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2004<br />
Geschäftsbericht<br />
<strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L AG<br />
THE PRIME MOVERS
Auf einen Blick<br />
<strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L GRUPPE<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Auftragseingang 1 872 1 460<br />
Umsatz 1 421 1 312<br />
Mitarbeiter (Anzahl, 31.12.) 6 731 6 625<br />
Investitionen 27 42<br />
Abschreibungen 52 42<br />
Cash Earnings 74 67<br />
Eigenkapital (31.12.) 318 241<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern 40 44<br />
Jahresüberschuss 24 8<br />
Die Struktur der <strong>MAN</strong> Gruppe...>
Die Struktur der <strong>MAN</strong> Gruppe<br />
<strong>MAN</strong> ist einer der führenden Engineering-Konzerne in Europa.<br />
Als Systemanbieter mit rund 62 000 Mitarbeitern und den fünf<br />
Kernbereichen Nutzfahrzeuge, Industriedienstleistungen,<br />
Drucksysteme, <strong>Diesel</strong>motoren und <strong>Turbo</strong>maschinen ist <strong>MAN</strong><br />
in 120 Ländern aktiv und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von<br />
15 Mrd b (2004). Auf ihren Märkten hält die <strong>MAN</strong> Gruppe Positionen<br />
unter den Top drei und ist technisch führend. Die <strong>MAN</strong>-<br />
Aktie zählt als DAX-30-Wert zu den Blue Chips an der Börse.<br />
ENGINEERING THE FUTURE.
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft<br />
Nutzfahrzeuge<br />
<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge ist einer der führenden Lkw- und Bushersteller in<br />
Europa mit Produktionsstätten in Deutschland, Österreich, Polen, der<br />
Türkei und Südafrika.<br />
– Lastkraftwagen von 7,5 bis 50 t für jeden Einsatzzweck<br />
– Omnibusse für Linie und Reise<br />
– Fahrzeug-, Schiffs- und Industriemotoren<br />
– Dienstleistungen rund um das Nutzfahrzeug<br />
Industriedienstleisungen<br />
<strong>MAN</strong> Ferrostaal ist ein weltweit tätiger Anbieter von Industriedienstleistungen.<br />
– Contracting: Projektentwicklung, Projektmanagement und<br />
Finanzierungskonzepte für Industrieanlagen<br />
– Maschinen und Systeme: globaler Vertrieb von Maschinen und Schiffen,<br />
Transportausrüstungen<br />
– Stahlhandel und Logistik: Systeme und Logistik-Dienstleistungen,<br />
Stahlhandel<br />
Drucksysteme<br />
<strong>MAN</strong> Roland Druckmaschinen ist weltweit führender Hersteller und<br />
Systemanbieter für die grafische Industrie.<br />
– Weltmarktführer bei Rollenoffsetmaschinen für Zeitungs- und<br />
Illustrationsdruck<br />
– Zweitgrößter Anbieter von Bogenoffsetmaschinen für Verlags-,<br />
Werbe- und Verpackungsdruck<br />
– Anbieter von digitalen Offset-Drucksystemen<br />
– Dienstleistungen und Software-Produkte rund um den Druck<br />
<strong>Diesel</strong>motoren<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ist die »Geburtsstätte« des <strong>Diesel</strong>motors und weltweit<br />
führender Hersteller von Groß-<strong>Diesel</strong>motoren mit Produktionsstätten<br />
in Deutschland, Dänemark, England und Frankreich.<br />
– Weltmarktführer bei Zweitakt-Schiffshauptmotoren und Anbieter<br />
des stärksten <strong>Diesel</strong>motors der Welt<br />
– Weltweit führender Anbieter von Viertakt-<strong>Diesel</strong>-Großmotoren für<br />
Schiffsantriebe, Kraftwerke und Eisenbahnen<br />
<strong>Turbo</strong>maschinen<br />
<strong>MAN</strong> TURBO ist einer der weltweit führenden Hersteller und Serviceanbieter<br />
auf dem Markt für Kompressoren und Industrieturbinen.<br />
– Fertigung und Montage von Einzelmaschinen und kompletten<br />
Maschinensträngen<br />
– Kompressoren für industrielle Prozesse<br />
– Gas- und Dampfturbinen für Antrieb und zur Energieerzeugung<br />
NUTZFAHRZEUGE<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Auftragseingang 7 589 6 772<br />
Umsatz 7 409 6 707<br />
Operatives Ergebnis 342 203<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) 260 121<br />
Mitarbeiter* 33 810 34 094<br />
INDUSTRIEDIENSTLEISTUNGEN<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Auftragseingang 3 508 2 738<br />
Umsatz 3 185 2 880<br />
Operatives Ergebnis 72 73<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) 62 65<br />
Mitarbeiter* 4 679 6 689<br />
DRUCKSYSTEME<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Auftragseingang 1 885 1 575<br />
Umsatz 1 620 1 516<br />
Operatives Ergebnis 3 – 26<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) – 8 – 37<br />
Mitarbeiter* 9 026 9 465<br />
DIE<strong>SE</strong>LMOTOREN<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Auftragseingang 1 872 1 460<br />
Umsatz 1 421 1 312<br />
Operatives Ergebnis 55 58<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) 40 44<br />
Mitarbeiter* 6 731 6 625<br />
TURBOMASCHINEN<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Auftragseingang 675 658<br />
Umsatz 659 567<br />
Operatives Ergebnis 36 29<br />
Ergebnis vor Steuern (EBT) 30 23<br />
Mitarbeiter* 2 472 2 494<br />
*Stand am 31.12.2004 bzw. 2003
03 Inhalt<br />
04 … Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstands<br />
08 … Bericht des Aufsichtsrats<br />
12 … Lagebericht<br />
14 … Marktentwicklung und Auftragslage<br />
16 … Ertragslage, Finanzierung und wesentliche Beteiligungen<br />
19 … Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
22 … Forschung und Entwicklung<br />
27 … Investitionen<br />
28 … Risikomanagement<br />
30 … Zukunftserwartungen<br />
36 … Produkte und Märkte<br />
39 … Zweitakt-Motoren<br />
43 … Mittelschnellläufer<br />
45 … Schnellläufer<br />
46 … <strong>Turbo</strong>lader<br />
46 … Service<br />
48 … Heiztechnik<br />
50 … Teilkonzernabschluss der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />
zum 31. Dezember 2004<br />
78 … Siebenjahresübersicht der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />
80 … Produkte und Leistungen<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
04<br />
Aufsichtsrat <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />
Dr.-Ing. E. h. Rudolf Rupprecht<br />
ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
bis 31. Dezember 2004<br />
Mitglied des Aufsichtsrats<br />
bis 31. Januar 2005<br />
Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />
Vorsitzender ab 1. Januar 2005<br />
Karlheinz Hiesinger*<br />
Bildungsreferent IG Metall,<br />
Gersthofen<br />
stellv. Vorsitzender bis 10. März 2004<br />
Jürgen Kerner*<br />
1. Bevollmächtigter IG Metall,<br />
Augsburg<br />
stellv. Vorsitzender ab 10. März 2004<br />
Prof. Dipl.-Ing. (FH) Gerd Finkbeiner<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Roland Druckmaschinen<br />
Aktiengesellschaft, Neusäß<br />
10. März 2004 bis 31. Dezember 2004<br />
Herbert Funk*<br />
Reparaturschlosser, Augsburg<br />
ab 10. März 2004<br />
Herbert Hänßler*<br />
Former, Augsburg<br />
Dipl.-Ing. Lars Holmblad<br />
ehem. Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />
und der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S,<br />
Holte/Kopenhagen<br />
bis 10. März 2004<br />
Karlheinz Hornung<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />
ab 7. Oktober 2004<br />
Dipl.-Kfm. Leif Juul Jørgensen<br />
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der Scandlines A/S,<br />
Rungsted Kyst/Kopenhagen<br />
Peter Melzer*<br />
Gewerkschaftssekretär<br />
IG Metall,<br />
Hamburg<br />
Henrik E. Nyegaard<br />
ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />
IBM Dänemark A/S, Holte/Kopenhagen<br />
Dr. jur. Hans-Jürgen Schulte LL.M.<br />
ehem. Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />
ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />
und der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S, Augsburg<br />
ab 15. Februar 2005<br />
Dieter Tameling*<br />
Rohrschlosser, Hamburg<br />
bis 10. März 2004<br />
Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Uhl*<br />
Direktor der<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft,<br />
Augsburg<br />
Dipl.-Ökonom Anton Weinmann<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Nutzfahrzeuge Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
ab 1. Januar 2005<br />
Dr. jur. Philipp J. Zahn<br />
ehem. Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München<br />
bis 7. Oktober 2004<br />
Peter Zettl*<br />
Techniker, Augsburg<br />
*Von der Belegschaft gewählt
05<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />
Aufsichtsrat und Vorstand<br />
Aufsichtsrat <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S<br />
Dipl.-Kfm. Leif Juul Jørgensen<br />
stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
der Scandlines A/S,<br />
Rungsted Kyst/Kopenhagen<br />
Vorsitzender<br />
Claus Ebbe*<br />
Schlosser,<br />
Holeby<br />
Prof. Dipl.-Ing. (FH) Gerd Finkbeiner<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft und<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Roland Druckmaschinen<br />
Aktiengesellschaft,<br />
Neusäß<br />
ab 10. März 2004<br />
Karl Ove Graven*<br />
Kranführer,<br />
Frederikshavn<br />
Dipl.-Ing. Lars Holmblad<br />
ehem. Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />
und der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S,<br />
Holte/Kopenhagen<br />
bis 10. März 2004<br />
Karlheinz Hornung<br />
Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
ab 7. Oktober 2004<br />
Henrik E. Nyegaard<br />
ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />
IBM Dänemark A/S,<br />
Holte/Kopenhagen<br />
Dr.-Ing. E. h. Rudolf Rupprecht<br />
ehem. Vorsitzender<br />
des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
bis 31. Januar 2005<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />
Vorsitzender des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
Susy Joan Therkelsen*<br />
Abteilungsleiterin,<br />
Kastrup/Kopenhagen<br />
Dr. jur. Philipp J. Zahn<br />
ehem. Mitglied des Vorstands der<br />
<strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft,<br />
München<br />
bis 7. Oktober 2004<br />
*Von der Belegschaft gewählt<br />
Stand März 2005
06<br />
Vorstand <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe
07<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />
Dr. jur. Hans-Jürgen Schulte LL.M.<br />
Vorsitzender,<br />
Augsburg<br />
bis 31. Januar 2005<br />
Dipl.-Ing. Fritz Pape<br />
Vice-Chairman ab 1. Februar 2005<br />
Produktion,<br />
Augsburg<br />
Dr.-Ing. Stefan Spindler<br />
Geschäftsbereich Viertakt-Motoren,<br />
Augsburg<br />
Dr.-Ing. Peter Sunn Pedersen<br />
Geschäftsbereich Zweitakt-Motoren,<br />
Havdrup/Kopenhagen<br />
Dr.-Ing. Stephan Timmermann<br />
Geschäftsbereiche Service und <strong>Turbo</strong>lader,<br />
Augsburg<br />
ab 1. Februar 2005<br />
Vorstände von links<br />
Dr.-Ing. Stefan Spindler<br />
Dipl.-Ing. Fritz Pape<br />
Dr.-Ing. Peter Sunn Pedersen<br />
Dr.-Ing. Stephan Timmermann<br />
<strong>MAN</strong> Geschäftsbericht 2004
08<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson,<br />
Vorsitzender<br />
Der Vorstand der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft hat uns<br />
während des Geschäftsjahres 2004 über alle wesentlichen geschäftlichen<br />
Ereignisse und Vorhaben des Unternehmens in zwei Aufsichtsratssitzungen<br />
und darüber hinaus regelmäßig mündlich und<br />
schriftlich unterrichtet.<br />
Der Jahresabschluss zum 31. Dezember 2004 der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Aktiengesellschaft sowie der freiwillig erstellte Teilkonzernabschluss<br />
nebst Lagebericht sind von der BDO Deutsche Warentreuhand<br />
Aktiengesellschaft, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München,<br />
geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen worden. Zudem hat der Abschlussprüfer unter Berücksichtigung<br />
der von uns festgelegten Prüfungsschwerpunkte das bei der<br />
Gesellschaft bestehende Risikomanagement-System geprüft und<br />
festgestellt, dass der Vorstand geeignete Maßnahmen getroffen<br />
und insbesondere ein Überwachungssystem eingerichtet hat, um<br />
den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig<br />
erkennen zu können.<br />
Der Abschlussprüfer hat an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats teilgenommen<br />
und Bericht erstattet. Wir haben von dem Ergebnis der<br />
Prüfungen zustimmend Kenntnis genommen.
09<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Vorsitzender Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />
Auch wir haben nach dem abschließenden Ergebnis unserer eigenen<br />
Prüfung des Jahresabschlusses der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />
und des Lageberichts für das Geschäftsjahr 2004 keine<br />
Einwendungen zu erheben. Wir billigen den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss, der damit festgestellt ist.<br />
Zum 31. Dezember 2004 ist Herr Dr.-Ing. E.h. Rudolf Rupprecht<br />
aus dem aktiven Dienst im <strong>MAN</strong> Konzern ausgeschieden und hat<br />
gleichzeitig sein Mandat als Vorsitzender des Aufsichtsrats unserer<br />
Gesellschaft niedergelegt.<br />
Die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe wurde maßgeblich durch Herrn<br />
Dr. Rupprecht geprägt. Sowohl seiner Tätigkeit im Vorstand bis<br />
1993 als auch zuletzt als Vorsitzender des Aufsichtsrats ist die<br />
hervorragende Stellung unserer Gesellschaft zu verdanken.<br />
An seiner Stelle hat Herr Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson ab dem<br />
1. Januar 2005 den Vorsitz des Aufsichtsrats der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Aktiengesellschaft übernommen.<br />
Herr Dr. jur. Hans-Jürgen Schulte ist zum 31. Januar 2005 aus dem<br />
Vorstand von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ausgeschieden und in den Ruhestand<br />
eingetreten. Herr Dr. Schulte wurde 1984 in den Vorstand unserer<br />
Gesellschaft berufen und hat zuletzt als Vorsitzender des Vorstands<br />
die erfolgreiche Entwicklung unserer Gruppe verantwortet.<br />
Der Aufsichtsrat dankt beiden Herren für ihr langjähriges, verdienstvolles<br />
Wirken. Herr Dr. Schulte ist ab dem 15. Februar 2005 in den<br />
Aufsichtsrat von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft eingetreten.<br />
Darüber hinaus haben sich in der Berichtsperiode noch folgende<br />
Änderungen im Aufsichtsrat ergeben:<br />
Zum 10. März 2004 ist Herr Karlheinz Hiesinger, bis dahin stellvertretender<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats, ausgeschieden. Für ihn<br />
wurde Herr Jürgen Kerner gewählt, der ebenfalls den stellvertretenden<br />
Vorsitz eingenommen hat.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
10<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Herr Lars Holmblad ist zum 10. März 2004 aus dem Aufsichtsrat<br />
ausgeschieden, zu seinem Nachfolger wurde Herr Prof. Dipl.-Ing.<br />
(FH) Gerd Finkbeiner berufen. An dessen Stelle trat ab dem 1. Januar<br />
2005 Herr Dipl.-Ökonom Anton Weinmann in den Aufsichtsrat der<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft ein.<br />
Am 7. Oktober 2004 ist Herr Dr. jur. Philipp J. Zahn aus dem Aufsichtsrat<br />
von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ausgeschieden. Für ihn wurde ab<br />
diesem Zeitpunkt Herr Karlheinz Hornung berufen.<br />
Für Herrn Dieter Tameling wurde ab dem 10. März 2004 Herr<br />
Herbert Funk in den Aufsichtsrat gewählt.<br />
Wir danken allen ausgeschiedenen Herren für ihren Einsatz zum<br />
Wohle unseres Unternehmens.<br />
Herr Dr.-Ing. Stephan Timmermann wurde ab dem 1. Februar 2005<br />
zum Mitglied des Vorstands der Gesellschaft bestellt.<br />
Den Mitgliedern des Vorstands und allen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> danken wir für ihre Leistungen<br />
und ihren tatkräftigen Einsatz, den Vertretungen der Mitarbeiter<br />
für die sachliche und konstruktive Zusammenarbeit im Interesse<br />
des Unternehmens.<br />
Augsburg, 9. März 2005<br />
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Håkan Samuelsson
11<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Vorsitzender Dipl.-Ing. Håkan Samuelsson<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
12<br />
Lagebericht<br />
Die weltwirtschaftliche Entwicklung in 2004 war<br />
geprägt von einem kräftigen Aufschwung, gefördert<br />
von starken Impulsen in den USA, in Fernost<br />
und einigen Schwellenländern. Allerdings hat der<br />
Aufwärtstrend im Verlauf des Jahres etwas an<br />
Fahrt verloren. Zu dieser Abschwächung trugen<br />
das Auslaufen finanzpolitischer Impulse in den<br />
USA, steuernde Eingriffe der chinesischen Regierung<br />
zur Zügelung der inländischen Konjunktur<br />
sowie der starke Anstieg der Rohstoff- und insbesondere<br />
der Rohölpreise bei.<br />
Die positive Entwicklung der Weltwirtschaft im<br />
abgelaufenen Jahr hat die Nachfrage nach Energie<br />
und Transportleistung auf konstant hohem<br />
Niveau gehalten. Wir haben davon überproportional<br />
im Marinemarkt profitiert. Mit einem<br />
Auftragseingang von knapp 1,9 Mrd. € haben<br />
wir in der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe ein bislang<br />
nicht erreichtes Bestellvolumen erzielt. Dabei<br />
partizipierten wir vor allem am anhaltenden<br />
Schiffbauboom, der sich insbesondere aus dem<br />
unverändert hohen Bedarf der weiter stark expandierenden<br />
chinesischen Volkswirtschaft ergab.<br />
Auch in unseren Stationärmärkten verlief das Geschäftsjahr<br />
befriedigend, was vor allem auf die Einbuchung<br />
einiger Großaufträge zurückzuführen war.<br />
Allerdings haben der schwache US-Dollar wie<br />
auch steigende Beschaffungspreise in den Vormärkten<br />
erheblich auf unsere Margen gedrückt.<br />
Darüber hinaus waren auch im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr Strukturmaßnahmen zu bewältigen.<br />
Insgesamt erzielten wir jedoch ein zufrieden<br />
stellendes Ergebnis.
