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LAMINAT UND PARKETT VERLEGEN - Praktiker

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<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong><br />

<strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

In wenigen Schritten zum Traum-Fußboden<br />

KLEINE MATERIALK<strong>UND</strong>E S. 2<br />

<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

Der Untergrund, Verlegevorbereitungen<br />

S. 4<br />

Verlegemuster S. 4<br />

<strong>LAMINAT</strong>- <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong>PFLEGE S. 7<br />

MIT PRAKTISCHEN<br />

EXTRA-TIPPS


<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

Holz – das älteste Baumaterial der Welt – hat bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Holz<br />

wirkt natürlich schön, ist enorm anpassungsfähig, erfüllt anspruchsvollsten Wohnkomfort und vermittelt<br />

Behaglichkeit und Wärme. Im Gegensatz zu früheren Zeiten haben Sie jedoch einen entscheidenden<br />

Vorteil. Ob Laminat oder Parkett, nie war es so unkompliziert, sich den Traum vom hochwertigen Holzboden<br />

selbst zu erfüllen.<br />

1. Kleine Materialkunde<br />

Robuste Allround-Lösung Laminat<br />

oder doch lieber edles Parkett?<br />

Wo liegen Gemeinsamkeiten und<br />

Unterschiede? Welche Variante<br />

bietet welche Vorteile?<br />

Aus handwerklicher Sicht gibt es<br />

übrigens keine Differenzen. Dank<br />

moderner Klick-Systeme, die auf<br />

unterschiedlich konzipierten Nut-<br />

Feder-Prinzipien basieren, werden<br />

Fertigparkett und Laminat auf die<br />

absolut gleiche und wirklich narrensicher<br />

einfache Weise verlegt.<br />

Ihre Entscheidung können Sie daher<br />

ganz losgelöst vom Arbeitsaufwand<br />

treffen.<br />

Laminat:<br />

Oberfläche<br />

Dekorpapier<br />

Clickverbindung<br />

Trägerplatte<br />

Laminat besteht zu 90% aus Holzmaterial<br />

(Holzspäne, Holzschnitzel =<br />

MDF/HDF) und ist in drei bzw. vier<br />

verleimte Schichten aufgebaut:<br />

Oberfl äche aus transparentem Melaminharz,<br />

darunter eine Dekorschicht,<br />

in der Mitte eine stabile HDF/MDF-<br />

Platte mit Klick-Verbindungssystem system<br />

Anstelle von Laminat oder Parkett können Sie sich auch<br />

für eine dieser Holzboden-Lösungen entscheiden<br />

Furnierparkett<br />

Die günstige Alternative zum Echtholzparkett<br />

Original Echtholzanmutung<br />

UV-versiegelte Oberfl äche aus Echtholzfurnier<br />

Robust, hoch belastbar, abriebfest, pfl egeleicht<br />

Einfache Verlegung dank Klick-System<br />

Fußbodenheizunggeeignet (quellarm)<br />

Geringe Aufbauhöhe (bis 8,5 mm) – ideal bei Renovierungen<br />

Massivholzdielen<br />

Die Luxus-Variante aus massivem Holz<br />

Reines Naturprodukt<br />

Lange Lebensdauer<br />

Edel, elegant und langlebig<br />

Oberfl äche teilweise unbehandelt; Versiegelung dann in Eigenleistung<br />

Pfl egeaufwendig<br />

Nicht für alle Räume und Untergründe geeignet (Holz „arbeitet“ =<br />

ausdehnen/zusammenziehen bei Feuchtigkeit bzw. Trockenheit)<br />

und darunter wieder ein feuchtigkeitsabweisender<br />

Melaminharzfi lm.<br />

Die gesamte Schichtstärke beträgt<br />

nur 6-8 mm.<br />

Laminat wird in 6 Nutzungsklassen<br />

(Lichtechtheit, Druck- und Abriebfestigkeit,<br />

Stuhlrollenfestigkeit und<br />

Unempfi ndlichkeit gegenüber Flecken)<br />

unterteilt, wobei 1 für geringe<br />

und 6 für extrem hohe Belastbarkeit<br />

steht. Klassen 1-3 sind für den<br />

Einsatz im privaten Wohnbereich<br />

gedacht: 1 für Schlafzimmer etc.,<br />

2 für Wohnzimmer, Esszimmer etc.<br />

und 3 für z.B. Kinderzimmer, Flur<br />

und Küche. Für Ihr Büro empfi ehlt<br />

sich Klasse 4.<br />

TIPP 1<br />

Holzboden-Alternativen<br />

Echtholzfurnier<br />

Gegenzugfurnier<br />

Verbindungssystem<br />

MDF-Träger<br />

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<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

