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III. Standort Bochum - SCI Verkehr GmbH

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Jahresbericht 2004<br />

<strong>Bochum</strong> ist ein bedeutendes<br />

Zentrum für Wissenschaft, For-<br />

schung und Technologien. Mit einer<br />

ausgewogenen Branchenvielfalt<br />

Wirtschaftsstandort<br />

<strong>Bochum</strong><br />

und als attraktiver Verwaltungs-<br />

sitz für Unternehmen Aktivitäten und Ergebnisse und Ver-<br />

bände von Rang bietet <strong>Bochum</strong><br />

hervorragende Perspektiven für<br />

zukunftsweisende Innovationen.<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Wirtschaftsförderung<br />

2004<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

1


2 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

I. Entwicklungspotenziale .................................................................................................................. 4<br />

II. Strukturentwicklung ........................................................................................................................ 7<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

Mobilitätswirtschaft<br />

Kultur- und Freizeitwirtschaft<br />

Wissens- und Technologietransfer<br />

Nachhaltiges Wirtschaften<br />

Kompetenzfeldentwicklung im Bereich Geothermieforschung<br />

Außenwirtschaft<br />

<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong> .......................................................................................................................... 15<br />

Gewerbestandortentwicklung<br />

Gewerbeflächen<br />

Gewerbeimmobilien<br />

Innenstadtentwicklung<br />

Themen/Ergebnisse der parlamentarischen Beteiligung<br />

IV. Beratungsdienstleistung ............................................................................................................... 32<br />

Förderung von Existenzgründungen und jungen Unternehmen<br />

Finanzierungsberatung<br />

V. <strong>Standort</strong>marketing ........................................................................................................................ 38<br />

Messen<br />

Weitere Aktivitäten<br />

VI. Mittelstandsfreundliche Verwaltung NRW.................................................................................... 40<br />

VII. Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet .......................................................................................... 42<br />

V<strong>III</strong>. Organigramm ............................................................................................................................... 45<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

3


I. Entwicklungspotenziale<br />

Unter dem Motto “Stärken zu stärken” ist es der<br />

Ruhrmetropole gelungen, entscheidende Weichen<br />

für die Zukunft zu stellen. <strong>Bochum</strong> ist das Zentrum<br />

der Gesundheitswirtschaft im Mittleren Ruhrgebiet.<br />

Im Wachstumsfeld Medizintechnik und Biomedizin<br />

kurz -BioMedizinTechnik- hat <strong>Bochum</strong><br />

innerhalb des Ruhrgebietes eine führende Rolle<br />

übernommen.<br />

Ausgangspunkt und Motor dieser Entwicklung ist<br />

die Ruhr-Universität. <strong>Bochum</strong>s interdisziplinäre<br />

Forschung einerseits und die Aufgeschlossenheit<br />

für Kooperationen mit der Wirtschaft und anderen<br />

Universitäten haben diese Entwicklung unterstützt.<br />

Die wirtschaftliche Kompetenz unterstreichen<br />

derzeit rund 50 Unternehmen mit annähernd 1.000<br />

BioMedizinPark-Ruhr <strong>Bochum</strong><br />

Beschäftigten. Zur Schaffung von weiteren Arbeitsplätzen<br />

entsteht in unmittelbarer Universitätsnähe<br />

mit dem BioMedizinPark-Ruhr und dem<br />

BioMedizinZentrum-Ruhr eine Infrastruktur für die<br />

das Land NRW in 2004 die Förderbescheide erteilt<br />

hat. Damit ist ein richtungsweisender Schritt für die<br />

Zukunft von <strong>Bochum</strong> vollzogen worden.<br />

4 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

<strong>Bochum</strong> ist wesentlicher Teil der Spitzenmedizin im<br />

Ruhrgebiet. Die <strong>Bochum</strong>er Universitätskliniken und<br />

(Lehr-)Krankenhäuser sind mit ihren Spezialgebieten<br />

weit überdurchschnittlich aufgestellt.<br />

In diesem Zusammenhang wurden weitere Grundlagen<br />

geschaffen, um <strong>Bochum</strong> für nachhaltiges<br />

Wachstum und Beschäftigung umzurüsten. Die Umwelt-<br />

und Lebensqualität wurde erheblich verbessert,<br />

die Innenstadt weiterentwickelt, die <strong>Verkehr</strong>sinfrastruktur<br />

ausgebaut, der Blick auf Forschungsund<br />

Technologietransfer mit den Hochschulen gerichtet.<br />

Diese Potenziale werden kontinuierlich in<br />

Wachstum und Beschäftigung umgesetzt. Im Rahmen<br />

des „Wachstums- und Beschäftigungspakt<br />

Ruhr“ hat die Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />

<strong>Bochum</strong> die Weichen für die Zukunft gestellt.<br />

In enger Abstimmung mit der Industrie- und<br />

Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu <strong>Bochum</strong>,<br />

dem Landesministerium für Wirtschaft und Arbeit,<br />

der Projekt Ruhr <strong>GmbH</strong> sowie zahllosen Unternehmen<br />

und Institutionen wurden die wirtschaftlichen<br />

Stärken herausgearbeitet und Projekte auf den Weg<br />

gebracht. Das Investitionsvolumen für die <strong>Bochum</strong>er<br />

Projekte liegt dabei derzeit bei rund 110 Millionen<br />

Euro. Neben dem Kernkompetenzfeld BioMedizin-<br />

Technik sind weitere <strong>Bochum</strong>er Kernkompetenzen<br />

zu nennen:<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie/<br />

IT-Sicherheit,<br />

<strong>Verkehr</strong>stechnik / Mobilitätswirtschaft,<br />

Wissens- und Technologietransfer,<br />

Kultur-, Freizeit- und Tourismuswirtschaft.<br />

In diesem Zusammenhang hat sich in 2004 mit dem<br />

Netzwerk ruhrsecure für IT-Sicherheit eine Plattform<br />

für IT-Unternehmen etabliert. Gemeinsam mit kleinen<br />

und mittleren Unternehmen werden Lösungen für sichere<br />

Geschäftsprozesse entwickelt und in marktfähige<br />

Produkte umgesetzt. Außerdem wurden 2004 für<br />

die Freizeit- und Kulturwirtschaft die Voraussetzungen<br />

für den Baubeginn des “kulturwirtschaftlichen<br />

Gründungszentrums, Kulturwerk Lothringen” auf der<br />

Fläche Lothringen I/II geschaffen.


I. Entwicklungspotenziale<br />

Neubau Verwaltungsgebäude Deutsche BP AG<br />

Neben vielen kleinen unternehmerischen Infrastrukturmaßnahmen<br />

haben die Deutsche BP AG<br />

(ARAL) und die mg technologies AG (GEA AG) ein<br />

deutliches Bekenntnis zum <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong> abgegeben.<br />

Während die Deutsche BP AG ihre neue Verwaltung<br />

in <strong>Bochum</strong> errichtet, verlegt die mg<br />

technologies AG ihren Hauptsitz von Frankfurt zu<br />

ihrer Tochtergesellschaft GEA nach <strong>Bochum</strong>.<br />

Weitere Ziele der <strong>Bochum</strong>er Wirtschaftsförderung<br />

sind <strong>Bochum</strong> auf nationaler und internationaler Ebe-<br />

ne zu positionieren sowie zu profilieren und aktiv<br />

am Aufbau eines Ruhrgebietsmarketings mitzuwirken.<br />

In diesem Zusammenhang präsentierte sich das<br />

Ruhrgebiet unter der Dachmarke “Metropolregion<br />

Ruhr” auf Europas bedeutendsten Immobilienmessen:<br />

der Expo Real in München und der MIPIM<br />

in Cannes.<br />

Strukturwandel in der Metropolregion Ruhr bedeutet<br />

aber heute auch für <strong>Bochum</strong> eine Vielzahl von<br />

kleinen und mittleren Unternehmen als bestimmende<br />

Größe für die Wirtschaftskraft der Stadt. In diesem<br />

Kontext für den <strong>Bochum</strong>er Mittelstand, aber auch<br />

für ansiedlungsinteressierte Externe, hat die<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong> mit dem Projekt<br />

“Mittelstandsfreundliche Verwaltung” eine weitere<br />

Unternehmensdienstleistung etabliert, die insbesondere<br />

für Unternehmen den Weg in und mit der<br />

<strong>Bochum</strong>er Verwaltung vereinfacht hat.<br />

Diesen eingeschlagenen Weg wird die Wirtschafts-<br />

und Beschäftigungsförderung auch in<br />

Zukunft weiterverfolgen. Sowohl im Handwerk als<br />

auch in Industrie und Handel wird die Konjunkturlage<br />

wieder positiver gesehen. Die Aufwärtsbewegung<br />

bleibt allerdings bislang verhalten.<br />

Dr. Michael Vesper, Minister für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW, Stadtbaurat Martin zur Nedden sowie<br />

Wirtschaftsdezernent Paul Aschenbrenner mit den Entscheidungsträgern der Metropolregion Ruhr auf der Expo Real 2004<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

5


I. Entwicklungspotenziale<br />

Skeptische Stimmen überwiegen noch und Rückschläge<br />

sind wie im Falle Opel nach wie vor zu bewältigen.<br />

Insbesondere die Entwicklung im Bereich des Außenhandels,<br />

der für <strong>Bochum</strong> von besonderer Bedeutung<br />

ist, gibt hier Anlass für einen positiven Ausblick. Trotz<br />

des gegenüber dem US-Dollar hoch bewerteten Euro<br />

hat die Nachfrage aus dem Ausland weiter zugenommen.<br />

Es hat sich gezeigt, dass die Industrieunternehmen<br />

selbst bei hoch bewertetem Euro insgesamt<br />

wettbewerbsfähig sind. Vor allem aufgrund des in<br />

2004 sehr dynamischen Wachstums außerhalb<br />

Europas stieg die Nachfrage aus dem Ausland nach<br />

deutschen Industrieprodukten in den ersten drei<br />

Quartalen mit 9 % äußerst kräftig.<br />

<strong>Bochum</strong>er Unternehmen profitieren dabei offensichtlich<br />

vorwiegend vom Handel mit Asien,<br />

Exportentwicklung<br />

Saldo aus Beurteilungen „zunehmend“ und „abnehmend“ in Prozent<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

6 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

insbesondere mit China, sowie Mittel- und Osteuropa,<br />

wobei die Erwartung der Ruhrgebietsunternehmen<br />

in 2004 insbesondere aus dem Industriesektor<br />

beurteilt wurden.<br />

Es wird vor allem auch künftig weiter darum gehen,<br />

besondere Kompetenzen und Potenziale,<br />

Zukunftsbranchen, Zukunftsnischen sowie die dazugehörigen<br />

Unternehmen und Forschungs- und<br />

Entwicklungseinrichtungen zu erkennen und weiter<br />

zu entwickeln. Dies geht nur in enger Zusammenarbeit<br />

zwischen Wirtschaftsförderung, Unternehmen<br />

und Institutionen. Für die Wirtschaftsund<br />

Beschäftigungsförderung der Stadt <strong>Bochum</strong><br />

ist dies inzwischen selbstverständliches Tagesgeschäft.<br />

Sie übernimmt hierbei eine zunehmend<br />

bedeutsamere Moderatorenfunktion im Netzwerkmanagement.<br />

Industrie Handel<br />

2000 2001 2002 2003 2004<br />

Quellen: DIW-Wochenbericht Nr.50/2004 und Industrie- und Handelskammern im Ruhrgebiet, Ruhrwirtschaft 2004, S.13.


II. Strukturentwicklung<br />

Gesundheitswirtschaft - Spitzenmedizin<br />

und BioMedizinTechnik<br />

Die Gesundheitswirtschaft wird nach der übereinstimmenden<br />

Meinung verschiedener Experten, dies<br />

haben zahlreiche Studien der vergangenen Jahre belegt,<br />

eine boomende Wirtschaftsbranche sein.<br />

<strong>Bochum</strong> und die Region liegen im Trend, denn nach<br />

der vom Institut Arbeit und Technik (IAT) erstellten<br />

Studie “REPORT - Gesundheitswirtschaft im Mittleren<br />

Ruhrgebiet” wird sich die Gesundheitsbranche<br />

zum Beschäftigungsmotor für <strong>Bochum</strong> und die Region<br />

entwickeln. Die Forscher rechnen bis zum Jahre<br />

2015 mit 3.000 bis 9.000 Arbeitsplätzen.<br />

Die Fakten bescheinigen <strong>Bochum</strong> eine gute Ausgangsbasis.<br />

Aktuell arbeiten in <strong>Bochum</strong> rund 24.000 sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigte und Selbstständige<br />

in der Gesundheitswirtschaft. Im Zukunftssegment<br />

Medizintechnik und Biomedizin, kurz Bio-<br />

MedizinTechnik, ist <strong>Bochum</strong> nicht nur gut aufgestellt,<br />

sondern übernimmt innerhalb des Ruhrgebiets<br />

eine führende Rolle.<br />

<strong>Bochum</strong> verfügt in großem Umfang über Spitzenmedizin.<br />

Dieser enorme Bestand ist in Teilen auf die<br />

vorhandenen universitären Verknüpfungen zurück<br />

zu führen. Zugleich gibt es eine Reihe von<br />

Krankenhausgemeinschaften und Stiftungen sowie<br />

privatärztlichen Praxen, die seit Jahren ihre Aktivitäten<br />

bewusst auf die Erbringung von medizinischen -<br />

auch international anerkannten - Spitzenleistungen<br />

ausgerichtet haben. Dies nicht von ungefähr:<br />

Krankenhäuser und Praxen sind längst Unternehmen<br />

der Gesundheit, die sich über herausragende Leistungen<br />

positionieren.<br />

Die Wirtschaftsförderung widmete ihre besondere<br />

Aufmerksamkeit im abgelaufenen Berichtsjahr dem<br />

Voranschreiten der Entwicklung im Handlungsfeld.<br />

Tatkräftig unterstützt wurde sie dabei von der Industrie-<br />

und Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet<br />

zu <strong>Bochum</strong>. Kernaufgabe war, dabei mitzuhelfen,<br />

dass Ergebnisse anwendungsnaher<br />

Hochschulforschung in vermarktungsfähige Produk-<br />

te von Unternehmen übersetzt werden konnten.<br />

Die Netzwerkbildung wurde forciert. Dazu hat sich<br />

auf Initiative der Wirtschaftsförderung ein Kreis von<br />

Spitzenvertretern aus Medizin und Technik, dem auch<br />

die Industrie- und Handelskammer, die chip <strong>GmbH</strong><br />

und die Ruhr-Universität angehören, unter der Moderation<br />

des <strong>Bochum</strong>er Oberbürgermeisters etabliert.<br />

Die Vernetzung insbesondere zwischen Unternehmen<br />

und Hochschuleinrichtungen konnte weiter verbessert<br />

werden. Hier zeigt die Ansiedlung des Vereins<br />

LifeTechnologies Ruhr erste Früchte, da unter<br />

diesem Dach zahlreiche Projekte entwickelt und<br />

themenorientierte Netzwerkveranstaltungen angeboten<br />

werden konnten.<br />

Außerdem werden seit 2004 von <strong>Bochum</strong> aus die<br />

Aktivitäten der Gesundheitswirtschaft für das gesamte<br />

Ruhrgebiet unter der Marke MedEcon Ruhr koordiniert.<br />

Im Januar 2004 hat die Gesundheitsministerin des<br />

Landes NRW, Birgit Fischer, die Modellregion<br />

<strong>Bochum</strong>-Essen zum Aufbau der Telematikinfrastruktur<br />

im Gesundheitswesen ausgerufen und dazu<br />

im Juni 2004 das Projektbüro im Technologiezentrum<br />

Ruhr eröffnet. In <strong>Bochum</strong> und Essen wird<br />

mit dem Modellprojekt “e.Gesundheit.nrw - Aufbau<br />

einer Telematikinfrastruktur” die nächste Stufe<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

7


II. Strukturentwicklung<br />

Eröffnung des Projektbüros „eGesundheit.nrw - Aufbau einer Telematikinfrastruktur in der Modellregion <strong>Bochum</strong>-Essen“ durch Frau<br />

Ministerin Birgit Fischer<br />

der elektronischen Datenverarbeitung im Gesundheitswesen<br />

eingeläutet. Ziel ist es, Arztpraxen,<br />

Krankenhäuser und Apotheken elektronisch zu<br />

vernetzen, Rezepte, Überweisungen, Arztbriefe<br />

und Patientenakten elektronisch auszustellen<br />

und flächendeckend zum Einsatz zu bringen. Die<br />

Patienten werden dabei mit der elektronischen<br />

Gesundheitskarteausgestattet.<br />

Im Rahmen der regionalen Zusammenarbeit ist die<br />

Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong> Mitglied des Facharbeitskreises<br />

Gesundheitswirtschaft Mittleres Ruhrgebiet.<br />

Sie hat die im Frühjahr 2004 vom IAT, Gelsenkirchen,<br />

herausgegebene Studie “REPORT Gesund-<br />

Minister Harald Schartau trägt sich in das Gästebuch der Stadt <strong>Bochum</strong> ein<br />

8 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

heitswirtschaft im Mittleren Ruhrgebiet” initiiert. Die<br />

Studie verfolgt das Ziel, das Profil der Gesundheitswirtschaft<br />

in der Region zu schärfen und erste Ansatzpunkte<br />

und Handlungsempfehlungen für eine<br />

Weiterentwicklung zu nennen.<br />

Die Zusammenarbeit über die Region Mittleres Ruhrgebiet<br />

hinaus konnte intensiviert werden. Der Auftritt<br />

“Spitzenmedizin im Ruhrgebiet” auf der<br />

MEDICA schließt seit 2004 auch Dortmund ein. Die<br />

mit Essen gelebte Kooperation (MEDICA, IT-Trends)<br />

wurde um die “Modellregion <strong>Bochum</strong>-Essen” zum<br />

Aufbau der Telematikinfrastruktur im Gesundheitswesen<br />

gestärkt.<br />

Mit dem BioMedizinZentrum-Ruhr und dem<br />

BioMedizinPark-Ruhr sind Infrastrukturprojekte mit<br />

überregionaler Bedeutung als gute Voraussetzungen<br />

für eine starke Position im <strong>Standort</strong>wettbewerb<br />

geschaffen worden. Der Baubeginn für das<br />

BioMedizinZentrum-Ruhr ist im Frühjahr 2005. Mit<br />

den Erschließungsmaßnahmen für den BioMedizin-<br />

Park-Ruhr ist 2004 begonnen worden, sie werden<br />

im Herbst 2006 abgeschlossen sein.


