PROGRESS national - international - PROGRESS Film-Verleih
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FILME • KINO • KULTURTIPPS<br />
Oktober 2004<br />
2. Jg. Ausgabe Nr. 4<br />
<strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> GmbH<br />
Immanuelkirchstraße 14<br />
10405 Berlin<br />
Tel. 030 – 24 00 34 71<br />
www.progress-film.de<br />
<strong>PROGRESS</strong> <strong>national</strong> - inter<strong>national</strong>
2<br />
DEFA-Stiftung:<br />
info@DEFA-Stiftung.de<br />
Tel: 030 – 246 56 21 01<br />
Inhalt<br />
Editorial. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Überblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Coming out einer Gesellschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
<strong>PROGRESS</strong> goes Asia . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
<strong>PROGRESS</strong>-<strong>Film</strong>e im Ausland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Neu im Kino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Wiederentdeckt: Kinoprojekte zum Jahresende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Millionen <strong>Film</strong>meter – Der <strong>PROGRESS</strong> Ausschnittdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
Kinohighlights in Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Neues von Icestorm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Neues von der DEFA-Stiftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Kinozeit – Fernsehen aus Berlin. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Impressum<br />
<strong>PROGRESS</strong> FILM-VERLEIH GMBH<br />
Abt. für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Immanuelkirchstraße 14<br />
10405 Berlin<br />
Tel: 030 – 24 00 34 71<br />
Fax: 030 – 24 00 34 79<br />
i.schoenfelder@progress-film.de<br />
Wenn Sie immer aktuell von unseren Berliner Veranstaltungen erfahren wollen:<br />
Unser elektronische Newsletter informiert Sie kostenfrei und mühelos. Melden Sie<br />
sich per email an. Auf unserer Website www.progress-film.de finden Sie das Anmeldefeld<br />
oben auf der Seite „Veranstaltungen“ oder Sie suchen den „<strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<br />
<strong>Verleih</strong>“ unter „<strong>Film</strong>&Medien“ auf der Kulturkurierseite www.berlin.kulturkurier.de.<br />
<strong>PROGRESS</strong> Partner<br />
Unsere Partner für Programmarbeit, Kino- und Kulturevents<br />
ICESTORM<br />
ENTERTAINMENT GMBH<br />
Icestorm Entertainment:<br />
info@icestorm.de<br />
Tel: 030 – 780 95 80<br />
Künstlerklub Die Möwe:<br />
info@moewe-kuenstlerklub.de<br />
Tel: 030 -204 37 89<br />
Wilhelm-Fraenger-Institut Berlin<br />
a.henkel@fraengerinstitut.de<br />
Tel: 030 – 24 003 0
Editorial des Herausgebers<br />
Prädikat: Besonders wertvoll.<br />
Viele unserer <strong>Film</strong>e tragen diese Auszeichnung<br />
und wir sind stolz darauf.<br />
Große Freude bereitete uns die Begründung für unseren jüngsten besonders wertvollen<br />
<strong>Film</strong> DER NEUNTE TAG: „ … Ausstattung, Licht, Kameraführung, Musik,<br />
Schnitt, ein wohlüberlegtes Drehbuch und eine Riege bester und demütiger Darsteller<br />
versetzen uns Zuschauer hinein in eine Situation, die zwischen Vorhölle und Hölle<br />
changiert - und die unsere deutsche Vergangenheit ist. Ulrich Matthes verleiht diesem<br />
standhaften und gewissensgeplagten Priester eine glühende Intensität, die als Darstellerleistung<br />
gar nicht hoch genug gepriesen werden kann. Aber hier geht es nicht<br />
um Spiel. Soweit ein <strong>Film</strong> vergessen machen kann, dass seine Realität eine begrenzte,<br />
eine geschaffene ist, soweit ein <strong>Film</strong> uns Zuschauer in eine andere Welt zu versetzen<br />
mag - soweit das Medium <strong>Film</strong> das in seinen vornehmsten Beispielen vermag,<br />
soweit vorne im künstlerischen Rang operiert Volker Schlöndorff in diesem <strong>Film</strong>. …“<br />
Der vollständige Text der <strong>Film</strong>bewertungsstelle findet sich auf der Internetseite des<br />
<strong>Film</strong>s: www.derneuntetag.de.<br />
Ab 11. November haben Sie Gelegenheit, Volker Schlöndorffs Meisterwerk zu sehen;<br />
dann wird der <strong>Film</strong> bundesweit in den Kinos sein. In Berlin (09.11.), München<br />
(10.11.) und Hamburg (11.11.) sind Sie herzlich zur Publikumspremiere eingeladen.<br />
Wann und wo DER NEUNTE TAG in Ihrer Nähe anläuft, entnehmen Sie bitte der<br />
<strong>Film</strong>seite im Internet.<br />
Um Sie märchenhaft auf Weihnachten einzustimmen, werden Sie ab 01. Dezember auf<br />
der Homepage des <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>s wieder einen virtuellen Adventskalender finden,<br />
u.a. mit Klassikern wie Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Die Schneekönigin<br />
und Frau Holle. Zum Jahresende gibt es dort auch das neue Jahresprogramm,<br />
das Ihnen thematisch und alphabetisch geordnet Neuerwerbungen, Wiederentdecktes,<br />
Kinoklassiker und Programmideen für 2005 anbietet: www.progress-film.de<br />
Begleitend zu der Tournee von Klaus Hoffmann „Der Mann, der fliegen wollte“, bietet<br />
der <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> einen „besonders wertvollen“ (s.o.!) Spielfilm mit<br />
Klaus Hoffmann an. Die neuen Leiden des jungen W. entstand nach dem Drehbuch<br />
von Ulrich Plenzdorf und wird ab Januar 2005 dort sein, wo Hoffmann life auf<br />
der Bühne zu sehen ist.<br />
<strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> wünscht Ihnen frohe Feiertage und einen guten Jahreswechsel<br />
und freut sich auf das Wiedersehen mit Ihnen im Kino 2005!<br />
Herzlich, Ihr<br />
Prof. Jürgen Haase<br />
3
4<br />
Szenenfoto aus<br />
„Das Mädchen auf dem Besenstiel“<br />
Szenenfoto aus „Jakob der Lügner“<br />
Szenenfoto aus<br />
„Die Buntkarierten“<br />
Szenenfoto aus<br />
„Panzerkreuzer Potemkin“<br />
Der Regisseur Frank Beyer<br />
Szenenfoto aus<br />
„Die Mauer“ von Jürgen Böttcher<br />
Überblick<br />
Europas neue Länder – <strong>Film</strong>reihe im Kinocenter Husum<br />
Vom 23. bis 26. Oktober stellt das Kinocenter Husum mit einer Reihe von <strong>Film</strong>en die<br />
neuen europäischen Mitgliedsländer Polen, Ungarn, Tschechien und Slowenien vor.<br />
Unter anderem läuft der jüngste <strong>Film</strong> des polnischen Regisseur Wojciech Marczewski<br />
Weiser, eine geheimnisvolle Reise in die Vergangenheit, nach dem Roman von<br />
Pawel Huelle „Weiser Dawidek“. Besonders hervorzuheben ist die Kinderfilmreihe,<br />
in der Klassiker wie Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Das Mädchen auf<br />
dem Besenstiel und Hexen aus der Vorstadt zu sehen sind – alle drei sind Produktionen<br />
des tschechischen <strong>Film</strong>studios Barrandov - sowie die spritzigen Episoden<br />
um die Familie Wirbelwind aus Ungarn. www.kino-center-husum.de<br />
DEFA-<strong>Film</strong>reihe im Cinema Quadrat<br />
Von November 2004 bis Februar 2005 präsentiert das Mannheimer Cinema Quadrat<br />
eine DEFA-<strong>Film</strong>reihe. Gestartet wird am 13. November mit Jakob der Lügner von<br />
Frank Beyer. Vom 29. November bis 01. Dezember läuft Die Legende von Paul<br />
und Paula von Heiner Carow. Ort: Cinema Quadrat, Collinistraße 5, 68161 Mannheim<br />
www.cinema-quadrat.de<br />
Traumkino für Senioren im KOSMOS UFA-Palast<br />
Im September startete das Berliner Kosmos Kino in Zusammenarbeit mit der Volkssolidarität<br />
e. V. sein Traumkino für Senioren - eine Matinee um 11 Uhr jeden ersten Mittwoch<br />
im Monat. Kino pur und geselliges Beisammensein bei Kaffee und Kuchen - alles<br />
zusammen für nur 4 Euro. Am 03. November werden nun Die Buntkarierten<br />
gezeigt. Eine kleine Informationsbroschüre mit mehr Informationen zum <strong>Film</strong>programm<br />
