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Konstituierende Sitzung am 7. und 8. Februar 2008 - Deutsche ...

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EXPERTENGRUPPE SACHERSCHLIESSUNG<br />

<strong>Konstituierende</strong> <strong>Sitzung</strong> in der <strong>Deutsche</strong>n Nationalbibliothek Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

<strong>am</strong> <strong>7.</strong> <strong>und</strong> <strong>8.</strong> <strong>Februar</strong> <strong>2008</strong><br />

<strong>7.</strong>2. Beginn: 10.30 Uhr <strong>8.</strong>2. Beginn: 9.00 Uhr<br />

Ende: 16.45 Uhr Ende: 16.00 Uhr<br />

Teilnehmer:<br />

Protokoll<br />

Status: Überarb. Entwurf<br />

Dörte Braune-Egloff<br />

Dorothea Büning<br />

Dr. Holger Flachmann<br />

Urs Frei<br />

Petra Friedmann<br />

Armin Kühn<br />

Bettina Kunz<br />

Meike Lauer<br />

Gabriele Meßmer (<strong>7.</strong>2)<br />

Norbert Nahrmann<br />

Birgit Oberhausen<br />

Ingrid Rückert (<strong>7.</strong>2.)<br />

Dr. Margit Sandner<br />

Dr. Gerhard Stumpf (<strong>7.</strong>2.)<br />

Esther Scheven (Vorsitzende)<br />

Prof. Heidrun Wiesenmüller<br />

Christa Wittrock<br />

Robert Zepf<br />

KOBV (UB FU Berlin)<br />

HBZ Köln<br />

HBZ (ULB Münster)<br />

Schweizerische NB Bern<br />

ekz Reutlingen<br />

SWB (BSZ Konstanz)<br />

GBV (SUB Göttingen)<br />

Vertretung der Öffentl. Bibliotheken (IMeNS-Zentrale<br />

Wetzlar)<br />

BSB München<br />

SB zu Berlin<br />

SWB (WLB Stuttgart)<br />

BSB München<br />

OBV (UB Wien)<br />

BVB (UB Augsburg)<br />

DNB Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

SWB (HdM Stuttgart)<br />

HEBIS (UB Kassel)<br />

SB zu Berlin<br />

Entschuldigt<br />

Dr. Rüdiger Hoyer<br />

Heike Krems<br />

Jörg-Ingo Maske<br />

Roswitha Reichhardt<br />

Dr. Ulrike Reiner<br />

Vera Uhlmann<br />

Gäste:<br />

Dr. Heidrun Alex<br />

Martin Kunz<br />

Michaela Probst (<strong>8.</strong>2.)<br />

Protokoll<br />

Dr. Guido Bee (TOP 6 <strong>und</strong> 7)<br />

Sigrid Bellgardt<br />

Kunstbibliotheken-Fachverb<strong>und</strong> Florenz-München-Rom<br />

(Zentralinstitut für Kunstgeschichte München)<br />

SB zu Berlin<br />

ekz Reutlingen<br />

SWB (BSZ Konstanz)<br />

GBV (VZG Göttingen)<br />

Schweizerische NB Bern<br />

DNB Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

DNB Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

DNB Leipzig<br />

DNB Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

DNB Frankfurt <strong>am</strong> Main


Tagesordnung<br />

1. Begrüßung <strong>und</strong> Genehmigung der Tagesordnung<br />

2. Konstituierung der Expertengruppe Sacherschließung<br />

- Wahl der / des stellvertretenden Vorsitzende /n<br />

- Organisatorisches<br />

3. Arbeitsprogr<strong>am</strong>m der EG Sacherschließung<br />

(unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse <strong>und</strong> Vorhaben der beiden<br />

Expertengruppen EG RSWK/SWD <strong>und</strong> EG DDC Deutsch)<br />

4. Bericht über die Arbeit der „AG Strategie der Sacherschließung“<br />

5. Ergebnisse der „AG Form“<br />

6. Stand der RDA-Entwicklung in Bezug auf die Sacherschließung<br />

(Prospectus)<br />

<strong>7.</strong> Diskussion der aktuellen RDA-Entwürfe<br />

<strong>8.</strong> RSWK-Überarbeitung<br />

9. Erschließung von Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur <strong>und</strong> Belletristik mit<br />

Gattungsbegriffen<br />

10. Konkordanzen zur DDC (RVK, BK)<br />

11. MARC 21 Umstieg<br />

12. Verschiedenes<br />

2


1. Begrüßung <strong>und</strong> Genehmigung der Tagesordnung<br />

Frau Scheven begrüßt die Anwesenden zur konstituierenden <strong>Sitzung</strong> der neuen<br />

Expertengruppe Sacherschließung.<br />

Die Tagesordnung wird in der vorliegenden Form angenommen.<br />

Frau Scheven bittet die Teilnehmer, sich einzeln vorzustellen <strong>und</strong> dabei besonders ihr<br />

Arbeitsumfeld <strong>und</strong> die Erschließungspraxis ihrer Bibliothek darzustellen. Fast alle bieten<br />

eine verbale Erschließung an; sie erfolgt nach RSWK, einige verzichten aber auf die<br />

Bildung von Ketten. Als Klassifikationen werden hauptsächlich DDC oder RVK verwendet in<br />

manchen Bibliotheken beide. Vorherrschender Tenor ist, dass die Sacherschließung eine<br />

höhere Wertschätzung erfahren sollte. Dies wäre auch dadurch zu erreichen, dass die in<br />

die Erschließung gesteckte Arbeit durch ein verbessertes Retrieval dem Nutzer zur<br />

Verfügung gestellt wird. Die lokalen OPACs müssen diesbezüglich dringend verbessert<br />

werden, beispielsweise durch Kettenindices u.a.<br />

2. Konstituierung der Expertengruppe Sacherschließung<br />

- Wahl der / des stellvertretenden Vorsitzende /n<br />

Zur Stellvertreterin von Frau Scheven wird ohne Gegenstimme Frau Prof. Wiesenmüller<br />

gewählt. Sie nimmt die Wahl an.<br />

- Organisatorisches<br />

Frau Scheven weist auf die Geschäftsordnung für die Expertengruppen hin (siehe:<br />

http://www.d-nb.de/standardisierung/pdf/geschaeftsord_anhang.pdf). Darin wird unter<br />

anderem festgelegt, dass jeder Verb<strong>und</strong> zwar mehrere Teilnehmer entsenden kann,<br />

stimmberechtigt ist jedoch nur einer. Protokolle sollen vier Wochen nach der <strong>Sitzung</strong> den<br />

Mitgliedern der Expertengruppe zur Verfügung stehen.<br />

Zu speziellen Themen können Arbeitsgruppen gebildet werden, in die auch zusätzliche<br />

Fachleute berufen werden können. Ergebnisse aus Arbeitsgruppen werden der<br />

Expertengruppe vorgelegt <strong>und</strong> diese stimmt darüber ab. Die Straffung der<br />

Expertengruppen in nur eine Expertengruppe für Sacherschließung wird begrüßt,<br />

gleichzeitig aber auf die Gefahr hingewiesen, vermehrt Arbeitsgruppen (mit u. U. häufigen<br />

Treffen) bilden zu müssen, die ja oft auch wieder aus Mitgliedern der Expertengruppen<br />

bestehen. Akuter Anlass ist eine Einladung zur <strong>Sitzung</strong> einer Arbeitsgruppe<br />

„Redaktionsgruppe SWD“. Frau Scheven erklärt, dass es sich bei der von Frau Hengel<br />

geleiteten AG um eine bereits im letzten Jahr angedachte zeitlich befristete Arbeitsgruppe<br />

handelt, um die Einführung der Online-Kommunikation <strong>und</strong> den MARC 21 Umstieg zu<br />

begleiten. Zu dieser Arbeitsgruppe gehören aus der EG Sacherschließung Frau Büning,<br />

Frau Kunz, Herr Nahrmann <strong>und</strong> Frau Scheven. Die erste <strong>Sitzung</strong> findet <strong>am</strong> 26. <strong>Februar</strong><br />

statt. Es wird bedauert, dass eine eigene Redaktionsgruppe SWD von der Leiterin der<br />

Expertengruppe Normdaten gegründet wird, da auch die RSWK vom Formatumstieg<br />

betroffen ist. Die glücklichere Lösung wäre eine von der EG Normdaten <strong>und</strong> der EG<br />

Sacherschließung gemeins<strong>am</strong> eingesetzte Arbeitsgruppe gewesen. Frau Scheven, die ja<br />

Mitglied sein wird, wird die Ergebnisse der Arbeitsgruppe „Redaktionsgruppe SWD“ in die<br />

Expertengruppe Sacherschließung transportieren.<br />

Die Frage von Frau Scheven, ob man ständige Arbeitsgruppen für RSWK <strong>und</strong> DDC<br />

wünsche, wird verneint.<br />

Wie auch bei der Vorgänger-Expertengruppe gibt es einen eigenen Bereich auf dem FTP-<br />