II. Strukturentwicklung<br />

Informations- und<br />

Kommunikationstechnologie<br />

Ruhrsecure - das Netzwerk für IT-Sicherheit wurde auf<br />

Initiative der Wirtschaftsförderung der Stadt <strong>Bochum</strong><br />

und der Industrie- und Handelskammer im mittleren<br />

Ruhrgebiet zu <strong>Bochum</strong> im Februar 2003 ins Leben gerufen.<br />

Im Jahr 2004 wurde die Arbeit des Netzwerkes<br />

erfolgreich fortgesetzt. Mit Veranstaltungen, über den<br />

Internetauftritt und Veröffentlichungen wurden die kleinen<br />

und mittelständischen Unternehmen in der Region<br />

Mittleres Ruhrgebiet zu dem Thema IT-Sicherheit<br />

informiert und sensibilisiert.<br />

Im Mai 2004 wurde den Unternehmern in einer Veranstaltung<br />

anhand von Best-Practice-Beispielen die Strategien<br />

erfolgreicher Mittelständler zum Thema IT-Sicherheit<br />

vorgestellt. Im Mittelpunkt standen vor allem Lösungen<br />

für sichere Geschäftsprozesse, die sich bereits<br />

in der Praxis bewährt haben und der sich daraus ergebende<br />

unternehmerische Nutzen.<br />

Präsentation des Best-Practice-Beispiels der Firma Trend.com,<br />

Herr Hammermeister<br />

Im September 2004 waren kleine und mittlere Unternehmen<br />

aus dem mittleren Ruhrgebiet eingeladen, um<br />

im Rahmen eines Workshops über die Sicherheit der<br />

eigenen IT-Infrastruktur zu diskutieren. Der Einladung<br />

folgten 28 Unternehmen und setzten sich mit dem Thema<br />

IT-Sicherheit aktiv auseinander.<br />

Pünktlich zur Veranstaltung im September 2004 ist das<br />

von ruhrsecure herausgegebene “Branchenverzeichnis<br />

IT-Sicherheit im Mittleren Ruhrgebiet”erschienen.<br />

Dieser Branchenführer ist kleinen und mittleren Un-<br />

Präsentation von Best-Practice-Beispielen anhand von Strategien<br />

erfolgreicher Mittelständler zum Thema IT-Sicherheit in der Veranstaltung<br />

des Netzwerkes ruhrsecure am 5. Mai 2004<br />

ternehmen bei der Suche nach einem geeigneten Partner<br />

in Sachen IT-Sicherheit eine wertvolle Hilfe. Der<br />

redaktionelle Teil der Broschüre enthält nützliche Informationen<br />

rund um das Thema IT-Sicherheit.<br />

Darüber hinaus machen tabellarische Darstellungen<br />

in Form einer “Wer liefert Was?”-Übersicht auf einen<br />

Blick deutlich, welches Leistungsmerkmal von welchem<br />

Unternehmen erfüllt wird. Auch das Thema Aus- und<br />

Weiterbildung im Bereich IT-Sicherheit wird aufgegriffen.<br />

Interessierte Unternehmen finden unter<br />

www.ruhrsecure.de die pdf-Version der Broschüre oder<br />

können den gedruckten Branchenführer per E-Mail<br />

bestellen.<br />

Auch organisatorisch hat sich das Netzwerk ruhrsecure<br />

neu orientiert. Seit August 2004 beschreiten ruhrsecure<br />

und der ruhr networker e.V. gemeinsame Wege. Dabei<br />

wird ruhrsecure als Themenforum mit dem Schwerpunkt<br />

IT-Sicherheit zukünftig weiterarbeiten. Die ruhr<br />

networker sind als Club der neuen Wirtschaft im Ruhrgebiet<br />

im März 2001 gestartet und inzwischen zum<br />

größten Regionalverbund für die IT- und Medienbranche<br />

gewachsen. Durch die Fusion ist ein Netzwerk<br />

entstanden, das durch die gebündelte Kompetenz gemeinsam<br />

seine Ziele verfolgt.<br />

Das Förderprojekt, das im Rahmen der Kompetenzfeldentwicklung<br />

IT-Sicherheit vom Land unterstützt wurde,<br />

ist seit Ende Oktober 2004 beendet. Die zukünftige<br />

Arbeit und Planung werden aber weiterhin von der<br />

Wirtschaftsförderung der Stadt <strong>Bochum</strong> und der Industrie-<br />

und Handelskammer begleitet.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

9


II. Strukturentwicklung<br />

Das in der Expertenrunde vorgestellte Solarcar der Fachhochschule <strong>Bochum</strong> (5ter Platz beim world solar challenge 2003 in Australien)<br />

Mobilitätswirtschaft<br />

Im Kompetenzfeld Mobilitätswirtschaft/<strong>Verkehr</strong>stechnik<br />

wurden die seit 1998 bestehenden<br />

„<strong>Bochum</strong>er Expertengespräche“ auch in 2004 genutzt,<br />

um Fragestellungen von gemeinsamen Interesse<br />

zu erörtern. Neben den jeweiligen Berichten<br />

aller beteiligten Unternehmen und Institutionen<br />

über Highlights im aktuellen Tagesgeschäft wurden<br />

insbesondere Leistungsprofile von Unternehmen und<br />

Hochschulen präsentiert und erörtert. Im Januar hat<br />

die Fachhochschule <strong>Bochum</strong> ihre Schwerpunkte<br />

praxisnah in ihren Laboren vorgeführt. Das<br />

Ingenieurbüro Zerna, Köpper & Partner hat im Juli<br />

ebenso seine Leistungsbereiche Bahnbau, Grundund<br />

Tunnelbau, Projektmanagement sowie Baumanagement<br />

vorgestellt wie der Automobilkongress<br />

„Sichere Datenkommunikation im Automobil“<br />

durch die GITS AG thematisiert wurde. Im September<br />

hat in der Expertenrunde <strong>Bochum</strong> Mobil die Technische<br />

Fachhochschule (TFH) Georg Agricola unter<br />

neuer Leitung von Herrn Professor Dr. Schulz ihr<br />

10 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

neues Leistungsspektrum dargestellt. Dabei wurden<br />

vor allem die Fachbereiche Geoingenieurwesen und<br />

Bergbau, Maschinen- und Verfahrenstechnik, Elektro-<br />

und Informationstechnik sowie der Schwerpunkt<br />

„Ausbildung plus Studium“ beleuchtet.<br />

Im Mittelpunkt der Erörterungen der <strong>Bochum</strong>er<br />

Expertenrunde Mobilitätswirtschaft stand in 2004 die<br />

Frage, wie das vorhandene Netzwerk genutzt werden<br />

kann, um auf der Basis der vorhandenen Synergien<br />

zusätzliche konkrete Vorhaben zu entwickeln<br />

und umzusetzen.<br />

Rundgang der Expertenrunde durch die Labore der TFH Georg Agricola


II. Strukturentwicklung<br />

Zu diesem Zweck ist die Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Bochum</strong> in Abstimmung mit der Expertenrunde, dem<br />

Land NRW und der Projekt Ruhr <strong>GmbH</strong> gemeinsam<br />

mit der „Landeseinrichtung ZENIT“ sowie der <strong>SCI</strong>/<br />

<strong>Verkehr</strong> <strong>GmbH</strong> direkt auf rund 60 Unternehmen und<br />

Institutionen der Mobilitätswirtschaft zugegangen.<br />

Ziel war es, in Einzelworkshops gemeinsame Themen/<br />

Problemfelder und mögliche Gemeinschaftsvorhaben<br />

zwischen Unternehmen sowie zwischen Unternehmen<br />

und Hochschuleinrichtungen und mögliche Synergien<br />

zu identifizieren. Zudem sollte die Vernetzung<br />

der Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

im Kompetenzfeld Mobilitätswirtschaft/<br />

<strong>Verkehr</strong>stechnik verstärkt werden, um die vorhandene<br />

Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der beteiligten Unternehmen zu verbessern<br />

und somit die Region im globalen Wettbewerb<br />

der <strong>Standort</strong>e zu stärken.<br />

Wirtschaftsförderer am eigenen Stand - <strong>Bochum</strong>Mobil auf dem<br />

RUB-AutoKongress am 28. März 2004 im Zentrum für IT-Sicherheit<br />

<strong>Bochum</strong><br />

Im Rahmen der Workshops wurden etwa 30<br />

konkrete Projektvorschläge in den Themenkomplexen<br />

„Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit“,<br />

„Forschungskooperation & Technologietransfer“<br />

sowie „Bahnwirtschaft“ erarbeitet<br />

und zum Jahresende in einem gemeinsamen „Abschlussworkshop“<br />

vorgestellt. <strong>Bochum</strong>er Lösungen<br />

für die Herausforderungen der Mobilitätswirtschaft<br />

von Morgen werden dabei auf einer starken Grundlage<br />

entwickelt, hergestellt und eingesetzt.<br />

<strong>Bochum</strong>er Expertengespräch zum Thema <strong>Verkehr</strong>stechnik<br />

Aufgrund dieser herausgearbeiteten Potenziale und<br />

Strukturen erscheint allen Beteiligten eine Neukonfiguration<br />

des bisher eher informellen Netzwerkes<br />

in Richtung eines „professionellen Clustermanagements“<br />

zwingend erforderlich. Zu diesem<br />

Zweck entwickelte zum Jahreswechsel 2004/2005<br />

eine „Task-Force <strong>Bochum</strong> Mobil“ unter Federführung<br />

der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong> eine „professionelle<br />

Partnerschaft der <strong>Bochum</strong>er Mobilitätswirtschaft“.<br />

Geplant ist dabei eine durch Unternehmen, private<br />

und öffentliche Institutionen sowie verschiedene<br />

Interessenvertretungen auch finanziell getragene<br />

Einrichtung, die Unternehmen und Institutionen<br />

zielgerichtet insbesondere bei<br />

unternehmens- und branchenübergreifenden Vorhaben<br />

unterstützen soll.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

11


II. Strukturentwicklung<br />

RuhrMarathon 2004<br />

12 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Kultur- und Freizeitwirtschaft<br />

Ein wichtiger Baustein für die Kultur- und Freizeitwirtschaft<br />

in <strong>Bochum</strong> ist die Bewerbung der<br />

Region zur Europäischen Kulturhauptstadt 2010.<br />

Ziel ist es, die Vielfalt der in <strong>Bochum</strong> vorhandenen<br />

Aktivitäten im Kulturleben und der Freizeit nach<br />

außen darzustellen und zu positionieren.<br />

Die <strong>Bochum</strong>er Potenziale der Kultur- und Freizeitwirtschaft<br />

reichen von regelmäßigen Angeboten der<br />

Theater- und Schauspielbühnen über Events,<br />

Kongresse bis hin zu ruhrgebietsweiten Aktivitäten<br />

und Ereignissen. Stellvertretend sind hier nur das<br />

<strong>Bochum</strong>er Schauspielhaus, das Musical Starlight<br />

Express, das Varieté et cetera, der RuhrMarathon,<br />

die RuhrTriennale und das Maconda-Literaturfestival<br />

genannt.<br />

Die lokale Wirtschaft partizipiert und profitiert von<br />

dem großen regionalen Interesse der Menschen in<br />

der Region an der Kultur und wird sich auch zukünftig<br />

weiterentwickeln. Man geht davon aus, dass<br />

derzeit ca. 7 % aller Unternehmen und Selbstständigen<br />

sich im Bereich der Kultur- und Freizeitwirtschaft<br />

betätigen.<br />

In den letzten 20 Jahren sind die Umsätze ständig<br />

gestiegen und die Kultur- und Freizeitwirtschaft gilt<br />

auch weiterhin als eine Wachstumsbranche. Um diese<br />

Entwicklung zu stärken, werden in <strong>Bochum</strong> Gründungen<br />

durch das kulturwirtschaftliche Gründungszentrum<br />

„Kulturwerk Lothringen“ und spezielle Angebote<br />

in der Gründungsberatung unterstützt. Zusätzlich<br />

wird die strategische Ausrichtung und<br />

Fokussierung der Potenziale gefördert und begleitet.


II. Strukturentwicklung<br />

Wissens- und Technologietransfer<br />

Die Metropolregion Ruhr gehört zu den jüngsten<br />

und dynamischsten Universitäts- und Forschungsregionen<br />

Deutschlands. Vor diesem Hintergrund<br />

haben die Städte und Universitäten <strong>Bochum</strong>, Dortmund,<br />

Duisburg und Essen mit ihren Nachbarkommunen<br />

in 2004 beim Stifterverband für die<br />

Deutsche Wissenschaft die Bewerbung als Region<br />

der Wissenschaft 2007 vorbereitet.<br />

Besonderer Wert wird dabei auf schon bestehende<br />

Netzwerke, die Verknüpfung mit der Wirtschaft und<br />

die Identifizierung von Kooperationsmöglichkeiten<br />

und -partnern gelegt. Die Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Bochum</strong> unterstützt insbesondere die Netzwerkbildung<br />

im Kontext des „technischen und wirtschaftlichen<br />

Strukturwandels“.<br />

Die Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong> als ein Nukleus <strong>Bochum</strong>er<br />

Hochschulen für Wissens- und Technologietransfer<br />

Das zentrale Ziel der Bewerbung besteht darin, das<br />

Bewusstsein der Bevölkerung, der Wirtschaft und<br />

der Unternehmen für das hier anzutreffende Potenzial<br />

in Wissenschaft und Forschung, Technologie und<br />

im kulturellen Sektor zu stärken und ein transparentes<br />

wissenschaftliches Profil herauszubilden. Ansatzpunkte<br />

sind dabei die identifizierten Kompetenzfelder<br />

in der Metropolregion Ruhr sowie die vorhandenen<br />

wissenschaftlichen Schwerpunkte. Die herauszuarbeitenden<br />

Aktivitäten sollen dabei nicht auf<br />

das Jahr 2007 beschränkt bleiben, sondern als gemeinsame,<br />

dauerhafte, repräsentative Plattform für<br />

Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und interessierte<br />

Bürger installiert werden.<br />

<strong>Bochum</strong>er Agenda-Arbeitskreis Nachhaltiges Wirtschaften<br />

Nachhaltiges Wirtschaften<br />

Nach einem Jahr Zusammenarbeit zwischen acht<br />

<strong>Bochum</strong>er Unternehmen und Institutionen liegen mit<br />

dem BNC-Projektbericht die Ergebnisse eines Prozesses<br />

vor, der Einblicke in das “Nachhaltige Wirtschaften”<br />

in <strong>Bochum</strong> gibt. Einblicke in Erfahrungen von<br />

<strong>Bochum</strong>er Unternehmen, aus denen zukunftsweisende<br />

ökonomische, ökologische und soziale Prozesse<br />

entwickelt wurden.<br />

Der Bericht dokumentiert nicht nur diese zukunftsweisenden<br />

Prozesse, sondern zeigt vielmehr exemplarisch<br />

anderen Firmen, dass es sich aus Unternehmenssicht<br />

lohnt, den „<strong>Bochum</strong>er Nachhaltigkeitscheck“<br />

durchzuführen.<br />

Ziel ist es, Unternehmen bzw. Institutionen zukunftssicherer<br />

zu machen, indem sie ökonomische,<br />

soziale und ökologische Anforderungen erkennen<br />

und miteinander ausbalancieren. Als Ergebnis dieses<br />

Projektes ist festzuhalten, dass Unternehmen<br />

nur zukunftsfähig sein können, wenn diese Voraussetzungen<br />

beachtet werden.<br />

Die an dem <strong>Bochum</strong>er Nachhaltigkeitscheck Beteiligten<br />

werden ihren begonnen Erfahrungsaustausch<br />

künftig weiter verfolgen. Diesen Prozess<br />

hat die Wirtschaftsförderung in 2004 begleitet<br />

und wird ihn auch in 2005 weiterverfolgen mit<br />

dem Ziel, künftig interessierte Unternehmen in<br />

das Projekt einzubinden.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

13


II. Strukturentwicklung<br />

Kompetenzfeldentwicklung<br />

im Bereich Geothermieforschung<br />

Neben den in <strong>Bochum</strong> vorhandenen „Leitkompetenzen“,<br />

wie der BioMedizinTechnik, sind in<br />

<strong>Bochum</strong> zahlreiche unternehmerische und institutionelle<br />

Stärken vorhanden, die für das Ruhrgebiet<br />

zwar kein „Alleinstellungsmerkmal“ aufweisen, jedoch<br />

sowohl für die Kompetenzfeldentwicklung in<br />

der Metropolregion Ruhr als auch für die <strong>Standort</strong>entwicklung<br />

