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Fünfte Präsentation

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V<br />

Höhere Prosodische Domänen<br />

(Silbe)<br />

05.01.2009 1<br />

IP<br />

φ φ φ<br />

ω ω ω ω ω ω<br />

| | | / \ / \ / \<br />

F F F F F F F F F<br />

| / \ | | / \ | | / \ |<br />

σ σ σ σ σ σ σ σ σ σ σ σ<br />

| | | | | | | | | | | |<br />

Frau Müller kauft Steckrüben auf dem Wochenmarkt<br />

05.01.2009 3<br />

Strict Layer Hypothesis (SLH)<br />

Jede Kette von Segmenten wird ganz in prosodischen<br />

Konstituenten organisiert. Jede prosodische Konstituente<br />

der Ebene n wird von einer einzigen Konstituente der<br />

unmittelbar höheren Kategorie n+1 dominiert.<br />

Selkirk (1984:26, 1986:384) und Nespor & Vogel (1986)<br />

05.01.2009 5<br />

Prosodische Hierarchie<br />

U Äußerung (Utterance)<br />

IP Intonationsphrase<br />

PPh (φ) Phonologische Phrase<br />

PW (ω) Prosodisches Wort<br />

F Fuß<br />

σ Silbe<br />

µ Mora<br />

05.01.2009 2<br />

Eigenschaften der Prosodischen Hierarchie<br />

Konstituenten einer Ebene n werden ausschließlich von<br />

Konstituenten der höheren Ebenen, wie n+1 oder n+2<br />

dominiert, aber nicht von Konstituenten der niedrigeren<br />

Ebenen.<br />

Relativ flache Struktur (im Vergleich mit der<br />

syntaktischen Srtuktur)<br />

05.01.2009 4<br />

Strict Layer Hypothesis<br />

Exhaustivität 1: Konstituenten werden von höheren<br />

Konstituenten exhaustiv dominiert, nicht nur teilweise.<br />

Exhaustivität 2: Konstituenten werden auf allen Ebenen<br />

exhaustiv geparst. Alle Moren sind in Silben organisiert,<br />

alle Silben in Füßen usw.<br />

05.01.2009 6<br />

1


Strict Layer Hypothesis (SLH)<br />

a. Exhaustivität b. Keine Exhaustivität<br />

PW PW PW<br />

/ \ | / \<br />

F F F F F F<br />

05.01.2009 7<br />

Probleme mit der<br />

Strict Layer Hypothesis (SLH)<br />

a. Exhaustivität 1: Ein einziger medialer Konsonant gehört zu 2<br />

Silben<br />

Mitte, Lämmer<br />

b. Exhaustivität 2: eine Silbe wird nicht in einem Fuß geparst<br />

c. Rekursivität: PW<br />

An(gina), (Papri)ka, Sym(bol)<br />

[[Donau[gesellschafts]][kapitäns[mütze]]]<br />

05.01.2009 9<br />

Silbe<br />

- Silbenbasierte Wortspiele<br />

- Silbifizierungsprozesse: Epenthese, Längung, Kürzung,<br />

Tilgung<br />

Palestinensisches Arabisch<br />

[dars + ha] da.ris.ha ‘ihr Kurs’<br />

[dars + u] dar.su ‘sein Kurs’<br />

Englisches Plural: judges, churches wird<br />

05.01.2009 11<br />

Strict Layer Hypothesis (SLH)<br />

a. Unmittelbare Dominanz, keine Rekursivität<br />

PW<br />

/ \<br />

F F<br />

b. Verstöße PW PW PW<br />

/ \ / \/<br />

F σ F F<br />

05.01.2009 8<br />

Silbe<br />

In SPE war die Silbe keine phonologische Konstituente<br />

Keine invariante phonetische Korrelate, dagegen andere<br />

Kriterien:<br />