Laminat bietet aufgrund der Schichtzusammensetzung<br />

und der verharzten<br />

Oberfl äche folgende Vorteile:<br />

Sehr robust<br />

Hohe Druck- und Abriebfestigkeit<br />

Kratzfest und geeignet für<br />

Rollstuhl und Bürostuhl<br />

Sehr gute Schalldämpfung (in Verbindung<br />

mit Trittschalldämmung);<br />

antistatisch<br />

Keine spezielle Pfl ege nötig; sehr<br />

hygienisch<br />

UV-resistent (bleicht nicht aus,<br />

bleibt lichtecht)<br />

Gute Wärmefl usseigenschaften,<br />

geeignet für Fußbodenheizung<br />

(speziell ausgewiesene Laminate)<br />

Große Dekorauswahl<br />

Geringe Schichtstärke – ideal<br />

bei Renovierungen<br />

Preisgünstig<br />

Die einzelnen Funktionalitäten Ihres<br />

ausgesuchten Laminats fi nden Sie<br />

auch als Symbole auf den Verpackungen.<br />

Nachteile sind, dass Laminat an den<br />

Verbindungsstellen bei Feuchtigkeit<br />

aufquillt (daher nicht putzen, sondern<br />

nur abkehren, saugen oder<br />

nebelfeucht wischen mit Laminatpfl<br />

egemittel) und die Oberfl äche bei<br />

Beschädigungen (Kratzer etc.) nicht<br />

durch Abschleifen ausgebessert<br />

werden kann.<br />

Allerdings sind inzwischen auch<br />

spezielle Laminate mit wasserundurchlässiger<br />

Verarbeitung für<br />

Feuchträume (Bad, WC) erhältlich.<br />

Und noch ein Tipp: Es gibt nicht nur<br />

Laminat für Fußbodenheizung, sondern<br />

auch eine Fußbodenheizung<br />

für Laminat. Diese wird in Form von<br />

elektrischen Heizmatten auf dem<br />

Estrich und unter dem Holzboden<br />

eingebaut – eine praktische Lösung<br />

für nachträgliche Raumwärme.<br />

Mehrschicht-Fertigparkett:<br />

Versiegelte<br />

Nutzschicht<br />

Trägerschicht<br />

Versiegelte Nutzschicht<br />

Obere Trägerschicht<br />

Untere Trägerschicht<br />

Auch Fertigparkett besteht als dünne<br />

Version aus zwei oder als stärkere<br />

Variante aus drei Schichten. In jedem<br />

Fall bilden HDF/MDF-Schichten mit<br />

Klick-Verbindungssystem die Unterlage.<br />

Darüber ist eine voll versiegelte<br />

Echtholzschicht verleimt.<br />

