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2004<br />

Geschäftsbericht<br />

<strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L AG<br />

THE PRIME MOVERS


Auf einen Blick<br />

<strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L GRUPPE<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Auftragseingang 1 872 1 460<br />

Umsatz 1 421 1 312<br />

Mitarbeiter (Anzahl, 31.12.) 6 731 6 625<br />

Investitionen 27 42<br />

Abschreibungen 52 42<br />

Cash Earnings 74 67<br />

Eigenkapital (31.12.) 318 241<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern 40 44<br />

Jahresüberschuss 24 8<br />

Die Struktur der <strong>MAN</strong> Gruppe...>


Die Struktur der <strong>MAN</strong> Gruppe<br />

<strong>MAN</strong> ist einer der führenden Engineering-Konzerne in Europa.<br />

Als Systemanbieter mit rund 62 000 Mitarbeitern und den fünf<br />

Kernbereichen Nutzfahrzeuge, Industriedienstleistungen,<br />

Drucksysteme, <strong>Diesel</strong>motoren und <strong>Turbo</strong>maschinen ist <strong>MAN</strong><br />

in 120 Ländern aktiv und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von<br />

15 Mrd b (2004). Auf ihren Märkten hält die <strong>MAN</strong> Gruppe Positionen<br />

unter den Top drei und ist technisch führend. Die <strong>MAN</strong>-<br />

Aktie zählt als DAX-30-Wert zu den Blue Chips an der Börse.<br />

ENGINEERING THE FUTURE.


<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft<br />

Nutzfahrzeuge<br />

<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge ist einer der führenden Lkw- und Bushersteller in<br />

Europa mit Produktionsstätten in Deutschland, Österreich, Polen, der<br />

Türkei und Südafrika.<br />

– Lastkraftwagen von 7,5 bis 50 t für jeden Einsatzzweck<br />

– Omnibusse für Linie und Reise<br />

– Fahrzeug-, Schiffs- und Industriemotoren<br />

– Dienstleistungen rund um das Nutzfahrzeug<br />

Industriedienstleisungen<br />

<strong>MAN</strong> Ferrostaal ist ein weltweit tätiger Anbieter von Industriedienstleistungen.<br />

– Contracting: Projektentwicklung, Projektmanagement und<br />

Finanzierungskonzepte für Industrieanlagen<br />

– Maschinen und Systeme: globaler Vertrieb von Maschinen und Schiffen,<br />

Transportausrüstungen<br />

– Stahlhandel und Logistik: Systeme und Logistik-Dienstleistungen,<br />

Stahlhandel<br />

Drucksysteme<br />

<strong>MAN</strong> Roland Druckmaschinen ist weltweit führender Hersteller und<br />

Systemanbieter für die grafische Industrie.<br />

– Weltmarktführer bei Rollenoffsetmaschinen für Zeitungs- und<br />

Illustrationsdruck<br />

– Zweitgrößter Anbieter von Bogenoffsetmaschinen für Verlags-,<br />

Werbe- und Verpackungsdruck<br />

– Anbieter von digitalen Offset-Drucksystemen<br />

– Dienstleistungen und Software-Produkte rund um den Druck<br />

<strong>Diesel</strong>motoren<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ist die »Geburtsstätte« des <strong>Diesel</strong>motors und weltweit<br />

führender Hersteller von Groß-<strong>Diesel</strong>motoren mit Produktionsstätten<br />

in Deutschland, Dänemark, England und Frankreich.<br />

– Weltmarktführer bei Zweitakt-Schiffshauptmotoren und Anbieter<br />

des stärksten <strong>Diesel</strong>motors der Welt<br />

– Weltweit führender Anbieter von Viertakt-<strong>Diesel</strong>-Großmotoren für<br />

Schiffsantriebe, Kraftwerke und Eisenbahnen<br />

<strong>Turbo</strong>maschinen<br />

<strong>MAN</strong> TURBO ist einer der weltweit führenden Hersteller und Serviceanbieter<br />

auf dem Markt für Kompressoren und Industrieturbinen.<br />

– Fertigung und Montage von Einzelmaschinen und kompletten<br />

Maschinensträngen<br />

– Kompressoren für industrielle Prozesse<br />

– Gas- und Dampfturbinen für Antrieb und zur Energieerzeugung<br />

NUTZFAHRZEUGE<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Auftragseingang 7 589 6 772<br />

Umsatz 7 409 6 707<br />

Operatives Ergebnis 342 203<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 260 121<br />

Mitarbeiter* 33 810 34 094<br />

INDUSTRIEDIENSTLEISTUNGEN<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Auftragseingang 3 508 2 738<br />

Umsatz 3 185 2 880<br />

Operatives Ergebnis 72 73<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 62 65<br />

Mitarbeiter* 4 679 6 689<br />

DRUCKSYSTEME<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Auftragseingang 1 885 1 575<br />

Umsatz 1 620 1 516<br />

Operatives Ergebnis 3 – 26<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) – 8 – 37<br />

Mitarbeiter* 9 026 9 465<br />

DIE<strong>SE</strong>LMOTOREN<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Auftragseingang 1 872 1 460<br />

Umsatz 1 421 1 312<br />

Operatives Ergebnis 55 58<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 40 44<br />

Mitarbeiter* 6 731 6 625<br />

TURBOMASCHINEN<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Auftragseingang 675 658<br />

Umsatz 659 567<br />

Operatives Ergebnis 36 29<br />

Ergebnis vor Steuern (EBT) 30 23<br />

Mitarbeiter* 2 472 2 494<br />

*Stand am 31.12.2004 bzw. 2003


03 Inhalt<br />

04 … Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />

08 … Bericht des Aufsichtsrats<br />

12 … Lagebericht<br />

14 … Marktentwicklung und Auftragslage<br />

16 … Ertragslage, Finanzierung und wesentliche Beteiligungen<br />

19 … Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

22 … Forschung und Entwicklung<br />

27 … Investitionen<br />

28 … Risikomanagement<br />

30 … Zukunftserwartungen<br />

36 … Produkte und Märkte<br />

39 … Zweitakt-Motoren<br />

43 … Mittelschnellläufer<br />

45 … Schnellläufer<br />

46 … <strong>Turbo</strong>lader<br />

46 … Service<br />

48 … Heiztechnik<br />

50 … Teilkonzernabschluss der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />

zum 31. Dezember 2004<br />

78 … Siebenjahresübersicht der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />

80 … Produkte und Leistungen<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


04<br />

Aufsichtsrat <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />

Dr.-Ing. E. h. Rudolf Rupprecht<br />

ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

bis 31. Dezember 2004<br />

Mitglied des Aufsichtsrats<br />

bis 31. Januar 2005<br />

Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />

Vorsitzender ab 1. Januar 2005<br />

Karlheinz Hiesinger*<br />

Bildungsreferent IG Metall,<br />

Gersthofen<br />

stellv. Vorsitzender bis 10. März 2004<br />

Jürgen Kerner*<br />

1. Bevollmächtigter IG Metall,<br />

Augsburg<br />

stellv. Vorsitzender ab 10. März 2004<br />

Prof. Dipl.-Ing. (FH) Gerd Finkbeiner<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Roland Druckmaschinen<br />

Aktiengesellschaft, Neusäß<br />

10. März 2004 bis 31. Dezember 2004<br />

Herbert Funk*<br />

Reparaturschlosser, Augsburg<br />

ab 10. März 2004<br />

Herbert Hänßler*<br />

Former, Augsburg<br />

Dipl.-Ing. Lars Holmblad<br />

ehem. Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />

und der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S,<br />

Holte/Kopenhagen<br />

bis 10. März 2004<br />

Karlheinz Hornung<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />

ab 7. Oktober 2004<br />

Dipl.-Kfm. Leif Juul Jørgensen<br />

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der Scandlines A/S,<br />

Rungsted Kyst/Kopenhagen<br />

Peter Melzer*<br />

Gewerkschaftssekretär<br />

IG Metall,<br />

Hamburg<br />

Henrik E. Nyegaard<br />

ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />

IBM Dänemark A/S, Holte/Kopenhagen<br />

Dr. jur. Hans-Jürgen Schulte LL.M.<br />

ehem. Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />

ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />

und der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S, Augsburg<br />

ab 15. Februar 2005<br />

Dieter Tameling*<br />

Rohrschlosser, Hamburg<br />

bis 10. März 2004<br />

Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Uhl*<br />

Direktor der<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft,<br />

Augsburg<br />

Dipl.-Ökonom Anton Weinmann<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

ab 1. Januar 2005<br />

Dr. jur. Philipp J. Zahn<br />

ehem. Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />

bis 7. Oktober 2004<br />

Peter Zettl*<br />

Techniker, Augsburg<br />

*Von der Belegschaft gewählt


05<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />

Aufsichtsrat und Vorstand<br />

Aufsichtsrat <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S<br />

Dipl.-Kfm. Leif Juul Jørgensen<br />

stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der Scandlines A/S,<br />

Rungsted Kyst/Kopenhagen<br />

Vorsitzender<br />

Claus Ebbe*<br />

Schlosser,<br />

Holeby<br />

Prof. Dipl.-Ing. (FH) Gerd Finkbeiner<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Roland Druckmaschinen<br />

Aktiengesellschaft,<br />

Neusäß<br />

ab 10. März 2004<br />

Karl Ove Graven*<br />

Kranführer,<br />

Frederikshavn<br />

Dipl.-Ing. Lars Holmblad<br />

ehem. Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />

und der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S,<br />

Holte/Kopenhagen<br />

bis 10. März 2004<br />

Karlheinz Hornung<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

ab 7. Oktober 2004<br />

Henrik E. Nyegaard<br />

ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />

IBM Dänemark A/S,<br />

Holte/Kopenhagen<br />

Dr.-Ing. E. h. Rudolf Rupprecht<br />

ehem. Vorsitzender<br />

des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

bis 31. Januar 2005<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

Susy Joan Therkelsen*<br />

Abteilungsleiterin,<br />

Kastrup/Kopenhagen<br />

Dr. jur. Philipp J. Zahn<br />

ehem. Mitglied des Vorstands der<br />

<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />

München<br />

bis 7. Oktober 2004<br />

*Von der Belegschaft gewählt<br />

Stand März 2005


06<br />

Vorstand <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe


07<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />

Dr. jur. Hans-Jürgen Schulte LL.M.<br />

Vorsitzender,<br />

Augsburg<br />

bis 31. Januar 2005<br />

Dipl.-Ing. Fritz Pape<br />

Vice-Chairman ab 1. Februar 2005<br />

Produktion,<br />

Augsburg<br />

Dr.-Ing. Stefan Spindler<br />

Geschäftsbereich Viertakt-Motoren,<br />

Augsburg<br />

Dr.-Ing. Peter Sunn Pedersen<br />

Geschäftsbereich Zweitakt-Motoren,<br />

Havdrup/Kopenhagen<br />

Dr.-Ing. Stephan Timmermann<br />

Geschäftsbereiche Service und <strong>Turbo</strong>lader,<br />

Augsburg<br />

ab 1. Februar 2005<br />

Vorstände von links<br />

Dr.-Ing. Stefan Spindler<br />

Dipl.-Ing. Fritz Pape<br />

Dr.-Ing. Peter Sunn Pedersen<br />

Dr.-Ing. Stephan Timmermann<br />

<strong>MAN</strong> Geschäftsbericht 2004


08<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson,<br />

Vorsitzender<br />

Der Vorstand der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft hat uns<br />

während des Geschäftsjahres 2004 über alle wesentlichen geschäftlichen<br />

Ereignisse und Vorhaben des Unternehmens in zwei Aufsichtsratssitzungen<br />

und darüber hinaus regelmäßig mündlich und<br />

schriftlich unterrichtet.<br />

Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2004 der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Aktiengesellschaft sowie der freiwillig erstellte Teilkonzernabschluss<br />

nebst Lagebericht sind von der BDO Deutsche Warentreuhand<br />

Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München,<br />

geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen worden. Zudem hat der Abschlussprüfer unter Berücksichtigung<br />

der von uns festgelegten Prüfungsschwerpunkte das bei der<br />

Gesellschaft bestehende Risikomanagement-System geprüft und<br />

festgestellt, dass der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen<br />

und insbesondere ein Überwachungssystem eingerichtet hat, um<br />

den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig<br />

erkennen zu können.<br />

Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen<br />

und Bericht erstattet. Wir haben von dem Ergebnis der<br />

Prüfungen zustimmend Kenntnis genommen.


09<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Vorsitzender Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />

Auch wir haben nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen<br />

Prüfung des Jahresabschlusses der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />

und des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2004 keine<br />

Einwendungen zu erheben. Wir billigen den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss, der damit festgestellt ist.<br />

Zum 31. Dezember 2004 ist Herr Dr.-Ing. E.h. Rudolf Rupprecht<br />

aus dem aktiven Dienst im <strong>MAN</strong> Konzern ausgeschieden und hat<br />

gleichzeitig sein Mandat als Vorsitzender des Aufsichtsrats unserer<br />

Gesellschaft niedergelegt.<br />

Die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe wurde maßgeblich durch Herrn<br />

Dr. Rupprecht geprägt. Sowohl seiner Tätigkeit im Vorstand bis<br />

1993 als auch zuletzt als Vorsitzender des Aufsichtsrats ist die<br />

hervorragende Stellung unserer Gesellschaft zu verdanken.<br />

An seiner Stelle hat Herr Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson ab dem<br />

1. Januar 2005 den Vorsitz des Aufsichtsrats der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Aktiengesellschaft übernommen.<br />

Herr Dr. jur. Hans-Jürgen Schulte ist zum 31. Januar 2005 aus dem<br />

Vorstand von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ausgeschieden und in den Ruhestand<br />

eingetreten. Herr Dr. Schulte wurde 1984 in den Vorstand unserer<br />

Gesellschaft berufen und hat zuletzt als Vorsitzender des Vorstands<br />

die erfolgreiche Entwicklung unserer Gruppe verantwortet.<br />

Der Aufsichtsrat dankt beiden Herren für ihr langjähriges, verdienstvolles<br />

Wirken. Herr Dr. Schulte ist ab dem 15. Februar 2005 in den<br />

Aufsichtsrat von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft eingetreten.<br />

Darüber hinaus haben sich in der Berichtsperiode noch folgende<br />

Änderungen im Aufsichtsrat ergeben:<br />

Zum 10. März 2004 ist Herr Karlheinz Hiesinger, bis dahin stellvertretender<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats, ausgeschieden. Für ihn<br />

wurde Herr Jürgen Kerner gewählt, der ebenfalls den stellvertretenden<br />

Vorsitz eingenommen hat.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


10<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Herr Lars Holmblad ist zum 10. März 2004 aus dem Aufsichtsrat<br />

ausgeschieden, zu seinem Nachfolger wurde Herr Prof. Dipl.-Ing.<br />

(FH) Gerd Finkbeiner berufen. An dessen Stelle trat ab dem 1. Januar<br />

2005 Herr Dipl.-Ökonom Anton Weinmann in den Aufsichtsrat der<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft ein.<br />

Am 7. Oktober 2004 ist Herr Dr. jur. Philipp J. Zahn aus dem Aufsichtsrat<br />

von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ausgeschieden. Für ihn wurde ab<br />

diesem Zeitpunkt Herr Karlheinz Hornung berufen.<br />

Für Herrn Dieter Tameling wurde ab dem 10. März 2004 Herr<br />

Herbert Funk in den Aufsichtsrat gewählt.<br />

Wir danken allen ausgeschiedenen Herren für ihren Einsatz zum<br />

Wohle unseres Unternehmens.<br />

Herr Dr.-Ing. Stephan Timmermann wurde ab dem 1. Februar 2005<br />

zum Mitglied des Vorstands der Gesellschaft bestellt.<br />

Den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> danken wir für ihre Leistungen<br />

und ihren tatkräftigen Einsatz, den Vertretungen der Mitarbeiter<br />

für die sachliche und konstruktive Zusammenarbeit im Interesse<br />

des Unternehmens.<br />

Augsburg, 9. März 2005<br />

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Håkan Samuelsson


11<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Vorsitzender Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


12<br />

Lagebericht<br />

Die weltwirtschaftliche Entwicklung in 2004 war<br />

geprägt von einem kräftigen Aufschwung, gefördert<br />

von starken Impulsen in den USA, in Fernost<br />

und einigen Schwellenländern. Allerdings hat der<br />

Aufwärtstrend im Verlauf des Jahres etwas an<br />

Fahrt verloren. Zu dieser Abschwächung trugen<br />

das Auslaufen finanzpolitischer Impulse in den<br />

USA, steuernde Eingriffe der chinesischen Regierung<br />

zur Zügelung der inländischen Konjunktur<br />

sowie der starke Anstieg der Rohstoff- und insbesondere<br />

der Rohölpreise bei.<br />

Die positive Entwicklung der Weltwirtschaft im<br />

abgelaufenen Jahr hat die Nachfrage nach Energie<br />

und Transportleistung auf konstant hohem<br />

Niveau gehalten. Wir haben davon überproportional<br />

im Marinemarkt profitiert. Mit einem<br />

Auftragseingang von knapp 1,9 Mrd. € haben<br />

wir in der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe ein bislang<br />

nicht erreichtes Bestellvolumen erzielt. Dabei<br />

partizipierten wir vor allem am anhaltenden<br />

Schiffbauboom, der sich insbesondere aus dem<br />

unverändert hohen Bedarf der weiter stark expandierenden<br />

chinesischen Volkswirtschaft ergab.<br />

Auch in unseren Stationärmärkten verlief das Geschäftsjahr<br />

befriedigend, was vor allem auf die Einbuchung<br />

einiger Großaufträge zurückzuführen war.<br />

Allerdings haben der schwache US-Dollar wie<br />

auch steigende Beschaffungspreise in den Vormärkten<br />

erheblich auf unsere Margen gedrückt.<br />

Darüber hinaus waren auch im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr Strukturmaßnahmen zu bewältigen.<br />

Insgesamt erzielten wir jedoch ein zufrieden<br />

stellendes Ergebnis.


