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Die Geschichte des Kantons Schwyz - beim Historischen Verein des ...

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194<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 6<br />

Karl Kälin • Lebenswelten und Alltag von 1712 bis 2000<br />

195<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Herausgegeben vom <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Frühling 2012<br />

Geb. 7 Bände in Schuber,<br />

ca. 2100 S.<br />

ca. 1100 Abb. 4c<br />

ca. CHF 200 / ca. EUR 165<br />

ISBN 978-3-0340-1118-1<br />

Das Turnen, eine sportliche<br />

Aktivität mit ursprünglich<br />

patriotischem Hintergrund.<br />

An Festanlässen beliebt waren<br />

Turnerpyramiden, hier vorgeführt<br />

von Schülern <strong>des</strong> «Kollegi<br />

<strong>Schwyz</strong>».<br />

Skirennen am Birchli-Hang bei<br />

Einsiedeln in den 1930er-Jahren.<br />

«Golf at Axenfels». Unter<br />

den neugierigen Blicken von<br />

Morschacher Knaben pflegte die<br />

ausländische Klientel hoch über<br />

dem Urnersee das stan<strong>des</strong>gemässe<br />

Golfspiel.<br />

Dass Fussballspiele beliebt<br />

waren, bezeugt dieses Inserat,<br />

in dem für Sonntag, 27. März<br />

1960, in Brunnen gleich drei<br />

Meisterschaftsspiele angekündigt<br />

werden.<br />

CHF 98<br />

Goldau und der FC Küssnacht konstituierten sich<br />

gekommen. 183 In jüngster Vergangenheit erwiesen<br />

«vernünftigen» Rahmen ausgeführt wurde, im Ge-<br />

Jahrmarkt, der Gang ins Wirtshaus mit einem Jass<br />

1946, der FC Wollerau kam 1948 dazu, obwohl der<br />

sich die Damen <strong>des</strong> SC <strong>Schwyz</strong> als am erfolgreichs-<br />

gensatz zu Fussball und anderen Sportarten publizis-<br />

oder der Besuch einer Sportveranstaltung. <strong>Die</strong> Be-<br />

Fussball von diversen Seiten noch wenige Jahre zu-<br />

ten und schafften den Sprung in die Nationalliga B.<br />

tischen Sukkurs. Skifahren und Schlittschuhlaufen<br />

hörden schränkten viele dieser Aktivitäten ein, die<br />

vor kritisch beäugt worden war.<br />

taxierte der «Einsiedler Anzeiger» als «vorzügliches<br />

sich nicht in institutionellen Strukturen abspielten.<br />

Der Fussball in weltanschaulich neutralen Verei-<br />

Skifahren 184<br />

Mittel zur Kräftigung <strong>des</strong> ganzen menschlichen Or-<br />

Als besonders gefährdete und darum vor sich selbst<br />

nen avancierte zu einem ernsthaften Konkurrenten<br />

Eine bedeutende Rolle spielte das Skifahren, das An-<br />

ganismus», das «Natursinn» und «Naturgefühl»<br />

zu schützende Spezies galt die Jugend. Schulinspek-<br />

für die Turnvereine und das katholische <strong>Verein</strong>s-<br />

fang <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts allmählich Fuss fasste. 1904<br />

weckt, vor allem auch bei der Jugend. 186 <strong>Die</strong> winter-<br />

toren appellierten an die Lehrerschaft, «das verbo-<br />

wesen. Schulinspektoren orteten im «überhand-<br />

wurde der Schweizerische Skiverband gegründet.<br />

lichen Aktivitäten erwiesen sich bald als Publikums-<br />

tene Rauchen, das Maskengehen, den Wirtschafts-<br />

nehmenden Sportleben unserer Schuljugend» eine<br />

Im gleichen Jahr entstand der erste Skiclub <strong>des</strong> Kan-<br />

magnet. So lockte 1930 der Skitag in Einsiedeln mit<br />

besuch, den wahllosen Kino- und Theaterbesuch<br />

Gefahr für die «bildende» und «erziehende» Arbeit<br />

tons <strong>Schwyz</strong>, der SC Einsiedeln. Am 25. Februar 1906<br />

Skifahren, Langlauf und Skispringen 5000 Zuschauer<br />

zu tadeln und zu bestrafen». 189 In der katholischen<br />

der Lehrer. 180 Der «übermässig betriebene Sport»<br />

fanden sich nicht weniger als 95 Buben zum ersten<br />

an. 187 Der erste Bügellift der Zentralschweiz (Holz-<br />

Lebenswelt galten samstagabendliche Aktivitäten<br />

schade der Schule, «Denken, Sinnen und Streben Jugendskirennen ein, bei dem auch die Disziplinen<br />

mastensystem) entstand 1938 am Roggenstock in wie Turn- und Musik- oder Gesangs- und Theaterproben,<br />

nach denen man im Wirtshaus bei Bier oder<br />

der Jungen geht nach Sport und Rekord-Leistungen»,<br />

bemängelte ein Schulinspektor. 181 Der «Ein-<br />

standen. In der Region Innerschwyz erwies sich 1907<br />

mit langen Aufstiegen und kurzen Abfahrten eben Most jasste, als Totengräber der Sonntagsmesse. 190<br />

