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Alle Macht dem Volke? - VSA Verlag

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aven für veränderte Wahlrechte in Hamburg und Bremen der Fall. Bei<br />

diesen neuen Wahlrechten können die Wähler schon auf die Kandidatenaufstellung<br />

der Parteien Einfluss nehmen. Insbesondere die großen<br />

Parteien fanden diese Vorstellung anfangs abwegig und waren zu keiner<br />

Reform bereit. Gut organisierten Iniaven gelang es aber miels<br />

Volksbegehren, die gewünschten Veränderungen zu erzwingen.<br />

Neue Akteure in der polischen Arena<br />

Die Iniaven wurden damit zu neuen Mitspielern in der polischen<br />

Landscha. Ein Verband, <strong>dem</strong> man zutraut, einen Volksentscheid zu<br />

erzwingen, wird von Regierung und Parlament als Gesprächspartner<br />

ernst genommen. Diese Verbände treten mit den Parteien in Verhandlungen,<br />

die Koalionsverhandlungen nicht unähnlich sind. Sie lassen<br />

sich den Verzicht auf den Volksentscheid mit polischen Zugeständnissen<br />

bezahlen.<br />

Das klappt besonders dann gut, wenn der betreffende Verband schon<br />

mehrmals Volksentscheide durchgeführt hat oder bereits die für ein<br />

Volksbegehren erforderlichen Unterschrien gesammelt hat. Es war<br />

dies in den letzten Jahren in Hamburg zu beobachten, wo der Verein<br />

Mehr Demokrae, gestützt auf mehrere erfolgreiche Volksbegehren<br />

und Volksentscheide, mit den Bürgerschasfrakonen Fragen des<br />

Wahlrechts und der Direkt<strong>dem</strong>okrae aushandelte.<br />

Der Effekt, dass Iniaven von den Parteien zu Gesprächen gebeten<br />

werden, wenn es zu polischen Veränderungen in einem Bereich kommen<br />

soll, der sie betri, ist aus der Schweiz schon lange gut bekannt.<br />

<strong>Alle</strong>rdings gelingt dies nur Iniaven und Verbänden, die hochkompetent<br />

und finanzstark sind, Gewerkschaen zum Beispiel. Denn die Unterschrien<br />

für die Einleitung eines Volksentscheids zu sammeln und<br />

eine überzeugende Absmmungskampagne zustande zu bekommen,<br />

ist nicht einfach und auch nicht billig.<br />

Volksentscheide heben das polische Niveau<br />

Ein o gehörtes Argument gegen Volksentscheide ist, dass die Bürger<br />

zu uninformiert seien. Man fragt sich, wie dumme Wähler dann in<br />

der Lage sein sollen, unter diversen komplexen Parteiprogrammen bei<br />

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