13 Lagebericht<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


14<br />

Marktentwicklung und Auftragslage<br />

Der Verlauf des Geschäftsjahres 2004 war für <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> sehr erfreulich. Der<br />

Schiffbauboom, der sich schon in der zweiten Hälfte des Vorjahres angekündigt hatte,<br />

sorgte für volle Auftragsbücher.<br />

Wie in den Vorjahren konnten wir im Bereich der Zweitakt-Motoren auch 2004 die<br />

dominierende Marktstellung von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> mit einem Marktanteil von 75 %<br />

weiter festigen.<br />

Im Segment der mittelschnelllaufenden Motoren erreichten wir bei Schiffsantrieben<br />

und Hilfsdieselmotoren einen Marktanteil von 40 % und untermauerten damit ebenfalls<br />

unsere Stellung in diesem Markt.<br />

Auftragseingang auf Rekordhoch<br />

Mit Bestellungen über 1 872 Mio € haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr einen<br />

neuen Spitzenwert erreicht. Das bereits gute Vorjahr wurde nochmals um nahezu<br />

30 % übertroffen.<br />

AUFTRAG<strong>SE</strong>INGANG<br />

Mio €<br />

2 000<br />

1 800<br />

1 600<br />

1 400<br />

1 192<br />

1 200<br />

1 019<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

173<br />

0<br />

99/00 RGJ 2000<br />

Gesamt: 861<br />

Ausland: 696<br />

Inland: 165<br />

2001 2002 2003 2004<br />

Gesamt Ausland Inland<br />

1 489<br />

1 250<br />

239<br />

1 363<br />

1 205<br />

158<br />

1 460<br />

1 135<br />

325<br />

1 872<br />

1 622<br />

250


15 Lagebericht<br />

Umsätze gesteigert<br />

Der hohe Auftragsbestand zu Beginn des Geschäftsjahres sowie die Erhöhung der<br />

Bestellungen im laufenden Jahr haben zu einem Umsatzzuwachs gegenüber dem<br />

Vorjahr um knapp 10 % auf einen Wert von 1 421 Mio € geführt.<br />

UMSATZ<br />

Mio €<br />

2 000<br />

1 800<br />

1 600<br />

1 400<br />

1 200 1 106<br />

1 000 936<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

170<br />

0<br />

99/00 RGJ 2000<br />

Gesamt: 665<br />

Ausland: 559<br />

Inland: 106<br />

2001 2002 2003 2004<br />

Gesamt Ausland Inland<br />

Auftragsbestand auf Höchstwert<br />

Der Bestellboom führte auch zu einem deutlichen Anstieg des Auftragsbestands.<br />

Per 31. Dezember 2004 wurde mit einem Wert von 1 449 Mio € der bereits hohe<br />

Vorjahreswert nochmals um nahezu 45 % übertroffen.<br />

Mio €<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

1 415<br />

1 205<br />

210<br />

1 408<br />

1 222<br />

186<br />

1 312<br />

1 111<br />

201<br />

1 421<br />

1 154<br />

267<br />

31. Dez. 2004 31. Dez. 2003<br />

Deutschland 218 235<br />

Ausland 1 231 768<br />

Gesamt 1 449 1 003


16<br />

Ertragslage, Finanzierung und wesentliche Beteiligungen<br />

Ergebnissituation<br />

Im Geschäftsjahr 2004 wurde ein Gewinn vor Steuern in Höhe von 40 Mio € erzielt<br />

gegenüber 44 Mio € im Vorjahr. Damit lagen wir unter unseren Zielen zu Beginn des<br />

Geschäftsjahres. Ursachen sind der anhaltende Erlös- und Kostendruck aufgrund<br />

der US-Dollar-Schwäche, gestiegene Rohstoffpreise, weitere Restrukturierungsaufwendungen<br />

in der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe, hohe Aufwendungen für Altaufträge<br />

sowie die unzureichende Auslastung unserer englischen Tochtergesellschaft.<br />

VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR<br />

Mio €<br />

Aktiva Passiva<br />

1 200<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

972<br />

246<br />

726<br />

1 059<br />

212<br />

847<br />

1 059<br />

31.12.2003 31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003<br />

Langfristige Vermögenswerte Eigenkapital<br />

Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Verb. und Rückst.<br />

Kurzfristige Verb. und Rückst.<br />

Weiterhin sehr solide ist die Finanzierungsstruktur in der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe.<br />

Die Eigenkapitalquote per 31. Dezember 2004 liegt mit 30 % deutlich über dem<br />

Vorjahreswert (25 %), die langfristigen Vermögenswerte sind zu 150 % durch das<br />

Eigenkapital gedeckt.<br />

KAPITALFLUSSRECHNUNG (VERKÜRZT)<br />

Mio €<br />

318<br />

155<br />

586<br />

972<br />

241<br />

164<br />

567<br />

2004 2003<br />

Cash Earnings 74 67<br />

Übrige Mittel aus der Geschäftstätigkeit 16 5<br />

Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit 90 72<br />

Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit – 21 – 39<br />

Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit – 82 – 45<br />

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel – 13 – 12<br />

Wechselkursbedingte Veränderung der flüssigen Mittel 5 – 1<br />

Flüssige Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 22 35<br />

Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres 14 22


01<br />

03<br />

17 Lagebericht<br />

01 Containerschiffe der Hapag Lloyd-Flotte mit Hauptmotoren 12K98ME und <strong>MAN</strong> B&W-Hilfsmotoren.<br />

02 Kraftwerk „Choloma I“ in Honduras mit fünf Motoren von S.E.M.T. Pielstick.<br />

03 MS Norwegian Dawn mit vier Motoren 14V48/60.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

02


18<br />

Die flüssigen Mittel zum 31. Dezember 2004 liegen mit 14 Mio € um 8 Mio € niedriger<br />

als per 31. Dezember 2003. Sowohl aus der Geschäfts- wie auch der Investitionstätigkeit<br />

konnten Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Der Rückgang<br />

der flüssigen Mittel resultiert ausschließlich aus dem hohen Mittelabfluss aus der<br />

Finanzierungstätigkeit aufgrund der Rückführung von Finanzverbindlichkeiten.<br />

WE<strong>SE</strong>NTLICHE BETEILIGUNGEN DER <strong>MAN</strong> B&W AKTIENGE<strong>SE</strong>LLSCHAFT<br />

ZUM 31. DEZEMBER 2004<br />

Kapitalanteil Gesamt- Umsatz Beschäftigte<br />

vermögen am Geschäfts-<br />

% Mio € Mio € jahresende<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S<br />

Kopenhagen/Dänemark<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Ltd<br />

100 377 585 2 298<br />

Stockport/England<br />

S.E.M.T. Pielstick<br />

100 147 106 667<br />

Villepinte/Frankreich<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> (Singapore) Pte. Ltd.<br />

66,6 135 160 694<br />

Singapur<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Australia Pty. Ltd.<br />

100 32 64 145<br />

Sydney/Australien<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Canada Ltd.<br />

100 8 11 36<br />

Oakville/Kanada*<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Inc.<br />

100 6 10 23<br />

New York/USA<br />

Rostock <strong>Diesel</strong> Service GmbH<br />

100 7 13 44<br />

Rostock/Deutschland<br />

PBS <strong>Turbo</strong> s.r.o.<br />

100 3 11 24<br />

Velká Bíte˘s /Tschechien<br />

<strong>MAN</strong> Heiztechnik GmbH<br />

89,9 7 11 153<br />

Hamburg/Deutschland<br />

Intercal Wärmetechnik GmbH<br />

100 18 28 146<br />

Lage/Deutschland* 100 6 10 24<br />

*mittelbare Beteiligungen der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />

Neben den oben genannten Gesellschaften gehören zur <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />

weitere Unternehmen im In- und Ausland, insbesondere Vertriebs- und Servicegesellschaften<br />

in Brasilien, Griechenland, Großbritannien, Hongkong, Indien, Iran, Japan,<br />

Korea, Malaysia, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Spanien, den USA, der Volksrepublik<br />

China und auf den Philippinen.


19 Lagebericht<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

Belegschaft leicht erhöht<br />

Nach mehreren Jahren stetiger Personalreduzierungen hat die gute Beschäftigungssituation<br />

in 2004 an einigen Standorten unserer Gruppe zu einer leichten Aufstockung<br />

der Belegschaft auf 6 731 Mitarbeiter geführt. Hiervon arbeiteten 2 671 Personen in<br />

den Werken in Deutschland und 4 060 in unseren ausländischen Gesellschaften.<br />

Um weiterhin auf die Marktveränderungen reagieren zu können, nutzen wir diverse<br />

Instrumente der Flexibilisierung. Dies sind in erster Linie der Einsatz von Leiharbeitskräften,<br />

aber auch von befristeten Arbeitsverhältnissen sowie Arbeitszeitkonten.<br />

Darüber hinaus beteiligten sich unsere Stammbelegschaftskräfte an Maßnahmen zur<br />

Begegnung des Kostendrucks, unter anderem mit unbezahlter Verlängerung der Arbeitszeit.<br />

Somit leisteten unsere Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung<br />

unserer Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Ausbildung und Qualifikation der Mitarbeiter<br />

Gut ausgebildete, motivierte und sich ständig weiter qualifizierende Mitarbeiter sind<br />

die wesentlichen Faktoren für ein nachhaltiges Wachstum unseres Unternehmens.<br />

Das fachliche Können und das Engagement unserer Belegschaft haben auch im Berichtszeitraum<br />

den Grundstock für ein erfolgreiches Geschäftsjahr gelegt.<br />

Mit einer Ausbildungsquote von 4 % investieren wir in unsere Zukunft und tragen<br />

damit auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung Rechnung, als Unternehmen<br />

jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten.<br />

Wir fördern nach dem Prinzip der Selbstverantwortung die persönliche und berufliche<br />

Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter durch systematische Zielvereinbarungsregelungen.<br />

Für unsere Führungs- und Führungsnachwuchskräfte nutzen wir das Qualifizierungsangebot<br />

der <strong>MAN</strong> Gruppe, insbesondere der <strong>MAN</strong>-Akademie, womit Potenzialträger<br />

auf neue Aufgaben vorbereitet werden.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


20<br />

Dank an die Belegschaft<br />

Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Unterstützung und<br />

ihren Einsatz.<br />

Ganz besonders danken wir den Interessenvertretern der Arbeitnehmer für ihre<br />

konstruktive Mitarbeit und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohl unseres<br />

Unternehmens.<br />

Wir trauern um alle im Berichtsjahr verstorbenen aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter; ihnen gilt unser ehrendes Gedenken.<br />

MITARBEITER AM BILANZSTICHTAG<br />

8 000<br />

7 000<br />

6 000<br />

5 000<br />

4 000<br />

3 000<br />

2 000<br />

1 000<br />

0<br />

6 966<br />

3 668<br />

3 298<br />

7 073<br />

3 746<br />

3 327<br />

7 286<br />

3 810<br />

3 476<br />

6 889<br />

30.06.00 31.12.00 31.12.01 31.12.02 31.12.03 31.12.04<br />

Gehaltsempfänger Lohnempfänger<br />

3 703<br />

3 186<br />

6 625<br />

3 568<br />

3 057<br />

6 731<br />

3 641<br />

3 090


01<br />

03<br />

21 Lagebericht<br />

04<br />

01 – 05 Unseren Erfolg verdanken wir dem Wissen und der Erfahrung unserer Mitarbeiter.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

02<br />

05


22<br />

Forschung und Entwicklung<br />

Zweitakt-Motoren<br />

Die Implementierung der elektronisch gesteuerten Motorenbaureihe ME ist eine<br />

wichtige Innovation unseres Hauses und das Resultat über zehnjähriger Forschung.<br />

Der ME-Motor ist ein sehr flexibel in verschiedenen Betriebszuständen nutzbarer und<br />

gleichzeitig extrem zuverlässiger Motor. Mittlerweile wurden über 130 ME-Motoren<br />

verkauft. Die Referenzliste reicht vom 6L42ME/MC bis zum größten Motor, dem<br />

12K98ME. Letzterer wurde 2004 vorgestellt, in Form je eines 12K98ME und 12K98ME-C<br />

bei unseren koreanischen Lizenznehmern HHI (Hyundai Heavy Industries) und HSD.<br />

Inzwischen sind bereits einige elektronisch gesteuerte Motoren erfolgreich im Einsatz<br />

und erfüllen die hohen Erwartungen der Kunden.<br />

Komponenten für ME-Motoren werden künftig ebenso in den Lizenznehmerländern<br />

gefertigt, wie dies schon bei den mechanisch gesteuerten MC-Motoren der Fall ist.<br />

Aufgrund von Forderungen aus dem Markt wurde die verfügbare Leistung der meisten<br />

Motoren unseres Portfolios um 5 % angehoben.<br />

Der Erfolg unseres „Slide Valve“-Einspritzventils setzt sich fort. Die Einführung dieser<br />

Innovation auch in älteren Motoren, beispielsweise in den Serien GB und GFCA, wird<br />

derzeit untersucht. Gemeinsam mit einer Zylinderabschaltung bei geringeren Lasten<br />

erreicht der Motor eine Verbrennung ohne sichtbaren Rauch. Der Alpha Lubricator<br />

wird inzwischen bei vielen neuen Motoren eingesetzt. Eine Verbesserung ist die Steuerung<br />

der Schmiermittelmenge abhängig vom Schwefelgehalt des Öls, was eine weitere<br />

Verbrauchsreduzierung ermöglicht.


23 Lagebericht<br />

01 02<br />

01 Zweitakt-Motor 12K98MC in MS Hamburg Express.<br />

02 Service Zweitakt-Motoren.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


24<br />

Viertakt-Motoren<br />

Um unseren Erfolg auf dem Markt auszubauen, setzen wir weiter auf technische Innovation.<br />

Hierbei war die Vorstellung der Common-Rail-Einspritzung am 32/40-Motor<br />

ein wichtiger Meilenstein. Dieses neuartige System lässt sich flexibel an allen Motoren<br />

der Serien 32/40 und 48/60B einsetzen. Tests an einem 32/40-Motor belegen die<br />

Zuverlässigkeit des Systems und dessen Potenzial zur Minimierung von Kraftstoffverbrauch<br />

und Stickoxydausstoß. Der Motor 32/40CR wurde erfolgreich im Markt eingeführt.<br />

Inzwischen sind bereits Motoren auf zwei Schiffen im Einsatz, davon hat ein<br />

Motor ca. 5 000 Betriebsstunden ohne Probleme absolviert. Zudem wurde ein Prototyp<br />

7L48/60B CR mit der Common-Rail-Technologie ausgerüstet und auf dem Prüfstand<br />

in Betrieb genommen. Die ersten Aufträge sind eingegangen.<br />

Für den wachsenden Gasmotorenmarkt entwickeln wir den 48/60DF (dual fuel).<br />

Ein solcher Motor kann sowohl mit Gas als auch mit <strong>Diesel</strong> betrieben werden und ist<br />

somit ideal für den Antrieb von Gastankern oder für die Stromerzeugung.<br />

Um die hohe Marktakzeptanz des 58/64-Motors auch in Zukunft zu sichern wird diese<br />

Baureihe derzeit überarbeitet. Ziel ist die Senkung des Kraftstoffverbrauchs, was wir<br />

u. a. durch den Anbau der neuen <strong>Turbo</strong>lader-Generation TCA erreichen.<br />

Alle Motoren werden kontinuierlich optimiert. So wurde im Geschäftsjahr 2004<br />

beispielsweise an einer zehnprozentigen Leistungssteigerung des L16/24 gearbeitet.<br />

Die Leistung der Motorenbaureihe 32/40 wurde auf 500 kW pro Zylinder erhöht und<br />

absolvierte im Dezember 2004 die Typprüfung.<br />

Der neu entwickelte Motor RK280, der mit einer Leistung von bis zu 9 MW eine wichtige<br />

Ergänzung im Markt für schnelllaufende <strong>Diesel</strong>motoren darstellt, wurde bereits<br />

mehrfach verkauft.<br />

Aus Anlass der ersten Bestellung des RK270 Motors durch Dalian Loco, China, für den<br />

Schienenverkehr wurde dieser Motorentyp auf den Einsatz in Lokomotiven angepasst.<br />

Ebenso hat der Lokomotivmotor 16RK215T bereits sämtliche Prüfungen in Bezug auf<br />

Emissionen, Leistung und Zuverlässigkeit bestanden, die für die UIC-Zertifizierung<br />

notwendig sind.