<strong>Bochum</strong>s von großer Bedeutung sind.<br />

Hierzu zählt insbesondere aus dem Sektor der Energiewirtschaft<br />

die in den Hochschulen <strong>Bochum</strong>s in<br />

Forschung und Lehre thematisierte Nutzung von<br />

Erdwärme.<br />

Einweihung des Zentrums für Geothermie und Zukunftsenergien<br />

an der Fachhochschule <strong>Bochum</strong> durch Oberbürgermeister Ernst-<br />

Otto Stüber am 12. März 2004<br />

Während an der Technischen Fachhochschule Georg<br />

Agricola hier eher der Schwerpunkt in der Lehre liegt,<br />

verfügen sowohl die Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong> als<br />

auch die Fachhochschule <strong>Bochum</strong> über bundesweit<br />

anerkannte, praxisorientierte Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte.<br />

14 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Mit dem PROMETHEUS-Projekt wird die Ruhr-Universität<br />

<strong>Bochum</strong> im Herbst nächsten Jahres mit einer<br />

Erkundungsbohrung in vier Kilometer Tiefe auf<br />

einem Gelände südlich der Fachhochschule <strong>Bochum</strong><br />

in eine Phase treten, die eine ökonomische Nutzung<br />

der Erdwärme auch in <strong>Bochum</strong> in naher Zukunft<br />

erwarten lässt.<br />

Mit der Einweihung des Zentrums für Geothermie<br />

und Zukunftsenergien im März 2004 hat die Fachhochschule<br />

<strong>Bochum</strong> eine Netzwerk orientiertes<br />

Vorhaben umgesetzt, das die vorhandenen Kompetenzen<br />

an der Fachhochschule <strong>Bochum</strong> von der<br />

Entwicklung bis zur ökonomischen Umsetzung der<br />

Nutzung von Erdwärme bündeln wird. Im Rahmen<br />

ihrer Netzwerkarbeit hat die Wirtschaftsförderung<br />

<strong>Bochum</strong> ihren Beitrag zur Zusammenführung der<br />

in <strong>Bochum</strong> vorhandenen Kompetenzen zur Stärkung<br />

des <strong>Standort</strong>es <strong>Bochum</strong> aber auch zur Integration<br />

vorhandener Schwerpunkte in die<br />

Positionierung der Metropolregion Ruhr im internationalen<br />

Wettbewerb geleistet.<br />

Außenwirtschaft<br />

Mit dem Sitz des Chinesischen Industrie- und Handelsverbandes<br />

e.V. Deutschland (CIHD) ist in <strong>Bochum</strong> ein<br />

Nukleus für den Ausbau von Kontakten zwischen chinesischen<br />

und deutschen Unternehmen entstanden.<br />

Dieser Nukleus wurde in 2004 ebenso durch <strong>Bochum</strong>er<br />

Unternehmen im Auslandsmarkt China genutzt wie<br />

auch Professor Luan - Vorsitzender des CIHD - seine<br />

Vorstellungen zu einem China-Zentrum in <strong>Bochum</strong><br />

weiter konkretisiert hat.<br />

Als möglicher <strong>Standort</strong> wurde zwischen Viterra und<br />

Prof. Luan ein Grundstück im Innovationspark<br />

Springorum ausgehandelt.<br />

Darüber hinaus hat die Wirtschaftsförderung in 2004<br />

gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer<br />

im mittleren Ruhrgebiet zu <strong>Bochum</strong> hochrangige Delegationen<br />

in <strong>Bochum</strong> begleitet, u.a. eine Wirtschaftsdelegation<br />

aus Changzhi sowie eine Fachdelegation<br />

des Gesundheitswesens.


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Kulturwerk Lothringen<br />

Gewerbestandortentwicklung<br />

Das Amt für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />

begleitet und unterstützt Unternehmen und<br />

Investoren vom ersten Informationsgespräch an über<br />

<strong>Standort</strong>analysen und Projektentwicklung, Vorbereitung<br />

der Kauf- und Investitionsentscheidungen,<br />

bei der Grundstücksaufbereitung und bei behördlichen<br />

Wegen bzw. bei der Überwindung eventuell<br />

vorhandener Investitionshemmnisse bis zur Realisierung<br />

des Vorhabens.<br />

Die konjunkturelle Entwicklung der Gesamtwirtschaft<br />

hat sich in Verbindung mit der zunehmenden<br />

Globalisierung natürlich auch im Jahr 2004 in <strong>Bochum</strong><br />

bemerkbar gemacht, so dass sowohl auswärtige Firmen<br />

bei ihren Ansiedlungsüberlegungen nach<br />

<strong>Bochum</strong> als auch <strong>Bochum</strong>er Unternehmen bei<br />

Investitionsentscheidungen immer noch große Zurückhaltung<br />

ausüben.<br />

Die kommunale Wirtschaftsförderung intensiviert daher<br />

die ihr zur Verfügung stehenden Mittel und Möglichkeiten.<br />

Dazu gehört neben verstärkten<br />

Akquisitionsaktivitäten beispielsweise auch weiterhin<br />

das Forcieren der Betriebsbesuche als aktive<br />

Bestandspflege. Zu den Instrumenten zählen sowohl<br />

die Weiterentwicklung der elektronischen Medien wie<br />

z. B. der deutsch- und englischsprachigen <strong>Bochum</strong>er<br />

Akquisitions-CD-ROM als auch die Moderation<br />

„Runder Tische” in Gewerbegebieten.<br />

Nachfolgend Termine von wichtigen Ereignissen:<br />

Datum Ereignisse<br />

Januar 2004 <strong>Standort</strong>verlagerung der<br />

Firma meteomedia<br />

Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

(Kachelmann Wetterstudio)<br />

Mai 2004 Grundsteinlegung EKOCity<br />

Center<br />

Juni 2004 Grundsteinlegung Gewerkschaftshaus<br />

an der Alleestraße<br />

Juli 2004 Grundsteinlegung kulturwirtschaftlichesGründungszentrum<br />

„Kulturwerk Lothringen“<br />

Richtfest BOGESTRA/<br />

Engelsburg<br />

November 2004 40jähriges Bestehen des<br />

Ruhr-Park Shopping-Centers<br />

Betriebseinweihung Zentralverband<br />

Europäischer Lederhändler<br />

Übergabe der Baugenehmigung<br />

für das Gertrudis-Center<br />

Grundsteinlegung Verwaltungsgebäude<br />

Deutsche BP<br />

Dezember 2004 Beginn der<br />

Erschließungsarbeiten<br />

BioMedizinPark-Ruhr<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

15


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Neubau Allianz-Filialdirektion<br />

Ergänzend dazu ein Überblick über <strong>Bochum</strong>er<br />

Projekte:<br />

Neueröffnung einer Filialdirektion der Allianz<br />

Versicherungs-AG in <strong>Bochum</strong><br />

Zu Beginn des Jahres 2004 eröffnete die Allianz Versicherungs-AG<br />

eine neue Geschäftsstelle an der<br />

Universitätsstraße in <strong>Bochum</strong>.<br />

Die Filialdirektion in <strong>Bochum</strong> ist eine von insgesamt<br />

11 Geschäftsstellen des Versicherungsunternehmens<br />

in Nordrhein-Westfalen. Etwa 100 Innendienst-/Außendienstangestellte<br />

sowie ca. 100<br />

selbstständige General- und Hauptvertreter gehören<br />

zur <strong>Bochum</strong>er Filialdirektion.<br />

Durch die Neugründung der Filialdirektion wurden<br />

2004 ca. 20 neue Stellen geschaffen. Auch im Jahre<br />

2005 wird die <strong>Bochum</strong>er Niederlassung bis zu 40<br />

neue Mitarbeiter einstellen.<br />

16 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Audi Zentrum <strong>Bochum</strong><br />

Das bereits im Gewerbepark Von-der-Recke ansässige<br />

Audi Zentrum beabsichtigt, seine Betriebsgebäude<br />

und -flächen zu erweitern und dafür ein ca.<br />

7.000 m² großes Grundstück entlang der<br />

Gahlenschen Straße von der LEG anzukaufen. Hier<br />

soll nach dem Ende 2004 mit der Stadt vorbesprochenen<br />

Planungen ein Gebäudekomplex entstehen,<br />

in dem u. a. eine Karosseriewerkstatt, die<br />

Fahrzeugaufbereitung, eine Service-Werkstatt und<br />

die Reifenmontage untergebracht werden. Nach der<br />

Fertigstellung wird sich die Mitarbeiterzahl von 52<br />

auf 60 erhöhen.<br />

BioMedizinPark-Ruhr<br />

Zum Ausbau des Kompetenzfeldes Gesundheitswirtschaft/BioMedizinTechnik<br />

ist die Entwicklungsgesellschaft<br />

Ruhr-<strong>Bochum</strong> mbH (EGR) im Mai 2004<br />

mit der Entwicklung des BioMedizinPark-Ruhr be-


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

auftragt worden. Das Land NRW und die EU fördern<br />

den Grundstückskauf, die Baureifmachung, Erschließung<br />

und städtebauliche Entwicklung für ein<br />

ca. 8,6 ha großes Areal westlich der Ruhr-Universität<br />

<strong>Bochum</strong>. Mit den ersten Erschließungsarbeiten<br />

wurde Ende 2004 begonnen.<br />

Der BioMedizinPark-Ruhr soll ein überregional wirksamer<br />

<strong>Standort</strong> für Unternehmen der Biomedizin,<br />

Medizintechnik und Biotechnologie mit Büros, Labors<br />

und Produktionsstätten werden, in dem ab 2006/<br />

2007 Firmen aus diesen Branchen forschen, entwickeln<br />

und produzieren.<br />

BioMedizinZentrum-Ruhr<br />

Auf dem Campus der Ruhr-Universität <strong>Bochum</strong> plant<br />

die Stadt <strong>Bochum</strong> zusammen mit der Entwicklungsgesellschaft<br />

Ruhr-<strong>Bochum</strong> mbH (EGR) als Projektträger<br />

ab (Beauftragung November 2004) Mitte<br />

2006 etwa 6.000 m² Büro- und Laborflächen für<br />

Unternehmen der Wachstumsbranchen Biomedizin,<br />

Medizintechnik und Biotechnologie als Mietflächen<br />

zur Verfügung zu stellen. In dem Kompetenzzentrum<br />

sollen neben Büroräumen vor allem Labore, Werkstätten<br />

und Reinraumflächen in technologiespezifischer<br />

Ausstattung, angepasst an die hohen<br />

und individuellen Anforderungen der Nutzer angeboten<br />

werden.<br />

Betriebskrankenkasse aktiv (BKK)<br />

Auf dem ca. 7.600 m² großen Teilgrundstück des ehemaligen<br />

Fuhrparks an der Universitätsstraße baute<br />

die Kölbl Kruse Projektentwicklungen <strong>GmbH</strong> einen<br />

Bürokomplex für die Betriebskrankenkasse aktiv. Das<br />

Gebäude besteht aus vier Gebäudesegmenten, die<br />

durch einen Verbindungstrakt zusammengeschlossen<br />

werden. Es entstanden ca. 9.500 m² Bruttogeschossfläche.<br />

Hier arbeiten ca. 300 Mitarbeiter<br />

der BKK. Die Betriebskrankenkasse hat im Juni 2004<br />

zur 150-Jahr-Feier das Gebäude bezogen.<br />

BOGESTRA-Betriebshof Engelsburger Straße<br />

Auf dem ca. 102.000 m² großen Gelände der ehemaligen<br />

Zeche Engelsburg entsteht bis 2005 ein<br />

moderner Straßenbahnbetriebshof der <strong>Bochum</strong>-<br />

Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA).<br />

Der Komplex besteht aus Werkstatt einschließlich<br />

Lehrwerkstatt, Wartungshalle, Straßenbahn-Abstellhalle,<br />

Betriebsdienstgebäude und Energiezentrale.<br />

BOGESTRA<br />

City-Tor Süd<br />

In der Nähe des städtischen Grundstücks Viktoriastraße<br />

62/64 liegt am Rande der <strong>Bochum</strong>er Innenstadt<br />

das „City-Tor Süd”. Es bildet den südlichen<br />

Zugang zur <strong>Bochum</strong>er Innenstadt. Das nahe<br />

Bermuda3eck bietet eine Vielzahl von Kultur- und<br />

Freizeitangeboten, die durch die klassische Büronutzung<br />

ergänzt werden könnten. Eigentümerin des<br />

ca. 45.000 m² großen Areals ist die Aurelis Real Estate<br />

<strong>GmbH</strong> & Co. KG, Köln, eine Tochter der Westdeutschen<br />

Landesbank und der Bahn.<br />

Entwicklungsziel ist die Reaktivierung des Areals und<br />

der angrenzenden Grundstücke durch eine vielfältige<br />

Nutzungsstruktur in den Bereichen Büro/Dienstleistungen,<br />

Wohnen und nicht störendes Gewerbe<br />

sowie eine öffentliche Grünfläche. Die Wirtschaftsförderung<br />

erarbeitet gemeinsam mit Aurelis<br />

Lösungsansätze für die zielgerichtete Entwicklung<br />

des Areals.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

17


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Verwaltung der Deutschen BP AG<br />

Unter Einbeziehung des erhaltenswerten Bestandsgebäudes<br />

entstehen an der Wittener Straße auf dem<br />

Grundstück der ehemaligen Aral AG vier<br />

sechsgeschossige Bürotürme, die durch einen Längsriegel<br />

an der Wittener Straße ergänzt werden. Ein zu<br />

den grünen Innenhöfen ausgerichteter, umlaufender,<br />

gläserner Gang ermöglicht einen Einblick in die<br />

grünen Freiflächen zwischen den Gebäuden. Die ruhigen<br />

Innenhöfe stellen einen fließenden Übergang<br />

zum historischen Kortumpark her. Zusätzlich bilden<br />

sich durch die leicht rautenförmige Anordnung der<br />

Türme vielfältige Blickbeziehungen zum Park sowie<br />

Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz bei der Grundsteinlegung<br />

BP AG<br />

zu den unterschiedlichen Einheiten. Insgesamt entstehen<br />

etwa 20.000 m² neue Büroflächen. Mit dem<br />

Bau wurde Anfang 2004 begonnen, die Fertigstellung<br />

ist für Ende 2005 geplant. Die Ansiedlung der<br />

Deutschen BP AG in <strong>Bochum</strong> bedeutet, dass nicht<br />

nur 1.200 Arbeitsplätze langfristig gesichert, sondern<br />

zusätzlich 300 hochqualifizierte neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen werden.<br />

EKOCity Center<br />

Im Umweltpark baut die Umweltservice <strong>Bochum</strong><br />

<strong>GmbH</strong> (USB) auf einem ca. 30.000 m² großen Grundstück<br />

eine Mechanische Abfallsortieranlage. Die<br />

Grundsteinlegung fand im Mai 2004 statt.<br />

18 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Spiel „turbo race bochum“<br />

Entwicklungsachse Universitätsstraße<br />

Die Universitätsstraße ist in den 60er und 70er Jahren<br />

gebaut worden, um den Campus der Ruhr-Universität<br />

zu erschließen und den <strong>Verkehr</strong>sfluss rings<br />

um diese erste Hochschule der Region zu verbessern.<br />

Die mehrspurige Straße verbindet seitdem die<br />

Innenstadt mit der Ruhr-Universität, der Fachhochschule<br />

und den in Uninähe entstandenen Wohnquartieren<br />

und ist heute eine der bedeutendsten<br />

<strong>Verkehr</strong>sachsen in <strong>Bochum</strong>. Durch den direkten Anschluss<br />

an das Autobahnnetz und an den innerstädtischen<br />

Außenring besitzen die an der<br />

Universitätsstraße gelegenen Grundstücke eine<br />

hohe Anbindungsqualität. Diesen <strong>Standort</strong>vorteil<br />

haben bereits zahlreiche Dienstleistungsunternehmen<br />

genutzt. Trotz dieser Firmenansiedlungen<br />

sind an der Universitätsstraße noch weitere bedeutende<br />

Entwicklungsflächen verfügbar. Auf der Expo<br />

Real stellte die <strong>Bochum</strong>er Wirtschaftsförderung<br />

11 dieser Grundstücke mit einer Gesamtfläche von<br />

ca. 25 ha u. a. im Rahmen des Spiels “turbo race<br />

bochum” vor, die als Büro-, Dienstleistungs-, Labor-<br />

und Forschungsstandorte entwickelt werden<br />

sollen. Zu den besonderen Highlights der Entwicklungsachse<br />

Universitätsstraße gehören das Technologie-Quartier,<br />

das Technologiezentrum-Ruhr und<br />

der BioMedizinPark-Ruhr.


