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Verarbeitungsanleitung für Metallkeramik-Legierungen - ADT Shop

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<strong>Verarbeitungsanleitung</strong> für die<br />

<strong>ADT</strong>-<strong>Metallkeramik</strong>-<strong>Legierungen</strong>: B 98, B 96, B 90, B 68, B 56<br />

Die <strong>ADT</strong>-Aufbrennlegierungen sind Medizinprodukte gemäß Richtlinie 93/42 EWG und werden in die<br />

Klasse IIa eingestuft. Die Kennzeichnung mit dem CE-Zeichen 0482 ist die Bestätigung dafür, dass<br />

die Anforderungen der Richtlinie eingehalten werden.<br />

Zusätzlich zu den nachfolgend beschriebenen Hinweisen gelten die Angaben in den<br />

technischen Datenblättern.<br />

1. Modellation<br />

Inlays, Kronen und Brücken nach funktionellen, anatomischen und ästhetischen Gesichtspunkten<br />

modellieren. Kronenkäppchen mit Tiefziehfolie oder Tauchwachs herstellen. Bei Gerüsten für Kunststoffverblendungen<br />

Retentionen vorsehen.<br />

Keramisch zu verblendende Kronen und Brücken in verkleinerter anatomischer Form modellieren.<br />

Scharfe Kanten vermeiden.<br />

Approximale Verbindungen zur Verbesserung der Stabilität so stark und so hoch wie möglich dimensionieren,<br />

Querschnitt mindestens 8 mm². Wandstärke in der Modellation mindestens 0,4 mm, damit nach<br />

dem Ausarbeiten die Mindeststärke in Metall 0,3–0,35 mm beträgt.<br />

Zwischenglieder bei weitspannigen Brücken im palatinalen Bereich mit einer interdentalen Verstärkung<br />

modellieren.<br />

Für Implantat-Suprastrukturen eine ausreichend dicke Wachsschicht (mind. 0,3 mm) auf vorgefertigte<br />

Wachskäppchen für Edelmetalle aufwachsen, um Sprünge in der Keramik zu vermeiden. Empfehlungen<br />

der Implantathersteller beachten.<br />

2. Gusskanalversorgung<br />

Brückenarbeiten mit Verteilerbalken anstiften. Je einen Versorgungskanal pro Brückenglied ansetzen,<br />

bei großen Molarenkronen zwei. Gusskanäle immer an den dicksten Stellen der Modellation ansetzen.<br />

Die Stärke der Gusskanäle richtet sich immer nach der Gießmethode.<br />

Gusskanalzuführungen 2–3 mm lang, Stärke 3 mm. Verteilerkanal 3,5–4 mm stark, bei dicken Objekten<br />

auf 4,5 mm verstärken. Gusskanäle 3,5–4 mm stark. Abstand der Gussobjekte zur Wandung des<br />

Gussrings 5 mm. Einzelkronen, Inlays und Onlays direkt anstiften. Gusskanäle ohne Verjüngung ansetzen.<br />

Durchmesser der Gusskanäle bei der Einzelanstiftung 2,5–3 mm, für höherschmelzende <strong>Legierungen</strong><br />

3,5–4 mm.<br />

Die benötigte Legierungsmenge ergibt sich aus der Multiplikation des Gewichtes der Wachsmodellation mit<br />

der Dichte der verwendeten Legierung.<br />

Gusskanäle nach sorgfältiger Reinigung unter Zusatz von min. ca. 30 % neuer Legierung wiederverwenden.<br />

<strong>ADT</strong> Aurum Dental Trading GmbH<br />

Lesumer Heerstraße 36<br />

D-28717 Bremen<br />

Telefon: +49(0) 421 63 99 025<br />

Telefax: +49(0) 421 63 99 895<br />

E-Mail: info@aurum-dental-trading.de<br />

http://www.aurum-dental-trading.de


3. Einbetten und Vorwärmen<br />

Phosphatgebundene Einbettmassen für Edelmetall-Dentallegierungen verwenden. Keine gipsgebundenen<br />

Einbettmassen verwenden. Bei graphithaltigen Einbettmassen Haltezeit bei der Vorwärmtemperatur<br />

verlängern, um das Graphit gründlich auszubrennen.<br />

Verarbeitungshinweise für die jeweilige Einbettmasse beachten.<br />

Gießformen im Ofen bei der Endtemperatur je nach Größe und Anzahl der Muffeln im Ofen 0,5 bis<br />

