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OVVG Geschäftsbericht 2011 - ovag Energie AG

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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Oberhessische VersOrGunGs- und VerkehrsGesellschaft mbh<br />

Dahinter steckt<br />

die <strong>OVVG</strong>.


Massenheim<br />

Ober-Erlenbach<br />

Burgholzhausen<br />

Petterweil<br />

Ober-Rosbach<br />

Rodheim v. d. H.<br />

Nieder-Rosbach<br />

Ockstadt<br />

Dortelweil<br />

Kloppenheim<br />

Okarben<br />

Klein-Karben<br />

Groß-Karben<br />

Rendel<br />

Burg-Gräfenrode<br />

Kaichen<br />

Ober-Wöllstadt<br />

Nieder-Wöllstadt<br />

Bruchenbrücken<br />

Ilbenstadt<br />

Assenheim<br />

Ossenheim<br />

Bauernheim<br />

Wickstadt<br />

Dorn-Assenheim<br />

Langenhain-Ziegenberg<br />

Wiesental<br />

Münster<br />

Fauerbach v.d.H.<br />

Hoch-Weisel Nieder-Weisel<br />

Ostheim<br />

Nieder-Mörlen<br />

Hausen-Oes<br />

Pohl-Göns<br />

Kirch-Göns<br />

Griedel<br />

Gambach<br />

Holzheim<br />

Schwalheim<br />

Rödgen<br />

Wisselsheim<br />

Steinfurth<br />

Oppershofen<br />

Dorheim<br />

Beienheim<br />

Melbach<br />

Weckesheim<br />

Södel<br />

Ober-Hörgern<br />

Eberstadt<br />

Trais-Münzenberg<br />

Hof-Güll<br />

Wohnbach<br />

Obbornhofen<br />

Bellersheim<br />

Muschenheim<br />

Birklar<br />

Bettenhausen<br />

Heldenbergen<br />

Rommelhausen<br />

Bönstadt<br />

Nieder-Florstadt<br />

Ober-Florstadt<br />

Stammheim<br />

Staden<br />

Höchst a. d. Nidder<br />

Oberau<br />

Rodenbach<br />

Heegheim<br />

Nieder-Mockstadt<br />

Langen-Bergheim<br />

Himbach Eckartshausen<br />

Altwiedermus<br />

Diebach am Haag<br />

Mittel-Gründau<br />

Vonhausen<br />

Hainchen<br />

Lindheim<br />

Enzheim<br />

Düdelsheim<br />

Glauberg<br />

Stockheim<br />

Selters<br />

Calbach<br />

Orleshausen<br />

Lorbach<br />

Büches<br />

Rohrbach<br />

Bleichenbach<br />

Aulendiebach<br />

Wolf<br />

Heuchelheim<br />

Gettenau<br />

Leidhecken<br />

Blofeld<br />

Bingenheim<br />

Bisses<br />

Grund-Schwalheim<br />

Ober-Mockstadt<br />

Dauernheim<br />

Geiß-Nidda<br />

Berstadt<br />

Utphe<br />

Unter-Widdersheim<br />

Trais-Horlo�<br />

Langsdorf<br />

Inheiden<br />

Ober-Widdersheim<br />

Steinheim Borsdorf<br />

Rodheim<br />

Rabertshausen<br />

Langd<br />

Villingen<br />

E�olderbach<br />

Konradsdorf<br />

Wippenbach<br />

Bellmuth Bobenhausen<br />

Bad Salzhausen<br />

Wallernhausen<br />

Eckartsborn<br />

Bergheim<br />

Lißberg<br />

Fauerbach<br />

Schwickartshausen<br />

Ober-Lais<br />

Harb<br />

Kohden<br />

Unter-Schmitten<br />

Ober-Schmitten<br />

Ulfa<br />

Stornfels<br />

Michelnau<br />

Eichelsdorf<br />

Rainrod<br />

Leihgestern<br />

Großen-Linden<br />

Grüningen<br />

Dorf-Güll<br />

Arnsburg<br />

Nieder-Bessingen<br />

Nonnenroth<br />

Ober-Bessingen<br />

Ettingshausen<br />

Röthges<br />

Ruppertsburg<br />

Münster<br />

Queckborn<br />

Wetterfeld<br />

Lauter<br />

Atzenhain<br />

Gonterskirchen<br />

Weickartshain<br />

Seenbrücke<br />

Einartshausen<br />

Freienseen<br />

Lardenbach Sellnrod<br />

Lehnheim<br />

Stockhausen<br />

Flensungen<br />

Merlau<br />

Nieder-Ohmen<br />

Klein-Eichen<br />

Ilsdorf<br />

Groß-Eichen<br />

Wettsaasen<br />

Ruppertenrod<br />

Elpenrod<br />

Schadenbach<br />

Haarhausen<br />

Gontershausen<br />

Bernsfeld<br />

Büßfeld<br />

Burg-Gemünden<br />

Bleidenrod<br />

Ober-Ofleiden<br />

Nieder-Gemünden<br />

Otterbach<br />

Maulbach<br />

Rülfenrod<br />

Nieder-Ofleiden<br />

Dannenrod<br />

Appenrod<br />

Lehrbach<br />

Erbenhausen<br />

Hain-Gründau<br />

Dudenrod<br />

Michelau<br />

Rinderbügen<br />

Wolferborn<br />

Usenborn<br />

Bindsachsen<br />

Gelnhaar<br />

Hirzenhain<br />

Steinberg<br />

Merkenfritz<br />

Wenings<br />

Glashütten<br />

Eichelsachsen<br />

Wingershausen<br />

Eschenrod<br />

Gedern<br />

Burkhards<br />

Busenborn<br />

Kaulstoss<br />

Hitzkirchen<br />

Burgbracht<br />

Böß-Gesäß<br />

Nieder-Seemen<br />

Mittel-Seemen<br />

Illnhausen<br />

Ober-Seemen<br />

Volkartshain<br />

Sichenhausen<br />

Hartmannshain<br />

Herchenhain<br />

Bermuthshain<br />

Radmühl<br />

Fleschenbach<br />

Holzmühl<br />

Salz<br />

Ober-Moos<br />

Nieder-Moos<br />

Crainfeld<br />

Gunzenau<br />

Metzlos<br />

Metzlos-Gehaag<br />

Reichlos<br />

Betzenrod<br />

Götzen<br />

Altenhain<br />

Wohnfeld<br />

Kölzenhain<br />

Bobenhausen<br />

Michelbach<br />

Rudingshain<br />

Breungeshain<br />

Feldkrücken<br />

Höckersdorf<br />

Ober-Ohmen<br />

Ober-Seibertenrod<br />

Unter-Seibertenrod<br />

Ermenrod<br />

Zeilbach<br />

Stumpertenrod<br />

Köddingen<br />

Groß-Felda<br />

Kestrich<br />

Windhausen<br />

Lanzenhain<br />

Rebgeshain Eichelhain<br />

Ilbeshausen<br />

Vaitshain<br />

Grebenhain<br />

Eichenrod<br />

Helpershain<br />

Engelrod<br />

Hörgenau<br />

Meiches<br />

Storndorf<br />

Hopfmannsfeld<br />

Dirlammen<br />

Wallenrod<br />

Allmenrod<br />

Sickendorf<br />

Hainbach<br />

Schellnhausen<br />

Ehringshausen<br />

Heimertshausen<br />

Ober-Breidenbach<br />

Nieder-Breidenbach<br />

Zell<br />

Ober-Gleen<br />

Wahlen<br />

Gleimenhain<br />

Arnshain<br />

Billertshausen<br />

Ohmes<br />

Angenrod<br />

Leusel<br />

Seibelsdorf<br />

Vockenrod<br />

Ruhlkirchen<br />

Bernsburg<br />

Fischbach<br />

Strebendorf<br />

Vadenrod<br />

Ober-Sorg<br />

Liederbach<br />

Hopfgarten<br />

Altenburg<br />

Hergersdorf<br />

Unter-Sorg<br />

Reuters<br />

Brauerschwend<br />

Renzendorf<br />

Rainrod<br />

Reibertenrod<br />

Schwabenrod<br />

Heidelbach<br />

Münch-Leusel<br />

Eudorf<br />

Eifa<br />

Nösberts-Weidmoos<br />

Altenschlirf<br />

Bannerod<br />

Heisters<br />

Steinfurt<br />

Rixfeld<br />

Schadges<br />

Wünschen-Moos<br />

Zahmen<br />

Schlechtenwegen<br />

Stockhausen<br />

Frischborn<br />

Rudlos<br />

Blitzenrod<br />

Heblos Rimlos<br />

Landenhausen<br />

Angersbach<br />

Ützhausen<br />

Nieder-Stoll<br />

Bernshausen<br />

Hemmen<br />

Üllershausen<br />

Hartershausen<br />

Maar<br />

Schwarz<br />

Wernges Willofs<br />

Udenhausen<br />

Eulersdorf<br />

Reimenrod<br />

Linden<br />

Langgöns<br />

Pohlheim<br />

Grünberg<br />

Mücke<br />

Gemünden<br />

Homberg<br />

Kirtorf<br />

Antrifttal<br />

Alsfeld<br />

Romrod<br />

Schwalmtal<br />

Feldatal Lauterbach<br />

Grebenau<br />

Wartenberg<br />

Lautertal<br />

Ulrichstein<br />

Herbstein<br />

Freiensteinau<br />

Gedern<br />

Kefenrod<br />

Hirzenhain<br />

Nidda<br />

Ortenberg<br />

Büdingen<br />

Gründau<br />

Limeshain<br />

Glauburg<br />

Altenstadt<br />

Nidderau<br />

Niddatal<br />

Florstadt<br />

Reichelsheim<br />

Echzell<br />

Wölfersheim<br />

Rockenberg<br />

Bad Nauheim<br />

Ober-Mörlen<br />

Butzbach<br />

Münzenberg<br />

Lich<br />

Hungen<br />

Friedberg<br />

Rosbach<br />

Wöllstadt<br />

Karben<br />

Bad Vilbel<br />

Schotten<br />

Laubach


inhaltsVerzeichnis<br />

Einblicke und Aussichten, die<br />

für neues Vertrauen sorgen.<br />

Vorwort Geschäftsführung .......................................................................................................................................................4<br />

Vorwort Aufsichtsratsvorsitzender .........................................................................................................................................5<br />

1 Wer wir sind .............................................................................................................................................................................6<br />

Die Konzernunternehmen: von gut beraten bis bestens versorgt ...................................................................................9<br />

Unsere Strukturen: durch und durch kommunal .............................................................................................................. 10<br />

2 Umwelt .................................................................................................................................................................................... 12<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n: geradewegs in Richtung Kreislauf .............................................................................................. 15<br />

Umwelt-Engagement: raus in die Zukunft ......................................................................................................................... 17<br />

3 Technik .................................................................................................................................................................................... 18<br />

Strom und Wasser: effizient im Fluss .................................................................................................................................. 21<br />

Hof Graß: neue Einblicke in alte Kulturen .......................................................................................................................... 23<br />

4 Mensch ................................................................................................................................................................................... 24<br />

Service vor Ort: ein starkes Netz von Vorteilen ............................................................................................................... 27<br />

Bildung: offen für persönliche Chancen ............................................................................................................................. 28<br />

Förderung: freiwillig, vielseitig, nachhaltig ........................................................................................................................30<br />

5 Zahlen und Fakten ............................................................................................................................................................... 32<br />

Konzernlagebericht .................................................................................................................................................................. 32<br />

Konzernbilanz ............................................................................................................................................................................ 42<br />

Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung .............................................................................................................................44<br />

Konzernanhang .........................................................................................................................................................................45<br />

Konzern-Anlagespiegel ...........................................................................................................................................................48<br />

Organe der Gesellschaft .........................................................................................................................................................56<br />

Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers ........................................................................................................ 57<br />

6 Eckdaten Konzerngesellschaften ......................................................................................................................................58<br />

<strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> ............................................................................................................................................................................58<br />

Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong> .............................................................................................................................59<br />

