Silke Mronga<br />
Dr. Albrecht Neeße<br />
Dr. Jochen Pega<br />
Dr. Anette Richter<br />
Dr. Jordi Riera<br />
Dr. Alexander Sattler<br />
- 10 -
Aus dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin:<br />
Dr. Michael Bernhard<br />
Dr. Peter de Mooy<br />
Dr. Bettina Grünwald<br />
Jolanta Heinzinger<br />
Dr. Melanie Hess<br />
PD Dr. Andreas Leonhardt<br />
Dr. Ayse Malerczyk-Aktas<br />
Dr. Lutz Pelken<br />
Dr. Martin Sassen<br />
Dr. Susanne Elke Sabine Schaller-Bals<br />
Prof. Dr. Siegfried Waldegger<br />
Ines Wallot<br />
PD Dr. Michael Zemlin<br />
Anzahl Leitende Notärztinnen und Notärzte <strong>2010</strong> nach Kliniken<br />
2<br />
An ästh esie<br />
In nereM ed<br />
6<br />
Anzahl Notärztinnen und Notärzte <strong>2010</strong> nach Kliniken<br />
13<br />
15<br />
36<br />
An ästhesie<br />
Unfallchir<br />
InnereMed<br />
Kinderkl.<br />
8<br />
- 11 -
Leistungsspektrum Notarztdienste <strong>2010</strong><br />
Vorhalteleistungen<br />
Im Jahre <strong>2010</strong> wurde die notärztliche Besetzung vollständig sichergestellt auf<br />
den Notarzteinssatzfahrzeugen „NEF Ost“ (Rettungswache Kirchhain, Rotkreuz<br />
Mittelhessen 92-82) und „NEF Mitte“ (Rettungswache Marburg Süd/Am Krekel,<br />
Rotkreuz Mittelhessen 95-82), dem Intensivtransportwagen (ITW) Mittelhessen,<br />
Standort Marburg (Rettung Marburg 70-81), dem Intensivtransportwagen<br />
Mittelhessen, Standort <strong>Gießen</strong> (Rettung <strong>Gießen</strong> 71-81) sowie dem Baby-ITW<br />
Marburg (Rettung Marburg 72-81).<br />
Der Betrieb des ITW Mittelhessen am Standort <strong>Gießen</strong> erfolgt als Präsensdienst<br />
rund um die Uhr. Der Betrieb des ITW Mittelhessen am Standort Marburg erfolgt<br />
werktäglich von 07:15h-15:45h als Präsensdienst mit sofortiger Ausrückbereitschaft,<br />
in der übrigen Zeit als Rufbereitschaft. Der Präsensdienst ermöglicht<br />
an beiden Standorten eine deutliche Verbesserung der Bedienschnelligkeit für<br />
dringliche Sekundärtransporte und zusätzlich den Einsatz als Reserve-System in<br />
der Primärrettung. Mit diesem Leistungsumfang im Intensivtransport ist das ITW-<br />
System Mittelhessen leistungsstärkster Betreiber für den Intensivtransport in Hessen.<br />
Im Rahmen besonderer Leistungsanforderungen, besonders für massiv<br />
übergewichtige sowie kritisch beatmete Intensivpatienten, erfolgten wegen<br />
der besonders hochwertigen Fahrzeugausstattung auch Transporte außerhalb<br />
des primären Versorgungsgebietes.<br />
Notarzt und zwei Rettungswagen<br />
beim Verkehrsunfalleinsatz<br />
Schwerlastintensivtransport im Großraum Frankfurt<br />
- 12 -
Aus den Vorhaltezeiten und der anteiligen Besetzung durch die beteiligten<br />
Kliniken ergaben sich für das Jahr <strong>2010</strong> insgesamt nachfolgende Personalvorhaltestunden<br />
1 :<br />
Personalvorhaltung<br />
Anästhesie Unfallchir InnereMed Kinderkl.<br />
Rettungsmittel Vorhaltezeit* Gesamt anteilig anteilig anteilig Anteilig<br />
NEF Ost<br />
365 Tage,<br />
24h 8760 2190 2190 4380 0<br />
NEF Mitte<br />
365 Tage,<br />
24h 8760 4752 1296 2712 0<br />
Intensivtransport<br />
Marburg<br />
Intensivtransport<br />
<strong>Gießen</strong><br />
Baby-NAW<br />
Marburg<br />
365 Tage,<br />
24h 8760 8760 0 0 0<br />
365 Tage,<br />
24h 8760 8760 0 0 0<br />
365 Tage,<br />
24h 8760 0 0 0 8760<br />
GESAMT 43800 24462 3486 7092 8760<br />
Vorhaltestunden gesamt <strong>2010</strong> nach Kliniken<br />
20,0%<br />
Anästhesie<br />
Unfallchir<br />
InnereMed<br />