Schlitteln und Fassdaubenrennen auf dem Programm<br />

Oberiberg. 188 Davor war der Plausch auf zwei Latten<br />

siedler Anzeiger» rüffelte Sekundarschüler, die an der Skiclub Fronalp in Morschach als Vorreiter. Dem<br />

auch eine beschwerliche Sache.<br />

Ein anderes Muster für die behördliche Vergnügungsfeindlichkeit<br />

liefert das Aufkommen <strong>des</strong><br />

einem Sonntag in Goldau zu einem Fussballspiel antraten:<br />

«Wenn sie im Lerneifer die gleiche Disziplin 1930 bereits mehr als hundert, 1940 mehr als 200<br />

Das Kino<br />

Kinos, für das damals die Bezeichnungen Kinema-<br />

1917 ins Leben gerufenen Skiclub <strong>Schwyz</strong> hatten sich<br />

zeigen, ist ihnen zu gratulieren. Aber für die Schule und 1950 mehr als 400 Mitglieder angeschlossen.<br />

Wer sich im Kanton <strong>Schwyz</strong> im 19./20. Jahrhundert tografen-, Lichtfilm- und später Tonfilmtheater<br />

wäre es von mehr Nutzen, wenn diese allzugrosse Trotz dieser Skiclubgründungen tummelten sich auf<br />

nicht fürs Schiessen, Turnen oder eine der aufkommenden<br />

Sportarten begeistern konnte, wer keiner Kinos in der Schweiz errichtete Wilhelm Leuzinger<br />

gängig waren. Eines der ersten fest eingerichteten<br />

Sportlust etwas gedämpft würde.» 182 Eine offizielle den Hängen im Mythengebiet, auf dem Stoos und<br />

schweizerische Damen-Fussball-Liga wurde erst der Rigi vornehmlich Skifahrer aus den Kantonen<br />

Musik- oder Gesangsformation angehörte und den 1906 im Restaurant «Hecht» in Rapperswil. Der<br />

1970 gegründet. 1975 nahmen die Lachner Damen Zug, Zürich und Luzern. Bereits Anfang 1906 organisierte<br />

der Luzerner Skiverband auf der Rigi einen<br />

nur die Vergnügungsoptionen, die es schon im Mitzen<br />

Ost- und Zentralschweiz, indem er mit einem<br />

weltanschaulichen <strong>Verein</strong>en fernblieb, besass fast Kinopionier popularisierte den Film in der gan-<br />

als erste <strong>Schwyz</strong>erinnen am Meisterschaftsbetrieb<br />

teil, 1984 gesellten sich die Einsiedler Frauen hinzu. Skikurs, den hundert Männer und fünfzehn Frauen<br />

telalter gab. Abwechslung in den bäuerlich-handwerklichen<br />

Alltag brachten vielleicht ein Tanz, der dem Ersten Weltkrieg erlebte das Kinogewerbe in<br />

Wanderkino die Jahrmärkte bereicherte. 191 Nach<br />

Auf den Geschmack waren sie an Grümpelturnieren genossen. 185 Der Wintersport erhielt, sofern er im<br />

<strong>Schwyz</strong> Band 6 Satz Layout 19.indd 194 25.11.11 10:11 <strong>Schwyz</strong> Band 6 Satz Layout 19.indd 195 25.11.11 10:11<br />

bestellschein für mitglieder <strong>des</strong> historischen <strong>Verein</strong>s <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> SChwyz<br />

____ Ex. <strong>Die</strong> <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

zum Sonderpreis von CHF 98 statt CHF 200 (zuzügl. Versandkosten)<br />

Einsenden an den <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> (nicht gültig für Bestellungen <strong>beim</strong> Buchhandel)<br />

Vorname/Name<br />

Einsenden an:<br />

Historischer <strong>Verein</strong><br />

Adresse<br />

<strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

c/o Staatsarchiv<br />

Postfach 2201<br />

PLZ/Ort<br />

Kollegiumstrasse 30<br />

6431 <strong>Schwyz</strong><br />

Fax: 041 / 819 20 89<br />

Datum/Unterschrift<br />

info@hvschwyz.ch<br />

Der Kanton <strong>Schwyz</strong> – ein geschichtlicher Zufall In sechs Bänden und einem<br />

Materialienband geht ein Autorenteam dieser Frage nach. <strong>Die</strong> wechselvolle<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> Gebietes zwischen Zürich- und Vierwaldstättersee und der<br />

dort lebenden Menschen wird erstmals umfassend von der Urgeschichte bis<br />

in unsere Zeit dargestellt.<br />

Der Bun<strong>des</strong>brief von 1291, die Schlacht am Morgarten, das Kloster Einsiedeln,<br />

das Hochmoor von Rothenthurm, das Muotatal als Heimat der Wetterschmöcker,<br />

die Messerschmiede Victorinox, die widerspenstigen Eidgenossen und<br />

Neinsager, das Steuerparadies: <strong>Schwyz</strong> lässt sich einfach in Klischees fassen.<br />

Doch diese werden dem Voralpenkanton kaum gerecht.<br />

Wie aus den versprengten Steinzeitsiedlungen der heutige Kanton mit seinen<br />

Gemeinden und Bezirken entstand, zeigen 48 Autorinnen und Autoren aus<br />

verschiedensten Fachgebieten in reich illustrierten Beiträgen. Im Auftrag <strong>des</strong><br />

<strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong>s <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> haben sie Informationen zu Politik,<br />

Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur ausgewertet. Dabei stehen Ereignisse genauso<br />

im Blickfeld wie Strukturen, die Sicht von aussen ist ebenso gefragt wie<br />

die Einbettung der <strong>Schwyz</strong>er Entwicklung in ein grösseres Ganzes. Interessierte<br />

finden auch Beiträge zu weniger Bekanntem wie der Entstehung der Zeitungslandschaft<br />

oder der Bedeutung der Landvogteien. Der Kanton <strong>Schwyz</strong> – keine<br />

Zufälligkeit der <strong>Geschichte</strong>, sondern das Ergebnis einer jahrhundertelangen<br />

Entwicklung, die genauso von inneren wie äusseren Faktoren abhängig war<br />

Subskriptionsangebot<br />

für Mitglieder <strong>des</strong> <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong>s <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

CHF 98 (statt CHF 200) zuzügl. Versandkosten<br />

Gültig bis 29. Februar 2012 bei Direktbestellung<br />

<strong>beim</strong> <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong><br />

und ist.<br />

Online-Bestellungen über www.hvschwyz.ch/kantonsgeschichte


<strong>Schwyz</strong> Band 6 Satz Layout 19.indd 128 25.11.11 10:11<br />

<strong>Schwyz</strong> Band 6 Satz Layout 19.indd 129 25.11.11 10:11<br />

<strong>Geschichte</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong><br />

<strong>Geschichte</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong><br />

<strong>Geschichte</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong><br />

<strong>Geschichte</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong><br />

<strong>Geschichte</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong><br />

<strong>Geschichte</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong><br />

<strong>Geschichte</strong><br />

<strong>des</strong><br />

<strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong><br />

S<br />

die «<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong>» wendet sich an interessierte<br />

Laien wie an Fachleute. die Bände 1 bis 3 stellen, einer chronologischen<br />

einteilung folgend, die entwicklung im Gebiet <strong>des</strong> heutigen<br />

Zeiten und Räume<br />

<strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> von den ersten menschlichen Spuren bis 1712 dar. die<br />

Bände 4 bis 6 befassen sich mit Strukturen und Geschehnissen in der<br />

zeitspanne<br />

Frühzeit<br />

von 1712 bis zur Gegenwart<br />

bis<br />

nach<br />

1350<br />

thematischen Schwerpunkten:<br />

Politik und Verfassung (Band 4), Wirtschaft und Gesellschaft<br />

(Band 5) sowie Kultur und Lebenswelten (Band 6). Band 7 bietet materialien<br />

und daten, ein Orts- und ein Personenregister.<br />

C<br />

die «<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong>» wendet sich an interessierte<br />

Laien wie an Fachleute. die Bände 1 bis 3 stellen, einer chronologischen<br />

einteilung folgend, die entwicklung im Gebiet <strong>des</strong> heutigen<br />

Vom Tal zum Land<br />

<strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> von den ersten menschlichen Spuren bis 1712 dar. die<br />

Bände 4 bis 6 befassen sich mit Strukturen und Geschehnissen in der<br />

zeitspanne von 1712 bis zur Gegenwart nach thematischen Schwerpunkten:<br />

Politik und Verfassung (Band 4), Wirtschaft und Gesellschaft<br />

1350 bis 1550<br />

(Band 5) sowie Kultur und Lebenswelten (Band 6). Band 7 bietet materialien<br />

und daten, ein Orts- und ein Personenregister.<br />

H<br />

Herren und Bauern<br />

1550 bis 1712<br />

die «<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong>» wendet sich an interessierte<br />

Laien wie an Fachleute. die Bände 1 bis 3 stellen, einer chronologischen<br />

einteilung folgend, die entwicklung im Gebiet <strong>des</strong> heutigen<br />

<strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> von den ersten menschlichen Spuren bis 1712 dar. die<br />

Bände 4 bis 6 befassen sich mit Strukturen und Geschehnissen in der<br />

zeitspanne von 1712 bis zur Gegenwart nach thematischen Schwerpunkten:<br />

Politik und Verfassung (Band 4), Wirtschaft und Gesellschaft<br />

(Band 5) sowie Kultur und Lebenswelten (Band 6). Band 7 bietet materialien<br />

und daten, ein Orts- und ein Personenregister.<br />

W<br />

die «<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong>» wendet sich an interessierte<br />

Laien wie an Fachleute. die Bände 1 bis 3 stellen, einer chronologischen<br />

einteilung folgend, die entwicklung im Gebiet <strong>des</strong> heutigen<br />

Politik und Verfassung<br />

<strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> von den ersten menschlichen Spuren bis 1712 dar. die<br />

Bände 4 bis 6 befassen sich mit Strukturen und Geschehnissen in der<br />

zeitspanne von 1712 bis zur bis Gegenwart 2010 nach thematischen Schwerpunkten:<br />

Politik und Verfassung (Band 4), Wirtschaft und Gesellschaft<br />

(Band 5) sowie Kultur und Lebenswelten (Band 6). Band 7 bietet materialien<br />

und daten, ein Orts- und ein Personenregister.<br />

Y<br />

die «<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong>» wendet sich an interessierte<br />

Laien wie an Fachleute. die Bände 1 bis 3 stellen, einer chronologischen<br />

einteilung folgend, die entwicklung im Gebiet <strong>des</strong> heutigen<br />

Wirtschaft <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> von und den ersten menschlichen Gesellschaft<br />