<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> .......................................................................................................................................................................60<br />

hessenENERGIE Gesellschaft für rationelle <strong>Energie</strong>nutzung mbH ...............................................................................60<br />

Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH ............................................................................................................................... 61<br />

Oberhessische Gasversorgung GmbH ................................................................................................................................. 61<br />

7 Impressum ..............................................................................................................................................................................62<br />

3


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 4<br />

VOrwOrt<br />

Geschäftsführung<br />

Wenn Sie diesen <strong>Geschäftsbericht</strong> in Händen halten, befinden wir<br />

uns in einem für unser Unternehmen bedeutsamen und wichtigen<br />

Jahr: 2012 feiern wir unser hundertjähriges Bestehen. Gerade in der<br />

heutigen, schnelllebigen Zeit ist ein solch herausragendes Jubiläum<br />

nicht mehr selbstverständlich – zumal die nachfolgenden Seiten<br />

darüber Zeugnis ablegen und wir abermals zufriedenstellende Zahlen<br />

vorlegen können. Außerdem ist diesem Bericht zu entnehmen:<br />

„Das Unternehmen ist gut aufgestellt für die Gegenwart und für die<br />

Zukunft“, was auch mit dem Begriff „<strong>Energie</strong>wende“ umschrieben<br />

werden kann. Dieses Ziel verfolgt die OV<strong>AG</strong>-Gruppe bereits seit<br />

über einem Jahrzehnt, dabei stets Wirtschaftlichkeit, Vernunft, Effizienz<br />

und die gesetzlichen Rahmenbedingungen beachtend. Bevor<br />

also der Begriff <strong>Energie</strong>wende quasi „amtlich“ wurde, hatten wir<br />

bereits gute Erfahrungen damit gewonnen.<br />

Rainer Schwarz Rolf Gnadl<br />

Unser 100-jähriges Bestehen feiern wir im Jahresverlauf mit unterschiedlichen<br />

Veranstaltungen – flankiert von verschiedenen Aktionen,<br />

die allesamt versuchen, die unterschiedlichsten Interessen und<br />

Neigungen zu berücksichtigen. Feiern um des Feierns willen – ja,<br />

auch das. Denn 100 Jahre OV<strong>AG</strong> kann man mit gesundem Selbstbewusstsein<br />

gebührend feiern. Vor allem jedoch dienen die kleinen<br />

wie die großen Feierlichkeiten dazu, den Kunden der Region etwas<br />

zurückzugeben, ein „Dankeschön“ also für die lange Treue und Verbundenheit,<br />

die sie der OV<strong>AG</strong>-Gruppe entgegengebracht haben.<br />

Zugleich wollen wir uns mit diesen Veranstaltungen einer breiten<br />

Öffentlichkeit präsentieren und darstellen. Das „Image schärfen“,<br />

nennen das wohl die Marketing-Experten. Ein solches Programm<br />

ist jedoch nur möglich, wenn die „harten Fakten“ stimmen. Dass sie<br />

stimmen, davon können Sie sich in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> überzeugen<br />

und zugleich davon, dass die Qualität der Arbeit, die Kompetenz,<br />

Verlässlichkeit und der faire Umgang mit allen Kundengruppen<br />

überzeugend sind. Dies war <strong>2011</strong> der Fall und wir<br />

versprechen dies für 2012 und die kommenden Jahre.


VOrwOrt<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

Rudolf Marek<br />

Uns allen liegt ein <strong>Geschäftsbericht</strong> vor, der, wie in den zurückliegenden<br />

Jahren eigentlich immer, einmal mehr die Erwartungen<br />

der Anteilseigner erfüllt, also der Landkreise Wetterau, Gießen und<br />

Vogelsberg. Dass diese Ergebnisse gewissermaßen am „Vorabend“<br />

des bedeutenden 100-jährigen Jubiläums des Unternehmens erzielt<br />

wurden, macht sie umso erfreulicher.<br />

Was wir diesem Bericht ebenso entnehmen können: Wie gewohnt<br />

ist die OV<strong>AG</strong>-Gruppe in ihrer Entwicklung auf dem Stand der Zeit, hat<br />

ein Gespür dafür, in welchem Ausmaß und in welcher Geschwindigkeit<br />

sie bestimmte geschäftliche Dinge vorantreibt. Stets mit<br />

Augenmaß und Bodenhaftung, die wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />

vernünftig abwägend. Dies ist besonders deutlich auszumachen<br />

beim Ausbau der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n. Lange bevor von der<br />

„<strong>Energie</strong>wende“ überhaupt die Rede war, hat die OV<strong>AG</strong>-Gruppe<br />

auf diesem Gebiet bereits wichtige Meilensteine gesetzt. So hat sie<br />

im Jahr <strong>2011</strong> abermals bemerkenswerte Summen in diesen Bereich<br />

investiert und ihre Vorrangstellung weit über unsere Region hinaus<br />

untermauert.<br />

Es sei mir an dieser Stelle erlaubt, den ersten Spatenstich zur<br />

Biogasanlage Wölfersheim zu erwähnen, den wir <strong>2011</strong> vornehmen<br />

konnten, und die Einweihung des Solarparks Linden gemeinsam mit<br />

der Stadt Linden. Im Übrigen ist gerade dies ein Vorhaben, das<br />

zeigt, wie es möglich ist, auf kommunaler Ebene effizient und<br />

fruchtbar zusammenzuarbeiten.<br />

Mein Dank geht an die Geschäftsleitung der <strong>OVVG</strong> sowie an alle<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, die am Gelingen<br />

dieser Resultate beteiligt waren.<br />

5


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 6<br />

1<br />

wer wir sind<br />

„Überall, wo der Wind<br />

für starke Umdrehungen<br />

sorgt, kreisen auch sie<br />

mit – unsere Ideen für<br />

eine saubere Zukunft.“


Stromerzeugung<br />

aus erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n – für uns<br />

ein herausragendes<br />

Projekt mit großen<br />

Chancen.


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 8<br />

wer wir sind 1<br />

Auf jedem<br />

Quadratmeter ein<br />

bisschen <strong>OVVG</strong>.<br />

Zusammen viel Potenzial für die ganze Region. So lässt sich der<br />

<strong>OVVG</strong>-Konzern wohl am treffendsten beschreiben. Denn: Der zu<br />

100 % kommunale Unternehmensverbund hinterlässt überall in<br />

Oberhessen seine Spuren. Sei es bei der Versorgung mit Strom,<br />

Wärme, Wasser, Verkehrsdienstleistungen, Gas, Netz- und kommunalen<br />

Services oder bei der <strong>Energie</strong>beratung. Sie reichen bis zu<br />

den Anfängen im vergangenen Jahrhundert zurück und stehen für<br />

echte Partnerschaft, Fairness und Kompetenz.<br />

Im Erscheinungsjahr dieses Berichts feiert die OV<strong>AG</strong> sogar ihr<br />

100-jähriges Jubiläum. Ein denkwürdiges Ereignis, auf das wir<br />

besonders stolz sind und über das wir uns sehr freuen. Mit zahlreichen<br />

Aktionen im gesamten Jubeljahr lassen wir natürlich auch<br />

alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen an<br />

unseren Feierlichkeiten teilhaben. Schließlich sind sie es, für die<br />

wir seit einem Jahrhundert aktiv sind – getreu dem Motto: voller<br />

Einsatz für eine vielversprechende, gemeinsame Zukunft. Und das<br />

soll auch in den nächsten 100 Jahren so bleiben.<br />

Weitere Informationen zu den Aktionen und Veranstaltungen<br />

rund um unser Jubiläum finden Sie auf www.100-jahre-<strong>ovag</strong>.de.<br />

_ Burg Münzenberg


wer wir sind 1.1<br />

Die Konzernunternehmen:<br />

von gut beraten<br />

bis bestens versorgt.<br />

Die Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />

(<strong>OVVG</strong>) mit Sitz in Friedberg ist an mehreren Tochtergesellschaften<br />

beteiligt. Sie bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Lesen<br />

Sie selbst, was sich hinter den einzelnen Namen verbirgt.<br />

Die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> – umfassender Service rund um<br />

Strom und Wärme.<br />

Die Tätigkeiten der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> (Sitz: Friedberg) umfassen den<br />

Stromhandel und die Strombeschaffung auf nationalen wie internationalen<br />

Märkten, die Stromerzeugung aus fossilen und regenerativen<br />

<strong>Energie</strong>n und deren Vermarktung. Sie ist zuständig für<br />

den bundesweiten Stromvertrieb, für den Kundenservice inklusive<br />

Beratung und Betreuung, für das Marketing für alle Unternehmensbereiche<br />

sowie für die Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus baut<br />

und betreibt sie Wärmeversorgungsanlagen auf Basis von Biomasse,<br />

Erdgas und Heizöl, z. T. mit Einsatz von Blockheizkraftwerken und<br />

zugehörigen Nahwärmenetzen. In projektorientierten Tochtergesellschaften<br />

baut und betreibt sie sowohl eine Biomethananlage mit Einspeisung<br />

in das Erdgasnetz sowie Freiflächen-Photovoltaikanlagen.<br />

Die hessenENERGIE – innovative Ideen zur<br />

effizienten <strong>Energie</strong>nutzung.<br />

Die hessenENERGIE GmbH (Sitz: Wiesbaden) ist eine Tochtergesellschaft<br />

der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong>. Sie engagiert sich im Bereich der effizienten<br />

und umweltschonenden <strong>Energie</strong>nutzung – mit Beratungsleistungen<br />

und Investitionsprojekten. Im Zentrum ihrer geschäftlichen<br />

Aktivitäten stehen Projekte zur Einsparung von <strong>Energie</strong> durch<br />

Effizienztechnik sowie die Nutzung von erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen.<br />

Die hessenENERGIE GmbH projektiert, baut und betreibt<br />

Windparks für die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> und für Dritte – vornehmlich<br />

in der Region – und gehört damit zu den führenden Anbietern in<br />

diesem Bereich in Hessen.<br />

Die <strong>ovag</strong> Netz – modernster Netzbetrieb für die<br />

gesamte Region.<br />

Die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> (Sitz: Friedberg) ist für das regionale Verteilnetz<br />

zuständig, das sie von der OV<strong>AG</strong> gepachtet hat und dessen Verwaltung,<br />

Betrieb und Instandhaltung sie übernimmt. Zu ihren Dienstleistungsaufgaben<br />

innerhalb des Konzerns gehört auch die gesamte<br />

Abrechnung der Strom-, Wasser- und Erdgaslieferungen an Letztverbraucher<br />

und reine Netzkunden. Als örtlicher Verteilnetzbetreiber<br />

ist sie gesetzlich dazu verpflichtet, anderen Stromlieferanten den<br />

Netzzugang zu ermöglichen und hat dafür zu sorgen, dass Letztverbraucher<br />

und Einspeiser einen Netzanschluss erhalten. Nicht<br />

zuletzt ist die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> mit der Umsetzung der gesetzlichen<br />

Vorgaben zum Einspeisemanagement beauftragt und übernimmt<br />

die Abwicklung der Einspeisevergütung laut EEG und KWKG.<br />

Die OV<strong>AG</strong> – verlässliche Versorgung mit<br />

gesundem Trinkwasser.<br />

Die Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong> (OV<strong>AG</strong>) mit Sitz in<br />

Fried berg ist im Bereich Trinkwasserversorgung tätig. Als zweitgrößter<br />

Wasserlieferant in Hessen versorgt sie rund 130 Orts- und<br />

Stadtteile mit einwandfreiem Trinkwasser und erbringt darüber<br />

hinaus auch wasserwirtschaftliche Dienstleistungen für verschiedene<br />

Städte und Gemeinden. Die OV<strong>AG</strong> ist zudem Eigentümerin des<br />

Stromverteilnetzes, das an die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> verpachtet ist. Außerdem<br />

bietet die OV<strong>AG</strong> verschiedene Dienstleistungen für den energiewirtschaftlichen<br />

und kommunalen Sektor an: IT- und Straßenbeleuchtungs-Dienstleistungen.<br />

Die Oberhessen-Gas – faires Angebot an<br />

umweltschonender <strong>Energie</strong>.<br />

Die Oberhessische Gasversorgung GmbH (Sitz: Friedberg) ist für die<br />

Gasversorgung von Industrie- und Gewerbebetrieben, öffentlichen<br />

Einrichtungen und privaten Haushalten vornehmlich im Landkreis<br />

Gießen sowie im Wetterau- und Vogelsbergkreis tätig. Die Gesellschafter<br />

sind jeweils zu 50 % die OV<strong>AG</strong> und die Mainova <strong>AG</strong>.<br />