Server der DNB. Dort liegen die Protokolle bereits im Entwurfsstadium.<br />

In diesem Zus<strong>am</strong>menhang weist Frau Dr. Alex daraufhin, dass das Protokoll der letzten<br />

DDC-<strong>Sitzung</strong> gerade verabschiedet wurde <strong>und</strong> demnächst auf den Server gelegt wird.<br />

Um den neuen Mitgliedern einen besseren Anschluss an die bereits erfolgten Arbeiten zu<br />

gewährleisten, wird DNB den Link (mit Password) auf den Serverbereich der EG<br />

RSWK/SWD per Mail zur Verfügung stellen.<br />

Es wird allgemein der Wunsch geäußert, Zugang zu den Serverbereichen der anderen<br />

Expertengruppen zu erhalten. Gerade mit der EG Normdaten gibt es viele<br />

Überschneidungen, aber auch mit den anderen EGs.<br />

3


Frau Braune-Egloff bedauert, dass es nicht möglich ist, Mails an andere<br />

Expertengruppenlisten zu versenden, da es sich um geschlossene Listen handelt. Der<br />

Umweg über den Listenverwalter oder ein anderes Expertengruppenmitglied wird als zu<br />

umständlich angesehen. Frau Scheven wird wegen beider Punkte mit der Arbeitsstelle für<br />

Standardisierung Rücksprache nehmen.<br />

Frau Dr. Sandner bittet darum, wegen der Länge der Protokolle Änderungen immer<br />

deutlich kenntlich zu machen.<br />

3. Arbeitsprogr<strong>am</strong>m der EG Sacherschließung<br />

(unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse <strong>und</strong> Vorhaben der beiden<br />

Expertengruppen EG RSWK/SWD <strong>und</strong> EG DDC Deutsch)<br />

Um das Arbeitsprogr<strong>am</strong>m abzustimmen, wurden die Anwesenden gebeten, ihre<br />

Vorstellungen über die zukünftigen Aufgaben der EG Sacherschließung zu notieren; diese<br />

wurden ges<strong>am</strong>melt <strong>und</strong> dann zu Themen gruppiert. Die folgende, stichwortartige Liste von<br />

Themenbereichen ist ein Ergebnis dieses Brainstormings; eine Gewichtung derselben <strong>und</strong><br />

Überlegungen, wie <strong>und</strong> in welchem Umfang die EG diese Themen bearbeiten könnte,<br />

erfolgte noch nicht.<br />

- RSWK-Weiterentwicklung <strong>und</strong> Präsentation des Regelwerks<br />

- Recherche / Retrieval – muss bei allen angegangenen Aufgaben immer im Auge<br />

behalten werden<br />

- Benutzerführung<br />

- SWD: Freigabe im Internet, besserer Zugriff im OPAC, interne Verlinkung<br />

- heterogene Sacherschließung <strong>und</strong> fehlende Sacherschließung bei<br />

Altbestandsaufnahmen<br />

- automatische Verfahren<br />

- Zus<strong>am</strong>menarbeit zwischen Formal- <strong>und</strong> Sacherschließung, um Red<strong>und</strong>anzen in den<br />

Daten <strong>und</strong> Doppelarbeit zu vermeiden<br />

- Zus<strong>am</strong>menschau <strong>und</strong> Strategie hinsichtlich verbaler <strong>und</strong> klassifikatorischer<br />

Inhaltserschließung<br />

- Konkordanzen zwischen Klassifikationen<br />

- Lobbyarbeit für effiziente Inhaltserschließung<br />

- Technische Rahmenbedingungen / verbesserter Austausch von Sacherschließungsdaten<br />

Wichtig ist, nicht nur Absichtserklärungen, sondern konkrete Aufgaben zu formulieren. Als<br />

Beispiel dafür wird das Thema „Zeit“ genannt. Hier wären Verbesserungen bei der<br />

Bereichssuche für Zeiträume nötig. Dies soll im Rahmen der Regelwerksüberarbeitung<br />

diskutiert werden. Eine nützliche Vorarbeit ist die bereits durch Herrn Wessel gemachte<br />

Bestandsaufnahme von vorgesehenen Zeitangaben in den Normdaten <strong>und</strong> im Regelwerk.<br />

Herr Dr. Stumpf <strong>und</strong> Herr Zepf werden für die nächste <strong>Sitzung</strong> zum Thema „Zeit“ eine<br />

Ausarbeitung bezogen auf die Praxis des Retrievals machen.<br />

Derzeit bestimmt leider nicht das Regelwerk das Format, sondern der Format-Umstieg<br />

fordert Änderungen im Regelwerk. Hier wäre ein Forum zum Thema Format nötig, um die<br />

Fragen hinsichtlich der Sacherschließung abzuklären.<br />

Bei allen Überlegungen ist es notwendig, so ökonomisch wie möglich zu handeln. Eine<br />

ökonomische Herangehensweise bedeutet aber nicht nur, den Erschließungsaufwand so<br />

gering wie möglich zu halten, sondern auch den Nutzen der Sacherschließungsleistung für<br />

den Endnutzer zu optimieren. Eine gute Sacherschließungleistung, die dem Endnutzer<br />

bequem zur Verfügung steht, rechtfertigt den zu leistenden Aufwand<br />

Herr Zepf schlägt vor, wegen der Menge der für die RDA anfallenden Arbeit <strong>und</strong> der kurzen<br />

Fristen zur Stellungnahme, kleinere Gruppen zu bilden, die sich die Aufgaben teilen. Frau<br />

Kunz gibt zu bedenken, dass alle über den ganzen Text sehen sollten, um ihre Bedürfnisse<br />

zu überprüfen. Die Sacherschließung darf sich nach Meinung von Frau Meßmer nicht<br />

abschotten, sondern muss gemeins<strong>am</strong> mit Formalerschließungs- <strong>und</strong> Normdatenexperten<br />

an den RDA arbeiten. Die Idee, sich die RDA-Kommentierung innerhalb der EG<br />

Sacherschließung aufzuteilen, wird verworfen.<br />

4


Frau Prof. Wiesenmüller kündigt eine Ausarbeitung über die Anzeige <strong>und</strong> die<br />

Nutzungsmöglichkeiten von RSWK-Ketten in OPACs an. Herr Nahrmann erinnert noch<br />

einmal an die in der letzten <strong>Sitzung</strong> von DNB versprochene Zus<strong>am</strong>menstellung der nicht<br />

fertig gestellten Arbeiten aus den Expertengruppen RSWK/SWD <strong>und</strong> DDC.<br />

Es wird gewünscht, dass die Arbeitsgruppe RSWK-Überarbeitung, die sehr effektiv (ohne<br />

gemeins<strong>am</strong>e Treffen, nur über E-Mail-Kontakt) gearbeitet hat, weiter besteht. Mitglieder<br />

sind Frau Braune-Egloff, Frau Scheven, Herr Dr. Stumpf <strong>und</strong> Herr Wessel.<br />

4. Bericht über die Arbeit der „AG Strategie der Sacherschließung“<br />

Frau Scheven berichtet über die erste <strong>Sitzung</strong> der AG Strategie der Sacherschließung.<br />

Die Einrichtung der Arbeitsgruppe geht auf einen Beschluss des<br />

Standardisierungsausschusses in seiner 15. <strong>Sitzung</strong> <strong>am</strong> 2<strong>8.</strong> November 2007 zurück.<br />

Vorausgegangen war ein Antrag der AG Verb<strong>und</strong>, die sich im Rahmen des Umstiegs auf<br />

MARC 21 u.a. mit den RSWK-Ketten <strong>und</strong> ihren Permutationen beschäftigt hatte <strong>und</strong> hier<br />

eine Vereinfachung wünschte.<br />

Vorsitzender der AG ist Herr Dr. Geißelmann. Des Weiteren sind darin vertreten je drei<br />

Mitglieder aus der EG Sacherschließung (Frau Braune-Egloff, Frau Scheven, Frau Prof.<br />

Wiesenmüller) <strong>und</strong> der AG Verb<strong>und</strong> (Herr Diedrichs, Frau Junger, Frau Meßmer). Die erste<br />

<strong>Sitzung</strong> fand <strong>am</strong> 9. Januar statt, eine weitere ist für den 29. <strong>Februar</strong> geplant.<br />

Der Arbeitsauftrag der AG lautet: „Die Arbeitsgruppe wird beauftragt, bis zur nächsten<br />

<strong>Sitzung</strong> (d.h. bis Ende April <strong>2008</strong>) ein Rahmenkonzept zu erarbeiten, das dem<br />

Standardisierungsausschuss als Entscheidungsgr<strong>und</strong>lage dienen soll für konkrete<br />

Fragestellungen die sich aus dem Formatumstieg nach MARC 21 ergeben (hier auch<br />

Fragen zu Permutationen) <strong>und</strong> für gr<strong>und</strong>legende Fragen zur Weiterentwicklung der<br />

verbalen Sacherschließung im Hinblick auf eine Vereinfachung unter Berücksichtigung der<br />

modernen Recherche-Umgebung.“<br />

Konkret sieht die AG ihren Auftrag darin, einen Vorschlag zur Abbildung von<br />