Spuren bis 1712 dar. die<br />

Bände 4 bis 6 befassen sich mit Strukturen und Geschehnissen in der<br />

zeitspanne von 1712 bis zur<br />

bis<br />

Gegenwart<br />

2010<br />

nach thematischen Schwerpunkten:<br />

Politik und Verfassung (Band 4), Wirtschaft und Gesellschaft<br />

(Band 5) sowie Kultur und Lebenswelten (Band 6). Band 7 bietet materialien<br />

und daten, ein Orts- und ein Personenregister.<br />

z<br />

Kultur und Lebenswelten<br />

1712 bis 2010<br />

+<br />

Materialien<br />

Band 1<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 1<br />

Band 2<br />

Band <strong>Geschichte</strong> 3<br />

<strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 2<br />

Band 3<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 3<br />

Band 4<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 4<br />

Band 5<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 5<br />

Band 6 <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 6<br />

Band 7<br />

<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 7<br />

VOm tAL zum LAnd<br />

Herren und BAuern<br />

POLitiK und VerFASSunG<br />

WirtSCHAFt und GeSeLLSCHAFt<br />

KuLtur und LeBenSWeLten<br />

Zeiten und Räume • Frühzeit bis 1350<br />

<strong>Schwyz</strong> von 1200 bis 1350<br />

Von der talgemeinde zum Länderort<br />

in der werdenden eidgenossenschaft 1350 —1550<br />

die Wirtschaft im Spätmittelalter<br />

Söldner- und Pensionenwesen<br />

die Bevölkerung<br />

Gestaltetes Leben<br />

Kirchliche Verhältnisse und die Auswirkungen der reformation<br />

Archive als Wissensspeicher<br />

Herausgegeben vom <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Vom Tal zum Land • 1350 bis 1550<br />

regieren und Verwalten<br />

das militärunternehmertum und seine Wirkungen<br />

zwischen Konkurrenz und Kooperation<br />

Platz dem Landvogt!<br />

die Wirtschaft<br />

Gesellschaft und Katastrophen<br />

religion und Kirche im Alltag<br />

Herausgegeben vom <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Herren und Bauern • 1550 bis 1712<br />

der Stand <strong>Schwyz</strong> im 18. Jahrhundert<br />

Vom Stand zum Kanton<br />

Überblick über die Staatsgeschichte 1798–2008<br />

<strong>Schwyz</strong>, der Bun<strong>des</strong>staat und die anderen Kantone<br />

die zeit der Weltkriege<br />

die Politik im 19. und 20. Jahrhundert<br />

Kirchliche Verhältnisse von 1712 bis in die Gegenwart<br />

Herausgegeben vom <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Politik und Verfassung • 1712 bis 2010<br />

Gesellschaftlicher Wandel 1750–2010<br />

Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte<br />

Handwerk, Handel und Gewerbe im 18. Jahrhundert<br />

Verkehr 1712–2005<br />

die Wirtschaft im 19. Jahrhundert<br />

der tourismus<br />

Bildung 1700–2000<br />

die <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> Sozial- und Gesundheitswesens<br />

Herausgegeben vom <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Wirtschaft und Gesellschaft • 1712 bis 2010<br />

die Kulturlandschaft<br />

Bauen<br />

Kunsthandwerker und Künstler <strong>des</strong> 18. Jahrhunderts<br />

Volkskultur: Bräuche, Feste und traditionen<br />

Lebenswelten und Alltag von 1712 bis 2000<br />

die mundart<br />

mediengeschichte<br />

Geschichtsschreibung: zwischen Berufung und Beruf<br />

die Geschichtskultur<br />

eigenwillig und traditionsbewusst — vom Wesen der<br />

<strong>Schwyz</strong>erinnen und <strong>Schwyz</strong>er<br />

Herausgegeben vom <strong>Historischen</strong> <strong>Verein</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Kultur und Lebenswelten • 1712 bis 2010<br />