Kinderkl.<br />
16,2%<br />
55,8%<br />
8,0%<br />
1<br />
Diese Daten berücksichtigen keine Mehrvorhaltungen aufgrund von einsatzbedingten Überschreitungen<br />
der Dienstzeiten, Übergabezeiten, außerplanmäßigen Rettungsmittelvorhaltungen wegen Großschadensereignissen<br />
oder außergewöhnlichen Bereitstellungsanforderungen, Nachbesetzungen von<br />
Sekundärrettungsmitteln sowie Verschiebungen der relativen Kliniksanteile durch nachträglichen Tausch<br />
von Diensten.<br />
- 13 -
Vorhaltestunden NEF <strong>2010</strong> nach Kliniken<br />
40,5%<br />
39,6%<br />
Anästhesie<br />
Unfallchir<br />
InnereMed<br />
19,9%<br />
Vorhaltestunden Sonderdienste <strong>2010</strong> nach Kliniken<br />
33,3%<br />
Anästhesie<br />
Kinderkl.<br />
66,7%<br />
Auch <strong>2010</strong> wurde ein tagesaktueller zentraler Gesamtdienstplan aller zu besetzenden<br />
Rettungsmittel erstellt und sowohl den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
als auch dem Rettungsdienst und dem Aufgabenträger in der jeweils<br />
aktuellen Version zur Verfügung gestellt. Im Rahmen der Dienstplanführung<br />
und -aktualisierungen wurden im Jahre <strong>2010</strong> für den regulären Dienstbetrieb<br />
einschließlich der besonderen Leistungen im Rahmen des 50. Hessentages in<br />
Stadtallendorf insgesamt 394 Dienstplandateien erstellt.<br />
Zur Sicherstellung einer zeitnahen Kommunikation wurden E-Mail-Verteiler<br />
nach spezifischen Ordnungskriterien (Dienstplanverteiler, ärztliche Mitteilungen,<br />
Direktorium, Gesamtverteiler) verwendet.<br />
- 14 -
Einsatzzahlen<br />
Von den arztbesetzten Rettungsmitteln, die durch das Zentrum für Notfallmedizin<br />
besetzt werden, wurden im Jahre <strong>2010</strong> insgesamt 5561 Einsätze durchgeführt,<br />
die sich wie folgt aufteilen.<br />
Rettungsmittel Notarzteinsätze (NEF) 2 Intensivtransporte (ITW) 3<br />
NEF Ost<br />
1556 0<br />
(92-82)<br />
NEF Mitte<br />
2060 0<br />
(95-82)<br />
ITW Marburg<br />
44 463<br />
(MR 70-81)<br />
ITW <strong>Gießen</strong><br />
270 1056<br />
(GI 71-81)<br />
Baby-ITW<br />
(MR 72-81)<br />
5 107<br />
GESAMT 3935 1626<br />
Beim Baby-ITW bezeichnen die "Notarzteinsätze" Primäreinsätze, bei denen<br />
eine Notfallversorgung außerhalb von Kliniken erfolgt ist. Dringliche und nichtdringliche<br />
Einsätze zur neonatologischen Notfall- und Erstversorgung in externen<br />
Geburtskliniken mit anschließendem Transport im Intensivinkubator sind<br />
unter "Intensivtransporte" summiert.<br />
Im mehrjährigen Vergleich ist feststellbar, dass die Einsatzzahlen der beiden<br />
NEF Systeme trotz insgesamt beständig steigender Gesamtleistungen im<br />
Rettungsdienst weitgehend konstant bleiben, was auf die Bestrebungen des<br />
fokussierten Einsatzes der Notarztsysteme für vital Notfälle zurückzuführen ist<br />
(siehe auch Projektbericht „Kompetenzentwicklung“).<br />
2 hierunter zählen auch vereinzelte Notfall-Sekundäreinsätze in Verbindung mit einem RTW<br />
(NEF+RTW)<br />
3 mit berücksichtigt sind Notfalleinsätze in der Primärrettung, bei denen aufgrund Nichtverfügbarkeit<br />
eines RTW der Patiententransport mit dem ITW (Soloeinsatz) durchgeführt wurde<br />
- 15 -
Verteilung Einsatzarten <strong>2010</strong><br />
30,8%<br />
Notarzteinsätze<br />
(NEF)<br />
Intensivtransporte<br />
(ITW)<br />
69,2%<br />
Verteilung Notarzteinsätze <strong>2010</strong><br />
6,9%<br />
1,1% 0,1%<br />
39,5%<br />
NEF Ost<br />
(92-82)<br />
NEF Mitte<br />
(95-82)<br />
ITW Marburg<br />
(MR 70-81)<br />