Schlagwortketten in MARC 21 zu formulieren sowie Vorschläge zur Vereinfachung der<br />

RSWK vorzulegen. Dabei sollen automatische <strong>und</strong> intellektuelle<br />

Sacherschließungsmethoden verglichen <strong>und</strong> Überlegungen angestellt werden, wie die<br />

Sacherschließungsergebnisse für andere Anwender, z.B. Museen <strong>und</strong> Archive, nutzbar<br />

gemacht werden können.<br />

Hinsichtlich der Abbildung der Schlagwortketten gibt es zwei Möglichkeiten: ausschließlich<br />

die international zugelassenen Felder 600-655 zu verwenden oder die für die nationale<br />

Verwendung vorgesehenen Felder 689 zu nutzen <strong>und</strong> national zu pflegen. Beide<br />

Möglichkeiten nebeneinander zu verwenden, fand in der AG wenig Anklang. In den 600er<br />

Feldern würden neben den RSWK-Ketten auch die Library of Congress Subject Headings<br />

abgelegt. Es wurde vorgeschlagen, die Kettenstruktur ausschließlich in den Feldern 689 zu<br />

halten, erst im internationalen Austausch soll der Inhalt nach MARC 21 konvertiert <strong>und</strong> die<br />

Felder 600ff. gefüllt werden. Man war sich in der AG einig, dass auf Permutationsmuster<br />

verzichtet werden kann.<br />

Das Protokoll der ersten <strong>Sitzung</strong> der AG wird nach Verabschiedung auf dem Server zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

5. Ergebnisse der „AG Form“<br />

Frau Scheven berichtet über die Arbeit der AG Form. Durch den Umstieg bei Regelwerk<br />

<strong>und</strong> Format wurde es notwendig, sich mit den Formangaben zu beschäftigen. Sie werden<br />

sowohl von der Sach- als auch von der Formalerschließung benutzt, zum Teil doppelt.<br />

Deshalb wurde eine Arbeitsgruppe aus Vertretern der Formal- sowie der Sacherschließung<br />

gebildet (Frau Horny, BSZ, Frau Meßmer BSB, Frau Pagel, ZDB, Frau Reitzle BVB, Frau<br />

Scheven DNB). Das erste Treffen fand <strong>am</strong> 25.9.2007 statt.<br />

Dabei legten sie als Aufgabenbereiche fest:<br />

1. Zus<strong>am</strong>menstellen eines Kernsets von Formangaben, die derzeitig in der Formal- <strong>und</strong><br />

Sacherschließung benutzt <strong>und</strong> gebraucht werden, wobei die neuen Regeln von RDA <strong>und</strong> ihre<br />

Auswirkungen auf die Formangaben berücksichtigt werden sollten.<br />

2. Detaillierte Bewertung der derzeitig vorliegenden RDA-Entwürfe bezogen auf die<br />

Formangaben.<br />

5


3. Einbeziehen von MARC 21 in die Überlegungen; d.h. die Behandlung von Formangaben nach<br />

MARC 21 sollten kurz dargestellt werden.<br />

Als Arbeitsgr<strong>und</strong>lage diente eine Tabelle mit den kumulierten Formangaben der Formal<strong>und</strong><br />

Sacherschließung der Verbünde. Die Tabelle, die aufgr<strong>und</strong> einer Umfrage über die<br />

Mitglieder der EG RSWK/SWD unter Einbeziehung der Ergebnisse der AG Codes erstellt<br />

wurde, dokumentiert die derzeitige Praxis bei den Formangaben. Zum Teil sind dort auch<br />

Angaben über die Nutzungshäufigkeit gemacht.<br />

Als erstes wurde ein Kernset von Formangaben erarbeitet, die von Formal- <strong>und</strong><br />

Sacherschließung benutzt werden. Im Kernset fehlen Vorschläge der AG Codes, die nicht<br />

umgesetzt wurden, Formangaben, die nur selten oder von wenigen Bibliotheken benutzt<br />

wurden, sowie die Formangaben, die durch einen Homonymenzusatz an eine Zielgruppe<br />

geb<strong>und</strong>en sind (z. B. ). Die nicht übernommenen wurden in einer<br />

„Streichliste“ erfasst. Die aufgenommenen Formangaben müssen RDA-konform sein. Nach<br />

RDA wird zwischen dem Datenträger („carrier type“) sowie der Art der Inhaltserschließung<br />

(„content type“) unterschieden. Im Kernset wurden deshalb alle Formangaben diesen<br />

beiden Kategorien zugeordnet.<br />

Mit der Zus<strong>am</strong>menführung der Formangaben aus Formal- <strong>und</strong> Sacherschließung wurde<br />

begonnen. Bei manchen Begriffen muss noch geklärt werden, ob beide das Gleiche<br />

meinen. Die Formalerschließung benutzt z. B. „Ausstellungskatalog“, die Sacherschließung<br />

dagegen „Ausstellung“. Es wurde vorgeschlagen, die treffendere Benennung<br />

„Ausstellungskatalog“ als Vorzugsbenennung zu benutzen. Problematisch in diesem<br />

Zus<strong>am</strong>menhang sind noch die nach RSWK vorgesehenen Anhängungen von<br />

Ausstellungsort <strong>und</strong> –jahr. In gleicher Weise betroffen sind auch „Kongress“ <strong>und</strong><br />

„Kongressbericht“. Wie man zukünftig mit den Orts- <strong>und</strong> Zeitangaben bei den<br />

Formangaben umgehen soll, konnte noch nicht geklärt werden (weitere Ergebnisse: siehe<br />

„Abschlußbericht der AG Form“, der zu den <strong>Sitzung</strong>sunterlagen gehört).<br />

MARC 21 bietet die Möglichkeit, über das Feld 655 normierte Formangaben nach einem<br />

speziellen Standard zu transportieren. Hier könnte eine fest installierte, mit Formal- <strong>und</strong><br />

Sacherschließung abgestimmte Liste abgelegt werden.<br />

Die AG Form hat in ihrem Abschlussbericht vorgeschlagen, „dass die Angaben zu<br />

Datenträgern zukünftig nur noch in der Formalerschließung erfasst werden <strong>und</strong> zwar in<br />

einem Feld, das retrievalfähig ist <strong>und</strong> auch von der Sacherschließung bedient werden<br />

kann“.<br />

Eine Abstimmung zwischen Formal- <strong>und</strong> Sacherschließung bezogen auf einen<br />

gemeins<strong>am</strong>en Standard von Formangaben <strong>und</strong> bezogen auf eine arbeitsteilige Vergabe hat<br />

noch nicht stattgef<strong>und</strong>en.<br />

In der anschließenden Diskussion wurde auch die Frage gestellt, ob in Zukunft überhaupt<br />

noch Formschlagwörter in RSWK-Ketten abgelegt werden sollen. Bei der Überlegung, ob<br />

der Datenträger nur noch von der Formalerschließung vergeben werden sollte, wird darauf<br />

hingewiesen, dass die SW-Kette als Browsing-Instrument genutzt wird. Die meisten OPACs<br />

bieten jedoch die Möglichkeit, eine Voreinstellung nach bestimmten Medientypen wie<br />

elektronischen Publikationen etc. vorzunehmen.<br />

In der Diskussion wird deutlich, dass Formangaben zum Datenträger (Ebene<br />

Manifestation) keine inhaltliche Aussage bieten <strong>und</strong> eigentlich nicht in die Schlagwortkette<br />

gehören. Es wäre folgerichtig, sie in der Schlagwortkette nicht mehr anzugeben, sondern<br />

in einem anderen retrievalfähigen Feld. Formangaben dagegen, die die innere Form oder<br />

Konzeption eines Werkes beschreiben (z.B. Lehrbuch, Zeitschrift, Bildband) sind inhaltliche<br />

Aussagen <strong>und</strong> gehören d<strong>am</strong>it in die Schlagwortkette.<br />

Trotzdem spricht einiges dafür, alle Formangaben in einem getrennten Feld abzulegen, das<br />

sowohl die Formal- als auch Sacherschließung bedienen kann. Im Falle von Nicht-<br />

Beschlagwortung können Genrebegriffe (Lehrbuch, Festschrift u.a.) eine gewisse sachliche<br />

Inhaltswiedergabe bieten.<br />

Die Expertengruppe befürwortet den Vorschlag der AG Form, den Datenträger (carrier<br />

type) zukünftig nicht mehr in den Sacherschließungsdaten mitanzugeben. Das Kernset<br />

wird begrüßt, es soll aber nicht abschließend sein. Für spezielle Anwender (z.B. für<br />

6


Musikalien, Karten, historische Drucke, Museumsobjekte) sollten ergänzende Listen<br />

hinterlegt werden.<br />

Aus der Expertengruppe kommt der Wunsch, dass die bisherige Arbeitsgruppe<br />

weiterarbeiten soll. Die Abstimmung des Kernsets einschließlich der Einigung auf<br />