erhalten Sie in den Filialen der Volkssolidarität sowie im KOSMOS UFA-Palast.<br />
www.ufakosmos.de, Kartenvorbestellungen unter Tel. 030/422 01 60<br />
Panzerkreuzer Potemkin im Berliner <strong>Film</strong>kunsthaus Babylon<br />
Mit musikalischer Live-Begleitung (an der Kinoorgel: Jürgen Kurz) ist am 10. Oktober,<br />
19 Uhr, im großen Saal des <strong>Film</strong>kunsthaus Babylon das definitive Meisterwerk<br />
des sowjetischen Stummfilms und einer der herausragenden <strong>Film</strong>e der inter<strong>national</strong>en<br />
Kinogeschichte zu sehen. www.fkh-babylon.de, Kartenvorbestellungen unter Tel.<br />
030/24 085 419 oder office@fkh-babylon.de<br />
Mythen der Nationen. 1945 - Arena der Erinnerungen<br />
Im Zentrum der multimedialen Ausstellung des Deutschen Historischen Museums in<br />
Berlin steht die Auseinandersetzung mit den Erinnerungen der Völker Europas,<br />
Israels und der USA an den Zweiten Weltkrieg und den Völkermord. Ausführlich werden<br />
<strong>Film</strong>e, das Massenmedium des 20. Jahrhunderts, in die „Arena der Erinnerungen“<br />
einbezogen. Das Zeughauskino zeigt im Oktober und November berühmte<br />
Werke der Regisseure Frank Beyer, Andrej Tarkowski und Konrad Wolf.<br />
Mehr zum Programm auf unserer Veranstaltungsseite: www.progress-film.de<br />
15 Jahre Mauerfall – Kinoevent im Berliner Zeughauskino<br />
Im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums in Berlin findet am 03.<br />
November um 19 Uhr ein großer Kinoevent rund um das historische Ereignis des Mauerfalls<br />
statt. Seit dem Ende des Kalten Krieges zählen die vormals getrennten <strong>Film</strong>produktionen<br />
nun zum gemeinsamen Kulturgut. Bekannte geladene Persönlichkeiten<br />
werden sich mit ihrem DEFA-Lieblingsfilm vorstellen. Die Gewinner der Icestorm-<br />
Aktion „Meine Geschichte zum Mauerfall“ erzählen von ihrer persönlichen Erinnerung<br />
an das große geschichtliche Ereignis. Es moderiert Knut Elstermann von radio<br />
eins, Veranstalter: <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>, Icestorm Entertainment und DEFA-Stiftung.<br />
Mehr auf unserer Veranstaltungsseite: www.progress-film.de
Coming out einer Gesellschaft<br />
Mauerfall und Kino – Zweifelsohne hat eines der zentralen Ereignisse der Nachkriegsgeschichte,<br />
der Fall der Berliner Mauer am 09. November 1989, seinen Niederschlag<br />
im Kino gefunden. Aber nicht nur das! An diesem historischen Donnerstag<br />
feierte das neue Werk von Heiner Carow im Berliner Kino Inter<strong>national</strong> „mit nie vorher<br />
erlebten Ovationen“ seine Premiere: Coming out – viel mehr als ein Liebesfilm.<br />
Wieder gelang es dem Regisseur, ähnlich wie mit Die Legende von Paul und<br />
Paula, direkt am Puls der Zeit zu sein und die Stimmung, die im Land herrschte, auf<br />
die Leinwand zu bannen: „Coming out… Dieser fachwissenschaftliche Terminus<br />
bedeutet nichts anderes als ‚Herauskommen’, das Sich-öffentlich-Bekennen zum<br />
Anders-sein. … Und nun will es die Ironie des Schicksals, daß ‚Coming out’<br />
justament am Beginn eines hoffnungsvollen politischen Aufbruchs starten konnte.<br />
Die DEFA erstürmte also nicht nur die einst vielzitierten ‚Höhen der Kultur’,<br />
sie befindet sich darüber hinaus sogar auf der Höhe der Zeit. … ‚Coming out’ …<br />
zählt für mich zu den bedeutenden künstlerischen Pioniertaten in Sachen Glasnost<br />
und Perestroika. Ich glaube fest daran, daß sich Millionen Zuschauer davon<br />
überzeugen werden.“ (Renate Holland-Moritz in Eulenspiegel, 01. Dez. 1989).<br />
Wie sehr Coming out als Botschaft für die neue Zeit verstanden wurde, zeigen auch<br />
zwei weitere Kritiken im direkten Umfeld der Premiere:<br />
„Dieser <strong>Film</strong>, der Tabuisierungen aufbricht und Toleranz verficht, kommt in die<br />
Kinos in Tagen, in denen so viele Tabus zerfallen und Intoleranz dahinschwindet.<br />
Er handelt von Menschen, die anders als andere sind, und er ist damit transparent<br />
dafür, daß Andersdenkende unter uns sind.“<br />
(Helmut Ullrich in Neue Zeit, 10. Nov. 1989).<br />
„Ich sah ‚Coming out’ Anfang August und Anfang November noch einmal. Der<br />
gleiche <strong>Film</strong>, und er war es doch nicht. …’Coming out’ hat eine konkrete<br />
Geschichte und eine spezifische Botschaft. … Es hat aber mit der Realität der<br />
DDR – der von gestern und der von morgen – zu tun, daß die übergreifende<br />
Dimension von ‚Coming out’ die gültigere und die größere ist. Denn diese Metapher<br />
gehört in die künstlerischen Vorfelder des Oktober 1989: das Plädieren für<br />
Toleranz und Freiheit der ‚anderen Liebe’ als Element der Toleranz des Andersdenkenden<br />
und Anderslebenden, das gesellschaftliche Annehmen der Vielfalt<br />
menschlicher und geistiger Äußerungen; die Absage an das Monopolisieren der<br />
Wahrheit. ‚Coming out’ war in seinem Entstehen einer verkrusteten Zeit voraus.“<br />
(Fred Gehler in Sonntag, 26. Nov. 1989)<br />
Kino macht Geschichte erfahrbar - Zum 15. Jahrestag des Mauerfalls stellen wir<br />
Ihnen eine kleine Auswahl an Spiel- und Dokumentarfilmen vor, größtenteils<br />
unmittelbar aus der Zeit der historischen Wende bzw. aus den Jahren, als die Mauer<br />
noch zwei Welten voneinander trennte.<br />
Ausführliche <strong>Film</strong>informationen finden Sie auf der <strong>Verleih</strong>seite/ Besondere <strong>Film</strong>reihen:<br />
www.progress-film.de<br />
Bitte beachten Sie auch unsere Veranstaltung am 03. November im Berliner<br />
Zeughauskino (siehe Überblick).<br />
Szenenfotos aus<br />
„Coming Out“<br />
5
6<br />
Szenenfotos aus<br />
„Der geteilte Himmel“,<br />
„Architekten“<br />
und „Nikolaikirche“<br />
Szenenfoto aus<br />
„Imbiss spezial“<br />
Coming out einer Gesellschaft<br />
Spielfilme<br />
Der geteilte Himmel (1964)<br />
RE: Konrad Wolf mit Renate Blume, Eberhard Esche und Hilmar Thate<br />
CinemaScope – S/W – 110 min.<br />
Gelungene, elegische Verfilmung des berühmten Romans von Christa Wolf über die<br />
Problematik des geteilten Deutschlands, dargestellt anhand der gescheiterten Liebe<br />
eines jungen Mädchens, deren zehn Jahre älterer Freund nach West-Berlin flieht.<br />
Architekten (1990)<br />
RE: Peter Kahane mit Kurt Naumann, Rita Feldmeier, Ute Lubosch, Jörg Schüttauf<br />
Normal – Farbe – 108 min.<br />
Allegorisches Stimmungsbild aus der Endzeit der DDR über eine Generation, die<br />
nicht nur den von oben verordneten Konformismus, sondern auch die vorauseilende<br />
eigene Anpassung an die staatlichen Normen versucht zu bekämpfen.<br />
Nikolaikirche (1995/96)<br />
RE: Frank Beyer mit Barbara Auer, Ulrich Matthes, Daniel Minetti, Ulrich Mühe, Otto<br />
Sander, Ulrich Tukur<br />
Breitwand – Farbe – 138 min.<br />
Spannend, atmosphärisch dicht und bewegend erzählt Frank Beyer nach dem gleichnamigen<br />
Roman von Erich Loest von den dramatischen Ereignissen in den letzten<br />
Tagen der DDR, die eine Leipziger Funktionärsfamilie tief spalten.<br />
Dokumentarfilme<br />
Imbiss spezial (1990)<br />
RE: Thomas Heise<br />
S/W und Farbe – 27 min.<br />
Das Ende der DDR in einer Imbissbude in der Nacht zum 07. Oktober 1989, dem 40.<br />
Jahrestag der DDR. Unentwegt werden amtliche Erfolgsmeldungen in den Nachrichtensendungen<br />
des DDR-Staatsfunks verkündet: „Wovon Generationen von Arbeitern<br />
nur träumen konnten, ist in unserem Vaterland Wirklichkeit.“ Diese Tonspuren konterkariert<br />
Thomas Heise mit den Szenen aus einem unterirdischen Imbiss des Berliner<br />
Bahnhofs Lichtenberg. Nüchtern und als eine Art Bestandsaufnahme des staatlichen<br />
Zerfalls hält er die monotonen Arbeitsverrichtungen des Personals fest, das<br />
Kommen und Gehen der Gäste, die fast beiläufigen Kommentare von Jugendlichen.<br />
Ein Bild zwischen Untergangs- und Aufbruchsstimmung.