13 Lagebericht<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
14<br />
Marktentwicklung und Auftragslage<br />
Der Verlauf des Geschäftsjahres 2004 war für <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> sehr erfreulich. Der<br />
Schiffbauboom, der sich schon in der zweiten Hälfte des Vorjahres angekündigt hatte,<br />
sorgte für volle Auftragsbücher.<br />
Wie in den Vorjahren konnten wir im Bereich der Zweitakt-Motoren auch 2004 die<br />
dominierende Marktstellung von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> mit einem Marktanteil von 75 %<br />
weiter festigen.<br />
Im Segment der mittelschnelllaufenden Motoren erreichten wir bei Schiffsantrieben<br />
und Hilfsdieselmotoren einen Marktanteil von 40 % und untermauerten damit ebenfalls<br />
unsere Stellung in diesem Markt.<br />
Auftragseingang auf Rekordhoch<br />
Mit Bestellungen über 1 872 Mio € haben wir im abgelaufenen Geschäftsjahr einen<br />
neuen Spitzenwert erreicht. Das bereits gute Vorjahr wurde nochmals um nahezu<br />
30 % übertroffen.<br />
AUFTRAG<strong>SE</strong>INGANG<br />
Mio €<br />
2 000<br />
1 800<br />
1 600<br />
1 400<br />
1 192<br />
1 200<br />
1 019<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
173<br />
0<br />
99/00 RGJ 2000<br />
Gesamt: 861<br />
Ausland: 696<br />
Inland: 165<br />
2001 2002 2003 2004<br />
Gesamt Ausland Inland<br />
1 489<br />
1 250<br />
239<br />
1 363<br />
1 205<br />
158<br />
1 460<br />
1 135<br />
325<br />
1 872<br />
1 622<br />
250
15 Lagebericht<br />
Umsätze gesteigert<br />
Der hohe Auftragsbestand zu Beginn des Geschäftsjahres sowie die Erhöhung der<br />
Bestellungen im laufenden Jahr haben zu einem Umsatzzuwachs gegenüber dem<br />
Vorjahr um knapp 10 % auf einen Wert von 1 421 Mio € geführt.<br />
UMSATZ<br />
Mio €<br />
2 000<br />
1 800<br />
1 600<br />
1 400<br />
1 200 1 106<br />
1 000 936<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
170<br />
0<br />
99/00 RGJ 2000<br />
Gesamt: 665<br />
Ausland: 559<br />
Inland: 106<br />
2001 2002 2003 2004<br />
Gesamt Ausland Inland<br />
Auftragsbestand auf Höchstwert<br />
Der Bestellboom führte auch zu einem deutlichen Anstieg des Auftragsbestands.<br />
Per 31. Dezember 2004 wurde mit einem Wert von 1 449 Mio € der bereits hohe<br />
Vorjahreswert nochmals um nahezu 45 % übertroffen.<br />
Mio €<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
1 415<br />
1 205<br />
210<br />
1 408<br />
1 222<br />
186<br />
1 312<br />
1 111<br />
201<br />
1 421<br />
1 154<br />
267<br />
31. Dez. 2004 31. Dez. 2003<br />
Deutschland 218 235<br />
Ausland 1 231 768<br />
Gesamt 1 449 1 003
16<br />
Ertragslage, Finanzierung und wesentliche Beteiligungen<br />
Ergebnissituation<br />
Im Geschäftsjahr 2004 wurde ein Gewinn vor Steuern in Höhe von 40 Mio € erzielt<br />
gegenüber 44 Mio € im Vorjahr. Damit lagen wir unter unseren Zielen zu Beginn des<br />
Geschäftsjahres. Ursachen sind der anhaltende Erlös- und Kostendruck aufgrund<br />
der US-Dollar-Schwäche, gestiegene Rohstoffpreise, weitere Restrukturierungsaufwendungen<br />
in der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe, hohe Aufwendungen für Altaufträge<br />
sowie die unzureichende Auslastung unserer englischen Tochtergesellschaft.<br />
VERMÖGENS- UND KAPITALSTRUKTUR<br />
Mio €<br />
Aktiva Passiva<br />
1 200<br />
1 000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
972<br />
246<br />
726<br />
1 059<br />
212<br />
847<br />
1 059<br />
31.12.2003 31.12.2004 31.12.2004 31.12.2003<br />
Langfristige Vermögenswerte Eigenkapital<br />
Kurzfristige Vermögenswerte Langfristige Verb. und Rückst.<br />
Kurzfristige Verb. und Rückst.<br />
Weiterhin sehr solide ist die Finanzierungsstruktur in der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe.<br />
Die Eigenkapitalquote per 31. Dezember 2004 liegt mit 30 % deutlich über dem<br />
Vorjahreswert (25 %), die langfristigen Vermögenswerte sind zu 150 % durch das<br />
Eigenkapital gedeckt.<br />
KAPITALFLUSSRECHNUNG (VERKÜRZT)<br />
Mio €<br />
318<br />
155<br />
586<br />
972<br />
241<br />
164<br />
567<br />
2004 2003<br />
Cash Earnings 74 67<br />
Übrige Mittel aus der Geschäftstätigkeit 16 5<br />
Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit 90 72<br />
Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit – 21 – 39<br />
Mittelabfluss aus der Finanzierungstätigkeit – 82 – 45<br />
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel – 13 – 12<br />
Wechselkursbedingte Veränderung der flüssigen Mittel 5 – 1<br />
Flüssige Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 22 35<br />
Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres 14 22
01<br />
03<br />
17 Lagebericht<br />
01 Containerschiffe der Hapag Lloyd-Flotte mit Hauptmotoren 12K98ME und <strong>MAN</strong> B&W-Hilfsmotoren.<br />
02 Kraftwerk „Choloma I“ in Honduras mit fünf Motoren von S.E.M.T. Pielstick.<br />
03 MS Norwegian Dawn mit vier Motoren 14V48/60.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
02
18<br />
Die flüssigen Mittel zum 31. Dezember 2004 liegen mit 14 Mio € um 8 Mio € niedriger<br />
als per 31. Dezember 2003. Sowohl aus der Geschäfts- wie auch der Investitionstätigkeit<br />
konnten Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr erzielt werden. Der Rückgang<br />
der flüssigen Mittel resultiert ausschließlich aus dem hohen Mittelabfluss aus der<br />
Finanzierungstätigkeit aufgrund der Rückführung von Finanzverbindlichkeiten.<br />
WE<strong>SE</strong>NTLICHE BETEILIGUNGEN DER <strong>MAN</strong> B&W AKTIENGE<strong>SE</strong>LLSCHAFT<br />
ZUM 31. DEZEMBER 2004<br />
Kapitalanteil Gesamt- Umsatz Beschäftigte<br />
vermögen am Geschäfts-<br />
% Mio € Mio € jahresende<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S<br />
Kopenhagen/Dänemark<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Ltd<br />
100 377 585 2 298<br />
Stockport/England<br />
S.E.M.T. Pielstick<br />
100 147 106 667<br />
Villepinte/Frankreich<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> (Singapore) Pte. Ltd.<br />
66,6 135 160 694<br />
Singapur<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Australia Pty. Ltd.<br />
100 32 64 145<br />
Sydney/Australien<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Canada Ltd.<br />
100 8 11 36<br />
Oakville/Kanada*<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Inc.<br />
100 6 10 23<br />
New York/USA<br />
Rostock <strong>Diesel</strong> Service GmbH<br />
100 7 13 44<br />
Rostock/Deutschland<br />
PBS <strong>Turbo</strong> s.r.o.<br />
100 3 11 24<br />
Velká Bíte˘s /Tschechien<br />
<strong>MAN</strong> Heiztechnik GmbH<br />
89,9 7 11 153<br />
Hamburg/Deutschland<br />
Intercal Wärmetechnik GmbH<br />
100 18 28 146<br />
Lage/Deutschland* 100 6 10 24<br />
*mittelbare Beteiligungen der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />
Neben den oben genannten Gesellschaften gehören zur <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />
weitere Unternehmen im In- und Ausland, insbesondere Vertriebs- und Servicegesellschaften<br />
in Brasilien, Griechenland, Großbritannien, Hongkong, Indien, Iran, Japan,<br />
Korea, Malaysia, den Niederlanden, Norwegen, Schweden, Spanien, den USA, der Volksrepublik<br />
China und auf den Philippinen.
19 Lagebericht<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
Belegschaft leicht erhöht<br />
Nach mehreren Jahren stetiger Personalreduzierungen hat die gute Beschäftigungssituation<br />
in 2004 an einigen Standorten unserer Gruppe zu einer leichten Aufstockung<br />
der Belegschaft auf 6 731 Mitarbeiter geführt. Hiervon arbeiteten 2 671 Personen in<br />
den Werken in Deutschland und 4 060 in unseren ausländischen Gesellschaften.<br />
Um weiterhin auf die Marktveränderungen reagieren zu können, nutzen wir diverse<br />
Instrumente der Flexibilisierung. Dies sind in erster Linie der Einsatz von Leiharbeitskräften,<br />
aber auch von befristeten Arbeitsverhältnissen sowie Arbeitszeitkonten.<br />
Darüber hinaus beteiligten sich unsere Stammbelegschaftskräfte an Maßnahmen zur<br />
Begegnung des Kostendrucks, unter anderem mit unbezahlter Verlängerung der Arbeitszeit.<br />
Somit leisteten unsere Mitarbeiter einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung<br />
unserer Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Ausbildung und Qualifikation der Mitarbeiter<br />
Gut ausgebildete, motivierte und sich ständig weiter qualifizierende Mitarbeiter sind<br />
die wesentlichen Faktoren für ein nachhaltiges Wachstum unseres Unternehmens.<br />
Das fachliche Können und das Engagement unserer Belegschaft haben auch im Berichtszeitraum<br />
den Grundstock für ein erfolgreiches Geschäftsjahr gelegt.<br />
Mit einer Ausbildungsquote von 4 % investieren wir in unsere Zukunft und tragen<br />
damit auch unserer gesellschaftlichen Verantwortung Rechnung, als Unternehmen<br />
jungen Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten.<br />
Wir fördern nach dem Prinzip der Selbstverantwortung die persönliche und berufliche<br />
Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter durch systematische Zielvereinbarungsregelungen.<br />
Für unsere Führungs- und Führungsnachwuchskräfte nutzen wir das Qualifizierungsangebot<br />
der <strong>MAN</strong> Gruppe, insbesondere der <strong>MAN</strong>-Akademie, womit Potenzialträger<br />
auf neue Aufgaben vorbereitet werden.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
20<br />
Dank an die Belegschaft<br />
Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre Unterstützung und<br />
ihren Einsatz.<br />
Ganz besonders danken wir den Interessenvertretern der Arbeitnehmer für ihre<br />
konstruktive Mitarbeit und die vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohl unseres<br />
Unternehmens.<br />
Wir trauern um alle im Berichtsjahr verstorbenen aktiven und ehemaligen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter; ihnen gilt unser ehrendes Gedenken.<br />
MITARBEITER AM BILANZSTICHTAG<br />
8 000<br />
7 000<br />
6 000<br />
5 000<br />
4 000<br />
3 000<br />
2 000<br />
1 000<br />
0<br />
6 966<br />
3 668<br />
3 298<br />
7 073<br />
3 746<br />
3 327<br />
7 286<br />
3 810<br />
3 476<br />
6 889<br />
30.06.00 31.12.00 31.12.01 31.12.02 31.12.03 31.12.04<br />
Gehaltsempfänger Lohnempfänger<br />
3 703<br />
3 186<br />
6 625<br />
3 568<br />
3 057<br />
6 731<br />
3 641<br />
3 090
01<br />
03<br />
21 Lagebericht<br />
04<br />
01 – 05 Unseren Erfolg verdanken wir dem Wissen und der Erfahrung unserer Mitarbeiter.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
02<br />
05
22<br />
Forschung und Entwicklung<br />
Zweitakt-Motoren<br />
Die Implementierung der elektronisch gesteuerten Motorenbaureihe ME ist eine<br />
wichtige Innovation unseres Hauses und das Resultat über zehnjähriger Forschung.<br />
Der ME-Motor ist ein sehr flexibel in verschiedenen Betriebszuständen nutzbarer und<br />
gleichzeitig extrem zuverlässiger Motor. Mittlerweile wurden über 130 ME-Motoren<br />
verkauft. Die Referenzliste reicht vom 6L42ME/MC bis zum größten Motor, dem<br />
12K98ME. Letzterer wurde 2004 vorgestellt, in Form je eines 12K98ME und 12K98ME-C<br />
bei unseren koreanischen Lizenznehmern HHI (Hyundai Heavy Industries) und HSD.<br />
Inzwischen sind bereits einige elektronisch gesteuerte Motoren erfolgreich im Einsatz<br />
und erfüllen die hohen Erwartungen der Kunden.<br />
Komponenten für ME-Motoren werden künftig ebenso in den Lizenznehmerländern<br />
gefertigt, wie dies schon bei den mechanisch gesteuerten MC-Motoren der Fall ist.<br />
Aufgrund von Forderungen aus dem Markt wurde die verfügbare Leistung der meisten<br />
Motoren unseres Portfolios um 5 % angehoben.<br />
Der Erfolg unseres „Slide Valve“-Einspritzventils setzt sich fort. Die Einführung dieser<br />
Innovation auch in älteren Motoren, beispielsweise in den Serien GB und GFCA, wird<br />
derzeit untersucht. Gemeinsam mit einer Zylinderabschaltung bei geringeren Lasten<br />
erreicht der Motor eine Verbrennung ohne sichtbaren Rauch. Der Alpha Lubricator<br />
wird inzwischen bei vielen neuen Motoren eingesetzt. Eine Verbesserung ist die Steuerung<br />
der Schmiermittelmenge abhängig vom Schwefelgehalt des Öls, was eine weitere<br />
Verbrauchsreduzierung ermöglicht.
23 Lagebericht<br />
01 02<br />
01 Zweitakt-Motor 12K98MC in MS Hamburg Express.<br />
02 Service Zweitakt-Motoren.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
24<br />
Viertakt-Motoren<br />
Um unseren Erfolg auf dem Markt auszubauen, setzen wir weiter auf technische Innovation.<br />
Hierbei war die Vorstellung der Common-Rail-Einspritzung am 32/40-Motor<br />
ein wichtiger Meilenstein. Dieses neuartige System lässt sich flexibel an allen Motoren<br />
der Serien 32/40 und 48/60B einsetzen. Tests an einem 32/40-Motor belegen die<br />
Zuverlässigkeit des Systems und dessen Potenzial zur Minimierung von Kraftstoffverbrauch<br />
und Stickoxydausstoß. Der Motor 32/40CR wurde erfolgreich im Markt eingeführt.<br />
Inzwischen sind bereits Motoren auf zwei Schiffen im Einsatz, davon hat ein<br />
Motor ca. 5 000 Betriebsstunden ohne Probleme absolviert. Zudem wurde ein Prototyp<br />
7L48/60B CR mit der Common-Rail-Technologie ausgerüstet und auf dem Prüfstand<br />
in Betrieb genommen. Die ersten Aufträge sind eingegangen.<br />
Für den wachsenden Gasmotorenmarkt entwickeln wir den 48/60DF (dual fuel).<br />
Ein solcher Motor kann sowohl mit Gas als auch mit <strong>Diesel</strong> betrieben werden und ist<br />
somit ideal für den Antrieb von Gastankern oder für die Stromerzeugung.<br />
Um die hohe Marktakzeptanz des 58/64-Motors auch in Zukunft zu sichern wird diese<br />
Baureihe derzeit überarbeitet. Ziel ist die Senkung des Kraftstoffverbrauchs, was wir<br />
u. a. durch den Anbau der neuen <strong>Turbo</strong>lader-Generation TCA erreichen.<br />
Alle Motoren werden kontinuierlich optimiert. So wurde im Geschäftsjahr 2004<br />
beispielsweise an einer zehnprozentigen Leistungssteigerung des L16/24 gearbeitet.<br />
Die Leistung der Motorenbaureihe 32/40 wurde auf 500 kW pro Zylinder erhöht und<br />
absolvierte im Dezember 2004 die Typprüfung.<br />
Der neu entwickelte Motor RK280, der mit einer Leistung von bis zu 9 MW eine wichtige<br />
Ergänzung im Markt für schnelllaufende <strong>Diesel</strong>motoren darstellt, wurde bereits<br />
mehrfach verkauft.<br />
Aus Anlass der ersten Bestellung des RK270 Motors durch Dalian Loco, China, für den<br />
Schienenverkehr wurde dieser Motorentyp auf den Einsatz in Lokomotiven angepasst.<br />
Ebenso hat der Lokomotivmotor 16RK215T bereits sämtliche Prüfungen in Bezug auf<br />
Emissionen, Leistung und Zuverlässigkeit bestanden, die für die UIC-Zertifizierung<br />
notwendig sind.