Vorzugsbenennungen mit der Formalerschließung ist vordringlich, auch um<br />

Zuständigkeiten in der Erfassung zu klären. Es muss Einigung erzielt werden, welche<br />

Eingaben obligatorisch sind (z.B. Angaben zum Datenträger) <strong>und</strong> wahrscheinlich von der<br />

Formalerschließung zu erfassen sind <strong>und</strong> was darüber hinaus die Sacherschließung zu<br />

leisten hat. Frau Scheven wird der Expertengruppe Formalerschließung, die <strong>am</strong> 14.2.<br />

tagen wird, über den Diskussionsstand in der EG Sacherschließung berichten.<br />

6. Stand der RDA-Entwicklung in Bezug auf die Sacherschließung<br />

Frau Scheven informiert über den aktuellen Stand der RDA-Entwicklung. RDA wurde neu<br />

strukturiert, um dem Modell der Functional Requirements for Bibliographic Records (FRBR)<br />

Genüge zu tun; auch wird in den im Dezember 2007 verschickten neuen Entwürfen das<br />

Datenmodell der Dublin Core Metadata Initiative,<br />

http://dublincore.org/documents/abstract-model/, berücksichtigt (weitere Informationen<br />

siehe: RDA Element Analysis, http://www.collectioncanada.ca/jsc/docs/5rdaelementanalysisrev.pdf).<br />

Der „Prospectus“ zu RDA wurde entsprechend aktualisiert<br />

(http://www.collectionscanada.gc.ca/jsc/rdaprospectus.html).<br />

Nach FRBR werden drei verschiedene Gruppen von bibliographischen Einheiten<br />

unterschieden: Gruppe 1: die Produkte künstlerischen Schaffens, Gruppe 2: die Urheber<br />

dieser Produkte <strong>und</strong> Gruppe 3: die Themen der Produkte.<br />

Bei der IFLA gibt es inzwischen eine Arbeitsgruppe, die sich mit den Functional<br />

Requirements for Subjects Authority Records (FRSAR) beschäftigt. Da RDA die Vorgaben<br />

von FRBR einschließlich ihrer speziellen Anwendungen bedienen soll, sollte man erwarten,<br />

dass die Ergebnisse der IFLA-Arbeitsgruppe zu FRSAR künftig in RDA einfließen werden.<br />

FRSAR hat sich zunächst von den vier FRBR Entitäten der Gruppe 3 (Themen der geistigen<br />

Schöpfungen) „concept“, „object“, „event“, „place“ getrennt <strong>und</strong> nennt das Thema, das in<br />

einem Werk behandelt wird, allgemein <strong>und</strong> umfassend „Thema“, das durch eine wie auch<br />

immer geartete Benennung (das kann auch eine Notation einer Klassifikation sein)<br />

repräsentiert wird (http://www.ifla.org/VII/s29/pubs/IFLA-Newsletter-Classification-<br />

36.pdf, Seite 4). D<strong>am</strong>it wird der Tatsache Rechnung getragen, dass auch geistige<br />

Schöpfungen an sich (Gruppe 1 von FRBR) oder deren Urheber (Gruppe 2 von FRBR)<br />

Thema eines Werkes sein können.<br />

Laut Prospectus sind die Kapitel 12-16 (Section 4) für die Gruppe 3 des FRBR-Modells<br />

vorgesehen. Die Ergebnisse von FRSAR finden sich in der Gliederung noch nicht wieder,<br />

die jetzige Gliederung folgt den vier Kategorien (concept, object, event, place), die der<br />

Gruppe 3 von FRBR zugeordnet sind. Diese vier Typen könnte man auch als<br />

Schlagwortkategorien bezeichnen. Das Regelwerk RSWK ist zur Zeit auch nach<br />

unterschiedlichen Schlagwortkategorien geordnet, allerdings ist der Zuschnitt etwas<br />

anders. Frau Wiesenmüller schlägt vor, eine genaue Gegenüberstellung der derzeit in den<br />

RSWK verwendeten Schlagwortkategorien mit denen des RDA-Entwurfs vorzunehmen.<br />

Frau Kunz erklärt sich bereit, diese Aufgabe zu übernehmen <strong>und</strong> die Ergebnisse auf der<br />

nächsten EG-<strong>Sitzung</strong> vorzutragen.<br />

Die jetzige im Prospectus vorgegebene Gliederung für Sacherschließungsleistungen ist<br />

noch nicht umfassend genug, denn nicht nur die erwähnten vier Kategorien, sondern<br />

Werke an sich oder die Urheber derselben können das Thema eines Dokuments sein.<br />

Deshalb betont Frau Wiesenmüller die Notwendigkeit einer übergeordneten Entität, die<br />

etwa „topic“ genannt werden könnte. Das entspricht den derzeitigen Ergebnissen von<br />

FRSAR.<br />

Frau Scheven hebt hervor, dass für die Entitäten-Kodierung (siehe TOP 11) nicht die im<br />

Prospectus vorgegebene Struktur, sondern die aus dem Umstieg auf MARC 21<br />

notwendigen Anpassungen maßgeblich sind; auch diese Notwendigkeit könnte bezogen auf<br />

7


RSWK zu neuen Schlagwortkategorien führen, die im Regelwerk verankert sein müssen<br />

<strong>und</strong> ggf. das Regelwerk gliedern (z.B. Allgemeinbegriff – Individualbegriff – Sprachen –<br />

Ethnographika – Geographika – Körperschaft – Ereignis). Darüber hinaus bedürfen die<br />

derzeitigen RSWK-Regeln zu Form- <strong>und</strong> Zeitangaben einer Überarbeitung<br />

Der Umstand, dass in einem Regelwerk, das ursprünglich für die Formalerschließung<br />

gedacht war, nun auch Sacherschließungsaspekte behandelt werden, wird von einigen EG-<br />

Teilnehmern positiv bewertet. Andererseits wird hervorgehoben, dass für die<br />

Sacherschließung nur ein lockeres Rahmenmodell vorliegt, das relativ große Freiheiten<br />

lässt, <strong>und</strong> über die Sacherschließung mittels Normdaten keine Aussagen macht. Bezogen<br />

auf die Ansetzungen von Individualn<strong>am</strong>en, die sowohl in der Formal- wie in der<br />

Sacherschließung benutzt werden, sind die konkreten Auswirkungen von RDA auf die<br />

Rahmenbedingungen der Sacherschließungspraxis sowie der Umfang des Spielraums für<br />

nationale Lösungen derzeit noch unklar. Möglicherweise führen die RDA-Vorgaben zwar zu<br />

international gültigen Ansetzungsregeln für in Formal- <strong>und</strong> Sacherschließung benutzten<br />

Individualn<strong>am</strong>en <strong>und</strong> ggf. ähnlich strukturierten Normdateien, stehen aber ansonsten einer<br />

Sacherschließung nach RSWK nicht im Weg. Die Möglichkeit von deutschen Bibliotheken<br />

<strong>und</strong> Bibliotheksverbünden, sich den Vorgaben von RDA bei der eigenen Katalogisierung<br />

ganz zu entziehen, wird allein aufgr<strong>und</strong> der Menge der nach RDA angesetzten Fremddaten<br />

skeptisch beurteilt. Demgegenüber wird betont, dass der Versuch, sich an internationalen<br />

Modellen zu orientieren, gr<strong>und</strong>sätzlich sinnvoll sei.<br />

Bei der Überarbeitung der RSWK sollen die Entwicklungen der RDA bezogen auf die<br />

Sacherschließung beobachtet <strong>und</strong> ggf. die RSWK in ihrer Struktur RDA angepasst werden.<br />

<strong>7.</strong> Diskussion der aktuellen RDA-Entwürfe<br />

Frau Scheven informiert über die geplante Vorgehensweise der DNB bezüglich der RDA-<br />

Entwürfe von Dezember 200<strong>7.</strong> Die DNB hat einen ersten Entwurf einer Stellungnahme<br />

verfasst, der den EG-Mitgliedern als Tischvorlage zugänglich gemacht wurde. Da die<br />

endgültige Stellungnahme bis zum 1<strong>7.</strong>03. verschickt werden muss <strong>und</strong> der Zeitplan somit<br />

sehr eng ist, müssen eventuelle Rückmeldungen aus den Verbünden bis spätestens 16.02<br />

vorliegen. Die überarbeitete Stellungnahme soll Ende <strong>Februar</strong> mit einer sehr kurzen<br />

Rückmeldefrist noch einmal der bibliothekarischen Öffentlichkeit vorgelegt werden. Die<br />

Frage, ob die in der Stellungnahme enthaltenen Änderungsvorschläge Berücksichtigung<br />

finden, kann DNB-seitig nicht beantwortet werden.<br />

Alle Regelungen, die im Rahmen des GKR- <strong>und</strong> des perso-Projektes besprochen wurden<br />

<strong>und</strong> von der RDA-Praxis abweichen, fließen in die Stellungnahme mit ein: perso<br />

schwerpunktmäßig in die Kommentierung zu Kap. 9, GKR in die zu Kap. 10, 11 <strong>und</strong> 16.<br />