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Autohaus Feix-Meures<br />

Das Opel Autohaus Feix-Meures beschäftigt zurzeit<br />

an vier <strong>Standort</strong>en in <strong>Bochum</strong> - der größte davon an<br />

der Castroper Straße -, 130 Mitarbeiter. Das Unternehmen<br />

hat inzwischen die Gebietsvertretung der<br />

Adam Opel AG für <strong>Bochum</strong>, Witten und Hattingen<br />

erhalten. Dies bedeutet, dass Feix-Meures seine führende<br />

Position weiter ausbauen wird. Die Firma beabsichtigt<br />

nunmehr, den <strong>Standort</strong> an der Castroper<br />

Straße zu vergrößern und hat im Jahr 2004 die Verhandlungen<br />

zum Grundstückserwerb mit der<br />

Wirtschaftsförderung zu Ende geführt.<br />

Südlich des Autohauses Feix-Meures an der<br />

Castroper Straße schließt sich das geräumte, ehemalige<br />

Gelände der <strong>Bochum</strong>er Reiterschaft an. Das<br />

Autohaus Feix-Meures wird auf 9.500 m² dieser<br />

Fläche das Autohaus erweitern. Es ist geplant, das<br />

Bestandsgebäude an der Castroper Straße komplett<br />

umzubauen. Hier werden weiterhin Verkaufs- und<br />

Ausstellungsräumlichkeiten untergebracht. Auf dem<br />

noch zu erwerbenden Gelände sollen zusätzliche<br />

Verkaufsräume sowie Werkstätten und Flächen für<br />

die Gebrauchtwagenvermarktung entstehen.<br />

mg technologies AG/GEA<br />

Die mg technologies AG hat Ende 2004 ihren<br />

Hauptsitz mit 45 Mitarbeitern von Frankfurt zu ihrer<br />

Tochtergesellschaft GEA nach <strong>Bochum</strong> an die<br />

Herzogstraße verlegt. Insgesamt beschäftigt die mg<br />

technologies AG in <strong>Bochum</strong> nunmehr 110 Mitarbeiter,<br />

die GEA in der Region 800 Mitarbeiter.<br />

Zentrale mg technologies AG/GEA<br />

Einkaufszentrum Gertrudis-Center<br />

Einkaufszentrum Gertrudis-Center<br />

Am 15. November 2004 wurde der H & P <strong>Bochum</strong>-<br />

Wattenscheid Vermögensverwaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG (H & P), Stade, die Baugenehmigung<br />

für das Einkaufszentrum Gertrudis-Center<br />

überreicht.<br />

Herr Dirks (Wirtschaftsförderung) und Herr Böhler (Bauordnungsamt)<br />

bei der Übergabe der Baugenehmigung für das Gertrudis-<br />

Center an den Investor<br />

H & P wird das ca. 11.000 m² große vormals städtische<br />

Grundstück „Gertrudisplatz“ bis Ende 2005<br />

mit einem SB-Warenhaus mit einer Verkaufsfläche<br />

von rd. 5.000 m² und über 600 PKW-Stellplätzen<br />

bebauen und mit dem ehemaligen Kaufhaus “Alter<br />

Markt 1“ verbinden.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

19


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Grundsteinlegung Gewerkschaftshaus<br />

Gewerkschaftshaus der IG Metall<br />

Am 02. Juni 2004 wurde an der Alleestraße der<br />

Grundstein für das neue Gewerkschaftshaus gelegt.<br />

Hier errichtet die Bauwens <strong>GmbH</strong> im Auftrag der<br />

Treuhandverwaltung IGEMET <strong>GmbH</strong> für die IG Metall<br />

einen Neubau, dessen Fertigstellung für Juni/<br />

Juli 2005 angekündigt ist. Dann werden sich ein<br />

viergeschossiges Tagungs- und Gastronomiegebäude<br />

und ein neungeschossiger Büroturm gegenüber<br />

stehen, verbunden durch eine transparente<br />

Eingangshalle. Mit der Umsetzung des aus einem<br />

Rohbau Gewerkschaftshaus<br />

20 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Wettbewerb hervorgegangenen Entwurfs des<br />

Architekturbüros Prof. Krenz aus <strong>Bochum</strong> setzt die<br />

IG Metall hierbei Maßstäbe in Architektur und<br />

Arbeitsplatzqualität. Auf rd. 4.000 m² Bürofläche<br />

und in der Gastronomie werden zukünftig rund 200<br />

Menschen arbeiten. Das Tagungsgebäude bietet u.<br />

a. eine Saalfläche für annähernd 400 Personen. Die<br />

Wirtschaftsförderung unterstützt die IGEMET bei der<br />

Vermarktung von Restflächen im Neubau und der<br />

Vermarktung des Altbaus an der Humboldtstraße,<br />

der nach dem Umzug aufgegeben wird.<br />

Gewerbegebiet Hansastraße<br />

In dem Gebiet Sattel/Siepen innerhalb des Gewerbegebietes<br />

Hansastraße standen nach dem Bau von privaten<br />

Erschließungen und dem Einbau von Bodenmassen<br />

in dem tiefgelegenen Siepen Grundstücke<br />

mit einer Grundstücksgröße zwischen 900 und<br />

2.500 m² zur Verfügung.<br />

Im Jahr 2004 errichtete die Firma Bydlowski <strong>GmbH</strong><br />

(Garten- und Landschaftsbau) ein Betriebsgebäude<br />

auf einem 1.600 m² großen Grundstück.


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Zwei weitere Grundstücke wurden aus diesem Gebiet<br />

an den Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärbetrieb<br />

Dohm und die Bauunternehmung Ernst veräußert.<br />

Das Neubauvorhaben der Firma Dohm wurde noch<br />

bis zum Ende des Jahres 2004 fertiggestellt, so dass<br />

der Betriebssitz im November in das Gebiet Sattel/<br />

Siepen verlagert werden konnte.<br />

Die Firma Zaunbau Brekau siedelte Anfang Dezember<br />

2004 in das Betriebsgebäude im Gebiet Sattel/<br />

Siepen um.<br />

Es stehen nur noch zwei Grundstücke in dem Gebiet<br />

Sattel/Siepen zur Verfügung. Für eines werden<br />

in Kürze die parlamentarischen Beschlüsse eingeholt;<br />

für das letzte Grundstück steht die Wirtschaftsförderung<br />

kurz vor Abschluss der Kaufverhandlungen.<br />

Umzug des „Kachelmann-Wetterstudios“ Deutschland<br />

West-<strong>Bochum</strong> in das Heintzmann-Zentrum<br />

Mit Unterstützung der Stadt <strong>Bochum</strong> wurde 1999<br />

unter der Glaskuppel des Technologiezentrums Ruhr<br />

(TZR) durch die meteomedia Deutschland <strong>GmbH</strong><br />

das Wetterstudio Deutschland West-<strong>Bochum</strong> eingerichtet.<br />

Von dort hat das Kachelmann-Team seit<br />

Januar 1999 bis heute verschiedene Leistungspakete<br />

auch als „Marketing-Instrument“ der Stadt<br />

<strong>Bochum</strong> aufgebaut. Dazu gehören beispielsweise:<br />

Insgesamt rund 500 Fernseh-Einspieler aus<br />

<strong>Bochum</strong> „ARD-Das Wetter im Ersten“ vor der<br />

Tagesschau, im Radio an rund 1.000 Tagen Wetterberichte<br />

aus <strong>Bochum</strong> mit der Benennung des<br />

Namens „WDR-Wetterstudio <strong>Bochum</strong>“,<br />

Komplettversorgung des WDR, sowohl Rundfunk,<br />

Fernsehen als auch Internet, inklusive<br />

aller Regionalstudios,<br />

Wettervorhersagen und Interviews im Fernsehen,<br />

im Radio und in Printmedien.<br />

Im Frühjahr 2004 hat meteomedia seinen Deutsch-<br />

Herr Kachelmann mit Oberbürgermeister Ernst-Otto Stüber<br />

land-Hauptsitz von der Universitätsstraße in das<br />

Heintzmann-Zentrum an der Bessemerstraße 80<br />

verlagert. Mit dieser Verlagerung konnten für die<br />

meteomedia Deutschland <strong>GmbH</strong> die technischen<br />

Voraussetzungen weiter verbessert werden, so dass<br />

ab Dezember 2004 auch ein durch das Kachelmann-<br />

Team durchgehend moderierter Online-Wetterdienst<br />

umgesetzt werden konnte. Zudem ist mit der<br />

Verlagerung der organisatorische Sitz der Unwetterzentrale<br />

Deutschland verbunden: Das Team warnt<br />

vor Gewitter, Sturm, Starkregen, Glatteis, speziell für<br />

Feuerwehren und Katastrophenschutz.<br />

Miele<br />

Miele ist ein deutscher Hersteller von hochwertigen<br />

Elektro-Hausgeräten, von Geräten für den professionellen<br />

Einsatz und von Einbauküchen. Der Firmensitz<br />

ist in Gütersloh.<br />

Miele produziert in Deutschland in neun Werken und<br />

in einem Werk in Österreich und beschäftigt über<br />

15.000 Mitarbeiter.<br />

Die Miele-Produkte wurden in Deutschland bis zum<br />

Jahre 2003 in über 29 Vertriebs- und Beratungszentren<br />

vertrieben. Die schwache Konjunktur zwang<br />

die Firma Miele, in Deutschland neue Gebietseinheiten<br />

und damit eine Verringerung dieser Zentren herbei zu<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

21


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

führen. Für den Raum des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

bedeutete das, dass die Betriebszentren in<br />

Köln, Düsseldorf und Münster aufgegeben wurden<br />

bzw. werden und die 40 Mitarbeiter nach<br />

<strong>Bochum</strong> kommen.<br />

Der Vertriebsstandort <strong>Bochum</strong> übernimmt die gesamten<br />

Aufgaben der Kundendienstbetreuung und eines<br />

Call-Centers für Reparaturannahmen, Kunden- und<br />

Händleraufträge sowie der Händlerberatungen und<br />

Schulungen.<br />

Miele geht zukünftig auch an den Endverbraucher. Mit<br />

Schulungen und Präsentationen von Miele-Geräten im<br />

Vertriebszentrum wird ein neuer Weg beschritten, um<br />

eine hohe Zufriedenheit und eine Bindung an die Produkte<br />

der Marke zu erreichen.<br />

Der Umbau des Vertriebssystems machte auch Umbaumaßnahmen<br />

am <strong>Standort</strong> in <strong>Bochum</strong>-Wattenscheid notwendig.<br />

So werden zurzeit die Schulungs- und<br />

Präsentationsräume verlagert und auf ca. 1.000 m² Fläche<br />

ausgeweitet.<br />

Im <strong>Bochum</strong>-Wattenscheider Vertriebszentrum arbeiten<br />

ab Januar 2005 ca. 190 Mitarbeiter und zusätzlich ca.<br />

100 Außendienstmitarbeiter. Sie betreuen die Händler<br />

in NRW oder führen Montage- oder Reparaturdienste<br />

durch.<br />

Adam Opel AG - Werk <strong>Bochum</strong><br />

Die Ankündigung der Adam Opel AG im Oktober<br />

2004, dass im <strong>Bochum</strong>er Opel Werk ein Arbeitsplatzabbau<br />

von ca. 4.000 Mitarbeitern geplant sei, hat<br />

bei den Beschäftigten der Opel-Werke, aber auch<br />

bei den <strong>Bochum</strong>er Bürgern und in der Politik große<br />

Bestürzung hervorgerufen.<br />

Auch wenn in den Opel-Werken bereits in den<br />

vergangenen Jahren kontinuierlich Arbeitsplätze reduziert<br />

wurden, ist die Adam Opel AG mit ihren<br />

9.600 Arbeitsplätzen im Jahr 2004 nach wie vor der<br />

größte Arbeitgeber der Stadt <strong>Bochum</strong>.<br />

22 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Obwohl das endgültige Verhandlungsergebnis noch<br />

abzuwarten blieb, wurden von der Wirtschaftsförderung<br />

verschiedene Aktivitäten eingeleitet. Zielsetzung<br />

war im ersten Schritt die Einschätzung der<br />

Auswirkungen dieses drastischen Arbeitsplatzabbaus<br />

auf die Stadt <strong>Bochum</strong> und auch die Region.<br />

Unter Einbindung der einschlägigen Akteure ( Politik,<br />

IHK, Agentur für Arbeit, Wissenschaft, etc.) gilt<br />

es, Kompensationsmaßnahmen zu entwickeln, die<br />

die strukturellen Auswirkungen zumindest teilweise<br />

auffangen können.<br />

Vor dem Hintergrund, dass rund die Hälfte der im<br />

<strong>Bochum</strong>er Opel-Werk Beschäftigten <strong>Bochum</strong>er Bürger<br />

sind und die andere Hälfte aus den Nachbarstädten<br />

einpendelt und darüber hinaus auch eine Reihe<br />

von Zulieferern in den Nachbarstädten ansässig<br />

ist, hat die Wirtschaftsförderung u. a. einen Arbeitskreis<br />

mit den Wirtschaftsförderungen der Nachbarstädte<br />

eingerichtet.<br />

Frühzeitig eingebunden wurden auch der Bundeswirtschaftsminister<br />

und die Vertreter der nordrheinwestfälischen<br />

Landesregierung, die ihre Unterstützung<br />

zugesagt haben. Zu einem regelmäßigen<br />

Informationsaustausch haben sich auf Initiative der<br />

Stadt <strong>Bochum</strong> auch die Oberbürgermeister der vier<br />

deutschen Opel-<strong>Standort</strong>e Rüsselsheim, Kaiserslautern,<br />

Eisenach und <strong>Bochum</strong> vereinbart.<br />

Opel-<strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong>


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Dienstleistungspark Trimonte<br />

Dienstleistungspark Trimonte<br />

Die Fläche des heutigen Dienstleistungsparks<br />

Trimonte im Schnittpunkt von Innenstadt und Ruhr-<br />

Universität hat eine Industriegeschichte seit ca.<br />

1850. Nach einem Jahrzehnt als Industriebrache<br />

wurde dieses Gelände seit 1994 inzwischen mit fünf<br />

Verwaltungsgebäuden bebaut. Der zurzeit letzte<br />

Bauabschnitt wurde im August 2004 bezogen. In<br />

diesem Gewerbepark entstand bisher eine Nutzfläche<br />

von ca. 20.000 m² für eine Mitarbeiterzahl<br />

von 1.300. Der noch nicht bebaute Grundstücksteil<br />

an der Wiemelhauser Straße steht noch für ein<br />

Gebäude mit einer Mietfläche von rund 3.900 m²<br />

zur Verfügung.<br />

Hauptmieter in diesem Park ist die Bundesknappschaft,<br />

die im Umfeld des <strong>Standort</strong>es Königsallee<br />

175 das Ziel realisieren konnte, verstreut im<br />

Stadtgebiet liegende Einrichtungen hier zu konzentrieren.<br />

Dies wurde auch notwendig, da die Bundesknappschaft<br />

seit 2001 durch die Übertragung von<br />

Sonderzuständigkeiten, Kooperationsvereinbarungen<br />

mit anderen Sozialversicherungsträgern und<br />

die Wahrnehmung der Aufgaben für die Minijob-<br />

Zentrale in ihrem Bestand gefestigt wurde. Am<br />

<strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong> beschäftigt die Bundesknappschaft<br />

3.600 ihrer insgesamt 15.000 Mitarbeiter.<br />

Ruhr-Park Shopping-Center<br />

Nach nur siebenmonatiger Bauzeit hat im Oktober<br />

2004 das neue Kaufland SB-Warenhaus im Ruhr-Park<br />

Shopping-Center eröffnet. Mit einer Verkaufsfläche<br />

von rund 4.000 m² erweitert das Assetis Center-Management<br />

(ehemals ITCM) das Einkaufsangebot des<br />

Ruhr-Parks. Rund 7,8 Mio. EUR wurden in das 100 m<br />

lange Gebäude investiert.<br />

Weitere Investitionen des Ruhr-Parks dienen einer verbesserten<br />

<strong>Verkehr</strong>sführung, die die Rückstaus auf die<br />

öffentlichen Straßen verringern soll. Rund 1,5 Mio.<br />

EUR wurden für diese Umbauarbeiten sowie ein neues<br />

Parkleitsystem veranschlagt.<br />

Im Jahr 2004 hat der Ruhr-Park seinen 40. Geburtstag<br />

gefeiert: Mit rund 125.000 m² Verkaufsfläche<br />

und ca. 2.200 Beschäftigen hat Deutschlands größtes<br />

Einkaufszentrum sein Jubiläum mit vielen Aktionen<br />

gefeiert.<br />

Viktoriastraße 62/64<br />

Am Rande des Bermuda3Ecks liegt das 3.964 m²<br />

große städtische Grundstück Viktoriastraße 62/64.<br />

Das städtische Grundstück war an einen Investor<br />

verkauft worden, der beabsichtigt hatte, dort ein<br />

sog. Multiplex-Kino zu errichten. Nachdem das Projekt<br />

nicht realisiert werden konnte, hat die Stadt<br />

<strong>Bochum</strong> das Grundstück zurückgekauft und u. a.<br />

auf der Expo Real und in der Immobilienzeitung präsentiert.<br />

Bis jetzt hat aber lediglich der Seniorenwohnheim<br />

St.-Marienstift e. V. sein Interesse bekundet,<br />

eine zur Humboldtstraße ausgerichtete<br />

Teilfläche des Grundstücks zu erwerben und<br />

mit einem Altenpflegeheim zu bebauen. Mit dem<br />

St.-Marienstift und dem Bistum Essen wurde vereinbart,<br />

dass die zur Viktoriastraße ausgerichtete<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

23


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Teilfläche in einer gemeinsamen Projektentwicklung<br />

eines von dem Bistum zu beauftragenden Immobilienunternehmens<br />

einer gewerblich/kulturellen<br />

Nutzung zugeführt werden muss. Das von dem<br />

Bistum zunächst ausgewählte Büro hat diese Aufgabenstellung<br />

aber nicht erfüllt. Zwischenzeitlich<br />

wurde ein Dortmunder Architekturbüro mit der Entwicklung<br />

eines Gesamtkonzepts betraut.<br />

Walter Elektro-Anlagentechnik <strong>GmbH</strong><br />

Die Firma Walter Elektro-Anlagentechnik <strong>GmbH</strong><br />

verlagerte im Jahr 2004 ihren Betrieb von der<br />

Gahlenschen Straße in den Gewerbepark Präsident.<br />

Auf einem ca. 2.000 m² großen Gewerbegrundstück<br />

wurde eine neue Betriebsstätte mit ca. 280 m² Bürofläche<br />

und ca. 600 m² Hallenfläche errichtet. Bei diesem<br />

Bauvorhaben legten der Bauherr und die Verwaltung<br />

den “turbo” ein. Vom Zeitpunkt des Grundstücksverkaufs<br />

im Februar 2004 bis zum Einzug in<br />

das neue Objekt im September 2004 vergingen nur<br />

acht Monate.<br />

Neuer Hauptsitz des Zentralverbandes Europäischer Lederhändler e.G.<br />

24 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Zentralverband Europäischer Lederhändler eG<br />

An dem neuen <strong>Standort</strong> im Gewerbepark Vonder-Recke<br />

hat der Zentralverband seit November<br />

2004 insgesamt rund 50 Beschäftigte aus den<br />

<strong>Standort</strong>en Meschede und Düsseldorf zusammengezogen.<br />

Von <strong>Bochum</strong> aus werden die 130 Mitglieder des<br />

Verbandes und weitere 100 Nichtmitglieder, die auf<br />

dem deutschen, europäischen und weltweiten Markt<br />

als Großhändler fungieren, mit allen Materialien zur<br />

Schuhherstellung beliefert.


