LINDSTRÖM (Carl Lindström) - Gesellschaft für Historische Tonträger
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Der erste Weltkrieg brachte zunächst einen Rückschlag, der das Geschäft mit dem Ausland<br />
fast zum Erliegen brachte, soweit es sich nicht über das neutrale Holland abwickeln liess.<br />
Nach und nach wurden die Tochtergesellschaften durch Vermögensübernahme eingegliedert<br />
und verschwanden aus dem Handelsregister: Favorite Record mit ihren Töchtern 1915, Beka-<br />
Record 1917; die International Talking Machine G.m.b.H. allerdings formal erst 1942. Die<br />
diesen Firmen gehörenden Marken gingen auf die Muttergesellschaft über oder wurden von<br />
ihr neu angemeldet. Im Ausland gingen die Niederlassungen und die Marken größtenteils<br />
verloren.<br />
Die Aufnahmetätigkeit und Produktion von Schallplatten musste weitgehend eingestellt<br />
werden. Bemerkenswerte Ausnahmen waren patriotische Ansprachen österreich-ungarischer<br />
Heerführer zugunsten des Österreichischen Witwen- und Waisenfonds (1915),<br />
Kriegsgefangenaufnahmen im Auftrage der Königlich Preussischen Phonographischen<br />
Kommission (1915-1918) sowie erste Versuche von Autophon-Stimmportraits, die vom<br />
Philologen Wilhelm Doegen <strong>für</strong> die Stiftung des Berliner Industriellen Ludwig Darmstaedter<br />
durchgeführt wurden (z.B. Paul von Hindenburg, 1917).<br />
Nach dem Kriege wurde zaghaft ein Neuanfang versucht, 1920 wurde die Plattenmarke<br />
Parlophon wieder aufgelegt, die bis zum Kriegsausbruch 1939 in verschiedenen Serien<br />
fortgeführt wurde. Die Inflation liess jedoch das Grundkapital Ende Februar 1920 auf 12,5<br />
Millionen Mark und zehn Monate danach auf 25 Millionen Mark, Ende September 1921 gar<br />
auf 35 Millionen Mark hochschnellen; es wurde zum 02.12.1924 auf 7 Millionen Mark<br />
umgestellt. <strong>Carl</strong> <strong>Lindström</strong> blieb bis 1921 der Technische Direktor der Firma.<br />
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