52,4%<br />
ITW <strong>Gießen</strong><br />
(GI 71-81)<br />
Baby-NAW<br />
(MR 72-81)<br />
6,1%<br />
Verteilung Intensivtransporte <strong>2010</strong><br />
27,1%<br />
ITW Marburg<br />
(MR 70-81)<br />
ITW <strong>Gießen</strong><br />
(GI 71-81)<br />
66,8%<br />
Baby-NAW<br />
(MR 72-81)<br />
- 16 -
Elektronische Einsatzdokumentation<br />
Mit der Umstellung der Einsatzdokumentation auf die papierlose Dokumentation<br />
mittels Handheld-PC wird zukünftig eine umfassende Datenverfügbarkeit<br />
für das Qualitätsmanagement sichergestellt. Neben einer Erleichterung der<br />
Dokumentation im Einsatz selbst durch Einlesen von Patientendaten und<br />
drahtlose Vitaldatenübertragung werden nun Einsatzprotokolle in ausgedruckter<br />
Form übergeben und alle einsatzbezogenen Daten sind zeitnah in<br />
einer zentralen Datenbank zusammengeführt.<br />
Elektronische Einsatzdokumentation und Protokolldrucker<br />
im RTW<br />
Hand-Held-PC mit Touchpad und elektronischem<br />
Notarztprotokoll<br />
Bildschirmansicht Protokollvorschau<br />
- 17 -
Gefahrenabwehrzentrum – Zentrale Leitstelle<br />
Am 01.04.<strong>2010</strong> konnte das neue Gefahrenabwehrzentrum des Landkreises<br />
Marburg-Biedenkopf – mit der Zentralen Leitstelle - in Dienst gestellt werden.<br />
Mit der organisatorischen Zusammenführung der Fachdienste Einsatzsteuerung<br />
(Zentrale Leitstelle) und Rettungsdienst konnten unter der Prämisse „Synergien<br />
sinnvoll nutzen“ eine Reihe von Funktionsabläufen vereinfacht und verkürzt<br />
werden. Das Zusammenwirken aller an der Notfallversorgung Beteiligten,<br />
wie der Träger des Rettungsdienstes, der Zentralen Leitstelle, dem Rettungsdienst<br />
(DRK Rettungsdienst Mittelhessen, JUH, MHD) und dem Zentrum für Notfallmedizin<br />
am UKGM Standort Marburg hat durch diese Veränderung greifbare<br />
Ergebnisse gebracht. Insbesondere sind hier die Qualitätssicherung und<br />
die Weiterentwicklung der Notfallversorgung durch gemeinsame Arbeits- und<br />
Projektgruppen zu nennen.<br />
Neben dem „Tagesgeschäft“ findet aber auch eine wachsende Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Zentrum für Notfallmedizin und der Gefahrenabwehrbehörde<br />
bei der Planung und Vorbereitung auf besondere Ereignisse, wie Großschadenlagen<br />
mit einem Massenanfall von Verletzten (MAnV) oder dem<br />
Krankenhauseinsatzplan, als ganzheitliches Konzept „Notfallrettung“ Anwendung.<br />
Beim Hessentag <strong>2010</strong> in Stadtallendorf und bei anderen Anlässen haben<br />
sich diese enge Verzahnung und die Umsetzung der aufgebauten Strukturen<br />
bereits mehrfach bewährt.<br />
Das neue Gefahrenabwehrzentrum beim Landkreis<br />
Marburg-Biedenkopf<br />
Zentrale Leitstelle beim Landkreis<br />
Marburg-Biedenkopf<br />
- 18 -
Projektberichte<br />
SpiegelTV Reportage<br />
Ein Reportageteam vom SpiegelTV begleitet zwei Wochen lang Notarztteams<br />
des Zentrums für Notfallmedizin. Anstelle ursprünglich einer geplanten Reportagesendung<br />
entstehen gleich vier jeweils halbstündige Reportagen mit einem<br />
spannenden Spektrum an Einsätzen. Die ersten beiden Reportagen wurden<br />
am 31. Mai und 7. Juni <strong>2010</strong> gesendet, die Ausstrahlung von zwei weiteren<br />
erfolgt Anfang 2011.<br />
Screenshot SpiegelTV Reportage 31.05.<strong>2010</strong>, SAT1<br />
Außenkamera am NEF Mitte<br />
Detailaufnahmen<br />
- 19 -
Krankenhaus-Einsatzplan (KHEP) UKGM<br />
Rechtzeitig zum 50. Hessentag in Stadtallendorf sind die Materialsätze für die<br />