- Silbe als Domäne: Betonung, Ton<br />

- silbenbezogene segmentale Phänomene: Aspiration,<br />

Glottalverschluss, Auslautverhärtung …<br />

- Phonotaktik: Guter Ansatz tr, bl vs. schlechter Ansatz<br />

tm, nf<br />

05.01.2009 10<br />

Sonoritätshierarchie<br />

Mögliche und unmögliche Silben mit b, a, l, t<br />

a. balt, labt, blat, talb, alpt<br />

b. *altb, *ltba, *tbal, *ablt, *ltab, *tabl, *abtl,<br />

*btla, *tlab, *tlba, *lbat<br />

Warum Balg, Helm, Kerl, Amt und kalt aber<br />

Segel, Himmel, Keller, Atem und Mandel ?<br />

05.01.2009 12<br />

2


Sonoritätshierarchie<br />

Sievers (1901:182-196), Jespersen (1904), Selkirk (1984):<br />

Zunehmende Sonorität:<br />

Obstruenten Nasale Liquide Gleitlaute Vokale<br />

Sonoritäts-Abfolge-Generalisierung<br />

In jeder Silbe ist ein Segment Sonoritätsgipfel; vor und<br />

nach diesem Segment kommt eine Segmentfolge mit<br />

progressiv abnehmender Sonorität.<br />

05.01.2009 13<br />

Sonoritätshierarchie<br />

Clements leitet die Sonorität von Oberklassenmerkmalen<br />

ab.<br />

Obstr < Nasale < Liquide < Gleitlaute<br />

syll - - - -<br />

vokoid - - - +<br />

approx - - + +<br />

sonorant - + + +<br />

Skala 0+ 1+ 2+ 3+<br />

< Vokale: +4<br />

05.01.2009 15<br />

Berber<br />

Variationen<br />

tldi → tL.di ‘ziehen’<br />

trba → tR.ba ‘auf dem Rücken tragen’<br />

tnda → tN.da ‘schütteln’<br />

tskrt → tS.kRt ‘tun’<br />

tmsxt → tM.sXt ‘verwandeln’<br />

(tmsxt → *tM.Sxt ‘verwandeln’)<br />

05.01.2009 17<br />

Sonoritätshierarchie<br />

Plosive Frikative Nasale Liquid Gleitlaute Vokale<br />

p b f v m l “ u,U a<br />

t d s z n j i,I e,E<br />

k g ∫ Z N y,Y o,ç<br />

pf ç O, ø<br />

ts x<br />

t∫<br />

05.01.2009 14<br />

Variationen<br />

Welche Sprachen lassen welche Laute als Silbengipfel zu?<br />

Französisch, Italienisch, Spanisch: nur Vokale<br />

Deutsch, Englisch : Vokale, Liquide, Nasale<br />

Berber: alle Laute<br />

05.01.2009 16<br />

Variationen<br />

Auch in der Koda findet man Variationen<br />

Französisch erlaubt Kodas mit zunehmender Sonorität<br />

table [tabl] ‘Tisch’<br />

quatre [katX] ‘vier’<br />

arbre [a“b“] ‘Baum’<br />

cubisme [kybism •] ‘Kubismus’<br />

05.01.2009 18<br />

3


Positionen<br />

Positionen der maximalen deutschen Silbe mit Hilfe von<br />

Subskripten x n angegeben.<br />

∫ t X U m p f s<br />

xo x1 x2 x3 x4 x5 x6 xo : Präfix (∫ , s)<br />

x1, x2 : Ansatz (Konsonant, Gleitlaut)<br />

x3 : Nukleus (Vokal, silbischer Sonorant)<br />

x4 : 2. Teil eines langen Vokals oder Diphtongs<br />

x5 : Koda (Konsonant)<br />

x6 : Appendix (Koronaler Konsonant)<br />

05.01.2009 19<br />

x2 x1 “ l n v s<br />

p + + (+) (+)<br />

b + +<br />

f + +<br />

pf + +<br />

t + (+)<br />

d +<br />

ts +<br />

k + + + + (+)<br />

g + + +<br />

v + (+)<br />

05.01.2009 21<br />

Positionen<br />

