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Biografisches RADLEXIKON Steiermark - Radland - Steiermark

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<strong>RADLEXIKON</strong> STEIERMARK<br />

6<br />

Erbost klingt auch der Bericht über das Rennen anl. des<br />

Hauptgautages in Pettau: „Albl erschien nicht am Starte<br />

(ohne jede Entschuldigung!)“ (4)<br />

Am 17.8.1899 heiratete J.A. seine Frau Martha und betrieb<br />

um 1900 in der Zeilergasse 100 eine von => Franz<br />

ELGETZ gemietete Werkstatt, in der er mit seinem Vater<br />

neben Fahrrädern auch erste Autos (Albl´s Phönix<br />

leichter Motorwagen, eine Voiturette mit De Dion-Motor)<br />

fertigte. In der 27 mal 17 Meter großen Halle sollten<br />

mit zehn Arbeitern Fahrräder, Motore und Fahrzeuge<br />

erzeugt werden. Der Besuch des Exekutors, der gerade<br />

noch auf ein vorgefundenes Fahrrad den Kuckuck kleben<br />

konnte, dokumentiert aber die ziemliche Erfolglosigkeit<br />

auch dieses Projektes.<br />

Josef Albl starb früh 1905. Angeblich hat er sich erschossen,<br />

weil er mit der Firmenpleite nicht fertig wurde. Andere<br />

mündl. Quellen sprechen von einem plötzlichen<br />

Herztod. Beerdigt wurde er am St. Peter-Friedhof. (5<br />

Lit./Qu.:<br />

(1) Allgem. Sport-Zeitung XIII/94/1892, 1174<br />

(2) R-C-Chronik 41/17.9.1893, 1648<br />

(3) R-Chronik VIII/11/1894, 183<br />

(4) R-C-C Nr. 277, Bl 102/VII/22.9.1894, 2256<br />

(5) Schreiben von Martha Becker vom 11.4.1977 an die<br />

„Tagespost“, in:<br />

Konvolut Akten aus dem Grazer Stadtarchiv, Informationen<br />

Ewald Kattinger (Urenkel von B. Albl)<br />

AL(L)MEDER, Fanny<br />

Seit 1890 unterstützendes Mitglied des GBC, Schriftführerin<br />

und Kassierin des GDBC. Aus einer Notiz, übernommen<br />

von der Wiener Allgem. Sportzeitung, geht hervor,<br />

dass sie als „zwar noch Anfängerin im Radfahren, doch<br />

eine sportlich vielversprechende Sportkollegin“ eine<br />

Anzahl Männer der Grazer Clubs zu Handicap-Rennen<br />

herausgefordert hat. (1) Sie bewältigte gemeinsam mit<br />

ihrem Vater, Alois Allmeder († 1894), Schirmfabrikant in<br />

der Murgasse und seit 1889 Mitglied des GBC, die Strekke<br />

von Pöllau über das Strassegg nach Klagenfurt und<br />

Marburg (126 km) an einem Tag. (2) Anfang 1896 wird –<br />

offenbar falsch – von einer Vermählungsanzeige mit =><br />

Max KLEINOSCHEG berichtet. (3)<br />

Lit.:<br />

(1) R-Chronik V//13/5.3.1893, 447<br />

(2) DöR VI/4/1894, 66; ASZ XIV/52/1893, 777<br />

(3) Protokollbuch „Grazer Tourenfahrer“, 26,<br />

frs, 71<br />

ALLMER, Mathias<br />

* 1831<br />

M.A. stammte aus Prebensdorf (heute Gde. Ilztal), arbeitete<br />

längere Zeit in der Obersteiermark und war vermutlich<br />

der erste Gewerbetreibende, der sich in der <strong>Steiermark</strong><br />

mit der Reparatur von Fahrrädern beschäftigte. Er<br />

übernahm 1885 von seinem verstorbenen Lehrherren<br />

den Zeugschmiedbetrieb in Rothleiten (Hammerl 16 bzw.<br />

34), den er schon davor geführt hatte, von dessen Witwe<br />

Aloisia. (1) In der Region war er ein wichtiger Arbeitgeber,<br />

wie die Anstellungen von mehreren Schmiedegesellen,<br />

verzeichnet 1883–89 in einem örtlichen Arbeitsbuch,<br />

zeigen. (2) Ziemlich zeitgleich mit seinem Ansuchen<br />

vom 1.1.1885 an die BH Frohnleiten, auch die Reparatur<br />

von Velozipedes und Bicycles ausüben zu dürfen, eröffnete<br />

er eine Dependence in Graz, Wienerstraße 31 (heute<br />

57). Dass er schon seit 1884 – gemeinsam mit J. Jax in<br />

Linz – der Erste in Österreich war, der „mit Kraftbetrieb<br />

im bescheidenen Massstab die Erzeugung von Hochrädern“<br />

begonnen hat –, geht aus einem Artikel von Ing. R.<br />

Ritter von Paller (München) über die Fahrradindustrie<br />

hervor, wobei dieser von „J. Almer in Graz“ schreibt. (3)<br />

Weil er an der Adresse Wienerstraße nur die in Rothleiten<br />

reparierten Bicycles ausliefern wollte, allerdings offenbar<br />

– ohne entsprechende Konzession – auch Reparaturen<br />

vor Ort vornahm, bekam er Ärger mit der Behörde.<br />

(1) Wohl aus diesem Grund suchte er 1886 auch für den<br />

Grazer Standort das Zeugschmiedgewerbe an, was ihm<br />

auch gewährt wurde. (3,4) Zu dieser Zeit firmierte er laut<br />

Eintrag im Grazer Adressbuch als Betreiber einer „Velocipedes<br />

Fabrik“ mit => Franz BENESCH als Kompagnon<br />

bzw. Werkführer. Für kurze Zeit war auch der junge =>

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