Materialien<br />

Band 1: Zeiten und Räume<br />

Band 2: Vom Tal zum Land<br />

Band 3: Herren und Bauern<br />

Band 4: Politik und Verfassung<br />

Band 5: Wirtschaft und Gesellschaft<br />

Band 6: Kultur und Lebenswelten<br />

Band 7<br />

(Frühzeit bis 1350)<br />

(1350 bis 1550)<br />

(1550 bis 1712)<br />

(1712 bis 2010)<br />

(1712 bis 2010)<br />

(1712 bis 2010)<br />

Peter Zwahlen: Entstehung der<br />

Naturlandschaft<br />

Erika Gobet und Willy Tinner: Von der Urzur<br />

Kulturlandschaft<br />

Catherine und Urs Leuzinger-Piccand:<br />

Alt- und mittelsteinzeitliche Jäger und<br />

Sammlerinnen<br />

Thomas Cavelti, Philipp Wiemann,<br />

Ursula Hügi: Neolithikum und Bronzezeit<br />

Martin Trachsel: <strong>Die</strong> Eisenzeit<br />

Martin Trachsel: <strong>Die</strong> Zeit der Römer<br />

Karin Fuchs, Georges Descœudres:<br />

Frühes und hohes Mittelalter<br />

Georges Descœudres: Lebensformen im<br />

Spätmittelalter<br />

Roger Sablonier (†): Politischer Wandel und<br />

gesellschaftliche Entwicklung 1200–1350<br />

Andreas Meyerhans: Von der Talgemeinde<br />

zum Länderort <strong>Schwyz</strong><br />

Oliver Landolt, Christian Sieber: <strong>Schwyz</strong><br />

in der werdenden Eidgenossenschaft<br />

1350–1550<br />

Oliver Landolt: <strong>Schwyz</strong>er Wirtschaft im<br />

Spätmittelalter<br />

Oliver Landolt: Söldner- und<br />

Pensionenwesen im Länderort <strong>Schwyz</strong> im<br />

Spätmittelalter<br />

Thomas Glauser: <strong>Die</strong> <strong>Schwyz</strong>er Bevölkerung<br />

im ausgehenden Mittelalter<br />

Valentin Kessler: Gestaltetes Leben.<br />

Kulturelle Aspekte zwischen 1300 und 1600<br />

Oliver Landolt: Kirchliche Verhältnisse im<br />

Spätmittelalter und die Auswirkungen der<br />

Reformation im Stand <strong>Schwyz</strong><br />

Albert Hug: Archive als Wissensspeicher<br />

Kaspar Michel: Regieren und Verwalten<br />

Nathalie Büsser: Militärunternehmertum,<br />

Aussenbeziehungen und frem<strong>des</strong> Geld<br />

Peter Niederhäuser: Zwischen Konkurrenz<br />

und Kooperation. «Aussenpolitische»<br />

Beziehungen im 16. und 17. Jahrhundert<br />

Josef Wiget (†): Platz dem Landvogt!<br />

Oliver Landolt: Wirtschaft im<br />

frühneuzeitlichen Stand <strong>Schwyz</strong><br />

Philippe Bart: Gesellschaft und<br />

Katastrophen<br />

Stefan Jäggi: Religion und Kirche im Alltag<br />

126 <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 2<br />

Oliver Landolt, Christian Sieber • <strong>Schwyz</strong> in der werdenden Eidgenossenschaft, 1350—1550 127<br />

Zürichs Bun<strong>des</strong>schwur 1351 in<br />

der Vorstellung <strong>des</strong> Chronisten<br />

<strong>Die</strong>bold Schilling <strong>des</strong> Jüngeren<br />

(1511/13). Das Weisse Buch von<br />

Sarnen verbreitete um 1470<br />

erstmals die Vorstellung von<br />

einem «Beitritt» Zürichs zu<br />

einer bereits fest gefügten<br />

Eidgenossenschaft der vier<br />

Waldstätte. Tatsächlich aber<br />

waren es die Reichsstadt Zürich<br />

und dann 1353 die Reichsstadt<br />

Bern, die stabilisierend wirkten<br />

und den Zusammenschlüssen<br />

von 1315 und 1332 auf territorial<br />

erweiterter Grundlage eine neue<br />

Qualität gaben.<br />

Der österreichische Landvogt<br />

Reinhard von Wehingen nominiert<br />

im Jahr 1390 im Namen<br />

seiner Herren, der Herzöge<br />

von Österreich, von seinem<br />

Amtssitz Baden aus zuhanden<br />

<strong>des</strong> Bischofs von Konstanz<br />

Konrad von Amsoldingen als<br />

neuen Pfarrer von Morschach.<br />

Rechtlich gesehen waren die<br />

Habsburger bis zum Reichskrieg<br />

von 1415 gegen Herzog Friedrich<br />

IV. Inhaber der Pfarrwahlrechte<br />

im Land <strong>Schwyz</strong> und haben sie,<br />

wie die vorliegende Urkunde<br />

zeigt, auch ausgeübt.<br />

Josef Wiget (†): Der Stand <strong>Schwyz</strong> im<br />

18. Jahrhundert<br />

Erwin Horat: Vom Stand zum Kanton<br />

<strong>Schwyz</strong><br />

Meinrad Suter: Überblick über die<br />

Staatsgeschichte 1798–2008<br />

Erwin Horat: <strong>Schwyz</strong>, der Bun<strong>des</strong>staat und<br />

die anderen Kantone<br />

Erwin Horat: <strong>Die</strong> Zeit der Weltkriege<br />

Corinne Bara-Zurfluh: <strong>Die</strong> Politik im 19. und<br />

20. Jahrhundert<br />

Paul Oberholzer: Kirchliche Verhältnisse<br />

von 1712 bis in die Gegenwart<br />

Beat Frei: Gesellschaftlicher Wandel<br />

1750–2010. Stände, Schichten, Wanderungen<br />

Martin Schuler: Siedlungs- und<br />

Bevölkerungsgeschichte<br />

Thomas Meier: Handwerk, Handel und<br />

Gewerbe<br />

Paul Schneeberger: Verkehr 1712–2005<br />

Tobias Straumann: <strong>Die</strong> Wirtschaft im<br />

19. Jahrhundert<br />

Erwin Horat: Der Tourismus<br />

Tobias Straumann: <strong>Die</strong> Wirtschaft im<br />

20. Jahrhundert<br />

Beatrice Sutter: Bildung 1700–2000<br />

Madlaina Bundi: <strong>Die</strong> Kulturlandschaft<br />

Markus Bamert: Barocke Baukultur und<br />

Kunst<br />

Anja Buschow: Bauen im Kanton <strong>Schwyz</strong><br />

Michael Tomaschett: Kunsthandwerker und<br />

Künstler<br />

Norbert Lehmann: Kunst und Kulturschaffen<br />

Hans Steinegger: Volkskultur: Bräuche,<br />

Feste und Traditionen<br />

Karl Kälin: Lebenswelten und Alltag<br />

Elvira Jäger: <strong>Die</strong> Mundart <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong><br />