x o : Das Präfix erscheint i.a. nur in der initialen Silbe eines<br />

Wortes und besteht aus ∫ oder s.<br />

Phonotaktische Beschränkungen im Präfix + Ansatz<br />

“ l m n v t k p“ t“ k“ kl<br />

∫ + + + + + + + +<br />

s (+) + + +<br />

05.01.2009 23<br />

Positionen<br />

x 1 : Im Ansatz können alle Konsonanten des Deutschen<br />

außer [N] erscheinen.<br />

x 1 , x 2 : Was in der Position x 2 erscheinen darf, ist abhängig<br />

von x 1 . Besteht der Ansatz aus zwei Konsonanten, sind<br />

die folgenden Kombinationen möglich.<br />

05.01.2009 20<br />

p“ (prima), pl (plaudern), pn (Pneuma), ps (Psyche, Psalm)<br />

b“ (braun), bl (blau),<br />

f“ (Frau), fl (Flöte), pf“ (Pfrunde), pfl (Pflaume)<br />

t“ (treten), d“ (drei)<br />

tsv (zwei)<br />

k“ (Kralle), kl (klar), kn (Knete), kv (Quelle), ks (Xylophon)<br />

g“ (grau), gl (Glocke), gn (Gnade)<br />

v“ (Wrack), vl (Wladimir)<br />

05.01.2009 22<br />

∫ “ (schrill),<br />

Positionen<br />

∫l (schlaff),<br />

∫m (schmoren), ∫ n (schnarchen),<br />

∫v (schwören),<br />

∫t (still), ∫ p“ (Sprache),<br />

∫t “ (Straße)<br />

sl (Slave), sk (Skat),<br />

sk“ (Srkupel), skl (Sklave) .<br />

05.01.2009 24<br />

4


x 3 ist der Nukleus<br />

• Vokal<br />

Silbenpositionen<br />

• Liquid l wie in Himmel<br />

• vokalisiertes “ [å] wie in Kummer<br />

• Nasal m wie in Atem oder n wie in treten.<br />

05.01.2009 25<br />

Silbenpositionen<br />

x 5 ist ein Kodakonsonant. Die nächste Folie zeigt die<br />

phonotaktischen Beschränkungen zwischen x 4 und x 5 ,<br />

wenn x 4 ein Konsonant ist. t und s sind von der Tabelle<br />

ausgeschlossen.<br />

05.01.2009 27<br />

“l (Kerl), “m (Arm), “n (Harn), “p (herb), “k (arg),<br />

“ç (durch), “f (Nerv), “pf (Karpf), “∫ (Barsch)<br />

lm (Alm), ln (Köln), lp (Alp), lk (Balk), lç (Elch), lf (elf),<br />

l∫ (falsch)<br />

mp (Vamp), mpf (Rumpf), m∫ (Ramsch),<br />

nç (Mönch), nf (fünf), n∫ (Mensch), Nk (Bank)<br />

sk (Kiosk)<br />

05.01.2009 29<br />

Silbenpositionen<br />

x 4 ist von x 3 abhängig. Es ist entweder derselbe Vokal wie<br />

x 3 (und dann machen beide zusammen einen langen,<br />

gespannten Vokal aus), oder der zweite Teil eines<br />

Gleitlauts, oder ein Konsonant - aber nur dann, wenn der<br />

Vokal in x 3 kurz und ungespannt ist.<br />

05.01.2009 26<br />

x 5 l m n p k ç f pf ∫<br />

x 4<br />

“ + + + + + + + + +<br />

l + + + + + + +<br />

m (+) + +<br />

n + + +<br />

N +<br />

s +<br />

05.01.2009 28<br />

Silbenpositionen<br />

x 6 ist ein Appendix, der aus bis zu drei alternierenden<br />

Vorkommen von t und s besteht: sie fährt, du fährst, des<br />

Herbsts. Ein Appendix kann nach jedem Laut oder jeder<br />

Lautkombination erscheinen, aber nur in der letzten Silbe<br />

eines Wortes.<br />

05.01.2009 30<br />

5


x 6 t s<br />

x 5<br />

p + + Abt, Raps<br />

f + + schafft, schaffst<br />