Die VGO – dynamische Lösungen für den<br />

öffentlichen Nahverkehr.<br />

Die Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH (VGO) mit Sitz in Friedberg<br />

ist mit der Organisation, Finanzierung und Weiterentwicklung<br />

des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den drei Landkreisen<br />

Gießen, Vogelsberg und Wetterau im Auftrag des ZOV<br />

betraut. Das Bedienungsgebiet der VGO umfasst 62 Städte und<br />

Gemeinden mit insgesamt ca. 660.000 Einwohnern.<br />

9


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 10<br />

wer wir sind 1.2<br />

Unsere Strukturen:<br />

durch und durch<br />

kommunal.<br />

Ein Blick auf die Struktur der <strong>OVVG</strong>-Gruppe verrät, warum wir so<br />

eng mit der Region Oberhessen verbunden sind: Die Anteilseigner<br />

sind ausschließlich der Wetteraukreis, der Vogelsbergkreis und der<br />

Landkreis Gießen.<br />

Vogelsberg-<br />

kreis<br />

Wetteraukreis<br />

Landkreis<br />

Gießen


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 12<br />

2 umwelt<br />

„Wenn die heimische<br />

Natur auf die Beine kommt,<br />

hat auch die <strong>OVVG</strong> oft ihre<br />

Hände mit im Spiel.“


Regionaler Umweltschutz –<br />

in unseren Augen die beste<br />

Basis für eine gesunde<br />

Entwicklung Oberhessens.


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 14<br />

2<br />

Klare Worte,<br />

beherzte Taten.<br />

umwelt<br />

Ein Motto, an dem die <strong>OVVG</strong> schon seit Jahrzehnten festhält. Mit<br />

Erfolg. Was nützen einem die besten Ideen, wenn die Umsetzung<br />

fehlt? Gerade beim Umwelt- und Klimaschutz hilft kein Abwarten,<br />

sondern nur konsequentes Handeln. Unsere umfangreichen Investitionen<br />

und zahlreichen Initiativen in diesem Bereich sind der beste<br />

Beweis dafür. Dahinter steckt aber weit mehr als nur eine Demonstration<br />

von Können und Leistungsstärke: Es ist der klare Wille, den<br />

Menschen und der Natur in Oberhessen nachhaltig Gutes zu tun.<br />

So haben wir uns auch <strong>2011</strong> stark gemacht für eine noch bessere<br />

Bereitstellung und Nutzung von Strom und Wärme aus regenerativen<br />

<strong>Energie</strong>n. Die Ergebnisse können sich sehen lassen – ob unsere<br />

neuen und modernisierten Produktionsanlagen, die erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n nutzen, oder die regional installierten, öffentlichen Ladestationen<br />

für Elektrofahrzeuge. Mit diesen und vielen weiteren Projekten<br />

hat der <strong>OVVG</strong>-Konzern wiederholt starke Akzente gesetzt.<br />

Welche genau, zeigen Ihnen die folgenden Beispiele.<br />

_ Landschaft bei Antrifttal


2.1<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n:<br />

geradewegs in Richtung<br />

Kreislauf.<br />

umwelt<br />

Wärme-Contracting, BHKW und PV, Strommix und E-Mobilität: Die<br />

Liste der Begriffe und Abkürzungen rund um den Einsatz und die<br />

Nutzung regenerativer <strong>Energie</strong>n lässt sich heute beliebig erweitern.<br />

Gut, wenn man jemanden zur Seite hat, der weiß, was sich dahinter<br />

verbirgt. Noch besser, wenn er sich dafür einsetzt, dass man von<br />

den vielen Neuerungen langfristig profitiert.<br />

Die <strong>OVVG</strong> bietet beides: praktische Orientierung und handfesten<br />

Support bei der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n. Dass wir dabei auf<br />

eine lange Tradition zurückblicken können, kommt den Endverbrauchern<br />

voll zugute: Bereits vor 90 Jahren eröffneten wir das Wasserkraftwerk<br />

in Lißberg und errichteten 1990 Hessens ersten Windkraftpark.<br />

Unersetzliches Know-how für eine unersetzbare Umwelt.<br />

> Windkraft<br />

<strong>2011</strong> konnte die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> ihr Potenzial der Stromerzeugung<br />

aus Windkraft um 30 % steigern – auf nunmehr 50 MW installierte<br />

Leistung. So wurden in den Windparks Alte Höhe und Helpershain/<br />

Meiches zwei bzw. vier neue Anlagen mit je 2,3 MW elektrischer<br />

Leistung in Betrieb genommen. Damit gehört die <strong>OVVG</strong>-Tochter zu<br />

den führenden Windkraftanlagenbetreibern in Oberhessen. Und<br />

auch in Zukunft stellt Windkraft einen Schwerpunkt bei der Förderung<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong>n dar: Das geplante Investitionsvolumen<br />

für die nächsten drei Jahre beträgt rund 55 Millionen Euro und soll<br />

die eigenen Windstromkapazitäten um rund 50 % steigern.<br />

Umgesetzte Projekte im Bereich der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n:<br />

> Biomasse<br />

Im Frühjahr des Berichtsjahres fand der Spatenstich zum Bau der<br />

Biogasanlage Wölfersheim durch das Tochterunternehmen Biogas<br />

Oberhessen GmbH & Co. KG statt. Aufgrund von geänderten Rahmenbedingungen<br />

durch das EEG 2012 waren <strong>2011</strong> Anpassungen<br />

erforderlich, die zu einer merklichen Kostensteigerung für das<br />

Projekt geführt haben. Davon unberührt bleiben die Vorteile einer<br />

Stromerzeugung aus Bioerdgas: Sie hat den Vorteil, gesicherte<br />

und regelbare Leistung bereitstellen zu können und ergänzt damit<br />

das Portfolio aus den naturbedingt fluktuierenden Wind- und<br />

Solarstromeinspeisungen. Gefördert wird hier zudem die regionale<br />

Wertschöpfung.<br />

Im Berichtsjahr konnten weitere Wärme-Contracting-Projekte in der<br />

Region auf Basis von Biomasse realisiert werden. Das Contracting<br />

umfasst die Finanzierung, Errichtung und den Betrieb von modernen<br />

Heizanlagen in gewerblichen oder kommunalen Gebäuden.<br />

Inzwischen betreibt die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> 25 Blockheizkraftwerke<br />

(BHKW) sowie acht große Holzhackschnitzelanlagen – so viel wie<br />

keiner sonst in der Region.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> umgesetzte Projekte: Versorgung mehrerer öffentlicher<br />

Gebäude der Stadt Lich (BHKW, Gas-Brennwertkessel),<br />

des Schwimmbades in Mücke und angrenzender städtischer<br />

Liegenschaften (Holzhackschnitzelanlage) sowie die Wärmeversorgung<br />

der Oberwaldschule in Grebenhain und der Alexander-von-<br />

Humboldt-Schule Lauterbach (beide: Holzhackschnitzelanlage).<br />

> Solarenergie<br />

<strong>2011</strong> fand ein weiterer Zubau von Photovoltaik-Anlagen (PV) auf<br />

kommunalen Dächern statt. Die von der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> insgesamt<br />

betriebene, installierte PV-Leistung ist somit auf 1,1 MW angewachsen.<br />

Zudem wurde in Kooperation mit der Stadt Linden eine<br />

erste PV-Freiflächenanlage (installierte Leistung: 2 MW) durch<br />

die neu gegründete Gesellschaft <strong>ovag</strong>Solar Stadt Linden GmbH &<br />

Co. KG realisiert. Gesellschafter zu je 50 % sind dabei die <strong>ovag</strong><br />

<strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> und die Stadt Linden. Zur Erhöhung der Akzeptanz vor<br />

Ort wurden die Einwohner der Stadt Linden über einen festverzinslichen<br />

„Solarbrief“ in die Finanzierung und den Ertrag aus der<br />

Anlage eingebunden.<br />

Projekt <strong>Energie</strong>ertrag/Jahr (ca., in kWh) CO2-Einsparungen/Jahr (in t)<br />

Windkraftanlagen Alte Höhe, 2 Anlagen 33 Mio. (Strom) 20.400<br />

Helpershain/Meiches, 4 Anlagen<br />

Biogasanlage Wölfersheim 46 Mio. (Bioerdgas) 21.000<br />

Holzhackschnitzelanlagen in Mücke, Grebenhain 1,9 Mio. / 1,32 Mio. / 0,99 Mio. (Wärme) 566 / 392 / 294<br />

und Lauterbach<br />

BHKW und Gas-Brennwertkessel in Lich 22.000 (Strom), 390.000 (Wärme) 15<br />

Solarpark Linden 1,85 Mio. (Strom) 1.200<br />

15


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 16<br />

_ Einweihung der Elektrotankstelle in Friedberg _ Solarpark Linden<br />

Elektromobilität: von selbst ins Rollen gebracht.<br />

Die Idee der E-Mobilität (Elektromobilität) ist nicht neu – bereits<br />

Ende des 19. Jahrhunderts gab es die ersten elektrisch betriebenen<br />

Fahrzeuge. Neu sind die weltweite Knappheit an fossilen <strong>Energie</strong>-<br />

Ressourcen, die Herausforderungen des Klimaschutzes sowie die<br />

heutigen technischen Möglichkeiten. Die <strong>OVVG</strong> hat sich dazu<br />

entschlossen, Ersterer entgegenzutreten und Letztere zu fördern –<br />

mit dem Bau von Stromtankstellen für Elektroautos und E-Bikes.<br />

Inzwischen betreibt die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> drei öffentlich zugängliche<br />

Ladesäulen in Karben, Friedberg und Gießen. Finanziert aus eigenen<br />

Mitteln, ohne öffentliche Fördergelder.<br />

Wir sehen darin einen weiteren Mosaikstein in unserem Gesamtkonzept<br />

der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n und wollen so neue<br />

Impulse für deren Ausbau schaffen. Ein besonderer Anreiz für alle<br />

Nutzer: Das Stromtanken ist für die nächsten zwei Jahre kostenfrei.<br />

Und: Natürlich wird an allen Tankstellen ausschließlich Ökostrom<br />

angeboten.<br />

Ökostrom: eine saubere Mischung.<br />

Es zählt, was beim Kunden ankommt. Eine Maxime, an der auch<br />

wir uns messen lassen. Aus wie viel regenerativ erzeugtem Strom<br />

bestand also letztlich unser Strommix <strong>2011</strong> – also die Zusammensetzung<br />

unseres bereitgestellten Stroms? Die Antwort: Mit rund<br />

60 % konnte der Ökostromanteil gegenüber dem Vorjahr weiter<br />

deutlich gesteigert werden. Der Anteil an Atomenergie wurde auf<br />

gut 12 % halbiert.


