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Wie befreiend wirkt es da, wenn jemand sagt: du hast mir zwar weh ...

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Johann<strong>es</strong> 8,3-11 8. Juni 2008<br />

1 J<strong>es</strong>us aber ging zum Ölberg. 2 Und frühmorgens kam er<br />

wieder in den Tempel, und all<strong>es</strong> Volk kam zu ihm, und er setzte<br />

sich und lehrte sie. 3 Aber die Schriftgelehrten und Pharisäer<br />

brachten eine Frau, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie<br />

in die Mitte 4 und sprachen zu ihm: Meister, di<strong>es</strong>e Frau ist auf<br />

frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden. 5 Mose aber<br />

hat uns im G<strong>es</strong>etz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was<br />

sagst <strong>du</strong> 6 Das <strong>sagt</strong>en sie aber, ihn zu versuchen, <strong>da</strong>mit sie<br />

ihn verklagen könnten. Aber J<strong>es</strong>us bückte sich und schrieb mit<br />

dem Finger auf die Erde. 7 Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen,<br />

richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne<br />

Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. 8 Und er bückte<br />

sich wieder und schrieb auf die Erde. 9 Als sie aber <strong>da</strong>s hörten,<br />

gingen sie weg, einer nach dem andern, die Ält<strong>es</strong>ten zuerst;<br />

und J<strong>es</strong>us blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand. 10<br />

J<strong>es</strong>us aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau<br />

Hat dich niemand ver<strong>da</strong>mmt 11 Sie antwortete: Niemand,<br />

Herr. Und J<strong>es</strong>us sprach: So ver<strong>da</strong>mme ich dich auch nicht; geh<br />

hin und sündige hinfort nicht mehr.<br />

Liebe Gemeinde,<br />

“Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten<br />

Stein...” di<strong>es</strong>er Vers ist zu einem geflügelten Wort bei uns<br />

geworden. Und <strong>zwar</strong> nicht nur bei bibelf<strong>es</strong>ten Menschen,<br />

sondern als eine Art Sprichwort auch in nichtchristlichen<br />

Kreisen.<br />

Dass di<strong>es</strong>er Vers so bekannt ist, ist sicher kein Zufall, liebe<br />

Gemeinde. Di<strong>es</strong>e Worte sprechen etwas in uns an. Denn<br />

<strong>da</strong>s haben wir doch alle schon einmal erlebt. <strong>Wie</strong> quälend<br />

<strong>es</strong> sein kann, von anderen verurteilt zu werden. Vielleicht<br />

sind wir uns selbst bewusst, einen schlimmen Fehler<br />

gemacht zu haben, etwas was nicht wieder gut zu machen<br />

ist, <strong>jemand</strong>en unwiderruflich enttäuscht zu haben, <strong>jemand</strong><br />

eine Verletzung zugefügt zu haben, die nicht wieder rückgängig<br />

gemacht werden kann. Und <strong>da</strong>nn treffen uns die<br />

Urteile der anderen wie Schläge. Die verächtlichen Blicke,<br />

<strong>da</strong>s Sichabwenden, <strong>da</strong>s Gerede.<br />

Oder der bittere Kommentar: dir kann ich nicht mehr vertrauen,<br />

<strong>du</strong> bist ja sowi<strong>es</strong>o .... oder <strong>du</strong> <strong>hast</strong> schon immer....!<br />

<strong>Wie</strong> <strong>befreiend</strong> <strong>wirkt</strong> <strong>es</strong> <strong>da</strong>, <strong>wenn</strong> <strong>jemand</strong> <strong>sagt</strong>: <strong>du</strong> <strong>hast</strong> <strong>mir</strong><br />

<strong>zwar</strong> <strong>weh</strong> getan, aber ich habe dich trotzdem lieb. Oder:<br />