1 Stunde liegen lassen.<br />

4. Schmelzen und Gießen<br />

Schmelzen im Graphittiegel oder im Keramiktiegel. Bei <strong>Legierungen</strong> ab etwa 30 % Palladiumgehalt sind<br />

Keramiktiegel zu empfehlen. Beim Schmelzen im Keramiktiegel eine Prise Schmelzpulver auf die Legierung<br />

geben, um Oxidbildung zu vermeiden.<br />

Zum Guss Anleitung für die jeweilige Gussmaschine beachten. Palladiumhaltige <strong>Legierungen</strong> in der<br />

Hochfrequenzheizung und beim Flammenschmelzen zum Erreichen der Fließfähigkeit stets ca. 5 Sekunden<br />

nachheizen, Gesamtschmelzzeit 3 Minuten bei Widerstandsheizung nicht unterschreiten.<br />

5. Ausbetten und Ausarbeiten<br />

Gussobjekt mit einer Gipszange vorsichtig von der Einbettmasse befreien. Reste der Einbettmasse mit<br />

Strahlkorund 50 µm oder 125 µm im Feinstrahlgerät abstrahlen. Geschiebeflächen nur mit Glasperlen<br />

abstrahlen.<br />

Kanäle abtrennen und Gussobjekte mit feinverzahnten Hartmetallfräsen und keramisch gebundenen<br />

Schleifkörpern ausarbeiten. Kunstharzgebundene oder auch diamantierte Schleifkörper können zu<br />

Blasenbildung in der Grundmasse führen.<br />

6. Aufbrennen der Keramik<br />

Metallgerüste nach dem Ausarbeiten im Griffelstrahler mit Strahlkorund 125 µm und einem Druck von<br />

2–3 bar abstrahlen. Gerüstoberfläche mit dem Dampfstrahlgerät reinigen oder durch Abkochen in destilliertem<br />

Wasser. Nach der Reinigung Gerüste nicht mehr mit den Fingern, sondern nur noch mit gereinigten<br />

Pinzetten und Klemmen anfassen.<br />

Zur Kontrolle der Oberfläche Oxidglühung 10 Minuten bei 950 °C durchführen. Die Oberfläche muss<br />

nach dem Oxidbrand gleichmäßig und fleckenfrei sein. Beim Auftreten von Flecken Gerüst erneut mit<br />

Korund abstrahlen, reinigen und Oxidbrand wiederholen. Insbesondere bei der edelmetallreduzierten<br />

Legierung <strong>ADT</strong> B 90 und der Palladium-Silber-Legierung <strong>ADT</strong> B 56 das Gerüst nach dem Oxidbrand wieder<br />

abstrahlen und nochmals reinigen.<br />

Hinweis: Alternativ können die Oxide von allen <strong>ADT</strong>-Aufbrennlegierungen auch abgesäuert werden.<br />

Das Absäuern der Oxide nach dem Oxidbrand veredelt die Oberfläche und führt zu einer helleren Oxidfarbe<br />

bei den nachfolgenden Bränden. Die Reinigung der Oberfläche wird wesentlich intensiver und es<br />

gibt viel Sicherheit vor Blasenbildung in der Grundmasse.<br />

<strong>ADT</strong> Aurum Dental Trading GmbH<br />

Lesumer Heerstraße 36<br />

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Gerüstoberfläche in jedem Fall nach dem Absäuern oder Abstrahlen wieder mit dem Dampfstrahlgerät<br />

reinigen oder durch Abkochen in destilliertem Wasser.<br />

Keramisch zu verblendende Oberflächen sollen nicht großflächig mit Lot benetzt sein. Das Aufheizen<br />

von gelöteten Gerüsten aus <strong>ADT</strong> B 98 nach einer Lötung vor dem Brand muss wegen eines möglichen<br />

Überschwingens der Ofentemperatur mit niedriger Aufheizrate von max. 55 °C pro Minute erfolgen.<br />

Geeignet sind die normalschmelzenden handelsüblichen Aufbrennkeramiken wie z. B. Vita VM13 oder<br />

Duceram. Sehr gut können auch die modernen Keramiken mit abgesenkter Brenntemperatur wie z. B.<br />

Omega 900 verwendet werden. Diese Keramiken haben Vorteile beim Aufbrennen unserer goldfarbigen<br />

Biolegierung <strong>ADT</strong> B 98, insbesondere nach Lötungen vor dem Brand, indem sie einen genügend hohen<br />