01<br />
04<br />
25 Lagebericht<br />
01 Zweitakt-Motor 6S50ME-C.<br />
02 Viertakt-Motor 12V48/60B.<br />
03 CNC-Bearbeitung eines Kurbelwellengehäuses.<br />
04 <strong>Turbo</strong>lader TCA77.<br />
05 Schwertransport eines Motors.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
02 03<br />
05
26<br />
<strong>Turbo</strong>lader<br />
Die Felderfahrungen mit dem TCA-<strong>Turbo</strong>lader stützen sich inzwischen auf über<br />
200 000 Betriebsstunden. Zusätzlich zu den bestehenden Größen TCA55, TCA66,<br />
TCA77 und TCA88 werden weitere Modelle entwickelt, für Motorenleistungen von<br />
2 100 kW bis zu 97 300 kW.<br />
Die Mitte des Jahres eingeführte Baureihe TCR wiederholt den erfolgreichen Start der<br />
TCA-Serie. Neben höherer Leistungsfähigkeit bietet die neue TCR-Serie eine verlängerte<br />
Lebensdauer der Komponenten sowie einfachere Wartung und Inbetriebnahme<br />
durch das „pipeless“ Design. Die L21/31-Motor-Serie ist die erste, die mit dem neuen<br />
<strong>Turbo</strong>lader ausgerüstet wird. Acht TCR18 wurden bisher verbaut. Die TCR-Serie wird<br />
kontinuierlich bis auf acht Größen ausgebaut, die Motoren mit einer Leistung von<br />
390 kW bis hin zu 5 000 kW abdecken.<br />
<strong>MAN</strong> Heiztechnik<br />
Bei <strong>MAN</strong> Heiztechnik läuft das neue Ölheizungssystem EcoStar Unit im Praxistest.<br />
Die neuen ProCon Gas-Brennwertkessel mit 15, 25 und 45 kW wurden im Juni 2004 auf<br />
den Markt gebracht und von unseren Kunden hervorragend angenommen. Mit diesen<br />
beiden Produktinnovationen vervollständigte <strong>MAN</strong> Heiztechnik seine Produktpalette<br />
an Gas-Brennwertkesseln und bietet jetzt ein Portfolio mit Ausgangsleistungen von 15<br />
bis 1 650 kW. Zwei weitere Neuentwicklungen, ein Öl-Brennwertkessel und ein Brenner<br />
für schwefelarmes Heizöl, wurden 2004 fertig entwickelt, die Markteinführung folgt<br />
im Jahr 2005.
27 Lagebericht<br />
Investitionen<br />
Im Geschäftsjahr 2004 hat <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> an ihren Standorten insgesamt 26 Mio €<br />
in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände investiert. Zum 31. Dezember<br />
2004 betrug der Buchwert an Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen<br />
180 Mio €. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Wirtschaftsgütern<br />
beliefen sich zusammen mit den Abgängen auf 53 Mio €.<br />
Im abgelaufenen Geschäftsjahr starteten wir bei unserer dänischen Tochtergesellschaft<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> A/S ein Restrukturierungsprogramm im Bereich Viertakt-<br />
Motoren. Ziel ist es, die Prozesse zu optimieren und die Kosten unserer Produkte zu<br />
reduzieren. Die Fertigung, Montage und Erprobung der Propulsionsmotoren, GenSets,<br />
Getriebe und Propeller wird nun ausschließlich in Frederikshavn erfolgen. Dazu werden<br />
die wesentlichen Fertigungseinrichtungen von Holeby nach Frederikshavn transferiert.<br />
Die Modernisierung unserer Produktionseinrichtungen bildet einen zentralen<br />
Bestandteil unseres Investitionsprogramms. Die Anwendung modernster Fertigungsverfahren<br />
und Maschinentechnologie hilft uns, die Effizienz in der Produktion zu steigern<br />
und die Qualität unserer Produkte zu verbessern.<br />
Am Standort Augsburg wurde beispielsweise ein Bearbeitungszentrum für die Bearbeitung<br />
von Zylinderköpfen in Betrieb genommen. Für die Fertigung von Einspritz-<br />
Komponenten und Komponenten des Ventiltriebs wurde in zwei baugleiche Bearbeitungszentren<br />
investiert, die drei bestehende Anlagen ersetzen.<br />
Bei unserer Tochtergesellschaft S.E.M.T Pielstick in St. Nazaire haben wir mit der<br />
Neuordnung unserer Pleuelfertigung begonnen. In der ersten Stufe wurde ein neues<br />
Bearbeitungszentrum zur Fertigung der kleinen Pleuel in Betrieb genommen. In einer<br />
zweiten Stufe werden wir die Bearbeitung der großen Pleuel modernisieren. Dies<br />
versetzt uns in die Lage, die für die mechanische Bearbeitung aller Pleuel benötigten<br />
Maschinen von acht auf drei zu reduzieren.<br />
In unserer <strong>Turbo</strong>laderfertigung am Standort Augsburg haben wir ein neues Fünfachs-<br />
Fräszentrum für die Bearbeitung von Verdichterrädern für Radial- und kleine Axialturbolader<br />
in Betrieb genommen. Hierdurch reduzierten wir die Durchlaufzeit und die<br />
Kosten deutlich und steigerten somit die Kapazität, um die wachsende Nachfrage<br />
nach unseren <strong>Turbo</strong>ladern und Serviceteilen zu befriedigen.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
28<br />
Risikomanagement<br />
Zentrale Aufgabe des Managements ist es, Chancen wahrzunehmen, die sich aus<br />
unseren Märkten und Produkten ergeben, dabei aber die damit verbundenen Risiken<br />
frühzeitig zu erkennen und zu bewerten.<br />
Die hierfür vorhandenen Systeme und Instrumente unterlagen auch in der Berichtsperiode<br />
einem ständigen Weiterentwicklungs- und Optimierungsprozess. Zentrale<br />
Elemente hierbei sind weiterhin unsere Berichts-, Planungs- und Genehmigungsroutinen.<br />
Diese werden ergänzt durch systematische Risikobestandsaufnahmen und<br />
die Definition von Verantwortlichkeiten für das Risikomanagement. Dabei werden<br />
auch die ausländischen Tochtergesellschaften in die vorhandenen Regelungen und<br />
Systeme integriert. Darüber hinaus fließt die Anforderung der frühzeitigen Erkennung<br />
und Kommunikation von Risiken in unsere internen Abwicklungs- und Steuerungsprozesse<br />
ein. Risikofrüherkennung heißt auch, in den Märkten vor Ort präsent zu sein,<br />
engen Kontakt zu unseren Kunden zu halten und dadurch Marktentwicklungen rechtzeitig<br />
erkennen und einschätzen zu können. Wir verbreitern deshalb ständig die Basis<br />
unserer weltweiten Ausrichtung. Mit Konzepten zur Stärkung unserer Außenorganisation<br />
und Schaffung von regionalen Kompetenzzentren ist die Fokussierung auf unsere<br />
Kunden und Märkte ein zentraler Bestandteil unserer Zukunftsausrichtung.<br />
Darüber hinaus ist die Einbindung in die <strong>MAN</strong> Gruppe mit ihrer zentralen Steuerung<br />
durch Renditevorgaben, mit dem gruppenweiten Liquiditäts-, Zins- und Währungsmanagement<br />
und der internen Konzernrevision ebenfalls ein umfassender integraler<br />
Bestandteil des Risikomanagementsystems der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe.<br />
Wie in den Vorjahren wurden auch im Berichtszeitraum das Risikomanagementsystem<br />
sowie spezifische Risikoschwerpunkte im Rahmen der Jahresabschlussprüfung<br />
von unseren Wirtschaftsprüfern geprüft. Dabei wurde festgestellt, dass das bei <strong>MAN</strong><br />
B&W <strong>Diesel</strong> bestehende Risikomanagementsystem den gesetzlichen Erfordernissen<br />
entspricht und geeignet ist, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen<br />
frühzeitig zu erkennen.<br />
Mit den genannten Maßnahmen tragen wir den Anforderungen des „Gesetzes zur<br />
Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)“ an ein funktionierendes<br />
Risikomanagement im Unternehmen in vollem Umfang Rechnung.
01<br />
29 Lagebericht<br />
02 03 04<br />
01 Werk Kopenhagen.<br />
02 Vor 100 Jahren wurde im dänischen Frederikshavn mit der Propellerproduktion begonnen.<br />
03 Ein Beispiel für den Engine Viewer von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong>.<br />
04 Schulungsmaßnahmen für ME Engines.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
30<br />
Zukunftserwartungen<br />
Die Erwartungen für die Fortsetzung des Weltwirtschaftswachstums sind weiterhin<br />
positiv. Mit der fortschreitenden Globalisierung der Erstellung von Gütern und Leistungen<br />
wird die Nachfrage nach Transportkapazitäten weiter steigen. Die rege Marktaktivität<br />
beim seegehenden Transport wird die hohe Ausnutzung von Schiffsraum<br />
bei attraktiven Frachtraten stabilisieren.<br />
Das hohe Bestellvolumen im Tankersektor aus der ersten Hälfte von 2004 führt<br />
bereits jetzt zu hohen Ablieferungen, die sich bis ins Jahr 2006 fortsetzen werden.<br />
Mit diesen Ablieferungen werden die Einhüllenschiffe außer Dienst gestellt werden<br />
können.<br />
Der anhaltend wachsende Rohstoffbedarf wird auch zu Bestellzunahmen im Bereich<br />
der Massengutfrachter führen.<br />
Auch bei den Containerschiffen wird – getrieben durch die Globalisierung und weiter<br />
hohes Weltwirtschaftswachstum – eine Ausweitung der Flotten erwartet. Darum gehen<br />
wir auch hier von weiterhin reger Bestelltätigkeit für unsere Produkte aus. Positive<br />
Entwicklungen und eine weitere Belebung zeigen sich ebenso in den Bereichen Kreuzfahrtschiffe,<br />
Offshore und Flüssiggastanker. Daran partizipieren wir mit zunehmendem<br />
Erfolg.<br />
Zunächst befürchtete Überkapazitäten im Weltschiffbau haben sich wegen der guten<br />
Auslastung und des regen Warenverkehrs in die boomende VR China nicht bewahrheitet.<br />
Dennoch besteht das Risiko, dass die stetig wachsenden Schiffbaukapazitäten<br />
langfristig nicht mehr ausgelastet werden können und sich der Preisdruck auf unsere<br />
Motoren weiter erhöht.<br />
Der regionale Schwerpunkt unserer Absatzbemühungen im Kraftwerkssektor liegt<br />
weiterhin in Mittelamerika einschließlich der Karibik. Hierbei handelt es sich vorrangig<br />
um den Ausbau der öffentlichen Stromversorgung.<br />
Im afrikanischen Markt nimmt unsere Projekttätigkeit mit industriellen Kunden zu,<br />
wir erwarten in Zukunft eine größere Bedeutung dieser Region für unsere Produkte.<br />
Im Bereich der Stromerzeugung besteht großer Energiebedarf im Irak. Da Schweröl<br />
verfügbar ist, sind sehr gute Voraussetzungen für den Bau von <strong>Diesel</strong>kraftwerken<br />
gegeben. Problematisch ist die Finanzierung und vor allem das hohe Sicherheitsrisiko.
31 Lagebericht<br />
Die Verbesserung der Versorgungssicherheit mit Gas, wettbewerbsfähige Preise und<br />
zunehmend höhere Umweltanforderungen führen in den kommenden Jahren zu<br />
einem steigenden Bedarf bei Gasmotoren. Wir forcieren daher die Weiterentwicklung<br />
unseres Motorenprogramms. Auch die Umrüstung von Schwerölmotoren auf Gasbetrieb<br />
gewinnt zunehmend an Bedeutung.<br />
2004 haben wir mit der Reorganisation der dänischen Viertakt-Standorte Frederikshavn<br />
und Holeby begonnen. Es ist vorgesehen, dass die Produktion in Frederikshavn<br />
konzentriert wird. Dadurch soll das Ergebnis unserer dänischen Viertakt- Einheit nachhaltig<br />
verbessert werden. Die Maßnahmen werden bis Mitte 2005 abgeschlossen sein.<br />
Die oben skizzierte Marktsituation, der Auftragsbestand zum Ende des Geschäftsjahres<br />
2004 sowie die bereits absehbare Entwicklung zu Beginn des neuen Geschäftsjahres<br />
lassen eine erneute Steigerung der Umsatzvolumina erwarten. Trotz weiterer<br />
Belastungen aus Restrukturierungsaufwendungen rechnen wir mit einer Verbesserung<br />
unseres Ergebnisses.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
32<br />
Unsere Motoren<br />
bewegen die Welt.<br />
<strong>SE</strong>IT JAHRHUNDERTEN STEHEN<br />
PFERDESTÄRKEN FÜR DIE KRAFT<br />
DER FORTBEWEGUNG.<br />
UND <strong>SE</strong>IT 100 JAHREN BEWEGEN<br />
UN<strong>SE</strong>RE MOTOREN MIT ENORM<br />
VIELEN PFERDESTÄRKEN MENSCHEN<br />
UND MASCHINEN ÜBER DIE MEERE.<br />
JEDES ZWEITE SCHIFF WIRD VON<br />
EINEM MOTOR MIT BIS ZU 108 920 PS<br />
DER <strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L GRUPPE<br />
ANGETRIEBEN.
33<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
34<br />
TECHNOLOGIESPRUNG MIT COMMON RAIL<br />
HÖHERE LAUFKULTUR, WENIGER EMISSIONEN, NIEDRIGERER VEBRAUCH,<br />
FLEXIBLE APPLIKATION AUF DEN JEWEILIGEN EINSATZBEREICH:<br />
DAS SIND DIE WICHTIGSTEN VORTEILE DER COMMON-RAIL-TECHNOLOGIE.<br />
JETZT IST DIE MODERNE TECHNIK AUCH FÜR DIE ERFOLGREICHEN VIERTAKT-<br />
MOTOREN VON <strong>MAN</strong> B&W VERFÜGBAR. DIE EIGENENTWICKLUNG KOMBINIERT<br />
BEWÄHRTE KOMPONENTEN BISHERIGER <strong>MAN</strong>-EINSPRITZSYSTEME MIT WEI-<br />
TERENTWICKELTEN MODERNEN HYDRAULIK- UND ELEKTRONIKELEMENTEN.
35<br />
<strong>SE</strong>IT VORIGEM JAHR LÄUFT DER GROS<strong>SE</strong> PRAXISTEST MIT DER NEUEN<br />
COMMON-RAIL-TECHNIK VON <strong>MAN</strong> B&W. EINER DER FÜNF HILFSMOTO-<br />
REN DER CORNELIA MAERSK, EINES CONTAINERSCHIFFS (6 600 TEU) DER<br />
A.P. MOELLER GRUPPE, IST MIT DER NEUEN TECHNIK AUSGERÜSTET.<br />
EIN ZWEITES SCHIFF DES UNTERNEHMENS VERFÜGT EBENFALLS ÜBER<br />
EINEN COMMON-RAIL-MOTOR VON <strong>MAN</strong> B&W DIE<strong>SE</strong>L. DIE BISHERIGEN<br />
ERFAHRUNGEN SIND AUSGEZEICHNET.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
36<br />
Produkte und Märkte<br />
Erfreulich positiv war der Verlauf des Geschäftsjahres<br />
2004 für <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong>. Der Schiffbauboom,<br />
der sich schon in der zweiten Hälfte des<br />
Jahres 2003 angekündigt hatte, sorgte bei <strong>MAN</strong><br />
B&W <strong>Diesel</strong> für volle Auftragsbücher. So sind die<br />
Produktionskapazitäten für Zweitakt-Motoren bis<br />
Ende 2007 ausgebucht, und Viertakt-Motoren<br />
wurden mit einer Gesamtleistung von zwei Gigawatt<br />
abgesetzt – eine in der Firmengeschichte<br />
unerreichte Zahl. Eine Belastung des guten Ergebnisses<br />
waren die Stahlverknappung und der Verfall<br />
des US-Dollars.