Die Ges<strong>am</strong>tbeurteilung des Entwurfs durch die anwesenden EG-Mitglieder bringt folgende<br />

Ergebnisse: Gr<strong>und</strong>sätzlich fällt auf, dass der Entwurf sehr abstrakt bleibt, auf<br />

Ausführungsbestimmungen verzichtet <strong>und</strong> in der jetzigen Form zur Katalogisierung nicht<br />

geeignet ist.<br />

Zu einzelnen Punkten wird folgendes festgehalten:<br />

Die Ebene der expression erscheint mehreren Teilnehmern der EG-<strong>Sitzung</strong> weniger<br />

eigenständig als in den FRBR definiert; sie hat (anders als die work- <strong>und</strong> manifestation-<br />

Ebene) keinen eigenen Titel (vgl. 6.17).<br />

Unter die unter 5.3. genannten erforderlichen Elemente zur Beschreibung eines Werks<br />

gehören Titel <strong>und</strong> Identifier. Innerhalb der EG-<strong>Sitzung</strong> besteht Konsens, dass die<br />

Sacherschließung nicht zur manifestation-, sondern zur work-Ebene gehört. Es wird daher<br />

für sinnvoll erachtet, dies in der Stellungnahme zu 5.3. zu vermerken; allerdings mit dem<br />

Zusatz „required if applicable“, da nicht alle Werke thematisch erschlossen werden<br />

müssen.<br />

Regelung 5.4.1 setzt als Standard für die Titelaufnahme die originalschriftliche Fassung<br />

fest; die transliterierte Fassung wird nur ersatzweise verwendet (5.4.2). In der EG-<strong>Sitzung</strong><br />

8


esteht Konsens, dass die transliterierte Form obligatorisch <strong>und</strong> die originalschriftliche<br />

fakultativ sein sollte.<br />

Die in der Regelung 5.9.0.3 enthaltenen Basisvorgaben für Werktitel verlangen<br />

umfangreiche Quellenangaben, die sich nicht nur auf die Hauptansetzung, sondern auch<br />

auf Titelverweisungen, Attribute etc. beziehen. Diese Regelung erscheint den Teilnehmern<br />

der EG-<strong>Sitzung</strong> als nicht praktikabel. Quellenangaben sollten nur für Ansetzungsformen<br />

verpflichtend, alles andere sollte optional sein.<br />

Frau Wiesenmüller hält die Regelung 6.2.3.1.2, die vorsieht, dass sich die Titelansetzung<br />

für einen Zyklus <strong>am</strong> vorliegenden Dokument orientiert, sofern kein allgemein<br />

gebräuchlicher Titel vorhanden ist, für problematisch. Das hier genannte Kriterium führe<br />

zu willkürlichen Titelansetzungen <strong>und</strong> sei dem Bemühen um Interoperabilität<br />

entgegengesetzt.<br />

Regelung 6.4 legt fest, dass auch die Form des Werks ggf. mit Gattungsbegriffen erfasst<br />

werden muss. Es wird vorgeschlagen, für den deutschen Sprachraum eine zwischen<br />

Formal- <strong>und</strong> Sacherschließung abgestimmte Liste von Formbegriffen zu erstellen, die<br />

internationalen Ansprüchen genügt. Hier sollen auch Überlegungen aus der AG Form<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Die RDA-Bestimmungen zu juristischen Werken (Kap. 6.23-6.27) sind stark auf<br />

anglo<strong>am</strong>erikanische Verhältnisse bezogen <strong>und</strong> im deutschsprachigen Raum nur begrenzt<br />

brauchbar. Wahrscheinlich müssen für diese speziellen Medien eigene Regeln für den<br />

deutschsprachigen Raum aufgestellt werden; falls die bereits vorhandenen Bestimmungen<br />

erhalten bleiben, sollten sie in einem Anhang aufgeführt werden. Da Rechtssysteme sehr<br />

verschieden sind, wird vorgeschlagen, die Regeln so zu gestalten, dass für das jeweilige<br />

Dokument das Recht des Ausgangslands berücksichtigt wird.<br />

Herr Bee informiert über die zusätzlichen Bestimmungen für religiöse Werke (Kap. 6.28-<br />

6.32). Die entsprechenden Vorlagen wurden mit Vertretern der kirchlichen Bibliotheken<br />

<strong>und</strong> anderen Experten diskutiert. Der dafür gebildete Arbeitskreis, der später auch den<br />

Aufbau einer Werktiteldatei für biblische Schriften betreiben soll, steht auch für andere<br />

Interessenten offen.<br />

Das Regelwerk stellt zum Teil sehr hohe Anforderungen an den Benutzer. Die Regelung<br />

<strong>8.</strong>2.1.c/d setzt voraus, dass ein Benutzer versteht, warum eine bestimmte N<strong>am</strong>ensform<br />

die Ansetzungsform ist bzw. was eine bestimmte Ansetzungsform bedeutet. Diese<br />

Regelung wird daher für unpraktikabel erachtet. [Anmerkung: Diese Aussage gibt zwar den<br />

Diskussionsstand wider; allerdings liegt wohl ein Missverständnis vor, denn unter <strong>8.</strong>2.1c/d werden die<br />

Bedürfnisse des Benutzers aufgeführt, die er an einen Datensatz zu einem Urheber (Person, F<strong>am</strong>ilie,<br />

Körperschaft) hat <strong>und</strong> die durch den Katalogisierer befriedigt werden müssen.]<br />

Frau Kunz kritisiert die in <strong>8.</strong>10 aufgeführten Bestimmungen zur Festlegung des Status des<br />

Preferred Access Points. Diese stellten etwas Nachgeordnetes dar, das nicht für alle<br />

Anwendungen gelten könne. Die entsprechenden Festlegungen könnten nur auf eine<br />

Normdatei bezogen werden. Frau Scheven hält es dagegen für sinnvoll, dass ein<br />

Regelwerk auch Fragen der Anwendungsebene erfasst. Frau Wiesenmüller hält die<br />

Verankerung solcher administrativen Daten im Regelwerk einerseits für problematisch,<br />

andererseits – im Hinblick auf die angestrebte Interoperabilität – für nachvollziehbar.<br />

Die in 9.1.1.2 <strong>und</strong> 9.1.1.3 aufgeführten Zusätze entsprechen nicht den innerhalb des<br />

perso-Projekts getroffenen Festlegungen. Im perso-Projekt wurde zwischen<br />

N<strong>am</strong>ensbestandteilen <strong>und</strong> individualisierenden Merkmalen unterschieden;<br />

N<strong>am</strong>ensbestandteile gehören zum N<strong>am</strong>en an sich <strong>und</strong> sind d<strong>am</strong>it Teil der Ansetzungsform.<br />

Individualisierende Merkmale wie Berufsbezeichnungen <strong>und</strong> Lebensdaten können bei<br />

Anzeige des N<strong>am</strong>ens mithinzugezogen werden; sie werden im Normdatensatz in speziellen<br />

Datenfeldern abgelegt. Nach RDA 9.1.1.2.1e wird eine Berufsbezeichnung als „addition“<br />

zum N<strong>am</strong>en hinzugefügt, nach RDA 9.1.1.3 die Lebensdaten. Sie sind Teil der<br />

Ansetzungsform. Auch Adelstitel gelten als Teile der Ansetzungsform (RDA 9.1.1.2.1a);<br />

das wird in Deutschland nicht mehr so gehandhabt, weil sich das N<strong>am</strong>ensrecht geändert<br />

hat <strong>und</strong> Adelstitel nicht mehr zum N<strong>am</strong>en gehören. Die RDA-Regeln lassen sich nur vor<br />

9


dem Hintergr<strong>und</strong>, dass keine Normdatensätze mit verschiedenen Datenfeldern, die zur<br />

Anzeige herangezogen werden können, gebildet werden, verstehen. Es sind Regeln für<br />

Listenkataloge. Seitens der EG-Mitglieder besteht Konsens, dass eine Orientierung an der<br />

Listenkatalogisierung, wie sie hier vorgegeben wird, verhindert werden sollte.<br />

In Kap. 10 wird mit „F<strong>am</strong>ilie“ eine neue Entität aufgeführt, die bei uns bisher nicht<br />

vorhanden ist. Hier müssen die Verhältnisse zu den in RSWK vorhandenen Entitäten noch<br />

genauer geklärt werden. Die im Beispiel erwähnte Jindynastie ist nach RSWK ein<br />

Epochenbegriff, also eine ganz andere Entitäten-Kategorie.<br />

Da Gebietskörperschaften eine sehr große <strong>und</strong> wichtige Gruppe innerhalb der<br />

Körperschaften darstellen, verw<strong>und</strong>ert es, dass die Regeln für Gebietskörperschaften<br />

vergleichsweise knapp ausfallen: In 11.2.1.5 werden Gebietskörperschaften erwähnt,<br />

tauchen dann aber als eine spezielle Entität mit besonderen Regeln nicht wieder auf.<br />

Konkrete Bestimmungen über die N<strong>am</strong>ensansetzung sind spärlich <strong>und</strong> über viele<br />