Parkett wird nach bestimmten Belastungskriterien<br />

und Härtegraden<br />

in sogenannte „Brinell-Härten“ unterteilt.<br />

Sie defi nieren die Belastbarkeit,<br />

aber auch die Formstabilität.<br />

Den Top-Wert erreicht kanadischer<br />

Ahorn. Eiche, Esche und Buche besitzen<br />

ebenfalls hohe Härtegrade,<br />

wohingegen Fichte den geringsten<br />

Wert aufweist.<br />

Parkett-Vorteile sind:<br />

Sehr edel und hochwertig dank<br />

Echtholz-Oberfl äche<br />

Authentisches, sehr warmes<br />

Holzgefühl<br />

Hohe Wärmefl usseigenschaften,<br />

geeignet für Fußbodenheizung<br />

Pfl egeleicht, hygienisch<br />

Schäden (Kratzer etc.) lassen sich<br />

durch Abschleifen reparieren<br />

Allerdings müssen Sie bei Parkett<br />

auch ein paar Einschränkungen in<br />

Kauf nehmen. Parkett ist teurer als<br />

Laminat und bei starker Beanspruchung<br />

pfl egeintensiver (Nachversiegelung).<br />

Es ist verhältnismäßig<br />

empfi ndlich bei hohen Belastungen<br />

(Kratzer, Bürostuhl, Abnutzung etc.).<br />

Ist die Versiegelung beschädigt,<br />

besteht die Gefahr, dass Schmutz,<br />

Flüssigkeiten etc. in das Holz eindringen<br />

und dauerhaft Flecken<br />

verursachen. Zudem kann Parkett<br />

wie jedes Holz bei hoher UV-<br />

Einstrahlung ausbleichen. Darüber<br />

hinaus beginnt die Parkettstärke bei<br />

14 mm, was bei Renovierungen zum<br />

Problem werden kann.<br />

Einsatzempfehlungen auf einen<br />

Blick:<br />

Laminat: Der günstige und robuste<br />

Universal-Holzboden für alle Wohnund<br />

Büroräume (abhängig von der<br />

Nutzungsklasse) bis hin zu Feuchträumen;<br />

mit max. 8 mm Stärke die<br />

erste Wahl bei Renovierungen<br />

Parkett: Der edle und hochwertige<br />

Echtholzboden für den gehobenen<br />

(Neubau-)Wohnbereich; weniger bis<br />

gar nicht geeignet für Büro, Feuchtraum,<br />

Küche, Kinderzimmer und mit<br />

einer Stärke von 14 mm und mehr<br />

nur bedingt bei Renovierungen<br />

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<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