Streng vertraulich – die innere Verfassung (1990)<br />
Buch und Regie: Ralf Marschalleck<br />
S/W und Farbe – 96 min.<br />
Berlin, Ministerium für Staatssicherheit, Normannenstraße. Lange war der Zugang zu<br />
der Stadt in der Stadt dem Volk verboten. Am 07. Dezember 1989 wird die amtliche<br />
Auflösung der Stasi verkündet, gut einen Monat später am Abend des 15. Januar 1990<br />
stürmen mehr als 2000 Demonstranten die frühere Zentrale der staatlichen Macht.<br />
Das etwa 100 Privatpersonen umfassende Berliner Bürgerkomitee beginnt seine<br />
Arbeit zur Auflösung des MfS. Regisseur Marschalleck interviewt Mitglieder des Komitees,<br />
sie berichten über ihre schmerzhafte Suche nach Schuld und Tätern, ihre Zweifel<br />
und Trauer. Mit Hilfe von Originalaufnahmen und –tönen sowie durch Aussagen<br />
ehemaliger leitender Mitarbeiter des MfS wird das Ausmaß an Korruption, persönlicher<br />
Bereicherung und menschenverachtender Bespitzelung deutlich.<br />
Ein in seiner anspruchsvollen Differenzierung überzeugendes Dokument, das die <strong>Film</strong>emacher<br />
mit dem Ziel herstellten, über die jüngste Vergangenheit nachzudenken<br />
und zu trauern.<br />
Am 07. Oktober 1990 fand die <strong>Film</strong>premiere in der ehemaligen Zentrale des MfS<br />
statt; 1991 lief Streng vertraulich auf den Inter<strong>national</strong>en <strong>Film</strong>festspielen Berlin.<br />
In Berlin 16.10. - 4.11.1989 (1989)<br />
Buch und Regie: Jochen Denzler<br />
S/W – 65 min.<br />
Noch am 07. Oktober 1989 werden die zeitgleich zum 40. Jahrestag der DDR stattfindenden<br />
Demonstrationen für Meinungsfreiheit und Reformen brutal aufgelöst, es<br />
kommt zu Massenverhaftungen. Regisseur Jochen Denzler zeigt, wie die Proteste in<br />
den Wochen danach sich immer mehr steigern. Menschenunwürdige, unrechtsmäßige<br />
Behandlungen im Gefängnis werden in Interviews mit Betroffenen offen legen. Am<br />
04. November 1989 rufen die Künstlerverbände der DDR und das Neue Forum zu<br />
einer großen Kundgebung auf dem Berliner Alexanderplatz auf. Mehr als eine halbe<br />
Million Menschen protestiert. „So wie es ist, bleibt es nicht! Wer seine Lage erkannt<br />
hat, wie soll der aufgehalten werden? … Aus niemals wird heute noch!“ Diese Worte<br />
spricht Schauspielerin Käthe Reichel. – Fünf Tage später waren die Bürger der DDR<br />
nicht mehr aufzuhalten.<br />
Die Mauer (1990)<br />
Buch und Regie: Jürgen Böttcher<br />
Normal - Farbe und S/W - 99 min.<br />
Die Demontage der Berliner Mauer, als Erlösung von einem Alptraum. Mit der Bilderkraft<br />
des Malers Strawalde (alias Jürgen Böttcher) festgehaltene metaphorische<br />
Impressionen des Jahresendes 1989/90, als die Grenzen zwischen Berlin-Ost und<br />
Berlin-West bereits geöffnet waren, die Mauer aber noch stand.<br />
Kontakt für Kinobetreiber: verleih@progress-film.de<br />
Szenenfoto aus<br />
„In Berlin 16.10. -4.11.1989“<br />
Interview mit Gregor Gysi<br />
Szenenfoto aus<br />
„Die Mauer“<br />
7
8 <strong>PROGRESS</strong> goes ASIA<br />
Szenenfotos aus<br />
„Spur der Steine“ und<br />
„Die Legende von<br />
Paul und Paula“<br />
Szenenfotos<br />
„DER NEUNTE TAG“ Ulrich Matthes<br />
als Abbé Kremer im KZ<br />
Auf großes Interesse ist die noch bis Dezember laufende DEFA-Werkschau “Come<br />
experience the cinema of East Germany“ im Goethe-Institut Hong Kong gestoßen. Einmal<br />
im Monat läuft im German <strong>Film</strong> Forum ein Spielfilm mit einleitendem Gespräch,<br />
das einheimische <strong>Film</strong>wissenschaftler führen. Diese erste DEFA-Werkschau in Hong<br />
Kong zeigt in diesem Jahr noch folgende <strong>Film</strong>klassiker: Jakob der Lügner (29. Oktober),<br />
Solo Sunny (26. November) und Treffen in Travers (31. Dezember).<br />
Weitere Infos unter: www.goethe.de/os/hon/enpfilm.htm<br />
Im vergangenen Jahr legte das Inter<strong>national</strong>e <strong>Film</strong>festival in Pusan (Südkorea), das<br />
zu den wichtigsten und interessantesten Festivals im asiatischen Raum zählt, eine<br />
neue Sektion auf, in der weltbeste Kinofilme vorgestellt werden. Standen 2003 kanadische<br />
Produktionen im Fokus, stellt sich in diesem Jahr das <strong>Film</strong>land Deutschland<br />
vor. Das 9. Pusan Inter<strong>national</strong> <strong>Film</strong> Festival (PIFF) präsentiert einen Querschnitt des<br />
deutschen <strong>Film</strong>schaffens. Auf dem German Panorama vom 07. - 15. Oktober sind<br />
zwölf ausgezeichnete deutsche <strong>Film</strong>emacher von Fatih Akin bis Wim Wenders mit<br />
ihren Werken vertreten. Drei <strong>Film</strong>e aus dem <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> sind Bestandteil<br />
dieser Auswahl: Die Legende von Paul und Paula (RE: Heiner Carow) und<br />
Spur der Steine (RE: Frank Beyer) stehen für das <strong>Film</strong>schaffen vor dem Mauerfall.<br />
Regisseur Frank Beyer wird seinen <strong>Film</strong> dem Publikum in Südkorea persönlich vorstellen.<br />
Zudem ist Regiemeister Volker Schlöndorff mit seinem neuesten Werk DER<br />
NEUNTE TAG vertreten.<br />
Regisseur Frank Beyer geht weiter auf Asien-Tour: Geladen von der berühmten japanischen<br />
Hosei University in Tokio nimmt er am 14. Oktober an einer <strong>Film</strong>-Veranstaltung<br />
der Fakultät für Interkulturelle Kommunikation teil.