37<br />
Produkte und Märkte<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
38<br />
Volle Kraft voraus<br />
Der Geschäftsverlauf des Jahres 2004 zeigte, dass Innovation sich auszahlt. Im Zweitakt-Bereich<br />
wurden schon mehr als 130 Einheiten der elektronisch gesteuerten ME-<br />
Motoren verkauft. Im Jahr 2004 wurden die weltweit größten elektronisch gesteuerten<br />
Motoren vom Typ 12K98ME und 12K98ME-C erstmals gebaut. Noch größere Motoren<br />
stehen seit diesem Jahr zur Verfügung: Der 14K108ME, entwickelt für Containerschiffe<br />
mit über 9 000 TEU Ladekapazität, leistet 97 300 kW. Auch der Viertakt-Bereich kann<br />
seinen Erfolg auf Innovationen zurückführen; so wurde der überarbeitete Motortyp<br />
48/60 sowohl im Schiffbau als auch im Stationärbereich sehr gut angenommen. Ein<br />
Zukunftsmarkt für <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> ist der Offshore-Bereich zur Förderung von Öl<br />
und Gas. Hier bieten wir eine breite Palette von Motoren an, die für Antrieb und Stromerzeugung<br />
geeignet sind. Für den wachsenden Markt der Flüssiggastanker werden<br />
neue Konzepte entwickelt, die es erlauben, das Schiff optional mit dem transportierten<br />
Gas oder mit Schweröl bzw. <strong>Diesel</strong>öl zu betreiben. Durch den weitaus höheren Wirkungsgrad,<br />
als ihn die bisher üblichen Dampfturbinenantriebe liefern, können wir die<br />
Betriebskosten wesentlich senken. Im Stationärbereich gewinnen Kraftwerke mit kleineren<br />
Einheitsleistungen an Bedeutung; hier bieten vor allem Mining und „Onshore<br />
Gas and Oil“ ein großes Wachstumspotenzial. Außerdem forderten unsere Kunden verstärkt<br />
die Umrüstung von Schwerölmotoren bzw. <strong>Diesel</strong>öl auf Gasbetrieb. Die Gründe<br />
für diese Entwicklung liegen in der verbesserten Verfügbarkeit und dem wettbewerbsfähigen<br />
Preis von Gas sowie der Umweltfreundlichkeit. Wir forcieren daher die Weiterentwicklung<br />
unseres Gasmotorenprogramms. Der Schnellläufer-Markt zeigte in der<br />
zweiten Jahreshälfte eine Belebung der Nachfrage. Der <strong>Turbo</strong>laderbereich erreichte mit<br />
seinen innovativen Axial- und Radialturboladermodellen TCA und TCR Rekordzahlen.<br />
Marinemärkte<br />
Die Erholung der Weltwirtschaft und des internationalen Handels, vor allem angetrieben<br />
durch den enormen Bedarf der chinesischen Volkswirtschaft, sorgten im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr für einen starken Anstieg der Nachfrage nach zusätzlicher<br />
Schiffstonnage. Auch wenn die georderte Menge das Rekordjahr 2003 nicht ganz<br />
erreichte, so war der Auftragseingang mit einer Tonnage zwischen 65 und 70 Mio GT<br />
(Schiffe über 2 000 GT) fast doppelt so hoch wie die Auftragseingänge der vorangegangen<br />
Jahre. Japan und Südkorea waren bei den Neubestellungen mit einem Anteil<br />
von jeweils 36 % an der Spitze. Die VR China folgt mit 13 %. Erfreulich ist, dass die<br />
westeuropäischen Werften ihren Marktanteil mit mehr als 7 % gegenüber dem Vorjahr<br />
deutlich verbesserten. Die Gründe dieser Entwicklung sind zum einen die weitgehende<br />
Auslastung der asiatischen Werften und zum anderen die Belebung der für<br />
Europa bedeutsamen Marktsegmente der Fähr- und Passagierschiffe. Legt man die
39<br />
Produkte und Märkte<br />
Tonnagezahlen in GT zugrunde, so erreichten Öl- und Spezialtanker mit 30 % den<br />
größten Anteil, wobei insbesondere der Bedarf an neuen LNG-Tankern zu erwähnen<br />
ist. Massengutfrachter und Containerschiffe waren mit 25 % und 24 % Anteil fast<br />
gleichauf. Eine Belebung war bei RoRo-, Fähr-, Passagier- und Kreuzfahrtschiffen festzustellen,<br />
die zusammen einen Marktanteil von 8 bis 10 % erreichten.<br />
Stationärmärkte<br />
Trotz eines hohen Ölpreises und eines schwachen US-Dollars hat sich das Geschäft mit<br />
großen <strong>Diesel</strong>kraftstationen im Vergleich zum Vorjahr überdurchschnittlich gut entwickelt.<br />
Der Grund für den hohen Auftragseingang lag bei der Vergabe einiger Großaufträge<br />
aus dem Mittleren Osten, aus Mittelamerika sowie Südost- und Zentralasien.<br />
Ansonsten beschränkte sich das Kraftwerksgeschäft weitgehend auf die Erweiterung<br />
bestehender Anlagen, wobei verstärkt Gasmotoren gefordert wurden.<br />
Gemäß einer Untersuchung der Fachzeitschrift „<strong>Diesel</strong> and Gas Turbine Worldwide“<br />
hat sich der <strong>Diesel</strong>- und Gasmotorenmarkt mit Einheitsleistungen über 1 MW im Zeitraum<br />
Juni 2003 bis Mai 2004 positiv entwickelt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahreszeitraum<br />
eine Steigerung um 13 % in MW. Die Steigerung ist ausschließlich auf den<br />
Bereich der mittelschnelllaufenden Motoren zurückzuführen, wobei Motoren über<br />
7,5 MW besonders gefragt waren. Wachstum gab es auch im Gasmotorenmarkt; hier<br />
gewinnen Motoren mit einer Einheitsleistung von mehr als 5 MW an Bedeutung.<br />
Marktlage in unseren Strategischen Geschäftseinheiten<br />
Zweitakt-Motoren<br />
Das Jahr 2004 begann mit steigenden Auftragseingängen. Unsere Lizenznehmer<br />
erhielten Motorenaufträge für alle Arten von Schiffen. Durch die starke Nachfrage<br />
sind ihre Kapazitäten bis Ende 2007 ausgelastet. Das Niveau des Auftragseingangs<br />
blieb das ganze Jahr konstant hoch.<br />
Im März 2004 stiegen die Materialpreise insbesondere bei Stahl wie nie zuvor, vor<br />
allem aufgrund des riesigen Bedarfs in China. Diese Entwicklung erwies sich als belastend<br />
für unsere Lizenznehmer, da viele der sehr langfristig vereinbarten Aufträge auf<br />
Basis der bisherigen Materialpreise berechnet worden waren – eine ganze Reihe von<br />
Kontrakten wurde dadurch unprofitabel. Die Materialverknappung hält bis heute an.<br />
Durch den Boom entstanden zudem Engpässe bei Kernkomponenten, zum Beispiel<br />
bei Kurbelwellen.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
40<br />
Schiffsmotoren<br />
102 Einheiten der leistungsfähigsten <strong>Diesel</strong>motoren der Welt, der K98MC/MC-C, sind<br />
inzwischen in Betrieb und zeigen sehr erfreuliche Resultate. Insgesamt wurden über<br />
200 K98MC/MC-C-Motoren bestellt. Da die Größe von Containerschiffen weiter<br />
zunehmen wird, haben wir unser Motorenprogramm mit dem K108ME nach oben<br />
erweitert. Der K108ME wird in der 14-Zylinder-Version 97 300 kW leisten, was ihn zum<br />
größten und leistungsstärksten Motor am Markt macht.<br />
Unser Motor für VLCC/ULCC, der S90MC-C, hat ebenfalls positive Resonanz im Markt<br />
gefunden; 37 Motoren sind bereits im Einsatz. Auch der neue S80MC-C ist schon mit<br />
13 Einheiten in Betrieb. Insgesamt sind von den sechs Typen der gut im Markt etablierten<br />
S-MC-C-Baureihe 604 Einheiten bestellt und weitere 977 im Einsatz.<br />
Auf Containerfeeder ausgerichtet ist die Baureihe L-MC-C. Der aktuelle Auftragsstand<br />
beträgt 7 L60MC-C und 47 L70MC-C, von denen die meisten an europäische Werften<br />
geliefert werden.<br />
Die Auftragsbücher unserer drei japanischen Lizenznehmer Mitsui, Hitachi und Kawasaki<br />
sind für die nächsten zwei bis drei Jahre komplett gefüllt. Die Baukapazitäten werden<br />
konstant erhöht. Unsere koreanischen Lizenznehmer HHI, HSD und STX sind ebenfalls<br />
ausgebucht und haben deshalb ihre Prüfstand-Kapazitäten massiv erweitert. In Südchina<br />
verwirklichen CSSC/CSTC (China State Shipbuilding Corporation/China Shipbuilding<br />
Trading Corporation) und in Nordchina CSIC/CSOC (China Shipbuilding<br />
Industry Corporation / China Shipbuilding & Offshore International Corporation)<br />
ihre Expansionspläne – die aktuellen Kapazitäten im Motorenbau decken lediglich<br />
die Hälfte des Bedarfs der schnell wachsenden chinesischen Schiffbauindustrie.<br />
Der polnische Motorenhersteller H. Cegielski Poznan (HCP) ist ebenso ausgebucht<br />
wie die anderen Lizenznehmer, teils mit Aufträgen der sich erholenden polnischen<br />
Werften, teils mit Aufträgen von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> für deutsche Werften. Ähnlich präsentiert<br />
sich die Lage unserer kroatischen Lizenznehmer Uljanik und Brodosplit. Izar<br />
Manises erhielt Aufträge von spanischen Werften, aus Deutschland und den USA.<br />
Die russischen Werften sind bisher weniger stark ausgebucht, was zu freien Kapazitäten<br />
bei unserem Lizenznehmer Bryansk führte. Diese nutzte die Hyundai Mipo-Werft<br />
wegen Lieferengpässen der koreanischen Motorenbauer. Ebenso ungewöhnlich war der<br />
Verkauf koreanischer Motoren über <strong>MAN</strong> B&W an Werften im Iran und in Rumänien.
01<br />
03<br />
41<br />
Produkte und Märkte<br />
01 Aufbau eines Kraftwerks in Honduras – 13 Motoren 18V48/60.<br />
02 MS Hamburg Express mit Hauptmotor 12K98MC.<br />
03 <strong>Diesel</strong>-Kraftwerk in der Türkei.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
02
42<br />
Die hohe Nachfrage an Motoren führte auch zu einer Vollauslastung unseres eigenen<br />
Werkes in Frederikshavn, vor allem mit der erfolgreichen Serie S50MC-C.<br />
Aufgrund der ausgelasteten Schiffswerften wurden neue Produktionsstätten gegründet,<br />
was wiederum zu einem neuen Lizenzvertrag zum Bau von langsamlaufenden<br />
Zweitakt-Motoren führte. Der Vertrag mit der vietnamesischen Vinashin-Gruppe<br />
wurde im November 2004 unterzeichnet. Der Technologietransfer ist im Gange, die<br />
Produktionsstätten in der Bach Dang Werft in Haiphong werden mit Unterstützung<br />
von <strong>MAN</strong> B&W aufgebaut. Zunächst montiert und testet Vinashin Motoren auf Basis<br />
importierter Komponenten, später soll die Bauteilfertigung zum Teil lokalisiert werden.<br />
Die Motoren werden an die aufstrebende vietnamesische Schiffbauindustrie<br />
geliefert.<br />
Weitere Motoren wurden nach Indien, Indonesien, Argentinien und in die USA geliefert,<br />
alles keine typischen Zielregionen für langsamlaufende <strong>Diesel</strong>motoren.<br />
Im Lauf des Jahres 2004 wuchs die Referenzliste der ME-Serie von knapp über 50 auf<br />
130 Motoren. Eine außergewöhnliche Bestellung war der erste Verkauf von Motoren<br />
des Typs 12K98ME-C an IHI (Ishikawajima-Harima Heavy Industries) in Japan. Dieser<br />
Kunde baut für einen japanischen Reeder vier Containerschiffe mit jeweils über 8 400<br />
TEU Kapazität, die mit 2+2 Motoren von Mitsui und Kawasaki ausgerüstet werden.<br />
Ebenfalls zum ersten Mal wurden 6S70ME-C-Langsamläufer für LNG-Tanker verkauft.<br />
Dieser Schiffstyp wurde bisher von Dampfturbinen angetrieben; inzwischen jedoch<br />
kommen zunehmend langsamlaufende Motoren und mittelschnelllaufende Dual-<br />
Fuel-<strong>Diesel</strong>motoren zum Einsatz.<br />
<strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />
Im Vergleich zum boomenden Schiffsmotorenmarkt spielte der Stationärmarkt für<br />
Zweitakt-Motoren eine geringere Rolle. Trotzdem gab es auch hier bedeutende<br />
Abschlüsse, beispielsweise von HSD Engine Corporation in Korea und Griechenland,<br />
von Hyundai Heavy Industries Corporation in der Karibik und von Mitsui ebenfalls in<br />
Griechenland.
43<br />
Produkte und Märkte<br />
Mittelschnellläufer<br />
In einer Phase weltweiter wirtschaftlicher Erholung sicherte sich die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Gruppe im Berichtsjahr Aufträge über 436 mittelschnelllaufende Motoren mit einer<br />
Gesamtleistung von 1 817 MW. 72 % der Mittelschnellläufer wurden im Schiffbau verkauft;<br />
von diesen wurden wiederum über 42 % von chinesischen Werften bestellt.<br />
Unsere Lizenznehmer lieferten im Geschäftsjahr 2004 insgesamt 1 162 mittelschnelllaufende<br />
Viertakt-Motoren mit einer Gesamtleistung von 1 745 MW aus.<br />
Nachdem wir die Motorenbaureihen im Bereich unter 3,5 MW pro Einheit modernisiert<br />
haben, wird die Produktpalette im höheren Leistungsbereich aktualisiert. Nach<br />
Einführung der B-Version des 48/60 folgt nun die Weiterentwicklung des Bautyps<br />
58/64. Inzwischen sind 92 Motoren des 48/60B verkauft.<br />
Schiffsmotoren<br />
Betrachtet man alle im Jahr 2003 neu in Dienst gestellten Handelsschiffe, so zeigt sich<br />
nach den Zahlen von Lloyd's Register - Fairplay Ltd., dass <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> bei Schiffen<br />
über 100 GT einen Marktanteil von 20 % erreicht, bei Schiffen über 2 000 GT steigt<br />
der Anteil auf 23 %. Im Berichtszeitraum war die Volksrepublik China unser wichtigster<br />
Markt. Chinesische Werften bestellten insgesamt 52 Einheiten der Baureihen 32/40,<br />
48/60B und 58/64. Diese Erfolge belegen unsere führende Stellung auf dem chinesischen<br />
Markt. Weitere 44 Antriebsmotoren dieser Baureihen für Ro-Ro-Fähren, Spezialtanker,<br />
Kreuzfahrtschiffe und 40 GenSets mit 32/40-Motoren sind für Schiffe bestimmt,<br />
die in Italien, Deutschland, Norwegen, Japan, Südkorea, der Türkei, den USA<br />
und in Ägypten gebaut werden.<br />
Bei den kleineren Aggregaten war das Auftragsniveau ebenfalls hoch, vor allem für<br />
den Einbau in Chemikalientanker, Schlepper und Schiffe für den Kurzstrecken-Güterverkehr.<br />
Der in der Vergangenheit wichtige Markt für Fischereischiffe kam praktisch<br />
zum Erliegen. Insgesamt ist die Türkei unser wichtigster Einzelmarkt, gefolgt von den<br />
europäischen Schiffbaunationen. Die Bestellungen beziehen sich überwiegend auf<br />
Antriebsmotoren der Baureihe L27/38. Eine große Anzahl von L23/30A-Motoren wurde<br />
für Schubschiffe geordert, die die Versorgung von Brasiliens Amazonasgebiet verbessern<br />
sollen.<br />
Die Auslieferung von Propellern erreichte im Jahr 2004 einen Rekordstand, ebenso<br />
der Auftragseingang. Die Propeller sind Teil von Antriebspaketen mit Zweitakt- und<br />
Viertakt-Motoren von <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong>. Zudem erarbeiteten wir uns unter den großen<br />
Firmen des CP Propellermarktes eine starke Position.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
44<br />
Der Auftragseingang für schwerölbetriebene GenSets hat sich auch im Jahr 2004 verstärkt,<br />
und wir behaupteten unsere dominierende Marktstellung. Der L27/38 sicherte<br />
sich eine starke Position, der L21/31 wird mehr und mehr geordert. Der Boom bei Neubauten<br />
stützt sich vor allem auf die Bereiche große Container- und Öltankschiffe sowie<br />
Chemikalientanker. Die Auftragsbücher unserer Lizenznehmer in Fernost sind bis<br />
Ende 2006 gefüllt. 40 % der Bestellungen bezogen sich auf GenSets der Baureihe L23/30.<br />
<strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />
Laut einer Untersuchung von „<strong>Diesel</strong> and Gas Turbine Worldwide” erholte sich der<br />
Markt für stationäre <strong>Diesel</strong>aggregate mit einer Leistung von über 3,5 MW im Vergleich<br />
zum Vorjahr trotz der kontinuierlich steigenden Ölpreise und des schwachen US-Dollars.<br />
Ein Trend hin zu Gas und die Aussicht, dass in der Zukunft weitere Gaspipelines<br />
gebaut werden, bremsen Investments in rein HFO-basierte Kraftwerke.<br />
Im Jahr 2004 betrug unser Marktanteil im Bereich über 3,5 MW 19 %, im Bereich über<br />
7,5 MW lag der Anteil bei 20 %. Der Auftragseingang war zufrieden stellend und trug<br />
zur kompletten Auslastung der Fertigungskapazitäten bei.<br />
Die Vertriebsanstrengungen konzentrierten sich auf Zentralamerika und die Karibik<br />
sowie auf die Atlantikinseln, starker Bedarf ergab sich im Mittleren Osten. Das Wirtschaftswachstum<br />
im Fernen Osten hat sich bisher nicht auf den lokalen Bedarf an<br />
neuen Kraftwerken ausgewirkt.<br />
Große Bestellungen kamen aus Honduras, zudem aus Afrika und Australien für Kraftwerke<br />
für Anlagen der Öl- und Gasförderung, für Minen sowie für Fabriken.<br />
Der befriedigende Auftragseingang aus Indien, unserem wichtigsten Markt für stationäre<br />
GenSets unter 3 MW, hält an. Märkte wie Pakistan und Afrika zeigen positive Tendenzen.<br />
Ein interessanter Nischenmarkt, in dem wir eine starke Stellung einnehmen,<br />
bildet sich in Europa heraus: Biodiesel-Kraftwerke, die mit tierischen oder pflanzlichen<br />
Ölen betrieben werden.<br />
Unsere Tochtergesellschaft S.E.M.T. Pielstick behielt mit Notstromaggregaten für Kernkraftwerke<br />
ihre gute Marktposition. Im Nahen Osten sicherte sie mehrere große Aufträge;<br />
dort sehen wir auch in Zukunft ein Betätigungsfeld.