01<br />

04<br />

25 Lagebericht<br />

01 Zweitakt-Motor 6S50ME-C.<br />

02 Viertakt-Motor 12V48/60B.<br />

03 CNC-Bearbeitung eines Kurbelwellengehäuses.<br />

04 <strong>Turbo</strong>lader TCA77.<br />

05 Schwertransport eines Motors.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

02 03<br />

05


26<br />

<strong>Turbo</strong>lader<br />

Die Felderfahrungen mit dem TCA-<strong>Turbo</strong>lader stützen sich inzwischen auf über<br />

200 000 Betriebsstunden. Zusätzlich zu den bestehenden Größen TCA55, TCA66,<br />

TCA77 und TCA88 werden weitere Modelle entwickelt, für Motorenleistungen von<br />

2 100 kW bis zu 97 300 kW.<br />

Die Mitte des Jahres eingeführte Baureihe TCR wiederholt den erfolgreichen Start der<br />

TCA-Serie. Neben höherer Leistungsfähigkeit bietet die neue TCR-Serie eine verlängerte<br />

Lebensdauer der Komponenten sowie einfachere Wartung und Inbetriebnahme<br />

durch das „pipeless“ Design. Die L21/31-Motor-Serie ist die erste, die mit dem neuen<br />

<strong>Turbo</strong>lader ausgerüstet wird. Acht TCR18 wurden bisher verbaut. Die TCR-Serie wird<br />

kontinuierlich bis auf acht Größen ausgebaut, die Motoren mit einer Leistung von<br />

390 kW bis hin zu 5 000 kW abdecken.<br />

<strong>MAN</strong> Heiztechnik<br />

Bei <strong>MAN</strong> Heiztechnik läuft das neue Ölheizungssystem EcoStar Unit im Praxistest.<br />

Die neuen ProCon Gas-Brennwertkessel mit 15, 25 und 45 kW wurden im Juni 2004 auf<br />

den Markt gebracht und von unseren Kunden hervorragend angenommen. Mit diesen<br />

beiden Produktinnovationen vervollständigte <strong>MAN</strong> Heiztechnik seine Produktpalette<br />

an Gas-Brennwertkesseln und bietet jetzt ein Portfolio mit Ausgangsleistungen von 15<br />

bis 1 650 kW. Zwei weitere Neuentwicklungen, ein Öl-Brennwertkessel und ein Brenner<br />

für schwefelarmes Heizöl, wurden 2004 fertig entwickelt, die Markteinführung folgt<br />

im Jahr 2005.


27 Lagebericht<br />

Investitionen<br />

Im Geschäftsjahr 2004 hat <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> an ihren Standorten insgesamt 26 Mio €<br />

in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände investiert. Zum 31. Dezember<br />

2004 betrug der Buchwert an Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen<br />

180 Mio €. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Wirtschaftsgütern<br />

beliefen sich zusammen mit den Abgängen auf 53 Mio €.<br />

Im abgelaufenen Geschäftsjahr starteten wir bei unserer dänischen Tochtergesellschaft<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S ein Restrukturierungsprogramm im Bereich Viertakt-<br />

Motoren. Ziel ist es, die Prozesse zu optimieren und die Kosten unserer Produkte zu<br />

reduzieren. Die Fertigung, Montage und Erprobung der Propulsionsmotoren, GenSets,<br />

Getriebe und Propeller wird nun ausschließlich in Frederikshavn erfolgen. Dazu werden<br />

die wesentlichen Fertigungseinrichtungen von Holeby nach Frederikshavn transferiert.<br />

Die Modernisierung unserer Produktionseinrichtungen bildet einen zentralen<br />

Bestandteil unseres Investitionsprogramms. Die Anwendung modernster Fertigungsverfahren<br />

und Maschinentechnologie hilft uns, die Effizienz in der Produktion zu steigern<br />

und die Qualität unserer Produkte zu verbessern.<br />

Am Standort Augsburg wurde beispielsweise ein Bearbeitungszentrum für die Bearbeitung<br />

von Zylinderköpfen in Betrieb genommen. Für die Fertigung von Einspritz-<br />

Komponenten und Komponenten des Ventiltriebs wurde in zwei baugleiche Bearbeitungszentren<br />

investiert, die drei bestehende Anlagen ersetzen.<br />

Bei unserer Tochtergesellschaft S.E.M.T Pielstick in St. Nazaire haben wir mit der<br />

Neuordnung unserer Pleuelfertigung begonnen. In der ersten Stufe wurde ein neues<br />

Bearbeitungszentrum zur Fertigung der kleinen Pleuel in Betrieb genommen. In einer<br />

zweiten Stufe werden wir die Bearbeitung der großen Pleuel modernisieren. Dies<br />

versetzt uns in die Lage, die für die mechanische Bearbeitung aller Pleuel benötigten<br />

Maschinen von acht auf drei zu reduzieren.<br />

In unserer <strong>Turbo</strong>laderfertigung am Standort Augsburg haben wir ein neues Fünfachs-<br />

Fräszentrum für die Bearbeitung von Verdichterrädern für Radial- und kleine Axialturbolader<br />

in Betrieb genommen. Hierdurch reduzierten wir die Durchlaufzeit und die<br />

Kosten deutlich und steigerten somit die Kapazität, um die wachsende Nachfrage<br />

nach unseren <strong>Turbo</strong>ladern und Serviceteilen zu befriedigen.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


28<br />

Risikomanagement<br />

Zentrale Aufgabe des Managements ist es, Chancen wahrzunehmen, die sich aus<br />

unseren Märkten und Produkten ergeben, dabei aber die damit verbundenen Risiken<br />

frühzeitig zu erkennen und zu bewerten.<br />

Die hierfür vorhandenen Systeme und Instrumente unterlagen auch in der Berichtsperiode<br />

einem ständigen Weiterentwicklungs- und Optimierungsprozess. Zentrale<br />

Elemente hierbei sind weiterhin unsere Berichts-, Planungs- und Genehmigungsroutinen.<br />

Diese werden ergänzt durch systematische Risikobestandsaufnahmen und<br />

die Definition von Verantwortlichkeiten für das Risikomanagement. Dabei werden<br />

auch die ausländischen Tochtergesellschaften in die vorhandenen Regelungen und<br />

Systeme integriert. Darüber hinaus fließt die Anforderung der frühzeitigen Erkennung<br />

und Kommunikation von Risiken in unsere internen Abwicklungs- und Steuerungsprozesse<br />

ein. Risikofrüherkennung heißt auch, in den Märkten vor Ort präsent zu sein,<br />

engen Kontakt zu unseren Kunden zu halten und dadurch Marktentwicklungen rechtzeitig<br />

erkennen und einschätzen zu können. Wir verbreitern deshalb ständig die Basis<br />

unserer weltweiten Ausrichtung. Mit Konzepten zur Stärkung unserer Außenorganisation<br />

und Schaffung von regionalen Kompetenzzentren ist die Fokussierung auf unsere<br />

Kunden und Märkte ein zentraler Bestandteil unserer Zukunftsausrichtung.<br />

Darüber hinaus ist die Einbindung in die <strong>MAN</strong> Gruppe mit ihrer zentralen Steuerung<br />

durch Renditevorgaben, mit dem gruppenweiten Liquiditäts-, Zins- und Währungsmanagement<br />

und der internen Konzernrevision ebenfalls ein umfassender integraler<br />

Bestandteil des Risikomanagementsystems der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe.<br />

Wie in den Vorjahren wurden auch im Berichtszeitraum das Risikomanagementsystem<br />

sowie spezifische Risikoschwerpunkte im Rahmen der Jahresabschlussprüfung<br />

von unseren Wirtschaftsprüfern geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass das bei <strong>MAN</strong><br />

B&W <strong>Diesel</strong> bestehende Risikomanagementsystem den gesetzlichen Erfordernissen<br />

entspricht und geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen<br />

frühzeitig zu erkennen.<br />

Mit den genannten Maßnahmen tragen wir den Anforderungen des „Gesetzes zur<br />

Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)“ an ein funktionierendes<br />

Risikomanagement im Unternehmen in vollem Umfang Rechnung.


01<br />

29 Lagebericht<br />

02 03 04<br />

01 Werk Kopenhagen.<br />

02 Vor 100 Jahren wurde im dänischen Frederikshavn mit der Propellerproduktion begonnen.<br />

03 Ein Beispiel für den Engine Viewer von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong>.<br />

04 Schulungsmaßnahmen für ME Engines.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


30<br />

Zukunftserwartungen<br />

Die Erwartungen für die Fortsetzung des Weltwirtschaftswachstums sind weiterhin<br />

positiv. Mit der fortschreitenden Globalisierung der Erstellung von Gütern und Leistungen<br />

wird die Nachfrage nach Transportkapazitäten weiter steigen. Die rege Marktaktivität<br />

beim seegehenden Transport wird die hohe Ausnutzung von Schiffsraum<br />

bei attraktiven Frachtraten stabilisieren.<br />

Das hohe Bestellvolumen im Tankersektor aus der ersten Hälfte von 2004 führt<br />

bereits jetzt zu hohen Ablieferungen, die sich bis ins Jahr 2006 fortsetzen werden.<br />

Mit diesen Ablieferungen werden die Einhüllenschiffe außer Dienst gestellt werden<br />

können.<br />

Der anhaltend wachsende Rohstoffbedarf wird auch zu Bestellzunahmen im Bereich<br />

der Massengutfrachter führen.<br />

Auch bei den Containerschiffen wird – getrieben durch die Globalisierung und weiter<br />

hohes Weltwirtschaftswachstum – eine Ausweitung der Flotten erwartet. Darum gehen<br />

wir auch hier von weiterhin reger Bestelltätigkeit für unsere Produkte aus. Positive<br />

Entwicklungen und eine weitere Belebung zeigen sich ebenso in den Bereichen Kreuzfahrtschiffe,<br />

Offshore und Flüssiggastanker. Daran partizipieren wir mit zunehmendem<br />

Erfolg.<br />

Zunächst befürchtete Überkapazitäten im Weltschiffbau haben sich wegen der guten<br />

Auslastung und des regen Warenverkehrs in die boomende VR China nicht bewahrheitet.<br />

Dennoch besteht das Risiko, dass die stetig wachsenden Schiffbaukapazitäten<br />

langfristig nicht mehr ausgelastet werden können und sich der Preisdruck auf unsere<br />

Motoren weiter erhöht.<br />

Der regionale Schwerpunkt unserer Absatzbemühungen im Kraftwerkssektor liegt<br />

weiterhin in Mittelamerika einschließlich der Karibik. Hierbei handelt es sich vorrangig<br />

um den Ausbau der öffentlichen Stromversorgung.<br />

Im afrikanischen Markt nimmt unsere Projekttätigkeit mit industriellen Kunden zu,<br />

wir erwarten in Zukunft eine größere Bedeutung dieser Region für unsere Produkte.<br />

Im Bereich der Stromerzeugung besteht großer Energiebedarf im Irak. Da Schweröl<br />

verfügbar ist, sind sehr gute Voraussetzungen für den Bau von <strong>Diesel</strong>kraftwerken<br />

gegeben. Problematisch ist die Finanzierung und vor allem das hohe Sicherheitsrisiko.


31 Lagebericht<br />

Die Verbesserung der Versorgungssicherheit mit Gas, wettbewerbsfähige Preise und<br />

zunehmend höhere Umweltanforderungen führen in den kommenden Jahren zu<br />

einem steigenden Bedarf bei Gasmotoren. Wir forcieren daher die Weiterentwicklung<br />

unseres Motorenprogramms. Auch die Umrüstung von Schwerölmotoren auf Gasbetrieb<br />

gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />

2004 haben wir mit der Reorganisation der dänischen Viertakt-Standorte Frederikshavn<br />

und Holeby begonnen. Es ist vorgesehen, dass die Produktion in Frederikshavn<br />

konzentriert wird. Dadurch soll das Ergebnis unserer dänischen Viertakt- Einheit nachhaltig<br />

verbessert werden. Die Maßnahmen werden bis Mitte 2005 abgeschlossen sein.<br />

Die oben skizzierte Marktsituation, der Auftragsbestand zum Ende des Geschäftsjahres<br />

2004 sowie die bereits absehbare Entwicklung zu Beginn des neuen Geschäftsjahres<br />

lassen eine erneute Steigerung der Umsatzvolumina erwarten. Trotz weiterer<br />

Belastungen aus Restrukturierungsaufwendungen rechnen wir mit einer Verbesserung<br />

unseres Ergebnisses.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


32<br />

Unsere Motoren<br />

bewegen die Welt.<br />

<strong>SE</strong>IT JAHRHUNDERTEN STEHEN<br />

PFERDESTÄRKEN FÜR DIE KRAFT<br />

DER FORTBEWEGUNG.<br />

UND <strong>SE</strong>IT 100 JAHREN BEWEGEN<br />

UN<strong>SE</strong>RE MOTOREN MIT ENORM<br />

VIELEN PFERDESTÄRKEN MENSCHEN<br />

UND MASCHINEN ÜBER DIE MEERE.<br />

JEDES ZWEITE SCHIFF WIRD VON<br />

EINEM MOTOR MIT BIS ZU 108 920 PS<br />

DER <strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L GRUPPE<br />

ANGETRIEBEN.


33<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


34<br />

TECHNOLOGIESPRUNG MIT COMMON RAIL<br />

HÖHERE LAUFKULTUR, WENIGER EMISSIONEN, NIEDRIGERER VEBRAUCH,<br />

FLEXIBLE APPLIKATION AUF DEN JEWEILIGEN EINSATZBEREICH:<br />

DAS SIND DIE WICHTIGSTEN VORTEILE DER COMMON-RAIL-TECHNOLOGIE.<br />

JETZT IST DIE MODERNE TECHNIK AUCH FÜR DIE ERFOLGREICHEN VIERTAKT-<br />

MOTOREN VON <strong>MAN</strong> B&W VERFÜGBAR. DIE EIGENENTWICKLUNG KOMBINIERT<br />

BEWÄHRTE KOMPONENTEN BISHERIGER <strong>MAN</strong>-EINSPRITZSYSTEME MIT WEI-<br />

TERENTWICKELTEN MODERNEN HYDRAULIK- UND ELEKTRONIKELEMENTEN.


35<br />

<strong>SE</strong>IT VORIGEM JAHR LÄUFT DER GROS<strong>SE</strong> PRAXISTEST MIT DER NEUEN<br />

COMMON-RAIL-TECHNIK VON <strong>MAN</strong> B&W. EINER DER FÜNF HILFSMOTO-<br />

REN DER CORNELIA MAERSK, EINES CONTAINERSCHIFFS (6 600 TEU) DER<br />

A.P. MOELLER GRUPPE, IST MIT DER NEUEN TECHNIK AUSGERÜSTET.<br />

EIN ZWEITES SCHIFF DES UNTERNEHMENS VERFÜGT EBENFALLS ÜBER<br />

EINEN COMMON-RAIL-MOTOR VON <strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L. DIE BISHERIGEN<br />

ERFAHRUNGEN SIND AUSGEZEICHNET.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


36<br />

Produkte und Märkte<br />

Erfreulich positiv war der Verlauf des Geschäftsjahres<br />

2004 für <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong>. Der Schiffbauboom,<br />

der sich schon in der zweiten Hälfte des<br />

Jahres 2003 angekündigt hatte, sorgte bei <strong>MAN</strong><br />

B&W <strong>Diesel</strong> für volle Auftragsbücher. So sind die<br />

Produktionskapazitäten für Zweitakt-Motoren bis<br />

Ende 2007 ausgebucht, und Viertakt-Motoren<br />

wurden mit einer Gesamtleistung von zwei Gigawatt<br />

abgesetzt – eine in der Firmengeschichte<br />

unerreichte Zahl. Eine Belastung des guten Ergebnisses<br />

waren die Stahlverknappung und der Verfall<br />

des US-Dollars.