Lass <strong>es</strong> uns noch einmal probieren. Ich geb dir noch eine<br />

Chance.<br />

Noch eine Chance bekommt auch die Frau in unserer<br />

G<strong>es</strong>chichte. Und <strong>zwar</strong> eine ganz gewaltige Chance. Neu<strong>es</strong><br />

Leben wird für sie möglich trotz Sünde und Schuld.<br />

Dabei sah <strong>es</strong> einen Augenblick vorher so aus, als ob all<strong>es</strong><br />

vorbei wäre für sie. Beim Ehebruch soll sie erwischt worden<br />

sein. Das behaupten zumind<strong>es</strong>t die Männer, die sie<br />

zu J<strong>es</strong>us bringen. Ang<strong>es</strong>ehene r<strong>es</strong>pektable Männer sind<br />

sie, bewandert in den heiligen Schriften, gut ausgebildet<br />

im G<strong>es</strong>etz d<strong>es</strong> Mose. Di<strong>es</strong>e Schriftgelehrten lassen<br />

keinerlei Zweifel aufkommen an der Richtigkeit ihrer<br />

Anschuldigungen. Sie wollen, <strong>da</strong>ss J<strong>es</strong>us über di<strong>es</strong>e Frau<br />

Gericht hält. Und <strong>da</strong>bei verfolgen sie noch ein ganz ander<strong>es</strong><br />

Ziel. Sie wollen nämlich J<strong>es</strong>us aufs Glatteis führen.<br />

J<strong>es</strong>us soll auf seine G<strong>es</strong>etz<strong>es</strong>treue und Rechtgläubigkeit<br />

geprüft werden. Schon lange war vielen von ihnen ein<br />

Dorn im Auge gew<strong>es</strong>en, wie eigenwillig J<strong>es</strong>us <strong>da</strong>s G<strong>es</strong>etz<br />

Gott<strong>es</strong> auslegte. Er gab sich mit Menschen ab, die nicht<br />

viel von Recht und Ordnung hielten. Er war mit Menschen<br />

zusammen, die keinerlei Bil<strong>du</strong>ng hatten und nicht<br />

viel wussten vom Glauben. Und <strong>da</strong>s Schlimmste war, er<br />

hatte auch noch Erfolg. Die Menschen waren begeistert<br />

von ihm. Sie hielten große Stücke auf ihn und glaubten,<br />

<strong>da</strong>ss in ihm Gott ganz b<strong>es</strong>onders lebendig würde. <strong>Wie</strong>so<br />

denn ausgerechnet in ihm, fragten sich die g<strong>es</strong>cheiten<br />

Gelehrten und etwa in ihm mehr als in uns Sie bringen<br />

J<strong>es</strong>us in einen schwierige Situation mit der Frage, was mit<br />

der Frau zu g<strong>es</strong>chehen habe.<br />

“Meister, di<strong>es</strong>e Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen<br />

worden. Mose aber hat uns im G<strong>es</strong>etz geboten, solche<br />

Frauen zu steinigen. Was sagst <strong>du</strong>”<br />

Damit bringen sie J<strong>es</strong>us in eine echte Zwickmühle. Wenn<br />

er nämlich gegen <strong>da</strong>s G<strong>es</strong>etz d<strong>es</strong> Mose reden würde, <strong>da</strong>nn<br />

wäre er selbst schuldig und müsste angeklagt werden.<br />

Wenn er aber <strong>sagt</strong>, <strong>es</strong> solle <strong>du</strong>rchgeführt werden,<strong>da</strong>nn


würde er sich ja selbst widersprechen. All<strong>es</strong>, was er bisher<br />

über Liebe und Vergebung gepredigt und gelebt hätte,<br />

würde <strong>da</strong>nn als Lüge entlarvt.<br />

J<strong>es</strong>us lässt sich jedoch gar nicht erst auf di<strong>es</strong>e<br />