45<br />
Produkte und Märkte<br />
Schnellläufer<br />
In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres verzeichneten wir steigende Absatzzahlen,<br />
dies schlug sich sowohl in den Marktsegmenten Schiff- als auch Lokomotivmotoren<br />
nieder.<br />
Schiffsmotoren<br />
Der Schiffsmarkt im militärischen Bereich, für die Wasserschutzpolizei und die Küstenwache<br />
ist sehr aktiv. Große Projekte laufen weltweit. Der Bedarf an großen Hochgeschwindigkeitsfähren<br />
für den Passagier- und Fahrzeugtransport steigt. Besonders<br />
hohes Interesse an solchen Fähren zeigen Betreiber, die nordamerikanische Routen<br />
bedienen.<br />
<strong>Diesel</strong>kraftwerke<br />
Der Bedarf an Kraftwerken, die mit LFO betrieben werden, ist nach wie vor gering; der<br />
Markt reagiert damit auf hohe Treibstoffpreise. Der größte Teil des Auftragseingangs<br />
für Standby- und Notstromaggregate wurde über unabhängige GenSet-Packager abgewickelt.<br />
Lokomotiven<br />
Mit Dalian Loco in China wurden mehrere Aufträge über RK215- und RK270-Motoren<br />
abgeschlossen. 22 Motoren der Baureihe RK215 sind für neue Lokomotiven der malaysischen<br />
Bahn bestimmt. Als Teil eines Lizenzabkommens mit dem Lokomotivhersteller<br />
Dalian Loco liefern wir die ersten sechs RK270-Motoren für einen neuen, leistungsstarken<br />
Lokomotivtyp für die nationale chinesische Eisenbahngesellschaft. Die<br />
weiteren Motoren werden in Lizenz von Dalian Loco gebaut. Durch dieses Lizenzabkommen<br />
bestehen zudem Exportmöglichkeiten nach Afrika und Fernost. Hinzu<br />
kommen Folgeaufträge für den Iran und für Großbritannien.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
46<br />
<strong>Turbo</strong>lader<br />
Den hervorragenden Auftragseingang des Vorjahres steigerten wir im Jahr 2004 auf<br />
das Doppelte: 1 230 Radial- und Axialturbolader. Unsere Lizenznehmer in Japan und<br />
Korea haben die TCA-Produktion aufgenommen. ENPACO haben ihre Produktpalette<br />
mit der Lizenzierung des TCA erweitert und lösen damit STW ab, die die <strong>Turbo</strong>laderproduktion<br />
Anfang 2004 aufgaben.<br />
Auch unsere Fertigungspartner PBS <strong>Turbo</strong> in Tschechien und <strong>MAN</strong> B&W <strong>Turbo</strong>charger<br />
Plant Shanghai/China profitierten vom starken Marktverlauf und steigerten ihren<br />
Umsatz deutlich.<br />
Service<br />
Im Verlauf des Geschäftsjahres 2004 wurde der Markt für Servicedienstleistungen bei<br />
Großdieseln durch den starken Euro und die hohen Energiepreise gedämpft. Zudem<br />
erlebten wir einen aggressiven Marktauftritt von Drittanbietern für Motorverschleißteile.<br />
Die Verkäufe von Ersatzteilen und Dienstleistungen für Zweitakt-Motoren blieben<br />
dabei stabil, während der Mittelschnellläufer-Bereich die Verkaufszahlen im Vergleich<br />
zum Vorjahr sogar übertraf. Der größte Beitrag kam aus dem Bereich Operation &<br />
Maintenance, der die unter Wartungsvertrag stehende Motorleistung signifikant steigerte.<br />
Höhere Verkaufszahlen wurden darüber hinaus durch Großreparaturen und<br />
neue Dienstleistungen generiert, die unseren Kunden zusätzlichen Nutzen bieten.<br />
Im Service für kleinere Mittelschnellläufer gingen die Ersatzteilverkäufe im Berichtszeitraum<br />
spürbar zurück. In Großbritannien steigerte der Servicebereich seinen<br />
Umsatz gegenüber dem Jahr 2003. Signifikante Auftragseingänge verzeichneten wir<br />
aus Tansania, Oman und Surinam.<br />
Die weltweite Präsenz des <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Service wurde im Jahr 2004 durch die<br />
Erweiterung unseres Servicestützpunktes in Florida verstärkt. Sie war durch den
47<br />
Produkte und Märkte<br />
01 02<br />
01 Megayacht mit Motoren VP185.<br />
02 Einbau eines Viertakt-Motors 12V48/60B in der Meyer Werft.<br />
03 MS Europa mit vier Motoren L40/54.<br />
04 Energieerzeugung für eine Bohrinsel.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
03<br />
04
48<br />
steigenden Bedarf an Serviceleistungen in der Karibik notwendig geworden. Die<br />
erweiterten Zweitakt-Aktivitäten des Service Centers in Houston haben sich gut im<br />
Markt etabliert.<br />
Schulungen für die neuen, elektronisch gesteuerten ME-Motoren an unserer <strong>Diesel</strong><br />
Academy werden stark nachgefragt. Wir haben deshalb in unserem Forschungszentrum<br />
in Kopenhagen einen Simulator installiert.<br />
Der <strong>Turbo</strong>lader-Service hatte sowohl im Service als auch beim Retrofit ein erfolgreiches<br />
Jahr 2004. Bestelleingang und Verkaufszahlen übertrafen die Zahlen des Vorjahres.<br />
Die weltweite Präsenz von Service für <strong>MAN</strong>-<strong>Turbo</strong>lader wurde durch den Aufbau<br />
neuer Servicestellen verstärkt, deren Dienstleistungen und Kundenzufriedenheit kontinuierlich<br />
auditiert werden.<br />
Heiztechnik<br />
Der seit längerem rückläufige Markt für Heiztechnik schrumpfte auch im Geschäftsjahr<br />
2004. Lediglich der Bereich wandmontierter Gas-Brennwertkessel meldete einen<br />
moderaten Zuwachs. Die Exportmärkte entwickelten sich uneinheitlich mit gestiegenen<br />
Exportzahlen von Brennern nach Griechenland und in die Türkei, ebenso steigenden<br />
Exporten von Gas-Brennwertkesseln nach Großbritannien sowie Italien und demgegenüber<br />
einem insgesamt fallenden Umsatz. Intercal Wärmetechnik GmbH in Lage/<br />
Lippe erlebte ebenfalls einen Rückgang beim Umsatz, sowohl im Inland als auch auf<br />
den Exportmärkten.
01<br />
03<br />
49<br />
Produkte und Märkte<br />
01 Neue <strong>Turbo</strong>ladergeneration TCA.<br />
02 Detailaufnahme eines Zylinders.<br />
03 Kurbelwelle eines Viertakt-Motors.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
02
50<br />
Teilkonzernabschluss<br />
der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />
zum 31. Dezember 2004
51 Teilkonzernabschluss<br />
Inhalt<br />
Inhalt<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />
52 … Gewinn- und Verlustrechnung<br />
53 … Bilanz<br />
54 … Kapitalflussrechnung<br />
55 … Entwicklung des Eigenkapitals<br />
Teilkonzernanhang<br />
56 … Allgemeine Grundsätze<br />
57 … Konsolidierungsmethoden<br />
59 … Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
64 … Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
66 … Erläuterungen zur Bilanz<br />
74 … Sonstige Angaben<br />
76 … Aufsichtsrat und Vorstand<br />
77 … Bestätigungsvermerk<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
52<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />
Gewinn- und Verlustrechnung<br />
für das Geschäftsjahr<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2004<br />
Mio €<br />
Anhang 2004 2003<br />
Umsatzerlöse (1) 1 421 1 312<br />
Umsatzkosten – 1 074 – 998<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 347 314<br />
Sonstige betriebliche Erträge (2) 10 17<br />
Vertriebskosten – 123 – 121<br />
Allgemeine Verwaltungskosten – 68 – 67<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen (3) – 115 – 87<br />
Ergebnis von assoziierten Unternehmen 0 2<br />
Sonstiges Beteiligungsergebnis (4) 4 0<br />
Zinsergebnis (5) – 15 – 14<br />
Ergebnis vor Steuern 40 44<br />
Ertragsteuern (6) – 16 – 36<br />
Jahresüberschuss 24 8<br />
Anteile Konzernfremder – 3 – 2<br />
Jahresüberschuss nach Anteilen Konzernfremder 21 6
53 Teilkonzernabschluss<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />
Bilanz zum 31. Dezember 2004<br />
AKTIVA<br />
Mio €<br />
Anhang 31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Immaterielle Vermögenswerte (7) 36 36<br />
Sachanlagen (8) 144 171<br />
Anteile an assoziierten Unternehmen 0 4<br />
Sonstige Beteiligungen 8 4<br />
Aktive latente Steuern (6) 18 25<br />
Sonstige langfristige Vermögenswerte 6 6<br />
Langfristige Vermögenswerte 212 246<br />
Vorräte (9) 492 424<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (10) 308 245<br />
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte (11) 33 35<br />
Flüssige Mittel (12) 14 22<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 847 726<br />
PASSIVA<br />
Mio €<br />
1 059 972<br />
Anhang 31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Gezeichnetes Kapital 100 100<br />
Kapitalrücklage 8 8<br />
Gewinnrücklagen 194 118<br />
Eigenkapital der Aktionäre der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> AG 302 226<br />
Anteile Konzernfremder 16 15<br />
Eigenkapital (13) 318 241<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten (14) 2 2<br />
Rückstellungen für Pensionen (15) 125 122<br />
Passive latente Steuern (6) 8 18<br />
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 4 4<br />
Sonstige langfristige Rückstellungen (16) 16 18<br />
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 155 164<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten (14) 39 167<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 195 168<br />
Erhaltene Anzahlungen 154 74<br />
Sonstige kurzfristige Rückstellungen (16) 133 97<br />
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten (17) 65 61<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 586 567<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
1 059 972
54<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />
Kapitalflussrechnung<br />
für das Geschäftsjahr<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2004<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Flüssige Mittel zu Beginn des Geschäftsjahres 22 35<br />
Ergebnis vor Steuern 40 44<br />
Gesetzliche Steuern – 21 – 21<br />
Abschreibungen auf Sachanlagen, immaterielle Vermögenswerte und Beteiligungen 52 42<br />
Anstieg der Pensionsrückstellungen 3 3<br />
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge 0 – 1<br />
Cash Earnings 74 67<br />
Anstieg (–) und Rückgang (+) der Vorräte – 68 – 1<br />
Anstieg (+) und Rückgang (–) der erhaltenen Anzahlungen 80 20<br />
Anstieg (–) und Rückgang (+) der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – 62 – 1<br />
Anstieg (+) und Rückgang (–) der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 8<br />
Anstieg (+) und Rückgang (–) der sonstigen Rückstellungen 35 – 5<br />
Anstieg (–) und Rückgang (+) der sonstigen Vermögenswerte 2 0<br />
Anstieg (+) und Rückgang (–) der sonstigen Verbindlichkeiten<br />
Eliminierung Ergebnis aus Abgängen von Sachanlagen,<br />
3 1<br />
immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen – 3 1<br />
Sonstige Veränderungen des Nettoumlaufvermögens 2 – 18<br />
Cashflow aus der Geschäftstätigkeit 90 72<br />
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte – 26 – 41<br />
Investitionen in Beteiligungen<br />
Erlöse aus Abgängen von Sachanlagen,<br />
– 1 – 1<br />
immateriellen Vermögenswerten und Beteiligungen 6 3<br />
Cashflow aus der Investitionstätigkeit – 21 – 39<br />
Dividendenzahlung/Ergebnisübernahme, -abführung 50 – 22<br />
Tilgung (–) und Aufnahme (+) von Finanzverbindlichkeiten – 132 – 23<br />
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit – 82 – 45<br />
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel – 13 – 12<br />
Wechselkursbedingte Veränderung der flüssigen Mittel 5 – 1<br />
Flüssige Mittel am Ende des Geschäftsjahres 14 22<br />
Zusammensetzung des Finanzsaldos am 31.12.<br />
Flüssige Mittel 14 22<br />
Finanzverbindlichkeiten – 41 – 169<br />
– 27 – 147
55 Teilkonzernabschluss<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern<br />
Entwicklung des Eigenkapitals<br />
im Geschäftsjahr<br />
1. Januar bis 31. Dezember 2004<br />
Mio €<br />
Gezeichnetes Kapital- Gewinn- Bilanz- Anteile Gesamt<br />
Kapital rücklage rücklagen gewinn Konzernfremder<br />
Stand am 31. Dez. 2002 100 8 140 0 13 261<br />
Jahresüberschuss 2003 – – – 6 2 8<br />
Entnahmen aus Gewinnrücklagen<br />
Ergebnisübernahme, -abführung,<br />
– – – 16 16 – 0<br />
Ausschüttung Fremde – – – – 22 – – 22<br />
Währungsveränderungen – – – 6 – – – 6<br />
Stand am 31. Dez. 2003 100 8 118 0 15 241<br />
Jahresüberschuss 2004 – – _ 21 3 24<br />
Einstellung in Gewinnrücklagen<br />
Ergebnisübernahme, -abführung,<br />
– – 73 – 73 – 0<br />
Ausschüttung Fremde – – – 52 – 2 50<br />
Währungsveränderungen – – 3 – – 3<br />
Stand am 31. Dez. 2004 100 8 194 0 16 318<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
56<br />
Teilkonzernanhang<br />
Allgemeine Grundsätze<br />
Die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft, Augsburg, ist ein Tochterunternehmen der<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Beteiligungs GmbH, München, und wird in den <strong>MAN</strong> Konzernabschluss<br />
einbezogen. Der vorliegende Teilkonzernabschluss ist auf freiwilliger Basis<br />
erstellt. Er entspricht den zum Bilanzstichtag geltenden International Financial Reporting<br />
Standards (IFRS). Diese beinhalten die International Accounting Standards (IAS)<br />
und die neuen International Financial Reporting Standards (IFRS) des International<br />
Accounting Standards Boards (IASB), London. Maßgeblich ist der Stand der IFRS zum<br />
31. Dezember 2004. Folgende neue oder überarbeitete IFRS werden vorzeitig zum<br />
31. Dezember 2004 angewendet: IFRS 2, IFRS 3, IFRS 5, IAS 36, IAS 38 sowie die im Rahmen<br />
des Improvement Projects geänderten IAS 1, IAS 2, IAS 8, IAS 10, IAS 16, IAS 17, IAS<br />
21, IAS 27, IAS 28, IAS 31, IAS 33 und IAS 40. Alle für das Geschäftsjahr 2004 geltenden<br />
Auslegungen des International Financial Reporting Interpretations Committee (IFRIC)<br />
sowie die früheren Interpretationen des Standing Interpretations Committee (SIC)<br />
werden ebenfalls angewendet. Bis auf IFRS 2 sind alle für die Erstellung des Abschlusses<br />
angewandten Standards durch die EU akzeptiert und übernommen worden.<br />
Die Gleichwertigkeit des IFRS-Konzernabschlusses mit den deutschen handelsrechtlichen<br />
Anforderungen an die Konzernrechnungslegung ist insoweit gewährleistet, als<br />
die im IFRS-Abschluss angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden mit<br />
folgenden Ausnahmen auch nach HGB zulässig sind:<br />
• Bilanzierung von langfristigen Fertigungsaufträgen nach Leistungsfortschritt<br />
• Aktivierung von Entwicklungskosten für neu entwickelte Produkte und Baureihen<br />
• Verzicht auf Rückstellungen für unterlassene Instandhaltungen<br />
• Abgrenzung aktiver latenter Steuern auf steuerliche Verlustvorträge<br />
• Ansatz von Finanzinstrumenten zu Marktwerten<br />
• Keine planmäßige Abschreibung des Geschäfts- oder Firmenwerts aus der<br />
Konsolidierung.<br />
Angaben und Erläuterungen, die die IFRS für den Konzernabschluss vorsehen, sind<br />
entweder in der Bilanz bzw. der Gewinn- und Verlustrechnung oder im Anhang<br />
berücksichtigt. Hierbei lassen wir uns von den Prinzipien der Klarheit, Übersichtlichkeit<br />
und Wesentlichkeit leiten.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr wurden aufgrund der neu eingeführten Bilanzgliederung<br />
nach Fristigkeiten (IAS 1) mehrere Ausweisänderungen vorgenommen. Wesentliche<br />
Neuerung ist die durchgängige Unterteilung der Vermögenswerte, Verbindlichkeiten<br />
und Rückstellungen in langfristige und in kurzfristige Posten. Die Zuordnung der<br />
Bilanzposten orientiert sich dabei zum einen an der Restlaufzeit (bis oder über ein Jahr),<br />
zum anderen am Verlauf des Geschäftszyklusses (operating cycle) eines Unternehmens.