Versorgung einer Vielzahl von Verletzten nach dem neuen Krankenhauseinsatzplan<br />
(KHEP) fertiggestellt worden. Die Materialsätze ermöglichen<br />
die lebensrettende Erstversorgung von bis zu 25 Patienten gleichzeitig je<br />
UKGM Standort über die Regelversorgung hinaus. Für die Sichtung und interne<br />
Ablauforganisation sind ebenfalls gesonderte Materialsätze bereitgestellt, mit<br />
denen neben einer Personalkennzeichnung beispielsweise die Notaufnahme<br />
von bis zu einhundert Patienten bei Großschadenslagen mittels bereits vorgefertigter<br />
in im System hinterlegter Notaufnahmeetiketten ohne individuelle Erfassung<br />
möglich ist.<br />
Fertigstellung der Materialsätze für beide UKGM<br />
Standorte<br />
Kompaktes Notfallpulsoximeter für jeden<br />
Materialsatz<br />
Beschriftungsfolien<br />
Materialsätze an der Notfallanfahrt UKGM<br />
Standort Marburg<br />
- 20 -
50. Hessentag Stadtallendorf<br />
Mit mehr als einer Million Besuchern stellt der 50. Hessentag in Stadtallendorf<br />
besondere Anforderungen an die akutmedizinischen Behandlungskapazitäten.<br />
Auf dem Hessentag selbst versehen bis zu fünf zusätzliche Notärztinnen<br />
und Notärzte gleichzeitig Dienst, um die medizinische Notfallversorgung bei<br />
dieser Großveranstaltung sicherzustellen.<br />
Notarztbesetzte Unfallhilfsstelle<br />
Leitstelle Hessentag<br />
Behandlungsplatz (BHP) 50<br />
Open-Air-Gelände<br />
- 21 -
5 Jahre Zentrum für Notfallmedizin<br />
Einen Anlass zum Feiern gab es am 24.09.<strong>2010</strong>: Das Zentrum für Notfallmedizin<br />
konnte auf die ersten fünf Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblicken. Im September<br />
2005 begann das Zentrum für Notfallmedizin seine neue und in mancher<br />
Hinsicht einzigartige Tätigkeit: Mit dem interdisziplinären Zusammenschluss<br />
des Zentrums für Innere Medizin, der Klinken für Anästhesie und Intensivtherapie,<br />
Unfall-, Wiederherstellungs- und Handchirurgie und dem Zentrum<br />
für Kinder- und Jugendmedizin wurde der Grundstein für eine fachübergreifende<br />
Neuorganisation der präklinischen Notfallmedizin gelegt. In dem interdisziplinären<br />
Zentrum wurden bis heute weit über 20.000 Notfallpatienten versorgt.<br />
Im Rahmen einer Feierstunde würdigte Landrat<br />
Robert Fischbach neben anderen Festrednern<br />
die Arbeit des Zentrums für Notfallmedizin, die<br />
eine besondere Bedeutung für die Sicherheit<br />
der Bevölkerung habe. In der im Anschluss eröffneten<br />
Posterpräsentation wurden wichtige Ereignisse<br />
der vergangenen fünf Jahre vorgestellt.<br />
Landrat Robert Fischbach<br />
UKGM-Geschäftsführer Zentrale<br />
Dienste Dr. Peter Mein<br />
Vertreter des Landkreises (v.l.n.r): Dr. P. Matzdorff, L. Schäfer,<br />
Dr. E. Wranze-Bielefeld, R. Fischbach, M. Klein<br />
- 22 -
2 ausgewählte Poster der Ausstellung<br />
„5 Jahre Zentrum für Notfallmedizin“:<br />
- 23 -
Kooperation mit Air Alliance Medflight<br />
In einem neuen Arbeitsbereich sollen zukünftig kritisch kranke und verletzte<br />
Intensivpatienten mit einem luftgebundenen Intensivtransport im Flächenflugzeug<br />
international und transkontinental transportiert werden.<br />
Hierzu haben sich das Luftfahrtunternehmen AirAlliance, der Intensivtransport<br />
von DRK Rettungsdienst Mittelhessen und das Zentrum für Notfallmedizin zu<br />
einer Zusammenarbeit entschlossen.<br />
Die hochwertige medizintechnische Ausstattung des Intensivtransportsystems<br />
