2007-10 - WP.net e.V.
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wp.<strong>net</strong>-Newsletter Oktober <strong>2007</strong> Seite 13<br />
VI. Die Dagoberts bei den BigFour<br />
Die <strong>WP</strong>-Kollegen Karl Petersen 9 und Dr. Christian zunehmende Konzentrationsprozess zu Lasten<br />
Zwirner haben den Prüfungsmarkt untersucht der Qualität gehen wird.<br />
und kommen zu dem Ergebnis, das wir schon<br />
Eines sind die Kollegen bei ihrem umfangreichen<br />
geahnt haben. Nun wissen wir es schwarz auf<br />
Datenmaterial schuldig geblieben,<br />
weiß. Nach deren Untersuchung<br />
diese Daten möchten wir Ihnen<br />
ist die KPMG Marktführer im<br />
heute nachliefern.<br />
DAX-Prüfungsbereich mit 19<br />
Prüfungsmandanten, auf 11<br />
Was bedeutet diese Marktmacht<br />
kommt die PwC und auf ein<br />
denn in Zahlen, sprich in Umsatz<br />
Mandat die Ernst & Young <strong>10</strong> .<br />
ausgedrückt<br />
Für die DAX-Prüfer haben wir Ihnen<br />
Die Kollegen weisen in ihrem<br />
heute die Zahlen für 2005 und 2006<br />
Facit darauf hin, dass sich die<br />
zusammengestellt. Denn das HGB 2004 macht es<br />
Konzentration <strong>2007</strong> (also vor dem BARefG) noch<br />
möglich 12 :<br />
verstärkt hat. Dieser Prozeß behindert<br />
zunehmend den Markteintritt der übrigen<br />
Die Tabelle 1 zeigt uns, was die aktuell drei DAX-<br />
Wettbewerber. Auch geht mit den DAX-<br />
Prüfer insgesamt mit den DAX-Unternehmen<br />
Prüfungsmandaten<br />
erlöst haben.<br />
eine Reputationssteigerung<br />
Die Onkel-Dagobert-Rolle nimmt<br />
bei<br />
zweifelsohne die KPMG ein.<br />
diesen Prüfern<br />
Interessant ist aber auch zu sehen,<br />
einher, dies wirkt<br />
was zusätzlich zum Prüfungsgeschäft<br />
sich dann natürlich<br />
in Mio. € 2006 verdient<br />
bei<br />
den<br />
KPMG 119,2 wurde.<br />
Nachfolgeaufträgen<br />
PwC 63,6 Bei der<br />
Ernst&Young <strong>10</strong>,2<br />
positiv aus. Aus<br />
KPMG<br />
193,0<br />
diesem Grund sind<br />
stieg der<br />
Tab. 2: Sonstige Umsätze<br />
die<br />
hohen<br />
Nichtprüfungsumsatz<br />
Honorarunterschiede<br />
Der Krösus unter den DAX-Prüfern 2006<br />
von 115 Mio auf 119<br />
nachvollziehbar.<br />
ist die KPMG.<br />
Mio, bei der PwC fiel er von 72 Mio €<br />
Denn der Prüfung<br />
Honorar in Mio. € 2006<br />
auf 64 Mio. €.<br />
eines DAX-Unternehmens KPMG 440,2 Bei der KPMG blieb der<br />
folgen i.d.R. weitere Aufträge.<br />
PwC 193,4 Prüfungsumsatz nahezu prozentual<br />
Insgesamt stellen<br />
Ernst&Young 24,0 konstant bei 72 % des<br />
657,6<br />
die Autoren die Frage nach der<br />
Gesamtumsatzes. Bei PwC ging der<br />
Tab. 1: Gesamtumsätze<br />
Sinnhaftigkeit<br />
dieses<br />
Prüfungsumsatz von 67% auf 56 %<br />
Konzentrationsprozesses 11 und weisen<br />
zurück.<br />
abschließend auf die Gefahr hin, dass der<br />
9<br />
DStR <strong>2007</strong>, S. 1739 ff.. Karl Petersen wurde im Juni zum<br />
Landesgruppenleiter des IDW Bayern gewählt.<br />
<strong>10</strong><br />
Nach der diesem Beitrag zugrunde liegenden Auswertung<br />
der 30 Geschäftsberichte hat die KPMG aktuell 20, die PwC<br />
9,5 und die Ernst&Young 0,5 Dax-Prüfungen. Die beiden<br />
letztgenannten Teilen sich die Telekom Prüfung.<br />
Die Mandatsverteilung von Petersen ist nicht mehr ganz<br />
aktuell. Durch das Ausscheiden von Altana (PwC-Mandat)<br />
und dem Aufstieg von Merck in den Börsenolymp (KPMG-<br />
Mandat) <strong>2007</strong> ist die Rangliste zu Gunsten von KPMG weiter<br />
verschoben worden. 2006 ging das Deloitte Mandat BASF an<br />
die KPMG.<br />
11<br />
Da der deutsche Gesetzgeber und auch die Rechtsprechung<br />
die Abschlussprüfung eher als Business und nicht als Amt im<br />
Sinne von Schmalenbach verstehen, hat die Frage nach der<br />
Sinnhaftigkeit keinen Platz. Nicht selten wird Umsatz und<br />
Qualität bei Wirtschaftsprüfern gleich gesetzt, getreu dem<br />
Motto: „Viel Umsatz, hohe Qualität“!<br />
12<br />
Nicht jedes DAX-Unternehmen hat sich Transparenz auf die<br />
Fahnen geschrieben. Einfach den Geschäftsbericht sich von<br />
der Website des DAX-Unternehmens runterzuladen und auszuwerten<br />
ist nicht möglich. Einige DAX-Konzerne, wie Conti,<br />
TUI oder Fresenius stellen die Vorjahresberichte nicht ins Netz.<br />
Oder veröffentlichen den HGB Abschluss nur im HR (Fresenius).<br />
Jedoch zeigten sich diese Unternehmen sehr kooperativ,<br />
wenn man diese Berichte angefordert hat. Auffallend ist auch,<br />
dass sich noch kein Standard gebildet hat, wie und an welcher<br />
Stelle im Anhang diese Umsatzzahlen veröffentlicht werden.