Abschnitte verstreut (z.B. 11.1.1.6, 11.2.1.5d). In 16.0.1.2, dem Kapitel für Geographika,<br />

findet sich lediglich ein Verweis auf 11.2.1.5d.<br />

Herr Zepf kritisiert, dass im Gegensatz zu F<strong>am</strong>ilien, wo stark auf Individualisierung<br />

geachtet wird, bei der Ansetzung von Geographika vieles vermengt wird. So ist im Rahmen<br />

der Festlegungen von 11.2.1.5d keine Trennung von Größen wie „<strong>Deutsche</strong>r B<strong>und</strong>“,<br />

„<strong>Deutsche</strong>s Reich“, „B<strong>und</strong>esrepublik“ etc. möglich. Frau Scheven weist darauf hin, dass<br />

Zus<strong>am</strong>menführungen dieser Art zwar der Formalerschließung nach RAK, nicht aber der<br />

Praxis der Sacherschließung nach RSWK zuwider laufen.<br />

Frau Kunz kritisiert die Art <strong>und</strong> Weise, wie innerhalb des Regelwerks Relationen behandelt<br />

werden: Es fehlen konkrete Anwendungsvorschriften über den Umgang mit Relationen,<br />

insbesondere darüber, welche von diesen verpflichtend sind. In Kap. 9 <strong>und</strong> 10 finden sich<br />

statt konkreten Ausführungen zu Relationen Verweise auf Regelungen in Section 9 (z. B.<br />

9.2.4.4; 10.2.3.2; 11.2.2.2), was von der Logik des Regelwerks angemessen ist, aber die<br />

Handhabung erschwert. In Section 9 wiederum werden zum Teil Angaben wiederholt, die<br />

bereits in früheren Kapiteln standen (z. B. 29.3.2).<br />

<strong>8.</strong> RSWK-Überarbeitung<br />

Frau Scheven berichtet über den Fortgang bei der RSWK-Überarbeitung. Die auf den im<br />

Juni 2006 erfolgten Aufruf gemeldeten revisionsbedürftigen Sachverhalte wurden in einer<br />

Tabelle – sortiert nach RSWK-Paragraphen – zus<strong>am</strong>mengefasst <strong>und</strong> 22 Themenkomplexen<br />

zugeordnet. Mit der Bearbeitung wurde begonnen. Die bisher erzielten Einigungen werden<br />

über das übliche standardisierte Verfahren (Ergänzungslieferung nach Zustimmung des<br />

StA) veröffentlicht <strong>und</strong> treten dann in Kraft. Frau Scheven zählt die vorläufigen Ergebnisse<br />

der Themenkomplexe (siehe <strong>Sitzung</strong>sunterlage zu TOP 8) auf, wobei zu einzelnen Themen<br />

sich weitere Diskussionen entwickeln.<br />

Bauwerke / Architektur<br />

Dieses Gebiet ist wegen der vielen Einzelfallregelungen <strong>und</strong> der Abhängigkeit von den<br />

neuen Ansetzungsregeln für Individualn<strong>am</strong>en problematisch. Es konnten nur wenige<br />

Punkte abschließend bearbeitet werden.<br />

Biologische Nomenklatur /Nomenklaturen<br />

Laut RSWK sind hier keine Hierarchien vorgesehen, was allgemein bedauert wurde. Der<br />

Neuvorschlag, die F<strong>am</strong>ilie bei Art <strong>und</strong> Gattung anzugeben, der bereits in der letzten<br />

<strong>Sitzung</strong> der EG RSWK/SWD beschlossen wurde, muss dem Standardisierungsausschuss –<br />

wie jede Regelwerksänderung - zur Genehmigung vorgelegt werden. Dann kann die<br />

Neuregelung in Kraft treten. Die Abonnenten der RSWK-Ausgabe bekommen die<br />

Änderungen ausgeliefert. Daneben werden sie auch auf dem Server bekannt gegeben.<br />

Frau Dr. Sandner übermittelt einen Wunsch der österreichischen Kollegen nach Angabe<br />

des Erstbeschreibers bei biologischen Nomenklaturen. Frau Scheven stellt klar, dass nach<br />

den wissenschaftlichen Gepflogenheiten der N<strong>am</strong>e (bzw. die N<strong>am</strong>en bei mehreren<br />

Autoren) des Erstbeschreibers, oft in einer abgekürzten Form, Teil des Art-N<strong>am</strong>ens ist.<br />

Allerdings wurde bei Beginn der SWD darauf verzichtet, wahrscheinlich weil der Brockhaus<br />

10


als primäres Nachschlagewerk den Erstbeschreiber nicht angibt. Sie plädiert dafür, dabei<br />

zu bleiben, da in der SWD keine so umfangreiche Nomenklatur vorhanden ist <strong>und</strong> darüber<br />

hinaus die wissenschaftliche Konvention, den Erstbeschreiber zu kl<strong>am</strong>mern, wenn sich die<br />

Zuordnung zur Gattung geändert hat, in der SWD nicht abbildbar ist.<br />

Codes<br />

Hier ist u. a. das Retrieval ein Problem.<br />

Formschlagwörter<br />

siehe TOP 5.<br />

Geographika<br />

Hier bestand der Wunsch nach Angabe der Koordinaten. Dem wurde in der letzten <strong>Sitzung</strong><br />

der EG RSWK/SWD zugestimmt. Die inhaltliche <strong>und</strong> technische Umsetzung ist noch unklar.<br />

Um eine fachliche Vorlage soll Herr Crom, Leiter der Kartenabteilung der Staatsbibliothek<br />

zu Berlin, gebeten werden.<br />

GKR abhängige Sachverhalte (z.B. Entitäten)<br />

Ist noch in der (vorwiegend GKR-)Diskussion.<br />

GND abhängige Sachverhalte (z.B. Schlagwortkategorien, Indikatoren)<br />

Die eingegangenen Vorschläge müssen im Zus<strong>am</strong>menhang mit dem Datenmodell der GND<br />

betrachtet werden.<br />

Gr<strong>und</strong>regeln<br />

Die RSWK unterscheiden Allgemeinbegriffe <strong>und</strong> Individualbegriffe, letztere werden durch<br />

N<strong>am</strong>en repräsentiert. Dies soll stärker beachtet werden. Viele Thesauri kennen nur<br />

Allgemeinbegriffe. Hier soll zukünftig auf die Codierungen für unterschiedliche<br />

Begriffskategorien in allgemeiner Form hingewiesen werden (vgl. TOP 11).<br />

Körperschaften<br />

Gehört vorwiegend in den Bereich GKR-Diskussion.<br />

Motive<br />

Für diesen Bereich hatte man sich zwar schon auf Rollenoperatoren statt der<br />

Motivschlagwörter geeinigt. Es ist allerdings noch nicht klar, wie dies umgesetzt werden<br />

kann.<br />

Musikregeln<br />

Die Bearbeitung wurde zurückgestellt.<br />

Netzpublikationen<br />

Die Diskussion über evtl. andere Erschließungsregeln hat noch nicht stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Permutationen<br />

Ein gänzlicher Verzicht auf Permutationen wird nicht gewünscht. Eine Vereinfachung soll<br />

durch automatische Verfahren erreicht werden.<br />

Personen<br />

Bei den Ansetzungsregeln sind hier die beiden Projekte GND <strong>und</strong> perso betroffen. Über die<br />

Verwendungsregeln muss noch diskutiert werden.<br />

Präsentation der SWD / der Datensätze<br />

Über die Verbesserung der terminologischen Kontrolle durch Quellenangabe <strong>und</strong><br />

Definitionen in der täglichen Arbeit wird diskutiert. Quellen wie „B 2“ werden als Zumutung<br />

angesehen, da der Fachreferent nicht jedes Mal zum Regal geht, um den Begriff in seiner<br />

2. Bedeutung nachzuschlagen. Laut Regelwerk § 19,2 RSWK sind Definitionen dann<br />

erforderlich, wenn begriffliche Unklarheiten vorliegen. Dabei ersetzt die Angabe der Quelle<br />

nicht die Definition. Der Gr<strong>und</strong>satz ist, dass im Definitionsfeld keine überlangen<br />

Lexikoneinträge wiedergegeben werden sollen. In der Definition sollte nur so viel stehen,<br />

wie für die eindeutige Zuordnung von Begriff <strong>und</strong> Schlagwort erforderlich ist. Es wird der<br />

Vorschlag gemacht, in der Quellenangabe einen Link zum Nachschlagewerk anzugeben; es<br />

müssten allerdings persistente Links sein. Die Frage wird gestellt, wer diese Links pflegt.<br />