Jürg Auf der Maur: Mediengeschichte<br />

Ralf Jacober: Geschichtsschreibung im<br />

Sabine Lippuner: Das Sozial- und<br />

Kanton <strong>Schwyz</strong>: zwischen Berufung und<br />

Gesundheitswesen<br />

Beruf<br />

Roger Sablonier (†): <strong>Schwyz</strong>er<br />

Geschichtskultur<br />

Iwan Rickenbacher: Eigenwillig und<br />

traditionsbewusst – vom Wesen der<br />

<strong>Schwyz</strong>erinnen und <strong>Schwyz</strong>er<br />

128 <strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> • Band 1<br />

Norbert Lehmann • Kunst und Kulturschaffen<br />

129<br />

Europäische Geltung erhielt<br />

Besonders traditionsreich ist Lustspiele aufgeführt, «<strong>Die</strong> vier<br />

die schweizerische Musik im<br />

das heute durch seine Operettenaufführungen<br />

bekannte von Wilhelm Vogel (1772—1843)<br />

Schildwachen auf einem Posten»<br />

20. Jahrhundert durch Othmar<br />

Schoeck (1886—1957).<br />

Theater Arth. Am Sonntag, den und «Der Wildfang» von August<br />

26. Mai 1850, wurden gleich zwei von Kozebue (1761—1819).<br />

Materialien, Register<br />

<strong>Die</strong> «<strong>Geschichte</strong> <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong><br />

<strong>Schwyz</strong>» wendet sich an<br />

interessierte Laien wie an<br />

Fachleute. <strong>Die</strong> Bände 1 bis 3<br />

stellen, einer chronologischen<br />

Einteilung folgend, die Entwicklung<br />

im Gebiet <strong>des</strong> heutigen<br />

<strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> von den ersten<br />

menschlichen Spuren bis 1712<br />

dar. <strong>Die</strong> Bände 4 bis 6 befassen<br />

sich mit Strukturen und Geschehnissen<br />

in der Zeitspanne<br />

von 1712 bis zur Gegenwart<br />

nach thematischen Schwerpunkten:<br />

Politik und Verfassung<br />

(Band 4), Wirtschaft und Gesellschaft<br />

(Band 5) sowie Kultur<br />

und Lebenswelten (Band 6).<br />

Band 7 bietet Materialien und<br />

Daten, ein Orts- und ein Personenregister.<br />

Kritische Haltung dem künstlerischen Schaffen<br />

gegenüber – Kunstkriege<br />

Zweifellos waren in <strong>Schwyz</strong> zu Zeiten der Maler Föhn<br />

und Reichlin oder der Gebrüder Schmid deren Bilder<br />

manchen Menschen bekannt und wurden geschätzt.<br />

Und von Alfred Schoeck, der sich vor allem ausserhalb<br />

<strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> einen Namen als Landschaftsmaler<br />

gemacht hatte, befanden sich wohl etliche Bilder im<br />

Besitz seines Bekanntenkreises. 53 Neue, vor allem<br />

expressionistische oder abstrakte Kunstströmungen<br />

Zwei gefeierte <strong>Schwyz</strong>er Komponisten —<br />

Joseph Joachim Raff und Othmar Schoeck<br />

zu Beginn <strong>des</strong> 20. Jahrhunderts stiessen hingegen<br />

in breiten Kreisen der Bevölkerung auf Ablehnung.<br />

«Der Bilderschmuck im Schweizerhause» sollte<br />

gemäss landläufiger Auffassung religiöse und ge-<br />

Der wohl bedeutendste, jedoch zumeist ausserhalb der<br />

schichtliche Bilder mit patriotischen Tugenden der<br />

Schweiz wirkende <strong>Schwyz</strong>er Musiker <strong>des</strong> 19. Jahrhunderts<br />

Schlaganfall 1944 unermüdlich tätig. Sein reiches komposito-<br />

Väter aufweisen; typische Schweizer Landschaften,<br />

ist der Komponist Joseph Joachim Raff (1822–1882). Der Sohn<br />

risches Schaffen, wofür ihm neben anderen Auszeichnungen<br />

Familienbilder, also gegenständliche, realistische,<br />

eines Schulmeisters in Lachen wurde dank seiner Fertigkeit<br />

1928 der Ehrendoktortitel der Universität Zürich verliehen<br />

gemütvolle Darstellungen, «eine für den Beschauer<br />

aufwärts bis zur Thur und ihr entlang bis ins Toggenburg,<br />

durch Graubünden über Truns und den ber 1351 erfolglos belagert. 73 Zürich ging offensiv<br />

<strong>Die</strong> habsburgische Stadt Zug wurde im Novem-<br />

Lukmanier bis zum Monte Piottino und von dort gegen den österreichischen Aargau vor, während<br />

über das Goms bis wieder zur Grimsel. 68 Auch die die eigentlich unter habsburgischer Herrschaft<br />

Bestimmung <strong>des</strong> Klosters Einsiedeln als Schiedsgerichtsort<br />

ist bemerkenswert, obwohl dies erst land verheerte. 74 Auch das Gebiet <strong>des</strong> heutigen<br />

stehende Stadt Luzern ihr österreichisches Um-<br />

im 15. Jahrhundert Bedeutung erlangte. 69 Dabei <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> war von kriegerischen Aktivitäten<br />

betroffen: Im Februar 1352 wurde ein von Zug<br />

verstand Zürich das Bündnis mit den Waldstätten<br />

nur als einen Bund unter anderen; sie behielt sich über den See geführter Angriff gegen Arth abgewehrt.<br />

