Dei Schüttenglögers - Schützenbruderschaft Hüsten
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Bierkeller<br />
Wie aus einem Bauriß von 1857 (s.Abb.) hervorgeht,<br />
stand der Bierkeller auf der linken Seite des<br />
Schützenhofes. Nach den Maßangaben und Texten des<br />
Kosten Anschlages vom 15. Juli 1836 habe ich die<br />
obige Zeichnung angefertigt. Das Gebäude stand mit<br />
der Giebelseite zur Arnsberger Straße. Der Bau wurde<br />
in Bruchsteinmauerwerk ausgeführt, welches innen wie<br />
außen mit Kalkmörtel verputzt war. Die Giebelseiten<br />
ab Mauerwerk waren mit Eichenbrettern verkleidet,<br />
die Fugen waren mit 6 cm breiten, angenagelten Latten<br />
verdeckt.<br />
Die Außenmaße des Bierkellers betrugen an der<br />
Traufenseite 6,91 m, die Giebelseite war 6,33 m lang.<br />
Das Innenmaß des Kellers betrug 5,60 m x 6,20 m,<br />
also ca. 35 qm.<br />
Es war eine Balkendecke eingezogen, auf dem<br />
Dachboden lagerte das Inventar der Bruderschaft wie<br />
Tische und Bänke. In den Keller wurde dann zu<br />
Schützenfest das Bier geliefert und aufbewahrt. Die<br />
beiden ausgeschriebenen Türen befanden sich an den<br />
Giebelseiten. Die Türen waren mit Vorhangschlössern<br />
gesichert. Zusätzliches Licht brachten zwei Fenster an<br />
den Traufenseiten. Diese waren mit je drei Eisenstangen<br />
von 72 cm Länge und 3 cm stark gesichert. Da die<br />
Stangen vermutlich senkrecht eingebracht waren, ergibt<br />
sich eine Fenstergröße von 65 x 80 cm. Zusätzlich waren<br />
noch Klappläden angebracht. Das Dach war mit 1400<br />
Stück Dachziegeln gedeckt, die in Strohdocken verlegt<br />
waren, der First wurde mit Kalkmörtel abgedichtet. Der<br />
oben erwähnte Bauriß wurde 1857 angefertigt, da wegen<br />
des Baues der Eisenbahnlinie Hagen – Kassel dieser<br />
Teil des Grundstücks an die Bahngesellschaft verkauft<br />
werden mußte. Diese entschädigte die Bruderschaft für<br />
Abriß des Bierkellers und Verkauf des Grundstückteils.<br />
Von dieser Entschädigung wurde ein neuer Bierkeller,<br />
wahrscheinlich nach dem gleichen Bauplan wie 1836,<br />
gebaut. Der Standort ist bisher aber nicht bekannt.<br />
Schützenhof<br />
Bauriß vom Mai 1857<br />
Der Schützenhof, den die Bruderschaft im Jahre 1834<br />
der Gemeinde <strong>Hüsten</strong> abgekauft hat, ist die Grundzelle<br />
des heutigen Schützengeländes.<br />
Vermutlich handelt es sich um den vorderen Teil des<br />
heutigen Grundstücks. Im Jahr 1819 wurde erstmals<br />
Pacht an die Freiheit <strong>Hüsten</strong> gezahlt. Ob bereits vorher<br />
auf diesem Platz das Schützenfest gefeiert wurde, ist<br />
nicht bekannt.<br />
Das gekaufte Grundstück war in der Mutterrolle unter<br />
Flur V Nr. 166 eingetragen und hatte die Größe von 44<br />
Qudrat Ruthen 50 Quadratfuß = ca. 628 qm.<br />
Die <strong>Schützenbruderschaft</strong> hat an den Bierkeller und<br />
an die südliche Seite eine Hainbuchenhecke anpflanzen<br />
lassen. Der hintere Teil des Grundstückes wurde<br />
begrenzt durch eine Weide der Fürstenberger, die<br />
vermutlich eingezäunt war. Einen Teil dieser Weide,<br />
nämlich die im Bauriß als Flur V No 155/2 bezeichnete<br />
Fläche, hat die Bruderschaft am 7. Juni 1857 für<br />
30 Jahr von Fürstenberg angepachtet und später dann<br />
auch wohl gekauft. Die nördliche Seite wurde wahrscheinlich<br />
durch einen Wassergraben begrenzt. Es kann<br />
sich aber nicht um den, in dem Bauriß von 1857 eingezeichneten<br />
Fabrikgraben gehandelt haben, da dieser erst<br />
in den 1840er Jahren angelegt wurde. (1)<br />
Auf dem Schützenhof wurden Bäume angepflanzt.<br />
1860, anlässlich der Übergabe des Inventars an den<br />
Hauptmann F.M.Selle, standen auf dem Schützenhof<br />
siebzig Bäume u.a. 28 Kastanienbäume, 23 Pappeln,<br />
einige Obstbäume, sowie ein paar Linden, Eschen und<br />
Akazien. Vermutlich gab es auch ein Musikantenzelt,<br />
denn in der Inventarliste wird auch aufgeführt: „ein<br />
Musikantenzelt, welches im Jahre 1858 neu erbaut<br />
ist“.<br />
(1)s. Schüttenglöger 2006 Seite 57-59