pf + + hüpft, hüpfst<br />

t + Rats<br />

s + niest<br />

ts + reizt<br />

k + + nackt, Lachs<br />

05.01.2009 31<br />

Weitere Beschränkungen<br />

Es ist nicht möglich (oder sehr selten), zwei Plosive im<br />

Ansatz zu haben (*ptat, *tpat) oder zwei Nasale (*mnat,<br />

*nmat) oder zwei Frikative, außer möglicherweise sf<br />

(*fsat vs. Sphäre).<br />

Manche Segmentabfolgen sind von abnehmender<br />

Sonorität, aber trotzdem nicht erlaubt, wie z.B. manche<br />

Plosive + Nasale im Ansatz oder koronaler Plosiv plus [l]<br />

a. *bn, *dn, *fn, *bm, *km …<br />

b. *tl, *dl<br />

05.01.2009 33<br />

Letzte Besonderheiten<br />

Abfolge von zwei Plosiven oder von einem Nasal und<br />

einem Plosiv (außer kn und gn, sowie marginal pn) fast<br />

nur in der Koda:<br />

Abt, Akt, Hand, Hemd, Kamp (*kt…, *pm…)<br />

Abfolge von zwei Frikativen (außer bei Appendizes) fast<br />

nur im Ansatz:<br />

schwer, Sphäre<br />

05.01.2009 35<br />

x 6 t s<br />

x 5<br />

“ + + Art, Vers<br />

l + + alt, Balls<br />

m + + Amt, Ems<br />

n + + Rand, ins<br />

N + + singt, singst<br />

ç, x + echt/acht<br />

05.01.2009 32<br />

Spiegelbildliche Verteilung der Obstruenten<br />

und Sonoranten<br />

kn: Knie, Knast nk: krank, frank<br />

gn: Gnade ng: lang<br />

k“: Kram “k: Mark<br />

f“: fromm “f: Morph<br />

pl: platt lp: Alp<br />

fl: Flamme lf: elf<br />

05.01.2009 34<br />

Pfeife Karpf<br />

Tschüss deutsch<br />

Affrikaten<br />

05.01.2009 36<br />

6


Skelett und Moren<br />

Es wird oft angenommen, dass die Silben nicht direkt auf<br />

den Segmenten abgebildet werden, sondern dass eine<br />

Repräsentationsebene dazwischen steht, CV-Skelett oder<br />

Moren.<br />

-Repräsentation der segmentalen Dauer<br />

-Unterscheidung zwischen Gipfel und Rändern durch<br />

Syllabizitätsspezifikation<br />

-Gewicht<br />

05.01.2009 37<br />

CV-Skelett: Segmentale Dauer<br />

Ersatzdehnung (Compensatory lengthening):<br />

mw aami ‘Chef’ b aami ‘pl.’<br />

mw aana ‘Kind’ b aana ‘pl.’<br />

mw ezi ‘Mond’ b eezi ‘pl.’<br />

05.01.2009 39<br />

CV-Skelett: Hebräische Gutturale<br />

melek ‘König’ hammelek ‘der König’<br />

seefer ‘Buch’ hasseefer ‘das Buch’<br />

ge∫ em ‘Regen’ hagge∫ em ‘der Regen’<br />

/aam ‘Mensch’ haa/aam ‘der Mensch’ (*ha//aam)<br />

haar ‘Berg’ haahaar ‘die Bergen’ (*hahhaar)<br />

/iir ‘Stadt’ haa/iir ‘die Stadt’<br />

05.01.2009 41<br />

CV-Skelett: Segmentale Dauer<br />

LuGanda ist eine Bantu Sprache, in Uganda gesprochen.<br />

In Bantu Sprachen haben alle Nomen ein Klassenpräfix.<br />

Hier ist mu- Singular und ba- Plural.<br />

mu kazi ‘Fau’ ba kazi ‘Frauen’<br />

mu wala ‘Mädchen’ ba wala ‘pl.’<br />

05.01.2009 38<br />

CV-Skelett: Segmentale Dauer<br />

a. C V V C V b. C V V C V<br />

| | | | | | | | | |<br />

m u e z i b a e z i<br />

a. C V V C V b. C V V C V<br />