37<br />

Produkte und Märkte<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


38<br />

Volle Kraft voraus<br />

Der Geschäftsverlauf des Jahres 2004 zeigte, dass Innovation sich auszahlt. Im Zweitakt-Bereich<br />

wurden schon mehr als 130 Einheiten der elektronisch gesteuerten ME-<br />

Motoren verkauft. Im Jahr 2004 wurden die weltweit größten elektronisch gesteuerten<br />

Motoren vom Typ 12K98ME und 12K98ME-C erstmals gebaut. Noch größere Motoren<br />

stehen seit diesem Jahr zur Verfügung: Der 14K108ME, entwickelt für Containerschiffe<br />

mit über 9 000 TEU Ladekapazität, leistet 97 300 kW. Auch der Viertakt-Bereich kann<br />

seinen Erfolg auf Innovationen zurückführen; so wurde der überarbeitete Motortyp<br />

48/60 sowohl im Schiffbau als auch im Stationärbereich sehr gut angenommen. Ein<br />

Zukunftsmarkt für <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ist der Offshore-Bereich zur Förderung von Öl<br />

und Gas. Hier bieten wir eine breite Palette von Motoren an, die für Antrieb und Stromerzeugung<br />

geeignet sind. Für den wachsenden Markt der Flüssiggastanker werden<br />

neue Konzepte entwickelt, die es erlauben, das Schiff optional mit dem transportierten<br />

Gas oder mit Schweröl bzw. <strong>Diesel</strong>öl zu betreiben. Durch den weitaus höheren Wirkungsgrad,<br />

als ihn die bisher üblichen Dampfturbinenantriebe liefern, können wir die<br />

Betriebskosten wesentlich senken. Im Stationärbereich gewinnen Kraftwerke mit kleineren<br />

Einheitsleistungen an Bedeutung; hier bieten vor allem Mining und „Onshore<br />

Gas and Oil“ ein großes Wachstumspotenzial. Außerdem forderten unsere Kunden verstärkt<br />

die Umrüstung von Schwerölmotoren bzw. <strong>Diesel</strong>öl auf Gasbetrieb. Die Gründe<br />

für diese Entwicklung liegen in der verbesserten Verfügbarkeit und dem wettbewerbsfähigen<br />

Preis von Gas sowie der Umweltfreundlichkeit. Wir forcieren daher die Weiterentwicklung<br />

unseres Gasmotorenprogramms. Der Schnellläufer-Markt zeigte in der<br />

zweiten Jahreshälfte eine Belebung der Nachfrage. Der <strong>Turbo</strong>laderbereich erreichte mit<br />

seinen innovativen Axial- und Radialturboladermodellen TCA und TCR Rekordzahlen.<br />

Marinemärkte<br />

Die Erholung der Weltwirtschaft und des internationalen Handels, vor allem angetrieben<br />

durch den enormen Bedarf der chinesischen Volkswirtschaft, sorgten im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr für einen starken Anstieg der Nachfrage nach zusätzlicher<br />

Schiffstonnage. Auch wenn die georderte Menge das Rekordjahr 2003 nicht ganz<br />

erreichte, so war der Auftragseingang mit einer Tonnage zwischen 65 und 70 Mio GT<br />

(Schiffe über 2 000 GT) fast doppelt so hoch wie die Auftragseingänge der vorangegangen<br />

Jahre. Japan und Südkorea waren bei den Neubestellungen mit einem Anteil<br />

von jeweils 36 % an der Spitze. Die VR China folgt mit 13 %. Erfreulich ist, dass die<br />

westeuropäischen Werften ihren Marktanteil mit mehr als 7 % gegenüber dem Vorjahr<br />

deutlich verbesserten. Die Gründe dieser Entwicklung sind zum einen die weitgehende<br />

Auslastung der asiatischen Werften und zum anderen die Belebung der für<br />

Europa bedeutsamen Marktsegmente der Fähr- und Passagierschiffe. Legt man die


39<br />

Produkte und Märkte<br />

Tonnagezahlen in GT zugrunde, so erreichten Öl- und Spezialtanker mit 30 % den<br />

größten Anteil, wobei insbesondere der Bedarf an neuen LNG-Tankern zu erwähnen<br />

ist. Massengutfrachter und Containerschiffe waren mit 25 % und 24 % Anteil fast<br />

gleichauf. Eine Belebung war bei RoRo-, Fähr-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffen festzustellen,<br />

die zusammen einen Marktanteil von 8 bis 10 % erreichten.<br />

Stationärmärkte<br />

Trotz eines hohen Ölpreises und eines schwachen US-Dollars hat sich das Geschäft mit<br />

großen <strong>Diesel</strong>kraftstationen im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich gut entwickelt.<br />

Der Grund für den hohen Auftragseingang lag bei der Vergabe einiger Großaufträge<br />

aus dem Mittleren Osten, aus Mittelamerika sowie Südost- und Zentralasien.<br />

Ansonsten beschränkte sich das Kraftwerksgeschäft weitgehend auf die Erweiterung<br />

bestehender Anlagen, wobei verstärkt Gasmotoren gefordert wurden.<br />

Gemäß einer Untersuchung der Fachzeitschrift „<strong>Diesel</strong> and Gas Turbine Worldwide“<br />

hat sich der <strong>Diesel</strong>- und Gasmotorenmarkt mit Einheitsleistungen über 1 MW im Zeitraum<br />

Juni 2003 bis Mai 2004 positiv entwickelt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />

eine Steigerung um 13 % in MW. Die Steigerung ist ausschließlich auf den<br />

Bereich der mittelschnelllaufenden Motoren zurückzuführen, wobei Motoren über<br />

7,5 MW besonders gefragt waren. Wachstum gab es auch im Gasmotorenmarkt; hier<br />

gewinnen Motoren mit einer Einheitsleistung von mehr als 5 MW an Bedeutung.<br />

Marktlage in unseren Strategischen Geschäftseinheiten<br />

Zweitakt-Motoren<br />

Das Jahr 2004 begann mit steigenden Auftragseingängen. Unsere Lizenznehmer<br />

erhielten Motorenaufträge für alle Arten von Schiffen. Durch die starke Nachfrage<br />

sind ihre Kapazitäten bis Ende 2007 ausgelastet. Das Niveau des Auftragseingangs<br />

blieb das ganze Jahr konstant hoch.<br />

Im März 2004 stiegen die Materialpreise insbesondere bei Stahl wie nie zuvor, vor<br />

allem aufgrund des riesigen Bedarfs in China. Diese Entwicklung erwies sich als belastend<br />

für unsere Lizenznehmer, da viele der sehr langfristig vereinbarten Aufträge auf<br />

Basis der bisherigen Materialpreise berechnet worden waren – eine ganze Reihe von<br />

Kontrakten wurde dadurch unprofitabel. Die Materialverknappung hält bis heute an.<br />

Durch den Boom entstanden zudem Engpässe bei Kernkomponenten, zum Beispiel<br />

bei Kurbelwellen.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


40<br />

Schiffsmotoren<br />

102 Einheiten der leistungsfähigsten <strong>Diesel</strong>motoren der Welt, der K98MC/MC-C, sind<br />

inzwischen in Betrieb und zeigen sehr erfreuliche Resultate. Insgesamt wurden über<br />

200 K98MC/MC-C-Motoren bestellt. Da die Größe von Containerschiffen weiter<br />

zunehmen wird, haben wir unser Motorenprogramm mit dem K108ME nach oben<br />

erweitert. Der K108ME wird in der 14-Zylinder-Version 97 300 kW leisten, was ihn zum<br />

größten und leistungsstärksten Motor am Markt macht.<br />

Unser Motor für VLCC/ULCC, der S90MC-C, hat ebenfalls positive Resonanz im Markt<br />

gefunden; 37 Motoren sind bereits im Einsatz. Auch der neue S80MC-C ist schon mit<br />

13 Einheiten in Betrieb. Insgesamt sind von den sechs Typen der gut im Markt etablierten<br />

S-MC-C-Baureihe 604 Einheiten bestellt und weitere 977 im Einsatz.<br />

Auf Containerfeeder ausgerichtet ist die Baureihe L-MC-C. Der aktuelle Auftragsstand<br />

beträgt 7 L60MC-C und 47 L70MC-C, von denen die meisten an europäische Werften<br />

geliefert werden.<br />

Die Auftragsbücher unserer drei japanischen Lizenznehmer Mitsui, Hitachi und Kawasaki<br />

sind für die nächsten zwei bis drei Jahre komplett gefüllt. Die Baukapazitäten werden<br />

konstant erhöht. Unsere koreanischen Lizenznehmer HHI, HSD und STX sind ebenfalls<br />

ausgebucht und haben deshalb ihre Prüfstand-Kapazitäten massiv erweitert. In Südchina<br />

verwirklichen CSSC/CSTC (China State Shipbuilding Corporation/China Shipbuilding<br />

Trading Corporation) und in Nordchina CSIC/CSOC (China Shipbuilding<br />

Industry Corporation / China Shipbuilding & Offshore International Corporation)<br />

ihre Expansionspläne – die aktuellen Kapazitäten im Motorenbau decken lediglich<br />

die Hälfte des Bedarfs der schnell wachsenden chinesischen Schiffbauindustrie.<br />

Der polnische Motorenhersteller H. Cegielski Poznan (HCP) ist ebenso ausgebucht<br />

wie die anderen Lizenznehmer, teils mit Aufträgen der sich erholenden polnischen<br />

Werften, teils mit Aufträgen von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> für deutsche Werften. Ähnlich präsentiert<br />

sich die Lage unserer kroatischen Lizenznehmer Uljanik und Brodosplit. Izar<br />

Manises erhielt Aufträge von spanischen Werften, aus Deutschland und den USA.<br />

Die russischen Werften sind bisher weniger stark ausgebucht, was zu freien Kapazitäten<br />

bei unserem Lizenznehmer Bryansk führte. Diese nutzte die Hyundai Mipo-Werft<br />

wegen Lieferengpässen der koreanischen Motorenbauer. Ebenso ungewöhnlich war der<br />

Verkauf koreanischer Motoren über <strong>MAN</strong> B&W an Werften im Iran und in Rumänien.


01<br />

03<br />

41<br />

Produkte und Märkte<br />

01 Aufbau eines Kraftwerks in Honduras – 13 Motoren 18V48/60.<br />

02 MS Hamburg Express mit Hauptmotor 12K98MC.<br />

03 <strong>Diesel</strong>-Kraftwerk in der Türkei.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

02


42<br />

Die hohe Nachfrage an Motoren führte auch zu einer Vollauslastung unseres eigenen<br />

Werkes in Frederikshavn, vor allem mit der erfolgreichen Serie S50MC-C.<br />

Aufgrund der ausgelasteten Schiffswerften wurden neue Produktionsstätten gegründet,<br />

was wiederum zu einem neuen Lizenzvertrag zum Bau von langsamlaufenden<br />

Zweitakt-Motoren führte. Der Vertrag mit der vietnamesischen Vinashin-Gruppe<br />

wurde im November 2004 unterzeichnet. Der Technologietransfer ist im Gange, die<br />

Produktionsstätten in der Bach Dang Werft in Haiphong werden mit Unterstützung<br />

von <strong>MAN</strong> B&W aufgebaut. Zunächst montiert und testet Vinashin Motoren auf Basis<br />

importierter Komponenten, später soll die Bauteilfertigung zum Teil lokalisiert werden.<br />

Die Motoren werden an die aufstrebende vietnamesische Schiffbauindustrie<br />

geliefert.<br />

Weitere Motoren wurden nach Indien, Indonesien, Argentinien und in die USA geliefert,<br />

alles keine typischen Zielregionen für langsamlaufende <strong>Diesel</strong>motoren.<br />

Im Lauf des Jahres 2004 wuchs die Referenzliste der ME-Serie von knapp über 50 auf<br />

130 Motoren. Eine außergewöhnliche Bestellung war der erste Verkauf von Motoren<br />

des Typs 12K98ME-C an IHI (Ishikawajima-Harima Heavy Industries) in Japan. Dieser<br />

Kunde baut für einen japanischen Reeder vier Containerschiffe mit jeweils über 8 400<br />

TEU Kapazität, die mit 2+2 Motoren von Mitsui und Kawasaki ausgerüstet werden.<br />

Ebenfalls zum ersten Mal wurden 6S70ME-C-Langsamläufer für LNG-Tanker verkauft.<br />

Dieser Schiffstyp wurde bisher von Dampfturbinen angetrieben; inzwischen jedoch<br />

kommen zunehmend langsamlaufende Motoren und mittelschnelllaufende Dual-<br />

Fuel-<strong>Diesel</strong>motoren zum Einsatz.<br />

<strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />

Im Vergleich zum boomenden Schiffsmotorenmarkt spielte der Stationärmarkt für<br />

Zweitakt-Motoren eine geringere Rolle. Trotzdem gab es auch hier bedeutende<br />

Abschlüsse, beispielsweise von HSD Engine Corporation in Korea und Griechenland,<br />

von Hyundai Heavy Industries Corporation in der Karibik und von Mitsui ebenfalls in<br />

Griechenland.


43<br />

Produkte und Märkte<br />

Mittelschnellläufer<br />

In einer Phase weltweiter wirtschaftlicher Erholung sicherte sich die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Gruppe im Berichtsjahr Aufträge über 436 mittelschnelllaufende Motoren mit einer<br />

Gesamtleistung von 1 817 MW. 72 % der Mittelschnellläufer wurden im Schiffbau verkauft;<br />

von diesen wurden wiederum über 42 % von chinesischen Werften bestellt.<br />

Unsere Lizenznehmer lieferten im Geschäftsjahr 2004 insgesamt 1 162 mittelschnelllaufende<br />

Viertakt-Motoren mit einer Gesamtleistung von 1 745 MW aus.<br />

Nachdem wir die Motorenbaureihen im Bereich unter 3,5 MW pro Einheit modernisiert<br />

haben, wird die Produktpalette im höheren Leistungsbereich aktualisiert. Nach<br />

Einführung der B-Version des 48/60 folgt nun die Weiterentwicklung des Bautyps<br />

58/64. Inzwischen sind 92 Motoren des 48/60B verkauft.<br />

Schiffsmotoren<br />

Betrachtet man alle im Jahr 2003 neu in Dienst gestellten Handelsschiffe, so zeigt sich<br />

nach den Zahlen von Lloyd's Register - Fairplay Ltd., dass <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> bei Schiffen<br />

über 100 GT einen Marktanteil von 20 % erreicht, bei Schiffen über 2 000 GT steigt<br />

der Anteil auf 23 %. Im Berichtszeitraum war die Volksrepublik China unser wichtigster<br />

Markt. Chinesische Werften bestellten insgesamt 52 Einheiten der Baureihen 32/40,<br />

48/60B und 58/64. Diese Erfolge belegen unsere führende Stellung auf dem chinesischen<br />

Markt. Weitere 44 Antriebsmotoren dieser Baureihen für Ro-Ro-Fähren, Spezialtanker,<br />

Kreuzfahrtschiffe und 40 GenSets mit 32/40-Motoren sind für Schiffe bestimmt,<br />

die in Italien, Deutschland, Norwegen, Japan, Südkorea, der Türkei, den USA<br />

und in Ägypten gebaut werden.<br />

Bei den kleineren Aggregaten war das Auftragsniveau ebenfalls hoch, vor allem für<br />

den Einbau in Chemikalientanker, Schlepper und Schiffe für den Kurzstrecken-Güterverkehr.<br />

Der in der Vergangenheit wichtige Markt für Fischereischiffe kam praktisch<br />

zum Erliegen. Insgesamt ist die Türkei unser wichtigster Einzelmarkt, gefolgt von den<br />

europäischen Schiffbaunationen. Die Bestellungen beziehen sich überwiegend auf<br />

Antriebsmotoren der Baureihe L27/38. Eine große Anzahl von L23/30A-Motoren wurde<br />

für Schubschiffe geordert, die die Versorgung von Brasiliens Amazonasgebiet verbessern<br />

sollen.<br />

Die Auslieferung von Propellern erreichte im Jahr 2004 einen Rekordstand, ebenso<br />

der Auftragseingang. Die Propeller sind Teil von Antriebspaketen mit Zweitakt- und<br />

Viertakt-Motoren von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong>. Zudem erarbeiteten wir uns unter den großen<br />

Firmen des CP Propellermarktes eine starke Position.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


44<br />

Der Auftragseingang für schwerölbetriebene GenSets hat sich auch im Jahr 2004 verstärkt,<br />

und wir behaupteten unsere dominierende Marktstellung. Der L27/38 sicherte<br />

sich eine starke Position, der L21/31 wird mehr und mehr geordert. Der Boom bei Neubauten<br />

stützt sich vor allem auf die Bereiche große Container- und Öltankschiffe sowie<br />

Chemikalientanker. Die Auftragsbücher unserer Lizenznehmer in Fernost sind bis<br />

Ende 2006 gefüllt. 40 % der Bestellungen bezogen sich auf GenSets der Baureihe L23/30.<br />

<strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />

Laut einer Untersuchung von „<strong>Diesel</strong> and Gas Turbine Worldwide” erholte sich der<br />

Markt für stationäre <strong>Diesel</strong>aggregate mit einer Leistung von über 3,5 MW im Vergleich<br />

zum Vorjahr trotz der kontinuierlich steigenden Ölpreise und des schwachen US-Dollars.<br />

Ein Trend hin zu Gas und die Aussicht, dass in der Zukunft weitere Gaspipelines<br />

gebaut werden, bremsen Investments in rein HFO-basierte Kraftwerke.<br />

Im Jahr 2004 betrug unser Marktanteil im Bereich über 3,5 MW 19 %, im Bereich über<br />

7,5 MW lag der Anteil bei 20 %. Der Auftragseingang war zufrieden stellend und trug<br />

zur kompletten Auslastung der Fertigungskapazitäten bei.<br />

Die Vertriebsanstrengungen konzentrierten sich auf Zentralamerika und die Karibik<br />

sowie auf die Atlantikinseln, starker Bedarf ergab sich im Mittleren Osten. Das Wirtschaftswachstum<br />

im Fernen Osten hat sich bisher nicht auf den lokalen Bedarf an<br />

neuen Kraftwerken ausgewirkt.<br />

Große Bestellungen kamen aus Honduras, zudem aus Afrika und Australien für Kraftwerke<br />

für Anlagen der Öl- und Gasförderung, für Minen sowie für Fabriken.<br />

Der befriedigende Auftragseingang aus Indien, unserem wichtigsten Markt für stationäre<br />

GenSets unter 3 MW, hält an. Märkte wie Pakistan und Afrika zeigen positive Tendenzen.<br />

Ein interessanter Nischenmarkt, in dem wir eine starke Stellung einnehmen,<br />

bildet sich in Europa heraus: Biodiesel-Kraftwerke, die mit tierischen oder pflanzlichen<br />

Ölen betrieben werden.<br />

Unsere Tochtergesellschaft S.E.M.T. Pielstick behielt mit Notstromaggregaten für Kernkraftwerke<br />

ihre gute Marktposition. Im Nahen Osten sicherte sie mehrere große Aufträge;<br />

dort sehen wir auch in Zukunft ein Betätigungsfeld.


