Gottfried Köppl - Vom Pferdefuhrwerk zum ... - regionalkultur.at
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Der 23.8.1951 war ein entscheidender Tag, ich<br />
verkaufte unsere Pferde. Ein Traktor sollte in<br />
Zukunft die Leistung der Pferde vollbringen .<br />
Die Entscheidung fiel mir sehr schwer, ich liebte<br />
unsere Pferde, aber das Mehl mit den Pferden nach<br />
Sandl, Leopoldschlag usw. zu bringen dauerte einen<br />
ganzen Tag, das war zu teuer. Außerdem wollten wir<br />
ja die Mühle vergrößern und ein noch weiterer Lieferort<br />
war mit den Pferden undiskutabel.<br />
Ich wurde von verschiedenen Leuten für verrückt<br />
erklärt, eine Landwirtschaft will der ohne Pferde<br />
betreiben, das ist nicht möglich. In einigen Jahren<br />
gab es keine Zugpferde mehr auf dem Bauernhof.<br />
Pferd Max,<br />
ein Foto von 1945<br />
mit dem Polen<br />
Stanislaus<br />
Mit dem Traktorkauf, ein gebrauchter NORMAG aus der Pöstlingberger Gegend,<br />
h<strong>at</strong>te ich jedoch Pech, ich wurde hereingelegt . Die Kurbelwelle war gebrochen und<br />
hielt einige Mon<strong>at</strong>e, bis die Seitenlager nachgaben. Dann war Ende, <strong>zum</strong> Verzweifeln,<br />
wie sollte das Mehl weg und die Landwirtschaft betrieben werden? Ers<strong>at</strong>zteile gab es<br />
schon in der Fabrik in Deutschland, aber teuer und eine wochenlange Lieferzeit. – Der<br />
Zufall wollte es, dass in St. Peter ein Bauer den gleichen Traktor h<strong>at</strong>te, den er sich zu<br />
Kriegsende als Wrack angeeignet h<strong>at</strong>te. Der Motor war gut erhalten und ich war<br />
gerettet, allerdings der Preis war hoch, der Bauer wusste, dass ich diese Teile<br />
brauchte.<br />
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