| \ | | | | \ | | |<br />

m w e z i b e z i<br />

05.01.2009 40<br />

CV-Skelett: Latente (ghost) Segmente<br />

L’ami, l’autre, l’île, l’abricot …<br />

le Hollandais, le haricot, la haine, le héro, le hérisson<br />

CV VCV aber CV C V C…<br />

L e ami l ø ç l ã d ε<br />

05.01.2009 42<br />

7


CV-Skelett: Geminaten<br />

Integrität: Keine Epenthese zwischen Teilen von<br />

Geminaten: Hausa<br />

Singular Plural<br />

birnii /birn/ biraanee ‘Stadt’<br />

askaa /ask/ asaakee ‘Rasiermesser’<br />

kulkii /kulk/ kulaakee ‘Stock’<br />

gammoo /gamm/ gammajee ‘Hut’<br />

tallee /tall/ tallaajee ‘Schüssel’<br />

gindii /gind/ gindaajee ‘Fusskette’<br />

05.01.2009 43<br />

Moren: Gewicht<br />

Moren sind eine Alternative zu CV Positionen<br />

Ansätze sind nichtmorig: keine Ersatzdehnung<br />

Moren sind besser um Gewichtsverhältnisse<br />

auszudrücken: Gewicht ist gleichgültig zu segmentalem<br />

Inhalt.<br />

05.01.2009 45<br />

c. σ d. σ<br />

µ µ µ µ<br />

| | | |<br />

C o V X C o V X<br />

Struktur c. Der Reim ist morig, aber der Ansatz nicht. Er<br />

wird an den Silbenknoten rangehängt<br />

Struktur d. macht ähnliche Annahmen, aber da ist der<br />

Ansatz Teil der ersten Mora des Nukleus.<br />

05.01.2009 47<br />

CV-Skelett: Geminaten<br />

Inalterabilität<br />

Spirantization in Tigrinya, a semitic language from<br />

Erythrea: /k/ becomes /x/ and /q/ becomes /X/, before a<br />

vowel (/akaleb –> /axaleb ‘die Hunde’).<br />

No spirantization in geminates<br />

fäkkärä ‘he showed off’<br />

/y + t + qayädu/ > yqqayädu ‘to bound, imperfect’<br />

05.01.2009 44<br />

Welche Silbenstruktur? CV-Skelett:<br />

a. Silbe<br />

/ \<br />

(Ansatz) Reim<br />

b. Silbe<br />

/ \<br />

Nukleus (Koda)<br />

/ | \<br />

(A) N (K)<br />

05.01.2009 46<br />

Wohlgeformte Silben<br />

a. Ansatz + Nukleus (C 1 V, C 1 VV, C 1 VV): Kre.ol,<br />

Al.ko.hol, mu.si.ka.lisch, Ja.nu.ar, Stroh, Hai<br />

b. Nukleus + Koda (VC 1 ): Aal, Ost, Mu.se.um<br />

c. Ansatz + Nukleus + Koda (C 1 VC, C 1 VVC, C 1 VCC,<br />

usw.): kalt, Müll, Bein, kam, Bal.ken, Prä.si.dent<br />

d. Nukleus (V): U.hu, E.he, The.a.ter, Ra.di.o<br />

05.01.2009 48<br />

8


Moren<br />

Eine deutsche Silbe besteht aus einem obligatorischen<br />

Nukleus und fakultativem Präfix, Ansatz, Koda und<br />

Appendix.<br />

Die Silben können nicht-, ein-, zwei- oder dreimorig sein.<br />

05.01.2009 49<br />

Moren<br />

Nicht-morige b. Zweimorige c. Dreimorige<br />

Silben (Kater) Silben (Müll) Silben (Kamel)<br />

σ σ σ σ<br />

µ µ µ µ µ µ µ<br />

k a: t å m Y l k am e l<br />

05.01.2009 51<br />

Gespannte und ungespannte Vokale<br />

Warum sind ungespannte Vokale einmorig aber gespannte<br />

Vokale zweimorig?<br />

Drei Gründe:<br />

1. Offene vs. geschlossene Silben (Distribution)<br />

2. Länge unter Betonung (Quantität)<br />