2.2<br />

Umwelt-Engagement:<br />

raus in die Zukunft.<br />

umwelt<br />

Lust auf Natur, Begeisterung für Klimaschutz, Einsatz für eine<br />

rundum intakte Umwelt. Das alles wollen wir bei möglichst vielen<br />

Menschen in der Region erreichen. Weil es uns selbst besonders am<br />

Herzen liegt und wir wissen: Nur gemeinsam können wir ein wirklich<br />

lebenswertes Oberhessen erhalten. Alle unsere Förderprojekte<br />

zeichnen sich durch ein hohes Maß an Praxisnähe und echter Inspiration<br />

aus. Denn: Wir wollen vermitteln und nicht vorschreiben,<br />

erklären und nicht erdrücken, faszinieren und nicht frustrieren.<br />

Dem Zuspruch nach zu urteilen, ist uns das auch mit den <strong>2011</strong><br />

realisierten Projekten gut gelungen. Bei Jung und Alt, bei Firmen<br />

und Kommunen, bei Schülern und Eltern – oberhessenweit. Motivation<br />

genug, um unser Umwelt-Engagement auch in Zukunft weiter<br />

fortzusetzen.<br />

Unsere Initiativen für Natur und Umwelt <strong>2011</strong>:<br />

> Bereits zum dritten Mal hat die OV<strong>AG</strong> ihren mit 5.000 Euro<br />

dotierten Umwelt- und Innovationspreis vergeben. Er ging <strong>2011</strong><br />

an den Vogelsberggarten in Ulrichstein – für ein beispielhaftes<br />

Projekt zur Erhaltung und Bewahrung von heimischer Kultur und<br />

Natur.<br />

> Im Bereich des Grundwasserschutzes wurde die intensive Kooperation<br />

mit rund 110 Landnutzern aus dem Wetteraukreis weiter<br />

fortgesetzt. Den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzungs- und<br />

Kulturlandschaft sowie die Qualitätssicherung der Grundwasserressource<br />

fördern wir jährlich mit mindestens 50.000 Euro.<br />

> Nur wer die Natur selbst spürt und erlebt, kann nachvollziehen,<br />

was sie braucht. Gemäß diesem Motto haben wir <strong>2011</strong> erneut<br />

unser Projekt „Unterricht in der Natur“ realisiert. Teilnehmen<br />

konnten ausgewählte fünfte und sechste Schulklassen aus dem<br />

Vogelsberg- und Wetteraukreis sowie dem Landkreis Gießen.<br />

> Noch mehr Wissen: Für interessierte Grundschulen aus der<br />

Region hat die OV<strong>AG</strong> bereits vor Jahren die Unterrichtseinheiten<br />

„Wasser bildet“ ins Leben gerufen. Im Berichtsjahr konnten Dritt-<br />

und Viertklässler abermals etwas über den verantwortungsvollen<br />

Umgang mit dem wichtigsten Lebensmittel lernen.<br />

> Den Blick schärfen für die Details und Zusammenhänge in der<br />

heimischen Natur sowie für den regionalen Naturschutz – so<br />

lautete das Ziel einer einzigartigen Buchedition, an der sich die<br />

OV<strong>AG</strong> <strong>2011</strong> beteiligt hat. Unter dem Titel „Auenlandschaft<br />

Wetterau – Naturjuwel im Herzen Europas“ haben die Umweltexperten<br />

Frank Eichelmann und Frank Uwe Pfuhl gemeinsam<br />

mit der OV<strong>AG</strong> einen echten Prachtband geschaffen, der die Lust<br />

zum Lesen und Mitbewegen fördert.<br />

17


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 18<br />

3 technik<br />

„Langfristig für ein Stück<br />

Lebensqualität zu sorgen,<br />

heißt für uns: jeden Tag das<br />

Ganze im Blick zu haben.“


Sauberes Wasser –<br />

eine der wichtigsten<br />

Quellen für unser<br />

aller Wohlbefinden.


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 20<br />

3<br />

Mission Modernisierung.<br />

technik<br />

Eine Pause bei den Investitionen in unsere Anlagen, in neue Services<br />

und vielversprechende Projekte würde Stillstand bedeuten – einfach<br />

undenkbar für einen Impulsgeber wie die <strong>OVVG</strong>. Im Mittelpunkt<br />

stehen dabei vor allem die Garantie der allgemeinen<br />

Versorgungs- und Mobilitätssicherheit sowie die Unterstützung<br />

der regionalen Wirtschaft. Mit anderen Worten: Wir sorgen dafür,<br />

dass alles rund läuft und die Menschen in Oberhessen ihren Vorteil<br />

haben. Das sollen sie auch, schließlich befinden wir uns in<br />

kommunalem Eigentum und wollen den Bürgerinnen und Bürgern<br />

ein Höchstmaß an Perspektive bieten.<br />

Das Spektrum unserer Investitionen umfasste auch im Berichtsjahr<br />

zwingend Notwendiges, rundum Praktisches und zuweilen Visionäres.<br />

Ein optimaler Mix, wie wir meinen. Wo und was genau die<br />

<strong>OVVG</strong>-Tochtergesellschaften erneuert, modernisiert und initiiert<br />

haben, erfahren Sie im Folgenden.<br />

_ Holzhackschnitzelanlage


3.1<br />

Strom und Wasser:<br />

effizient im Fluss.<br />

technik<br />

<strong>2011</strong> investierte die OV<strong>AG</strong> etwa 10 Millionen Euro in die Erneuerung<br />

und den Ausbau des Stromnetzes; darüber hinaus investierte<br />

sie rund 1,6 Millionen Euro in die Trinkwasserförderung. Beträge,<br />

die im wahrsten Sinne des Wortes wieder an unsere Kunden zurückfließen<br />

– in Form von jederzeit verfügbarem Strom und hochqualitativem<br />

Trinkwasser. Dafür sind wir in der Region bekannt, und<br />

das soll auch so bleiben.<br />

Der Ausbau der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n erfordert eine<br />

entsprechende Anpassung der regionalen Stromnetze. Hier setzen<br />

wir auf den sukzessiven Auf- und Ausbau und werden unseren Aufwand<br />

auch in Zukunft weiter erhöhen, um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden. Dass wir auf dem besten Weg sind, hat uns die<br />

Bundesagentur bestätigt: Sie hat uns im Deutschland-Vergleich<br />

einen Effizienzwert von 100 % verliehen.<br />

> Strom<br />

Etwa zwei Drittel der Gesamtinvestitionen wurden für die Erneuerung<br />

und den Ersatz von älteren Stromnetzanlagen verwendet.<br />

Dazu gehören Schaltanlagen, Kabel, Freileitungen und Sekundäranlagen<br />

wie Schutz- und Fernwirkeinrichtungen. Rund ein Drittel<br />

entfiel auf die Erweiterung des Stromnetzes (Neubau).<br />

_ Instandhaltung eines Mittelspannungsmasts<br />

Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen begonnen und/oder<br />

umgesetzt:<br />

> Neubau des bestehenden Schalthauses im Umspannwerk Nidda<br />

inklusive neuer Schaltanlage.<br />

> Erneuerung der Schaltstation bzw. der Freileitungen vom Schalthaus<br />

in Ober-Mörlen und Hungen.<br />

> Verlegung diverser Mittelspannungs-, Niederspannungs- und<br />

Fernmeldekabel sowie Aufstellung einer neuen Ortsnetzstation.<br />

> Bau einer leistungsstarken 20-kV-Kabelverbindung vom Schalthaus<br />

Altenstadt nach Nieder-Mockstadt zur weiteren Verbesserung<br />

der Versorgungssicherheit im Raum Altenstadt/Florstadt/<br />

Nidda.<br />

> Modernisierungen im EDV- und Kommunikationsbereich sowie<br />

Aufwendungen für den Betrieb und die Instandhaltung des<br />

Stromnetzes.<br />

21


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 22<br />

_ Wasserwerk Inheiden<br />

> Wasser<br />

Ein Großteil der Investitionen im Bereich Wasser entfiel auf die<br />

Erneuerung der Pumpe 1 im Maschinenhaus Inheiden – zugunsten<br />

von mehr Effizienz und einer höheren Verlässlichkeit. Außerdem<br />

erfolgte eine Teilerneuerung der 8. Fernwasserleitung in der Ortsdurchfahrt<br />

Wölfersheim sowie die Installation von vier neuen UV-<br />

Desinfektionsanlagen in den Gewinnungsgebieten Nidda-Kohden<br />

und Schotten-Rainrod. Letztere bieten den Vorteil, dass auf chemische<br />

Zusatzstoffe komplett verzichtet werden kann: Mögliche<br />

Bakterien, Viren, Hefen und Parasiten werden mithilfe von Strahlen<br />

abgetötet. Eine Beeinträchtigung der Verbraucher bei diesem<br />

geruchs- und geschmacksfreien Verfahren ist ausgeschlossen.<br />

Internet: rundum aktualisiert und erneuert.<br />

Einfach nur online zu sein, ist das Gegenteil von kundennah und<br />

innovativ. Als Nutzer möchte man heute zeitnah informiert werden,<br />

sucht nach Erklärungen und Inspirationen, will den direkten<br />

Kontakt zu Unternehmen und Experten. Insofern sind wir unseren<br />

Kunden noch ein Stück näher gekommen – durch die Erneuerung<br />

unseres Internetauftritts. Das Ergebnis: Seit Ende <strong>2011</strong><br />

begrüßen wir alle interessierten Nutzer auf einer zentralen<br />

Gruppenseite www.<strong>ovag</strong>.de. Sie bietet neben einem frischen<br />

Aussehen noch mehr Informationen, eine noch benutzerfreundlichere<br />

Oberfläche sowie eine noch übersichtlichere Gestaltung.<br />

Und wer sich über die einzelnen Konzernunternehmen und<br />

-sparten informieren will, ist jetzt nur einen Klick weit davon<br />

entfernt. Diese sind direkt an die Zentralseite angebunden und<br />

präsentieren ihrerseits eine Fülle an Fakten – die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong><br />

ebenso wie die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong>, die VGO gleichermaßen wie die<br />

Bereiche Wasser und kommunale Dienste. Das gesamte Online-<br />

Angebot reicht somit von wichtigen Daten zu den Stromtarifen<br />

und Stromspartipps über den Netzanschluss, Fakten zur Trinkwasserqualität<br />

und Dienstleistungen des Bereichs Wasser bis<br />

hin zu den Fahrplanauskünften der VGO.


3.2<br />

Hof Graß: neue Einblicke<br />

in alte Kulturen.<br />

technik<br />

Es soll ein regional einzigartiges Miteinander werden aus Historie,<br />

Wissen, Tradition und Unterhaltung. Die Rede ist von Hof Graß.<br />

Das Gelände mit dem gut 700 Jahre alte Gebäudekomplex ist seit<br />

2004 in unserem Besitz und wird schrittweise komplett restauriert.<br />

<strong>2011</strong> konnten wir wichtige Um- und Ausbauarbeiten erfolgreich<br />

abschließen und sehen der geplanten Eröffnung im Sommer 2012<br />

mit großer Freude entgegen.<br />

Darüber hinaus bewirtschaften wir das in der Wasserschutzzone<br />

des OV<strong>AG</strong>-Wasserwerks Inheiden befindliche Hofgut nach rein<br />

ökologischen Gesichtspunkten und bekommen hierfür Ökopunkte<br />

gutgeschrieben. Eine gelungene Kombination aus sinnvoller Nutzung<br />

und dauerhafter Erhaltung, ganz im Sinne unseres Leitbildes,<br />

für die Menschen in der Region ein effizienter Partner und verlässlicher<br />

Förderer zu sein – ökonomisch wie ökologisch.<br />

Historischer Treffpunkt für Familien, Experten und<br />

Neugierige.<br />

Wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Unterbringung des regionalen<br />

Limes-Informationszentrums für den Landkreis Gießen (LIZ).<br />

Die dazu notwendigen Sanierungsmaßnahmen sowie die Inneneinrichtung<br />

und -gestaltung wurden Anfang September <strong>2011</strong> abgeschlossen,<br />

das Museum anschließend offiziell eingeweiht. In dessen<br />

Mittelpunkt stehen Informationen zum Römischen Reich, dem Verlauf<br />

des hessischen Limes und dem Leben der Soldaten und Germanen<br />

– mit zahlreichen Exponaten zum Ausprobieren, Anfassen und<br />

Erfahren. Finanziert wurde das 1,35 Millionen Euro teure Projekt<br />

mit Mitteln aus dem „Investitionsprogramm nationale UNESCO-<br />

Welterbestätten“ des Bundes und Eigenmitteln der Stadt Hungen.<br />

Neben dem Limesinformationszentrum wird das Gebäudeensemble<br />

auch eine Gastronomie mit Biergarten, einen Abenteuerspielplatz<br />

und das Hungener Stadtarchiv beherbergen. Außerdem moderne<br />

Büro- und Konferenzräume zur Eigen- und Fremdnutzung sowie<br />

Wohneinheiten zum Verkauf oder zur Vermietung. Der Neubau des<br />

Stadtarchiv-Hauses kostet insgesamt 1,4 Millionen Euro, wobei<br />

sich die Stadt Hungen mit 300.000 Euro daran beteiligt.<br />

23<br />

_ Hof Graß


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 24<br />

4 mensch<br />

„Mit jeder Busfahrt zu<br />

alten Bekannten in der<br />

Region hat man bereits<br />

einen neuen Freund an<br />

seiner Seite: die <strong>OVVG</strong>.“


Fairer Service vor Ort – ein<br />

Thema, auf das wir stets<br />

größten Wert legen.


