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Zum Einfluss des Mediums Wasser auf die Herzfrequenz und ihre ...

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tens 15 Minuten im Bad gewesen. Die <strong>Wasser</strong>temperatur liegt mit 31°C unter der<br />

Indifferenztemperatur von 34–36°C. Der Körper verspürt daher, je nach persönlichem<br />

Empfinden, nur kurzzeitig Wärme oder sofort eine laue Kühle. Unterstützung<br />

erfährt ein Kälteempfinden während der Rückenlage auch durch das Herausragen<br />

nasser Körperpartien aus dem <strong>Wasser</strong>.<br />

Kälteempfinden hat eine Muskeltonuserhöhung zur Folge. Diese lässt <strong>die</strong> sympathische<br />

Aktivität ansteigen. In den Ergebnissen kann allerdings keine Aktivierung<br />

<strong>des</strong> Sympathikus nachgewiesen werden. Die Entwicklung <strong>des</strong> Kälteempfindens<br />

scheint nicht ausreichend genug gewesen zu sein, um <strong>die</strong> Aktivität <strong>des</strong> Sympathikus<br />

in den Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> <strong>des</strong> Parasympathikus in den Hintergr<strong>und</strong> treten zu<br />

lassen.<br />

Vergleich der Bauchlage an Land vs. Bauchlage im <strong>Wasser</strong><br />

Das Liegen <strong>auf</strong> dem Bauch im <strong>Wasser</strong> ist nachweislich nicht entspannender als<br />

das Liegen <strong>auf</strong> dem Bauch an Land. Eine Senkung der Hf <strong>und</strong> ein Anstieg der HRV<br />

bleiben aus. Die Arbeitshypothese vier muss infolge<strong>des</strong>sen zurückgewiesen werden.<br />

Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse haben sogar ergeben, dass der Parameter<br />

LF im <strong>Wasser</strong> signifikant ansteigt. Damit verschiebt sich <strong>die</strong> sympathovagale<br />

Balance zu Gunsten <strong>des</strong> Sympathikus, was auch mit dem Anstieg <strong>des</strong> Parameters<br />

LF/HF nachgewiesen wird.<br />

Die Erhöhung der sympathischen Aktivität ist wahrscheinlich weniger <strong>auf</strong> den <strong>Wasser</strong>einfluss<br />

als vielmehr <strong>auf</strong> das Atemverhalten zurückzuführen.<br />

Das Ein- <strong>und</strong> Ausatmen durch den Schnorchel in Bauchlage entspricht nicht der typisch<br />

physiologischen Atmung. Dieses für <strong>die</strong> Probanden ungewohnte Atemverhalten<br />

hat womöglich zu einer stressfördernden Situation geführt. Aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser<br />

psychischen Belastung könnte <strong>die</strong> für <strong>die</strong> liegende Körperposition charakteristische<br />

respiratorische Sinusarrhythmie <strong>ihre</strong>n <strong>Einfluss</strong> <strong>auf</strong> <strong>die</strong> HRV verloren haben.<br />

Fehlende Anzeichen einer Entspannung in der Bauchlage im <strong>Wasser</strong> könnte, wie<br />

auch schon in der Rückenlage, <strong>auf</strong> ein erhöhtes Kälteempfinden zurückzuführen<br />

sein, da <strong>die</strong> Probanden sich zum Zeitpunkt <strong>die</strong>ser Messung schon min<strong>des</strong>tens 20<br />

Minuten ruhig im <strong>Wasser</strong> befanden.<br />

Man geht davon aus, dass eine Aktivierung <strong>des</strong> Sympathikus einen Anstieg der Hf<br />

(Thews et al., 1999; Gutenbrunner et al., 1998) <strong>und</strong> einen Abfall der HRV (Berbalk,<br />

2002) verursacht. Jedoch hat nicht je<strong>des</strong> Ansteigen der <strong>Herzfrequenz</strong> zwingend einen<br />

Abfall der HRV zur Folge. Beide Parameter stehen nicht in einem linearen Abhängigkeitsverhältnis<br />

zueinander. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung<br />

belegen <strong>die</strong>s. Beispielsweise steigt in der Bauchlage im <strong>Wasser</strong> der Parameters<br />

LF/HF nachweislich. Die Erhöhung resultiert aus dem Anstieg <strong>des</strong> Parameters LF<br />

<strong>und</strong> kann mit einer Zunahme <strong>des</strong> Sympathikustonus interpretiert werden. Jedoch ist<br />

keine <strong>Herzfrequenz</strong>steigerung nachweisbar. An <strong>die</strong>ser Stelle wird deutlich, dass der<br />

Zusammenhang zwischen Hf <strong>und</strong> HRV sehr kompliziert ist. Die Regulierung der Hf<br />

<strong>und</strong> HRV unterliegt einem komplexen Bedingungsgefüge, welchem eine Vielzahl<br />

dvs Band © Edition Czwalina 9

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