3. Anzahl der tautosyllabischen Kodakonsonanten<br />

05.01.2009 53<br />

F<br />

Moren<br />

Nicht-morige Silben: Kann.te, Se.gel, Ka.ter, A.tem,<br />

tre.ten<br />

Zweimorige Silben: Ju.do, Kür.bis, Vam.pir, Bei.ne<br />

Dreimorige Silben: Stan.dard, Ka.mel, Symp.tom<br />

05.01.2009 50<br />

Einmorige Silben<br />

Paprika, Ananas, musikalisch, Balance, Idiot, Kollege<br />

σ<br />

µ<br />

P a p r i k a<br />

05.01.2009 52<br />

Gespannte und ungespannte Vokale<br />

Ungespannte Vokale (außer Schwa)<br />

a. Ótto<br />

Káffee<br />

b. Helm<br />

Müll<br />

Birne<br />

Robbe<br />

05.01.2009 54<br />

9


Gespannte Vokale<br />

a. Offene Silbe in finaler Position<br />

Mútti<br />

Káffee<br />

Áuto<br />

b. Offene Silbe in wortinterner Position<br />

Ökonomíe<br />

Metáll<br />

kulinárisch<br />

Kolónne<br />

Harmónika<br />

05.01.2009 55<br />

Länge und Betonung<br />

a. Gespannte Vokale mit Hauptbetonung<br />

Bésen<br />

Hut [hu:t]<br />

Nóte [no:.t´]<br />

b. Gespannte Vokale in einer finalen dreimorigen Silbe<br />

Báhnhòf<br />

Éigentùm<br />

Mónàt<br />

05.01.2009 57<br />

Finale Konsonanten<br />

Beschränkung der Anzahl der Reimpositionen<br />

Morphemfinale ungespannte Vokale können von maximal<br />

zwei morigen Konsonanten gefolgt werden.<br />

Lump<br />

flink<br />

Helm<br />

05.01.2009 59<br />

Gespannte Vokale<br />

c. Geschlossene Silbe<br />

Hut [hu:t]<br />

Lohn [lo:n]<br />

d. Hiatposition<br />

Día<br />

Oáse<br />

05.01.2009 56<br />

Finale Konsonanten<br />

Der dritte Unterschied zwischen gespannten und<br />

ungespannten Vokalen liegt in der Anzahl von morigen<br />

(d.h. nicht-koronalen) Konsonanten, die in der Koda<br />

erscheinen können.<br />

05.01.2009 58<br />

Finale Konsonanten<br />

Morphemfinal kann ein langer gespannter Vokal von<br />

einem einzigen morigen Konsonanten gefolgt werden.<br />

Hehl [he:l], *[he:lk]<br />

Lohn [lo:n], *[lo:mp]<br />

Bein<br />

05.01.2009 60<br />

10


Finale Konsonanten<br />

In nicht-finaler Position sind Silben i. a. zweimorig.<br />

Metáll<br />

kulinárisch<br />

Harmónika<br />

05.01.2009 61<br />

Appendizes<br />

Die nicht-morigen Appendizes (die x 6 Positionen), sind<br />

immer koronal.<br />

Die meisten Appendizes sind Flektionssuffixe und werden<br />

auf der Ebene des Prosodischen Wortes adjungiert.<br />

Diese Repräsentation entspricht ihrem Status, da sie<br />

Wortsuffixe sind.<br />

Ende<br />

05.01.2009 63<br />

05.01.2009 65<br />

Finale Konsonanten<br />

Zusammenfassend bestehen nicht-finale Silbenreime i.a.<br />

aus maximal einem gespannten Vokal oder aus einem<br />

ungespannten Vokal plus einem Konsonanten.<br />

05.01.2009 62<br />

PrWd PrWd<br />

F F<br />

σ σ<br />

µµ µ µ µ<br />

Aut o s Herb s t<br />

05.01.2009 64<br />

11

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