Brunos Welt lebt 1/2015

Pluralität und freie Meinungsbildung im öffentlich rechtlichen
Fernsehen gefährdet!
Als braver GEZ-Zahler und
aufgeklärter Staatsbürger fordere
ich ganztägig Werbung im
öffentlich, rechtlichen Fernsehen!
Es ist für mündige Bürger nicht
hinnehmbar, dass Fernsehsender
wie das Erste, ZDF und die
sogenannten dritten Programme
ganze Kinofilme - eventuell gar
mit Überlänge - ausstrahlen, ohne
eine einzige Werbeunterbrechung.
Ich habe mir die letzen
Tage bewusst einige dieser Sender
rund um die Uhr angesehen und
bin schockiert. Glauben die
Macher dieser Sender tatsächlich,
dass wir unmündige kleine Kinder
sind, die man nicht mit Werbung
konfrontieren darf Die nicht
unterscheiden können
Sehen Sie sich dagegen einmal
einen Film auf einem privaten
Sender wie RTL, SAT 1 oder
PROSIEBEN an: hier fühlt man
sich ernst genommen, und als
mündiger Bürger behandelt, wenn
nämlich alle 15 Minuten der Film
durch Werbespots unterbrochen
wird. So kann ich mir frei eine
Meinung bilden. Hier darf ich noch
selbst entscheiden, ob ich die
Werbung sehen oder lieber
pinkeln gehen möchte. Das nenne
ich Pluralität und Wertschätzung,
alles andere ist Gängelung und
Unterdrückung.
Als Mitglied eines wissenschaftlichen
Beirates einer
Fachzeitung (Name der Zeitschrift
ist der Redaktion bekannt) war ich
einstmals auch so vermessen zu
fordern, dass diese Zeitschrift
ohne versteckte Pharmawerbung
auskommen müsste. Zumal sie ja
pro Heft normalerweise knapp 19
Euro kostet, erwartete ich darin
fachliche Unabhängigkeit, aber
sicher keine Advertorials (als
Artikel getarnte Werbung). Nun
schrieb am 16.12.14 der Verlag
auf seiner Facebook - Seite dazu:
„Eine grundsätzliche Forderung
nach Werbefreiheit ist daher mit
dem Anspruch auf Pluralität und
freie Meinungsbildung nicht
vereinbar“.
Ich muss nun geschlagen
feststellen: ich wusste bisher
nicht, dass Werbung für
Meinungsfreiheit steht.
Allerdings hatte ich bei dieser
Zigarettenwerbung, bei der es um
Freiheit und Abenteuer ging, diese
Tatsache früher schon leise
erahnt. Ich hatte auch schon mal
den Gedanken, dass die Süßwaren
freien Kassen im Supermarkt nicht
gut für unsere Kleinen sind, weil
sie so nicht unterscheiden lernen
können. Bei uns im Supermarkt
gibt es etwa 20 Kassen, davon ist
eine Süßwaren frei. Wenn ich
mein Kind zu dieser einen Kasse
schleuse, schirme ich es quasi ab
vor dem realen Leben.
Brauchen wir, um freie
Meinungsbildung und Pluralität
wieder herzustellen, nicht sogar
die geächtete Tabakwerbung
zurück
Auf jeden Fall sollte im öffentlich,
rechtlichen Fernsehen darauf
geachtet werden, dass wir ein
Recht auf Werbung rund um die
Uhr haben … oder
→ ANREGUNGEN WILLKOMMEN!
Wenn Brunos Welt auch Ihre Welt ist
und Sie sich zumindest teilweise
wieder erkennen, nehmen Sie doch
Kontakt auf.
Ob Einwand oder Bekräftigung Bruno
freut sich über Anregungen:
» brunos-welt@dfpp.de
» facebook.com/Brunos.Welt.lebt
© Bruno Hemkendreis "Brunos Welt lebt" 1|2015