2. Laminat und<br />

Parkett verlegen<br />

Eines vorweg: Natürlich können sowohl<br />

Laminat als auch Parkett mit<br />

speziellen Klebern vollfl ächig verklebt<br />

verlegen (Empfehlung: lösemittelfreier<br />

Reaktionsharzkleber).<br />

Das ist allerdings aufwendiger und<br />

der Auftritt ist nicht so federnd weich<br />

und zudem deutlich lauter. Parkett<br />

und Massivholzdielen können sogar<br />

auf eine gesonderte Holz-Unterkonstruktion<br />

fest vernagelt oder verschraubt<br />

werden.<br />

Ca. 80% aller Laminat- und Fertigparkett-Böden<br />

werden heute mit<br />

einem der verschiedenen Klick-Systeme<br />

schwimmend (sozusagen eine<br />

frei schwebende Bodenplatte) verlegt<br />

– weil es einfacher nicht geht.<br />

Auch hinsichtlich Laufgeräusche,<br />

Laufkomfort sowie Schall- und Wärmedämmung<br />

ist diese Verlegetechnik<br />

optimal.<br />

Außerdem können Sie so Ihren Holzboden<br />

jederzeit rückstandsfrei wieder<br />

ausbauen, beim Umzug mitnehmen<br />

oder als schadstofffreien Abfall<br />

entsorgen.<br />

Das handwerkliche Vorgehen beim<br />

schwimmenden Verlegen ist bei<br />

Laminat und Fertigparkett praktisch<br />

identisch.<br />

Der Untergrund<br />

Wie bei jedem Bodenbelag sollte Ihr<br />

Untergrund trocken, sauber, rissfrei,<br />

tragfähig und vor allem eben sein.<br />

Notfalls müssen Sie Schäden mit<br />

Spachtelmasse und Spachtel ausbessern.<br />

Eine schwimmende Verlegung mit<br />

Klick-System können Sie auf diversen<br />

Untergründen vornehmen, solange<br />

der Holzboden gut von unten<br />

belüftet wird. Estrich, alte Holzböden,<br />

PVC-Boden oder Keramikfl iesen sind<br />

kein Problem. Alte Teppichböden<br />

dagegen sind ungeeignet (Feuchtigkeitsbildung,<br />

Schimmelgefahr)<br />

Verlegevorbereitungen<br />

Zum Berechnen Ihres Laminat- bzw.<br />

Parkettbedarfs werden die Raum-<br />

Quadratmeter in Länge x Breite gemessen.<br />

Erker, Nischen und Ecken<br />

müssen Sie durchgängig zu der jeweiligen<br />

Raumbreite bzw. Raumlänge<br />

hinzuaddieren. Zusätzlich sollten<br />

Sie maximal 10% Verschnitt einkalkulieren.<br />

Wichtig ist auch, vorab mit einem<br />

Winkel zu prüfen, ob der Raum tatsächlich<br />

rechtwinklig ist. Zum einen,<br />

um ein optisch harmonisches Verlegemuster<br />

entsprechend vorzuplanen.<br />

Zum anderen, weil der Verschnitt<br />

bei nicht rechtwinkligen<br />

Räumen höher ausfällt.<br />

Vor dem Verlegen sollten Sie Fertigparkett<br />

in der Originalverpackung<br />

zwei Tage, Laminat 24 Stunden im<br />

Verlegeraum lagern, damit sich das<br />

Material dem Raumklima anpassen<br />

kann. Die Raumtemperatur sollte dabei,<br />

sowie auch beim Verlegen<br />

selbst, mindestens 18 ˚C betragen.<br />

Verlegemuster<br />

Bei der Entscheidung für das Verlegemuster<br />

haben Sie ganz nach Geschmack<br />

die freie Auswahl aus einer<br />

Vielzahl bewährter Formen:<br />

Diese Muster haben einen direkten<br />

Einfl uss auf die Raumwirkung und<br />

lassen quer verlegt Räume breiter<br />

und längs verlegt Räume länger<br />

erscheinen (immer vom Raumeingang<br />

aus betrachtet):<br />

Englisches Muster/Parabel<br />

(mit regelmäßigen Stößen)<br />

Schiffsboden<br />

(mit unregelmäßigen Stößen)<br />

Fischgrät-Muster<br />

(ideal für große Räume)<br />

Altdeutsches Muster<br />

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<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