<strong>PROGRESS</strong>-<strong>Film</strong>e im Ausland<br />
Festivalnotizen<br />
RECINE, das Inter<strong>national</strong> Archive <strong>Film</strong> Festival in Rio de Janeiro, widmet sich jährlich<br />
unter dem Motto „rewatch, remake, reinvent, renew, rediscover, reunite,<br />
reconstruct, reedit, realise“ der Entdeckung von <strong>Film</strong>dokumenten. Unter<br />
Palmen in den neoklassizistischen Innenhöfen des Brazilian National Archive wurden<br />
vom 13. bis 17. September 2004 eine Auswahl von DEFA-Dokumentarfilmen zum<br />
Thema „Revolutionen“ gezeigt: Die H&S-<strong>Film</strong>e Geldsorgen und Mitbürger widmen<br />
sich dem chilenischen Putsch von 1973. Die amerikanische Intervention in Grenada<br />
von 1983 thematisiert Karl Gass in Racketeers. Leipzig im Herbst von Gerd<br />
Kroske und Andreas Voigt dokumentiert die Leipziger Montagsdemonstrationen vom<br />
16. Oktober bis 07. November 1989. Bis auf Racketeers wurden die Dokumentarfilme<br />
mit spanischen Untertiteln bzw. in spanischer Sprache gezeigt.<br />
German <strong>Film</strong>s präsentiert anlässlich des 15. Jahrestags des Mauerfalls auf dem 9.<br />
Festival des deutschen <strong>Film</strong>s in Paris vom 06. bis 12. Oktober 2004 in der Reihe Berlin-<strong>Film</strong>e<br />
Berlin um die Ecke (RE: Gerhard Klein) und Solo Sunny (RE: Konrad<br />
Wolf) sowie die Dokumentation Die Mauer (RE: Jürgen Böttcher) aus der Jahreswende<br />
1989/90.<br />
Das 18th Leeds Inter<strong>national</strong> <strong>Film</strong> Festival (Großbritannien) präsentiert zum Thema<br />
„Zweiter Weltkrieg“ vom 28. Oktober bis 07. November 2004 acht DEFA-<strong>Film</strong>e aus<br />
sechs Jahrzehnten: Der Fall Gleiwitz über den Auslöser des Zweiten Weltkriegs;<br />
den ersten deutschen Nachkriegsspielfilm Die Mörder sind unter uns, der wie<br />
Nackt unter Wölfen und Sterne das Schicksal von KZ-Insassen thematisiert; die<br />
zwei Psychogramme Die Verlobte und Dein unbekannter Bruder, die zeigen,<br />
wie Liebe hilft, unvorstellbares Leid zu ertragen, sowie Erster Verlust über eine verbotene<br />
und damit lebensbedrohliche Liebe. Schließlich Kindheit über die Erlebnisse<br />
eines neunjährigen Jungen in einem schlesischen Dorf um 1944.<br />
In Kalte Heimat gehen Volker Koepp und sein Team auf Entdeckungsreise nach<br />
Kaliningradskaja Oblast, dem russischen Protektorat zwischen Litauen und Polen. Die<br />
weltweiten, politischen Veränderungen um das Jahr 1989 wirken sich bis in diesen<br />
abgeschlossenen Winkel aus und lassen auch hier den Eisernen Vorhang fallen. Zu<br />
sehen auf dem Inter<strong>national</strong> Documentary <strong>Film</strong> Festival Amsterdam (IDFA), Sektion<br />
„IDFA Top 10“, vom 18. bis 28. November 2004.<br />
Das Duitsland Institut Amsterdam, eine unabhängige wissenschaftliche Einrichtung,<br />
die sich mit Politik, Wirtschaft und Geschichte Deutschlands aus niederländischer<br />
Perspektive beschäftigt, organisiert vom 05. bis 14. November 2004 erstmalig ein<br />
deutsches <strong>Film</strong>festival. Durch die Vorführung von Spiel- und Dokumentarfilmen aus<br />
verschiedenen Jahrzehnten soll dem niederländischen Publikum, allen voran den<br />
Schülern, das Leben in der DDR vorgestellt werden. U. a. werden Spur der Steine,<br />
Die Legende von Paul und Paula und Daß ein gutes Deutschland blühe<br />
gezeigt.<br />
Die 8. Dokumentarfilm-Biennale „<strong>Film</strong>er à tout prix“ in Brüssel (23. bis 28. November<br />
2004) stellt in einer Retrospektive das in Belgien bisher unentdeckte DEFA-<br />
Dokumentarfilmschaffen vor. Schwerpunkte des filmischen Rückblicks sind die ausdrucksvollen<br />
Werke der Regisseure Jürgen Böttcher und Volker Koepp.<br />
Szenenfoto aus<br />
„Leipzig im Herbst“<br />
Szenenfotos aus<br />
„Dein unbekannter Bruder”<br />
Szenenfotos aus<br />
„Die Legende von Paul und Paula“<br />
9<br />
Szenenfoto aus „Berlin um die Ecke“
10<br />
Plakatmotiv des neuen <strong>Film</strong>s<br />
von Volker Schlöndorff<br />
„DER NEUNTE TAG“<br />
Kontakt für Kinobetreiber:<br />
info@centralfilm.de<br />
Mehr Informationen und den<br />
Trailer finden Sie unter:<br />
www.der-neunte-tag.de<br />
Buchtitel zum Begleitbuch<br />
„DER NEUNTE TAG -<br />
Pfarrerblock 25487“<br />
Neu im Kino<br />
DER NEUNTE TAG – der neue Spielfilm von Volker Schlöndorff<br />
ab 11. November bundesweit in den Kinos<br />
Eine Entscheidung auf Leben und Tod - neun Tage, die Henri Kremer (Ulrich Matthes)<br />
in seinen Grundfesten erschüttern, die nicht nur über sein Schicksal, sondern auch<br />
über das seiner Freunde und seiner Familie entscheiden werden. Auge in Auge mit<br />
dem Gestapo-Chef von Luxemburg (August Diehl) und seinen eiskalt kalkulierten<br />
Argumenten kommt Henri in Versuchung und muss am neunten Tag bekennen, auf<br />
welcher Seite er steht.<br />
Urlaub vom KZ, das gibt es nicht – und doch widerfährt dieses Unglaubliche dem<br />
Luxemburger Abbé Kremer. Er entkommt auf Zeit diesem Ort, an dem es keinen Gott<br />
gibt. Zu Hause angekommen, muss er sich jeden Tag in der Villa Pauly bei der Gestapo<br />
melden. Dort begegnet er dem jungen, leidenschaftlichen Karrieristen Gebhardt. Scheinen<br />
die Machtverhältnisse am Anfang klar, so entwickelt sich im Lauf der neun Tage ein<br />
wechselvolles Rede- und Gedankenduell zwischen den beiden Männern, die unterschiedlicher<br />
nicht sein könnten, wenngleich sie sich im Glauben an Gott zu ähneln<br />
scheinen. Gebhardt versucht den Älteren zu locken, zu überraschen und zu überzeugen,<br />
Kremer als Bruder im Geiste auf seine Seite zu ziehen. Als dieser sich aber nicht<br />
wie erwartet bewegt, reagiert er ungestüm und lässt die Maske des Verführers fallen.<br />
Kremer ist in diesen Tagen hin und her gerissen. Letztlich muss er feststellen, dass er<br />
ganz auf sich gestellt ist und seine Entscheidung über Leben und Tod allein fällen<br />
muss. Im entscheidenden Moment hilft kein Rat von außen, muss Kremer sich nur<br />
allein seinem Gewissen und der Frage nach Menschlichkeit verantworten.<br />
Prädikat: Besonders wertvoll, ausgezeichnet mit dem „Bernhard Wicki - <strong>Film</strong>preis -<br />
Die Brücke“, dem Friedenspreis des Deutschen <strong>Film</strong>s.<br />
Zum Kinostart halten wir didaktische Handreichungen bereit für die Arbeit mit Schülern<br />
und Jugendlichen zum <strong>Film</strong> DER NEUNTE TAG (Autor: Gerd Albrecht; Hrsg.:<br />
Bundeszentrale für politische Bildung). Dieses <strong>Film</strong>begleitheft mit ausführlichen<br />
Informationen zu Inhalt, Figuren, Problemstellung und Sprache/Ästhetik können Sie<br />
ab Kinostart auf der Website: www.bpb.de/publikationen/filmhefte einsehen, bestellen<br />
oder als PDF-Dokument herunterladen und ausdrucken (kostenfrei).<br />
Der Bernhard Wicki Gedächtnis Fonds (Hrsg.) bietet ein <strong>Film</strong>begleitheft zu „Der neunte<br />
Tag“ an. Franz Günther Weyrich (Autor) und Dr. Andreas Rost (Redaktion) stellen<br />
umfangreiche Hintergrundinformationen zu Inhalt, Inszenierung, filmformalen Stilmitteln<br />
und künstlerischen Besonderheiten zur Verfügung. Zu beziehen ist das <strong>Film</strong>begleitheft<br />
über den Berhard Wicki Gedächtnis Fonds e.V. in München, Downloads finden<br />
sich auf unseren Websites www.progress-film.de und www.derneuntetag.de<br />
„DER NEUNTE TAG - Pfarrerblock 25487“<br />
Das Begleitbuch zum <strong>Film</strong> des Oscar-Preisträgers Volker Schlöndorff<br />
Herausgeber: Prof. Jürgen Haase, Léon Zeches • Redaktion: Angela Henkel, Dirk Sumkötter<br />
Verlag: éditions saint-paul, 2004 • ISBN-NR.: ISBN- 2 – 87963-498-9<br />
Ausführliche Interviews • Das Originaldrehbuch mit Fotos und Bildern<br />
Historische Hintergründe • Recherchen und Entstehung des <strong>Film</strong>es<br />
Das Buch stellt die historischen Ereignisse in ausgewählten Texten und Bildern vor<br />
und enthält atmosphärische Berichte über die Geschichte der Drehorte und Schauplätze.<br />
Das Original-Drehbuch, mit Fotos und Auszügen aus dem autobiographischen<br />
Bericht des Abbé Jean Bernard „Pfarrerblock 25487“, vermittelt einen tiefen Einblick<br />
in die <strong>Film</strong>handlung. <strong>Film</strong>emacher, Autoren und Darsteller werden mit ihren Ansichten<br />
zum <strong>Film</strong> ausführlich dargestellt. Gleichermaßen enthält das Buch geschichtlich<br />
profundes Hintergrundwissen zum Thema Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus.<br />
Ab November im Buchhandel erhältlich.