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 26<br />

4<br />

Wenn Kunden lächeln.<br />

mensch<br />

Für uns steht die Zufriedenheit der Kunden an erster Stelle. Natürlich<br />

wird niemand in der heutigen Wirtschaftswelt etwas anderes<br />

behaupten. Aber wir leben es auch – vom allerersten Kontakt bis<br />

zur umfassenden Nachbetreuung. Das sehen selbst unabhängige<br />

Institutionen so: <strong>2011</strong> wurde die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> wiederholt als<br />

„TOP-Lokalversorger“ ausgezeichnet. Ein Grund zur Freude und zum<br />

Nachdenken gleichzeitig. Darüber, wie wir unsere Services weiter<br />

verbessern und vorhandene Synergien zukünftig noch stärker ausschöpfen<br />

können.<br />

Allerdings: Ein Fokus „nur“ auf das Wohl unserer Kunden wäre nicht<br />

zu Ende gedacht. Wir wirken in keinem abgeschlossenen Raum,<br />

sitzen auf keiner entfernten Insel, gehören zu keinem anonymen<br />

Weltkonzern. Die <strong>OVVG</strong> trägt die Region Oberhessen in ihrem<br />

Namen und somit auch eine Verantwortung für alle ihre Bürgerinnen<br />

und Bürger. Gerade deshalb ist es uns besonders wichtig, möglichst<br />

viele Menschen vor Ort zu unterstützen und zu fördern – sei es<br />

durch eine qualifizierte Ausbildung in unseren Tochterunternehmen<br />

oder durch regionale Projekte in den Bereichen Kultur, Sport,<br />

Umwelt und Soziales.<br />

_ OV<strong>AG</strong>-Zentrale in Friedberg


4.1<br />

Service vor Ort: ein starkes<br />

Netz von Vorteilen.<br />

mensch<br />

Weltweit legen Kunden einen immer größeren Wert auf kompetente<br />

und zuverlässige Rundum-Betreuung – online ebenso wie offline.<br />

Unternehmen sehen sich ihrerseits ständig neuen Herausforderungen<br />

gegenüber: Was müssen wir tun, um nicht den Kontakt zu<br />

unseren Verbrauchern zu verlieren? Wie können wir für bestehende<br />

und potenzielle Kunden weitere, attraktive Vorteile erschließen? Die<br />

<strong>OVVG</strong>-Tochtergesellschaften nehmen diese Fragen ernst und haben<br />

auch im Berichtsjahr ihre individuellen Antworten dazu geliefert.<br />

Positive Feedbacks von Kunden- und neutraler Seite zeigen uns,<br />

dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />

> <strong>Energie</strong>versorgung<br />

<strong>2011</strong> gehörte die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> zum Kreis der 121 deutschlandweit<br />

ausgezeichneten <strong>Energie</strong>versorger: Sie erhielt das Gütesiegel<br />

„TOP-Lokalversorger“, das seit 2008 jährlich vom <strong>Energie</strong>verbraucherportal<br />

verliehen wird. Entscheidende Kriterien für die Vergabe<br />

sind der Preis, die Verbraucherfreundlichkeit und Servicequalität<br />

sowie Umweltaspekte.<br />

Dass Kunden die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> als „top“ ansehen, zeigen auch<br />

die Erfolge bei der systematischen Erschließung neuer Regionen.<br />

So konnte die <strong>OVVG</strong>-Tochter sowohl im Bereich der Haushalts- und<br />

Kleingewerbekunden (SLP-Kunden) als auch bei den Großkunden<br />

(RLM-Kunden) Zuwächse verbuchen. Das Ergebnis: Die Anzahl der<br />

aktiv bedienten Netzgebiete wurde binnen eines Jahres verdoppelt –<br />

auf 130 Netzgebiete deutschlandweit. Ebenfalls erfreulich ist, dass<br />

der Kundenbestand erneut erhöht wurde. Dazu beigetragen haben<br />

unter anderem Gewinne bei nennenswerten Ausschreibungen von<br />

RLM-Kunden. Bestes Beispiel: Seit <strong>2011</strong> genießt man auch im Hessischen<br />

Landtag in Wiesbaden alle Vorzüge des <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>-Stroms.<br />

> Netzservices<br />

Die OV<strong>AG</strong> und die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> haben <strong>2011</strong> eine Kooperationsvereinbarung<br />

mit der EVB (<strong>Energie</strong> und Versorgung Butzbach)<br />

geschlossen. Das Ziel: auf dem <strong>Energie</strong>sektor noch enger zusammenzuarbeiten<br />

und die Stromnetze im Bereich der Stadt Butzbach<br />

künftig gemeinsam zu betreiben. Damit reagieren die beteiligten<br />

Unternehmen auf die stetig wachsenden Anforderungen aus der<br />

Regulierung der <strong>Energie</strong>versorgungsnetze und eine steigende Kostenintensität.<br />

Synergieeffekte, von denen letztlich auch die Kunden<br />

profitieren sollen.<br />

> Mobilität<br />

Auch die VGO konnte <strong>2011</strong> gleich mehrere Maßnahmen zugunsten<br />

eines noch attraktiveren Kundenservices realisieren. Ein Meilenstein<br />

war die erfolgreiche Einführung des „eTickets RheinMain“ im<br />

Bediengebiet des VGO. Seit dem 1. Januar 2012 sind die Jahreskarten<br />

für Erwachsene als Plastikkarte im handlichen Scheckkartenformat<br />

mit einem integrierten Chip darauf erhältlich. Langfristig<br />

ermöglicht das eTicket eine größere Flexibilität beim Kauf, bei der<br />

Bezahlung und Nutzung des Fahrausweises – was den öffentlichen<br />

Personennahverkehr attraktiver macht. Mit dem eTicket RheinMain<br />

ist der RMV in ein neues Zeitalter gestartet.<br />

Ein Pilotprojekt im RMV ist die Einführung einer kreisweiten Schülerjahreskarte<br />

im Vogelsbergkreis – die „CleverCard kreisweit“. Schüler<br />

und Auszubildende mit Wohn- und Schulort im Vogelsbergkreis<br />

können diese nun während der Schulzeit und auch an den Wochenenden<br />

für beliebig viele Fahrten im gesamten Vogelsbergkreis nutzen.<br />

Darüber hinaus wurde das Angebot im VGO ServiceZentrum in<br />

Gießen erweitert. Neben Mobilität erhalten Interessierte dort jetzt<br />

auch Elektrizität: Sie können sich über die Produkte der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong><br />

<strong>AG</strong> informieren und nach der Beratung einen entsprechenden<br />

Vertrag abschließen. Ein weiterer wichtiger Schritt, um den Bürgerinnen<br />

und Bürgern vor Ort die Vorteile unseres umfassenden<br />

Dienstleistungsspektrums näherzubringen.<br />

27


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 28<br />

4.2<br />

Bildung: offen für<br />

persönliche Chancen.<br />

mensch<br />

Experten sind sich sicher: Das zukünftige Arbeitsleben wird von<br />

einem ständigen Wandel geprägt sein. Arbeitnehmer müssen im Laufe<br />

dieser Phase gleich mehrere verschiedene Berufe erlernen. Umso<br />

wichtiger ist deshalb eine solide Ausbildungsbasis, die jungen Menschen<br />

beste Chancen für ein berufliches Weiterkommen eröffnen.<br />

Wir sind uns dessen bewusst und bilden in unseren Tochterunternehmen<br />

seit nunmehr fast 70 Jahren aus. Die Bilanz: Über<br />

700 Schulabgänger, die bei uns eine qualifizierte Ausbildung<br />

erhalten haben. Viele von ihnen sind im Konzern verblieben, stellten<br />

und stellen einen unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren dar – fachliche<br />

Kompetenz. Insofern handeln wir aus eigenem Interesse,<br />

sehen in unserer Ausbildungspolitik aber auch eine gesellschaftliche<br />

Verantwortung.<br />

Mittlerweile gilt der <strong>OVVG</strong>-Konzern als regionaler Garant für eine<br />

qualitativ hochwertige Ausbildung. So haben sich für das Ausbildungsjahr<br />

<strong>2011</strong> nahezu 300 Bewerber gemeldet, wovon letztlich<br />

20 als Auszubildende und Jahrespraktikanten angenommen wurden.<br />

Eine weitere Bestätigung unserer Bildungsstrategie: der hohe<br />

Anteil an guten und sehr guten Abschlussprüfungen im Berichtsjahr,<br />

darunter sogar landes- sowie bundesbeste Abschlüsse. Und<br />

nicht zuletzt die Ernennung der OV<strong>AG</strong> in mehreren aufeinander<br />

folgenden Jahren zum „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ durch die<br />

IHK Gießen-Friedberg.<br />

_ Ausbildungsgelände<br />

„Bei der Warth“ (Friedberg)<br />

Fachkräfte: intelligent ist gefragt.<br />

Der Ausstieg aus der Atomkraft ist zugleich der Einstieg in eine<br />

neue Personalproblematik. Der Grund: Die zunehmende dezentrale<br />

Einspeisung führt zu veränderten <strong>Energie</strong>strömen, ein<br />

Umbau unserer Stromnetze zu „intelligenten Netzen“ wird unumgänglich.<br />

Das wiederum erfordert ein hohes Maß an Fachwissen,<br />

mehr Ingenieure oder ähnlich qualifizierte Mitarbeiter<br />

sind also gefragt.<br />

Der <strong>OVVG</strong>-Konzern bietet in diesem Bereich attraktive Berufe<br />

mit abwechslungsreichen Aufgaben. Wie aber stellt er sich der<br />

Herausforderung eines bevorstehenden Fachkräftemangels?<br />

Durch gute Kontakte zur Technischen Hochschule Mittelhessen<br />

können Synergien für die Praxis genutzt werden – beispielsweise<br />

in Form von Studienpraktika. Außerdem ist beim <strong>OVVG</strong>-<br />

Konzern seit <strong>2011</strong> ein dualer Studiengang „Elektrotechnik“<br />

möglich. Insgesamt also sehr gute Aussichten für eine „intelligente“<br />

Stromzukunft.