Mittelhessen dient dabei als Ausstattung auch beim Transport im Learjet, das<br />
Personal wird aus Mitarbeitern des Intensivtransports und intensivmedizinisch<br />
weiterqualifizierten Notärztinnen und Notärzten des Zentrums für Notfallmedizin<br />
bestehen.<br />
Ebenso wie im bodengebundenen Intensivtransport sind alle lebenswichtigen<br />
Geräte mindestens doppelt vorhanden, zusätzlich ist an Bord Ultraschall und<br />
Bronchoskopie verfügbar. Ende <strong>2010</strong> konnten bereits erste Langstrecken-<br />
Intensivtransporte erfolgreich durchgeführt werden.<br />
Die Nähe des Heimatflughafens Siegerland und die eigenen Ressourcen zum<br />
bodengebundenen Weitertransport ermöglichen zukünftig eine unkomplizierte<br />
Zuverlegung auch schwer-kranker Patienten über große Distanzen ans<br />
UKGM.<br />
Fachinformationsbroschüre<br />
- 24 -
Learjet 55 und ITW am Flughafen Siegerland<br />
Beladesituation Ambulanzjet<br />
Bodentransport auf Rhodos<br />
Qualitätszirkel Notfallmedizin<br />
Der Qualitätszirkel Notfallmedizin Mittelhessen als bereichs-, organisations- und<br />
standortübergreifendes Gremium zur Qualitätssicherung des notärztlichen Leistungsbereichs<br />
ist mittlerweile eine etablierte Einrichtung. In den regelmäßigen<br />
Sitzungen sind Entscheidungsträger beider Uniklinikums-Standorte, beider großer<br />
Leistungserbringer des Rettungsdienstes sowie die Ärztlichen Leiter der<br />
Landkreise Marburg-Biedenkopf und <strong>Gießen</strong> vertreten. Insgesamt werden von<br />
den Beteiligten 6 Notarztsysteme sowie 3 Intensivtransportsysteme vertreten.<br />
Alle beteiligten Institutionen sind dabei wechselweise Gastgeber für die Gremienarbeit.<br />
- 25 -
Aus- und Fortbildung<br />
Wichtige mehrtägige Veranstaltungen im Jahre <strong>2010</strong> waren<br />
• das 9. Mittelhessische Rettungsdienstsymposium<br />
• der „Marburger Kompaktkurs ZUSATZBEZEICHNUNG NOTFALLMEDIZIN“<br />
• der „Spezialkurs Intensivtransport“.<br />
9. Mittelhessisches Rettungsdienstsymposium<br />
Das 9. Mittelhessische Rettungsdienst-Symposium am UKGM Marburg war am<br />
22. und 23. Januar <strong>2010</strong> das Ziel zahlreicher heimischer Fachkräfte aus Rettungsdiensten<br />
und Kliniken. Am Freitag trainierten die Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer unter Anleitung ausgewiesener Fachleute in verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
ihre praktischen Fertigkeiten bei speziellen Notfallmaß-nahmen.<br />
Zu aktuellen Themen aus verschiedenen Bereichen der Notfall- und Rettungsmedizin<br />
referierten Expertinnen und Experten am Samstag.<br />
Während bei den Fachvorträgen Themen wie „Management des Schwerbrandverletzten“,<br />
„Verbrennungstrauma im Kindesalter“ oder Vergiftungen<br />
auf dem Programm standen, waren unter anderem die EKG-Interpretation,<br />
Konfliktsituationen im Rettungsdienst oder spezielle Notfallmaßnahmen bei<br />
Kindern Bestandteil der praktischen Fortbildung.<br />
Organisiert wurde das Symposium vom Qualitätszirkel „Notfallmedizin <strong>Gießen</strong>-<br />
Marburg“, als Veranstalter wirkten UKGM, die Landkreise Marburg-Biedenkopf<br />
und <strong>Gießen</strong>, der DRK-Rettungsdienst Mittelhessen, die Johanniter-Unfall-Hilfe<br />
Regionalverband <strong>Gießen</strong> sowie der Malteser-Hilfsdienst Bezirk Rhein-Main-<br />
Mittelhessen zusammen.<br />
Landrätin Anita Schneider (<strong>Gießen</strong>) und Landrat Robert Fischbach (Marburg-<br />
Biedenkopf) betonten in einer gemeinsamen Presseerklärung die gute Zusammenarbeit<br />