Neu im Kino<br />
DER NEUNTE TAG in Hörfunk und Fernsehen<br />
Zum Kinostart lenken Rundfunk- und TV-Spots die Aufmerksamkeit auf den <strong>Film</strong> von<br />
Volker Schlöndorff. DER NEUNTE TAG wird vom 08. bis 12. November täglich um<br />
17.45 Uhr zwischen Wetter und Tagesschau im Ersten Programm und zwischen 18.50<br />
und 19.50 Uhr im ZDF im Umfeld von Wetter, heute und WiSo – außer an den genannten<br />
Tagen auch zwei Mal am Samstag, 13. November vorgestellt. Die Rundfunkspots<br />
strahlen die öffentlich-rechtlichen Sender zu regional unterschiedlichen Zeiten aus.<br />
DER NEUNTE TAG in Toronto<br />
DER NEUNTE TAG lief erfolgreich auf dem 29th Toronto Inter<strong>national</strong> <strong>Film</strong> Festival<br />
in der Sektion Masters. Das Masters-Programm stellt neue Arbeiten der weltbekannten<br />
und renommierten <strong>Film</strong>emacher vor. Während der Nordamerika-Premiere von<br />
DER NEUNTE TAG feierten mehr als Tausend Zuschauer im Kino Ryerson Regisseur<br />
Volker Schlöndorff und sein jüngstes Werk. Im anschließenden Publikumsgespräch<br />
wurde der <strong>Film</strong> immer wieder als einer der besten des Festivals bezeichnet. Insgesamt<br />
erreichten die Screenings in Toronto weit mehr als 2200 Besucher. Der Weltvertrieb<br />
telepool konnte in Toronto einen Vertrag mit Brasilien abschließen. <strong>Verleih</strong>interesse<br />
bekundeten die Länder USA, Kanada, Venezuela, Spanien, Italien und Serbien.<br />
Die erste offizielle Markt-Präsentation von DER NEUNTE TAG findet auf der<br />
MIFED in Mailand vom 12.-16. Oktober statt.<br />
Nach der Vorführung in Toronto schrieb Kim Linekin in “Eye“:<br />
“From the director of The Tin Drum comes this more straightforward Holocaust<br />
drama, a virtual two-hander between a priest interned at Dachau and the young Nazi<br />
officer who summons him home to Luxembourg to persuade the local bishop to stop<br />
protesting the regime. The men are interestingly matched, both visually (the priest<br />
has the sunken face of a silent movie villain, while the Nazi looks like a choir boy)<br />
and tactically (the upper hand keeps switching). But as elegant as this film is, it feels<br />
musty, like it could have been written by Arthur Miller in the 1950s.”<br />
Zahlreiche Festivaleinladungen für DER NEUNTE TAG<br />
Nach der Teilnahme am renommierten <strong>Film</strong> Festival in Toronto in der Kategorie<br />
„Masters“ hat DER NEUNTE TAG am 30. September die vom FFF Bayern initiierte<br />
<strong>Film</strong>woche „Deutsche <strong>Film</strong>e - Made in Bavaria“ in Budapest eröffnet. Zu Gast waren<br />
Regisseur Volker Schlöndorff und Hauptdarsteller Ulrich Matthes.<br />
In den nächsten Monaten folgen Festivalteilnahmen in: Sevilla, Stockholm, London,<br />
Jerusalem, Singapur, Melbourne und Biberach.<br />
Wir werden Sie in den folgenden ProgressNews weiter informieren.<br />
Oder halten Sie sich auf dem Laufenden mit den News auf unserer <strong>Film</strong>website:<br />
www.der-neunte-tag.de<br />
Szenenfotos aus<br />
„DER NEUNTE TAG“<br />
11
12 Wiederentdeckt:<br />
Kinoprojekte zum Jahresende<br />
Szenenfoto aus „Zwischengleis“<br />
Szenenfoto aus<br />
„Die neuen Leiden des jungen W.“<br />
Szenenfoto aus<br />
„Brot des Bäckers“<br />
Szenenfoto aus<br />
„Ein kurzer Besuch<br />
bei Hermann Glöckner“<br />
Repertoire will gepflegt werden. Dazu gehört es auch, Themen- und Werkreihen zu<br />
erweitern und zu vervollständigen. Dass der <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> über die großen<br />
Kinoklassiker Wolfgang Staudtes verfügt, ist bekannt. Mit der Geschichte vom kleinen<br />
Muck und dem Untertan stehen zwei Meisterwerke der Literatur als Staudte-<br />
Verfilmungen bereits seit jeher zur Verfügung; außerdem natürlich der erste deutsche<br />
Nachkriegsfilm Die Mörder sind unter uns, in der eine frisch fürs Kino entdekkte<br />
Hildegard Knef die weibliche Hauptrolle spielt. Hinzu kommt nun Staudtes letzter<br />
großer Kinofilm, Zwischengleis, ein Nachkriegsdrama, großartig inszeniert mit<br />
Mel Ferrer und Pola Kinski. Die Herausbringung im Kino ist für 2005 geplant.<br />
Viele <strong>Film</strong>e im <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> basieren auf Vorlagen von Ulrich Plenzdorf:<br />
Der Verdacht, Der Fall Ö., Insel der Schwäne, Glück im Hinterhaus, Die<br />
Legende von Paul und Paula, Kennen Sie Urban?, Weite Strassen – Stille<br />
Liebe, Karla. Die literarische Vorlage oder das Drehbuch – oft auch beides –<br />
stammen von Ulrich Plenzdorf und die <strong>Film</strong>e sind so bekannt, dass sie als „allgemeines<br />
deutsches Kulturgut“ klassifiziert werden könnten. Nun soll ein weiterer Plenzdorf-Klassiker<br />
dazukommen: Die neuen Leiden des jungen W. In der Titelrolle<br />
ein hervorragender Klaus Hoffmann, der für seinen „Edgar Wibeau“ mit der „Goldenen<br />
Kamera“ und dem „Bambi“ ausgezeichnet wurde.<br />
Der <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> hat in seinem Repertoire viele <strong>Film</strong>e rund um die<br />
Arbeitswelt. Ob nun der Frank-Beyer-Klassiker Karbid und Sauerampfer, Lothar<br />
Warnekes „Franziska Linkerhand“-Interpretation Unser kurzes Leben oder der<br />
Wendefilm von Peter Kahane Die Architekten zitiert werden – alle sind herausragende<br />
Beispiele für die großen <strong>Film</strong>themen Arbeit und Liebe. Da sollte Das Brot des<br />
Bäckers - ein <strong>Film</strong> von Brot und Liebe – nicht fehlen! Ausgezeichnet mit dem <strong>Film</strong>band<br />
in Silber für den <strong>Film</strong> und dem <strong>Film</strong>band in Gold für Bernd Tauber, dem großen<br />
Herold für Erwin Keusch, dem Ernst-Lubitsch-Preis 1978 für Erwin Keusch „für<br />
die überzeugende Verbindung zeitkritischer Schilderung mit komödiantischen Elementen“.<br />
Prädikat: Besonders wertvoll.<br />
<strong>Film</strong> und Ausstellung<br />
Die Stadt Dessau hat gemeinsam mit dem Anhaltischen Kunstverein dem Ausnahmekünstler<br />
Hermann Glöckner (1889 – 1987) eine Ausstellung „Hermann Glöckner -<br />
Arbeiten aus acht Jahrzehnten“ gewidmet, die noch bis zum 31. Oktober im Meisterhaus<br />
Kandinsky/ Klee in Dessau zu sehen ist. Seine Arbeiten werden in der Nähe und<br />
in Parenthese zu Bauhaus, zu Klee und zu Kandinsky gezeigt. Hermann Glöckner war<br />
bereits 60 Jahre alt, als die DDR gegründet wurde. Sein künstlerischer Ansatz, der<br />
sich der ideologischen und künstlerischen Bevormundung des Sozialismus entzog,<br />
reicht in die Zeit zurück, als die Moderne sich in den 20er Jahren neu formierte. Im<br />
Rahmen der Ausstellung wird das Porträt Ein kurzer Besuch bei Hermann<br />
Glöckner gezeigt. Regisseur Jürgen Böttcher zeigt den hoch betagten Künstler im<br />
Alter von 96 Jahren bei seiner ungebrochen schöpferischen Arbeit im Atelier.<br />
Meisterhaus Kandinsky/ Klee, Ebertallee 69/71, 06846 Dessau<br />
www.meisterhaueser.de
Millionen <strong>Film</strong>meter – Der<br />
<strong>PROGRESS</strong> Ausschnittdienst<br />
Der <strong>Film</strong>ausschnittdienst des <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong>s - ein zeitgeschichtliches Archiv<br />
mit <strong>Film</strong>en aus 40 Jahren deutscher <strong>Film</strong>kultur - wertet den DEFA-<strong>Film</strong>stock aus. Darüber<br />
hinaus verfügt die <strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<strong>Verleih</strong> GmbH über die Verwertungsrechte<br />
an den deutschsprachigen Synchronfassungen osteuropäischer <strong>Film</strong>e. Seit 1999 bietet<br />