_ Nadine Kühnert und Marie-Christin Pieh<br />

erobern einen „Männerberuf“<br />

Wenn Frauen richtig aufdrehen: Weibliche Monteure<br />

bei der OV<strong>AG</strong>.<br />

Technische Berufe sind eine reine Männerdomäne. Ein Satz, der<br />

längst der Vergangenheit angehört. Heute ist es selbstverständlich,<br />

dass Frauen überall dort mit anpacken, wo früher nur männliche<br />

Hände am Werk waren. So auch bei der OV<strong>AG</strong>. Hier hat die Ausbildung<br />

von Technikerinnen und Monteurinnen sogar Tradition: Einst<br />

gehörte man branchenweit zu den Ersten, die weibliche Bewerber<br />

in diesem Bereich einstellten. Und in Zukunft sollen noch mehr<br />

Frauen den Ton angeben, wenn es ums Installieren, Warten und<br />

Reparieren von Elektroanlagen geht.<br />

Es gibt vieles, was dafür spricht: Junge Frauen agieren oft viel zielstrebiger<br />

als ihre männlichen Kollegen, sie scheuen meist keinerlei<br />

Anstrengungen, wenn es darum geht, den eingeschlagenen Ausbildungsweg<br />

möglichst erfolgreich zu beenden. Ob schwere Arbeitsschuhe<br />

oder Arbeitsmonturen, ob regelmäßiges Abseilen auf steilen<br />

Dächern oder das Erklimmen von hohen Freiluftmasten – nichts<br />

hindert angehende Elektroanlagenmonteurinnen daran, es den<br />

männlichen Auszubildenden gleichzutun. Und nicht zuletzt: Weibliche<br />

Auszubildende sind gut für das allgemeine Betriebsklima.<br />

_ Seit Beginn stellt die OV<strong>AG</strong> Plätze in ihrem<br />

Ausbildungszentrum für den „Girls‘Day“ zur Verfügung<br />

Schulabgängerinnen überlegen es sich in der Regel gründlich, ob sie<br />

einen technischen Beruf ergreifen wollen. Umso wichtiger ist es,<br />

ihnen dabei praktische Orientierungshilfe zu geben – damit aus<br />

dem ersten Abwägen kein schnelles Abwinken wird. Auch hier leistet<br />

die OV<strong>AG</strong> seit Jahren Pionierarbeit: Mit dem „Girls‘Day“ bietet<br />

sie seit 2003 Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren die Möglichkeit,<br />

in der Ausbildungswerkstatt der <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> selbst Hand<br />

anzulegen – etwa beim Löten oder Bauen von Lampenschaltungen.<br />

Die OV<strong>AG</strong> gibt weiblichen Interessenten aber nicht nur eine optimale<br />

Starthilfe, sie bietet ihnen auch nach erfolgreichem Ausbildungsende<br />

echte Karrierechancen. Zum Beispiel in Form eines<br />

dualen Studiums der Elektrotechnik. Sprich: Wer als Frau im Beruf<br />

richtig aufdrehen will, hat bei der OV<strong>AG</strong> einfach die besten Karten –<br />

von Anfang an.<br />

29


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 30<br />

4.3<br />

Förderung: freiwillig,<br />

vielseitig, nachhaltig.<br />

mensch<br />

Es taucht in keiner Bilanz auf, gehört nicht zu unseren Kerntätigkeiten<br />

und dient nicht im Entferntesten wirtschaftlichen Zielen.<br />

Dennoch fußt es auf einer langjährigen Tradition des <strong>OVVG</strong>-Konzerns<br />

und dessen Tochterunternehmen. Gemeint ist unser regionales<br />

Engagement in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt und Soziales.<br />

Wir sehen darin eine freiwillige gesellschaftliche Verpflichtung und<br />

wollen durch die Förderung verschiedenster Projekte nachhaltig<br />

Zeichen setzen. Warum? Weil wir als kommunales Unternehmen mit<br />

der Region Oberhessen stark verwurzelt sind. Weil wir ihr auf diese<br />

Weise zurückgeben wollen, was sie uns Jahr für Jahr entgegenbringt:<br />

echtes Vertrauen. Weil wir den vielen Kunden und Menschen<br />

einfach nur „Danke!“ sagen möchten. So auch bei den folgenden,<br />

beispielhaften Aktivitäten im Jahr <strong>2011</strong>:<br />

> Neue Sport-Partnerschaft: Die OV<strong>AG</strong> fördert insgesamt über<br />

400 Sport- und Freizeitvereine in ganz Oberhessen und unterstützt<br />

seit Jahren die LG <strong>ovag</strong> Friedberg als Hauptsponsor. Seit<br />

<strong>2011</strong> ist sie auch für den MTV Gießen aktiv – ebenfalls in der<br />

Rolle eines engagierten Hauptsponsors. Mit rund 2.300 Mitgliedern<br />

und über 19 Sportarten gehört der MTV Gießen zu den<br />

größten Vereinen in Oberhessen. Unterstützt werden sowohl der<br />

Breiten- als auch der Leistungssport.<br />

> Rund 15.000 Zuschauer ließen sich im Januar von atemberaubender<br />

Akrobatik, mitreissender Action und perfekter Illusion<br />

verzaubern – auf dem 9. Internationalen Neujahrs-Varieté der<br />

OV<strong>AG</strong>. Vor der faszinierenden Kulisse des Dolce-Theaters in Bad<br />

Nauheim zeigten insgesamt 42 Artisten und Künstler aus 12 Ländern<br />

ihr Können. Über ausgewählte Varieté-Highlights vergangener<br />

Jahre konnte man auch im Foyer der OV<strong>AG</strong>-Hauptverwaltung<br />

staunen. Dort veranstaltete die OV<strong>AG</strong> im November <strong>2011</strong> eine<br />

sehenswerte Ausstellung zum Internationalen Neujahrs-Varieté –<br />

mit Fotografien von Heinz-Günter Hamich.<br />

> Anlässlich des 8. Jugend-Literaturpreises der OV<strong>AG</strong> konnten<br />

insgesamt 22 Gewinner im Alter von 14 bis 23 Jahren über<br />

attraktive Geldpreise von 200 bis 1.000 Euro jubeln. Zum Preis<br />

gehörte ebenfalls die Teilnahme an einem viertägigen Workshop<br />

in Bad Kissingen. Darüber hinaus erhielten die betreffenden<br />

Schulen der Preisträger 100 Euro für die Schulbibliothek. Wir<br />

haben uns über das rege Interesse gefreut und hoffen, auch<br />

zukünftig viele Nachwuchs-Goethes und -Rowlings präsentieren<br />

zu dürfen.


_ Wasser bildet<br />

_ Internationales Neujahrs-Varieté _ Klasse Klassik Sommer<br />

_ Schüler-Sprint-Cup<br />

_ Stars and Stripes<br />

_ Jugend-Literaturpreis _ Unterricht in der Natur


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Zahlen und Fakten 5<br />

Konzernlagebericht<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

Der <strong>OVVG</strong>-Konzern ist ein Multi-Dienstleistungskonzern, der in den<br />

Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr und Services tätig ist.<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> befand sich die deutsche Wirtschaft in einer sehr<br />

robusten Verfassung. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) stieg nach ersten Berechnungen im Vergleich zum Vorjahr um<br />

3,0 %. Damit vollzog sich der konjunkturelle Aufholprozess auch im<br />

zweiten Jahr nach der Wirtschaftskrise.<br />

Die Anzahl der inländischen Erwerbspersonen stieg um 541.000 auf<br />

41,1 Mio. (Anstieg um 1,3 %) und stellt somit den höchsten jemals<br />

erreichten Stand an Erwerbstätigen in Deutschland dar. Das Gesamtarbeitsvolumen<br />

stieg sogar um 1,8 %, da sich die Anzahl der<br />

geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen durchschnittlich um<br />

0,4 % gegenüber dem Vorjahr erhöhte. Die Zahl der Erwerbslosen<br />

verringerte sich <strong>2011</strong> nach Schätzung auf Basis der Arbeitskräfteerhebung<br />

um 446.000 auf 2,5 Mio., was ein Rückgang von 15,1 %<br />

im Vergleich zu 2010 ist. Die Arbeitsproduktivität (gemessen als BIP<br />

je Erwerbstätigen) stieg im Jahr <strong>2011</strong> um 1,6 %.<br />

Die Erholung der realen Bruttowertschöpfung vollzog sich mit<br />

6,0 % besonders deutlich im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe).<br />

Der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe trug mit einer<br />

Steigerung von 3,7 % auch wesentlich zur Gesamtsteigerung des<br />

BIP bei. Auf der Verwendungsseite des BIP erwiesen sich insbesondere<br />

die privaten Konsumausgaben als Stütze der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung. Sie legten preisbereinigt mit +1,5 % so stark zu wie<br />

zuletzt vor fünf Jahren.<br />

Auch im Wetteraukreis, Landkreis Gießen und Vogelsbergkreis<br />

setzten die zuvor skizzierten Trends ein. So sank die Arbeitslosenquote<br />

im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen auf 5,6 % gegenüber<br />

6,0 % 2010. Im Vogelsbergkreis lag die Quote bei 4,6 % (Vorjahr<br />

5,3 %) und im Wetteraukreis erzielte die Region Friedberg eine<br />

Quote von 4,7 % gegenüber 5,1 % im Vorjahr.<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Die Europäische Kommission hat am 12. Dezember <strong>2011</strong> ihre im<br />

November 2010 vorgestellte Strategie „<strong>Energie</strong> 2020“ für wettbewerbsfähige,<br />

nachhaltige und sichere <strong>Energie</strong> durch einen neuen<br />

„Fahrtplan für den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft bis<br />

2050“ konkretisiert. Die bereits ehrgeizigen <strong>Energie</strong>-2020-Ziele<br />

sollen durch weitgehende Decarbonisierungen (Vermeidung CO2-<br />

Ausstoß um mehr als 80 %) unter den Nebenbedingungen hohe<br />

<strong>Energie</strong>effizienz, diversifizierte Versorgungstechnologien, hoher<br />

Anteil an erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, verzögerte CCS-Technologie<br />

sowie geringerer Kernenergieanteil noch verschärft werden. Der<br />

massive Umbau des <strong>Energie</strong>systems soll durch weitere Initiativen<br />

der Europäischen Kommission mit Vorschlägen zu Binnenmarkt,<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong> und nuklearer Sicherheit in 2012 begleitet<br />

werden. Die Auswirkungen auf die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten<br />

bzw. die Branchen sind noch nicht kalkulierbar. Die EU-weit kumulierten<br />

Netzinvestitionskosten könnten im Zeitraum <strong>2011</strong> bis 2050<br />

bei 1,5 bis 2,2 Billionen € liegen. Die digitale Infrastruktur, mit der<br />

die Netze intelligent gemacht werden sollen, muss ebenfalls auf<br />

EU-Ebene durch entsprechende Normungsarbeit sowie Forschung<br />

und Entwicklung gefördert werden. Mit einer vermehrt dezentralen<br />

Erzeugung, intelligenten Netzen, neuen Netznutzern (z. B. Elektrofahrzeuge)<br />

und Demand-Response-Konzepten müssen Übertragung,<br />

Verteilung und Speicherung stärker gesamtheitlich betrachtet<br />

werden.<br />

<strong>Energie</strong>politisch war das Jahr <strong>2011</strong> geprägt von der Nuklearkatastrophe<br />

in Folge eines Erdbebens und Tsunamis in Fukushima,<br />

Japan. Darauf erfolgte eine grundsätzliche Neuorientierung des<br />

energiepolitischen Kurses der Bundesregierung. Kurzfristig wurde<br />

der erst ein Jahr zuvor erfolgte Beschluss zur Verlängerung der<br />

Laufzeit deutscher Kernkraftwerke rückgängig gemacht und ein<br />

vorzeitiger Ausstieg aus der energetischen Nutzung der Kernenergie<br />

beschlossen. Der Bundesrat hat am 8. Juli <strong>2011</strong> ein Bündel an<br />

Maßnahmen zur <strong>Energie</strong>wende verabschiedet. So soll z. B. spätestens<br />

Ende 2022 das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gehen,<br />

bis 2020 sollen bereits 35 % der deutschen Stromerzeugung<br />

auf Basis von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n (EE) erfolgen, bis 2050 sollen<br />

es mindestens 80 % sein. Gleichzeitig soll der Einsatz an Primärenergie<br />

bis dahin um 50 % reduziert werden. Neue Gebäude sollen<br />

bis 2050 vollständig klimaneutral sein, d. h. die noch benötigte<br />

<strong>Energie</strong> stammt dann ausschließlich aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />

Hieraus entstehen unter anderem für die klassischen <strong>Energie</strong>versorger<br />

zwei Kernaufgaben: weiterer Ausbau der Stromerzeugung<br />

aus EE einerseits und Initiierung von <strong>Energie</strong>einsparung bei den<br />

Verbrauchern andererseits. Der massive Ausbau der Nutzung EE<br />

kommt dabei einem Paradigmenwechsel gleich: in Lastschwerpunkten<br />

errichtete bedarfsgesteuerte Kraftwerke werden ersetzt durch<br />

vom Naturangebot getriebene Kraftwerke, die hauptsächlich dort<br />

stehen, wo das natürliche Angebot am größten ist (Wind, Sonne,<br />

Biomasse). Darüber führen die im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Grund- und Mittellastkraftwerken sehr geringen Vollbenutzungsstunden<br />

von Wind- und Solarkraftwerken (900 – 2.500 h pro Jahr<br />

32


gegenüber zuvor 6.000 – 8.000 h pro Jahr) zu sehr hohen installierten<br />

Leistungen um den benötigten <strong>Energie</strong>bedarf bereitzustellen.<br />