beider Kreisverwaltungen mit den Leistungserbringern der Rettungsdienste<br />
und den Unikliniken. Das gemeinsame, teamorientierte und richtungsweisende<br />
Engagement stelle die Basis für die hochwertige Versorgung<br />
der Bevölkerung Mittelhessens bei Notfällen dar. Auch dieses 9. Rettungsdienst-Symposium<br />
habe beispielhaft die hohe Fachkompetenz aller Beteiligten<br />
dokumentiert. Resümee von Schneider und Fischbach: „Es wurde gezeigt,<br />
dass das gemeinsame Ziel einer optimalen rettungsdienstlichen und medizinischen<br />
Versorgung von Menschen in Not erreicht werden kann.“<br />
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„Der Aus- und Fortbildung des Rettungsfachpersonals wird ein hoher Stellenwert<br />
eingeräumt“, betonte Landrat Robert Fischbach. Dies komme im Notfall<br />
unmittelbar den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern zugute.<br />
Die Vertreter der Symposiumsveranstalter<br />
Workshopstation: Beatmung und intraossärer Zugang<br />
Workshopstation: Intubation von Säuglingen<br />
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Marburger Kompaktkurs Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />
Im Jahre <strong>2010</strong> wurden erneut zwei Kurse zur Ausbildung angehender Notärztinnen<br />
und Notärzte in Kooperation mit der Akademie für ärztliche Fortbildung<br />
und Weiterbildung der Landesärztekammer Hessen und dem DRK Rettungsdienst<br />
Mittelhessen angeboten. Der 80-stündige Kurs findet unter Beteiligung<br />
aller Fachdisziplinen des Zentrums für Notfallmedizin sowie zahlreicher Experten<br />
der Uniklinik, externer Fachdozenten, der Feuerwehr Marburg sowie des<br />
DRK Rettungsdienst Mittelhessen statt und stellt eine fest etablierte ärztliche<br />
Weiterbildung für Hessen dar, <strong>2010</strong> wurden dabei insgesamt 77 Notärztinnen<br />
und Notärzte ausgebildet.<br />
Teilnehmer des Oktober Kurses<br />
Teamtraining Reanimation<br />
Übung technische Unfallrettung<br />
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Spezialkurs Intensivtransport<br />
Der Spezialkurs Intensivtransport als viertägige Fachfortbildung für das Team<br />
im Intensivtransport fand erstmals in einer bislang einzigartigen Kooperation<br />
statt. Das Zentrum für Notfallmedizin am UKGM, das Bildungszentrum des DRK<br />
Rettungsdienst Mittelhessen, die Lufthansa sowie die Deutsche Akademie für<br />
Flug- und Reisemedizin veranstalteten gemeinsam in Marburg und Frankfurt<br />
den Kurs. Dadurch konnte ein besonders vielfältiges und praxisorientiertes<br />
Fortbildungskonzept realisiert werden: Während im UKGM Patientenversorgung<br />
an hochmodernen Patientensimulatoren trainiert wurde, fanden die<br />
Trainingseinheiten in Frankfurt im Airbus-Simulator im Lufthansa Flight Training<br />
Center statt.<br />
Training einer Notfallversorgung an<br />
Bord eines Verkehrsflugzeuges im<br />
Lufthansa Flight Training Center (LFTC)<br />
Training der Neugeborenenversorgung<br />
auf der Kinderintensivstation des UKGM Marburg<br />
Simulation Patientenübernahme im Linienflugzeug<br />
in Lufthansa Flight Training Center<br />
(LFTC)<br />
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Forschung und Entwicklung<br />
Maschinelle Beatmung bei der Reanimation<br />
Aufbauend auf dem in dem seit 2007 etablierten Tiermodell zur cardiopulmonalen<br />
Reanimation wurde <strong>2010</strong> ein Kooperationsforschungspojekt zur maschinellen<br />
Ventilation bei der Reanimation begonnen. Hierbei werden systematische<br />