G<strong>es</strong>prächsebene ein.<br />

Er reagiert wieder einmal völlig anders als all die anderen<br />

<strong>es</strong> von ihm erwarten.<br />

J<strong>es</strong>us, der Mann, wird von den anderen Männern unter<br />

Druck g<strong>es</strong>etzt. Er soll den Richterspruch sprechen und<br />

sich <strong>da</strong>nn an der Kollektivb<strong>es</strong>trafung beteiligen. Aber<br />

J<strong>es</strong>us verweigert sich.<br />

Er verweigert die Rolle d<strong>es</strong> jüdischen Mann<strong>es</strong>, der die<br />

Ehre d<strong>es</strong> Volk<strong>es</strong> wieder herstellt, die <strong>du</strong>rch den Ehebruch<br />

verletzt wurde.<br />

Mit keiner Silbe wird <strong>da</strong>nach gefragt, ob die Anklage<br />

überhaupt gerechtfertigt ist. Die Frau bekommt keine<br />

Gelegenheit, etwas zu ihrer Verteidigung vorzubringen.<br />

Da offensichtlich kein Mann mitangeklagt ist, stellt sich<br />

die Frage, ob <strong>es</strong> sich vielleicht nur um einen inszenierten<br />

Schauproz<strong>es</strong>s handelt. Vielleicht wurde der Frau eine<br />

Falle g<strong>es</strong>tellt, weil ihr Mann sie gerne loshaben wollte.<br />

Solche Fälle kamen in der <strong>da</strong>maligen Zeit wohl immer<br />

wieder vor. <strong>Wie</strong> auch immer, sie wird jedenfalls für ein<strong>es</strong><br />

der schlimmsten Vergehen <strong>da</strong>mals angeklagt.<br />

Nach <strong>da</strong>maligem Rechtsverständnis galt Ehebruch als ein<br />

Eigentumsdelikt, <strong>da</strong>s nur an einem Mann begangen werden<br />

konnte. Die Frau wurde als B<strong>es</strong>itz ihr<strong>es</strong> Ehemann<strong>es</strong><br />

ang<strong>es</strong>ehen, nicht als eigenständig<strong>es</strong> W<strong>es</strong>en mit eigenen<br />

Ideen und Bedürfnissen. Wer di<strong>es</strong>e Frau anrührte, nahm<br />

dem Ehemann weg, was nur ihm gehörte.<br />

Durch ein solch<strong>es</strong> Verhalten wurde die Gemeinschaft<br />

empfindlich g<strong>es</strong>tört. D<strong>es</strong>halb musste die Ordnung wieder<br />

herg<strong>es</strong>tellt werden, indem eine Strafe vollstreckt wurde.<br />

Davon ausgehend, <strong>da</strong>ss die Frau schuld ist und die Ehre<br />

und <strong>da</strong>mit <strong>da</strong>s Leben ihr<strong>es</strong> Mann<strong>es</strong> zerstört hat, muss<br />

ihr Leben im Gegenzug auch zerstört werden. Und <strong>zwar</strong><br />

endgültig. Das ist die grausame Logik, die hinter unserer<br />

G<strong>es</strong>chichte steckt.<br />

Ob und wieweit die Frau wirklich schuldig ist, ist <strong>da</strong> gar<br />

nicht von Inter<strong>es</strong>se. Die Männer um sie herum haben<br />

schon den Stab über sie gebrochen. Nun muss J<strong>es</strong>us<br />

nur noch <strong>da</strong>s Startzeichen geben und <strong>da</strong>nn sind sie alle<br />

<strong>da</strong>bei. Üblicherweise gab <strong>es</strong> eine richtige Ordnung, in<br />

der Steinigungen abzulaufen hatten. Die Reihenfolge der<br />

Steinewerfer war genau f<strong>es</strong>tgelegt. Und <strong>zwar</strong> normalerweise<br />

so, <strong>da</strong>ss der am meisten G<strong>es</strong>chädigte den ersten<br />

