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Teamarbeit – und der „Gegenspieler“: soziales Faulenzen

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praxis<br />

!<br />

© Martin Novak / shutterstock.com<br />

Die Rhetorik-Praxis<br />

<strong>Teamarbeit</strong> – <strong>und</strong> <strong>der</strong> „Gegenspieler“: <strong>soziales</strong> <strong>Faulenzen</strong><br />

Teamgeist ist gefragt – <strong>und</strong> sei die Einheit <strong>der</strong> zusammenarbeitenden Menschen auch noch so klein! Allerdings ist <strong>Teamarbeit</strong><br />

kein „Allheilmittel“; <strong>der</strong> Mythos <strong>der</strong> gewinnbringenden Zusammenarbeit hat schon lange einen Knacks bekommen.<br />

Denn die „soziale Trägheit“, auch „<strong>soziales</strong> <strong>Faulenzen</strong>“ genannt, ist im Team möglich. Das nutzen einige Menschen<br />

gerne aus, <strong>und</strong> spätestens dann wird <strong>Teamarbeit</strong> ineffizient.<br />

„Wir ziehen alle an einem Strang“ – welcher Mitarbeiter in <strong>der</strong><br />

Zahnarztpraxis würde diesen Satz nicht sofort unterschreiben<br />

Beliebt sind Teams, also Gruppen, die ein gemeinsames Ziel<br />

haben, weil sie in einem hohen Maß soziale Bedürfnisse erfüllen.<br />

Sie verringern Unsicherheiten, machen Spaß <strong>und</strong> tragen zur<br />

Arbeitszufriedenheit sowie zum Wohlbefinden <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

bei – Aspekte, die erstrebenswert <strong>und</strong> wichtig sind.<br />

Allerdings: Weit verbreitet ist die Annahme, dass <strong>Teamarbeit</strong> im<br />

Vergleich zur Einzelarbeit Vorteile hat, oft verknüpft mit dem<br />

Wunsch nach höherer Leistung. Häufig ist dem aber nicht so,<br />

denn es gibt Gegenspieler <strong>der</strong> <strong>Teamarbeit</strong>.<br />

DFZ 3 · 2012<br />

Der Mehrwert bestimmter <strong>Teamarbeit</strong><br />

ist wissenschaftlich wi<strong>der</strong>legt<br />

Das Problem bei mehreren Menschen, die<br />

einen Arbeitsauftrag haben: Der Einzelne<br />

in <strong>der</strong> Gruppe kann sich <strong>und</strong> seine Leistung<br />

verbergen. Dieser Prozess kann ganz bewusst<br />

genutzt werden, oft sind es jedoch unbewusste<br />

psychische Vorgänge. Die Person erlebt<br />

sich als „normales“ Mitglied <strong>der</strong> Gruppe <strong>und</strong><br />

empfindet ihre Anstrengungen durchaus<br />

als angemessen. Untersuchungen zeigen<br />

Frank Wittke


praxis 51<br />

© Zolthar / Fotolia.com<br />

jedoch: Die Leistung wurde reduziert. Ein solcher als „sozialer<br />

Müßiggang“ o<strong>der</strong> auch als „<strong>soziales</strong> <strong>Faulenzen</strong>“ bezeichneter<br />

Effekt tritt dann auf, wenn die Einzelleistung nach außen nicht<br />

mehr identifizierbar <strong>und</strong> nachprüfbar ist!<br />

Kompliziert wird es beim Austausch von Argumenten<br />

Beson<strong>der</strong>ns beim Lösen von Problemen sind Teams sehr fragwürdig.<br />

Bei schwierigen Problemen zeigt sich häufig, dass eine<br />

Person, die meint, die richtige Lösung zu kennen, lediglich versucht,<br />

die an<strong>der</strong>en zu überzeugen. Speziell dann, wenn sie von<br />

einer weiteren Person dabei unterstützt wird. Ein Meinungsaustausch<br />

im Sinne einer Informationsvielfalt <strong>und</strong> eines anschließenden<br />

offenen Meinungsbildungsprozesses ist damit nicht mehr<br />

gegeben.<br />

Die Lösung liegt in <strong>der</strong> bewussten<br />

Auswahl <strong>der</strong> Möglichkeiten<br />

Auch bei <strong>Teamarbeit</strong> muss die Leistung des Einzelnen also<br />

erkennbar bleiben; diese Steuerung ist in <strong>der</strong> Zahnarztpraxis<br />

dann Aufgabe <strong>der</strong> Führungskraft. Bestimmte Aufgaben sollten<br />

besser gar nicht o<strong>der</strong> nur nach vorgegebenen Strukturen in<br />

Teams behandelt werden. Bei kreativen Lösungstechniken wie<br />

dem Brainstorming gelten daher klare Regeln – je<strong>der</strong> darf alles<br />

sagen, um die gruppendynamischen Prozesse zu steuern. Weitere<br />

Möglichkeiten bieten natürlich Teambildungsprozesse <strong>und</strong><br />

die Zusammenstellung <strong>der</strong> Mitarbeiter, beispielsweise innerhalb<br />

von Projektarbeit.<br />

Woher kommt das Phänomen „sozialer Müßiggang“<br />

„An einem Strang ziehen“ bekommt dabei noch eine ganz „reale“<br />

Bedeutung, denn in dem Ursprungsversuch ließ man zunächst<br />

Pferde – an einem Strang – eine Kutsche ziehen. Ergebnis: Die<br />

Leistung zweier Pferde beim Ziehen einer Kutsche ist nicht doppelt<br />

so hoch wie die Leistung <strong>der</strong> einzelnen Pferde. Auch bei<br />

Pferden gibt es offenbar „sozialen Müßiggang“! Später zogen<br />

dann Menschen an einem Seil – <strong>und</strong> auch dabei ist die Zugkraft<br />

pro Person deutlich geringer, als würde ein Mensch allein ziehen!<br />

Pferd <strong>und</strong> Mensch sind sich da offensichtlich einig. Ob von<br />

diesen Ähnlichkeiten die Bezeichnung „arbeiten wie ein Pferd“<br />

abgeleitet wurde, ist jedoch nicht bekannt …<br />

Zertifizierung<br />

[ Hochwertiger Zahnersatz zu günstigen Preisen ]<br />

Theoretisch müsste hier eine epische Abhandlung zum<br />

Thema Qualitätsmanagement stehen, doch wir wollen Sie<br />

ja nicht langweilen. Praktisch haben wir als erstes Unternehmen<br />

unserer Branche die Zertifizierung nach DIN EN ISO<br />

13485:2003 + AC:2007 erhalten <strong>und</strong> sind ebenfalls vom<br />

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Qualität mit Brief <strong>und</strong> Siegel! Wir versprechen nur das, was<br />

wir auch halten können.<br />

Frank Wittke<br />

Der Verfasser arbeitet als Trainer <strong>und</strong> Autor im Bereich<br />

Rhetorik <strong>und</strong> Führungskommunikation. Er hat in Dortm<strong>und</strong><br />

Organisationspsychologie <strong>und</strong> Journalistik studiert<br />

<strong>und</strong> nach mehreren Jahren bei einer mittelständischen<br />

Wirtschaftsberatung das Trainingsinstitut „Quali-Training“<br />

gegründet. Kontakt: www.frank-wittke.de<br />

freecall: (0800) 247 147-1<br />

DFZ 3 · 2012<br />

www.dentaltrade.de

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