der <strong>PROGRESS</strong> Ausschnittdienst exklusiv und weltweit <strong>Film</strong>material des vietnamesischen<br />
<strong>Film</strong>instituts an; von der Unabhängigkeitserklärung bis in die Gegenwart.<br />
<strong>Film</strong>material aus <strong>PROGRESS</strong>-Archiv und Vietnam <strong>Film</strong> Institute verwendete <strong>Film</strong>tank<br />
Hamburg für die Produktion Legio Patria Nostra (RE: Marc Eberle), ein<br />
<strong>Film</strong> über die mehr als 35.000 deutschen Fremdenlegionäre im Indochinakrieg.<br />
- Sendetermin: Herbst 2004<br />
Insgesamt stehen damit mehr als 10.000 <strong>Film</strong>e aller Genres zur Verfügung, in vielen<br />
Kategorien und unterschiedlichsten Formen zur kommerziellen und nicht-kommerziellen<br />
Nutzung.<br />
Kommerzielle Nutzung für Kino und TV<br />
Der vielfach ausgezeichnete <strong>Film</strong>hit Good bye, Lenin! von X <strong>Film</strong>e griff für die<br />
exakte Wiedergabe der Wendezeit auf Hintergrundmaterial von <strong>PROGRESS</strong><br />
zurück (z. B. besonders prägnante Aufnahmen von Plattenbauten).<br />
Ausschnitte aus DEFA-Dokumentarfilmen und Wochenschauen waren Bestandteil<br />
der dreiteiligen SWR-Dokumentationsreihe Ein Dach über dem Kopf im Juni<br />
2004, die über den Wiederaufbau der Städte nach dem Zweiten Weltkrieg berichtet,<br />
wie z. B. über die Prachtbauten der Stalinallee in Berlin (heute Karl-Marx-Allee).<br />
Der Hessische Rundfunk illustrierte seinen ARTE-Themenabend über die Brüder<br />
Grimm mit Szenen aus den beliebten und bekannten DEFA-Märchenfilmen.<br />
Nicht-kommerzielle Nutzung, z. B. für Ausstellungen<br />
Das <strong>Film</strong>museum Potsdam eröffnete im April die neue Dauerausstellung „Babelsberg<br />
- Gesichter einer <strong>Film</strong>stadt“. Was wäre eine Ausstellung über <strong>Film</strong>geschichte<br />
ohne <strong>Film</strong>e? So erwarten den Besucher neben vielfältigen Ausstellungsstücke<br />
aller Art mehr als 50 Szenen oder anders gesagt drei Stunden mit ausgewählten<br />
Ausschnitten aus berühmten, beliebten und wegweisenden DEFA-<strong>Film</strong>en.<br />
www.filmmuseum-potsdam.de<br />
Szenenfotos aus<br />
„König Drosselbart“<br />
„Schneeweißchen und<br />
Rosenrot“ und<br />
„Schnewittchen“<br />
13
14 Millionen <strong>Film</strong>meter – Der...<br />
Szenenfoto aus<br />
„Baumeister des Sozialismus“<br />
…Nicht-kommerzielle Nutzung, z. B. für Ausstellungen<br />
Im Zentrum der Ausstellung „Zwischen Himmel und Erde. Landschaftsbilder aus<br />
der DDR“ werden signifikante geschichtliche Ereignisse in Bild-, Ton- und <strong>Film</strong>dokumenten<br />
geschildert, die die Landschaft der DDR geprägt haben. U. a. sind<br />
die <strong>Film</strong>e Dresden 1946, Bauernland eine Chronik, Wer hat dich, du<br />
schöner Wald, Überall ist Zwergenland und Venus nach Giorgione<br />
(Verwandlungen II) zu sehen.<br />
Noch bis zum 09. Januar 2005, Ort: Potsdam, Haus der Brandenburgisch-Preußischen<br />
Geschichte im Kutschstall, Am Neuen Markt; www.hbpg.de<br />
Ohne Bilder sind Ereignisse und Nachrichten heute kaum noch glaubhaft zu<br />
kommunizieren. Auch Politiker haben sich die Überzeugungskraft bildhafter<br />
öffentlicher Präsentation zu Nutze gemacht. Die aktuelle Wechselausstellung des<br />
Bonner Hauses der Geschichte „Bilder und Macht“ zeigt mit Hilfe des Mediums<br />
<strong>Film</strong> noch bis zum 17. Oktober 2004, wie sich Politiker öffentlich darstellen. Es<br />
laufen Ausschnitte aus der Walter-Ulbricht-Dokumentation Baumeister des<br />
Sozialismus und Beiträge zum 40. Jahrestag der DDR.<br />
www.hdg.de<br />
Seit September 2004 ist die auf über 2.500 Quadratmeter erweiterte Dauerausstellung<br />
„100 Jahre Automobilbau in der Region Zwickau–Chemnitz“ im neu<br />
gestalteten August-Horch-Museum in Zwickau (ehemaliges Audi-Werk) eröffnet.<br />
Um das Motto „Automobile. Geschichte erleben“ wirklich werden zu lassen, wird<br />
der Museumsbesucher durch die bewegten Bilder aus der Wochenschau Der<br />
Augenzeuge und aus weiteren Dokumentarfilmen in die Vergangenheit zurückversetzt.<br />
www.horch-museum.de<br />
Die 20. Köthener Bachfesttage vom 01. – 05. September 2004 präsentierten ausgewählte<br />
Dokumentarfilme und Ausschnitte aus der Wochenschau Der Augenzeuge<br />
über den Komponisten Johann Sebastian Bach und die Stadt, in der er das<br />
Hofkapellmeisteramt ausübte.<br />
www.bach-in-koethen.de<br />
Wer einen <strong>Film</strong> oder einen Bericht über die DDR herstellt, kommt an dem PRO-<br />
GRESS Ausschnittdienst eigentlich nicht vorbei. Eine kleine Auswahl an aktuellen<br />
Produktionen:<br />
Zur Zeit ist eine mehrteilige ARD-Dokumentation in Produktion: Damals in<br />
der DDR, die Wissensdefizite schließen und die (Alltags-) Geschichte der DDR<br />
neu erzählen will. Das Autoren- und Regieteam - aus Ost und West - stammt aus<br />
dem Spielfilm- und Dokumentationsbereich. Neben spannender Geschichte soll<br />
die Serie auch künstlerisch, technisch und formal einen neuen Standard setzen.<br />
www.looksfilm.tv/film_geboren.html
...<strong>PROGRESS</strong> Ausschnittdienst<br />
Der MDR erzählte mit Die ausgezeichnete Republik (RE: Hans Sparschuh<br />
und Reiner Burmeister) von der vielfältigen Ordens- und Auszeichnungspolitik<br />
der DDR vom „Helden der Arbeit“ bis zum Pionierabzeichen. In Kinder der<br />
DDR. Die Jugendweihe und die Kirche (RE: Detlef Urban) wurde der<br />
aktuelle Boom der Jugendweihe hinterleuchtet und die Instrumentalisierung dieser<br />
Feier nach dem Aufstand des 17. Juni 1953 dargelegt. www.mdr.de<br />
Weit über 1000 Anfragen jährlich zeugen von der großen Nachfrage - ob für die Fernsehunterhaltung<br />
oder Dokumentationen mit preisgekröntem Niveau:<br />
Grimme-Preisträger unter den <strong>PROGRESS</strong> Kunden<br />
Den Adolf-Grimme-Preis 2004 erhielten Thomas Irmer und Matthias Schmidt für<br />
ihre ZDF-Auftragsproduktion Die Bühnenrepublik: Theater in der DDR, in<br />
der sie das hoch gerühmte Kulturerbe der DDR, das Theater, näher beleuchten.<br />
Der Sonderpreis des Landes NRW im Rahmen des Adolf-Grimme-Preises ging in<br />
diesem Jahr an Ullrich Kasten und Jens-Fietje Dwars für Der Unzugehörige:<br />
Peter Weiss – Leben in Gegensätzen. Die Auszeichnung wurde von Ministerpräsident<br />
Peer Steinbrück verliehen.<br />
Zu den ständigen Kunden zählen nicht nur die öffentlich-rechtlichen und privaten<br />
Fernsehstationen, sondern auch zahlreiche <strong>Film</strong>produktionsfirmen. Auch ausländische<br />
Partner wie BBC, NBC, NHK und ARTE beziehen durch den <strong>PROGRESS</strong> Ausschnittdienst<br />
ihr <strong>Film</strong>material.<br />
Für das Abendprogramm BBC NEWS NIGHT zeigte der ehrwürdige Sender<br />
Großbritanniens 2003 anlässlich einer großen Golzow-Retrospektive am Goethe-Institut<br />
London einen langen Bericht über das Golzow-Projekt und die <strong>Film</strong>emacher<br />
Barbara und Winfried Junge. In Ausschnitten wurden einige Golzow-<strong>Film</strong>e<br />
dem britischen Publikum vorgestellt.<br />
Die türkische <strong>Film</strong>- und Kulturstiftung aus Istanbul wird für die Dokumentation<br />
Auf den Spuren von Weltkulturerben aus Anatolien auch Aufnahmen<br />
vom Pergamon-Museum in Berlin verwenden.<br />
Mehr zum Ausschnittdienst finden Sie auf unserer Website: www.progress-film.de<br />
Szenenfotos aus<br />
den Golzow-<strong>Film</strong>en<br />
„Anmut sparet nicht noch Mühe“<br />
„Drehbuch: Die Zeiten“<br />
15
16<br />
Szenenfotos aus<br />