Stein werfen <strong>du</strong>rfte und so weiter.<br />

Zunächst reagiert J<strong>es</strong>us überhaupt nicht. Er tut so, als ob<br />

er nichts gehört hätte. “Er bückte sich und schrieb mit dem<br />

Finger auf die Erde.”<br />

Nach weiterem Drängen auf eine Antwort, verblüfft J<strong>es</strong>us<br />

nun alle, indem er die Frage umdreht.<br />

Er fragt nicht: wer ist von di<strong>es</strong>er Frau g<strong>es</strong>chädigt worden<br />

Nein, er wendet sich an die Kläger und gibt eine neue<br />

Reihenfolge vor. Nämlich der, der ohne Schuld ist, der<br />

soll doch beginnen. Und <strong>da</strong>mit bringt er die Ankläger in<br />

große Verlegenheit. Denn sie waren ja weder <strong>du</strong>mm noch<br />

gottlos. Einer nach dem andern verlässt den Schauplatz<br />

d<strong>es</strong> G<strong>es</strong>chehens. Denn, <strong>da</strong>ss sie selbst ganz ohne Schuld<br />

wären, <strong>da</strong>s konnten sie nun nicht gut behaupten. Dem<br />

einen fiel vielleicht ein, was er in der letzten Woche seinem<br />

Nachbarn angetan hatte. Ein anderer <strong>da</strong>chte <strong>da</strong>ran,<br />

wie er kürzlich einen verhängnisvollen Fehler gemacht<br />

hatte, so <strong>da</strong>ss <strong>du</strong>rch seine Unachtsamkeit beinahe<br />

<strong>jemand</strong> zu Schaden gekommen wäre. Einem dritten kam<br />

der Ge<strong>da</strong>nke, <strong>da</strong>ss er selbst auch schon Ehebruch begangen<br />

hatte, nur <strong>da</strong>s Glück hatte, nicht erwischt zu werden.<br />

Und wieder einer wurde traurig, weil ihm einfiel, <strong>da</strong>ss am<br />

Mittag seine Frau sehr verletzt und traurig gew<strong>es</strong>en war,<br />

weil er sie wegen einer Kleinigkeit ganz furchtbar ang<strong>es</strong>chrien<br />

hatte.<br />

Als nach einer Weile J<strong>es</strong>us wieder aufsieht, hat sich der<br />

Platz geleert. Nur noch die B<strong>es</strong>chuldigte ist <strong>da</strong>.<br />

“J<strong>es</strong>us aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau<br />

Hat dich niemand ver<strong>da</strong>mmt Sie antwortete: Niemand, Herr.


Und J<strong>es</strong>us sprach: So ver<strong>da</strong>mme ich dich auch nicht; geh hin<br />

und sündige hinfort nicht mehr.”<br />

J<strong>es</strong>us nimmt die Frau ernst als selbstb<strong>es</strong>timmte Person.<br />

Er spricht sie auf ihre Schuldfähigkeit an. Anders als viele<br />

seiner Zeitgenossen nimmt er Frauen mit ihrem Leben und<br />

Handeln als eigenständige W<strong>es</strong>en wahr. Damit gibt er der<br />

Frau ihre Würde als Mensch zurück. Erstaunlicherweise<br />

stellt J<strong>es</strong>us nicht die quälende Frage nach der Schuld.<br />

J<strong>es</strong>us vergibt, richtet den Blick nach vorne und <strong>sagt</strong>: tu <strong>es</strong><br />

nicht wieder.<br />

Sein Verhalten <strong>wirkt</strong> <strong>befreiend</strong>. Er eröffnet Zukunft für alle<br />

