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ZITATE - Regionale Baukultur

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Die Einsicht, dass das Stadtbild ein kulturelles Gut der Gemeinschaft ist, muss erst<br />

wieder im Bewusstsein der Bevölkerung (und der Planer - Anm. Stojan) verankert<br />

werden.<br />

Julius Posener<br />

Spiegel 19/1981 S.220<br />

Sah man früher ein Bauschild, so erweckte das freudige Erwartung.<br />

Sieht man heute eins, so erweckt es Furcht.<br />

K.-H. Krüger Der Mensch ist Nebensache<br />

Spiegel 19/1981<br />

Der Hochmut der Entwerfer und Gestalter ist ungebrochen. Allenfalls ersetzen sie<br />

eine Moderichtung durch die nächste.<br />

Die zweiten Gründerjahre haben das Gesicht der Republik auf Generationen<br />

entstellt.<br />

Ein ganzer Berufsstand hat versagt.<br />

Bedenkenlos haben die Planer und Macher die gewachsenen Strukturen ganzer<br />

Stadtviertel zerbrochen.<br />

Ohne zu zögern haben sie mit Mammutbauten das Stadtbild zerstört.<br />

Schulen zum Fürchten, bunkerartige Schulmaschinen<br />

Innerhalb von drei Jahrzehenten propagierten Architekten ein rundes Dutzend Ismen.<br />

Jedes mal wollten sie weismachen, das Heil liege ausschließlich in Funktionalismus,<br />

Rationalismus, Strukturalismus, Brutalismus, Metabolismus, Futurismus,<br />

Manierismus, Historismus, Eklektizismus.<br />

Das Resultat ist nicht Vielfalt, sondern ein Trümmerhaufen.<br />

Nachsitzen in Baugeschichte war überfällig.<br />

Ihr elitäres Palaver steht im Widerspruch zur Banalität ihres Schaffens.<br />

Die Kluft zwischen den Vorstellungen der Architekten und den Bedürfnissen der<br />

Gesellschaft ist so groß wie nie.<br />

Mit weltverbesserischer Arroganz und Intoleranz war die Bewegung angetreten. In<br />

Manifesten und Verkündungen wurde ihre anmaßende Heilslehre verbreitet. Stets<br />

wiederkehrende Kernvokabeln: Ehrlichkeit, Einfachheit, Wahrhaftigkeit. S.233<br />

HRH Prince Charles 1988<br />

Wir haben jenes Bedürfnis nach Harmonie verloren, das uns einmal so<br />

selbstverständlich war und das uns einige unserer schönsten Straßenzüge und<br />

ausgewogensten Gebäudegruppen beschert hat.<br />

Wo ist die Demut der Architekten und Planer geblieben?<br />

Fast alle unsere Städte sind durch willkürlich platzierte, übergroße Gebäude ruiniert<br />

worden, die sich nur wenig voneinander unterscheiden und keinerlei Bezug zu den<br />

örtlichen Gegebenheiten haben.<br />

Was uns wirklich nottut, ist, dass wir uns wieder jene Demut zueigen machen, die<br />

uns erst befähigt, die Lehren der Vergangenheit zu verstehen.

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