Abstand zwischen Brenntemperatur und Solidustemperatur der Legierung gewährleisten. Temperaturen<br />

und Bedingungen der Keramikbrände sowie die optimale Abkühlgeschwindigkeit richten sich nach der<br />

jeweiligen Keramik. Gerüste sorgfältig auf dem Brennträger abstützen.<br />

Stets Angaben der Keramikhersteller für die verwendete Dentalkeramik einhalten.<br />

Bei der Aufbrennlegierung <strong>ADT</strong> B 98 immer bei großen Brücken und ungleichmäßiger Keramik-Schichtstärke<br />

und bei <strong>ADT</strong> B 56 nach jedem Brand eine Kühlphase bis ca. 700 °C einhalten. Auch wenn kleinere<br />

Objekte aus <strong>ADT</strong> B 98 nach dem Brand normal abgekühlt werden, empfiehlt sich beim letzten<br />

Brand zum Abbau von Spannungen einmal die Kühlphase.<br />

Hinweis: Die Grundmasse benetzt das Gerüst besser, wenn sie zunächst sehr dünn als Washbrand und<br />

erst in einem zweiten Brand gleichmäßig deckend aufgetragen wird.<br />

7. Löten und Schweißen<br />

Flächen im Lötspalt ausreichend groß und parallelwandig halten. Oberflächen mit Strahlkorund 50<br />

µm anrauen. Breite des Lötspaltes ca. 0,1 mm. Lötblock aus Löteinbettmasse kleinhalten, vollständig<br />

trocknen und gleichmäßig vorwärmen. Lot gemäß Legierungstabelle für die jeweilige Legierung auswählen.<br />

Flussmittel auftragen, Lötblock vorwärmen, Lotstück auflegen und Lötung durchführen.<br />

Bei Ofenlötungen nach dem Brand Vorwärmzeit im Ofen von ca. 3 Minuten bei ca. 50 °C unterhalb der<br />

Löttemperatur einhalten, anschließend auf die Arbeitstemperatur aufheizen und 2 Minuten halten. Nach<br />

der Ofenlötung stets schnell abkühlen. Oxide und Flussmittelreste abbeizen oder mit Glasperlen abstrahlen.<br />

Für das Laserschweißen 0,4 mm starken Draht als Schweißzusatzwerkstoff aus der gleichen Legierung<br />

mitgießen. Schweißstelle anschleifen und im Schmelzbadverfahren vom abtropfenden Draht mit kleinem<br />

Fleck und geringer Energie lagenweise aufschweißen. – Die hochpalladiumhaltigen <strong>Legierungen</strong><br />

B 90 und B 56 lassen sich aufgrund Versprödung nicht mit mitgegossenen Drähten schweißen, für<br />

diese <strong>Legierungen</strong> ggf. Drähte aus hochgoldhaltigen Aufbrennlegierungen verwenden.<br />

8. Schlussarbeiten<br />

Aufgebrannte Gerüste und insbesondere gegossene Implantat-Suprastrukturen sollten abschließend zur<br />

vollständigen Entfernung von restlichen Oxiden und für beste Biokompatibilität für ca. 10 Minuten bei<br />

60 °C abgebeizt werden.<br />

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Zur Erzielung der glatten und glänzenden Oberfläche Gerüste mit rotierenden Schwabbeln und wenig<br />

Edelmetall-Poliermittel bei geringem Anpressdruck polieren.<br />

Gegenanzeigen:<br />

nachgewiesene Allergie gegen eine Legierungskomponente<br />

Nebenwirkungen:<br />

in Einzelfällen mögliche Reaktionen der Überempfindlichkeit (Allergien) oder elektrochemisch bedingte<br />

örtliche Missempfindungen<br />

Generell ist bei Dentallegierungen ein individuelles Restrisiko für systemische Nebenwirkungen nicht absolut auszuschließen,<br />

es ist erfahrungsgemäß aber als sehr gering einzuschätzen.<br />

Wechselwirkungen:<br />

Bei Verwendung unterschiedlicher Legierungsgruppen können galvanische Effekte auftreten.<br />

Sicherheitshinweise:<br />

Metallstaub ist gesundheitsschädlich. Ausarbeiten, Abstrahlen und Polieren stets unter Verwendung von geeigneten Absauganlagen.<br />

Hände und Kleidung nach der Arbeit gründlich reinigen.<br />

R0714<br />

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