06.01.2015 Aufrufe

DRK-Seniorenzentrum Zeitung Ausgabe 13 Entwurf

DRK-Seniorenzentrum Zeitung Ausgabe 13 Entwurf

DRK-Seniorenzentrum Zeitung Ausgabe 13 Entwurf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

15. Redewendungen des Mittelalters<br />

(aus „Schwein gehabt“ von Gerhard Wagner)<br />

„Ein Spießbürger sein“<br />

Engstirnig, geistig unbeweglich sein<br />

Der Begriff „Bürger“ leitet sich von dem althochdeutschen Wort „burga<br />

– Schutz“ ab und meint Bewohner einer burgartig befestigten Stadt.<br />

Im Mittelalter hatten<br />

diese Bürger die Pflicht,<br />

im Angriffsfalle ihre<br />

Stadt mit der Waffe zu<br />

verteidigen. Diese Waffe<br />

war in erster Linie ein<br />

Spieß, der relativ<br />

günstig herzustellen<br />

war, aber sehr erfolgreich<br />

gegen die Ritterheere<br />

des Hoch- und Spätmittelalters eingesetzt werden konnte. Ein<br />

Spießbürger war also ursprünglich etwas Positives, nämlich ein<br />

Stadtbewohner, der das Recht hatte, eine Waffe zu benutzen, und sich<br />

wehren konnte. Ab dem 17. Jahrhundert, als die Schusswaffen die<br />

Hieb- und Stichwaffen fast völlig verdrängt hatten, waren die<br />

nunmehr rückständigen Spießbürger den mit Musketen und Büchsen<br />

bewaffneten Söldnern und Landsknechten unterlegen, so dass der<br />

Begriff einen negativen Ton bekam. Die Kurzform „Spießer“ kam dann<br />

im 20. Jahrhundert auf und wurde erst abwertend von Adligen<br />

gegenüber dem Bürgertum gebraucht; heute ist damit ein<br />

engstirniger, ewig gestriger Mensch gemeint.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!