Frau Wiesenmüller äußert erneut den Wunsch nach der Verlinkung der Quellenangabe mit<br />

der Liste der Nachschlagewerke.<br />

Es wird wiederum darum gebeten, die SWD frei zugänglich im Netz anzubieten. Dafür<br />

müssen die Datenelemente aber sprechender sein.<br />

11


RDA abhängige Sachverhalte: Werktitel<br />

Zu diesem Bereich k<strong>am</strong>en viele Vereinfachungsvorschläge, die im Zus<strong>am</strong>menhang mit RDA<br />

betrachtet werden müssen.<br />

Recht – Gesetze<br />

Frau Scheven kündigt die baldige Formulierung einer Praxisregel mit den Beschlüssen aus<br />

der <strong>Sitzung</strong> der EG RSWK/SWD im Mai 2007 an.<br />

Redaktionelle Kommentare<br />

Die gemeldeten Fehler bzw. Formulierungsvorschläge werden bei der Neuauflage<br />

berücksichtigt.<br />

Retrievalfragen<br />

Man ist allgemein unzufrieden mit den Retrievalmöglichkeiten. Die in der Sacherschließung<br />

geleistete Arbeit soll dem Nutzer vollständig zu Gute kommen.<br />

Relationierung der SWD-Datensätze<br />

Es wurde eine bessere Hierarchisierung gewünscht. Frau Scheven zeigt, wie man über den<br />

Umweg „Melvil“ die Hierarchien in der SWD sehr komfortabel angezeigt bekommt (bisher<br />

allerdings nur der Bearbeiter, der über eine Melvil-Lizenz verfügt, <strong>und</strong> noch nicht der<br />

Benutzer). Jede Änderung ist sofort zu sehen, was bei den Thesaurus-Progr<strong>am</strong>men nicht<br />

der Fall ist. Hier muss die Änderung immer durch Neueinspielung der Daten nachvollzogen<br />

werden. Es wird gewünscht, die Hierarchisierung auch über MelvilSearch anzubieten, d<strong>am</strong>it<br />

sie auch ohne kostenpflichtige Melvil-Lizenz einsehbar/nutzbar ist.<br />

Schlagwortkette<br />

An der gegenstandsbezogenen Indexierung über Schlagwortketten soll festgehalten<br />

werden.<br />

Zeitschlagwörter<br />

Wegen der Berührungspunkte mit der Formalerschließung wurden Themen für ein eigenes<br />

Arbeitspaket „Zeitangaben“ zus<strong>am</strong>mengestellt. Herr Wessel hat dafür eine<br />

Bestandsaufnahe aller Zeitangaben in der Sacherschließung verfasst.<br />

Problematisch sind die anderen Zuschnitte bei den Entitäten Sprachen, Extraterrestrika<br />

<strong>und</strong> Ethnographika in MARC 21. Diese Änderungen müssen im Regelwerk nachvollzogen<br />

werden.<br />

Insges<strong>am</strong>t ist zwar noch viel zu tun, aber man liegt im Zeitplan.<br />

9. Erschließung von Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur <strong>und</strong> Belletristik mit<br />

Gattungsbegriffen<br />

DNB beschlagwortet seit 1993 Belletristik sowie Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur in Auswahl<br />

(ca. 40 %) nach RSWK. Die Öffentlichen Bibliotheken sind daran interessiert <strong>und</strong> nutzen es<br />

auch intensiv.<br />

2002 wurde schon einmal eine Diskussion darüber geführt, die Erschließung auf den bisher<br />

nicht erschlossenen Bereich zu erweitern z. B. mit Hilfe von Gattungsbegriffen. Eine<br />

Umsetzung hat jedoch bisher nicht stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Nach einer Anfrage aus der Staatsbibliothek zu Berlin ist das Thema nun erneut in der<br />

Diskussion. Wenn die EG Sacherschließung sich für den Einsatz der Gattungsbegriffe<br />

aussprechen würde, müsste die 2002 entstandene Liste mit Gliederungsmöglichkeiten (die<br />

den Teilnehmern auf dem FTP-Server zur Verfügung gestellt wurde) noch einmal<br />

gr<strong>und</strong>legend überarbeitet werden. Frau Friedmann beschreibt in diesem Zus<strong>am</strong>menhang<br />

die Einteilung in Interessenkreise für die Schöne Literatur sowie die Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendliteratur bei der ekz Reutlingen. Sowohl diese Gliederung als auch die seit 2007<br />

überarbeitete Warengruppensystematik des Börsenvereins müssten berücksichtigt werden.<br />

Anschließend müsste die technische Realisierung bzw. geeignete Lösung für den<br />

Datenaustausch in MAB <strong>und</strong> MARC 21 angegangen werden.<br />

Frau Scheven weist darauf hin, dass eine Ausweitung nur möglich ist, wenn eine<br />

entsprechende personelle Decke gegeben ist. Die Diskussion heute diene nur dazu,<br />

abzuklären, ob überhaupt der dringende Wunsch besteht. Nach ausführlicher Diskussion<br />

ergibt sich ein sehr unterschiedliches Bild für das Interesse an der Einführung der<br />

12


Gattungsbegriffe. Einerseits wird auf den hohen Ballast bei der Recherche durch die<br />

Erschließung der Belletristik <strong>und</strong> Kinder- <strong>und</strong> Jugendliteratur hingewiesen, was für eine<br />

Lösung über die Ausweitung der Sachgruppen spricht. Andererseits wird der Wunsch<br />

geäußert, dass eine solche Gliederung sich dann auch in der Anzeige der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Nationalbibliografie widerspiegeln müsste, d<strong>am</strong>it sie auch von Nutzen für die<br />

Literaturauswahl sein kann.<br />

Man kommt überein, dass die DNB noch einmal Rücksprache mit den großen Öffentlichen<br />

Bibliotheken hält, da diese in der EG nicht vertreten sind, <strong>und</strong> die Ergebnisse in der<br />

nächsten <strong>Sitzung</strong> der EG Sacherschließung zur Diskussion stellt. Daneben ist es<br />

notwendig, den Mehraufwand abzuschätzen sowie die Abteilung Zentrale bibliografische<br />

Dienstleistungen in DNB bezüglich einer geänderten Sachgruppeneinteilung in der<br />

Nationalbibliografie zu befragen. Außerdem sind die Teilnehmer aufgefordert, in ihren<br />

Institutionen <strong>und</strong> Verbünden den Bedarf nach einer solchen Gliederung abzuklären.<br />

In diesem Zus<strong>am</strong>menhang wird nach der versprochenen Beschlagwortung der Reihe B im<br />

Bereich Kulturwissenschaften gefragt. Herr Kunz teilt mit, dass dies erst möglich sein wird,<br />

wenn die Geschäftsgänge im Rahmen der kooperativen Neukatalogisierung stabil laufen,<br />

um Sacherschließungsdaten austauschen zu können.<br />

Die unterschiedliche Beschlagwortungspraxis stellt für den Austausch von<br />

Sacherschließungsleistungen im Rahmen der kooperativen Neukatalogisierung ein Problem<br />

dar: Es treffen DNB-Ketten, Ketten (bzw. Reihen) aus den Verbünden sowie<br />

Einzelschlagwörter zus<strong>am</strong>men. Und es kommt leider immer wieder vor, dass Schlagwörter<br />

benutzt werden, die nicht in der SWD vorhanden sind. Es müssen Verfahren erarbeitet<br />

werden, wie mit unterschiedlichen Daten umgegangen wird. Im KOBV wird beispielsweise<br />

der zuerst gelieferte Datensatz übernommen, die nächsten ignoriert, d. h. weitere<br />

Eingaben werden nicht addiert. Die Frage wird gestellt, ob man Schlagwortketten<br />

korrigieren kann oder ob man sie übernehmen muss. Die gewünschte Toleranz/Akzeptanz<br />

könnte so aussehen, dass man die gelieferte Kette übernimmt <strong>und</strong> evtl. durch zusätzliche<br />

Schlagwörter oder eine weitere Kette anreichert.<br />

DNB nimmt an der Kooperativen Neukatalogisierung noch nicht teil, da der Austausch der<br />

Sacherschließungsdaten noch nicht klappt.<br />

Herr Zepf regt an, dass die Anwesenden als „Hausaufgabe“ für die nächste <strong>Sitzung</strong> die<br />

Praxis in ihren Verbünden im Projekt „Kooperative Neukatalogisierung“ bezogen auf den<br />

Austausch von Sacherschließungsdaten klären sollen (d.h. was wird ausgeliefert, was<br />

kommt an).<br />

10. Konkordanzen zur DDC (RVK, BK)<br />

Das Thema einer Konkordanz zwischen der DDC <strong>und</strong> der RVK hat die EG DDC Deutsch zu<br />

verschiedenen Zeitpunkten beschäftigt, ohne dass bisher ein konkretes Projekt daraus<br />

geworden ist. Ende letzten Jahres wurde das Thema nochmals aktuell, weil mit Restmitteln<br />

im Rahmen des Projekts "Modellbildung <strong>und</strong> Heterogenitätsbehandlung" sehr kurzfristig<br />

<strong>und</strong> ohne Rücksprache eine Teilkonkordanz RVK-DDC für die Fächer Allgemeine<br />

Naturwissenschaft, Mathematik, Physik, Biologie, Geologie/Paläontologie <strong>und</strong> Chemie<br />

erstellt wurde. Die DNB wurde gebeten, die zugeschickten Excel-Tabellen von Seiten der<br />