Konsolidierungskreis<br />
57 Teilkonzernabschluss<br />
Diese Änderungen betreffen im Einzelnen:<br />
Bilanz Aktiva:<br />
• Aktive latente Steuern und bestimmte sonstige langfristige Vermögenswerte,<br />
die bisher in einer eigenen Bilanzposition bzw. im Umlaufvermögen enthalten<br />
waren, sind in den langfristigen Vermögenswerten ausgewiesen.<br />
• Der Anlagenspiegel für immaterielle Vermögenswerte, für Sachanlagen und für<br />
vermietete Erzeugnisse wird zu den Nettobuchwerten aufgestellt. Für den Stand<br />
zu Beginn des Geschäftsjahres und am Ende des Geschäftsjahres werden zusätzlich<br />
die ursprünglichen Anschaffungskosten/Herstellungskosten und die kumulierten<br />
Abschreibungen angegeben.<br />
• Erhaltene Anzahlungen werden auf der Passivseite ausgewiesen und nicht mehr<br />
von den Vorräten abgesetzt.<br />
Bilanz Passiva:<br />
• Verbindlichkeiten und Rückstellungen sind in einen langfristigen und einen<br />
kurzfristigen Teil getrennt. Bei Finanzverbindlichkeiten richtet sich die Aufteilung<br />
nach der Restlaufzeit, bei den übrigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten<br />
nach der Zugehörigkeit zum operating cycle.<br />
Gewinn- und Verlustrechnung:<br />
• Der Ausweis eines außerordentlichen Ergebnisses ist nicht mehr zulässig,<br />
derartige Ergebnisse sind in den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen<br />
betrieblichen Aufwendungen enthalten.<br />
Die Vorjahreswerte sind vergleichbar dargestellt.<br />
Konsolidierungsmethoden<br />
In den Teilkonzernabschluss werden wie im Vorjahr neben der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Aktiengesellschaft 11 Tochterunternehmen einbezogen, bei denen <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Aktiengesellschaft direkt oder indirekt über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt.<br />
Die nicht in den Teilkonzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen sind<br />
insgesamt für das Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Teilkonzerns von untergeordneter Bedeutung.<br />
Die wesentlichen verbundenen Unternehmen des <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzerns<br />
sind auf Seite 18 des Geschäftsberichts aufgeführt. Eine vollständige Aufstellung des<br />
Anteilsbesitzes des <strong>MAN</strong> Konzerns wird beim Handelsregister des Amtsgerichts<br />
München, HRB 78706, hinterlegt.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
Konsolidierungsgrundsätze<br />
Währungsumrechnung<br />
58<br />
Der Teilkonzernabschluss basiert auf den nach <strong>MAN</strong>-konzerneinheitlichen Bilanzierungs-<br />
und Bewertungsmethoden erstellten, von unabhängigen Abschlussprüfern<br />
testierten Abschlüssen der in den <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Teilkonzern einbezogenen Gesellschaften.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgt ergebniswirksam nach der Erwerbsmethode.<br />
Für Erwerbe ab 1. Januar 2004 werden gemäß IFRS 3 die Anschaffungskosten eines<br />
Unternehmens auf die identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualschulden<br />
des erworbenen Unternehmens verteilt. Das erworbene Vermögen, insbesondere<br />
immaterielle Vermögenswerte, wird hinsichtlich seiner Bilanzierung neu beurteilt<br />
und unter bestimmten Voraussetzungen zum beizulegenden Zeitwert angesetzt.<br />
Ein verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag zwischen den Anschaffungskosten und<br />
dem anteiligen Eigenkapital wird als Geschäfts- oder Firmenwert angesetzt und einmal<br />
jährlich sowie bei besonderer Veranlassung einem Impairment-Test unterzogen.<br />
Ergibt sich aus dem Impairment-Test eine Wertminderung, so wird eine außerplanmäßige<br />
Abschreibung vorgenommen.<br />
Geschäfts- oder Firmenwerte, die vor dem 1. Januar 2004 angesetzt und nach IAS 22<br />
bilanziert wurden, werden mit dem Buchwert zum 31. Dezember 2003 übernommen<br />
und einem Impairment-Test unterzogen. Die planmäßige Abschreibung wird nicht<br />
mehr vorgenommen.<br />
Bei der Entkonsolidierung wird der verbleibende Geschäfts- oder Firmenwert erfolgswirksam<br />
verrechnet.<br />
Die nach dem Stichtag der Erstkonsolidierung erwirtschafteten und nicht ausgeschütteten<br />
Rücklagen werden in den Gewinnrücklagen des Teilkonzerns bzw. in den Anteilen<br />
Konzernfremder ausgewiesen.<br />
Die Anteile konzernfremder Dritter am Eigenkapital der konsolidierten Gesellschaften<br />
werden im Teilkonzerneigenkapital gesondert von dem Eigenkapital der Aktionäre der<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft ausgewiesen.<br />
Die Zwischengewinne aus teilkonzerninternen Lieferungen von Vorräten und von<br />
Gegenständen des Anlagevermögens sowie Aufwendungen, Erträge, Forderungen und<br />
Verbindlichkeiten zwischen den einbezogenen Gesellschaften werden eliminiert.<br />
Auf ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge werden latente Steuern abgegrenzt.<br />
Im Teilkonzernabschluss sind die Abschlüsse von Gesellschaften aus Ländern außerhalb<br />
des Euroraums grundsätzlich nach der modifizierten Stichtagsmethode umgerechnet.<br />
Die Umrechnung der Posten der Bilanz erfolgt zum Kurs am Bilanzstichtag,
Immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
59 Teilkonzernabschluss<br />
die der Posten der Gewinn- und Verlustrechung zum Jahresdurchschnittskurs. Unterschiede<br />
aus der Währungsumrechnung der Bilanzposten gegenüber der Umrechnung<br />
des Vorjahres werden erfolgsneutral behandelt. Im Eigenkapital ergibt sich zum<br />
31. Dezember 2004 dadurch ein währungsbedingter Rückgang um kumuliert 3 Mio €<br />
(Vorjahr: 6 Mio €).<br />
In der Darstellung der Entwicklung von Vermögenswerten und Rückstellungen werden<br />
der Stand zu Beginn und am Ende des Geschäftsjahres sowie die Veränderung des<br />
Konsolidierungskreises zum jeweiligen Stichtagskurs umgerechnet. Die übrigen Posten<br />
werden zum Jahresdurchschnittskurs umgerechnet. Der Unterschied, der sich aus<br />
der Anwendung verschiedener Kurse ergibt, wird gesondert als Währungsanpassung<br />
gezeigt.<br />
DIE WECH<strong>SE</strong>LKUR<strong>SE</strong> DER WICHTIGSTEN WÄHRUNGEN BETRAGEN ZUM EURO:<br />
Stichtagkurs Durchschnittskurs<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
31.12.2004 31.12.2003 2004 2003<br />
US-Dollar 1,3621 1,2630 1,2424 1,1329<br />
Pfund Sterling 0,7051 0,7048 0,6795 0,6911<br />
Dänische Krone 7,4388 7,4450 7,4400 7,4303<br />
Australischer Dollar 1,7459 1,6802 1,6912 1,7471<br />
Kanadischer Dollar 1,6416 1,6234 1,6162 1,5879<br />
Japanischer Yen 139,65 135,05 133,93 131,31<br />
Singapur Dollar 2,2262 2,1450 2,0997 1,9747<br />
Tschechische Krone 30,464 32,410 31,988 31,857<br />
Koreanischer Won 1 410,05 1 506,32 1 421,52 1 351,38<br />
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden zu Anschaffungskosten<br />
angesetzt. Im Wege eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene immaterielle<br />
Vermögenswerte werden mit der Anwendung von IFRS 3 ab dem Geschäftsjahr 2004<br />
im Erwerbszeitpunkt mit ihrem beizulegenden Zeitwert bewertet. Für die Folgebewertung<br />
wird zwischen immateriellen Vermögenswerten mit bestimmbarer und unbestimmbarer<br />
Nutzungsdauer unterschieden. Immaterielle Vermögenswerte mit bestimmbarer<br />
Nutzungsdauer werden über den Zeitraum der Nutzung linear abgeschrieben,<br />
in der Regel über höchstens zehn Jahre. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmbarer<br />
Nutzungsdauer werden statt einer planmäßigen Abschreibung jährlich<br />
einem Wertminderungstest unterzogen und ggf. auf den beizulegenden Zeitwert<br />
abgeschrieben. Steigt der beizulegende Zeitwert für einen zuvor außerplanmäßig<br />
abgeschriebenen Vermögenswert, so wird die Erhöhung als Wertaufholung erfasst.
Geschäfts- oder<br />
Firmenwert<br />
Forschungs- und<br />
Entwicklungskosten<br />
Sachanlagen<br />
60<br />
Ein Geschäfts- oder Firmenwert aus der Kapitalkonsolidierung wird jährlich sowie<br />
bei besonderer Veranlassung einem Wertminderungstest unterzogen und ggf. außerplanmäßig<br />
abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung entfällt. Auf einen außerplanmäßig<br />
abgeschriebenen Geschäfts- oder Firmenwert wird keine Wertaufholung<br />
vorgenommen.<br />
Forschungs- und Entwicklungskosten werden gemäß IAS 38 als laufender Aufwand<br />
behandelt. Ausgenommen hiervon sind die angefallenen Aufwendungen für die Entwicklung<br />
neuer Produkte und Baureihen; diese werden aktiviert, wenn die technische<br />
Realisierung der Neuentwicklung und deren künftiger Markterfolg gesichert sind. Für<br />
immaterielle Vermögenswerte, die innerhalb der Entwicklungsphase nach der Erstaktivierung<br />
noch nicht zum Gebrauch verfügbar sind, erfolgt jährlich ein Wertminderungstest.<br />
Ab dem Zeitpunkt der Markteinführung werden die Entwicklungskosten<br />
abgeschrieben. Die planmäßige Abschreibung erfolgt stückzahlbezogen oder linear<br />
über die jeweilige voraussichtliche Nutzungsdauer von vier bis zehn Jahren.<br />
Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, vermindert<br />
um planmäßige und ggf. auch außerplanmäßige Abschreibungen. Die Herstellungskosten<br />
selbst erstellter Sachanlagen umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskosten<br />
und anteilige Produktionsgemeinkosten. Reparaturkosten und Zinsen auf<br />
Fremdkapital werden als laufender Aufwand erfasst.<br />
Sachanlagen werden linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben.<br />
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben.<br />
DEN PLANMÄSSIGEN ABSCHREIBUNGEN LIEGEN FOLGENDE KONZERNEINHEITLICH FESTGELEGTE<br />
NUTZUNGSDAUERN ZUGRUNDE:<br />
Gebäude 20 bis 50 Jahre<br />
Grundstückseinrichtungen 8 bis 20 Jahre<br />
Maschinen und technische Anlagen 5 bis 15 Jahre<br />
Betriebs- und Geschäftsausstattung 3 bis 10 Jahre<br />
Außerplanmäßige Abschreibungen auf Sachanlagen werden vorgenommen, wenn der<br />
beizulegende Zeitwert des betroffenen Vermögenswertes unter den Buchwert gesunken<br />
ist. Steigt der beizuliegende Zeitwert für einen zuvor außerplanmäßig abgeschriebenen<br />
Vermögenswert, so findet eine Wertaufholung statt.
Leasing<br />
Beteiligungen<br />
Vorräte<br />
Langfristige<br />
Fertigungsaufträge<br />
Forderungen, sonstige<br />
Vermögenswerte<br />
61 Teilkonzernabschluss<br />
Auf der Basis von Leasing-Verträgen genutzte Sachanlagen sind überwiegend als<br />
„operating lease“ bilanziert. Wenn in Einzelfällen die Voraussetzungen eines „finance<br />
lease“ erfüllt sind, werden sie gemäß IAS 17 als Sachanlagen aktiviert und abgeschrieben.<br />
Das innerhalb des <strong>MAN</strong> Konzerns von <strong>MAN</strong> Financial Services (MFI) geleaste<br />
Sachanlagevermögen ist bei MFI bilanziert.<br />
Beteiligungen werden zu Anschaffungskosten oder zum niedrigeren beizulegenden<br />
Zeitwert angesetzt.<br />
Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten oder zum niedrigeren<br />
beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Die Herstellungskosten<br />
umfassen die direkt zurechenbaren Produktionskosten und anteilig zurechenbare<br />
fixe und variable Produktionsgemeinkosten. Die Gemeinkostenanteile sind überwiegend<br />
auf Basis der Normalbeschäftigung, ansonsten auf Basis der Ist-Beschäftigung<br />
ermittelt. Vertriebskosten, Kosten der allgemeinen Verwaltung sowie Fremdkapitalzinsen<br />
werden nicht aktiviert.<br />
Rohstoffe und Handelswaren werden grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten<br />
bewertet. Für Bestandsrisiken, die sich aus erhöhter Lagerdauer oder geminderter<br />
Verwertbarkeit ergeben, sowie zur verlustfreien Bewertung von schwebenden<br />
Geschäften werden ausreichende Wertberichtigungen auf Vorräte vorgenommen.<br />
Langfristige Fertigungsaufträge werden nach der Methode der Umsatzrealisierung<br />
nach Leistungsfortschritt („percentage of completion method“) erfasst. Sie werden auf<br />
der Grundlage der vereinbarten Auftragserlöse und der für den erreichten Grad der<br />
Fertigstellung angefallenen Kosten in den Umsatzerlösen und, nach Abzug erhaltener<br />
Kundenanzahlungen, in den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgewiesen.<br />
Der Leistungsfortschritt wird aus dem Anteil der bis zum Bilanzstichtag angefallenen<br />
Auftragskosten an den insgesamt erwarteten Auftragskosten oder anhand vertraglich<br />
vereinbarter Meilensteine ermittelt.<br />
Die Forderungen und die sonstigen Vermögenswerte sind zu fortgeführten Anschaffungskosten<br />
bewertet. Auf Forderungen, die mit erkennbaren Risiken verbunden sind,<br />
werden angemessene Wertberichtigungen vorgenommen. Das allgemeine Kreditrisiko<br />
wird durch Wertberichtigungen berücksichtigt, die grundsätzlich auf Erfahrungswerten<br />
der Vergangenheit beruhen. Wertaufholungen werden vorgenommen, wenn die<br />
Gründe für eine in früheren Jahren erfolgte außerplanmäßige Abschreibung nicht<br />
mehr bestehen.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
Rückstellungen,<br />
Verbindlichkeiten<br />
Steuerabgrenzung<br />
Derivative Finanzinstrumente<br />
und<br />
Sicherungsgeschäfte<br />
62<br />
Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren<br />
(„projected unit credit method“) unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklung<br />
von Gehältern und Renten bewertet.<br />
Die sonstigen Rückstellungen werden für Gewährleistungsverpflichtungen, ausstehende<br />
Kosten abgerechneter Aufträge, drohende Verluste aus schwebenden Geschäften,<br />
Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern und für alle anderen erkennbaren<br />
Risiken und ungewissen Verpflichtungen in Höhe ihres wahrscheinlichen Wertes<br />
gebildet. Rückstellungen, die einen Zinsanteil enthalten, werden abgezinst.<br />
Verbindlichkeiten sind grundsätzlich zum Rückzahlungsbetrag bilanziert.<br />
Steuerabgrenzungen werden für temporäre Differenzen zwischen den steuerlichen<br />
und den bilanziellen Wertansätzen und für ergebniswirksame Konsolidierungsvorgänge<br />
vorgenommen. Die aktivischen Steuerabgrenzungen werden nur insoweit angesetzt,<br />
als die damit verbundenen Steuerminderungen wahrscheinlich eintreten. Die<br />
aktivischen Steuerabgrenzungen umfassen auch Verlustvorträge, wenn in der Zukunft<br />
ein steuerpflichtiges Einkommen zu erwarten ist, welches zur Realisierung der aktiven<br />
latenten Steuern ausreicht. Der Steuersatz beträgt für Inlandsgesellschaften unverändert<br />
zum Vorjahr 39,4 %.<br />
Die für die <strong>MAN</strong> Gruppe wichtigsten derivativen Finanzinstrumente sind Devisentermingeschäfte<br />
und Zinsswaps. Die Gesellschaften der <strong>MAN</strong> Gruppe sichern ihre Zinsund<br />
Währungsrisiken zu marktgerechten Konditionen grundsätzlich über das zentrale<br />
Konzern-Treasury der <strong>MAN</strong> AG. Für die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe handelt es sich hier<br />
ausschließlich um Devisentermingeschäfte.<br />
Derivative Finanzinstrumente werden zum Marktwert bewertet. Zum Geschäftsjahresende<br />
belief sich der Marktwert der Devisenverkäufe auf 19 Mio € (Vorjahr:<br />
20 Mio €) und der Devisenkäufe auf – 3 Mio € (Vorjahr: – 2 Mio €).<br />
Bei derivativen Finanzinstrumenten, die in einem Sicherungszusammenhang stehen,<br />
bestimmt sich die Bilanzierung von Veränderungen des Marktwerts nach der Art des<br />
Sicherungsgeschäfts.<br />
Dient ein Devisentermingeschäft der Sicherung eines bestehenden Grundgeschäfts,<br />
insbesondere eines laufenden Auftrags oder einer Kundenforderung, liegt ein Fair<br />
Value Hedge (Wertsicherungsgeschäft) vor. In diesem Fall führt eine Veränderung des
Erträge und<br />
Aufwendungen<br />
Schätzungen<br />
63 Teilkonzernabschluss<br />
Marktwerts des Devisentermingeschäftes zu einer gegenläufigen Veränderung des<br />
Marktwerts des Grundgeschäfts. In der Bilanz werden die Marktwertveränderungen in<br />
der jeweiligen Bilanzposition des Grundgeschäfts gebucht, insbesondere in Forderungen<br />
aus Lieferungen und Leistungen, in Vorräten und in Verbindlichkeiten aus Lieferungen<br />
und Leistungen. In der Gewinn- und Verlustrechnung sind die Marktwertveränderungen<br />
aus dem Sicherungsgeschäft und dem Grundgeschäft im Saldo<br />
ergebnisneutral, die Einzelposten werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
gegeneinander verrechnet.<br />
Ein Cashflow Hedge (Zahlungssicherungsgeschäft) liegt insbesondere bei Kurssicherungen<br />