Diese werden künftig sogar deutlich über der bundesweiten<br />

Maximallast liegen. Daraus entsteht zusätzlich ein erheblicher<br />

Netzausbau- und Stromspeicherbedarf, um einerseits jederzeit ein<br />

Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage sicherzustellen und andererseits<br />

nicht angebotenen Strom aus EE-Anlagen abregeln zu<br />

können. Dies hat natürlich auch Konsequenzen für die Verbraucher.<br />

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) geht nach eigenen Angaben davon<br />

aus, dass die Netzentgelte in den kommenden Jahren um etwa<br />

16 – 24 % steigen werden, was allein den Strom für Privathaus halte<br />

um ca. 5 – 7 % verteuern würde.<br />

Neben den indirekten Folgen kommt auf die Verbraucher eine<br />

ganze Reihe von unmittelbar wirkenden Maßnahmen zu: Ineffiziente<br />

Geräte werden schneller vom Markt genommen, Elektroautos sollen<br />

das Straßenbild der Zukunft prägen, Wärmedämmmaßnahmen<br />

bei Gebäudesanierungen sowie Einsatz von EE- oder Kraft-Wärme-<br />

Kopplungsanlagen werden bei Neubauten zur Pflicht. Auch mit<br />

Blick auf den Verbraucherschutz und die Transparenz wurden umfangreiche<br />

Änderungen beschlossen. Als Beispiele hierfür seien die<br />

verbraucherfreundliche Auslegung des Kündigungsrechts von<br />

Stromlieferungsverträgen, die Einrichtung einer Schlichtungsstelle<br />

<strong>Energie</strong> und nicht zuletzt die neuen Anforderungen an Form und<br />

Inhalt der Stromrechnungen genannt.<br />

Die Bundesregierung will <strong>Energie</strong>speicher auf längere Sicht von<br />

Netzentgelten befreien, um stärkere Investitionsanreize zu setzen.<br />

Die Entwicklung neuer Speichertechnologien soll gezielt gefördert<br />

werden. Es geht aber auch um die Akzeptanz von Speichern. Sie<br />

sind Teil der <strong>Energie</strong>wende und nötig, um ein zukunftsfähiges<br />

<strong>Energie</strong>system auf Basis erneuerbarer <strong>Energie</strong>n zu schaffen. Die<br />

Bundesregierung appelliert an Länder und Kommunen, solche Projekte<br />

politisch zu flankieren und offensiv für den Speicherausbau zu<br />

werben.<br />

Seit 2010 ist, soweit technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar,<br />

der Einbau von intelligenten Stromzählern (engl. Smart<br />

Metern) in Deutschland bei Neubauten und Totalsanierung nach<br />

§ 21b EnWG verpflichtend vorgeschrieben. Smart Meter können<br />

Daten elektronisch übertragen, bieten die Möglichkeit für eine<br />

automatische Steuerung und Schaltung von Geräten und sollen<br />

Kunden den Verbrauch transparent machen. Durch den transparenten<br />

Verbrauch sollen die Kunden zum <strong>Energie</strong>sparen bewegt werden,<br />

damit die <strong>Energie</strong>sparziele der Regierung erreicht werden können.<br />

In Deutschland besteht darüber hinaus noch keine weitere<br />

Pflicht für einen flächendeckenden Einsatz von Smart Metern. Die<br />

BNetzA hat im Januar 2012 ein Eckpunktepapier zum Thema Smart<br />

Grid und Smart Market veröffentlicht, das sich mit den Veränderungen<br />

im <strong>Energie</strong>versorgungssystem befasst.<br />

Das im Mai <strong>2011</strong> veröffentlichte „Regierungsprogramm Elektromobilität“<br />

der Bundesregierung sieht Elektromobilität als zentrales<br />

Handlungsfeld für eine neuausgerichtete <strong>Energie</strong>politik an. Fahrzeuge<br />

sollen künftig als mobile Speicher dienen, um Strom aus<br />

erneuerbarer <strong>Energie</strong> zu speichern. Mittelfristig ist auch eine Rückspeisung<br />

des Stroms in das Netz denkbar. Elektrofahrzeuge sollen<br />

so in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten.<br />

Über verschiedenste Anreize wie bspw. Steuerbefreiung bei einem<br />

gesenkten CO2-Ausstoß, Sonderparkflächen und Mitbenutzungsmöglichkeit<br />

von Busspuren soll sich Deutschland zum Leitmarkt<br />

entwickeln. Auf diese Weise sollen sowohl verkehrspolitische als<br />

auch energiewirtschaftliche Ziele verknüpft werden.<br />

Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) steht auf<br />

nationaler Ebene immer noch die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes<br />

(PBefG) aus und auf Landesebene wird über ein<br />

mit Wirkung zum 1. Januar 2013 neu zu beschließendes Hessisches<br />

ÖPNV-Gesetz diskutiert, wodurch sich rechtliche Unsicherheiten<br />

ergeben.<br />

Branchenentwicklung<br />

<strong>Energie</strong>vertrieb Strommarkt<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> wurde zunächst geprägt vom Aufschwung, der zum<br />

Ende des Jahres deutlich nachgelassen hat. Trotz der guten Konjunkturlage<br />

ist der Stromverbrauch im 1. Halbjahr <strong>2011</strong> nur leicht<br />

gestiegen, während das 2. Halbjahr <strong>2011</strong> von durchgängig geringerem<br />

Stromverbrauch gekennzeichnet war. Insbesondere die milde<br />

Witterung im Frühjahr und Herbst und der geringere Strombedarf<br />

im Sommer für die Raumklimatisierung, aber auch der in man-<br />

chen Branchen wieder zurückgehende Auftragseingang hat hier<br />

eine entscheidende Rolle gespielt. Die Brutto-Stromerzeugung<br />

in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,2 % auf<br />

614,5 TWh gesunken, u. a. auf Grund der dirigistischen Maßnahmen<br />

der Politik wie der kurzfristigen Stilllegung von acht Kernkraftwerken<br />

im Mai <strong>2011</strong>, wodurch rd. 9 % des bisherigen Stromerzeugungspotentials<br />

aus dem Markt ausschied. Gesunken ist vor allem<br />

der Austauschsaldo mit den Nachbarländern von 17,7 TWh im Jahr<br />

2010 auf nur noch 6 TWh im Jahr <strong>2011</strong>. Hieran hatten die erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n einen Anteil von rd. 20 % (Vorjahr rd. 17 %).<br />

33


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Im Jahr <strong>2011</strong> haben sich die täglich am Stromspotmarkt EPEX<br />

(Paris) notierten stündlichen Großhandelspreise im Vergleich zum<br />

Vorjahr wieder deutlich verteuert. Der arithmetische Mittelwert für<br />

Grundlaststrom („Phelix Day Base“) stieg um 14,9 % auf 51,12 €/<br />

MWh, der für Spitzenlaststrom („Phelix Day Peak“) um 11,1 % auf<br />

61,14 €/MWh. Diese Entwicklung ist vornehmlich dem rapiden<br />

Preissprung nach den Ereignissen in Fukushima sowie der parallelen<br />

Entwicklung der Commodities geschuldet. Diese drastische Entwicklung<br />

wurde noch stärker am Terminmarkt vollzogen, der nach<br />

dem 11. März um fast 7 €/MWh gestiegen ist, um sich dann über<br />

das Jahr hinweg in volatilen Bewegungen wieder abzuschwächen.<br />

Die weiter stark angewachsene PV-Leistung hat zu einer Stabilisierung<br />

des historisch niedrigen Peak/Base-Verhältnisses von rd.<br />

1,2 geführt.<br />

Wie bereits in den Jahren zuvor sind die Verbraucherpreise für<br />

Haushalts-Strom wiederum gestiegen. Seit 2010 beträgt die Steigerung<br />

rd. 8 %. Preistreiber waren hier vor allem die gesetzlich verursachten<br />

Lasten, allen voran die EEG-Umlage, die im genannten<br />

Zeitraum um ca. 1,5 Ct. je Kilowattstunde (mehr als 70 %) gestiegen<br />

ist. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von<br />

3.500 kWh lag <strong>2011</strong> der Anteil für Steuern und Abgaben bei rd.<br />

45 %, die regulierten Netzentgelte betrugen rd. 20 % und nur ein<br />

Rest von rd. 35 % verblieb für die Strombeschaffung, Messung,<br />

Service und den Vertrieb. Bei den leistungsgemessenen Sondervertragskunden<br />

zeigte sich grundsätzlich ein ähnliches Bild. Hier<br />

beeinflusste jedoch in stärkerem Maße der individuelle Beschaffungszeitpunkt<br />

durch Markt- und Preissituation nach dem Atomunfall<br />

in Japan und die überraschend schnell eingetretene Beruhigung<br />

das Ergebnis.<br />

Im Stromvertriebswettbewerb ist mit Teldafax ein Anbieter aus<br />

dem Markt ausgeschieden. Im Juni <strong>2011</strong> meldete dieser bundesweit<br />

tätige, durch aufwändige Marketingaktionen bis dato als Preisführer<br />

wahrgenommene Stromanbieter Insolvenz an. Hiervon betroffen<br />

waren bundesweit hunderttausende Kunden, die teilweise<br />

erhebliche Vorauszahlungen geleistet hatten. Der vormals von<br />

Kunden als positiver Imageträger aufgenommene Stromanbieter<br />

musste am Ende sein nicht kostendeckendes Geschäftsmodell aufgeben,<br />

was Kunden dazu animierte, den Empfehlungen von Vergleichsportalbetreibern<br />

und den Akquisestrategien von Billiganbietern<br />

über Neukundenboni mit stärkerer Skepsis zu begegnen.<br />

Stromnetze<br />

Bis 2020 müssen nach Aussage der Deutsche <strong>Energie</strong>-Agentur<br />

GmbH (dena) zwischen 1.500 und 3.600 km Höchstspannungsleitungen<br />

neu gebaut werden – nicht vom Staat, sondern von den<br />

Übertragungsnetzbetreibern. Der tatsächliche Ausbaubedarf, ermittelt<br />

auf der Grundlage aktueller Szenarien, wird durch die Übertragungsnetzbetreiber<br />

und die Bundesnetzagentur im Rahmen der<br />

zukünftig anzufertigenden Netzentwicklungspläne konkretisiert.<br />

Die Kosten lassen sich noch nicht abschätzen, werden aber letztlich<br />

in den Strompreis einfließen.<br />

Im Juni <strong>2011</strong> hat der BGH festgestellt, dass die BNetzA die Erlösobergrenzen<br />

der 1. Regulierungsperiode 2009 bis 2013 zu niedrig<br />

festgelegt hat. Nach Ansicht des BGH fehlt für den Ansatz eines<br />

sektoralen Produktivitätsfaktors die Rechtsgrundlage im EnWG.<br />

Darüber hinaus sei der Erweiterungsfaktor bereits im ersten Jahr<br />

der Regulierungsperiode zu berücksichtigen, ebenso wie ein Risikozuschlag<br />

für Fremdkapitalzinsen. Härtefallanträge beispielsweise<br />

wegen gestiegener Verlustenergie seien grundsätzlich von der<br />

BNetzA zu genehmigen. Mit der zweiten Neuregelung des EnWG<br />

hat die Bundesregierung das Problem der fehlenden Ermächtigungsgrundlage<br />

für den Produktivitätsfaktor behoben. Die Wirksamkeit<br />

der neuen Fassung wurde im Januar 2012 sogar rückwirkend<br />

für den Beginn der Anreizregulierung vom BGH bestätigt.<br />

Anfang August <strong>2011</strong> ist eine Änderung des §19 Abs. 2 StromNEV in<br />