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Luftaufnahme des Wirtschaftsstandortes <strong>Bochum</strong><br />

Gewerbeflächen<br />

Gewerbeflächen sind zentrales Instrument einer aktiven<br />

Wirtschaftsförderung. Hauptaufgabenstellung<br />

ist deshalb das Vorhalten und Entwickeln von<br />

Gewerbeflächen unterschiedlicher Lage und Qualität<br />

in Zusammenarbeit mit allen am Ort tätigen<br />

Grundstücksentwicklern (LEG, EGR, Private) und den<br />

zuständigen Fachämtern. Der Bestand an zurzeit<br />

noch verfügbaren Gewerbeflächen hat sich auch in<br />

den letzten Jahren weiter verringert.<br />

Um im regionalen und landesweiten, aber auch (inter-)<br />

nationalen <strong>Standort</strong>wettbewerb mithalten zu<br />

können, muss es deshalb vordringliches Ziel der Stadt<br />

<strong>Bochum</strong> sein, geeignete Gewerbeflächen im Stadtgebiet<br />

in ausreichender Anzahl und Auswahl vorzuhalten.<br />

Vorausschauend bedeutet dies, dass der Zeitraum<br />

2005 bis 2015 versorgt werden muss.<br />

Aus diesem Grund wurde bereits im Jahr 2003 innerhalb<br />

der Verwaltung unter Federführung des<br />

Amtes für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />

eine Arbeitsgruppe „Gewerbeflächenoffensive“<br />

mit dem Ziel eingerichtet, innerhalb des Stadtgebietes<br />

geeignete Flächen zu suchen, die ggfls. zu<br />

Gewerbeflächen entwickelt werden könnten und anschließend<br />

mit konkreten Vorschlägen den Abwägungsprozeß<br />

auf politischer Ebene vorzubereiten.<br />

Seit 2004 werden im Rahmen dieser Gewerbeflächenoffensive<br />

neben der Suche nach neuen<br />

Gewerbeflächen auch zusätzliche Prüfungen Aktivitäten<br />

intensiviert.<br />

Dazu zählt beispielsweise auch eine Zusammenstellung<br />

leerstehender privater Gewerbeimmobilien (Lager-<br />

und Produktionshallen) anhand der vorhandenen<br />

Informationen sowie mit Hilfe des neu eingerichteten<br />

Immobilienportals und die Prüfung,<br />

für welche dieser Immobilien eine sachgerechte<br />

Entwicklung bei den Eigentümern angestoßen<br />

werden könnte. Außerdem sollen bei einzelnen<br />

Immobilien Verhandlungen zum Erwerb durch die<br />

Stadt aufgenommen werden, um diese nach Aufbereitung<br />

wieder als Gewerbeflächen zur Verfügung<br />

zu stellen. Die notwendigen Haushaltsmittel<br />

für die Jahre 2005 und 2006 wurden beantragt.<br />

Die Nach- oder Neunutzungen bestehender Gewerbebrachen<br />

(unbebaut) oder eine Nutzungsoptimierung<br />

bei Mindernutzungen liegt schon bisher im ständigen<br />

Aufgabenbereich der Wirtschaftsförderung.<br />

Hier werden die Bemühungen zurzeit erheblich verstärkt,<br />

um die in Betracht kommenden Flächen<br />

ebenfalls als Flächenreserve für die nächsten Jahre zu<br />

entwickeln. Die Gewerbeflächenoffensive steht damit<br />

auf den drei Säulen Neuausweisung, Reaktivierung<br />

und Entwicklung im Bestand.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

25


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Gewerbeflächen in ha ( Stadt/EGR/LEG/Privat )<br />

Städtische Gewerbeflächen in ha<br />

26 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

noch verfügbare Gewerbeflächen<br />

Gewerbeflächen Gesamtgröße insgesamt kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

Stadt 65,0 14,5 3,2 11,3 0,0<br />

EGR 39,9 31,9 4,7 27,2 0,0<br />

LEG 41,2 14,6 14,6 0,0 0,0<br />

Privat 48,3 35,3 20,3 11,5 3,5<br />

Gesamt 194,4 96,3 42,8 50,0 3,5<br />

Gewerbeflächen in ha ( Stadt,EGR,LEG,Privat )<br />

14,5<br />

Gesamt<br />

31,9<br />

14,6<br />

35,3<br />

Stadt EGR LEG Privat<br />

Kurzfristig<br />

3,2 4,7<br />

14,6<br />

20,3<br />

Stadt EGR LEG Privat<br />

Mittelfristig<br />

Stadt EGR LEG Privat<br />

noch verfügbare Gewerbeflächen<br />

Gewerbeflächen Gesamtgröße insgesamt kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

Hansastraße 24,5 1,7 1,7 0,0 0,0<br />

Werner Hellweg 3,6 3,6 0,0 3,6 0,0<br />

Rombacher Hütte 28,0 0,7 0,7 0,0 0,0<br />

Innenstadt-West 7,7 7,7 0,0 7,7 0,0<br />

Präsident 1,2 0,8 0,8 0,0 0,0<br />

Gesamt 65,0 14,5 3,2 11,3 0,0<br />

11,3<br />

27,2<br />

0,0<br />

11,5<br />

Langfristig<br />

0,0 0,0 0,0<br />

3,5<br />

Stadt EGR LEG Privat<br />

Verfügbarkeit<br />

Gesamt, Kurzfristig ( in bis zu einem Jahr verfügbar ), Mittelfristig ( in 1 - 5 Jahren verfügbar ), Langfristig ( in 6 - 10 Jahren verfügbar )


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

EGR Gewerbeflächen in ha<br />

noch verfügbare Gewerbeflächen<br />

Gewerbeflächen Gesamtgröße insgesamt kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

Technologie-Quartier 6,5 3,3 3,3 0,0 0,0<br />

Gewerbepark Lothringen 6,2 1,4 1,4 0,0 0,0<br />

Gewerbepark Hiltrop 9,8 9,8 0,0 9,8 0,0<br />

Gewerbepark Gerthe-Süd 10,4 10,4 0,0 10,4 0,0<br />

Bio MedizinPark-Ruhr 7,0 7,0 0,0 7,0 0,0<br />

Gesamt 39,9 31,9 4,7 27,2 0,0<br />

LEG Gewerbeflächen in ha<br />

noch verfügbare Gewerbeflächen<br />

Gewerbeflächen Gesamtgröße insgesamt kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

Dr.-C.-Otto 1,2 0,2 0,2 0,0 0,0<br />

Holland 10,0 1,1 1,1 0,0 0,0<br />

Präsident 9,5 5,2 5,2 0,0 0,0<br />

Prinz-Regent 4,5 0,3 0,3 0,0 0,0<br />

Umwelttechnologiepark 2,5 1,1 1,1 0,0 0,0<br />

Von-der-Recke 10,0 3,2 3,2 0,0 0,0<br />

Innenstadt-West 3,5 3,5 3,5 0,0 0,0<br />

Gesamt 41,2 14,6 14,6 0,0 0,0<br />

Private Gewerbeflächen in ha<br />

noch verfügbare Gewerbeflächen<br />

Gewerbeflächen Gesamtgröße insgesamt kurzfristig mittelfristig langfristig<br />

Springorum 9,0 3,5 3,5 0,0 0,0<br />

Trimonte 3,0 0,3 0,3 0,0 0,0<br />

GMU 11,5 11,5 0,0 11,5 0,0<br />

Robert Müser 20,0 15,2 15,2 0,0 0,0<br />

Schmaler Hellweg 1,5 1,5 0,0 0,0 1,5<br />

Am Umweltpark 1,3 1,3 1,3 0,0 0,0<br />

Gasometer 2,0 2,0 0,0 0,0 2,0<br />

Gesamt 48,3 35,3 20,3 11,5 3,5<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

27


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

80<br />

Gewerbeimmobilien<br />

Immobilienportal<br />

Im Frühjahr 2003 fiel der Startschuss für das<br />

Immobilienportal der Wirtschaftsförderung. Das Interesse<br />

der privaten und gewerblichen Anbieter von<br />

Gewerbeimmobilien, die ihre freistehenden Büro- und<br />

Hallenflächen oder Gewerbegrundstücke über das<br />

elektronische Medium dem Interessenten anbieten,<br />

hat sich auch im Jahre 2004 gesteigert.<br />

Obwohl Ende 2003 bereits 110 Objekte eingestellt<br />

waren (80 Büros, 20 Hallen, 10 Grundstücke) erhöhten<br />

sich die Angebote bis Ende 2004 auf insgesamt<br />

150 Objekte (100 Büros, 40 Gewerbehallen, 10 Gewerbegrundstücke).<br />

Das Immobilienportal enthält aktuell zu diesen Objekten<br />

ca. 800 Seiten mit Informationen, die sich aus<br />

textlichen Basisinformationen und zusätzlichen Bilddokumentationen<br />

(Objektfotos, Lagepläne, Grundrisse)<br />

zusammensetzen. Hervorzuheben ist, dass sich<br />

täglich durchschnittlich 17 Interessenten über die laufend<br />

aktualisierten Angebote informieren, d. h., dass<br />

im gesamten Jahr 2004 mehr als 6.300 Benutzer ca.<br />

150.000 Seiten zur Sichtung der für eine Neuansiedlung<br />

oder Verlagerung notwendigen Informationen<br />

aufgerufen haben.<br />

Immobilien<br />

100<br />

Büros<br />

28 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

20<br />

40<br />

2003<br />

2004<br />

Gewerbehallen<br />

10<br />

10<br />

Gewerbegrundstücke<br />

Unabhängig von dem großen Angebot an freistehenden<br />

Gewerbeimmobilien und der umfangreichen<br />

Detailinformation finden einige Nachfrager nicht<br />

immer das passende Objekt. Aus diesem Grunde<br />

wurde das Immobilienportal um den Service “Gesuche”<br />

erweitert. Hier kann jeder Interessent seine<br />

Wunschimmobilie eingeben und sich die Angebote<br />

direkt von den Anbietern übermitteln lassen.<br />

Büromarktstudie<br />

<strong>Bochum</strong> ist kein “klassischer“ Bürostandort und steht<br />

im Wettbewerb mit anderen Städten der Region. Ziel<br />

der Wirtschaftsförderung ist es daher, die Attraktivität<br />

des <strong>Bochum</strong>er Bürostandortes zu stärken und<br />

Entwicklungsmöglichkeiten für neue Investitionen<br />

und Arbeitsplätze aufzuzeigen.<br />

Dazu werden objektive und aktuelle Daten des<br />

<strong>Bochum</strong>er Büroimmobilienmarktes benötigt, die die<br />

Markttransparenz für Investoren und Banken ebenso<br />

erhöhen wie sie eine Entscheidungsgrundlage für<br />

strategische Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung<br />

darstellen. Über die Analyse der Stärken<br />

und Schwächen des <strong>Bochum</strong>er Büroimmobilienmarktes<br />

sollen Entwicklungspotenziale erkannt und<br />

gefördert werden und Akteure mehr Sicherheit erhalten,<br />

um neue Projekte in Angriff zu nehmen.<br />

Aus diesem Grunde hat die Wirtschaftsförderung den<br />

Auftrag für die Erstellung einer fundierten Untersuchung<br />

und Darstellung des <strong>Bochum</strong>er Büroimmobilienmarktes<br />

erteilt.<br />

Die Ergebnisse der Büromarktstudie werden im Frühjahr<br />

2005 vorliegen.


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Innenstadtentwicklung<br />

Die erhoffte Reaktivierung des Kortumhauses blieb<br />

trotz gegenteiliger Aussagen des Immobilieneigentümers<br />

(Kirchliche Zusatzversorgungskasse des<br />

Verbandes der Diözesen Deutschlands/KZVK) auch<br />

2004 aus, obwohl die KZVK durch die Anmietung<br />

der Immobilie Kortumstraße 69/71 und den damit<br />

verbundenen Umzug der Mayerschen Buchhandlung<br />

die Voraussetzungen für eine umfassende<br />

Umstrukturierung der Immobilie geschaffen hat.<br />

Innenansicht Stadtbad-Galerie<br />

Die Stadtbad-Galerie verlor zum 31. Oktober 2004<br />

mit Sports-Experts ihren größten Mieter. Ein Leerstand<br />

konnte zunächst durch die Vermietung an<br />

Karstadt abgewendet werden. Der Mietvertrag<br />

läuft aber nur sechs Monate, so dass von einer dauerhaften<br />

Lösung zurzeit nicht die Rede sein kann.<br />

Eine nachhaltige Reaktivierung des Rathaus-Centers<br />

als Einzelhandelsfläche ist nach Aussage von<br />

Immobilien- und Handelsunternehmen nicht realistisch.<br />

Vor diesem Hintergrund gilt es, alternative<br />

Nutzungsformen zu entwickeln.<br />

Die Zahl der Leerstände hat sich ansonsten nicht<br />

wesentlich verändert. Leerstehende Ladenlokale<br />

werden aber weiterhin vermehrt an Billiganbieter<br />

vermietet.<br />

Die Situation in der <strong>Bochum</strong>er Innenstadt spiegelt<br />

damit die Entwicklung im deutschen Einzelhandel<br />

wider.<br />

Die Umsätze haben sich auch im Jahr 2004 nicht<br />

erholt und pendeln nach Einschätzung des Hauptverbandes<br />

des deutschen Einzelhandels (HDE)<br />

weiterhin um 370 Mio. EUR und damit trotz steigender<br />

Kosten auf einem Niveau wie Mitte der<br />

1990er-Jahre. Die Gesamtverkaufsfläche ist dabei<br />

von 95 Mio. m² im Jahr 1995 auf 113,7 Mio. m² im<br />

Jahr 2003 gestiegen (Quelle: Metro AG). Dies hat<br />

zu einem Verdrängungswettbewerb geführt, unter<br />

dem insbesondere die Stadt- und Stadtteilzentren<br />

zu leiden haben. Lagen 1990 noch 19,2 Mio. m²<br />

der Verkaufsflächen der alten Bundesländer in Gewerbe-,<br />

Industrie- und Sondergebieten, betrug dieser<br />

Wert im Jahr 2000 schon über 27 Mio. m².<br />

Während die Umsätze in der <strong>Bochum</strong>er Innenstadt<br />

innerhalb eines Jahrzehnts (1992 bis 2002) um<br />

7,1% sanken, stiegen sie in sonstigen Lagen<br />

<strong>Bochum</strong>s um 4,4 %.<br />

Um dieser Entwicklung entgegen zu steuern, genießen<br />

die Innenstadt und die Stadtteilzentren einen<br />

besonderen Schutz, der zur Ablehnung von<br />

Einzelhandelsvorhaben außerhalb der Versorgungszentren<br />

führt . Dieser widerspricht mitunter den wirtschaftlichen<br />

Interessen von Handelsunternehmen<br />

und Immobilieneigentümern. Um Leitlinien der zukünftigen<br />

Einzelhandelssteuerung definieren zu<br />

können, wurde die Entwicklung eines Einzelhandelskonzepts<br />

beauftragt. Die Erarbeitung dieses Konzepts<br />

durch einen externen Gutachter wird von einem<br />

Arbeitskreis begleitet, dem neben Industrieund<br />

Handelskammer im mittleren Ruhrgebiet zu<br />

<strong>Bochum</strong>, Einzelhandelsverband, Verdi, Planungsund<br />

Bauordnungsamt auch die Wirtschaftsförderung<br />

angehört.<br />

Zur Sicherung des Einzelhandelsstandortes Innenstadt<br />

muss nicht nur der Einzelhandel an nichtintegrierten<br />

<strong>Standort</strong>en gesteuert, sondern auch<br />

das innerstädtische Einkaufserlebnis attraktiviert<br />

werden. Mit diesem Ziel beteiligte sich die<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