Ohne Einfl uss auf die Raumwirkung<br />

und daher neutrale Muster sind:<br />

Tafelmuster (Würfelform)<br />

Flechte<br />

Kassette<br />

Schwimmende Verlegung<br />

Je nach Hersteller werden leicht<br />

unterschiedliche Klicksysteme angeboten.<br />

Informieren Sie sich bereits<br />

beim Kauf über das individuelle<br />

System und dessen Technik Ihres<br />

Laminats bzw. Fertigparketts.<br />

Schritt 1: Bei einer mineralischen<br />

Unterlage wie Zementestrich, Anhydritestrich,<br />

Gussasphalt, Fliesen oder<br />

Naturstein muss die Bodenfl äche zunächst<br />

mit einer Dampfbremse (PE-<br />

Folie) zur Feuchtigkeitsisolierung fl ächendeckend<br />

belegt werden. Bei<br />

Fußbodenheizung ist vor der Verlegung<br />

der PE-Folie ein Auf- und Abheizprotokoll<br />

durch den Heizungsfachmann<br />

zu erstellen. Aus diesem<br />

geht hervor, ob die Heizung gegebenenfalls<br />

für die Verträglichkeit der<br />

Folie zu hoch eingestellt ist bzw. zu<br />

langsam herunterfährt und entsprechend<br />

reguliert werden muss.<br />

Anschließend wird über die PE-<br />

Folie eine Trittschalldämmung aus<br />

PE-Schaumfolie, Kork, Filz oder<br />

anderen Gehgeräusch dämmenden<br />

Materialien verlegt – und zwar in<br />

Richtung der späteren Dielenlagen.<br />

30% aller aktuell angebotenen<br />

Laminate haben diese übrigens<br />

praktischerweise bereits integriert<br />

und ersparen Ihnen damit diesen<br />

Arbeitsschritt.<br />

90°?<br />

Dampfbremse<br />

Trittschalldämmung<br />

1.<br />

Schritt 2:<br />

(Verlegebeschreibung Parabel)<br />

Beginnen Sie in der Ecke einer<br />

Längsseite mit dem Verlegen der<br />

Werkzeug und Material<br />

Gehrungssäge<br />

Stichsäge oder Handkreissäge<br />

Zollstock/Maßband<br />

Bleistift<br />

Winkel<br />

Abstandskeile<br />

Hammer<br />

Schlagklotz aus Holz<br />

Zugeisen<br />

Laminat/Parkettdielen mit<br />

Klick-System<br />

Dampfbremsfolie (PE Folie),<br />

Trittschalldämmung (sofern nicht<br />

bereits in die Dielen integriert),<br />

Parkettsilikon<br />

Heizkörperrosetten<br />

ersten Dielenreihe. Die Nutseite blickt<br />

zur Wand. Die Feder am Kopfende<br />

der Diele wird mit der Handsäge<br />

abgesägt. Zwischen Wand und<br />

Diele kommt ein Abstandskeil von<br />

10-15 mm Stärke zur Wahrung der<br />

Dehnungsfuge.<br />

Dann wird die zweite Diele entlang<br />

der Längswand per Klick-System mit<br />

der ersten Diele verbunden. Die letzte<br />

Diele der Reihe müssen Sie passend<br />

zusägen. Hierbei ist Folgendes<br />

zu beachten: Arbeiten mit der Stichsäge<br />

werden von unten, Sägearbeiten<br />

mit der Handsäge werden von<br />

der Dekorseite aus vorgenommen.<br />

Denken Sie beim Messen und Sägen<br />

an die 10 mm Wandfuge!<br />

Schritt 3: Mit dem abgesägten<br />

Reststück (Sägeseite zur Wand) beginnen<br />

Sie die neue Dielenreihe und<br />

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<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

arbeiten sich in Verlegerichtung bis<br />

zum Ende der Reihe vor.<br />

Das letzte, gesägte Dielenstück der<br />

zweiten Reihe wird vorsichtig mit<br />

dem Zugeisen eingefügt und ein Abstandskeil<br />

zwischen Stirnwand und<br />

Diele geklemmt. Reihe 3 beginnen<br />

Sie wieder mit einer ganzen Diele.<br />

Bei einfachen Nut-Feder-Systemen<br />

sollten Sie nach drei Reihen mit<br />

Gummihammer und Schlagklotz<br />

die Verbindungen vorsichtig nachjustieren.<br />

Dehnungsfugen<br />

Unter allen Türen, bei Übergängen zu angrenzenden Bodenbelägen sowie ab 8 m<br />

Dielenbreite und 10 m Dielenlänge müssen Sie zusätzlich zu den Dehnungsfugen<br />

an den Wänden weitere Dehnungsfugen von 20 mm Breite einbauen. So verleihen<br />

Sie dem Bodenbelag Platz, wenn er sich temperatur- und feuchtigkeitsbedingt dehnt. Die Fugen werden mit<br />