75 Im Mai kam es zu Gefechten <strong>beim</strong> Dorf<br />

ihre Bündnisfreiheit vor. 70<br />

Mit der Ankunft <strong>des</strong> habsburgischen Herzogs Küssnacht. 76 Nach dem Scheitern eines habsburgischen<br />

Rückeroberungsversuchs schloss das<br />

Albrecht II. in den Vorderen Landen im Herbst<br />

1351 brachen die Feindseligkeiten aus, wobei Zürich<br />

vergeblich belagert wurde. Nach dem Schei-<br />

(ohne Luzern) und Zürich ein Bündnis, wobei<br />

Land Glarus am 4. Juni 1352 mit den Waldstätten<br />

tern eines Schiedsgerichts unter dem Vorsitz von Glarus schlechter gestellt war als seine Bündnispartner.<br />

77 Nach zweiwöchiger Belagerung Zugs<br />

Königin Agnes von Ungarn eskalierten die Spannungen<br />

in einem Kleinkrieg. 71 Ende 1351 fiel das durch ein eidgenössisches Heer kapitulierte die<br />

österreichische Amt Glarus von Habsburg ab und Stadt. 78 Kurze Zeit danach, Ende Juni 1352, gingen<br />

Zürich und die vier Waldstätte mit Zug wurde von Zürich und den Waldstätten erobert. 72<br />

ein<br />

Bündnis ein, <strong>des</strong>sen Text weitgehend dem <strong>des</strong> kung <strong>des</strong> eidgenössischen Bündnisses im Mittelland<br />

und Voralpengebiet. 83 1354 kam es zu einem<br />

Zürcher Bündnisses entsprach. 79 <strong>Die</strong> Stadt Luzern<br />

erkannte zusammen mit der Stadt Zug den dritten Feldzug Herzog Albrechts II. gegen Zürich<br />

österreichischen Herzog als rechtmässigen Lan<strong>des</strong>herrn<br />

an, behielt sich aber <strong>des</strong>sen Herrschafts-<br />

König Karls IV., der allerdings nach der Bekräf-<br />

und seine Verbündeten, nun mit Unterstützung<br />

rechte wie auch ihre Verpflichtungen ihm gegenüber<br />

ausdrücklich vor. 80 Im Sommer 1352 kam von der belagerten Limmatstadt abziehen liess.<br />

tigung der Zürcher Reichstreue das Reichsheer<br />

es zu einer zweiten Belagerung Zürichs durch Habsburg hielt in Absprache mit Karl IV. den<br />

Herzog Albrecht, nun konnte aber auf Initiative<br />

von Markgraf Ludwig von Brandenburg ein vom Juli 1355, durch Vermittlung <strong>des</strong> von seiner<br />

Kriegszustand aufrecht. Der Regensburger Friede<br />

Friedensabkommen, der Brandenburger Friede, Romfahrt zurückgekehrten Kaisers zustande gekommen,<br />

beendete den Krieg. Das auf zehn Jahre<br />

vermittelt werden: Jeder eidgenössische Ort<br />

schloss mit dem Herzog individuell einen Vertrag,<br />

in welchem die eidgenössischen Bündnisse zwischen Zürich und Herzog Albrecht II. von<br />

befristete, bündnisähnliche Friedensabkommen<br />

ausdrücklich anerkannt wurden. Zug wie Glarus Österreich übernahm weitgehend die Bestimmungen<br />

<strong>des</strong> Brandenburger Friedens. Gleich-<br />

waren in das Vertragswerk nicht eingeschlossen<br />

und kehrten unter österreichische Herrschaft zeitig verpflichtete sich die Limmatstadt zur<br />

zurück. 81 Der Friede blieb brüchig, es kam zu weiteren<br />

Konflikten. 82 Der Bündnisschluss der drei schen Orte und musste dafür sorgen, dass diese<br />

Friedenswahrung durch die anderen eidgenössi-<br />

Waldstätte Uri, <strong>Schwyz</strong> und Unterwalden mit ihre Kriegseroberungen zurückgaben sowie die<br />

der mächtigen, über ein weites Bündnisgeflecht legitimen österreichischen Herrschaftsrechte im<br />

verfügenden Reichsstadt Bern vom 6. März 1353, Raum Innerschweiz anerkannten. 84 Mit diesem<br />

der über Beibriefe auch Verbindungen mit den Friedensschluss konnte Österreich für einige Zeit<br />

Städten Zürich und Luzern schuf, führte zur Stär-<br />

seine Machtposition in der Region ein Stück weit<br />

im Klavier- und Orgelspiel und seines kompositorischen<br />

Geschicks Musiker. Durch Felix Mendelssohn-Bartholdy ermuntert<br />

und von Franz Liszt gefördert, führte sein Berufsweg<br />

schon früh nach Deutschland. Seine Musik wurde zu seinen<br />

Lebzeiten dermassen geschätzt, dass man ihn in den 1870er-<br />

Jahren zu den meistgespielten Komponisten Deutschlands<br />

zählte. 1 Joseph Joachim Raff starb 1882 in Frankfurt am Main.<br />

Sein Name wie auch sein Schaffen, darunter elf Sinfonien,<br />

Hunderte von Klavierstücken und Kammermusik aller Art, haben<br />

heutzutage, obwohl eine Zeitlang in Vergessenheit geraten,<br />

einen hohen Stellenwert. Seit 1972 erinnert in Lachen ein<br />

Denkmal an den bedeutenden <strong>Schwyz</strong>er Komponisten.<br />

Europäische Geltung erhielt die schweizerische Musik im<br />

20. Jahrhundert neben Arthur Honegger (1892–1955) durch<br />

Othmar Schoeck (1886–1957). <strong>Die</strong> Welt <strong>des</strong> jungen Othmar<br />