29


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Wirtschaftsförderung auch im Jahr 2004 an Maßnahmen<br />

zum Ladenlokal-/Leerstandsmanagement:<br />

Die Wirtschaftsförderung ging dabei aktiv auf interessante<br />

Einzelhandelsunternehmen zu und<br />

machte diese auf den <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong> aufmerksam.<br />

Des weiteren bietet die Wirtschaftsförderung<br />

Eigentümern von Handelsimmobilien an, sie bei der<br />

Reaktivierung von Leerständen zu unterstützen.<br />

Das Thema “Leerstand” hat sich auch im Kooperationsprojekt<br />

“public-private-partnership (PPP) in<br />

der Stadtentwicklung” als zentrales Thema herauskristallisiert.<br />

Der HDE hatte sich in Zusammenarbeit<br />

mit Management und vor allem Gesamtbetriebsrat<br />

der Metro-Gruppe über das Land NRW<br />

mit einem neuen Kooperationsangebot an die<br />

Großstädte des Ruhrgebiets gerichtet. Ziel der Initiative<br />

ist es, nachhaltige Projekte zur Stabilisierung<br />

und Verbesserung des <strong>Standort</strong>es Innenstadt<br />

mit öffentlicher und privater Beteiligung zu entwickeln<br />

und zu finanzieren. Im Rahmen dieses Projektes<br />

wurde eine Arbeitsgemeinschaft der Büros<br />

Imorde, heinze + frauns sowie Junker & Kruse beauftragt,<br />

Maßnahmen zum Leerstandsmanagement<br />

in den definierten Untersuchungsräumen<br />

der beteiligten Städte <strong>Bochum</strong>, Essen,<br />

Gelsenkirchen, Mülheim und Oberhausen zu erarbeiten.<br />

Die Kosten werden zu 50 % von der Metro,<br />

zu 45 % vom Land und zu 5 % von den fünf<br />

beteiligten Kommunen getragen.<br />

Eine neue Form des PPP stellt auch das Modellvorhaben<br />

der Immobilien- und <strong>Standort</strong>gemeinschaften<br />

(ISG) dar. Mit Bescheid vom<br />

16. Juni 2004 hat die Bezirksregierung Arnsberg<br />

der Stadt <strong>Bochum</strong> eine Zuwendung in Höhe von<br />

199.000 EUR zur Durchführung der Maßnahme<br />

“Stadtmarketing - Modellvorhaben Immobilienund<br />

<strong>Standort</strong>gemeinschaft Bermuda3Eck” bewilligt.<br />

Dies entspricht rd. 60 % der Gesamtkosten<br />

der Maßnahme in Höhe von rd. 333.000 EUR.<br />

Den Eigenanteil haben zu 30 % die Wirtschaft<br />

(Immobilieneigentümer und Gewerbetreibende)<br />

sowie zu 10 % die Stadt <strong>Bochum</strong> zu tragen. Die<br />

30 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Stadt <strong>Bochum</strong> hat sich damit erfolgreich an dem<br />

Pilotprojekt beteiligt, mit dem geprüft werden soll,<br />

ob das Modell der Immobilien- und <strong>Standort</strong>gemeinschaften<br />

(englisch: Business Improvement<br />

Districts/BID) auf innerstädtische Quartiere in NRW<br />

übertragen werden kann.<br />

Hierfür wurde der Immobilien- und <strong>Standort</strong>gemeinschaft<br />

Bermuda3Eck e.V. gegründet und mit<br />

dem bisherigen Initiativkreis Bermuda3Eck e. V. verschmolzen.<br />

Bermuda3Eck<br />

Das Projekt ist für <strong>Bochum</strong> insbesondere zur<br />

Innenstadtentwicklung und zur Stabilisierung des<br />

Bermuda3Ecks von wesentlicher Bedeutung. Es lebt<br />

von der Teilnahme und Unterstützung möglichst<br />

vieler Mitglieder. In einer Veranstaltung am 09. Dezember<br />

2004 im Union-Kino-Center wurde das<br />

Projekt allen Immobilieneigentümern und Gewerbetreibenden<br />

des Bermuda3Ecks vorgestellt und<br />

weitere Mitglieder für den Verein geworben.


<strong>III</strong>. <strong>Standort</strong> <strong>Bochum</strong><br />

Themen und Ergebnisse<br />

der parlamentarischen Beteiligung<br />

Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Beteiligungen<br />

hat im Jahr 2004 in fünf Sitzungen beraten und<br />

über zahlreiche Grundstücksverkäufe in eigener Befugnis<br />

entschieden. Zudem wurden vielfältige Themen<br />

für den Rat bzw. den Haupt- und Finanzausschuss<br />

beraten. Sitzungen fanden wegen aktueller<br />

Bezüge zu den Beratungen u. a. bei den Firmen<br />

Eickhoff und T-Com statt.<br />

Verkäufe/Ansiedlungen Stadt/LEG/EGR<br />

Branche<br />

Heizung/Sanitär V<br />

Gewerbestraße<br />

Sattel/Siepen<br />

1.600 Stadt <strong>Bochum</strong><br />

Immobilien/Einzelhandel N Gertrudisplatz 1.231 Stadt <strong>Bochum</strong><br />

Autohandel E Castroper Straße 9.500 Stadt <strong>Bochum</strong><br />

Baugewerbe V<br />

Glasgroßhandel E<br />

Elektromotoren E<br />

Gewerbestraße<br />

Sattel/Siepen<br />

Hansastraße/<br />

Mausegatt<br />

Hansastraße/<br />

Mausegatt<br />

Baugewerbe V Präsident 700<br />

300<br />

1.680 Stadt <strong>Bochum</strong><br />

2.420 Stadt <strong>Bochum</strong><br />

2.520 Stadt <strong>Bochum</strong><br />

Autohandel E Von-der-Recke 6.815 LEG<br />

Gesamt<br />

N - Neuansiedlung<br />

V - Verlagerung<br />

E - Erweiterung<br />

N/V/E<br />

1 - N<br />

3 - V<br />

4 - E<br />

Grundstück<br />

Durch die vom Ausschuss beschlossenen Grundstücksverkäufe<br />

wurden die Voraussetzungen geschaffen<br />

für<br />

Größe<br />

m 2 Eigentümer<br />

26.766<br />

1 Neuansiedlung<br />

3 Betriebsverlagerungen und<br />

4 Erweiterungen.<br />

Insgesamt wurden bei<br />

8 Firmen<br />

797 Arbeitsplätze gesichert und<br />

210 Arbeitsplätze neu geschaffen.<br />

Stadt <strong>Bochum</strong><br />

LEG<br />

Gesicherte<br />

Arbeitsplätze<br />

Neue<br />

Arbeitsplätze<br />

5 2<br />

- 200<br />

130 -<br />

6 -<br />

240 -<br />

350 -<br />

14 -<br />

52 8<br />

797 210<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

31


IV. Beratungsdienstleistung<br />

Beratungen zu Existenzgründungen<br />

und für junge Unternehmen<br />

.<br />

Die Nachfrage nach Beratungsleistungen ist in 2004<br />

weiter gestiegen. Im Berichtsjahr nahmen 806<br />

Gründungsinteressierte telefonisch Kontakt zur<br />

<strong>Bochum</strong>er Wirtschaftsförderung auf. Neben allgemeinen<br />

Themen der Gründungsplanung beinhalteten<br />

die Gespräche schwerpunktmäßig Fragen zur Finanzierung<br />

der Gründungsidee. Mit 654 Ratsuchenden<br />

wurden in einem persönlichen Erstgespräch die Chancen<br />

und Risiken des geplanten Vorhabens und die<br />

weiteren Schritte erörtert. In 90 Fällen wurde eine<br />

weitergehende Beratung durch externe Beratungsbüros,<br />

die über das Beratungsprogramm Wirtschaft<br />

des Landes NRW bezuschusst wird, durchgeführt. Mit<br />

Unterstützung der Wirtschaftsförderung sind<br />

insgesamt 126 neue Unternehmen entstanden, weitere<br />

befinden sich noch in Planung.<br />

Die Leistungen des Beraterteams der <strong>Bochum</strong>er Wirtschaftsförderung<br />

für Existenzgründer/innen und Unternehmer sind jetzt auch<br />

im Internet unter www.ex-bochum.de zu finden.<br />

Die Zunahme der Beratungsgespräche und Gründungen<br />

um über 30 % gegenüber dem Vorjahr ist<br />

unter anderem darauf zurück zu führen, dass zunehmend<br />

arbeitssuchende Personen in der Gründung<br />

eines eigenen Unternehmens eine berufliche<br />

Perspektive sehen. Alternativ zum Überbrückungsgeld<br />

gibt es für gründungswillige Arbeitslose die<br />

32 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Möglichkeit, einen Existenzgründungszuschuss (Ich-<br />

AG-Förderung) zu beantragen. Hier handelt es sich<br />

in erster Linie um Kleinstgründungen, mit denen<br />

der eigene Arbeitsplatz geschaffen wird, die jedoch<br />

wie alle anderen Gründungen eine sorgfältige Planung<br />

und Vorbereitung erfordern.<br />

Um auch diesen potenziellen Kleinstgründungen<br />

Hilfestellung zu geben, werden seit September<br />

“Gründungszirkel” angeboten. Gründungszirkel bedeutet,<br />

dass sich mehr als vier Gründungsinteressierte<br />

zusammenschließen und unter Moderation<br />

einer Unternehmensberatung ihr Gründungsvorhaben<br />

vorbereiten. Ziel dieser Zirkelberatung ist<br />

die Erstellung eines ersten groben Konzeptes als<br />

Grundlage für die Entscheidung, ob das jeweilige<br />

Vorhaben realistisch ist und eine tragfähige Gründung<br />

darstellt. Das Angebot wird in monatlichen<br />

Orientierungsveranstaltungen mit Kooperationspartnern<br />

aus dem Gründungsnetzwerk in der Agentur<br />

für Arbeit vorgestellt. Im Jahr 2004 nahmen an<br />

drei Orientierungsveranstaltungen 205 Interessierte<br />

teil, es bildeten sich sechs Zirkel aus denen bisher<br />

zehn Unternehmensgründungen hervorgingen.<br />

Mit der Go! Gründungsprämie fördert das Land NRW<br />

arbeitsplatzschaffende, wachstumsorientierte und<br />

nachhaltige Existenzgründungen in den Ziel-2-Gebieten.<br />

Der nicht rückzahlbare Zuschuss von 10.000 EUR<br />

erhöht die Eigenkapitalquote und erleichtert somit<br />

auch Kreditaufnahmen. Als zuständige Kontaktstelle<br />

befürwortete die Wirtschaftsförderung 31 Anträge,<br />

mit denen die Schaffung von 112 Arbeitsplätzen<br />

mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 3,6 Mio.<br />

EUR verbunden war.<br />

Neben den Existenzgründer/innen wandten sich<br />

235 junge Unternehmen mit unterschiedlichen Problemstellungen<br />

an die Wirtschaftsförderung, wobei<br />

auch hier der Schwerpunkt bei Finanzierungsfragen<br />

lag.<br />

144 Unternehmer/innen wurden in einem persönlichen<br />

Gespräch beraten. 59 Betriebe nahmen eine<br />

Betriebsberatung durch externe Büros in Anspruch.


IV. Beratungsdienstleistung<br />

36<br />

153<br />

2000<br />

115<br />

Arbeitsplatzeffekte<br />

41<br />

171<br />

2001<br />

237<br />

2002<br />

Neu geschaffene Arbeitsplätze in vorhandenen Unternehmen<br />

Neu geschaffene Arbeitsplätze durch Gründung<br />

Stabilisierte Arbeitsplätze<br />

33<br />

118<br />

301<br />

14<br />

141<br />

2003<br />

186<br />

Neugründungen im Jahre 2004 nach Branchen<br />

Industrie<br />

Handelsvertretungen<br />

Gastgewerbe<br />

Gesundheit<br />

Wirtschaftsnahe freie Berufe<br />

Kunst und Kultur<br />

Medien<br />

Handwerk<br />

Einzelhandel<br />

Sonstige Dienstleistungen<br />

2 %<br />

3 %<br />

15<br />

222 213<br />

2004<br />

Die Zahl der gesicherten Arbeitsplätze<br />

bezieht sich in den Jahren 2003 und 2004<br />

ausschließlich auf Betriebe, die nicht älter<br />

als fünf Jahre sind.<br />

7 %<br />

8 %<br />

9 %<br />

10 %<br />

12 %<br />

14 %<br />

17 %<br />

18 %<br />

Neu geschaffene und gesicherte Arbeitsplätze, die in den von der Wirtschaftsförderung im Jahr 2004 beratenen Unternehmen entstanden sind.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

33


IV. Beratungsdienstleistung<br />

An der Veranstaltung „Aufbruch“ zum Baubeginn des kulturwirtschaftlichen Gründungszentrums „Kulturwerk Lothringen“ zeigten neben<br />

Vertretern aus Politik und Wirtschaft auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils Gerthe reges Interesse.<br />

Neues Gründungszentrum<br />

„Kulturwerk Lothringen”<br />

Am 16. Juli 2004 fiel der Startschuss für die Errichtung<br />

des kulturwirtschaftlichen Gründungszentrums<br />

“Kulturwerk Lothringen” im <strong>Bochum</strong>er Stadtteil<br />

Gerthe. Hierzu werden zwei historische Zechengebäude<br />

- das Maschinenhaus und die Fördermaschinenhalle<br />

auf dem Gelände der ehemaligen<br />

Zeche Lothringen I/II saniert und umgebaut.<br />

Das „Kulturwerk Lothringen” soll Existenzgründer/<br />

innen und jungen Unternehmen, die innovative und<br />

kreative kulturwirtschaftliche Leistungen und Produkte<br />

erbringen, einen preiswerten Schaffensraum bieten,<br />

der ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.<br />

Zugleich steht das Zentrum offen für Gründer/innen<br />

und junge Firmen, in deren Umfeld die innovativen<br />

Leistungen und Produkte erst entstehen können.<br />

Als Zielgruppe für eine Ansiedlung kommen vor allem<br />

Unternehmen der Kunstwirtschaft, der Foto-,<br />

Film-, Video- und TV-Branche, des Kulturmanagements,<br />

der Medienwirtschaft, der Musikwirtschaft<br />

34 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

sowie Unternehmen der darstellenden und Unterhaltungskunst<br />

in Betracht.<br />

Auf einer Fläche von insgesamt ca. 3.530 m 2 werden<br />

Nutzungseinheiten ab 42 m 2 angeboten, die sich bei<br />

Bedarf flexibel zu größeren Einheiten zusammenfassen<br />

lassen. Gespräche mit ersten Mietinteressent/<br />

innen wurden bereits geführt.<br />

Das „Kulturwerk Lothringen” soll im März 2006 in<br />

Betrieb genommen werden.<br />

Die Planung und Entwicklung des Zentrums und seiner<br />

Dienstleistungen erfolgt in enger Kooperation<br />

zwischen der <strong>Bochum</strong>er Wirtschaftsförderung, der<br />

Entwicklungsgesellschaft Ruhr-<strong>Bochum</strong> mbH, dem<br />

Kulturbüro der Stadt <strong>Bochum</strong> und dem <strong>Bochum</strong>er<br />

Kulturrat e. V..