fl achen Dekor-Abdeckschienen verkleidet.<br />

Klick-Systeme mit Leim<br />

Schritt 4: Die letzte Dielenreihe<br />

müssen Sie ggf. in der Breite zuschneiden.<br />

Hierzu legen Sie die zu<br />

sägende Diele exakt auf die letzte,<br />

bereits verlegte Diele auf. Darüber<br />

wird eine dritte Diele gelegt und mit<br />

der Nutseite zur Wand (Dehnungsfuge<br />

berücksichtigen) geschoben. Entlang<br />

der Innenseite der oberen Diele<br />

mit Bleistift die Sägemarkierung auf<br />

der mittleren Diele kennzeichnen und<br />

diese dann mit der Stichsäge zuschneiden.<br />

Diese Diele dann mit<br />

dem Zugeisen anfügen.<br />

Achtung: So verhindern Sie, dass<br />

die letzte Dielenreihe zu schmal wird<br />

(schwierig zu sägen, optisch unattraktiv):<br />

Durch exaktes Messen von<br />

Raumbreite und Dielenbreite können<br />

Sie errechnen, wie breit oder schmal<br />

die letzte Diele wird. Um ein harmonisches<br />

Verlegemuster zu erzielen,<br />

kann es daher sein, dass Sie die erste<br />

und die letzte Dielenreihe auf die<br />

gleiche Breite zusägen müssen. Prüfen<br />

Sie dies unbedingt vor dem Verlegen!<br />

Schritt 5: Zum Schluss werden die<br />

Sockelleisten angebracht – als optische<br />

Abrundung, die auch die Dehnfugen<br />

an den Rändern und eventuell<br />

dort entlang verlegte Antennen- und<br />

Lautsprecherkabel verdecken. Zuvor<br />

die Abstandskeile entfernen. Die<br />

Leisten werden immer an der Wand<br />

TIPP 2<br />

Verlege-Tipps<br />

Manche Hersteller bieten Laminat mit einem einfachen Nut-Feder-System an, bei dem die Feder zusätzlich mit<br />

Holzleim versehen werden muss.<br />

Das ist etwas mühsamer und Sie müssen Leimfl ecken schnell abwischen, aber diese Variante ist ebenfalls ausgesprochen<br />

stabil.<br />

Massivholzdielen<br />

Unter Massivholzdielen gehört zunächst eine Trittschalldämmung aus Dämmplatten.<br />

Darüber wird ein Untergerüst aus Lagerholz errichtet.<br />

Die Hohlräume zwischen den Gerüststreben werden mit Dämmmaterial zur Wärmedämmung gefüllt.<br />

Auf das Untergerüst können Sie nun die Dielen im Parabel- oder Schiffsbodenmuster verlegen.<br />

Nut-Feder-Systeme werden mit Hammer und Schlagklotz zusammengefügt.<br />

Dabei am Rand 10-15 mm Dehnungsfuge beachten.<br />

Die Dielen dann mit Nägeln oder Schrauben fi xieren.<br />

Für die Versiegelung gibt es zahlreiche Materialien.<br />

Empfehlenswert für Massivholzdielen ist Kunstharzsiegel.<br />

Beachten Sie: Durch die Unterkonstruktion erhöht sich der Bodenbelag erheblich.<br />

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<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

und niemals auf Laminat oder Parkett<br />

fi xiert. Einfache Leisten können<br />

mit Nägelchen an der Wand befestigt<br />

werden. Schicker sind zweiteilige<br />

Leistensysteme. Hier müssen Sie<br />

das Basisprofi l an der Wand anbohren<br />

und die obere Dekorleiste aufstecken.<br />

Zum Anpassen an die Ecken<br />

mit der Gehrungssäge die Enden zusägen<br />

(manche Leistensysteme bieten<br />

spezielle Eckprofi le an, die das<br />

Zusägen überfl üssig machen).<br />

3. Laminat- und Parkettpfl ege<br />

Laminat ist sehr pfl egeleicht. Staubsauger,<br />

Besen oder ein nur feuchtes<br />

Wischen mit einem Laminatreiniger<br />

An Übergängen<br />

So wird Laminat und Parkett unter Türen hindurch im nächsten Raum weiterverlegt:<br />