45<br />

Produkte und Märkte<br />

Schnellläufer<br />

In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres verzeichneten wir steigende Absatzzahlen,<br />

dies schlug sich sowohl in den Marktsegmenten Schiff- als auch Lokomotivmotoren<br />

nieder.<br />

Schiffsmotoren<br />

Der Schiffsmarkt im militärischen Bereich, für die Wasserschutzpolizei und die Küstenwache<br />

ist sehr aktiv. Große Projekte laufen weltweit. Der Bedarf an großen Hochgeschwindigkeitsfähren<br />

für den Passagier- und Fahrzeugtransport steigt. Besonders<br />

hohes Interesse an solchen Fähren zeigen Betreiber, die nordamerikanische Routen<br />

bedienen.<br />

<strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />

Der Bedarf an Kraftwerken, die mit LFO betrieben werden, ist nach wie vor gering; der<br />

Markt reagiert damit auf hohe Treibstoffpreise. Der größte Teil des Auftragseingangs<br />

für Standby- und Notstromaggregate wurde über unabhängige GenSet-Packager abgewickelt.<br />

Lokomotiven<br />

Mit Dalian Loco in China wurden mehrere Aufträge über RK215- und RK270-Motoren<br />

abgeschlossen. 22 Motoren der Baureihe RK215 sind für neue Lokomotiven der malaysischen<br />

Bahn bestimmt. Als Teil eines Lizenzabkommens mit dem Lokomotivhersteller<br />

Dalian Loco liefern wir die ersten sechs RK270-Motoren für einen neuen, leistungsstarken<br />

Lokomotivtyp für die nationale chinesische Eisenbahngesellschaft. Die<br />

weiteren Motoren werden in Lizenz von Dalian Loco gebaut. Durch dieses Lizenzabkommen<br />

bestehen zudem Exportmöglichkeiten nach Afrika und Fernost. Hinzu<br />

kommen Folgeaufträge für den Iran und für Großbritannien.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


46<br />

<strong>Turbo</strong>lader<br />

Den hervorragenden Auftragseingang des Vorjahres steigerten wir im Jahr 2004 auf<br />

das Doppelte: 1 230 Radial- und Axialturbolader. Unsere Lizenznehmer in Japan und<br />

Korea haben die TCA-Produktion aufgenommen. ENPACO haben ihre Produktpalette<br />

mit der Lizenzierung des TCA erweitert und lösen damit STW ab, die die <strong>Turbo</strong>laderproduktion<br />

Anfang 2004 aufgaben.<br />

Auch unsere Fertigungspartner PBS <strong>Turbo</strong> in Tschechien und <strong>MAN</strong> B&W <strong>Turbo</strong>charger<br />

Plant Shanghai/China profitierten vom starken Marktverlauf und steigerten ihren<br />

Umsatz deutlich.<br />

Service<br />

Im Verlauf des Geschäftsjahres 2004 wurde der Markt für Servicedienstleistungen bei<br />

Großdieseln durch den starken Euro und die hohen Energiepreise gedämpft. Zudem<br />

erlebten wir einen aggressiven Marktauftritt von Drittanbietern für Motorverschleißteile.<br />

Die Verkäufe von Ersatzteilen und Dienstleistungen für Zweitakt-Motoren blieben<br />

dabei stabil, während der Mittelschnellläufer-Bereich die Verkaufszahlen im Vergleich<br />

zum Vorjahr sogar übertraf. Der größte Beitrag kam aus dem Bereich Operation &<br />

Maintenance, der die unter Wartungsvertrag stehende Motorleistung signifikant steigerte.<br />

Höhere Verkaufszahlen wurden darüber hinaus durch Großreparaturen und<br />

neue Dienstleistungen generiert, die unseren Kunden zusätzlichen Nutzen bieten.<br />

Im Service für kleinere Mittelschnellläufer gingen die Ersatzteilverkäufe im Berichtszeitraum<br />

spürbar zurück. In Großbritannien steigerte der Servicebereich seinen<br />

Umsatz gegenüber dem Jahr 2003. Signifikante Auftragseingänge verzeichneten wir<br />

aus Tansania, Oman und Surinam.<br />

Die weltweite Präsenz des <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Service wurde im Jahr 2004 durch die<br />

Erweiterung unseres Servicestützpunktes in Florida verstärkt. Sie war durch den


47<br />

Produkte und Märkte<br />

01 02<br />

01 Megayacht mit Motoren VP185.<br />

02 Einbau eines Viertakt-Motors 12V48/60B in der Meyer Werft.<br />

03 MS Europa mit vier Motoren L40/54.<br />

04 Energieerzeugung für eine Bohrinsel.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

03<br />

04


48<br />

steigenden Bedarf an Serviceleistungen in der Karibik notwendig geworden. Die<br />

erweiterten Zweitakt-Aktivitäten des Service Centers in Houston haben sich gut im<br />

Markt etabliert.<br />

Schulungen für die neuen, elektronisch gesteuerten ME-Motoren an unserer <strong>Diesel</strong><br />

Academy werden stark nachgefragt. Wir haben deshalb in unserem Forschungszentrum<br />

in Kopenhagen einen Simulator installiert.<br />

Der <strong>Turbo</strong>lader-Service hatte sowohl im Service als auch beim Retrofit ein erfolgreiches<br />

Jahr 2004. Bestelleingang und Verkaufszahlen übertrafen die Zahlen des Vorjahres.<br />

Die weltweite Präsenz von Service für <strong>MAN</strong>-<strong>Turbo</strong>lader wurde durch den Aufbau<br />

neuer Servicestellen verstärkt, deren Dienstleistungen und Kundenzufriedenheit kontinuierlich<br />

auditiert werden.<br />

Heiztechnik<br />

Der seit längerem rückläufige Markt für Heiztechnik schrumpfte auch im Geschäftsjahr<br />

2004. Lediglich der Bereich wandmontierter Gas-Brennwertkessel meldete einen<br />

moderaten Zuwachs. Die Exportmärkte entwickelten sich uneinheitlich mit gestiegenen<br />

Exportzahlen von Brennern nach Griechenland und in die Türkei, ebenso steigenden<br />

Exporten von Gas-Brennwertkesseln nach Großbritannien sowie Italien und demgegenüber<br />

einem insgesamt fallenden Umsatz. Intercal Wärmetechnik GmbH in Lage/<br />

Lippe erlebte ebenfalls einen Rückgang beim Umsatz, sowohl im Inland als auch auf<br />

den Exportmärkten.


01<br />

03<br />

49<br />

Produkte und Märkte<br />

01 Neue <strong>Turbo</strong>ladergeneration TCA.<br />

02 Detailaufnahme eines Zylinders.<br />

03 Kurbelwelle eines Viertakt-Motors.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

02


50<br />

Teilkonzernabschluss<br />

der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />

zum 31. Dezember 2004


51 Teilkonzernabschluss<br />

Inhalt<br />

Inhalt<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />

52 … Gewinn- und Verlustrechnung<br />

53 … Bilanz<br />

54 … Kapitalflussrechnung<br />

55 … Entwicklung des Eigenkapitals<br />

Teilkonzernanhang<br />

56 … Allgemeine Grundsätze<br />

57 … Konsolidierungsmethoden<br />

59 … Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

64 … Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

66 … Erläuterungen zur Bilanz<br />

74 … Sonstige Angaben<br />

76 … Aufsichtsrat und Vorstand<br />

77 … Bestätigungsvermerk<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


52<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />

Gewinn- und Verlustrechnung<br />

für das Geschäftsjahr<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2004<br />

Mio €<br />

Anhang 2004 2003<br />

Umsatzerlöse (1) 1 421 1 312<br />

Umsatzkosten – 1 074 – 998<br />

Bruttoergebnis vom Umsatz 347 314<br />

Sonstige betriebliche Erträge (2) 10 17<br />

Vertriebskosten – 123 – 121<br />

Allgemeine Verwaltungskosten – 68 – 67<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (3) – 115 – 87<br />

Ergebnis von assoziierten Unternehmen 0 2<br />

Sonstiges Beteiligungsergebnis (4) 4 0<br />

Zinsergebnis (5) – 15 – 14<br />

Ergebnis vor Steuern 40 44<br />

Ertragsteuern (6) – 16 – 36<br />

Jahresüberschuss 24 8<br />

Anteile Konzernfremder – 3 – 2<br />

Jahresüberschuss nach Anteilen Konzernfremder 21 6


53 Teilkonzernabschluss<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />

Bilanz zum 31. Dezember 2004<br />

AKTIVA<br />

Mio €<br />

Anhang 31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Immaterielle Vermögenswerte (7) 36 36<br />

Sachanlagen (8) 144 171<br />

Anteile an assoziierten Unternehmen 0 4<br />

Sonstige Beteiligungen 8 4<br />

Aktive latente Steuern (6) 18 25<br />

Sonstige langfristige Vermögenswerte 6 6<br />

Langfristige Vermögenswerte 212 246<br />

Vorräte (9) 492 424<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (10) 308 245<br />

Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (11) 33 35<br />

Flüssige Mittel (12) 14 22<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 847 726<br />

PASSIVA<br />

Mio €<br />

1 059 972<br />

Anhang 31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Gezeichnetes Kapital 100 100<br />

Kapitalrücklage 8 8<br />

Gewinnrücklagen 194 118<br />

Eigenkapital der Aktionäre der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> AG 302 226<br />

Anteile Konzernfremder 16 15<br />

Eigenkapital (13) 318 241<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten (14) 2 2<br />

Rückstellungen für Pensionen (15) 125 122<br />

Passive latente Steuern (6) 8 18<br />

Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 4 4<br />

Sonstige langfristige Rückstellungen (16) 16 18<br />

Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 155 164<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (14) 39 167<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 195 168<br />

Erhaltene Anzahlungen 154 74<br />

Sonstige kurzfristige Rückstellungen (16) 133 97<br />

Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (17) 65 61<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 586 567<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

1 059 972


54<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />

Kapitalflussrechnung<br />

für das Geschäftsjahr<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2004<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Flüssige Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 22 35<br />

Ergebnis vor Steuern 40 44<br />

Gesetzliche Steuern – 21 – 21<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen 52 42<br />

Anstieg der Pensionsrückstellungen 3 3<br />

Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 0 – 1<br />

Cash Earnings 74 67<br />

Anstieg (–) und Rückgang (+) der Vorräte – 68 – 1<br />

Anstieg (+) und Rückgang (–) der erhaltenen Anzahlungen 80 20<br />

Anstieg (–) und Rückgang (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 62 – 1<br />

Anstieg (+) und Rückgang (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 8<br />

Anstieg (+) und Rückgang (–) der sonstigen Rückstellungen 35 – 5<br />

Anstieg (–) und Rückgang (+) der sonstigen Vermögenswerte 2 0<br />

Anstieg (+) und Rückgang (–) der sonstigen Verbindlichkeiten<br />

Eliminierung Ergebnis aus Abgängen von Sachanlagen,<br />

3 1<br />

immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen – 3 1<br />

Sonstige Veränderungen des Nettoumlaufvermögens 2 – 18<br />

Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 90 72<br />

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte – 26 – 41<br />

Investitionen in Beteiligungen<br />

Erlöse aus Abgängen von Sachanlagen,<br />

– 1 – 1<br />

immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen 6 3<br />

Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 21 – 39<br />

Dividendenzahlung/Ergebnisübernahme, -abführung 50 – 22<br />

Tilgung (–) und Aufnahme (+) von Finanzverbindlichkeiten – 132 – 23<br />

Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 82 – 45<br />

Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel – 13 – 12<br />

Wechselkursbedingte Veränderung der flüssigen Mittel 5 – 1<br />

Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres 14 22<br />

Zusammensetzung des Finanzsaldos am 31.12.<br />

Flüssige Mittel 14 22<br />

Finanzverbindlichkeiten – 41 – 169<br />

– 27 – 147


55 Teilkonzernabschluss<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />

Entwicklung des Eigenkapitals<br />

im Geschäftsjahr<br />

1. Januar bis 31. Dezember 2004<br />

Mio €<br />

Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bilanz- Anteile Gesamt<br />

Kapital rücklage rücklagen gewinn Konzernfremder<br />

Stand am 31. Dez. 2002 100 8 140 0 13 261<br />

Jahresüberschuss 2003 – – – 6 2 8<br />

Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />

Ergebnisübernahme, -abführung,<br />

– – – 16 16 – 0<br />

Ausschüttung Fremde – – – – 22 – – 22<br />

Währungsveränderungen – – – 6 – – – 6<br />

Stand am 31. Dez. 2003 100 8 118 0 15 241<br />

Jahresüberschuss 2004 – – _ 21 3 24<br />

Einstellung in Gewinnrücklagen<br />

Ergebnisübernahme, -abführung,<br />

– – 73 – 73 – 0<br />

Ausschüttung Fremde – – – 52 – 2 50<br />

Währungsveränderungen – – 3 – – 3<br />

Stand am 31. Dez. 2004 100 8 194 0 16 318<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


56<br />

Teilkonzernanhang<br />

Allgemeine Grundsätze<br />

Die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft, Augsburg, ist ein Tochterunternehmen der<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Beteiligungs GmbH, München, und wird in den <strong>MAN</strong> Konzernabschluss<br />

einbezogen. Der vorliegende Teilkonzernabschluss ist auf freiwilliger Basis<br />

erstellt. Er entspricht den zum Bilanzstichtag geltenden International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS). Diese beinhalten die International Accounting Standards (IAS)<br />

und die neuen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International<br />

Accounting Standards Boards (IASB), London. Maßgeblich ist der Stand der IFRS zum<br />

31. Dezember 2004. Folgende neue oder überarbeitete IFRS werden vorzeitig zum<br />

31. Dezember 2004 angewendet: IFRS 2, IFRS 3, IFRS 5, IAS 36, IAS 38 sowie die im Rahmen<br />

des Improvement Projects geänderten IAS 1, IAS 2, IAS 8, IAS 10, IAS 16, IAS 17, IAS<br />

21, IAS 27, IAS 28, IAS 31, IAS 33 und IAS 40. Alle für das Geschäftsjahr 2004 geltenden<br />

Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC)<br />

sowie die früheren Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC)<br />

werden ebenfalls angewendet. Bis auf IFRS 2 sind alle für die Erstellung des Abschlusses<br />

angewandten Standards durch die EU akzeptiert und übernommen worden.<br />

Die Gleichwertigkeit des IFRS-Konzernabschlusses mit den deutschen handelsrechtlichen<br />

Anforderungen an die Konzernrechnungslegung ist insoweit gewährleistet, als<br />

die im IFRS-Abschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit<br />

folgenden Ausnahmen auch nach HGB zulässig sind:<br />

• Bilanzierung von langfristigen Fertigungsaufträgen nach Leistungsfortschritt<br />

• Aktivierung von Entwicklungskosten für neu entwickelte Produkte und Baureihen<br />

• Verzicht auf Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen<br />

• Abgrenzung aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge<br />

• Ansatz von Finanzinstrumenten zu Marktwerten<br />

• Keine planmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts aus der<br />

Konsolidierung.<br />

Angaben und Erläuterungen, die die IFRS für den Konzernabschluss vorsehen, sind<br />

entweder in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang<br />

berücksichtigt. Hierbei lassen wir uns von den Prinzipien der Klarheit, Übersichtlichkeit<br />

und Wesentlichkeit leiten.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr wurden aufgrund der neu eingeführten Bilanzgliederung<br />

nach Fristigkeiten (IAS 1) mehrere Ausweisänderungen vorgenommen. Wesentliche<br />

Neuerung ist die durchgängige Unterteilung der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten<br />

und Rückstellungen in langfristige und in kurzfristige Posten. Die Zuordnung der<br />

Bilanzposten orientiert sich dabei zum einen an der Restlaufzeit (bis oder über ein Jahr),<br />

zum anderen am Verlauf des Geschäftszyklusses (operating cycle) eines Unternehmens.


