KLASS - Sächsisches Staatsministerium für Kultus

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Liebe Leserinnen und Leser, Kultur hat einen hohen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Doch wie gelingt es, junge Menschen dafür zu begeistern? Die sächsischen Schulen bauen auf die kulturelle Bildung ihrer Schülerinnen und Schüler. Doch was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Die aktuelle Ausgabe der KLASS= zeigt, wie vielfältig der Umgang mit Kulturangeboten im Schulalltag sein kann. So begeben sich Schüler in Schwarzenberg auf die Spuren ihrer Großeltern (Seite 4 und 5). In Dresden sammeln Jugendliche erste Erfahrungen mit Kultur bei experimenteller Kunst und beim Dreh eines Videos über ihr denkmalgeschütztes Schulgebäude (Seite 8). In der Mittelschule in Radibor lebt die Kultur des Puppenspiels wieder auf (ab Seite 12). Über Wünsche und Anregungen für die künftige gemeinsame Arbeit aus Sicht der Lehrer und Akteure aus dem Kulturbereich berichtet das KLASS=Redaktionsteam ab Seite 6. Die Begegnung mit Kultur in der Schule und an außerschulischen Orten kann für alle Beteiligten spannend und prägend sein. Möglichkeiten dazu gibt es viele. Und das Interesse an einer gemeinsamen Arbeit ist auf beiden Seiten vorhanden. Das sind guteVoraussetzungen für die Zukunft. Ihre KLASS=Redaktion In den Sommerferien nahmen 20 sächsische Schüler und Schülerinnen am Kunstsommercamp teil. Jedes Jahr treffen sich begabte Schüler und Schülerinnen und machen neue Erfahrungen mit der Kunst. Eine von ihnen war Maja Behrmann vom Gymnasium Dreikönigsschule Dresden. Mehr zum Kunstsommercamp auf Seite 9.
Lehrer verdienen Anerkennung Sachsens Kultusminister roland Wöller über die Würdigung des Lehrer- berufs in der Gesellschaft, die bildungspolitische herausforderung der kommenden Jahre und seine eigene Schulzeit. das Gespräch führte Anja niemke, KLASSe-redaktion. = Bildungsthemen sind Dauerbrenner in den Medien. Was sind für Sie die wichtigsten Fragen der kommenden Zeit? Unser Ziel ist es, die Schüler zügig zu einem bestmöglichen Schulabschluss zu führen. Wir wollen genau wie die Eltern, dass die Kinder optimal gefördert werden, jeder Schüler nach seinen Voraussetzungen und Möglichkeiten. Genau das macht eine gute Schule aus. Ein Leitspruch sächsischer Bildungspolitik lautet deshalb: »Jeder zählt!« Wir wollen alle mitnehmen. Die demografische Entwicklung führt zu einer Halbierung der Schülerzahlen in Sachsen. Der Wirtschaft steht also immer weniger Nachwuchs zur Verfügung. Auch aus diesem Blickwinkel ist jeder Schüler ohne Abschluss einer zu viel. = Es gibt Bundesländer, die große Einstellungsoffensiven für Lehrer starten. Wie ist es um den Lehrernachwuchs in Sachsen bestellt? Zu Beginn des Schuljahres wurden circa 330 Lehrerinnen und Lehrer in Sachsen eingestellt. Derzeit haben wir an unseren Schulen keinen Lehrermangel. Die Unterrichtsversorgung ist in allen Fächern sichergestellt. Spätestens ab Mitte des nächsten Jahrzehnts hat aber auch Sachsen Bedarf an gut ausgebildeten Lehrern. Mir ist wichtig, schon jetzt Maßnahmen zu treffen, damit wir in einigen Jahren nicht mit anderen Bundesländern um Absolventen kämpfen müssen. Wir brauchen die Besten. So müssen wir mehr als bisher bei der Lehrerausbildung darauf achten, dass genügend und nicht am Bedarf vorbei ausgebildet wird. Natürlich weiß ich um die Autonomie der Universitäten und Hochschulen. Aber die Zukunftsaussichten eines Referendars mit der Fächerkombination Deutsch/Geschichte sind im Vergleich zu einem Latein oder Förderschullehrer einfach schlechter. Das müssen wir offen sagen. Prof. Dr. Roland Wöller, 38, ist seit Juni dieses Jahres sächsischer Kultusminister. Zuvor leitete er das Umweltressort. = Sie sind der Ansicht, Lehrer sei ein Vollzeitberuf. Was heißt das konkret für die sächsischen Lehrer? Perspektivisch sollte allen Lehrern in Sachsen wieder die Möglichkeit eröffnet werden, ihren Beruf in Vollzeitbeschäftigung auszuüben. Die mit den Grundschullehrern getroffene Vereinbarung zur schrittweisen Rückkehr in die Vollzeitbeschäftigung macht unsere Bestrebungen in diese Richtung deutlich. Die Reduzierung der Stunden war von Anfang an als eine zeitlich begrenzte Maßnahme angelegt und ist dem beispiellosen Schülerrückgang der vergangenen Jahre geschuldet. I n t e r V I e W = Umfragen zufolge rangiert der Lehrerberuf immer wieder im unteren Bereich des Ansehens. Was wollen Sie dagegen tun? Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, die Attraktivität und die Anerkennung des Lehrerberufs in der Gesellschaft zu erhöhen. Die hohe gesellschaftliche Verantwortung und das Engagement der Lehrkräfte zugunsten der jungen Generation müssen wir offensiv in die Öffentlichkeit tragen. Im Sinne einer »Werbung für den Lehrerberuf« sollten wir stärker die positiven Aspekte der flexiblen Arbeitszeitgestaltung und das hohe Maß an Eigenständigkeit in der Arbeitsorganisation gegenüber Berufsanfängern und Studieninteressenten darstellen. = Diese Ausgabe der KLASS= beschäftigt sich als Schwerpunkt mit kultureller Bildung. Schüler sollen verstärkt in Museen gehen. Was bringt das? Museen, aber auch Gedenkstätten, Archive oder Bibliotheken, bergen viele Schätze. Sie sind damit eine Art kulturelles Gedächtnis. Ein gut vorbereiteter Museumsbesuch gibt die Möglichkeit zum entdeckenden und erfahrungsgeleiteten Lernen. Auch für die Lehrer ist dies eine Bereicherung. Heranwachsende lernen in Museen nicht nur viel über die Geschichte – sie lernen auch viel über sich selbst. Diesen Wert kann Schule allein nicht vermitteln. = Noch eine persönliche Frage zum Abschluss. Wie sah denn Ihre Schulzeit aus und was hätten Sie damals gern geändert, wenn Sie in der Verantwortung eines Kultusministers gestanden hätten? Ich bin später eingeschult worden und insofern ein »Nachzügler«. Durch gute Lehrer bin ich gefördert und gefordert worden. Dafür bin ich dankbar. Als Kultusminister hätte ich die Bedeutung von Lehrern stärker betont, auch wenn ich das damals anders gesehen habe.= 3/2008
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Seite 7 und 8: Ob Theater, Musik oder Bildende Kun
Seite 9 und 10: Die jungen Meister das Kunstsommerc
Seite 11 und 12: Das ästhetische Bildungsangebot de
Seite 13 und 14: Die Schüler lassen die Puppen tanz
Seite 15: Das Wandern ist des Schülers Lust

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