„Fallada – letztes Kapitel“<br />
„Der Verdacht“<br />
„Insel der Schwäne“<br />
Kinohighlights Berlin<br />
Künstlerklub Die Möwe – <strong>Film</strong>gespräche im Zeughauskino<br />
11. Okt., 20 Uhr:<br />
Fallada – letztes Kapitel - Roland Gräf zum 70. Geburtstag<br />
BU + RE: Roland Gräf<br />
mit Jörg Gudzuhn, Jutta Wachowiak, Corinna Harfouch, Katrin Saß<br />
Ein nichts beschönigendes, sensibles Porträt über Hans Fallada, einer der wenigen<br />
zeitkritischen Autoren, die nach 1933 in Deutschland bleiben. Hervorragende Schauspieler<br />
und zutiefst menschliche Dramatik tragen den <strong>Film</strong> weit über die Schriftstellerbiographie<br />
hinaus.<br />
Anschließend <strong>Film</strong>gespräch mit:<br />
Regisseur Roland Gräf, den Darstellern Jutta Wachowiak und Jörg Gudzuhn,<br />
Christel Gräf (Dramaturgie) und Helga Schütz (Drehbuch).<br />
27. Okt., 20 Uhr:<br />
Der Verdacht – Ulrich Plenzdorf zum 70. Geburtstag<br />
RE: Frank Beyer<br />
mit Michael Gwisdek, Christine Schorn, Christiane Heinrich, Nikolaus Gröbe<br />
Nach der Erzählung „Unvollendete Geschichte“ von Volker Braun aus dem Jahr 1975.<br />
Diese ostdeutsche Romeo-und-Julia-Geschichte um Liebe und Verrat hatte kurz nach<br />
ihrem Erscheinen die Gemüter erhitzt. Frank Beyers <strong>Film</strong>adaption und kritische Auseinandersetzung<br />
mit dem DDR-System war erst Jahre später möglich, fast parallel<br />
zum Ende jener Republik.<br />
Anschließend <strong>Film</strong>gespräch mit:<br />
Drehbuchautor Ulrich Plenzdorf, Schriftsteller Volker Braun, Regisseur Frank Beyer,<br />
den Darstellern Michael Gwisdek und Christine Schorn.<br />
23. Nov., 20 Uhr:<br />
Insel der Schwäne - Herrmann Zschoche zum 70. Geburtstag<br />
RE: Hermann Zschoche<br />
mit Axel Bunke, Sven Martinek, Ursula Werner, Christian Grashof<br />
Berlin, Marzahn - Großstadtstimmung, Beton und Bauplatz. Ost-Berliner Wirklichkeit<br />
Anfang der 80er Jahre wird hier mit den Augen Jugendlicher gesehen. Die Kritik an<br />
den damaligen Lebensumständen, vor allem die Revolte der Kinder und Jugendlichen<br />
gegen unsinnige Entscheidungen der Erwachsenen wurde seiner Zeit stark kritisiert.<br />
Anschließend <strong>Film</strong>gespräch mit:<br />
Regisseur Hermann Zschoche, Drehbuchautor Ulrich Plenzdorf und den Darstellern<br />
Ursula Werner und Christian Grashof (angefragt).
Kinohighlights Berlin<br />
15. Dez., 20.30 Uhr:<br />
Der Prozeß wird vertagt - Herbert Ballmann zum 80. Geburtstag<br />
BU + RE: Herbert Ballmann<br />
mit Gerhard Bienert, Friedrich Richter, Gisela Uhlen, Gerry Wolff<br />
Der aus dem Exil heimgekehrte Jude Michael Vierkant kämpft darum, den Verantwortlichen<br />
für die Ermordung seiner Schwester einer gerechten Strafe zuzuführen.<br />
Doch der Justizapparat verschleppt den Fall.<br />
Anschließend <strong>Film</strong>gespräch mit:<br />
Regisseur Herbert Ballmann und dem Historiker Prof. Dr. Michael Lemke.<br />
Sämtliche <strong>Film</strong>gespräche werden von Paul Werner Wagner moderiert.<br />
Mehr unter www.dhm.de/kino/<br />
15. Berliner Märchentage „Sechzehn auf einen Streich“<br />
Die Berliner Märchentage feiern vom 05. – 21. November 2004 ihren 15. Geburtstag<br />
mit einem Fest der deutschen Sprache. Unter dem Motto „Sechzehn auf einen<br />
Streich“ bieten sie den deutschen Märchen- und Sagenschatz aller Bundesländer dar.<br />
Am Samstag, den 06. November, startet ab 20 Uhr im Zeughauskino die lange Nacht<br />
des Märchenfilms. Zu sehen sind Wie heiratet man einen König und König<br />
Drosselbart. Am Sonntag, den 07. November, folgen Das blaue Licht und Der<br />
Teufel vom Mühlenberg. Das Kino Toni bietet für KITAS und Schulklassen ein<br />
DEFA-Märchenfilmprogramm an, das täglich jeweils um 14.00 und 15.30 Uhr, dienstags<br />
und donnerstags zusätzlich um 10.00 Uhr beginnt. An den drei Sonntagen (07./<br />
14./ 21. Nov.) gibt es eine Matinee-Veranstaltung für Familien mit kleinen Kindern,<br />
bei der die Schauspielerin Silja Lesny das jeweilige Märchen zum <strong>Film</strong> vorliest.<br />
www.berliner-maerchentage.de<br />
Wenn Sie immer aktuell von unseren Berliner Veranstaltungen erfahren wollen:<br />
Unser elektronischer Newsletter informiert Sie kostenfrei und mühelos. Melden Sie<br />
sich per email an. Auf unserer Website www.progress-film.de finden Sie das Anmeldefeld<br />
oben auf der Seite „Veranstaltungen“ oder Sie suchen den „<strong>PROGRESS</strong> <strong>Film</strong>-<br />
<strong>Verleih</strong>“ unter „<strong>Film</strong>&Medien“ auf der Kulturkurierseite www.berlin.kulturkurier.de.<br />
Szenenfotos aus<br />
„Wie heiratet man einen König“<br />
„Das blaue Licht“<br />
„Der Teufel vom Mühlenberg“<br />
17
18<br />
ICESTORM<br />
ENTERTAINMENT GMBH<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie unter www.icestorm.de<br />
Neues von ICESTORM<br />
Wie die Zeit vergeht…<br />
ICESTORM Entertainment begann vor sieben Jahren, in Berlin-Mitte das Kino-Erbe Ostdeutschlands<br />
für das Homekino zu veröffentlichen. Die wachsende Nachfrage - und damit<br />
auch die Vergrößerung des Unternehmens - machte bald einen Umzug in andere Räume<br />
nötig, die diesmal in West-Berlin lagen. Ob Spiel- oder Trickfilm, Dokumentation oder<br />
Zeitgeschichte: Im Laufe der Zeit sind ICESTORM immer wieder wahre Schätze der <strong>Film</strong>geschichte<br />
begegnet, die das Unternehmen und ihre Kunden gleichermaßen begeistern.<br />
Heute ist ICESTORM in dem Jahr, in dem vor 15 Jahren die Mauer fiel - wieder in Berlin-<br />
Mitte angekommen - und feiert ein geografisches wie inhaltliches “back to the roots!”, denn:<br />
ICESTORM ist umgezogen - und hat ihren neuen Firmensitz in der<br />
Friedrichstrasse 55 A in 10117 Berlin-Mitte!<br />
Zudem ist das ICESTORM-Programm strategisch auf die Zukunft ausgerichtet: Reduzierung<br />
des VHS-Stocks bei gleichzeitigem Ausbau des Trägermediums DVD, umfangreiche<br />
Optimierung der bestehenden Titel und - wie gewohnt - regelmäßig erstklassige<br />
Neuerscheinungen. Zurzeit sind über 600 Titel lieferbar.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf dem Kerngeschäft: DEFA/ Osteuropäische<br />
<strong>Film</strong>e/ Musik/ TV-Programme/ Special-Interest/ Dokumentationen.<br />
In diesen News sind „Die großen DEFA-Dokumentarfilme“ besonders erwähnenswert,<br />
die aus aktuellem Anlass auf DVD veröffentlicht werden. Die Mauer,<br />
Schaut auf diese Stadt und Blaue Wimpel im Sommerwind sind nur einige<br />
Titel dieser umfassenden Edition, die auch als Gesamtheit im Schuber mit einer speziell<br />
gestalteten limitierten Postkarten-Edition angeboten werden.<br />
Zum Jahrestag des Mauerfalls ist der <strong>Film</strong> Die Architekten von Peter Kahane von<br />
ungeheurer Brisanz. Gedreht als einer der letzten DEFA-<strong>Film</strong>e vor der Wende, zeigt er<br />
einen wichtigen Lebensabschnitt junger Menschen im Zeitalter der Perestroika. Eine<br />
DVD-Premiere erlebt auch der Konrad Wolf-<strong>Film</strong> Sonnensucher ebenso wie<br />
Schlösser und Katen von Kurt Maetzig. Drei cineastische Glanzpunkte mit umfangreichem<br />
Bonusmaterial, ausführlichen Begleitheften und englischen Untertiteln, bei<br />
Die Architekten zudem mit französischen und spanischen Untertiteln.<br />
Zum Abschluss noch ein Tipp: Mit den drei <strong>Film</strong>en Anna Karenina, Andrej Rubljow<br />
und Abschied von Matjora schließt ICESTORM die beliebte Reihe russischer Klassiker<br />
mit insgesamt 18 DVDs für das Jahr 2004 ab. Neue Titel werden im kommenden<br />
Jahr erwartet.