Konsolidierungskreis<br />

57 Teilkonzernabschluss<br />

Diese Änderungen betreffen im Einzelnen:<br />

Bilanz Aktiva:<br />

• Aktive latente Steuern und bestimmte sonstige langfristige Vermögenswerte,<br />

die bisher in einer eigenen Bilanzposition bzw. im Umlaufvermögen enthalten<br />

waren, sind in den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.<br />

• Der Anlagenspiegel für immaterielle Vermögenswerte, für Sachanlagen und für<br />

vermietete Erzeugnisse wird zu den Nettobuchwerten aufgestellt. Für den Stand<br />

zu Beginn des Geschäftsjahres und am Ende des Geschäftsjahres werden zusätzlich<br />

die ursprünglichen Anschaffungskosten/Herstellungskosten und die kumulierten<br />

Abschreibungen angegeben.<br />

• Erhaltene Anzahlungen werden auf der Passivseite ausgewiesen und nicht mehr<br />

von den Vorräten abgesetzt.<br />

Bilanz Passiva:<br />

• Verbindlichkeiten und Rückstellungen sind in einen langfristigen und einen<br />

kurzfristigen Teil getrennt. Bei Finanzverbindlichkeiten richtet sich die Aufteilung<br />

nach der Restlaufzeit, bei den übrigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten<br />

nach der Zugehörigkeit zum operating cycle.<br />

Gewinn- und Verlustrechnung:<br />

• Der Ausweis eines außerordentlichen Ergebnisses ist nicht mehr zulässig,<br />

derartige Ergebnisse sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen enthalten.<br />

Die Vorjahreswerte sind vergleichbar dargestellt.<br />

Konsolidierungsmethoden<br />

In den Teilkonzernabschluss werden wie im Vorjahr neben der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Aktiengesellschaft 11 Tochterunternehmen einbezogen, bei denen <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Aktiengesellschaft direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt.<br />

Die nicht in den Teilkonzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind<br />

insgesamt für das Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Teilkonzerns von untergeordneter Bedeutung.<br />

Die wesentlichen verbundenen Unternehmen des <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzerns<br />

sind auf Seite 18 des Geschäftsberichts aufgeführt. Eine vollständige Aufstellung des<br />

Anteilsbesitzes des <strong>MAN</strong> Konzerns wird beim Handelsregister des Amtsgerichts<br />

München, HRB 78706, hinterlegt.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


Konsolidierungsgrundsätze<br />

Währungsumrechnung<br />

58<br />

Der Teilkonzernabschluss basiert auf den nach <strong>MAN</strong>-konzerneinheitlichen Bilanzierungs-<br />

und Bewertungsmethoden erstellten, von unabhängigen Abschlussprüfern<br />

testierten Abschlüssen der in den <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern einbezogenen Gesellschaften.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt ergebniswirksam nach der Erwerbsmethode.<br />

Für Erwerbe ab 1. Januar 2004 werden gemäß IFRS 3 die Anschaffungskosten eines<br />

Unternehmens auf die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden<br />

des erworbenen Unternehmens verteilt. Das erworbene Vermögen, insbesondere<br />

immaterielle Vermögenswerte, wird hinsichtlich seiner Bilanzierung neu beurteilt<br />

und unter bestimmten Voraussetzungen zum beizulegenden Zeitwert angesetzt.<br />

Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und<br />

dem anteiligen Eigenkapital wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt und einmal<br />

jährlich sowie bei besonderer Veranlassung einem Impairment-Test unterzogen.<br />

Ergibt sich aus dem Impairment-Test eine Wertminderung, so wird eine außerplanmäßige<br />

Abschreibung vorgenommen.<br />

Geschäfts- oder Firmenwerte, die vor dem 1. Januar 2004 angesetzt und nach IAS 22<br />

bilanziert wurden, werden mit dem Buchwert zum 31. Dezember 2003 übernommen<br />

und einem Impairment-Test unterzogen. Die planmäßige Abschreibung wird nicht<br />

mehr vorgenommen.<br />

Bei der Entkonsolidierung wird der verbleibende Geschäfts- oder Firmenwert erfolgswirksam<br />

verrechnet.<br />

Die nach dem Stichtag der Erstkonsolidierung erwirtschafteten und nicht ausgeschütteten<br />

Rücklagen werden in den Gewinnrücklagen des Teilkonzerns bzw. in den Anteilen<br />

Konzernfremder ausgewiesen.<br />

Die Anteile konzernfremder Dritter am Eigenkapital der konsolidierten Gesellschaften<br />

werden im Teilkonzerneigenkapital gesondert von dem Eigenkapital der Aktionäre der<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft ausgewiesen.<br />

Die Zwischengewinne aus teilkonzerninternen Lieferungen von Vorräten und von<br />

Gegenständen des Anlagevermögens sowie Aufwendungen, Erträge, Forderungen und<br />

Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert.<br />

Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern abgegrenzt.<br />

Im Teilkonzernabschluss sind die Abschlüsse von Gesellschaften aus Ländern außerhalb<br />

des Euroraums grundsätzlich nach der modifizierten Stichtagsmethode umgerechnet.<br />

Die Umrechnung der Posten der Bilanz erfolgt zum Kurs am Bilanzstichtag,


Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

59 Teilkonzernabschluss<br />

die der Posten der Gewinn- und Verlustrechung zum Jahresdurchschnittskurs. Unterschiede<br />

aus der Währungsumrechnung der Bilanzposten gegenüber der Umrechnung<br />

des Vorjahres werden erfolgsneutral behandelt. Im Eigenkapital ergibt sich zum<br />

31. Dezember 2004 dadurch ein währungsbedingter Rückgang um kumuliert 3 Mio €<br />

(Vorjahr: 6 Mio €).<br />

In der Darstellung der Entwicklung von Vermögenswerten und Rückstellungen werden<br />

der Stand zu Beginn und am Ende des Geschäftsjahres sowie die Veränderung des<br />

Konsolidierungskreises zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Die übrigen Posten<br />

werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der Unterschied, der sich aus<br />

der Anwendung verschiedener Kurse ergibt, wird gesondert als Währungsanpassung<br />

gezeigt.<br />

DIE WECH<strong>SE</strong>LKUR<strong>SE</strong> DER WICHTIGSTEN WÄHRUNGEN BETRAGEN ZUM EURO:<br />

Stichtagkurs Durchschnittskurs<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

31.12.2004 31.12.2003 2004 2003<br />

US-Dollar 1,3621 1,2630 1,2424 1,1329<br />

Pfund Sterling 0,7051 0,7048 0,6795 0,6911<br />

Dänische Krone 7,4388 7,4450 7,4400 7,4303<br />

Australischer Dollar 1,7459 1,6802 1,6912 1,7471<br />

Kanadischer Dollar 1,6416 1,6234 1,6162 1,5879<br />

Japanischer Yen 139,65 135,05 133,93 131,31<br />

Singapur Dollar 2,2262 2,1450 2,0997 1,9747<br />

Tschechische Krone 30,464 32,410 31,988 31,857<br />

Koreanischer Won 1 410,05 1 506,32 1 421,52 1 351,38<br />

Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten<br />

angesetzt. Im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene immaterielle<br />

Vermögenswerte werden mit der Anwendung von IFRS 3 ab dem Geschäftsjahr 2004<br />

im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Für die Folgebewertung<br />

wird zwischen immateriellen Vermögenswerten mit bestimmbarer und unbestimmbarer<br />

Nutzungsdauer unterschieden. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer<br />

Nutzungsdauer werden über den Zeitraum der Nutzung linear abgeschrieben,<br />

in der Regel über höchstens zehn Jahre. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer<br />

Nutzungsdauer werden statt einer planmäßigen Abschreibung jährlich<br />

einem Wertminderungstest unterzogen und ggf. auf den beizulegenden Zeitwert<br />

abgeschrieben. Steigt der beizulegende Zeitwert für einen zuvor außerplanmäßig<br />

abgeschriebenen Vermögenswert, so wird die Erhöhung als Wertaufholung erfasst.


Geschäfts- oder<br />

Firmenwert<br />

Forschungs- und<br />

Entwicklungskosten<br />

Sachanlagen<br />

60<br />

Ein Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung wird jährlich sowie<br />

bei besonderer Veranlassung einem Wertminderungstest unterzogen und ggf. außerplanmäßig<br />

abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung entfällt. Auf einen außerplanmäßig<br />

abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert wird keine Wertaufholung<br />

vorgenommen.<br />

Forschungs- und Entwicklungskosten werden gemäß IAS 38 als laufender Aufwand<br />

behandelt. Ausgenommen hiervon sind die angefallenen Aufwendungen für die Entwicklung<br />

neuer Produkte und Baureihen; diese werden aktiviert, wenn die technische<br />

Realisierung der Neuentwicklung und deren künftiger Markterfolg gesichert sind. Für<br />

immaterielle Vermögenswerte, die innerhalb der Entwicklungsphase nach der Erstaktivierung<br />

noch nicht zum Gebrauch verfügbar sind, erfolgt jährlich ein Wertminderungstest.<br />

Ab dem Zeitpunkt der Markteinführung werden die Entwicklungskosten<br />

abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung erfolgt stückzahlbezogen oder linear<br />

über die jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer von vier bis zehn Jahren.<br />

Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert<br />

um planmäßige und ggf. auch außerplanmäßige Abschreibungen. Die Herstellungskosten<br />

selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskosten<br />

und anteilige Produktionsgemeinkosten. Reparaturkosten und Zinsen auf<br />

Fremdkapital werden als laufender Aufwand erfasst.<br />

Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />

Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />

DEN PLANMÄSSIGEN ABSCHREIBUNGEN LIEGEN FOLGENDE KONZERNEINHEITLICH FESTGELEGTE<br />

NUTZUNGSDAUERN ZUGRUNDE:<br />

Gebäude 20 bis 50 Jahre<br />

Grundstückseinrichtungen 8 bis 20 Jahre<br />

Maschinen und technische Anlagen 5 bis 15 Jahre<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre<br />

Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, wenn der<br />

beizulegende Zeitwert des betroffenen Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken<br />

ist. Steigt der beizuliegende Zeitwert für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen<br />

Vermögenswert, so findet eine Wertaufholung statt.


Leasing<br />

Beteiligungen<br />

Vorräte<br />

Langfristige<br />

Fertigungsaufträge<br />

Forderungen, sonstige<br />

Vermögenswerte<br />

61 Teilkonzernabschluss<br />

Auf der Basis von Leasing-Verträgen genutzte Sachanlagen sind überwiegend als<br />

„operating lease“ bilanziert. Wenn in Einzelfällen die Voraussetzungen eines „finance<br />

lease“ erfüllt sind, werden sie gemäß IAS 17 als Sachanlagen aktiviert und abgeschrieben.<br />

Das innerhalb des <strong>MAN</strong> Konzerns von <strong>MAN</strong> Financial Services (MFI) geleaste<br />

Sachanlagevermögen ist bei MFI bilanziert.<br />

Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden<br />

Zeitwert angesetzt.<br />

Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren<br />

beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Die Herstellungskosten<br />

umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskosten und anteilig zurechenbare<br />

fixe und variable Produktionsgemeinkosten. Die Gemeinkostenanteile sind überwiegend<br />

auf Basis der Normalbeschäftigung, ansonsten auf Basis der Ist-Beschäftigung<br />

ermittelt. Vertriebskosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Fremdkapitalzinsen<br />

werden nicht aktiviert.<br />

Rohstoffe und Handelswaren werden grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten<br />

bewertet. Für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer oder geminderter<br />

Verwertbarkeit ergeben, sowie zur verlustfreien Bewertung von schwebenden<br />

Geschäften werden ausreichende Wertberichtigungen auf Vorräte vorgenommen.<br />

Langfristige Fertigungsaufträge werden nach der Methode der Umsatzrealisierung<br />

nach Leistungsfortschritt („percentage of completion method“) erfasst. Sie werden auf<br />

der Grundlage der vereinbarten Auftragserlöse und der für den erreichten Grad der<br />

Fertigstellung angefallenen Kosten in den Umsatzerlösen und, nach Abzug erhaltener<br />

Kundenanzahlungen, in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.<br />

Der Leistungsfortschritt wird aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag angefallenen<br />

Auftragskosten an den insgesamt erwarteten Auftragskosten oder anhand vertraglich<br />

vereinbarter Meilensteine ermittelt.<br />

Die Forderungen und die sonstigen Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />

bewertet. Auf Forderungen, die mit erkennbaren Risiken verbunden sind,<br />

werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen. Das allgemeine Kreditrisiko<br />

wird durch Wertberichtigungen berücksichtigt, die grundsätzlich auf Erfahrungswerten<br />

der Vergangenheit beruhen. Wertaufholungen werden vorgenommen, wenn die<br />

Gründe für eine in früheren Jahren erfolgte außerplanmäßige Abschreibung nicht<br />

mehr bestehen.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


Rückstellungen,<br />

Verbindlichkeiten<br />

Steuerabgrenzung<br />

Derivative Finanzinstrumente<br />

und<br />

Sicherungsgeschäfte<br />

62<br />

Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />

(„projected unit credit method“) unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung<br />

von Gehältern und Renten bewertet.<br />

Die sonstigen Rückstellungen werden für Gewährleistungsverpflichtungen, ausstehende<br />

Kosten abgerechneter Aufträge, drohende Verluste aus schwebenden Geschäften,<br />

Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und für alle anderen erkennbaren<br />

Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Wertes<br />

gebildet. Rückstellungen, die einen Zinsanteil enthalten, werden abgezinst.<br />

Verbindlichkeiten sind grundsätzlich zum Rückzahlungsbetrag bilanziert.<br />

Steuerabgrenzungen werden für temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen<br />

und den bilanziellen Wertansätzen und für ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge<br />

vorgenommen. Die aktivischen Steuerabgrenzungen werden nur insoweit angesetzt,<br />

als die damit verbundenen Steuerminderungen wahrscheinlich eintreten. Die<br />

aktivischen Steuerabgrenzungen umfassen auch Verlustvorträge, wenn in der Zukunft<br />

ein steuerpflichtiges Einkommen zu erwarten ist, welches zur Realisierung der aktiven<br />

latenten Steuern ausreicht. Der Steuersatz beträgt für Inlandsgesellschaften unverändert<br />

zum Vorjahr 39,4 %.<br />

Die für die <strong>MAN</strong> Gruppe wichtigsten derivativen Finanzinstrumente sind Devisentermingeschäfte<br />

und Zinsswaps. Die Gesellschaften der <strong>MAN</strong> Gruppe sichern ihre Zinsund<br />

Währungsrisiken zu marktgerechten Konditionen grundsätzlich über das zentrale<br />

Konzern-Treasury der <strong>MAN</strong> AG. Für die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe handelt es sich hier<br />

ausschließlich um Devisentermingeschäfte.<br />

Derivative Finanzinstrumente werden zum Marktwert bewertet. Zum Geschäftsjahresende<br />

belief sich der Marktwert der Devisenverkäufe auf 19 Mio € (Vorjahr:<br />

20 Mio €) und der Devisenkäufe auf – 3 Mio € (Vorjahr: – 2 Mio €).<br />

Bei derivativen Finanzinstrumenten, die in einem Sicherungszusammenhang stehen,<br />

bestimmt sich die Bilanzierung von Veränderungen des Marktwerts nach der Art des<br />

Sicherungsgeschäfts.<br />

Dient ein Devisentermingeschäft der Sicherung eines bestehenden Grundgeschäfts,<br />

insbesondere eines laufenden Auftrags oder einer Kundenforderung, liegt ein Fair<br />

Value Hedge (Wertsicherungsgeschäft) vor. In diesem Fall führt eine Veränderung des


Erträge und<br />

Aufwendungen<br />

Schätzungen<br />

63 Teilkonzernabschluss<br />

Marktwerts des Devisentermingeschäftes zu einer gegenläufigen Veränderung des<br />

Marktwerts des Grundgeschäfts. In der Bilanz werden die Marktwertveränderungen in<br />

der jeweiligen Bilanzposition des Grundgeschäfts gebucht, insbesondere in Forderungen<br />

aus Lieferungen und Leistungen, in Vorräten und in Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />

und Leistungen. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die Marktwertveränderungen<br />

aus dem Sicherungsgeschäft und dem Grundgeschäft im Saldo<br />

ergebnisneutral, die Einzelposten werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

gegeneinander verrechnet.<br />

Ein Cashflow Hedge (Zahlungssicherungsgeschäft) liegt insbesondere bei Kurssicherungen<br />

für künftige Umsätze aus dem Seriengeschäft und für Kundenprojekte mit<br />

hoher Abschlusswahrscheinlichkeit sowie bei Zinssicherungen für die Refinanzierung<br />

von Kundenfinanzierungen vor. In diesem Fall wird die Veränderung des Marktwerts<br />

des Sicherungsgeschäfts nach Abzug latenter Steuern im Eigenkapital als nicht realisierte<br />

Gewinne/Verluste erfasst.<br />

Derivative Finanzinstrumente, bei denen die strengen Anforderungen des IAS 39 an<br />

einen Sicherungszusammenhang nicht erfüllt sind, gelten als Handelsbestände. Für<br />

diese werden die Veränderungen des Marktwerts sofort voll ergebniswirksam gebucht.<br />

Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt gebucht, zu dem die Erzeugnisse oder Waren<br />

geliefert bzw. die Leistungen erbracht worden sind, abzüglich Skonti, Kundenboni und<br />

Rabatte. Bei langfristigen Fertigungsaufträgen werden Umsätze nach dem Leistungsfortschritt<br />

(„percentage of completion method“) erfasst.<br />

Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung, Aufwendungen<br />

für Werbung und Absatzförderung sowie sonstige absatzbezogene Aufwendungen<br />

im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Rückstellungen für Gewährleistung bilden<br />

wir im Zeitpunkt des Verkaufs der Produkte. Zinsen und sonstige Fremdkapitalkosten<br />

werden als Aufwand der Periode gebucht.<br />

Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert bei einigen Positionen, dass für die<br />

Bewertung in der Bilanz, für die Angabe von Eventualverbindlichkeiten und für den Ausweis<br />

von Erträgen und Aufwendungen Annahmen getroffen oder Schätzungen vorgenommen<br />

werden. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen.<br />

Verändert sich die ursprüngliche Schätzungsgrundlage, so wird die Bilanzierung von<br />

Schätzungen erfolgswirksam geändert.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


(1)<br />

Umsatz nach Regionen<br />

(2)<br />

Sonstige betriebliche<br />

Erträge<br />

(3)<br />

Sonstige betriebliche<br />

Aufwendungen<br />

(4)<br />

Sonstiges<br />

Beteiligungsergebnis<br />

(5)<br />

Zinsergebnis<br />

64<br />

Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Deutschland 267 201<br />

Übrige EU-Länder 326 284<br />

Sonstige europäische Länder 97 113<br />

Asien 525 510<br />

Amerika 157 171<br />

Afrika 31 19<br />

Australien und Ozeanien 18 14<br />

1 421 1 312<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem Erträge aus Wechselkursveränderungen,<br />

Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens,<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und von Wertberichtigungen<br />

und Erträge aus sonstigen Lieferungen und Leistungen.<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten die nicht den Funktionskosten<br />

zugeordneten Aufwendungen. Dazu gehören unter anderem der Teil der Aufwendungen<br />

für Forschung und Entwicklung, die weder auftragsbezogene Herstellungskosten<br />

noch aktivierte Entwicklungskosten sind sowie Aufwendungen aus Zuführungen zu<br />

Rückstellungen, Wertberichtigungen auf das Umlaufvermögen und Verluste aus Anlagenabgängen.<br />

Die Summe der Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die als Aufwand<br />

erfasst wurden, belief sich auf 104 Mio € (Vorjahr: 103 Mio €).<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 3 –<br />

Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen 1 –<br />

Mio €<br />

4 –<br />

2004 2003<br />

Zinsen und ähnliche Erträge 1 0<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 9 – 7<br />

Zinsanteil in der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen – 7 – 7<br />

– 15 – 14


(6)<br />

Ertragsteuern<br />

65 Teilkonzernabschluss<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Laufende Steuern – 21 – 22<br />

Latente Steuern 5 – 14<br />

– 16 – 36<br />

Die Steuerquote – Ertragsteuern in Relation zum Ergebnis vor Steuern – beträgt 40 %<br />

(Vorjahr: 82 %). Auf Basis der inländischen Körperschaftssteuer ist ein Steuersatz von<br />

26,4 % zu erwarten. Der Unterschied zwischen dem erwarteten Steuersatz und der<br />

tatsächlichen Steuerquote beruht insbesondere auf der Gewerbeertragsteuer für<br />

Inlandsgesellschaften, auf Wirkungen steuerlicher Verlustvorträge, auf Unterschieden<br />

zu ausländischen Steuersätzen, auf einer fehlenden Steuerentlastung der Abschreibung<br />

auf den Goodwill, auf steuerfreien Erträgen sowie auf aperiodischen Steuern<br />

(im Geschäftsjahr 2004 sind keine aperiodischen Steuern angefallen, im Vorjahr<br />

wirkte eine Steuergutschrift aus Vorjahren in Höhe von 1 Mio €).<br />

Unbegrenzt vortragsfähige Verlustvorträge bei ausländischen Tochtergesellschaften<br />

wurden wegen mangelnder Verwertbarkeit nicht angesetzt. Bei Gesellschaften, die zur<br />

<strong>MAN</strong>-Organschaft gehören, bestehen keine steuerlichen Verlustvorträge.<br />

DIE LATENTEN STEUERN SIND DEN FOLGENDEN BILANZPOSITIONEN ZUZUORDNEN:<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004<br />

Aktive latente Steuern<br />

31.Dez.2003<br />

Pensionsrückstellungen 10 9<br />

Vorräte und Forderungen 1 4<br />

Sonstige Rückstellungen 6 7<br />

Verlustvorträge 1 3<br />

Sonstige 0 2<br />

Passive latente Steuern<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

18 25<br />

Langfristige Vermögenswerte 7 10<br />

Vorräte und Forderungen 0 7<br />

Steuerliche Sonderposten in Einzelabschlüssen 1 1<br />

8 18


(7)<br />

Immaterielle<br />

Vermögenswerte<br />

66<br />

Erläuterungen zur Bilanz<br />

Mio €<br />

Lizenzen, Soft- Aktivierte Geschäfts- Immaterielle<br />

ware, ähnliche Entwicklungs- oder Vermögens-<br />

Rechte und kosten Firmenwerte werte<br />

Werte<br />

Bruttobuchwerte am 31.12. 2002 13 15 23 51<br />

Kumulierte Abschreibungen 11 1 6 18<br />

Stand 31.12.2002 2 14 17 33<br />

Zugänge 2 8 0 10<br />

Abschreibungen – 2 – 2 – 3 – 7<br />

Stand 31.12.2003 2 20 14 36<br />

Bruttobuchwert am 31.12.2003 12 23 23 58<br />

Kumulierte Abschreibungen 10 3 9 22<br />

Stand 31.12.2003 2 20 14 36<br />

Zugänge 3 3 0 6<br />

Abschreibungen – 2 – 4 0 – 6<br />

Stand 31.12.2004 3 19 14 36<br />

Bruttobuchwert am 31.12.2004 14 26 14 54<br />

Kumulierte Abschreibungen 11 7 18<br />

Die planmäßigen Abschreibungen auf Lizenzen, Software, ähnliche Rechte und Werte<br />

sowie auf Entwicklungskosten sind in den Funktionskosten enthalten, insbesondere in<br />

den Umsatzkosten. Außerplanmäßige Abschreibungen werden in den sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.


(8)<br />

Sachanlagen<br />

67 Teilkonzernabschluss<br />

Mio €<br />

Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen sind in den Funktionskosten enthalten,<br />

insbesondere in den Umsatzkosten. Außerplanmäßige Abschreibungen werden<br />

in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Sie betrugen 13 Mio €<br />

(Vorjahr: 0 Mio €).<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

Grundstücke Technische Andere Anla- Geleistete Sachanlagen<br />

und Gebäude Anlagen und gen, Betriebs- Anzahlungen<br />

Maschinen und Geschäfts- und Anlagen<br />

ausstattung im Bau<br />

Bruttobuchwerte am 31.12.2002 149 267 216 15 647<br />

Kumulierte Abschreibungen 76 218 174 468<br />

Stand 31.12.2002 73 49 42 15 179<br />

Zugänge 1 16 6 8 31<br />

Umbuchungen 2 13 4 – 19 0<br />

Abschreibungen – 5 – 13 – 17 0 – 35<br />

Währungsanpassung – 1 – 1 – 1 – 1 – 4<br />

Stand 31.12.2003 70 64 34 3 171<br />

Bruttobuchwert am 31.12.2003 149 283 206 3 641<br />

Kumulierte Abschreibungen 79 219 172 470<br />

Stand 31.12.2003 70 64 34 3 171<br />

Zugänge 0 8 5 7 20<br />

Umbuchungen 0 1 6 – 7 0<br />

Abgänge – 1 0 0 0 – 1<br />

Abschreibungen – 7 – 24 – 15 0 – 46<br />

Stand 31.12.2004 62 49 30 3 144<br />

Bruttobuchwert am 31.12.2004 147 281 214 3 645<br />

Kumulierte Abschreibungen 85 232 184 501


(9)<br />

Vorräte<br />

(10)<br />

Forderungen aus<br />

Lieferungen und<br />

Leistungen<br />

68<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 147 146<br />

Unfertige und fertige Erzeugnisse 296 242<br />

Waren 31 27<br />

Geleistete Anzahlungen 18 9<br />

492 424<br />

Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzten<br />

Vorräte beträgt 288 Mio € (Vorjahr: 250 Mio €). Der Betrag der im Geschäftsjahr<br />

ergebniswirksam erfassten Wertminderungen auf Vorräte beläuft sich auf<br />

– 5 Mio € (Vorjahr: – 3 Mio €).<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Forderungen an andere Unternehmen des <strong>MAN</strong> Konzerns und<br />

an Beteiligungen 4 4<br />

Forderungen an Kunden 304 241<br />

308 245<br />

DIE NACH DER „PERCENTAGE OF COMPLETION METHOD“ BILANZIERTEN KÜNFTIGEN FORDERUNGEN<br />

AUS LANGFRISTIGEN FERTIGUNGSAUFTRÄGEN ERMITTELN SICH WIE FOLGT:<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Herstellungskosten einschließlich Auftragsergebnis der<br />

langfristigen Fertigungsaufträge 0 81<br />

Davon gemäß "milestone" Methode als unfertige Erzeugnisse aktiviert 0 –<br />

Davon mit Kunden abgerechnete Leistungen<br />

Künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen vor<br />

0 – 81<br />

erhaltenen Anzahlungen 0 0<br />

Dafür erhaltene Anzahlungen 0 0<br />

0 0


(11)<br />

Sonstige kurzfristige<br />

Vermögenswerte<br />

(12)<br />

Flüssige Mittel<br />

(13)<br />

Eigenkapital<br />

69 Teilkonzernabschluss<br />

Im Geschäftsjahr wurde kein Umsatz aus langfristigen Fertigungsaufträgen<br />

getätigt (Vorjahr: 32 Mio €). Die gegenüber den Kunden fakturierten Aufträge<br />

und Teilaufträge werden in den Forderungen an Kunden ausgewiesen.<br />

Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben – wie im Vorjahr –<br />

2 Mio € eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Derivative Finanzinstrumente 21 21<br />

Abgrenzung periodenfremder Zahlungen 1 2<br />

Übrige kurzfristige Vermögenswerte 11 12<br />

33 35<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand 11 22<br />

Forderungen aus Finanzverkehr in der <strong>MAN</strong> Gruppe 3 0<br />

14 22<br />

Die Forderungen aus Finanzverkehr resultieren aus der zentralen Finanzierung der<br />

Konzerngesellschaften durch <strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft.<br />

Das gezeichnete Kapital der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft beträgt 100 000 000 €.<br />

Es ist eingeteilt in 100 000 000 Stückaktien, die zu 94,9 % von der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Beteiligungs GmbH, München, und zu 5,1 % von der <strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München,<br />

gehalten werden. Die Kapitalrücklage stammt ausschließlich aus Agiobeträgen.<br />

Die Gewinnrücklagen enthalten neben der Gewinnrücklage der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />

Aktiengesellschaft den Konzernanteil an den von den Tochtergesellschaften nach dem<br />

Stichtag ihrer Erstkonsolidierung erwirtschafteten Rücklagen sowie den Eigenkapitalanteil<br />

der übrigen Konsolidierungsvorgänge.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


(14)<br />

Finanzverbindlichkeiten<br />

(15)<br />

Rückstellungen für<br />

Pensionen<br />

70<br />

Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital konsolidierter Tochtergesellschaften<br />

betreffen die S.E.M.T. Pielstick S. A., Villepinte/ Frankreich und die PBS <strong>Turbo</strong> s.r.o,<br />

Velká Bíte˘s/Tschechien. Die Anteile an der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Inc., New York/USA, werden<br />

von <strong>MAN</strong> Capital Corporation Inc., New York/USA, gehalten.<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2 2<br />

Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr innerhalb der <strong>MAN</strong> Gruppe 39 167<br />

Ausweis in der Bilanz<br />

Mio €<br />

41 169<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Langfristige Finanzverbindlichkeiten mit Restlaufzeit über ein Jahr 2 2<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten mit Restlaufzeit bis ein Jahr 39 167<br />

41 169<br />

Die Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr in der <strong>MAN</strong> Gruppe enthalten auch die Verbindlichkeiten<br />

aus Gewinnabführungsverträgen und aus Steuerumlagen.<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten auch auftragsgebundene<br />

Refinanzierungen, die – wie bereits im Vorjahr – nicht durch Forderungsabtretungen<br />

besichert sind. Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 2 Mio €<br />

(Vorjahr: 2 Mio €) durch Grundpfandrechte besichert.<br />

Die betriebliche Altersversorgung im <strong>MAN</strong> Konzern beruht im Wesentlichen auf direkten<br />

leistungsorientierten Versorgungszusagen. Für die Bemessung der Pensionen sind<br />

in der Regel die Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen und die versorgungsrelevanten<br />

Bezüge maßgeblich. Die Finanzierung dieser Versorgungszusagen erfolgt<br />

durch Bildung von Pensionsrückstellungen, bei einigen ausländischen Tochtergesellschaften<br />

auch durch Leistungen an Pensionsfonds.<br />

Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („projected<br />

unit credit method“) unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklungen versicherungsmathematisch<br />

bewertet. Für die inländischen Gesellschaften sind folgende<br />

Annahmen der zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen zugrunde gelegt:


71 Teilkonzernabschluss<br />

Im Ausland sind die Annahmen entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten<br />

modifiziert.<br />

Der Aufwand für Altersversorgung betrug im Geschäftsjahr 12 Mio € (Vorjahr 6 Mio €).<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Zinssatz 5,0% 5,5%<br />

Rententrend 1,5% 1,5%<br />

Gehaltstrend 2,5% 2,5%<br />

IM VERLAUF DES GESCHÄFTSJAHRES HABEN SICH DIE PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN WIE FOLGT ENTWICKELT:<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Stand am 1. Januar<br />

Aufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen<br />

122 120<br />

Versorgungsansprüche 2 2<br />

Zinsaufwand für die bereits erworbenenen Ansprüche 7 7<br />

Versorgungsleistungen<br />

Auswirkungen aus Veränderungen Konsolidierungskreis,<br />

– 7 – 7<br />

Währung und Sonstiges 1 –<br />

Stand am 31. Dezember 125 122<br />

DIE BILANZIERTEN PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN LEITEN SICH WIE FOLGT AUS DEM WERT DER<br />

VERPFLICHTUNGEN AB:<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Anwartschaftsbarwert der rückstellungsfinanzierten<br />

Versorgungsansprüche<br />

Anwartschaftsbarwert der fondsfinanzierten<br />

132 124<br />

Versorgungsansprüche<br />

Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen<br />

75 70<br />

(Defined Benefit Obligation) 207 194<br />

Fondsvermögen zu Marktwerten 57 52<br />

Nettoverpflichtung<br />

Anpassungsbetrag aufgrund versicherungsmathematischer<br />

150 142<br />

Gewinne (+) und Verluste (–) – 25 – 20<br />

Bilanzwert zum 31. Dezember 125 122


(16)<br />

Sonstige<br />

Rückstellungen<br />

72<br />

Der Anwartschaftsbarwert der Versorgungsansprüche zeigt die nach den Verhältnissen<br />

am Bilanzstichtag bewerteten Versorgungsansprüche der Mitarbeiter.<br />

Die Pensionsfonds sind zu Marktwerten unter Berücksichtigung der künftig erwarteten<br />

Erträge bewertet.<br />

Der Bilanzwert der Rückstellung ist dagegen nach IAS 19 auf der Grundlage langfristiger<br />

versicherungsmathematischer Annahmen gebildet, die stichtagsbezogene<br />

Schwankungen innerhalb der von IAS 19 bestimmten Grenzen (+/– 10 % des Anwartschaftsbarwerts)<br />

unberücksichtigt lassen. Dadurch resultiert zum 31. Dezember 2004<br />

ein versicherungsmathematischer Verlust in Höhe von – 25 Mio € (Vorjahr: – 20 Mio €),<br />

der maßgeblich auf der Verringerung des Zinssatzes von 6,0% am 31. Dezember 2002<br />

über 5,5 % zum 31. Dezember 2003 auf 5,0 % zum 31. Dezember 2004 beruht.<br />

Ähnliche Verpflichtungen bestehen insbesondere bei ausländischen Konzerngesellschaften.<br />

Sie werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung<br />

des künftigen Kostentrends bewertet.<br />

Mio €<br />

Stand Inanspruch- Zuführungen Auflösungen Stand<br />

31.Dez.2003 nahme 31.Dez.2004<br />

Gewährleistungen 61 – 40 60 – 7 74<br />

Ausstehende Kosten<br />

Übrige geschäftsbezogene<br />

21 – 17 21 – 1 24<br />

Verpflichtungen<br />

Verpflichtungen gegenüber<br />

15 – 5 20 – 5 25<br />

Mitarbeitern 9 – 3 5 0 11<br />

Übrige sonstige Rückstellungen 9 – 5 12 – 1 15<br />

115 – 70 118 – 14 149<br />

AUSWEIS IN DER BILANZ<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Langfristige Rückstellungen 16 18<br />