Menschen, die <strong>da</strong>runter leiden schuldig geworden zu sein.<br />

Wir werden nicht f<strong>es</strong>tgelegt auf unser Versagen und unsere<br />

Schuld. Neu<strong>es</strong> Leben wird möglich trotz Sünde und<br />

Schuld. Gott gibt uns immer wieder die Möglichkeit, neu<br />

zu beginnen. Nicht nur einmal. Sondern immer wieder.<br />

<strong>Wie</strong>viele gute Vorsätze haben wir nicht schon gefasst in<br />

unserem Leben Und wie oft haben wir sie wieder gebrochen.<br />

Manchmal fast ein Grund zum Verzweifeln. Gut zu<br />

wissen: Gott lässt uns trotzdem nicht fallen. Gott gibt uns<br />

die Gelegenheit, <strong>es</strong> immer wieder neu zu probieren.<br />

“geh hin und sündige hinfort nicht mehr” - denn <strong>du</strong> <strong>hast</strong><br />

die Möglichkeit d<strong>es</strong> Neuanfangs. Denkbar wäre, <strong>da</strong>ss die<br />

Frau aus unserer G<strong>es</strong>chichte ein neu<strong>es</strong> Zuhause findet in<br />

der Gemeinschaft der Anhängerinnen und Anhänger J<strong>es</strong>u.<br />

Dass sie dort erleben kann, <strong>da</strong>ss Gott<strong>es</strong> Liebe treu und<br />

unbeirrbar ist.<br />

Inter<strong>es</strong>sant ist auch noch zu wissen, <strong>da</strong>ss di<strong>es</strong>e wunderschöne<br />

G<strong>es</strong>chichte, die uns Mut macht, weil <strong>da</strong>rin deutlich<br />

wird, <strong>da</strong>ss Gott uns lieb hat auch mit unseren Fehlern und<br />

all unserer Schuld, die wir auf uns laden, lange nicht in die<br />

offizielle Bibel aufgenommen wurde.<br />

Sie passte einfach nicht in die Denkmuster vieler<br />

Kirchenleute. Denn <strong>wenn</strong> so deutlich g<strong>es</strong>agt wird, <strong>da</strong>ss<br />

Menschen, die sündigen, vergeben wird, wie kann man <strong>da</strong><br />

noch kirchliche Strafen begründen<br />

Und Hand aufs Herz, liebe Gemeinde, manchmal können<br />

wir solch eine Denkweise doch gut verstehen oder<br />

Auf welcher Seite hätten wir g<strong>es</strong>tanden Hätten wir<br />

die Steine fallen gelassen Das Fertigmachen ein<strong>es</strong><br />

Menschen (auch ohne Steine) ist auch bei uns noch weit<br />

verbreitet. Wir sind oft sehr schnell mit dem Verurteilen<br />

anderer. Wir wissen sehr genau, was sie falsch gemacht<br />

haben und halten mit usnerer Meinung meist auch nicht<br />

hinterm Berg.<br />

Darum b<strong>es</strong>teht christlicher Glaube auch <strong>da</strong>rin, uns immer<br />

wieder einmal ernsthafte Ge<strong>da</strong>nken über di<strong>es</strong>e G<strong>es</strong>chichte<br />

zu machen. Wir müssen uns <strong>da</strong>mit auseinanderzusetzen<br />

mit welchen Widersprüchen wir täglich leben. Es gibt bei<br />

uns allen, wie wir hier versammelt sind häufig einen gewaltigen<br />

Unterschied zwischen Anspruch und Wirklichkeit.<br />

Wir selber erleben doch immer wieder wie leicht sich<br />

die Grenze zwischen Wahrheit und Lüge verschiebt. Wir<br />

erfahren den Widerspruch zwischen Glaube und Zweifel,<br />

zwischen bejahter Verantwortung und Mitläufertum. Wir<br />

leben im immer neuen Widerstreit zwischen Freiheit und<br />

Fremdb<strong>es</strong>timmung. Wir sind doch oft genug hin- und hergerissen<br />

zwischen Liebe und Egoismus. Und oft genug<br />

machen wir uns schuldig. Die nachdenklich machenden<br />

Worte J<strong>es</strong>u gelten genauso auch für uns: “Wer unter euch<br />

ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.” Und: “So ver<strong>da</strong>mme<br />

ich dich auch nicht; geh hin und sündige hinfort nicht<br />

mehr.”<br />

Amen

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