DDC aus zu überprüfen, was in Teilen geschah. Da der Arbeitsaufwand nicht unerheblich<br />

war <strong>und</strong> die Ergebnisse sich als bearbeitungsbedürftig herausstellten, entschied Frau Dr.<br />

Niggemann, dass nicht die ganze bisher erstellte Teilkonkordanz überprüft werden könne.<br />

Ein Gespräch mit Herrn Geißelmann im Oktober 2007 führte zu dem Ergebnis, dass er ein<br />

DFG-Projekt beantragen wird, bei dem die DNB ihre Mitarbeit zugesagt hat. Initiator <strong>und</strong><br />

Ansprechpartner dieses Projekts ist aber Herr Dr. Geißelmann.<br />

Auf der letzten <strong>Sitzung</strong> der EG DDC Deutsch <strong>am</strong> 22.11.2007 wurden zu bedenken<br />

gegeben, dass zuerst gemeins<strong>am</strong>e Absprachen der Verb<strong>und</strong>partner nötig sind, um im<br />

Vorfeld der Erstellung einer Konkordanz die gewünschte Vorgehensweise zu klären; z.B.<br />

gibt es durchaus unterschiedliche Vorstellungen, welche Richtung eine solche Konkordanz<br />

haben sollte, sowie ob <strong>und</strong> ggf. welche Rolle die SWD dabei spielen könnte. In diesem<br />

Zus<strong>am</strong>menhang steht noch die Vorstellung der bei Frau Wiesenmüller erstellten<br />

Bachelorarbeit von Herrn Heel aus. Sie analysiert das Problem von heterogenen mit DDC,<br />

RVK <strong>und</strong> SWD erschlossenen Datenbeständen. Insges<strong>am</strong>t wurde gewünscht, dass die<br />

13


Frage nach der Vorgehensweise bei der Erstellung der Konkordanzen einen Schwerpunkt<br />

der Arbeit der EG Sacherschließung bilden solle.<br />

In der Zwischenzeit hat keiner der Teilnehmer von einer konkreten Initiative auf Seiten<br />

Herrn Geißelmanns erfahren, doch wurde von einigen Teilnehmern der Wunsch nach einer<br />

Konkordanz zwischen DDC <strong>und</strong> RVK bekräftigt. Herr Dr. Geißelmann soll in der <strong>Sitzung</strong> der<br />

AG Strategie der Sacherschließung <strong>am</strong> 29.2. dazu befragt werden.<br />

Der SWB zeigt Interesse an einer Konkordanz RVK-SWD.<br />

In DNB sind in den letzten Wochen zwei Anfragen eingegangen, ob es eine Konkordanz<br />

zwischen der BK <strong>und</strong> der DDC gebe, was verneint werden muss. Herr Zepf <strong>und</strong> Frau Kunz<br />

erklären sich bereit, als Ansprechpartner für Interessenten an einer solchen Konkordanz<br />

zur Verfügung zu stehen.<br />

Herr Zepf gibt eine Anfrage aus der ZDB-Redaktion weiter: Zwischen den ZDB-<br />

Sachgruppen <strong>und</strong> der DDC ist eine Konkordanz wünschenswert. Die ZDB-Redaktion<br />

erbittet dazu Hilfe. Vorarbeiten liegen bereits vor. Ansprechpartnerin ist Frau Junger.<br />

11. MARC 21 Umstieg<br />

Frau Hengel, Leiterin der Arbeitsstelle Normdateien innerhalb der Arbeitsstelle für<br />

Standardisierung (AfS), hatte <strong>am</strong> 22. Januar das Papier „Codes für Entitäten-<br />

Untergliederungen in den Normdateien SWD, PND, GKD (später GND) – Entwurf 03“ mit<br />

der Bitte um Stellungnahmen versandt. Vorgeschlagen werden darin Codierungen zur<br />

Markierung von im GND-Projekt festgelegten unterschiedlichen Entitätentypen sowie<br />

Kennzeichnungen, um für den Umstieg die Entitätenangleichungen an MARC 21<br />

vorbereiten zu können. Die sehr kurze Stellungnahmefrist bis zum 5. <strong>Februar</strong> wird<br />

kritisiert. Da das Papier über die Mailingliste der alten EG RSWK/SWD verschickt wurde<br />

<strong>und</strong> auch die Stellungnahmen über sie eingingen, sagt Frau Scheven zu, dass der EG<br />

Sacherschließung alle Stellungnahmen zugänglich gemacht werden [Anmerkung: Ist<br />

zwischenzeitlich erfolgt]. Über das Papier soll in der <strong>Sitzung</strong> <strong>am</strong> 26. <strong>Februar</strong> ausführlich<br />

diskutiert werden.<br />

In der deshalb hier nur kurz geführten Diskussion wird darauf hingewiesen, dass der<br />

Umstieg auf MARC 21 bezogen auf die Entitätenangleichung neben den unstrittigen<br />

Bereichen Sprachen, Ethnographika <strong>und</strong> Extraterrestrika noch weitere Konsequenzen hat.<br />

Es müssen beispielsweise die Organe von Gebietskörperschaften sowie Veranstaltungen<br />

von den übrigen Körperschaften unterschieden werden. Alle diese Änderungen haben<br />

Auswirkungen auf die RSWK <strong>und</strong> müssen im Regelwerk verankert werden. Leider ist es<br />

momentan so, dass nicht das Regelwerk das Format bestimmt, sondern das Format das<br />

Regelwerk.<br />

Es besteht der dringende Wunsch, dass auch die Codierungen für unterschiedliche<br />

Begriffskategorien der SWD-Sätze im Regelwerk verankert werden. In einer allgemeinen<br />

Form soll das geschehen. Es kommt der Einwand, ob man mit der Codierung der<br />

Entitätentypen nicht warten sollte, bis das gemeins<strong>am</strong>e Normdatenformat vorliegt. Frau<br />

Scheven sagt dazu, dass man wegen der Menge der anzufassenden Sätze schon als<br />

Vorarbeit d<strong>am</strong>it anfangen wollte. Es kommt die Frage auf, wie die anderen Normdateien<br />

davon betroffen sind, <strong>und</strong> es wurde darauf hingewiesen, dass es möglich sein müsse, mit<br />

den Codierungen Bestände aus allen Normdateien selektieren zu können.<br />

Herr Nahrmann bittet darum, dass bei der <strong>Sitzung</strong> <strong>am</strong> 26. <strong>Februar</strong> geklärt wird, ob die<br />

Kennzeichnung für den ges<strong>am</strong>ten Bestand gilt. Die Diskussionsergebnisse der <strong>Sitzung</strong> <strong>am</strong><br />

26. <strong>Februar</strong> sollen mit der neuen EG Sacherschließung rückgekoppelt werden.<br />

12. Verschiedenes<br />

Frau Oberhausen weist darauf hin, dass die <strong>Deutsche</strong> Bibliotheksstatistik ihren<br />

Datenerhebungsbogen geändert hat <strong>und</strong> explizit nur noch die Eigenleistung der<br />

Sacherschließung abfragt. Diese Änderung führt dazu, dass Bibliotheken, die keine<br />

konventionellen Statistiken mit Strichlisten für ihre Sacherschließungsleistung führen, hier<br />

keine Angaben mehr machen können, da sich die Eigenleistung der Sacherschließung nicht<br />

automatisch aus den Katalogen abfragen lässt. Es wird bedauert, dass dadurch die<br />

14


Sacherschließung im öffentlichen Bild weiter verdrängt wird. Andererseits könnte diese<br />

neue Handhabung ein Argument dafür sein, die Sacherschließungsleistung in den<br />

Katalogen mit dem Urheber zu kennzeichnen.<br />

Frau Dr. Alex erinnert noch einmal an das Gedenkkolloquium ("New Perspectives on<br />

Subject Indexing and Classification in an International Context") für Frau Heiner-Freiling,<br />

zu dem sie alle herzlich einlädt. Nähere Informationen findet man auf der Internet-Seite<br />

www.ddc-deutsch.de. Wegen einer gleichzeitig stattfindenden Messe sollten<br />

Übernachtungen frühzeitig gebucht werden.<br />

Außerdem soll eine Gedenkschrift für Frau Heiner-Freiling erscheinen. Weitere Beiträge<br />

dafür werden gerne gesehen. Sie sollten bis zum 15. März eingereicht werden.<br />

Die nächste <strong>Sitzung</strong> (die sich u. a. mit den Themen Kooperative Neukatalogisierung,<br />

Konkordanzen, der Recherche der Zeitangaben, der Anzeige der Belletristik sowie Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendliteratur in der <strong>Deutsche</strong>n Nationalbibliographie <strong>und</strong> den Ergebnissen der AG<br />

Strategie der Sacherschließung beschäftigen wird),<br />

soll <strong>am</strong><br />

10. Juni <strong>2008</strong> in der DNB Frankfurt <strong>am</strong> Main<br />

stattfinden<br />

Esther Scheven<br />

Für das Protokoll<br />

Sigrid Bellgardt<br />

15

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