Untersuchungen zu den Auswirkungen bekannter und alternativer Beatmungsmuster<br />
unter cardiopulmonaler Reanimation durchgeführt und Entwicklungsmöglichkeiten<br />
neuartiger technischer Beatmungsmuster geprüft. Das<br />
Projekt ist durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert,<br />
die Kooperationpartner sind die Philipps-Universität, Klinik für Anästhesie<br />
und Intensivtherapie, die Firma Weinmann Geräte für Medizin GmbH + Co.<br />
KG, Hamburg sowie das Institut für Automatisierungstechnik und Qualitätssicherung,<br />
Heidelberg.<br />
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Carboxyhämoglobin nach Brandgasexposition: Eine Untersuchung zur<br />
postexpositionellen Belastung bei Feuerwehreinsatzkräften und Brandopfern<br />
Trotz intensiver Bemühungen beim vorbeugenden Brandschutz sterben immer<br />
wieder Menschen an den Folgen von Brandereignissen. Dies wird hauptsächlich<br />
durch die Exposition von Rauchgasen verursacht, insbesondere durch Exposition<br />
gegenüber Kohlenmonoxid. Neben Brandopfern besteht hier auch<br />
eine erhebliche Gefahr für Einsatzkräfte. In Kooperation mit den Feuerwehren<br />
der Stadt Marburg und dem Landkreis Marburg-Biedenkopf werden bei<br />
Brandopfern in Realeinsätzen, Feuerwehreinsatzkräften im Realeinsatz sowie<br />
Feuerwehreinsatzkräften vor und nach standardisierter Übung im Brandsimulationscontainer<br />
mittels spezieller Pulsoximeter COHb-Werte im Sinne einer Pointof-care<br />
Diagnostik evaluiert. Das 2008 begonnene Projekt befindet sich weiter<br />
in der Datenerhebung.<br />
Projekt Kompetenzentwicklung im Rettungsdienst<br />
Das Qualifizierungsprojekt für Rettungsassistenten, bei dem auf der Grundlage<br />
der Empfehlungen der Bundesärztekammer ausgewählter Notfallmedikamente<br />
und hier insbesondere Analgetika durch Rettungsassistenten im Notfall<br />
auch vor Eintreffen eines Arztes angewendet werden, konnte in der Zwischenzeit<br />
fest etabliert werden. Eine umfassende wissenschaftliche Auswertung<br />
der ersten 172 Patientendaten wurde <strong>2010</strong> veröffentlicht, in einer weiteren<br />
Zwischenauswertung Ende Oktober <strong>2010</strong> konnten bereits insgesamt 280<br />
Datensätze evaluiert werden. Bei allen diesen Patienten wurde ohne Komplikationen<br />
präklinisch ohne Präsens des Notarztes eine Analgesie mittels Morphin<br />
durchgeführt. Dieses in der Bundesrepublik Deutschland einzigartige Projekt<br />
hat mittlerweile zu intensiven Diskussionen in Fachkreisen über die Möglichkeiten<br />
einer grundsätzlichen Umsetzung derartiger Verfahrensweisen in<br />
den nationalen rettungsdienstlichen Alltag geführt.<br />
Non-invasive Beatmung in der Notfallmedizin: NIV-Datenbank<br />
Seit 2006 unterhält das Zentrum für Notfallmedizin die mittlerweile umfangreichste<br />
nationale NIV-Datenbank für die prähospitale Anwendung noninvasiver<br />
Beatmung. 2009 erfolgte die Publikation der bislang größten prähospitalen<br />
Fallzahl der CPAP-Anwendung beim cardialen Lungenödem. Mit<br />
Einführung NIV-fähiger Transportrespiratoren im Rahmen der neuen NEF-Flotte<br />
werden nun auch neben der CPAP-Therapie die Anwendungen der druckunterstütze<br />
Maskenbeatmung (BiLevel) systematisch erfasst, hierzu ist eine prospektive,<br />
randomisierte, prähospitale Studie begonnen worden.<br />
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Reanimationsregister<br />
Seit Ende 2007 nehmen die im Qualitätszirkel Notfallmedizin vertretenen Notarztsysteme<br />