Schoeck war Brunnen, dort wuchs er als Sohn <strong>des</strong> Malers Alfred<br />

Schoeck und der Agathe Schoeck-Fassbind auf. Das Elternhaus<br />

bescherte ihm schöpferische Talente und förderte diese; die<br />

Innerschweizer Mentalität prägte ihn. Am Konservatorium<br />

Zürich ausgebildet, studierte er bei Max Reger in Leipzig. 1909<br />

liess sich Othmar Schoeck in Zürich nieder, wo er den Männerchor<br />

Zürich-Aussersihl und den Lehrergesangsverein Zürich<br />

leitete. 1917 wurde er Leiter der St. Galler Symphoniekonzerte.<br />

Er war als Pianist, Dirigent und Komponist bis zu einem<br />

wurde, endete erst mit dem Tod 1957. Bereits 1929 galt Othmar<br />

Schoeck als «der begabte und begnadete Liederkomponist, in<br />

<strong>des</strong>sen Liedmelodik bei aller Modernität noch etwas von der<br />

Wärme, Innigkeit und Einfachheit Schuberts aufleuchtet».<br />

Seine Tonsprache wandelte sich in den Jahren danach stark<br />

und wies kompositorische Qualitäten auf, die ihm den Rang<br />

eines international bekannten Musikers einbrachten. 2 Hermann<br />

Hesse lobte im Zusammenhang mit den zahlreichen<br />

Vertonungen seiner Gedichte Schoecks geniale Interpretation<br />

<strong>des</strong> Textes wie auch sein Gefühl für Nuancen. 3 Seine innige<br />

Verbundenheit mit der schwyzerischen Heimat prägte sein<br />

gesamtes musikalisches und kompositorisches Schaffen. <strong>Die</strong>ses<br />

umfasst neben Opern- und Singspielen Werke für Orchester<br />

und Kammermusik, zahlreiche Chorwerke sowie über 200<br />

Lieder und Gesänge. 4<br />

1 Römer, Raff, S. 55.<br />

2 Riemann, Musiklexikon, S. 1642.<br />

3 Pahlen, Musikgeschichte, S. 405.<br />

4 Meyers Handbuch Musik, S. 880.<br />

verständliche Poesie, die Erdgeruch entgegenströmen<br />

lässt». 54 <strong>Die</strong>sen Idealvorstellungen breiter Bevölkerungsschichten<br />

trugen die Innerschweizer<br />

Künstler mit wenigen Ausnahmen Rechnung. Eine<br />

solche Ausnahme stellte die Künstlergruppe «Der<br />

moderne Bund» – zu ihnen gehörte der junge Hans<br />

Arp (1886−1966) in Weggis – dar, die einen Aufbruch<br />

Ortschaften <strong>des</strong> <strong>Kantons</strong> <strong>Schwyz</strong> bis heute gehalten.<br />

Neben den eigentlichen Theatervereinen, die wohl seitens der Künstler als auch der Kulturschaf-<br />

in der Kunstszene signalisierte. Dazu brauchte es so-<br />

sich einer bestimmten Tradition oder Richtung fenden Geschick und Ausdauer, um der Bevölkerung<br />

verpflichtet sehen, spielt das <strong>Verein</strong>stheater – von Neuartiges schmackhaft zu machen, sie kunst- und<br />

Theaterleuten innerhalb eines <strong>Verein</strong>s einstudierte kulturpolitisch zu interessieren. <strong>Die</strong>se durch den<br />

Aufführungen – weiterhin eine wichtige Rolle. <strong>Die</strong> Zeitgeist geprägte Herausforderung war in der Innerschweiz<br />

besonders gross.<br />

Vielfalt ist gross geblieben. So haben sich neben den<br />

populären Volkstheatern wie in Muotathal, Euthal Als es mit Blick auf das Bun<strong>des</strong>jubiläum 1891 um<br />

oder Bennau, wo seit 1886 Theater gespielt wird, die Rathausbemalung in <strong>Schwyz</strong> ging, lud eine von<br />

auch Musiktheater etabliert. 51 Mit der 1851 in Arth <strong>Kantons</strong>rat Adelrich Benziger (1833−1896) geleitete<br />

ins Leben gerufenen Theatergesellschaft entstand Jury drei Künstler ein, Entwürfe einzureichen. Der<br />

eine dörfliche Theatertradition, die für eine Landbühne<br />

aussergewöhnliche Inszenierungen hervor-<br />

musste, wurde im September 1890 dem Münchner<br />

Auftrag, der in weniger als einem Jahr erledigt sein<br />

brachte. Das Theater Arth ist mit seinen Operettenaufführungen<br />

weit über die <strong>Kantons</strong>grenzen hinaus lerdings nahm Wagner das Versprechen, sich von der<br />

Künstler Ferdinand Wagner (1847−1927) erteilt. Al-<br />

bekannt. 52<br />

Landschaft inspirieren zu lassen, kaum wahr, liess<br />

seine Gesellen arbeiten, kam selber nur kurz nach

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