Kurzfristige Rückstellungen 133 97


(17)<br />

Sonstige<br />

Verbindlichkeiten<br />

73 Teilkonzernabschluss<br />

Die Rückstellung für Gewährleistung besteht für gesetzliche und vertragliche Garantieverpflichtungen<br />

sowie Kulanz gegenüber Kunden. Die Rückstellung für ausstehende<br />

Kosten betrifft noch zu erbringende Leistungen für abgerechnete Kundenaufträge und<br />

Auftragsteile sowie für Verpflichtungen aus Wartungs- und Serviceverträgen. Die übrigen<br />

geschäftsbezogenen Verpflichtungen bestehen unter anderem für Verlustvorsorgen.<br />

Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern bestehen für Jubiläen, Abfindungen,<br />

Sozialpläne, Vorruhestand und Altersteilzeit.<br />

Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen eine Vielzahl von Einzelrisiken.<br />

Mio €<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich 52 47<br />

Währungs- und Zinssicherungen 4 3<br />

Verbindlichkeiten aus übrigen Steuern 4 2<br />

Übrige sonstige Verbindlichkeiten 5 9<br />

INSGESAMT WERDEN DIE VERBINDLICHKEITEN WIE FOLGT IN DER BILANZ AUSGEWIE<strong>SE</strong>N:<br />

Mio €<br />

65 61<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 6 6<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 453 470


Sonstige Angaben<br />

zur Gewinn- und<br />

Verlustrechung<br />

Eventualverbindlichkeiten<br />

74<br />

Sonstige Angaben<br />

IN DEN UMSATZKOSTEN SIND FOLGENDE MATERIALAUFWENDUNGEN ENTHALTEN:<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und<br />

für bezogene Waren 613 572<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 93 53<br />

Summe Materialaufwand 706 625<br />

DER PERSONALAUFWAND TEILT SICH WIE FOLGT AUF:<br />

Mio €<br />

2004 2003<br />

Löhne und Gehälter 323 317<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 56 51<br />

Summe Personalaufwand 379 368<br />

Die Aufwendungen für Altersversorgung enthalten nicht den Zinsanteil in der Zuführung<br />

zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 7 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €)<br />

Im Jahresdurchschnitt waren im Teilkonzern 6 670 Mitarbeiter (Vorjahr: 6 748 Mitarbeiter)<br />

beschäftigt.<br />

Mio €<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Wechselobligo – 1<br />

Verpflichtungen aus Bürgschaften 4 0<br />

Mithaftung für fremde Verbindlichkeiten – 4<br />

4 5


Sonstige finanzielle<br />

Verpflichtungen<br />

Kapitalflussrechnung<br />

75 Teilkonzernabschluss<br />

Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen.<br />

Die künftigen Miet-, Pacht- und Leasingzahlungen aus operating lease-Verträgen<br />

haben bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit der Verträge folgende Fälligkeiten:<br />

Mio €<br />

Investitionsleasing<br />

Künftige Miet-, Pacht- und Leasingzahlungen an verbundene Unternehmen fallen in<br />

Höhe von 2 Mio € an (Vorjahr: 0 Mio €).<br />

Die Kapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung mit den Bestimmungen von IAS 7<br />

erstellt. In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme in die drei Bereiche<br />

Cashflow aus Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit und Cashflow aus<br />

Finanzierungstätigkeit aufgeteilt. Die auf Änderungen der Wechselkurse beruhende<br />

Veränderung der flüssigen Mittel ist gesondert ausgewiesen. Die Ermittlung des Cashflows<br />

aus der Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.<br />

Der Finanzmittelfonds beinhaltet nur die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen<br />

Mittel. In der <strong>MAN</strong> Gruppe beruht die Steuerung der Finanzlage dagegen auf dem<br />

Finanzsaldo, zu dem neben den flüssigen Mitteln auch die Finanzschulden gehören.<br />

Der Finanzsaldo ist in der Kapitalflussrechnung zusätzlich angegeben.<br />

Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind die nicht zahlungswirksamen operativen<br />

Aufwendungen und Erträge sowie das Ergebnis aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten,<br />

Sachanlagen und Beteiligungen eliminiert. Gesondert ausgewiesen<br />

werden die Cash Earnings. Diese zeigen die aus dem Jahresergebnis resultierende<br />

Mittelveränderung. Die Zinseinnahmen in Höhe von 1 Mio € (Vorjahr: 0 Mio €), die<br />

Zinsausgaben in Höhe von 9 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €) und die gezahlten Ertragsteuern<br />

in Höhe von 22 Mio € (Vorjahr: 28 Mio €) sind der Geschäftstätigkeit zugeordnet.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />

31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />

Fällig innerhalb eines Jahres 1 1<br />

Fällig zwischen einem und fünf Jahren 1 1<br />

Verpflichtungen aus Miete und Pacht<br />

2 2<br />

Fällig innerhalb eines Jahres 14 10<br />

Fällig zwischen einem und fünf Jahren 31 30<br />

Fällig nach mehr als fünf Jahren 21 26<br />

66 66


Gesamtbezüge des<br />

Aufsichtsrats und des<br />

Vorstands<br />

76<br />

Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält die finanzwirksamen Investitionen<br />

in Sachanlagen, in immaterielle Vermögenswerte und in Beteiligungen.<br />

Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltet die gezahlten Dividenden bzw.<br />

die Ergebnisübernahme, -abführung sowie die Aufnahmen und Tilgungen von Finanzschulden.<br />

Die flüssigen Mittel enthalten Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, den<br />

Kassenbestand und die Forderungen aus dem <strong>MAN</strong>-konzerninternen Finanzverkehr.<br />

Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen 65 T-€ (Vorjahr: 83 T-€)<br />

und die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands 741 T-€ (Vorjahr: 969 T-€), davon<br />

707 T-€ (Vorjahr: 695 T-€) fixe Bezüge und 34 T-€ (Vorjahr: 274 T-€) ergebnisabhängige<br />

variable Bezüge.<br />

Die <strong>MAN</strong> Gruppe hat in den Jahren 2000, 2001, 2003 und 2004 jeweils zum 1. Juli<br />

Unternehmenswert-Steigerungspläne umgesetzt. Vorstände und Geschäftsführungen<br />

von <strong>MAN</strong>-Unternehmen erhalten eine bestimmte Anzahl von Wertsteigerungsrechten,<br />

die nach einer Sperrfrist von zwei Jahren innerhalb der folgenden fünf Jahre in Abhängigkeit<br />

von der Kursentwicklung der <strong>MAN</strong>-Stammaktie in steuerpflichtiges Entgelt<br />

umgewandelt werden können. Im Geschäftsjahr 2004 wurden hierfür Rückstellungen<br />

über 406 T-€ (Vorjahr: 76 T-€) gebildet, Auszahlungen aus der Ausübung von Wertsteigerungsrechten<br />

sind – wie im Vorjahr – nicht erfolgt.<br />

Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich<br />

auf 388 T-€ (Vorjahr: 430 T-€). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern<br />

des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen sind insgesamt 2 826 T-€ zurückgestellt<br />

(Vorjahr: 2 936 T-€).<br />

Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstandes sind auf den Seiten 4, 5 und 7 des<br />

Geschäftsberichtes angegeben.<br />

Augsburg, 24. Februar 2005<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand


77 Teilkonzernabschluss<br />

Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk bei einem nach<br />

den IFRS freiwillig aufgestellten Teilkonzernabschluss<br />

An die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft, Augsburg:<br />

Wir haben den von der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft, Augsburg, freiwillig aufgestellten<br />

Teilkonzernabschluss, bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz,<br />

Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang, für das<br />

Geschäftsjahr vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2004 geprüft. Aufstellung<br />

und Inhalt des Teilkonzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands<br />

der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung zu beurteilen, ob der Teilkonzernabschluss den International Financial<br />

Reporting Standards (IFRS) entspricht.<br />

Wir haben unsere Teilkonzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften<br />

und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />

Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender<br />

Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Teilkonzernabschluss frei von wesentlichen<br />

Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />

über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des<br />

Teilkonzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />

der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Teilkonzernabschluss<br />

auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung<br />

der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Teilkonzernabschlusses.<br />

Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />

für unsere Beurteilung bildet.<br />

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Teilkonzernabschluss in Übereinstimmung<br />

mit den IFRS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage des Teilkonzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.<br />

Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom Vorstand für das Geschäftsjahr vom<br />

1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2004 aufgestellten Teilkonzernlagebericht<br />

erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt<br />

der Teilkonzernlagebericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des<br />

Teilkonzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

München, den 3. März 2005<br />

BDO Deutsche Warentreuhand<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Bartuschka ppa. Stephan<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


78<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />

Siebenjahresübersicht


79 Teilkonzernabschluss<br />

Auftragslage in Mio € 1998/99 1999/00 RGJ 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Auftragseingang 969 1 192 861 1 489 1 363 1 460 1 872<br />

Umsatz<br />

Auftragsbestand am 30. Juni/ab RGJ 2000:<br />

1 026 1 106 665 1 415 1 408 1 312 1 421<br />

31. Dezember 564 762 957 1 022 870 1 003 1 449<br />

Mitarbeiter<br />

am 30. Juni/ab RGJ 2000: 31. Dezember – Anzahl 6 010 6 966 7 073 7 286 6 889 6 625 6 731<br />

im Jahresdurchschnitt – Anzahl 6 186 6 140 7 041 7 288 7 218 6 748 6 670<br />

Personalaufwand in Mio € 305 310 175 385 386 368 379<br />

Personalaufwand je Mitarbeiter in € 49 298 50 475 49 668 52 788 53 477 54 535 56 806<br />

Investitionen und Finanzierung in Mio €<br />

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände 34 31 18 31 50 41 26<br />

Investitionen in Finanzanlagen 1 1 4 4 1 1 1<br />

Abschreibungen 35 31 19 40 42 42 52<br />

Cash Earnings 64 68 39 87 82 67 74<br />

Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 56 82 46 100 98 103 104<br />

Kennzahlen in Prozent<br />

Eigenkapitalquote 34 30 29 23 26 25 30<br />

Deckung des langfristigen Vermögens durch Eigenkapital 174 118 111 101 100 98 150<br />

Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (EBIT) 4 6 5 6 6 4 4<br />

Rendite des eingesetzten Kapitals 11 13 13 17 17 11 11<br />

Eigenkapitalrendite nach Ertragsteuern 2 10 12 18 18 3 8<br />

Vermögen und Kapital in Mio € 30.06.99 30.06.00 31.12.00 31.12.01 31.12.02 31.12.03 31.12.04<br />

Langfristige Vermögenswerte 160 259 271 259 260 246 212<br />

Vorräte<br />

Forderungen aus LuL und aus Ertragssteuern,<br />

338 406 419 481 429 424 492<br />

sonstige kurzfristige Vermögenswerte 245 351 312 329 278 280 341<br />

Wertpapiere und flüssige Mittel 69 22 32 49 35 22 14<br />

Kurzfristige Vermögenswerte 652 779 763 859 742 726 847<br />

Gesamtvermögen 812 1 038 1 034 1 118 1 002 972 1 059<br />

Eigenkapital 278 307 300 261 261 241 318<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Passive latente Steuern, Verbindlichkeiten aus<br />

Ertragsteuern, sonstige langfristige Rückstellungen<br />

109 112 114 117 120 122 125<br />

und Verbindlichkeiten 23 41 37 35 29 42 30<br />

Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 132 153 151 152 149 164 155<br />

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten<br />

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,<br />

erhaltene Anzahlungen, sonstige kurzfristige Rück-<br />

40 163 177 231 201 167 39<br />

stellungen und Verbindlichkeiten 362 415 406 474 391 400 547<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 402 578 583 705 592 567 586<br />

Gesamtkapital 812 1 038 1 034 1 118 1 002 972 1 059<br />

Eingesetztes Kapital 427 576 570 512 518 507 537<br />

Gewinn- und Verlustrechnung in Mio € 1998/99 1999/00 RGJ 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Umsatzerlöse 1 026 1 106 665 1 415 1 408 1 312 1 421<br />

Umsatzkosten – 825 – 850 – 517 – 1 082 – 1 063 – 998 – 1 074<br />

Bruttoergebnis vom Umsatz 201 256 148 333 345 314 347<br />

Übrige Aufwendungen und Erträge – 158 – 195 – 112 – 243 – 263 – 256 – 292<br />

Ergebnis vor Zinsen und Steuern / EBIT 43 61 36 90 82 58 55<br />

Zinsergebnis – 6 – 7 – 9 – 15 – 14 – 14 – 15<br />

Ergebnis vor Ertragsteuern / EBT 37 54 27 75 68 44 40<br />

Ertragsteuern – 32 – 22 – 10 – 27 – 21 – 36 – 16<br />

Jahresüberschuss 5 32 17 48 47 8 24


80<br />

Produkte<br />

Zweitakt-MC-<br />

<strong>Diesel</strong>motoren<br />

Mittelschnelllaufende<br />

Viertakt-<br />

<strong>Diesel</strong>motoren<br />

Mittelschnelllaufende<br />

Viertakt-<br />

<strong>Diesel</strong>-Gas- und<br />

Gas-Otto-Motoren<br />

Schnelllaufende<br />

Viertakt-<strong>Diesel</strong>motoren<br />

Abgas-<strong>Turbo</strong>lader<br />

und Nutzturbinen<br />

Propulsions-Systeme<br />

Kraftwerke<br />

im Leistungsbereich von 1 100 kW bis 97 300 kW (1 500 PS bis<br />

132 000 PS) für Schiffsantriebe und Kraftwerke.<br />

im Leistungsbereich von 450 kW bis 23 850 kW (610 PS bis<br />

32 400 PS) für Schiffsantriebe, Bordstromerzeugung und<br />

Kraftwerke.<br />

im Leistungsbereich von 709 kW bis 7 200 kW (965 PS bis 9 790 PS)<br />

für Kraftwerke und Offshore-Anwendungen.<br />

im Leistungsbereich von 780 kW bis 9 000 kW<br />

(1 060 PS bis 12 240 PS).<br />

für Motorenleistungen von 390 kW bis 25 800 kW (530 PS bis<br />

35 090 PS) je <strong>Turbo</strong>lader. Nutzturbinen für <strong>Turbo</strong>-Compound-<br />

Systeme.<br />

mit <strong>Diesel</strong>motor, Untersetzungsgetriebe, Kupplung,<br />

Verstellpropeller und Fernbedienung.<br />

Landgestützte und schwimmende Kraftwerke mit <strong>Diesel</strong>- und<br />

<strong>Diesel</strong>-Gas-Motoren.


Reparatur von Schiffantrieben<br />

und schiffbauliche<br />

Arbeiten<br />

Steuerungs- und<br />

Kontroll-Systeme<br />

Heiztechnik<br />

Auftragsfertigung<br />

Service<br />

81<br />

Produkte und Leistungen<br />

Leistungen<br />

als Generalunternehmer mit werkseigenen Kais.<br />

Mechanische und elektronische Regler, hydraulische Stellmotoren, Steuer-<br />

und Überwachungsanlagen für Schiffsantriebe und Kraftwerke.<br />

Öl- und Gasbrenner, Öl- und Gaskessel, Gas- und Ölbrennwertgeräte.<br />

Modell- und Formenbau, Grau- und Sphäroguss-Erzeugnisse, mechanische<br />

Bearbeitung von Maschinenbauteilen, Präzisionsbearbeitung hochbelasteter<br />

Bauelemente, Wärmebehandlung, Montagen für den allgemeinen Maschinenbau.<br />

Ersatzteileversorgung und Instandhaltung für <strong>Diesel</strong>motoren und <strong>Turbo</strong>lader<br />

weltweit. Teile-Reconditioning und Austauschdienst. Modernisierung von<br />

Motorenanlagen. 24-Stunden-Service. Wartung von Industrie-Anlagen.<br />

Werkstoffprüfung.<br />

Weltumspannendes Netz aus 150 Vertretungen, Service-Stationen und autorisierten<br />

Reparaturwerkstätten für die kundennahe Betreuung der in Betrieb<br />

befindlichen <strong>MAN</strong> B&W- sowie S.E.M.T. Pielstick-Motoren und Abgasturbolader.<br />

<strong>MAN</strong>-B&W-<strong>Diesel</strong>-Lizenznehmer<br />

Kompetente Partner bauen aufgrund von Lizenzabkommen <strong>MAN</strong>-B&W-<strong>Diesel</strong>-<br />

Motoren und -Abgasturbolader in:<br />

Indonesien, Japan, Korea, Kroatien, Polen, Russland, Spanien, Taiwan, Tschechien,<br />

USA, V.R. China.<br />

<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004


<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> AG<br />

Stadtbachstraße 1<br />

86224 Augsburg<br />

Telefon 0821. 322-0<br />

Telefax 0821. 322-3382<br />

www.manbw.com<br />

Ein Unternehmen der <strong>MAN</strong> Gruppe

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