am nationalen Reanimationsregister der DGAI teil. Hiermit stehen<br />
erstmals umfangreiche medizinische Qualitätsindikatoren für die Notfallversorgung<br />
von Patienten mit Kreislaufstillstand einschließlich nationaler Vergleichsdaten<br />
zur Verfügung. Im Laufe des Jahres <strong>2010</strong> wurden die Daten 2008 aus<br />
dem Rettungsdienstbereich Marburg-Biedenkopf anhand aufwändiger Prüfverfahren<br />
validiert und das Ergebnis bis zur Entlassung aus dem primär versorgenden<br />
Krankenhaus nacherhoben. Die dabei gewonnen Daten belegen<br />
ein weit überdurchschnittliches sekundäres outcome nach präklinischer Reanimation<br />
in nationalen und internationalen Vergleich.<br />
Datenauswertung Reanimationsregister 2008<br />
Landkreis Marburg-Biedenkopf<br />
Auswertung 1.1-31.12.2008<br />
Inzidenz<br />
54/100.000 Einwohner *Jahr<br />
Anzahl Prozent aller<br />
Reanimationen<br />
Gesamt (Reanimation durch Notarzt begonnen) 135 100%<br />
Mit Spontankreislauf in Klinik 58 42,9%<br />
24h Überleben 40 29,6%<br />
Lebend entlassen 27 20%<br />
Neurologisch intakt 16 11,9%<br />
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Publikationen<br />
Greb I, Wranze E, Hartmann H, Wulf H, Kill C. Analgesie beim Extremitätentrauma<br />
durch Rettungsfachpersonal. Notfall + Rettungsmedizin <strong>2010</strong> September<br />
30;1-8.<br />
Kill C, Wulf H. Update Reanimation <strong>2010</strong>:Die wichtigsten Neuerungen aus den<br />
Leitlinien. Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther <strong>2010</strong>;45:756-9.<br />
Roessler M, Kill C. Nicht invasive Beatmung in der präklinischen Notfallmedizin.<br />
Notf med up2date <strong>2010</strong>;27.12.<strong>2010</strong>(EFirst).<br />
Hahn O, Mahlung R, Schwarz S, Kesper K, Dietz F, Wulf H, Kill C. Monitoring of<br />
cerebral perfusion and oxygenation with a micro-lightguide spectrophotometer<br />
(O2C) in a pig model of resuscitation. Resuscitation 81[2], S53. 1-12-<strong>2010</strong>.<br />
Kill C, Kratz T, Wranze E, Little S, Wulf H, Jerrentrup A. CPAP in der präklinischen<br />
Notfallmedizin: Sicherheit und Effektivität bei der akuten respiratorischen Insuffizienz.<br />
www.ai-online.info/abstracts/DACAbstracts. <strong>2010</strong>.<br />
Kill C. Vor Ort kühlen Anästh Intensivmed <strong>2010</strong>;51:S685.<br />
Kill C, Fischer M. Lernen von den Besten - Berichte aus den Zentren: Paneldiskussion<br />
mit zwei teilnehmenden Zentren des Reanimationsresgisters - Marburg.<br />
Anästh Intensivmed <strong>2010</strong>;51:S685.<br />
Kill C, Hahn O, Schwarz S, Mahling R, Dietz F, Wulf H. Mechanical ventilation<br />
during CPR: Influence of intermitted positive pressure ventilation and bilevel<br />
ventilation on gas exchange in a pig model. Resuscitation 81[2], S21. 1-12-<br />
<strong>2010</strong>.<br />
Neuhaus C, Dietz F, Hahn O, Schwarz S, Mahling R, Wulf H, Kill C. Mechanical<br />
ventilation during CPR: Influence of intermitted positive pressure ventilation<br />
and BILEVEL ventilation on tidal volumes in a pig model. Resuscitation 81[2],<br />
S63. 1-12-<strong>2010</strong>.<br />
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Impressum<br />
Zentrum für Notfallmedizin<br />
UKGM, Standort Marburg<br />
Postanschrift:<br />
35033 Marburg<br />
Lieferanschrift:<br />
Baldingerstraße<br />
35043 Marburg<br />
Tel: 0 64 21-58 6 19 99<br />
FAX: 0 64 21-58 6 69 96<br />
E-Mail: ZNOTMED@med.uni-marburg.de<br />
URL : http://www.ukgm.de/ugm_2/deu/umr_not