für künftige Umsätze aus dem Seriengeschäft und für Kundenprojekte mit<br />
hoher Abschlusswahrscheinlichkeit sowie bei Zinssicherungen für die Refinanzierung<br />
von Kundenfinanzierungen vor. In diesem Fall wird die Veränderung des Marktwerts<br />
des Sicherungsgeschäfts nach Abzug latenter Steuern im Eigenkapital als nicht realisierte<br />
Gewinne/Verluste erfasst.<br />
Derivative Finanzinstrumente, bei denen die strengen Anforderungen des IAS 39 an<br />
einen Sicherungszusammenhang nicht erfüllt sind, gelten als Handelsbestände. Für<br />
diese werden die Veränderungen des Marktwerts sofort voll ergebniswirksam gebucht.<br />
Umsatzerlöse werden zu dem Zeitpunkt gebucht, zu dem die Erzeugnisse oder Waren<br />
geliefert bzw. die Leistungen erbracht worden sind, abzüglich Skonti, Kundenboni und<br />
Rabatte. Bei langfristigen Fertigungsaufträgen werden Umsätze nach dem Leistungsfortschritt<br />
(„percentage of completion method“) erfasst.<br />
Betriebliche Aufwendungen werden mit Inanspruchnahme der Leistung, Aufwendungen<br />
für Werbung und Absatzförderung sowie sonstige absatzbezogene Aufwendungen<br />
im Zeitpunkt ihres Anfalls als Aufwand erfasst. Rückstellungen für Gewährleistung bilden<br />
wir im Zeitpunkt des Verkaufs der Produkte. Zinsen und sonstige Fremdkapitalkosten<br />
werden als Aufwand der Periode gebucht.<br />
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfordert bei einigen Positionen, dass für die<br />
Bewertung in der Bilanz, für die Angabe von Eventualverbindlichkeiten und für den Ausweis<br />
von Erträgen und Aufwendungen Annahmen getroffen oder Schätzungen vorgenommen<br />
werden. Die tatsächlichen Werte können von diesen Schätzungen abweichen.<br />
Verändert sich die ursprüngliche Schätzungsgrundlage, so wird die Bilanzierung von<br />
Schätzungen erfolgswirksam geändert.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
(1)<br />
Umsatz nach Regionen<br />
(2)<br />
Sonstige betriebliche<br />
Erträge<br />
(3)<br />
Sonstige betriebliche<br />
Aufwendungen<br />
(4)<br />
Sonstiges<br />
Beteiligungsergebnis<br />
(5)<br />
Zinsergebnis<br />
64<br />
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Deutschland 267 201<br />
Übrige EU-Länder 326 284<br />
Sonstige europäische Länder 97 113<br />
Asien 525 510<br />
Amerika 157 171<br />
Afrika 31 19<br />
Australien und Ozeanien 18 14<br />
1 421 1 312<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten unter anderem Erträge aus Wechselkursveränderungen,<br />
Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens,<br />
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und von Wertberichtigungen<br />
und Erträge aus sonstigen Lieferungen und Leistungen.<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten die nicht den Funktionskosten<br />
zugeordneten Aufwendungen. Dazu gehören unter anderem der Teil der Aufwendungen<br />
für Forschung und Entwicklung, die weder auftragsbezogene Herstellungskosten<br />
noch aktivierte Entwicklungskosten sind sowie Aufwendungen aus Zuführungen zu<br />
Rückstellungen, Wertberichtigungen auf das Umlaufvermögen und Verluste aus Anlagenabgängen.<br />
Die Summe der Forschungs- und Entwicklungsausgaben, die als Aufwand<br />
erfasst wurden, belief sich auf 104 Mio € (Vorjahr: 103 Mio €).<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 3 –<br />
Ergebnis aus Beteiligungsverkäufen 1 –<br />
Mio €<br />
4 –<br />
2004 2003<br />
Zinsen und ähnliche Erträge 1 0<br />
Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 9 – 7<br />
Zinsanteil in der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen – 7 – 7<br />
– 15 – 14
(6)<br />
Ertragsteuern<br />
65 Teilkonzernabschluss<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Laufende Steuern – 21 – 22<br />
Latente Steuern 5 – 14<br />
– 16 – 36<br />
Die Steuerquote – Ertragsteuern in Relation zum Ergebnis vor Steuern – beträgt 40 %<br />
(Vorjahr: 82 %). Auf Basis der inländischen Körperschaftssteuer ist ein Steuersatz von<br />
26,4 % zu erwarten. Der Unterschied zwischen dem erwarteten Steuersatz und der<br />
tatsächlichen Steuerquote beruht insbesondere auf der Gewerbeertragsteuer für<br />
Inlandsgesellschaften, auf Wirkungen steuerlicher Verlustvorträge, auf Unterschieden<br />
zu ausländischen Steuersätzen, auf einer fehlenden Steuerentlastung der Abschreibung<br />
auf den Goodwill, auf steuerfreien Erträgen sowie auf aperiodischen Steuern<br />
(im Geschäftsjahr 2004 sind keine aperiodischen Steuern angefallen, im Vorjahr<br />
wirkte eine Steuergutschrift aus Vorjahren in Höhe von 1 Mio €).<br />
Unbegrenzt vortragsfähige Verlustvorträge bei ausländischen Tochtergesellschaften<br />
wurden wegen mangelnder Verwertbarkeit nicht angesetzt. Bei Gesellschaften, die zur<br />
<strong>MAN</strong>-Organschaft gehören, bestehen keine steuerlichen Verlustvorträge.<br />
DIE LATENTEN STEUERN SIND DEN FOLGENDEN BILANZPOSITIONEN ZUZUORDNEN:<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004<br />
Aktive latente Steuern<br />
31.Dez.2003<br />
Pensionsrückstellungen 10 9<br />
Vorräte und Forderungen 1 4<br />
Sonstige Rückstellungen 6 7<br />
Verlustvorträge 1 3<br />
Sonstige 0 2<br />
Passive latente Steuern<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
18 25<br />
Langfristige Vermögenswerte 7 10<br />
Vorräte und Forderungen 0 7<br />
Steuerliche Sonderposten in Einzelabschlüssen 1 1<br />
8 18
(7)<br />
Immaterielle<br />
Vermögenswerte<br />
66<br />
Erläuterungen zur Bilanz<br />
Mio €<br />
Lizenzen, Soft- Aktivierte Geschäfts- Immaterielle<br />
ware, ähnliche Entwicklungs- oder Vermögens-<br />
Rechte und kosten Firmenwerte werte<br />
Werte<br />
Bruttobuchwerte am 31.12. 2002 13 15 23 51<br />
Kumulierte Abschreibungen 11 1 6 18<br />
Stand 31.12.2002 2 14 17 33<br />
Zugänge 2 8 0 10<br />
Abschreibungen – 2 – 2 – 3 – 7<br />
Stand 31.12.2003 2 20 14 36<br />
Bruttobuchwert am 31.12.2003 12 23 23 58<br />
Kumulierte Abschreibungen 10 3 9 22<br />
Stand 31.12.2003 2 20 14 36<br />
Zugänge 3 3 0 6<br />
Abschreibungen – 2 – 4 0 – 6<br />
Stand 31.12.2004 3 19 14 36<br />
Bruttobuchwert am 31.12.2004 14 26 14 54<br />
Kumulierte Abschreibungen 11 7 18<br />
Die planmäßigen Abschreibungen auf Lizenzen, Software, ähnliche Rechte und Werte<br />
sowie auf Entwicklungskosten sind in den Funktionskosten enthalten, insbesondere in<br />
den Umsatzkosten. Außerplanmäßige Abschreibungen werden in den sonstigen<br />
betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen.
(8)<br />
Sachanlagen<br />
67 Teilkonzernabschluss<br />
Mio €<br />
Die planmäßigen Abschreibungen auf Sachanlagen sind in den Funktionskosten enthalten,<br />
insbesondere in den Umsatzkosten. Außerplanmäßige Abschreibungen werden<br />
in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Sie betrugen 13 Mio €<br />
(Vorjahr: 0 Mio €).<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
Grundstücke Technische Andere Anla- Geleistete Sachanlagen<br />
und Gebäude Anlagen und gen, Betriebs- Anzahlungen<br />
Maschinen und Geschäfts- und Anlagen<br />
ausstattung im Bau<br />
Bruttobuchwerte am 31.12.2002 149 267 216 15 647<br />
Kumulierte Abschreibungen 76 218 174 468<br />
Stand 31.12.2002 73 49 42 15 179<br />
Zugänge 1 16 6 8 31<br />
Umbuchungen 2 13 4 – 19 0<br />
Abschreibungen – 5 – 13 – 17 0 – 35<br />
Währungsanpassung – 1 – 1 – 1 – 1 – 4<br />
Stand 31.12.2003 70 64 34 3 171<br />
Bruttobuchwert am 31.12.2003 149 283 206 3 641<br />
Kumulierte Abschreibungen 79 219 172 470<br />
Stand 31.12.2003 70 64 34 3 171<br />
Zugänge 0 8 5 7 20<br />
Umbuchungen 0 1 6 – 7 0<br />
Abgänge – 1 0 0 0 – 1<br />
Abschreibungen – 7 – 24 – 15 0 – 46<br />
Stand 31.12.2004 62 49 30 3 144<br />
Bruttobuchwert am 31.12.2004 147 281 214 3 645<br />
Kumulierte Abschreibungen 85 232 184 501
(9)<br />
Vorräte<br />
(10)<br />
Forderungen aus<br />
Lieferungen und<br />
Leistungen<br />
68<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 147 146<br />
Unfertige und fertige Erzeugnisse 296 242<br />
Waren 31 27<br />
Geleistete Anzahlungen 18 9<br />
492 424<br />
Der Buchwert der zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten angesetzten<br />
Vorräte beträgt 288 Mio € (Vorjahr: 250 Mio €). Der Betrag der im Geschäftsjahr<br />
ergebniswirksam erfassten Wertminderungen auf Vorräte beläuft sich auf<br />
– 5 Mio € (Vorjahr: – 3 Mio €).<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Forderungen an andere Unternehmen des <strong>MAN</strong> Konzerns und<br />
an Beteiligungen 4 4<br />
Forderungen an Kunden 304 241<br />
308 245<br />
DIE NACH DER „PERCENTAGE OF COMPLETION METHOD“ BILANZIERTEN KÜNFTIGEN FORDERUNGEN<br />
AUS LANGFRISTIGEN FERTIGUNGSAUFTRÄGEN ERMITTELN SICH WIE FOLGT:<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Herstellungskosten einschließlich Auftragsergebnis der<br />
langfristigen Fertigungsaufträge 0 81<br />
Davon gemäß "milestone" Methode als unfertige Erzeugnisse aktiviert 0 –<br />
Davon mit Kunden abgerechnete Leistungen<br />
Künftige Forderungen aus langfristigen Fertigungsaufträgen vor<br />
0 – 81<br />
erhaltenen Anzahlungen 0 0<br />
Dafür erhaltene Anzahlungen 0 0<br />
0 0
(11)<br />
Sonstige kurzfristige<br />
Vermögenswerte<br />
(12)<br />
Flüssige Mittel<br />
(13)<br />
Eigenkapital<br />
69 Teilkonzernabschluss<br />
Im Geschäftsjahr wurde kein Umsatz aus langfristigen Fertigungsaufträgen<br />
getätigt (Vorjahr: 32 Mio €). Die gegenüber den Kunden fakturierten Aufträge<br />
und Teilaufträge werden in den Forderungen an Kunden ausgewiesen.<br />
Von den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben – wie im Vorjahr –<br />
2 Mio € eine Restlaufzeit von mehr als einem Jahr.<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Derivative Finanzinstrumente 21 21<br />
Abgrenzung periodenfremder Zahlungen 1 2<br />
Übrige kurzfristige Vermögenswerte 11 12<br />
33 35<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, Kassenbestand 11 22<br />
Forderungen aus Finanzverkehr in der <strong>MAN</strong> Gruppe 3 0<br />
14 22<br />
Die Forderungen aus Finanzverkehr resultieren aus der zentralen Finanzierung der<br />
Konzerngesellschaften durch <strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft.<br />
Das gezeichnete Kapital der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft beträgt 100 000 000 €.<br />
Es ist eingeteilt in 100 000 000 Stückaktien, die zu 94,9 % von der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Beteiligungs GmbH, München, und zu 5,1 % von der <strong>MAN</strong> Aktiengesellschaft, München,<br />
gehalten werden. Die Kapitalrücklage stammt ausschließlich aus Agiobeträgen.<br />
Die Gewinnrücklagen enthalten neben der Gewinnrücklage der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong><br />
Aktiengesellschaft den Konzernanteil an den von den Tochtergesellschaften nach dem<br />
Stichtag ihrer Erstkonsolidierung erwirtschafteten Rücklagen sowie den Eigenkapitalanteil<br />
der übrigen Konsolidierungsvorgänge.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
(14)<br />
Finanzverbindlichkeiten<br />
(15)<br />
Rückstellungen für<br />
Pensionen<br />
70<br />
Die Anteile anderer Gesellschafter am Eigenkapital konsolidierter Tochtergesellschaften<br />
betreffen die S.E.M.T. Pielstick S. A., Villepinte/ Frankreich und die PBS <strong>Turbo</strong> s.r.o,<br />
Velká Bíte˘s/Tschechien. Die Anteile an der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Inc., New York/USA, werden<br />
von <strong>MAN</strong> Capital Corporation Inc., New York/USA, gehalten.<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2 2<br />
Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr innerhalb der <strong>MAN</strong> Gruppe 39 167<br />
Ausweis in der Bilanz<br />
Mio €<br />
41 169<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Langfristige Finanzverbindlichkeiten mit Restlaufzeit über ein Jahr 2 2<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten mit Restlaufzeit bis ein Jahr 39 167<br />
41 169<br />
Die Verbindlichkeiten aus Finanzverkehr in der <strong>MAN</strong> Gruppe enthalten auch die Verbindlichkeiten<br />
aus Gewinnabführungsverträgen und aus Steuerumlagen.<br />
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten enthalten auch auftragsgebundene<br />
Refinanzierungen, die – wie bereits im Vorjahr – nicht durch Forderungsabtretungen<br />
besichert sind. Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 2 Mio €<br />
(Vorjahr: 2 Mio €) durch Grundpfandrechte besichert.<br />
Die betriebliche Altersversorgung im <strong>MAN</strong> Konzern beruht im Wesentlichen auf direkten<br />
leistungsorientierten Versorgungszusagen. Für die Bemessung der Pensionen sind<br />
in der Regel die Dauer der Zugehörigkeit zum Unternehmen und die versorgungsrelevanten<br />
Bezüge maßgeblich. Die Finanzierung dieser Versorgungszusagen erfolgt<br />
durch Bildung von Pensionsrückstellungen, bei einigen ausländischen Tochtergesellschaften<br />
auch durch Leistungen an Pensionsfonds.<br />
Die Pensionsrückstellungen sind nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („projected<br />
unit credit method“) unter Berücksichtigung der künftigen Entwicklungen versicherungsmathematisch<br />
bewertet. Für die inländischen Gesellschaften sind folgende<br />
Annahmen der zu erwartenden Gehalts- und Rentensteigerungen zugrunde gelegt:
71 Teilkonzernabschluss<br />
Im Ausland sind die Annahmen entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten<br />
modifiziert.<br />
Der Aufwand für Altersversorgung betrug im Geschäftsjahr 12 Mio € (Vorjahr 6 Mio €).<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Zinssatz 5,0% 5,5%<br />
Rententrend 1,5% 1,5%<br />
Gehaltstrend 2,5% 2,5%<br />
IM VERLAUF DES GESCHÄFTSJAHRES HABEN SICH DIE PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN WIE FOLGT ENTWICKELT:<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Stand am 1. Januar<br />
Aufwand für die im Geschäftsjahr hinzuerworbenen<br />
122 120<br />
Versorgungsansprüche 2 2<br />
Zinsaufwand für die bereits erworbenenen Ansprüche 7 7<br />
Versorgungsleistungen<br />
Auswirkungen aus Veränderungen Konsolidierungskreis,<br />
– 7 – 7<br />
Währung und Sonstiges 1 –<br />
Stand am 31. Dezember 125 122<br />
DIE BILANZIERTEN PENSIONSRÜCKSTELLUNGEN LEITEN SICH WIE FOLGT AUS DEM WERT DER<br />
VERPFLICHTUNGEN AB:<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Anwartschaftsbarwert der rückstellungsfinanzierten<br />
Versorgungsansprüche<br />
Anwartschaftsbarwert der fondsfinanzierten<br />
132 124<br />
Versorgungsansprüche<br />
Anwartschaftsbarwert der Versorgungszusagen<br />
75 70<br />
(Defined Benefit Obligation) 207 194<br />
Fondsvermögen zu Marktwerten 57 52<br />
Nettoverpflichtung<br />
Anpassungsbetrag aufgrund versicherungsmathematischer<br />
150 142<br />
Gewinne (+) und Verluste (–) – 25 – 20<br />
Bilanzwert zum 31. Dezember 125 122
(16)<br />
Sonstige<br />
Rückstellungen<br />
72<br />
Der Anwartschaftsbarwert der Versorgungsansprüche zeigt die nach den Verhältnissen<br />
am Bilanzstichtag bewerteten Versorgungsansprüche der Mitarbeiter.<br />
Die Pensionsfonds sind zu Marktwerten unter Berücksichtigung der künftig erwarteten<br />
Erträge bewertet.<br />
Der Bilanzwert der Rückstellung ist dagegen nach IAS 19 auf der Grundlage langfristiger<br />
versicherungsmathematischer Annahmen gebildet, die stichtagsbezogene<br />
Schwankungen innerhalb der von IAS 19 bestimmten Grenzen (+/– 10 % des Anwartschaftsbarwerts)<br />
unberücksichtigt lassen. Dadurch resultiert zum 31. Dezember 2004<br />
ein versicherungsmathematischer Verlust in Höhe von – 25 Mio € (Vorjahr: – 20 Mio €),<br />
der maßgeblich auf der Verringerung des Zinssatzes von 6,0% am 31. Dezember 2002<br />
über 5,5 % zum 31. Dezember 2003 auf 5,0 % zum 31. Dezember 2004 beruht.<br />
Ähnliche Verpflichtungen bestehen insbesondere bei ausländischen Konzerngesellschaften.<br />
Sie werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Berücksichtigung<br />
des künftigen Kostentrends bewertet.<br />
Mio €<br />
Stand Inanspruch- Zuführungen Auflösungen Stand<br />
31.Dez.2003 nahme 31.Dez.2004<br />
Gewährleistungen 61 – 40 60 – 7 74<br />
Ausstehende Kosten<br />
Übrige geschäftsbezogene<br />
21 – 17 21 – 1 24<br />
Verpflichtungen<br />
Verpflichtungen gegenüber<br />
15 – 5 20 – 5 25<br />
Mitarbeitern 9 – 3 5 0 11<br />
Übrige sonstige Rückstellungen 9 – 5 12 – 1 15<br />
115 – 70 118 – 14 149<br />
