Lesen... - Pferdezentrum Fister
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K u r z b e i t r a g "Stammzellentherapie"<br />
native Stammzellen<br />
Aktuelle Therapieformen bei orthopädischen Erkrankungen:<br />
Stammzellentherapie:<br />
Die Therapie mit autologen mesenchymalen Stammzellen sieht die Regeneration statt Reparatur der<br />
geschädigten Gewebe vor. Bei der herkömmlichen Heilung wird die geschädigte Muskulatur mit<br />
Vernarbung ausheilen, die Sehne fibrosieren und der Knorpel wird zu Faserknorpel ausheilen.<br />
Um die Regeneration so zu beeinflussen, dass weniger Vernarbungen entstehen, bietet die<br />
mesenchymale Stammzelltherapie deutliche Vorteile. Zusätzlich zu den mesenchymalen Stammzellen<br />
werden noch die Wachstumsfaktoren TGF-ß und IGF 1 übertragen, die eine wesentliche zusätzliche<br />
positive Beeinflussung der Regeneration darstellt.<br />
Quellen für die mesenchymalen Stammzellen sind:<br />
� Knochenmark (Sternebrae) des Sternums sowie<br />
� Fettgewebe<br />
Entnahme der mesenchymalen Stammzellen aus dem Sternum am stehenden oder abgelegten Pferd<br />
in Vollnarkose.<br />
Stehendes Pferd:<br />
Zunächst wird das Pferd mit einer Kombination aus Alpha 2 und Opiaten sediert. Die Zielregion wird<br />
rasiert und chirurgisch desinfiziert. Danach wird unter Ultraschallkontrolle die Sternebrae lokalisiert,<br />
unter einer Lokalanästhetikum wird der Zugang der Sternebrae anästhesiert. Die Zielregion der<br />
Transplantation wird unter Ultraschallkontrolle aufgesucht sowie eine Nadel in das Zentrum platziert.<br />
Danach werden die Sternebrae mittels einer Yamshidi-Nadel punktiert und 80 bis 100 ml<br />
Knochenmark aspiriert und sofort transplantiert.<br />
Abgelegtes Pferd:<br />
Das Pferd wird je nach Indikation in Rücken- bzw. Seitenlage gebracht. Danach wird je nach Indikation<br />
unter Ultraschallkontrolle die Nadel am Zielort platziert. Danach werden die Sternebrae unter<br />
Ultraschallkontrolle aufgesucht sowie mittels einer Yamshidi-Nadel punktiert. Die langsame Aspiration<br />
des flüssigen Knochenmarkes sorgt für die nicht übermässige Reizung des N vagus.<br />
Risiken:<br />
Das Hauptproblem und damit das größte Risiko scheint neben der Infektion des Entnahmeortes und
des Zielortes die übermäßige Vagusreizung und sofortigen schockartigem Tod des Pferdes zu sein,<br />
wenn am stehenden Pferd zu intensiv Knochenmark aspiriert wird.<br />
Einige gute Pferde haben schon durch diese N.vagusreizung das Leben gelassen.<br />
Indikationen:<br />
Muskelverletzungen<br />
Transplantationen von Knochenmark in den M. fibularis tertius<br />
Sehnenverletzungen<br />
OBS - core läsionen,<br />
TBS - läsionen an der Umschlagsstelle der Gleichbeine sowie<br />
M.interosseus medius mit oder ohne Fasciotomie, mit oder ohne Splitting<br />
Arthrosetherapie<br />
Arthroskopie mit Entfernung von lysosomalen Enzymen,<br />
Arthroskopie sowie Glättung von Gelenkknorpel,<br />
Arthroskopie und Bearbeitung der Knochenglatze mittels mikrofactoring,<br />
Arthroskopie und Bearbeitung der Knochenglatze mittels CF-pins<br />
Bandverletzungen<br />
Bei größeren Sehnen-, Muskulatur- oder Bandverletzungen werden in einer Monovette Knochenmark<br />
aufgewahrt und zur Stammzellvermehrung in ein Labor geschickt. Nach 3 bis 4 Wochen bekommen<br />
wir 8 – 10 Millionen Stammzellen steril gewaschen wieder, welches wir dann wieder unter<br />
Ultraschallkontrolle ins Zentrum des Defektes transplantieren. Zur Nachbehandlung nutzen wir sehr<br />
gern unsere Rehaabteilung mit einem Aquatrainer. Es kann jedoch auch das normale<br />
Trockenlaufband genutzt werden. Eine kontrollierte Bewegung mittels Führen und Schrittreiten nach<br />
einem definierten Programm ist empfehlenswert.