IV. Beratungsdienstleistung<br />

Zielgruppen- und branchenspezifische Angebote<br />

Neben der Erstberatung und den Zirkelveranstaltungen<br />

wurden folgende Unterstützungsleistungen<br />

angeboten:<br />

Mediensprechtag<br />

individuelle Gespräche zwischen Expert/innen<br />

und Gründer/innen aus der Kunst-, Kultur- und<br />

Medienbranche<br />

Gesundheitssprechtag<br />

einzelfallbezogene Gespräche zwischen Expert/<br />

innen und Gründer/innen aus dem Gesundheitsund<br />

Wellnessbereich<br />

Medienforum<br />

monatlich stattfindender Erfahrungsaustausch<br />

von Gründer/innen und Unternehmer/innen<br />

aus dem Kunst-, Kultur- und Medienbereich<br />

GUT - Gründerinnen- und Unternehmerinnentreffen<br />

Jeden zweiten Mittwoch im Monat treffen sich ca. 15 bis 20<br />

Gründerinnen und Unternehmerinnen, um Erfahrungen<br />

auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Neben nützlichen<br />

Informationen und Tipps werden zu aktuellen Themen Expertinnen<br />

eingeladen und Fortbildungsveranstaltungen angeboten. Das<br />

Netzwerk präsentiert sich im Internet unter www.gut-bochum.de<br />

Im September machte der Go!Truck, das mobile Gründungsbüro<br />

des Go! Gründungnetzwerkes NRW, auch Halt vor der Agentur für<br />

Arbeit in <strong>Bochum</strong>. Angehende Unternehmerinnen und<br />

Unternehmer, die aus der Arbeitslosigkeit heraus gründen, wurden<br />

über Chancen und Risiken der Selbstständigkeit informiert. An<br />

Bord des Go! Trucks waren auch Berater der Wirtschaftsförderung.<br />

Qualifizierungsangebote<br />

In Kooperation mit dem Gründerbüro Ruhr, Beratungsstelle<br />

für Studierende und Hochschulabsolvent/innen<br />

wurden folgende Seminare und<br />

Workshops durchgeführt:<br />

Summer School “Gründungsmanagement”<br />

“Ziel Selbstständigkeit”<br />

“Vom Studium in die Selbstständigkeit”<br />

“Alternative Selbstständigkeit”<br />

Coaching für Jungunternehmer/innen<br />

Unternehmerkolleg Ruhr<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

35


IV. Beratungsdienstleistung<br />

Finanzierungsberatung<br />

Für alle unternehmerischen Aktivitäten spielen die<br />

finanziellen Rahmenbedingungen eine zentrale<br />

Rolle. Dies gilt z. B. gleichermaßen bei Bestandsentwicklungen<br />

und -sicherungen, Neuansiedlungen,<br />

Existenzgründungen sowie Expansionen in neue<br />

Märkte oder in der Reifephase.<br />

Neben Eigenmitteln und Fremdkapital können öffentliche<br />

Fördermittel hierbei zum Einsatz kommen. In<br />

<strong>Bochum</strong> ansässige bzw. demnächst ansässige Unternehmen<br />

bzw. gründungswillige Personen können<br />

dabei von mit Tilgungsfreijahren und Haftungsfreistellung<br />

ausgestatteten Kreditprogrammen, Nachrangdarlehen,<br />

Beteiligungskapital sowie Bürgschaften<br />

profitieren. Bei besonders arbeitsintensiven Investitionen,<br />

die einen wichtigen Beitrag zum Aufbau<br />

eines branchenbezogenen Kompetenzfeldes leisten,<br />

ist die Beantragung von nicht rückzahlbaren Zuschüssen<br />

möglich, denn <strong>Bochum</strong> ist in Teilen bis zum<br />

Jahre 2006 ausgewiesenes Strukturfördergebiet und<br />

erhält im Rahmen der so genannten Ziel-2-Förderung<br />

EU-Mittel für den Strukturwandel. Aufgrund des<br />

sog. Hausbankprinzips stellen die Förderbanken, das<br />

sind die KfW Mittelstandsbank (KfW) und die<br />

NRW.Bank, ihre Fördermittel dem Antragsteller auf<br />

Antrag über die Hausbank zur Verfügung.<br />

Die Wirtschaftsförderung berät ihre Kunden umfassend<br />

und gleichzeitig individuell, unterstützt durch<br />

ein Datenbanksystem über die verschiedenen<br />

Fördermöglichkeiten von Bund, Land NRW und EU.<br />

36 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Im Bereich der Mittelstands- und Beteiligungsförderung<br />

hat die KfW Mittelstandsbank im Jahre<br />

2004 ihre Neuausrichtung abgeschlossen. Existenzgründer,<br />

junge Wachstumsunternehmen und etablierte<br />

Mittelständler können ab dem 1. März langfristige<br />

Nachrangfinanzierungen aus dem neuen<br />

KfW-Unternehmerkapital beantragen. Start-ups und<br />

technologieorientierten Unternehmen einschließlich<br />

etablierten Mittelständlern steht seit Anfang November<br />

ein gebündeltes Angebot an Eigenkapitalfinanzierungen<br />

zur Verfügung.<br />

Graphisch veranschaulicht werden die im Jahre 2004<br />

geführten Einzelfallberatungen hinsichtlich des Vorhabens/des<br />

Anlasses sowie in Bezug auf die Branche<br />

durch die nachfolgenden Diagramme.


IV. Beratungsdienstleistung<br />

Erweiterung/Verlagerung<br />

Festigung<br />

Errichtung<br />

Übernahme<br />

Existenzgründung<br />

Ziel-2<br />

Krisen/Liquiditätsengpässe<br />

Umstellung<br />

Umwelt<br />

F & E; Einsatz moderner Technologien<br />

Europaprogramme, Strukturfonds<br />

Einstellung und Qualifizierung<br />

Finanzierungsberatung 2004 nach Vorhaben/Anlässen<br />

3<br />

5<br />

2<br />

3<br />

12<br />

12<br />

11<br />

Neben den bekannten Kategorien wurden 69 Anfragen zu Einzelvorhaben bearbeitet.<br />

21<br />

21<br />

21<br />

Finanzierungsberatung 2004 nach Branchen<br />

Verarbeitendes Gewerbe<br />

Baugewerbe<br />

Handel<br />

Dienstleistungen<br />

Gastgewerbe<br />

Gesundheitswesen<br />

Kredit- und Versicherungsgewerbe<br />

Öffentlich-rechtliche Einrichtungen<br />

10<br />

10<br />

6<br />

13<br />

17<br />

23<br />

Darüber hinaus wurden 71 verwaltungsinterne Anfragen über Fördermöglichkeiten für Unternehmen bearbeitet.<br />

Die Bezeichnung der Branchen erfolgt in Anlehnung an die Systematik der Wirtschaftszweige gem.<br />

Nomenclature Gènèrale des Activitès Economiques dans I’Union Europèene (NACE).<br />

33<br />

34<br />

65<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

94<br />

37


V. <strong>Standort</strong>marketing<br />

Dr. Michael Vesper, Minister für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport des Landes NRW, schaltete auf der Expo Real 2004 den „turbo“ ein<br />

Messen<br />

Vorrangiges Ziel des <strong>Standort</strong>marketings ist es, den<br />

Bekanntheitsgrad von <strong>Bochum</strong> als attraktiven<br />

Wirtschaftsstandort zu erhöhen. In diesem Zusammenhang<br />

präsentierte sich das Ruhrgebiet unter der<br />

Dachmarke “Metropolregion Ruhr” auf Europas bedeutendsten<br />

Immobilienmessen: der Expo Real in<br />

München und der MIPIM in Cannes.<br />

Mit über 750 Quadratmetern war der Stand der<br />

Metropolregion Ruhr wieder der größte auf der Expo<br />

Real in München. Im Rahmen des Gemeinschaftsauftritts<br />

trumpfte jede Kommune mit ihren ganz eigenen<br />

Schwerpunkten auf. So trat <strong>Bochum</strong> unter dem<br />

Motto “<strong>Bochum</strong> schaltet den “turbo” ein” als führender<br />

Gesundheitswirtschaftsstandort auf. Mit einer<br />

“turbo-Geschwindigkeit” von bis zu 230 km/h<br />

fuhren Projektentwickler, Planer und Investoren mit<br />

einem Opel-Astra virtuell die Entwicklungsachse<br />

Universitätsstraße entlang. Das Spiel weckte die Neugier<br />

der Messebesucher und zeigte die Vielfalt der<br />

Entwicklungsachse Universitätsstraße. Die Spieler<br />

mußten die elf Entwicklungsflächen an der Universitätsstraße<br />

innerhalb einer festgelegten Zeit anfahren.<br />

<strong>Bochum</strong> wurde dafür virtuell dreidimensional<br />

nachgebildet. Nach Spielende konnte der Fahrer<br />

seine Tour in einem computeranimierten Flug noch<br />

38 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

einmal erleben und bekam dabei Fakten über die<br />

Entwicklungsflächen eingeblendet. Spielvoraussetzung<br />

war die Abgabe einer Visitenkarte, so dass<br />

nach der Messe eine weitergehende Kontaktaufnahme<br />

mit den über 370 interessierten Investoren<br />

und Projektentwicklern möglich war.<br />

Im Mittelpunkt des Messeauftritts des Wirtschaftsstandortes<br />

<strong>Bochum</strong> standen zudem die Kernkompetenzfelder<br />

Informations- und Kommunikationstechnologie/IT-Sicherheit,Mobilitätswirtschaft/<strong>Verkehr</strong>stechnik<br />

sowie Kultur- und<br />

Freizeitwirtschaft.<br />

Kontakte knüpfen und pflegen stand auch bei der<br />

Gewerbeimmobilienmesse MIPIM 2004 im Mittelpunkt.<br />

Im zweiten Jahr des Gemeinschaftsstandes<br />

„Metropolregion Ruhr“ (neunzehn Partner, davon sieben<br />

Städte und zwölf Unternehmen) ist es den Initiatoren<br />

(Projekt Ruhr <strong>GmbH</strong> und Regionalverband Ruhr)<br />

gelungen, auf der nachgefragten Ebene vier gemeinsam<br />

mit der Hauptstadt Berlin und Hamburg und weiteren<br />

französischen Großstädten (z.B. Grenoble und<br />

Lyon) den Messestand zu positionieren.<br />

Bereits am zweiten Messetag wurde eine erhöhte<br />

Nachfrage zum Jahr 2003 nach Informationen zum<br />

Investitionsstandort Metropolregion Ruhr registriert.


V. <strong>Standort</strong>marketing<br />

Großes Interesse bestand an den Projekten, die im<br />

Rahmen der Kompetenzfeldentwicklung aufgestellt<br />

wurden, d. h. für <strong>Bochum</strong>, Informationen über die<br />

Projekte BioMedizinZentrum-Ruhr und BioMedizin-<br />

Park-Ruhr wurden vor allem von Investoren und Entwicklern<br />

nachgefragt.<br />

Auch auf der weltweit führenden Medizin-Fachmesse<br />

MEDICA in Düsseldorf präsentierte sich der<br />

Wirtschaftsstandort <strong>Bochum</strong> mit seinem Kompetenzfeld<br />

Gesundheitswirtschaft.<br />

Zum zweiten Mal realisierte der Initiativkreis Ruhrgebiet<br />

mit den Partnern <strong>Bochum</strong>, Dortmund, Essen<br />

und dem EN-Kreis und dem Verein Life Technologies<br />

Ruhr e.V. einen Gemeinschaftsstand in direkter Verbindung<br />

mit dem Land NRW. Die Innovationspotenziale<br />

der Gesundheitsregion Ruhr wurden an<br />

Hand der neuesten Errungenschaften in der Medizintechnik<br />

und aktuellen Entwicklungen aus dem Bereich<br />

medizinischer Software schwerpunktmäßig dargestellt.<br />

Aus <strong>Bochum</strong> wurden die Unternehmen Clinical House<br />

<strong>GmbH</strong> (Komplettanbieter im Bereich Osteosynthese,<br />

Krankenhausmanagement und interdisziplinäre<br />

Kommunikation), Radimed <strong>GmbH</strong> (minimalinvasive<br />

Produkte für die Schmerztherapie an der Wirbelsäule)<br />

und die ReDis Ges. für Wiederaufbereitung in der<br />

Medizin mbH (Dienstleister für die Wiederaufbereitung<br />

und Resterilisation von medizinischen Einmalprodukten)<br />

auf dem Stand vorgestellt.<br />

Des Weiteren präsentierte die <strong>Bochum</strong>er Wirtschaftsförderung<br />

auf der Regionalen Existenzgründungsmesse<br />

ihre Angebote für Unternehmensgründer/<br />

innen und junge Unternehmen.<br />

Die Messe, die zum achten Mal in den Tagungsräumen<br />

der Starlight-Halle durchgeführt wurde, richtete<br />

sich an alle, die eine Existenzgründung planen,<br />

kurz davor stehen oder bereits ein Unternehmen<br />

führen. An über 20 Beratungsständen präsentierten<br />

Gründungswillige ihre Geschäftsideen und informierten<br />

sich zu Fragen der Unternehmensgründung und<br />

-führung. Großen Zuspruch mit teilweise über 120<br />

Interessent/innen fanden auch die Workshops zu den<br />

Themen Marketing und Kundenakquise, Geschäftsund<br />

Finanzierungsplan und Ich-AG oder Überbrückungsgeld.<br />

Die Veranstalter, das “Netzwerk” Existenzgründungsberatung<br />

in der Region “Mittleres Ruhrgebiet” konnten<br />

mit rd. 400 Messeteilnehmer/innen einen neuen<br />

Besucherrekord verzeichnen.<br />

Ebenfalls einen Besucherrekord verzeichnen konnte<br />

die bundesweit größte Messe rund um Existenzgründung,<br />

Franchising und junge Unternehmen, die<br />

Start-Messe in Essen: 13.500 Teilnehmer/innen in<br />

drei Tagen. Hier präsentierte die <strong>Bochum</strong>er<br />

Wirtschaftsförderung ihre Angebote für Gründer/<br />

innen und junge Unternehmer/innen auf einem<br />

Gemeinschaftsstand unter Federführung der Gesellschaft<br />

für innovative Beschäftigungsförderung mbH.<br />

Unter dem Motto “Unternehmerinnen im Dialog”<br />

wurde in 2004 auch der jährliche Unternehmerinnentag<br />

Ruhrgebiet weitergeführt. Die Wirtschaftsförderung<br />

präsentierte sich auch hier auf einem<br />

Gemeinschaftsstand mit Akteuren anderer regionaler<br />

Gründungsnetzwerke. 675 Gründerinnen und<br />

Chefinnen traten miteinander in Kontakt, nahmen<br />

an Foren und Fortbildungsveranstaltungen teil.<br />

Weitere Aktivitäten<br />

Nicht nur Messeauftritte bzw. Fachveranstaltungen<br />

gehören zum Kommunikations-Mix der Wirtschaftsförderung,<br />

sondern auch Fachvorträge und die Erstellung<br />

von umfangreichen und anschaulichen Informationen<br />

für Investoren, Entwickler, Planer sowie<br />

für die Wirtschaft und die Politik. Ein wesentlicher<br />

Bestandteil ist hierbei auch die Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Bestes Beispiel sind die im Dezember 2004<br />

erschienenen Beilagen der Zeitungen “Die Welt”<br />

und “Die Welt am Sonntag”. Das Stadtportrait von<br />

<strong>Bochum</strong> war die erste Publikation dieser Art und hat<br />

positive Aufmerksamkeit hinsichtlich des Images des<br />

Wirtschaftsstandortes <strong>Bochum</strong> erzeugt.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

39


VI. Mittelstandsfreundliche Verwaltung NRW<br />

Die Stadt <strong>Bochum</strong> hat sich eine “Mittelstandsfreundliche<br />

Verwaltung” zum Ziel gesetzt und<br />

hierzu das “turbo-netzwerk für den mittelstand”<br />

errichtet. Sie beteiligt sich seit 2001 als eine von<br />

zwölf Modellkommunen an dem Landesprojekt<br />

“Mittelstandsfreundliche Verwaltung NRW”. Auch<br />

wenn die finanzielle Unterstützung des Landes im<br />

Jahr 2004 ausgelaufen ist, wird <strong>Bochum</strong> das erfolgreiche<br />

Projekt mindestens bis zum Ende des<br />

Jahres 2005 fortsetzen.<br />

Um die Wirkung des Projektes zu ermitteln, wurde<br />

im September 2004 in allen Projektkommunen eine<br />

erneute Unternehmensbefragung zur Zufriedenheit<br />

des Mittelstandes mit der (Gesamt-) Verwaltung<br />

durchgeführt. Die erste Befragung hatte zu Beginn<br />

des Projektes im Jahr 2001 stattgefunden.<br />

Vorstellung der Lotsen auf einem turbo-Forum<br />

40 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Erfreulicherweise hat sich in <strong>Bochum</strong> die Zufriedenheit<br />

der mittelständischen Unternehmer mit der<br />

Verwaltung von 3,5 (vgl. Schulnoten) im Jahre 2001<br />

auf 3,1 in Jahre 2004 deutlich verbessert. Damit hat<br />

<strong>Bochum</strong> die größte Steigerung innerhalb des<br />

Projektringes „A” erzielt und nun die Durchschnittsnote<br />

des Projektrings „A” erreicht.<br />

Natürlich bleibt auch weiterhin viel zu tun.<br />

Insbesondere in den Bereichen „Verständlichkeit der<br />

Formulare”, „Eigeninitiative der Verwaltung”,<br />

„Transparenz der Abläufe”, „Nachvollziehbarkeit der<br />

Entscheidungsgründe”,“Übernahme der Gesamtverantwortung”<br />

besteht ein Handlungsbedarf.<br />

Einzelne Maßnahmen:<br />

Die Anzahl der von den Lotsen initiierten Kundenkontakte<br />

steigt nicht nur bei den individuell betreuten<br />

Firmen, sondern auch durch die Errichtung von<br />

Netzwerken auf unterschiedlichsten Ebenen (z.B. Runder<br />

Tisch innerhalb eines Gewerbegebietes oder<br />

einer Branche).