Holzboden bis mittig unter die Tür zusägen und verlegen.<br />

Dabei 10 mm Dehnungsfugen zu den beiden Türzargen lassen.<br />

Grundmodul der Übergangsschiene daran entlang mithilfe von<br />

Bohrmaschine, Dübel und Schrauben auf dem Boden fi xieren.<br />

Darauf Abstandskeile an der Dielenkante anlegen.<br />

Entlang dieser Fuge die Anschlussdiele des nächsten Raums<br />

erneut passgenau anlegen.<br />

Abstandskeile dann entfernen und die obere Abdeckung der<br />

Übergangsschiene in das Grundmodul einklicken.<br />

Unter Türzargen<br />

Eine optisch saubere Lösung an Zargen von Holztüren (geht auch bei<br />

Übergängen):<br />

Sägen Sie die Zarge mit einem Fuchsschwanz so weit unten ab, dass die Diele<br />

20 mm daruntergeschoben werden kann (erneut kleine Dehnungsfuge lassen).<br />

Bei Metalltüren müssen Sie die Diele entsprechend ausschneiden, sodass sie die<br />

Zarge umklammert.<br />

An Heizungsrohren<br />

Zunächst die Diele bis zur Wand zuschneiden (abzüglich Dehnungsfuge).<br />

Lose anlegen und Position der Heizungsrohre markieren.<br />

An dieser Stelle die Diele mit einem Holz-Kreisbohrer durchbohren<br />

(Durchmesser muss größer als das Heizungsrohr sein).<br />

Die Diele mittig durch das Bohrloch durchsägen.<br />

Zunächst den langen Dielenteil bis an das Rohr anlegen.<br />

Dann den kleinen Teil mit der zweiten Bohrloch-Einbuchtung von der<br />

anderen Seite anlegen und das Heizungsrohr „umklammern“.<br />

Beide Dielenteile miteinander verleimen.<br />

genügen in der Regel. Auf keinen<br />

Fall nass wischen – Laminat quillt<br />

an den Klick-Verbindungen auf.<br />

Groben Schmutz bekommen Sie mit<br />

alkoholhaltigen Lösungsmitteln weg.<br />

Lassen sich Kratzer nicht durch<br />

Polieren entfernen oder zeigen<br />

sich kleine Löcher, hilft eine farblich<br />

abgestimmte Holzpaste mit<br />

anschließender Neuvergütung der<br />

Oberfl äche.<br />

TIPP 3<br />

Kniffl ige Stellen<br />

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<strong>LAMINAT</strong> <strong>UND</strong> <strong>PARKETT</strong> <strong>VERLEGEN</strong><br />

Eine Vorsichtsmaßnahme hilft immer<br />

und kostet fast nichts: Filzgleiter unter<br />

Stühle, Tische, Schränke und alle<br />

anderen Möbelstücke!<br />

Parkett wird ebenfalls nur gesaugt,<br />

gefegt oder nebelfeucht gewischt.<br />

Filzgleiter sind auch hier eine sinnvolle<br />

Vorsichtsmaßnahme. Gereinigt<br />

wird nur mit Parkettpfl egemitteln.<br />

Ist die Oberfl ächenversiegelung nach<br />

Jahren hinüber, können Sie das Parkett<br />

maschinell abschleifen und neu<br />

versiegeln. Parkettpfl ege ist also immer<br />

auch eine werterhaltende Maßnahme.<br />

Ist eine Diele unwiderrufl ich defekt:<br />

In die betroffene Diele ein Loch vor-<br />

bohren, dort die Stichsäge ansetzen<br />

und die Diele im Abstand von einigen<br />

Zentimetern vom Rand vorsichtig<br />

aussägen, ohne Trittdämmung<br />

und PE-Folie zu zerstören. Den Dielenrest<br />

mit der Hand entfernen, eine<br />

neue Diele ausmessen, zurechtsägen,<br />

an der Feder einleimen und<br />

einsetzen. 24 Stunden mit einem<br />

Gewicht beschweren – fertig ist<br />

die Reparatur.<br />

Diesen Ratgeber haben wir mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Zweckmäßigkeit und Ausführbarkeit der Hinweise können wir wegen etwaiger örtlicher Besonderheiten Ihres<br />

Bauprojekts dennoch nicht in jedem Einzelfall garantieren. Bitte beachten Sie in jedem Fall die Herstellerhinweise der von Ihnen verwendeten Produkte.<br />

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