AUSWEIS IN DER BILANZ<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Langfristige Rückstellungen 16 18<br />
Kurzfristige Rückstellungen 133 97
(17)<br />
Sonstige<br />
Verbindlichkeiten<br />
73 Teilkonzernabschluss<br />
Die Rückstellung für Gewährleistung besteht für gesetzliche und vertragliche Garantieverpflichtungen<br />
sowie Kulanz gegenüber Kunden. Die Rückstellung für ausstehende<br />
Kosten betrifft noch zu erbringende Leistungen für abgerechnete Kundenaufträge und<br />
Auftragsteile sowie für Verpflichtungen aus Wartungs- und Serviceverträgen. Die übrigen<br />
geschäftsbezogenen Verpflichtungen bestehen unter anderem für Verlustvorsorgen.<br />
Die Verpflichtungen gegenüber Mitarbeitern bestehen für Jubiläen, Abfindungen,<br />
Sozialpläne, Vorruhestand und Altersteilzeit.<br />
Die übrigen sonstigen Rückstellungen betreffen eine Vielzahl von Einzelrisiken.<br />
Mio €<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Verbindlichkeiten aus dem Personalbereich 52 47<br />
Währungs- und Zinssicherungen 4 3<br />
Verbindlichkeiten aus übrigen Steuern 4 2<br />
Übrige sonstige Verbindlichkeiten 5 9<br />
INSGESAMT WERDEN DIE VERBINDLICHKEITEN WIE FOLGT IN DER BILANZ AUSGEWIE<strong>SE</strong>N:<br />
Mio €<br />
65 61<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Langfristige Verbindlichkeiten 6 6<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten 453 470
Sonstige Angaben<br />
zur Gewinn- und<br />
Verlustrechung<br />
Eventualverbindlichkeiten<br />
74<br />
Sonstige Angaben<br />
IN DEN UMSATZKOSTEN SIND FOLGENDE MATERIALAUFWENDUNGEN ENTHALTEN:<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und<br />
für bezogene Waren 613 572<br />
Aufwendungen für bezogene Leistungen 93 53<br />
Summe Materialaufwand 706 625<br />
DER PERSONALAUFWAND TEILT SICH WIE FOLGT AUF:<br />
Mio €<br />
2004 2003<br />
Löhne und Gehälter 323 317<br />
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung 56 51<br />
Summe Personalaufwand 379 368<br />
Die Aufwendungen für Altersversorgung enthalten nicht den Zinsanteil in der Zuführung<br />
zu den Pensionsrückstellungen in Höhe von 7 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €)<br />
Im Jahresdurchschnitt waren im Teilkonzern 6 670 Mitarbeiter (Vorjahr: 6 748 Mitarbeiter)<br />
beschäftigt.<br />
Mio €<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Wechselobligo – 1<br />
Verpflichtungen aus Bürgschaften 4 0<br />
Mithaftung für fremde Verbindlichkeiten – 4<br />
4 5
Sonstige finanzielle<br />
Verpflichtungen<br />
Kapitalflussrechnung<br />
75 Teilkonzernabschluss<br />
Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen.<br />
Die künftigen Miet-, Pacht- und Leasingzahlungen aus operating lease-Verträgen<br />
haben bis zum Ablauf der Mindestlaufzeit der Verträge folgende Fälligkeiten:<br />
Mio €<br />
Investitionsleasing<br />
Künftige Miet-, Pacht- und Leasingzahlungen an verbundene Unternehmen fallen in<br />
Höhe von 2 Mio € an (Vorjahr: 0 Mio €).<br />
Die Kapitalflussrechnung ist in Übereinstimmung mit den Bestimmungen von IAS 7<br />
erstellt. In der Kapitalflussrechnung sind die Zahlungsströme in die drei Bereiche<br />
Cashflow aus Geschäftstätigkeit, Cashflow aus Investitionstätigkeit und Cashflow aus<br />
Finanzierungstätigkeit aufgeteilt. Die auf Änderungen der Wechselkurse beruhende<br />
Veränderung der flüssigen Mittel ist gesondert ausgewiesen. Die Ermittlung des Cashflows<br />
aus der Geschäftstätigkeit erfolgt nach der indirekten Methode.<br />
Der Finanzmittelfonds beinhaltet nur die in der Bilanz ausgewiesenen flüssigen<br />
Mittel. In der <strong>MAN</strong> Gruppe beruht die Steuerung der Finanzlage dagegen auf dem<br />
Finanzsaldo, zu dem neben den flüssigen Mitteln auch die Finanzschulden gehören.<br />
Der Finanzsaldo ist in der Kapitalflussrechnung zusätzlich angegeben.<br />
Im Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind die nicht zahlungswirksamen operativen<br />
Aufwendungen und Erträge sowie das Ergebnis aus Abgängen von immateriellen Vermögenswerten,<br />
Sachanlagen und Beteiligungen eliminiert. Gesondert ausgewiesen<br />
werden die Cash Earnings. Diese zeigen die aus dem Jahresergebnis resultierende<br />
Mittelveränderung. Die Zinseinnahmen in Höhe von 1 Mio € (Vorjahr: 0 Mio €), die<br />
Zinsausgaben in Höhe von 9 Mio € (Vorjahr: 7 Mio €) und die gezahlten Ertragsteuern<br />
in Höhe von 22 Mio € (Vorjahr: 28 Mio €) sind der Geschäftstätigkeit zugeordnet.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004<br />
31.Dez.2004 31.Dez.2003<br />
Fällig innerhalb eines Jahres 1 1<br />
Fällig zwischen einem und fünf Jahren 1 1<br />
Verpflichtungen aus Miete und Pacht<br />
2 2<br />
Fällig innerhalb eines Jahres 14 10<br />
Fällig zwischen einem und fünf Jahren 31 30<br />
Fällig nach mehr als fünf Jahren 21 26<br />
66 66
Gesamtbezüge des<br />
Aufsichtsrats und des<br />
Vorstands<br />
76<br />
Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit enthält die finanzwirksamen Investitionen<br />
in Sachanlagen, in immaterielle Vermögenswerte und in Beteiligungen.<br />
Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit beinhaltet die gezahlten Dividenden bzw.<br />
die Ergebnisübernahme, -abführung sowie die Aufnahmen und Tilgungen von Finanzschulden.<br />
Die flüssigen Mittel enthalten Guthaben bei Kreditinstituten, Schecks, den<br />
Kassenbestand und die Forderungen aus dem <strong>MAN</strong>-konzerninternen Finanzverkehr.<br />
Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats betrugen 65 T-€ (Vorjahr: 83 T-€)<br />
und die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstands 741 T-€ (Vorjahr: 969 T-€), davon<br />
707 T-€ (Vorjahr: 695 T-€) fixe Bezüge und 34 T-€ (Vorjahr: 274 T-€) ergebnisabhängige<br />
variable Bezüge.<br />
Die <strong>MAN</strong> Gruppe hat in den Jahren 2000, 2001, 2003 und 2004 jeweils zum 1. Juli<br />
Unternehmenswert-Steigerungspläne umgesetzt. Vorstände und Geschäftsführungen<br />
von <strong>MAN</strong>-Unternehmen erhalten eine bestimmte Anzahl von Wertsteigerungsrechten,<br />
die nach einer Sperrfrist von zwei Jahren innerhalb der folgenden fünf Jahre in Abhängigkeit<br />
von der Kursentwicklung der <strong>MAN</strong>-Stammaktie in steuerpflichtiges Entgelt<br />
umgewandelt werden können. Im Geschäftsjahr 2004 wurden hierfür Rückstellungen<br />
über 406 T-€ (Vorjahr: 76 T-€) gebildet, Auszahlungen aus der Ausübung von Wertsteigerungsrechten<br />
sind – wie im Vorjahr – nicht erfolgt.<br />
Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen beliefen sich<br />
auf 388 T-€ (Vorjahr: 430 T-€). Für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern<br />
des Vorstands und ihrer Hinterbliebenen sind insgesamt 2 826 T-€ zurückgestellt<br />
(Vorjahr: 2 936 T-€).<br />
Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des Vorstandes sind auf den Seiten 4, 5 und 7 des<br />
Geschäftsberichtes angegeben.<br />
Augsburg, 24. Februar 2005<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft<br />
Der Vorstand
77 Teilkonzernabschluss<br />
Uneingeschränkter Bestätigungsvermerk bei einem nach<br />
den IFRS freiwillig aufgestellten Teilkonzernabschluss<br />
An die <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft, Augsburg:<br />
Wir haben den von der <strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Aktiengesellschaft, Augsburg, freiwillig aufgestellten<br />
Teilkonzernabschluss, bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Bilanz,<br />
Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalveränderungsrechnung und Anhang, für das<br />
Geschäftsjahr vom 1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2004 geprüft. Aufstellung<br />
und Inhalt des Teilkonzernabschlusses liegen in der Verantwortung des Vorstands<br />
der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />
Prüfung zu beurteilen, ob der Teilkonzernabschluss den International Financial<br />
Reporting Standards (IFRS) entspricht.<br />
Wir haben unsere Teilkonzernabschlussprüfung nach den deutschen Prüfungsvorschriften<br />
und unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen.<br />
Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass mit hinreichender<br />
Sicherheit beurteilt werden kann, ob der Teilkonzernabschluss frei von wesentlichen<br />
Fehlaussagen ist. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse<br />
über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des<br />
Teilkonzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen<br />
der Prüfung werden die Nachweise für die Wertansätze und Angaben im Teilkonzernabschluss<br />
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung beinhaltet die Beurteilung<br />
der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />
des Vorstands sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Teilkonzernabschlusses.<br />
Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage<br />
für unsere Beurteilung bildet.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Teilkonzernabschluss in Übereinstimmung<br />
mit den IFRS ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage des Teilkonzerns sowie der Zahlungsströme des Geschäftsjahres.<br />
Unsere Prüfung, die sich auch auf den vom Vorstand für das Geschäftsjahr vom<br />
1. Januar 2004 bis zum 31. Dezember 2004 aufgestellten Teilkonzernlagebericht<br />
erstreckt hat, hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Überzeugung gibt<br />
der Teilkonzernlagebericht insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage des<br />
Teilkonzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
München, den 3. März 2005<br />
BDO Deutsche Warentreuhand<br />
Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Bartuschka ppa. Stephan<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
78<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Gruppe<br />
Siebenjahresübersicht
79 Teilkonzernabschluss<br />
Auftragslage in Mio € 1998/99 1999/00 RGJ 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Auftragseingang 969 1 192 861 1 489 1 363 1 460 1 872<br />
Umsatz<br />
Auftragsbestand am 30. Juni/ab RGJ 2000:<br />
1 026 1 106 665 1 415 1 408 1 312 1 421<br />
31. Dezember 564 762 957 1 022 870 1 003 1 449<br />
Mitarbeiter<br />
am 30. Juni/ab RGJ 2000: 31. Dezember – Anzahl 6 010 6 966 7 073 7 286 6 889 6 625 6 731<br />
im Jahresdurchschnitt – Anzahl 6 186 6 140 7 041 7 288 7 218 6 748 6 670<br />
Personalaufwand in Mio € 305 310 175 385 386 368 379<br />
Personalaufwand je Mitarbeiter in € 49 298 50 475 49 668 52 788 53 477 54 535 56 806<br />
Investitionen und Finanzierung in Mio €<br />
Investitionen in Sachanlagen und immaterielle<br />
Vermögensgegenstände 34 31 18 31 50 41 26<br />
Investitionen in Finanzanlagen 1 1 4 4 1 1 1<br />
Abschreibungen 35 31 19 40 42 42 52<br />
Cash Earnings 64 68 39 87 82 67 74<br />
Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen 56 82 46 100 98 103 104<br />
Kennzahlen in Prozent<br />
Eigenkapitalquote 34 30 29 23 26 25 30<br />
Deckung des langfristigen Vermögens durch Eigenkapital 174 118 111 101 100 98 150<br />
Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (EBIT) 4 6 5 6 6 4 4<br />
Rendite des eingesetzten Kapitals 11 13 13 17 17 11 11<br />
Eigenkapitalrendite nach Ertragsteuern 2 10 12 18 18 3 8<br />
Vermögen und Kapital in Mio € 30.06.99 30.06.00 31.12.00 31.12.01 31.12.02 31.12.03 31.12.04<br />
Langfristige Vermögenswerte 160 259 271 259 260 246 212<br />
Vorräte<br />
Forderungen aus LuL und aus Ertragssteuern,<br />
338 406 419 481 429 424 492<br />
sonstige kurzfristige Vermögenswerte 245 351 312 329 278 280 341<br />
Wertpapiere und flüssige Mittel 69 22 32 49 35 22 14<br />
Kurzfristige Vermögenswerte 652 779 763 859 742 726 847<br />
Gesamtvermögen 812 1 038 1 034 1 118 1 002 972 1 059<br />
Eigenkapital 278 307 300 261 261 241 318<br />
Pensionsrückstellungen<br />
Passive latente Steuern, Verbindlichkeiten aus<br />
Ertragsteuern, sonstige langfristige Rückstellungen<br />
109 112 114 117 120 122 125<br />
und Verbindlichkeiten 23 41 37 35 29 42 30<br />
Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 132 153 151 152 149 164 155<br />
Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten<br />
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,<br />
erhaltene Anzahlungen, sonstige kurzfristige Rück-<br />
40 163 177 231 201 167 39<br />
stellungen und Verbindlichkeiten 362 415 406 474 391 400 547<br />
Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 402 578 583 705 592 567 586<br />
Gesamtkapital 812 1 038 1 034 1 118 1 002 972 1 059<br />
Eingesetztes Kapital 427 576 570 512 518 507 537<br />
Gewinn- und Verlustrechnung in Mio € 1998/99 1999/00 RGJ 2000 2001 2002 2003 2004<br />
Umsatzerlöse 1 026 1 106 665 1 415 1 408 1 312 1 421<br />
Umsatzkosten – 825 – 850 – 517 – 1 082 – 1 063 – 998 – 1 074<br />
Bruttoergebnis vom Umsatz 201 256 148 333 345 314 347<br />
Übrige Aufwendungen und Erträge – 158 – 195 – 112 – 243 – 263 – 256 – 292<br />
Ergebnis vor Zinsen und Steuern / EBIT 43 61 36 90 82 58 55<br />
Zinsergebnis – 6 – 7 – 9 – 15 – 14 – 14 – 15<br />
Ergebnis vor Ertragsteuern / EBT 37 54 27 75 68 44 40<br />
Ertragsteuern – 32 – 22 – 10 – 27 – 21 – 36 – 16<br />
Jahresüberschuss 5 32 17 48 47 8 24
80<br />
Produkte<br />
Zweitakt-MC-<br />
<strong>Diesel</strong>motoren<br />
Mittelschnelllaufende<br />
Viertakt-<br />
<strong>Diesel</strong>motoren<br />
Mittelschnelllaufende<br />
Viertakt-<br />
<strong>Diesel</strong>-Gas- und<br />
Gas-Otto-Motoren<br />
Schnelllaufende<br />
Viertakt-<strong>Diesel</strong>motoren<br />
Abgas-<strong>Turbo</strong>lader<br />
und Nutzturbinen<br />
Propulsions-Systeme<br />
Kraftwerke<br />
im Leistungsbereich von 1 100 kW bis 97 300 kW (1 500 PS bis<br />
132 000 PS) für Schiffsantriebe und Kraftwerke.<br />
im Leistungsbereich von 450 kW bis 23 850 kW (610 PS bis<br />
32 400 PS) für Schiffsantriebe, Bordstromerzeugung und<br />
Kraftwerke.<br />
im Leistungsbereich von 709 kW bis 7 200 kW (965 PS bis 9 790 PS)<br />
für Kraftwerke und Offshore-Anwendungen.<br />
im Leistungsbereich von 780 kW bis 9 000 kW<br />
(1 060 PS bis 12 240 PS).<br />
für Motorenleistungen von 390 kW bis 25 800 kW (530 PS bis<br />
35 090 PS) je <strong>Turbo</strong>lader. Nutzturbinen für <strong>Turbo</strong>-Compound-<br />
Systeme.<br />
mit <strong>Diesel</strong>motor, Untersetzungsgetriebe, Kupplung,<br />
Verstellpropeller und Fernbedienung.<br />
Landgestützte und schwimmende Kraftwerke mit <strong>Diesel</strong>- und<br />
<strong>Diesel</strong>-Gas-Motoren.
Reparatur von Schiffantrieben<br />
und schiffbauliche<br />
Arbeiten<br />
Steuerungs- und<br />
Kontroll-Systeme<br />
Heiztechnik<br />
Auftragsfertigung<br />
Service<br />
81<br />
Produkte und Leistungen<br />
Leistungen<br />
als Generalunternehmer mit werkseigenen Kais.<br />
Mechanische und elektronische Regler, hydraulische Stellmotoren, Steuer-<br />
und Überwachungsanlagen für Schiffsantriebe und Kraftwerke.<br />
Öl- und Gasbrenner, Öl- und Gaskessel, Gas- und Ölbrennwertgeräte.<br />
Modell- und Formenbau, Grau- und Sphäroguss-Erzeugnisse, mechanische<br />
Bearbeitung von Maschinenbauteilen, Präzisionsbearbeitung hochbelasteter<br />
Bauelemente, Wärmebehandlung, Montagen für den allgemeinen Maschinenbau.<br />
Ersatzteileversorgung und Instandhaltung für <strong>Diesel</strong>motoren und <strong>Turbo</strong>lader<br />
weltweit. Teile-Reconditioning und Austauschdienst. Modernisierung von<br />
Motorenanlagen. 24-Stunden-Service. Wartung von Industrie-Anlagen.<br />
Werkstoffprüfung.<br />
Weltumspannendes Netz aus 150 Vertretungen, Service-Stationen und autorisierten<br />
Reparaturwerkstätten für die kundennahe Betreuung der in Betrieb<br />
befindlichen <strong>MAN</strong> B&W- sowie S.E.M.T. Pielstick-Motoren und Abgasturbolader.<br />
<strong>MAN</strong>-B&W-<strong>Diesel</strong>-Lizenznehmer<br />
Kompetente Partner bauen aufgrund von Lizenzabkommen <strong>MAN</strong>-B&W-<strong>Diesel</strong>-<br />
Motoren und -Abgasturbolader in:<br />
Indonesien, Japan, Korea, Kroatien, Polen, Russland, Spanien, Taiwan, Tschechien,<br />
USA, V.R. China.<br />
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> Geschäftsbericht 2004
<strong>MAN</strong> B&W <strong>Diesel</strong> AG<br />
Stadtbachstraße 1<br />
86224 Augsburg<br />
Telefon 0821. 322-0<br />
Telefax 0821. 322-3382<br />
www.manbw.com<br />
Ein Unternehmen der <strong>MAN</strong> Gruppe