VI. Mittelstandsfreundliche Verwaltung NRW<br />

Präsentation auf der Cebit in Hannover<br />

Die Unternehmensdatenbank befindet sich noch im<br />

Aufbau. Im Frühjahr 2005 wird eine arbeitsfähige<br />

Version vorliegen.<br />

Mit dem seit 2004 eingeführten vollelektronischen<br />

Baugenehmigungsverfahren wurde ein Meilenstein<br />

zur Verkürzung der Genehmigungszeiten gesetzt. Allein<br />

mehrere Arbeitstage an Zeitersparnis ergeben sich<br />

dadurch, dass auch externe Stellen über das Internet<br />

auf die vollständig digitalisierte städtische Bauakte<br />

zugreifen können.<br />

Ebenso kann sich der Bauherr selbst per Internet über<br />

den aktuellen Stand seines Genehmigungsverfahrens<br />

informieren. Auch die hierdurch geschaffene Transparenz<br />

führt zu einer weiteren faktischen Verfahrensbeschleunigung.<br />

Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit wurden die<br />

Veranstaltungsreihen „turbo-Unternehmerforum“<br />

(zwei Veranstaltungen) und „turbo-Breakfast“<br />

(sechs Veranstaltungen) fortgeführt. Dabei stellte<br />

das vierte turbo-Forum in der VIP-Lounge des VfL<br />

<strong>Bochum</strong> einen neuen Teilnehmerrekord auf. Über<br />

200 Besucher setzten sich mit dem Thema „Kommunale<br />

Finanzwirtschaft und Mittelstand - eine Interessengemeinschaft”<br />

auseinander.<br />

Drei Pressekonferenzen wurden speziell zum Projekt<br />

oder Teilprojekten abgehalten. Besondere Bedeutung<br />

hatte hier die Vorstellung der elektronischen<br />

Bauakte und der Bauherrenauskunft auf der<br />

Cebit in Hannover.<br />

Gemeinsam mit dem Land führte <strong>Bochum</strong> ein Fachforum<br />

zur Optimierung des Baugenehmigungsverfahrens<br />

im Zentrum für IT-Sicherheit durch.<br />

Auch die vielen Einladungen zu unterschiedlichsten<br />

Vorträgen (z. B. im Industrieausschuss der IHK, auf<br />

einem Fortbildungsseminar der GfW, dem<br />

ExperForum, der Uni Duisburg/Essen zum egovernment)<br />

sowie Veröffentlichungen in Lokalund<br />

Fachpresse (Innovative Verwaltung, Zuhause<br />

in <strong>Bochum</strong>, Kommunalinfo, Report) zeigen das deutlich<br />

gewachsene Interesse an dem Thema<br />

„Mittelstandsfreundliche Verwaltung” und den<br />

konkreten Maßnahmen.<br />

Auf dem 2. Landesforum „Mittelstandsfreundliche<br />

Verwaltung” im Juni 2004 in Düsseldorf dankte Wirtschafts-<br />

und Arbeitsminister Schartau allen Akteuren<br />

ausdrücklich für ihr Engagement und bat, das<br />

Thema “Mittelstandsfreundliche Verwaltung” nachdrücklich<br />

weiterzuverfolgen.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

41


VII. Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet<br />

Das Berichtsjahr war geprägt von einer tiefgreifenden<br />

Neustrukturierung der regionalisierten Arbeitsmarktund<br />

Strukturpolitik des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

kofinanziert durch die Europäische Union.<br />

Eine Fortschreibung insbesondere der arbeitsmarktpolitischen<br />

Konzeptionen und Zielvereinbarungen<br />

war im Berichtsjahr nur in Teilbereichen möglich.<br />

Die Gründe für die Neustrukturierung der Landes-/<br />

EU- Förderprogramme lagen in der Neuordnung der<br />

Arbeitsmarktpolitik auf Bundesebene. Die Zuordnung<br />

aller arbeitsfähigen Bürger in den Verantwortungsbereich<br />

der Bundesagentur für Arbeit waren<br />

ausschlaggebend für die Entscheidung, die<br />

zielgruppenspezifischen Programme herunterzufahren.<br />

Stärker gefördert wurden wirtschaftsnahe<br />

Projekte.<br />

Integrationsmaßnahmen für Sozialhilfeempfänger<br />

Im Übergangsjahr 2004 gab es ungeachtet dieser<br />

Prozesse noch Förderangebote zum Beispiel für<br />

Sozialhilfeempfänger, die in der Region Mittleres Ruhrgebiet<br />

unterschiedlich angenommen und umgesetzt<br />

worden sind. Die Stadt <strong>Bochum</strong> und der Ennepe-<br />

Ruhr-Kreis haben die entsprechenden Förderprogramme<br />

abgerufen und kofinanziert. Die Stadt Herne<br />

hat auf Grund des ohnehin stattfindenden Übergangs<br />

aus der Sozialhilfe in das Arbeitslosengeld II auf<br />

dieses Förderangebot bewusst verzichtet.<br />

42 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Insgesamt war jedoch ein deutlicher Rückgang der<br />

für die Region Mittleres Ruhrgebiet zur Verfügung<br />

stehenden Landes- und EU-Mittel zu verzeichnen.<br />

Es stand auch kein regionales Budget zur Verfügung,<br />

die endgültige Entscheidung über die Förderung von<br />

Qualifizierungsmaßnahmen erfolgt seit Anfang<br />

2004 auf Landesebene. Kennzeichnend für die neue<br />

Förderphilosophie der Landes-/EU-Programme ist<br />

die Einwerbung von Maßnahmen und Projekten<br />

über landesweite Wettbewerbe und Aufrufe. Die<br />

Region Mittleres Ruhrgebiet beteiligte sich mit mehreren<br />

Vorschlägen und konnte sich mit entsprechenden<br />

Anträgen durchsetzen. Die Besonderheit der<br />

Projekte bestand in der direkten Einbeziehung von<br />

Firmen.<br />

Kombinierte Beschäftigungs- und<br />

Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Dieser Programmbereich - finanziert aus Ziel-2-<br />

Mitteln der EU - wurde unverändert weitergeführt.<br />

Es handelt sich um eine Kombination von Beschäftigung,<br />

finanziert durch die Bundesagentur für Arbeit<br />

(AB-Maßnahmen) und einer Qualifizierung<br />

vornehmlich im handwerklichen Bereich, finanziert<br />

durch EU-Mittel. Genutzt wird dieses Förderinstrument<br />

vornehmlich im Bereich Flächenrecycling.<br />

In Witten konnte im Berichtszeitraum der<br />

Geschichtspark Muttental entsprechend aufbereitet<br />

werden.


VII. Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet<br />

Existenzgründungsförderung<br />

Dieses Förderinstrument ermöglicht den Personen<br />

eine finanzielle Beihilfe zu einer geplanten<br />

Existenzgründung, die keine Möglichkeit haben,<br />

über die Bundesagentur für Arbeit gefördert zu<br />

werden.<br />

Im Berichtszeitraum konnten durch das individuelle<br />

Beratungsangebot insgesamt 75 Existenzgründungen<br />

gefördert werden. Diese Zahl ist<br />

identisch mit der des Vorjahres 2003.<br />

Existenzgründerzahlen weiblich<br />

18<br />

2000<br />

27<br />

29<br />

46<br />

2001<br />

34<br />

39<br />

2002<br />

43<br />

männlich<br />

31<br />

2003<br />

Deutlich zu erkennen: Existenzgründerinnnen holen auf<br />

Jugend in Arbeit plus<br />

40 40<br />

2004<br />

Das Regionalsekretariat Mittleres Ruhrgebiet hat,<br />

wie auch in den Vorjahren, die Koordinierung des<br />

Programms “Jugend in Arbeit plus” in der Region<br />

vorgenommen. Die Aufgabe wird zwischenzeitlich<br />

durch die Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet auf<br />

Wunsch des Landes NRW weitergeführt.<br />

Tendenziell ist festzustellen, dass mehr junge Erwachsene<br />

während des Berichtsjahres eine intensive<br />

Beratung und, soweit möglich, eine entsprechende<br />

Unterbreitung eines Arbeitsplatzangebotes<br />

erhielten, als im Vorjahr. Spezifizierte Angaben lagen<br />

bei Redaktionsschluss noch nicht vor.<br />

Der letztmögliche Beginntermin für eine Beschäftigung<br />

in einem Betrieb des ersten Ausbildungsmarktes<br />

wurde auf den 30. Juni 2005 verlängert,<br />

so dass die ESF-kofinanzierte Initiative des Landes<br />

in einem geordneten und transparenten Verfahren<br />

bis zum 31. Dezember 2005 auslaufen kann.<br />

Im Anschluss erfolgt im Bedarfsfall eine Betreuung<br />

der Jugendlichen wie in allen anderen Fällen im<br />

Rahmen des vierten Gesetzes für moderne Dienstleistungen<br />

am Arbeitsmarkt durch die jeweils zuständige<br />

Agentur für Arbeit.<br />

Unternehmensnahe Förderinstrumente<br />

Sowohl das Förderinstrument der Potenzialberatung<br />

(Förderung von Einzelunternehmen) als<br />

auch das der Verbundberatung (drei bis zehn Unternehmen<br />

im Verbund) wurden im Berichtsjahr<br />

weiter fortgeführt. Allerdings wurde die Förderung<br />

auf 50 % der Gesamtkosten reduziert, was einen<br />

spürbaren Rückgang an Anträgen zur Folge hatte.<br />

Haben im Jahr 2003 noch mehr als 100 Unternehmen<br />

einen Antrag auf Förderung einer Potenzialberatung<br />

(mit 80 % Förderung) gestellt, so waren<br />

es im Jahre 2004 36 Unternehmen, die einen<br />

Förderantrag auf Potenzialberatung gestellt haben.<br />

Der Bereich Gesundheitswirtschaft bildet einen<br />

deutlichen Schwerpunkt in diesem Programmbereich,<br />

ansonsten spiegelt sich die bereits sehr diversifizierte<br />

Branchenstruktur der Region Mittleres<br />

Ruhrgebiet wider.<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

43


VII. Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet<br />

Vom Regionalsekretariat zur Regionalagentur<br />

Die Neuordnung der regionalen Arbeitsmarkt- und<br />

Strukturpolitik war landesweit verbunden mit einer<br />

Neuordnung der regionalen Abgrenzung und einer<br />

Anpassung der ehemaligen Regionalsekretariate zu<br />

Regionalagentur. In der Region Mittleres Ruhrgebiet<br />

hat diese Neuordnung weder zu einer neuen<br />

Gebietsabgrenzung, noch zu einer personellen<br />

Umstrukturierung der Regionalagentur geführt.<br />

Bis zum Ende des Berichtsjahres konnten<br />

die vom Land geförderten neuen regionalen Kooperations-<br />

und Entscheidungsstrukturen eingerichtet<br />

werden und haben ihre Arbeit bereits aufgenommen.<br />

Kreis Wesel<br />

Duisburg<br />

44 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Oberhausen<br />

Bottrop<br />

Mülheim<br />

a. d.<br />

Ruhr<br />

Gladbeck<br />

Essen<br />

Kreis<br />

Recklinghausen<br />

Gelsenkirchen<br />

Die Region Mittleres Ruhrgebiet hat sich insgesamt<br />

frühzeitig auf die veränderten Förderbedingungen<br />

eingestellt. Die Träger der beruflichen Bildung sind<br />

zügig und umfassend über die neue Förderphilosophie<br />

informiert worden insbesondere über<br />

die neue Zielgruppenorientierung der von Ausgrenzung<br />

bedrohten, noch nicht voll arbeitsfähigen<br />

Personen. Eine Reihe von Anträgen konnte auf<br />

diese Weise bewilligt werden. Andere Anträge konnten<br />

ohne Zeitverzögerung an landesweiten Wettbewerben<br />

teilnehmen, da bereits eine inhaltliche positive<br />

Bewertung durch die Region vorlag.<br />

Auch die vom Land geforderte Umstellung auf<br />

projektbezogene Arbeit der Regionalagenturen konnte<br />

bereits umgesetzt werden. Ein vielversprechendes<br />

regional ausgerichtetes Projekt der Medizintechnik<br />

konnte bereits in das Förderverfahren eingebracht<br />

werden.<br />

Anfang 2005 wird die Regionalagentur Mittleres<br />

Ruhrgebiet mit einem eigenen Internetauftritt<br />

präsent sein unter: www.regionalagentur.com<br />

Herne<br />

<strong>Bochum</strong><br />

Hattingen<br />

Witten<br />

Ennepe-<br />

Ruhr Kreis<br />

Dortmund<br />

Hagen<br />

Kreis Unna<br />

Hamm


<strong>III</strong>. Organigramm<br />

Amt für Wirtschafts- und<br />

Beschäftigungsförderung<br />

Stadt <strong>Bochum</strong>, Viktoriastr. 10, 44777 <strong>Bochum</strong><br />

Telefax: 0234 / 910-3972<br />

wirtschaftsfoerderung@bochum.de<br />

Amtsleiter:<br />

Heinz-Martin Dirks<br />

Telefon: 0234 / 910-3575<br />

hdirks@bochum.de<br />

Sekretariat:<br />

Vera Kroner<br />

Telefon: 0234 / 910-3966<br />

vkroner@bochum.de<br />

Abteilung<br />

Firmenbetreuung, <strong>Standort</strong>beratung<br />

und Gewerbeflächen<br />

Leiter:<br />

Siegfried Jahns<br />

Telefon: 0234 / 910-2216<br />

sjahns@bochum.de<br />

Sekretariat:<br />

Sabine Krähling<br />

skraehling@bochum.de<br />

Telefon: 0234 / 910-3577<br />

Nicole Andres<br />

Telefon: 0234 / 910-3576<br />

nandres@bochum.de<br />

Telefax: 0234 / 910-1620<br />

Firmenbetreuung, <strong>Standort</strong>beratung und<br />

Gewerbeflächen für auswärtige Firmen:<br />

Ulrich Storch<br />

Telefon: 0234 / 910-2214<br />

ustorch@bochum.de<br />

Firmen aus dem Stadtbezirk <strong>Bochum</strong>-Mitte:<br />

Anja Leifert<br />

Telefon: 0234 / 910-1949<br />

leifert@bochum.de<br />

Firmen aus dem Stadtbezirk <strong>Bochum</strong>-Wattenscheid:<br />

Elisabeth Ader<br />

Telefon: 0234 / 910-3965<br />

eader@bochum.de<br />

Firmen aus den Innenstädten <strong>Bochum</strong> und<br />

<strong>Bochum</strong>-Wattenscheid:<br />

Roland Fischer<br />

Telefon: 0234 / 910-1948<br />

rolandfischer@bochum.de<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

45


<strong>III</strong>. Organigramm<br />

Firmen aus dem Stadtbezirk <strong>Bochum</strong>-Nord:<br />

Marion Behn<br />

Telefon: 0234 / 910-2450<br />

mbehn@bochum.de<br />

Firmen aus dem Stadtbezirk <strong>Bochum</strong>-Ost:<br />

Christel Schumann<br />

Telefon: 0234 / 910-3912<br />

cschumann@bochum.de<br />

Firmen aus dem Stadtbezirk <strong>Bochum</strong>-Süd:<br />

Klaus Stenkewitz<br />

Telefon: 0234 / 910-3578<br />

kstenkewitz@bochum.de<br />

Firmen aus dem Stadtbezirk <strong>Bochum</strong>-Südwest:<br />

Diethelm Rutkowski<br />

Telefon: 0234 / 910-2270<br />

drutkowski@bochum.de<br />

Projekt “Mittelstandsfreundliche Verwaltung”<br />

Martina Laubinger<br />

Telefon: 0234 / 910-3961<br />

mlaubinger@bochum.de<br />

Grundlagenermittlung:<br />

Margrit Rust<br />

Telefon: 0234 / 910-2213<br />

mrust@bochum.de<br />

46 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

Abteilung<br />

Strukturentwicklung und<br />

Beschäftigungsförderung<br />

Leiter:<br />

Werner Fuhrmann<br />

Telefon: 0234 / 910-2031<br />

wfuhrmann@bochum.de<br />

Sekretariat:<br />

Sabine Schledorn<br />

Telefon: 0234 / 910-2032<br />

sschledorn@bochum.de<br />

Telefax: 0234 / 910-1876<br />

Strukturentwicklung, Grundsatzthemen,<br />

Regionale Zusammenarbeit:<br />

Dr. Rolf Taube<br />

Telefon: 0234 / 910-3295<br />

rtaube@bochum.de<br />

Branchen-, Projektentwicklung und<br />

Technologieförderung:<br />

Jürgen Fiene<br />

Telefon: 0234 / 910-3500<br />

jfiene@bochum.de<br />

Katja Hüskes<br />

Telefon: 0234 / 910-1096<br />

khueskes@bochum.de<br />

Joachim Hantusch<br />

Telefon: 0234 / 910-1033<br />

jhantusch@bochum.de


<strong>III</strong>. Organigramm<br />

Förderung von Unternehmensgründungen<br />

und Betreuung junger Unternehmen:<br />

Elke Nagel<br />

Telefon: 0234 / 910-1152<br />

nagel@bochum.de<br />

Hans-Joachim Gotzian<br />

Telefon: 0234 / 910-2945<br />

hgotzian@bochum.de<br />

Birgit Schmäring<br />

Telefon: 0234 / 910-2035<br />

bschmaering@bochum.de<br />

Sigrid Wille<br />

Telefon: 0234 / 910-2221<br />

swille@bochum.de<br />

Personalförderung, Projektentwicklung:<br />

Jochen Stefanski<br />

Telefon: 0234 / 910-1741<br />

jstefanski@bochum.de<br />

Finanzierungsberatung:<br />

Annette Blase<br />

Telefon: 0234 / 910-1115<br />

ablase@bochum.de<br />

<strong>Standort</strong>marketing:<br />

Sonja Sellenmerten<br />

Telefon: 0234 / 910-3973<br />

ssellenmerten@bochum.de<br />

Regionalagentur Mittleres Ruhrgebiet<br />

Ralf Fehler<br />

Telefon: 0234 / 910-2337<br />

rfehler@bochum.de<br />

Ulrich Gorcitza<br />

Telefon: 0234 / 910-2036<br />

ugorcitza@bochum.de<br />

Dr. Ruby Zimmermann<br />

Telefon: 0234 / 910-1100<br />

rzimmermann@bochum.de<br />

Sekretariat:<br />

Delia Wohlfarth<br />

Telefon: 0234 / 910-2338<br />

dwohlfarth@bochum.de<br />

Telefax: 0234 / 910-1805<br />

Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong><br />

47


Herausgeber:<br />

Stadt <strong>Bochum</strong>, Die Oberbürgermeisterin,<br />

Amt für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung<br />

Fotos und Gestaltung:<br />

Presse- und Informationsamt,<br />

Amt für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung,<br />

Fachhochschule <strong>Bochum</strong><br />

Druck:<br />

Zentrale Dienste, Grafischer Betrieb<br />

www.bochum.de<br />

800,2/2005<br />

48 Jahresbericht der Wirtschaftsförderung <strong>Bochum</strong>

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