Neues von der DEFA-Stiftung<br />
DEFA-Jahrbuch 2004<br />
Im Herbst erscheint das 5. Jahrbuch der DEFA-Stiftung. „Spielen im <strong>Film</strong>“ ist einer<br />
der Schwerpunkte mit Texten über Armin Mueller-Stahl, Jutta Wachowiak und Hilmar<br />
Thate. Außerdem werden u. a. Lebenswege einstiger DEFA-Kinderdarsteller und<br />
Arbeiten junger deutsch-türkischer <strong>Film</strong>emacher vorgestellt. Das Jahrbuch wird für<br />
19,90 J im Buchhandel unter der ISBN 3-929470-29-2 erhältlich sein.<br />
www.bertz-fischer.de/film2004.html<br />
Erzählen für den <strong>Film</strong><br />
In der Schriftenreihe der DEFA-Stiftung ist jetzt der Band „Erzählen für den <strong>Film</strong>“ von<br />
Wolfgang Trampe erschienen. Er befragt darin Drehbuchautoren zu ihrer Arbeit für<br />
die DEFA. Im Rahmen eines Stipendiums der DEFA-Stiftung führte Wolfgang Trampe<br />
Gespräche mit den Autoren Wolfgang Kohlhaase, Ulrich Plenzdorf, Regine Kühn, Christa<br />
Kozˇik, Günther Rücker, Thomas Knauf, Gabriele Kotte und Martin Stephan.<br />
Der Band ist für 12,50 J (zzgl. Porto) in der DEFA-Stiftung erhältlich.<br />
Daten und Fakten zur <strong>Film</strong>politik der (SBZ)/ DDR 1945 – 1990<br />
Auf der Website der DEFA-Stiftung sind unter der Rubrik „Quellen/ Daten“ chronologisch<br />
Daten und Fakten zur <strong>Film</strong>politik der Sowjetischen Besatzungszone und der<br />
DDR von 1945 und 1990 online verfügbar. Die Datensammlung wurde von Brigitte<br />
Gerull zusammengetragen und von Helge Trimpert ergänzt.<br />
www.defa-stiftung.de<br />
Kurzfilmnacht 2004 in Jena<br />
Innerhalb eines für diesen Abend exklusiv zusammengestellten Programms zeigte die<br />
DEFA-Stiftung vor 1.500 meist jungen Zuschauern ihren elfminütigen Kurzfilm „Kinowerbung<br />
vor 50 Jahren“. Das <strong>Film</strong>fest Dresden und das backup-festival Weimar präsentierten<br />
ihre Preisträger des Jahres 2004. Die DEFA-Stiftung vergab ihren erstmals<br />
auf dem <strong>Film</strong>fest Dresden ausgelobten Förderpreis für Animationsfilmer an ein Team<br />
aus Deutschland, Polen und Pakistan.<br />
Förderrichtlinien präzisiert<br />
Die DEFA-Stiftung hat die Förderrichtlinien präzisiert, um das Verfahren sowohl für<br />
die Antragsteller als auch die Stiftung weiter zu vereinfachen. Die neuen Richtlinien<br />
sind auf der Website unter dem Punkt Förderung einzusehen. Bis zum 30. September<br />
können in der DEFA-Stiftung Anträge für Stipendien und Projekte eingereicht werden.<br />
Der Förderausschuss tagt am 27. Oktober und hat in dieser Runde über die Vergabe<br />
von ca. 270.000 J zu entscheiden.<br />
Buchtitel für<br />
das „DEFA Jahrbuch 2004“<br />
und für<br />
„Erzählen für den <strong>Film</strong>“<br />
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Volker Schlöndorff<br />
bei den Dreharbeiten zum <strong>Film</strong><br />
„DER NEUNTE TAG“<br />
Der Regisseur Slatan Dudow<br />
Kinozeit – Fernsehen aus Berlin<br />
Seit der Berlinale 2000 wird im Fernsehen aus Berlin (FAB) einmal monatlich der<br />
<strong>Film</strong>talk Kinozeit gesendet. <strong>Film</strong>geschichte, Kinoklassiker und aktuelle Trends in<br />
der Cineastenszene geraten ins Scheinwerferlicht. Folgende „Kinozeiten“ stehen in<br />
den kommenden Monaten auf dem Programm:<br />
Neu im Kino „DER NEUNTE TAG“<br />
von Volker Schlöndorff<br />
Zu Gast: Volker Schlöndorff, Andreas Pflüger, Ulrich Matthes und August Diehl<br />
Moderation: Prof. Jürgen Haase<br />
Am 11. November 2004 wird der neue Spielfilm von Volker Schlöndorff bundesweit<br />
in den Kinos anlaufen. Schon vor der Premiere hat DER NEUNTE TAG für Aufmerksamkeit<br />
gesorgt: Regisseur Volker Schlöndorff und Produzent Jürgen Haase wurden<br />
im Rahmen des 22. <strong>Film</strong>fests in München mit dem „Bernhard Wicki - <strong>Film</strong>preis - Die<br />
Brücke“, dem Friedenspreis des Deutschen <strong>Film</strong>s, ausgezeichnet. Auf dem <strong>Film</strong>festival<br />
in Locarno beeindruckte DER NEUNTE TAG über 6000 Zuschauer auf der Piazza<br />
Grande. In der „Kinozeit“ reflektieren Regisseur, Autor und Hauptdarsteller über<br />
Hintergründe zum Thema. Der Produzent, Prof. Jürgen Haase, erinnert an die Dreharbeiten<br />
und stellt spektakuläre Szenen aus der Arbeit am <strong>Film</strong> vor.<br />
Sendetermine Oktober/ November:<br />
Sonntag 31. Oktober, 23.05 Uhr<br />
Montag 01. November, 5.05 Uhr, 8.05 Uhr und 11.05 Uhr<br />
Sonntag 07. November, 23.05 Uhr<br />
Montag 08. November, 5.05 Uhr, 8.05 Uhr und 11.0<br />
Jahrhundertfilmkunst „Slatan Dudow“<br />
Es diskutieren: Hans Helmut Prinzler (Direktor des <strong>Film</strong>museums Berlin),<br />
Claudia Lenssen (<strong>Film</strong>historikerin)<br />
Wie wohnt der Berliner Arbeiter? fragt Slatan Dudow in seinem ersten Dokumentarfilm,<br />
der ihm wenig später die Anregung zu dem <strong>Film</strong>klassiker Kuhle Wampe gab. Es<br />
wird Slatan Dudows erster Tonfilm - doch bis hinein in die Farbfilmzeit ist seine <strong>Film</strong>sprache<br />
von der Intensität der Stummfilmästhetik geprägt. Wichtige DEFA-<strong>Film</strong>e entstanden<br />
unter der Regie Slatan Dudows: Zeitdokumente des Nachkriegshungers<br />
(Unser täglich Brot), des Kalten Kriegs (Der Hauptmann von Köln), der<br />
Schwierigkeiten des Neubeginns (Frauenschicksale). Während der Dreharbeiten<br />
zu Christine verunglückte Dudow tödlich. Der <strong>Film</strong> blieb ein Fragment.<br />
Sendetermine<br />
Sonntag 26. Dezember, 23.05 Uhr<br />
Montag 27. Dezember, 5.05 Uhr, 8.05 Uhr und 11.05 Uhr<br />
Aktuelle Informationen zum Kinozeit-Programm finden Sie unter:<br />
www.fernsehenausberlin.de/Programm/Sendungen/Zeitzeugen.cfm