Kraft getreten, der unter anderem eine Befreiung stromintensiver<br />

Letztverbraucher und die Möglichkeit einer Netzentgeltermäßigung<br />

für bestimmte atypische Letztverbraucher vorsieht. Die durch<br />

diese individuellen Netzentgelte entstehenden Mindereinnahmen<br />

bei den Netzbetreibern sollen über ein Umlagesystem zusätzlich zu<br />

den Netzentgelten von Lieferanten und Endverbrauchern durch<br />

Verteilnetzbetreiber erhoben werden. Die Umsetzung dieses neuen<br />

Umlagesystems wirkt sich für <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />

grundsätzlich ergebnisneutral aus, bringt allerdings einen zusätzlichen<br />

administrativen Aufwand für Verteilnetzbetreiber und steigende<br />

Netzentgelte für die Mehrheit der Netznutzer mit sich.<br />

Die BNetzA hat Anfang November <strong>2011</strong> die kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung<br />

für die 2. Regulierungsperiode festgelegt. Für<br />

nach 2005 aktivierte Anlagen sinkt der Eigenkapitalzinssatz weiter<br />

von 9,29 % auf 9,05 % vor Steuern, für Altanlagen erfolgt eine Absenkung<br />

von 7,56 % auf 7,14 % vor Steuern. Die niedrigeren Eigenkapitalzinssätze<br />

gelten für Stromnetzbetreiber ab dem 1. Januar<br />

2014. Ursprünglich plante die BNetzA noch wesentlich niedrigere<br />

Eigenkapitalzinssätze, was den durch die <strong>Energie</strong>wende notwendigen<br />

Netzausbau massiv beeinträchtigt hätte.<br />

34


<strong>Energie</strong>dienstleistungen<br />

Auf dem Markt für Dienstleistungen im <strong>Energie</strong>sektor gibt es<br />

unverändert kaum Chancen zur Generierung neuer Verträge. Den<br />

oftmals im Rahmen der rechtlichen Entflechtung entstandenen<br />

konzerneigenen Dienstleistungsgesellschaften ist es bisher nur<br />

vereinzelt gelungen, Betriebsführungsverträge mit konzernfremden<br />

Unternehmen abzuschließen. Grund ist insbesondere, dass alle<br />

Unternehmen relativ identische Leistungen anbieten und somit kein<br />

gegenseitiger Bedarf besteht.<br />

Wassermarkt<br />

Der Wassermarkt unterliegt einer verstärkten Überprüfung durch<br />

die Kartellbehörden. Die hessische Landeskartellbehörde für <strong>Energie</strong><br />

und Wasser hatte überhöhte Wasserpreise von hessischen Versorgungsunternehmen<br />

bemängelt und für vergangene Jahre Rückzahlung<br />

an Kunden verfügt. Darüber hinaus laufen gegen Versorgungsunternehmen<br />

Kartellverfahren wegen des Verdachts überhöhter<br />

Wasserpreise. Hierdurch kann auch für Vorlieferanten wie die OV<strong>AG</strong><br />

ein zusätzlicher wirtschaftlicher Druck aufkommen, obwohl der<br />

Konzern nicht durch die laufenden Verfahren tangiert ist.<br />

Einige Versorgungsunternehmen reagierten auf die Kartellverfahren<br />

und entzogen sich mit einer Rekommunalisierung der Trinkwasserversorgung<br />

der Kartellaufsicht. Dadurch wurden aus Wasserpreisen<br />

wieder Wassergebühren.<br />

In ihrem Gutachten vom 14. Juli 2010 empfahl die Monopolkommission<br />

u. a. „die faktische Ungleichbehandlung von öffentlichrechtlichen<br />

und privatrechtlichen Wasserversorgern“ abzustellen<br />

sowie vermehrt Ausschreibungswettbewerbe für die Wasserversorgung<br />

durchzuführen. Zudem wurde „die teilweise sehr kleinteilige<br />

Struktur der deutschen Wasserversorgung“ kritisiert. Die Kommission<br />

forderte eine zentrale Regulierung der Trinkwasserversorger<br />

durch die Bundesnetzagentur. Die Regulierung sollte kurzfristig als<br />

Anreizregulierung für die Wasserversorger vorgenommen werden.<br />

Die Regulierungsforderungen der Monopolkommission für die Wasserwirtschaft<br />

und die Forderung nach vermehrten Ausschreibungswettbewerben<br />

lehnte die Bundesregierung ab. Stattdessen soll<br />

weiter die Anwendung des Kartellrechts erfolgen. Von der Wasserbranche<br />

wird aber erwartet, dass sie ihre Anstrengungen bezüglich<br />

Transparenz und Effizienz weiter fortsetzt.<br />

Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)<br />

Die auf nationaler Ebene ausstehende Novellierung des PBefG führt<br />

zu rechtlichen Unsicherheiten, weshalb allgemein Anpassungen an<br />

sich daraus ergebende steuer-, beihilfe- und genehmigungsrechtliche<br />

Rahmenbedingungen nötig sein könnten.<br />

Geschäftsverlauf des Konzerns<br />

Die Konzernunternehmen konnten sich nach wie vor gut am Markt<br />

positionieren. Dies gilt sowohl für den Bereich Wasser als auch für<br />

die Bereiche Stromnetz und Stromvertrieb.<br />

Die Entwicklung der OV<strong>AG</strong> hängt wesentlich von den bestehenden<br />

Pacht-, Wegenutzungs- und Wasserlieferungsverträgen ab. Für<br />

einen Großteil der in Vorjahren ausgelaufenen Wegenutzungsverträge<br />

konnten mit den Städten und Gemeinden neue Wegenutzungsverträge<br />

mit 20-jähriger Laufzeit geschlossen werden. Mit<br />

den meisten dieser Kommunen wurden darüber hinaus Straßenbeleuchtungs-<br />

bzw. Lichtlieferungsverträge geschlossen. Die Verhandlungen<br />

über den Verkauf noch abzugebender Netze bzw. die<br />

übergehende Erlösobergrenze dauern noch an.<br />

Im Wassergeschäft konnten trotz leicht rückläufiger Abgabemengen<br />

in einem Jahr ohne größere Ereignisse die angestrebten Ziele erreicht<br />

werden. Die Bestrebungen, das Wassergeschäft auszubauen,<br />

sind weiter im Gange.<br />

Unser eingeschlagener Weg der systematischen Erschließung neuer<br />

Regionen wurde konsequent fortgesetzt. So wurden bei den Haushalts-<br />

und Kleingewerbekunden (SLP-Kunden) sowie den Großkunden<br />

(RLM-Kunden) neue Kunden hinzugewonnen, so dass sich die<br />

Tätigkeit inzwischen auf ca. 130 Netzgebiete deutschlandweit erstreckt.<br />

Die Anzahl der aktiv bedienten Netzgebiete hat sich damit<br />

innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Eine ebenfalls erfreuliche<br />

Entwicklung zeigt der Kundenbestand. Bei den RLM-Kunden<br />

wurden einige wichtige Ausschreibungen gewonnen. So fließt unter<br />

anderem auch im Hessischen Landtag in Wiesbaden „unser“ Strom<br />

aus der Steckdose.<br />

Der Internetauftritt wurde im Herbst <strong>2011</strong> vollständig überarbeitet,<br />

was durch die Strukturierung der Inhalte aus Kundensicht den Nutzen<br />

unserer Kunden noch erhöhte. Diverse Messeteilnahmen, Förderprogramme<br />

und die Förderung der Elektromobilität sind weitere<br />

wichtige Punkte der Strategie des Konzerns. Die erste Stromtankstelle<br />

im Wetteraukreis wurde in Karben errichtet, weitere Stromtankstellen<br />

folgten in Friedberg (Hessen) und Gießen und andere<br />

Standorte befinden sich in der Planung.<br />

Das Stromhandelsgeschäft im Jahr <strong>2011</strong> war durch die Preisentwicklung<br />

der <strong>Energie</strong>märkte nach den Fukushima-Ereignissen und<br />

speziell in Deutschland von den <strong>Energie</strong>wendegesetzen und regulatorischen<br />

Eingriffen geprägt. Mit hoher Volatilität hat sich der<br />

Preisanstieg im Frühjahr wieder sukzessive abgebaut. Die zunächst<br />

als dramatischer beurteilten Auswirkungen der Abschaltung von<br />

acht Atomkraftwerken wurden durch die milde Witterung und die<br />

35


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

ebenfalls klimabedingte höhere Einspeisung aus Anlagen, die erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n nutzten, gedämpft. Die nur verhaltene konjunkturelle<br />

Entwicklung und die Euro-Krise drückten auch auf die<br />

Phantasie für die Strompreise der Zukunft und haben im Winter<br />

sogar dazu geführt, dass weiter in der Zukunft liegende Terminprodukte<br />

günstiger als die in näherer Zukunft zu beziehenden Produkte<br />

waren. Dies ist für uns ein Hinweis, dass drastische Preisentwicklungen<br />

in naher Zukunft eher nicht zu erwarten sind.<br />

<strong>2011</strong> hat der Konzern die Möglichkeit der EEG-Direktvermarktung<br />

(sogenanntes Grünstromprivileg) genutzt. Durch Bezug von EEG-<br />

Strom in Höhe von mind. 50 % des Letztverbraucherabsatzes<br />

konnte der Konzern Kunden mit einem beachtlichen Grünstromanteil<br />

beliefern, wodurch deren Strombezugsmix mit rd. 58 %<br />

deutlich grüner wurde als je zuvor. Erstmalig wurde auch Strom<br />

aus eigenen Windkraftanlagen direkt am day ahead-Spotmarkt<br />

gehandelt. Dazu mussten u. a. entsprechende neue Prognosemöglichkeiten<br />

mit Hilfe eines Dienstleisters geschaffen und in<br />

den IT-Systemen implementiert werden.<br />

Die neuen Marktdaten-Bilanzierungsprozesse im Rahmen der gesetzlich<br />

vorgegebenen Regelungen (MaBis) konnten für das Bilanzkreismanagement<br />

und auch im Datenaustauschprozess mit den<br />

Marktpartnern erfolgreich und fristgerecht umgesetzt werden.<br />

Die Projekte zur Beteiligung an fossilen und regenerativen Erzeugungskapazitäten<br />

sind im Jahr <strong>2011</strong> systematisch weiterverfolgt<br />

worden. Eine Beteiligungsmöglichkeit an einem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />

wurde bis zur Entscheidungsreife vorangetrieben,<br />

die Entscheidung wird im 1. Halbjahr 2012 fallen. In der heimischen<br />

Region fand ein weiterer Zubau von Photovoltaikanlagen<br />

(PV-Anlagen) auf kommunalen Dächern statt, so dass die von uns<br />

betriebene installierte PV-Leistung auf 1,1 MW angewachsen ist.<br />

Im Sommer <strong>2011</strong> wurde in Kooperation mit der Stadt Linden eine<br />

erste PV-Freiflächenanlage mit einer installierten Leistung von 2<br />

MW durch die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> realisiert. Projekteigentümer und<br />

Betreiber zu gleichen Teilen ist die neu gegründete Gesellschaft<br />

<strong>ovag</strong>Solar Stadt Linden GmbH & Co. KG. Das Projekt wurde zum Teil<br />

durch die Einwohner der Stadt Linden über einen festverzinslichen<br />

„Solarbrief“ finanziert. Im Bereich Wärme ist der Bau einer Holzhackschnitzelanlage<br />

mit 550 kW thermischer Leistung zur Versorgung<br />

des Schwimmbades in Mücke und angrenzender städtischer<br />

Liegenschaften in Kooperation mit der Gemeinde und der örtlichen<br />

Genossenschaft erfolgreich umgesetzt worden.<br />

Der Bau der Biogaserzeugung Wölfersheim befindet sich bereits in<br />

der Enderrichtungsphase, der kommerzielle Betrieb soll Mitte 2012<br />

erfolgen. Im Jahr <strong>2011</strong> musste mit dem Projekt auf etliche neue<br />

Rahmenbedingungen aus dem geänderten EEG 2012 reagiert werden.<br />

U. a. galt es, die Vorausetzungen für die künftig verpflichtende<br />

Einhaltung eines Maisdeckels von 60 % baulich einerseits und vertraglich<br />

mit den Substratlieferanten andererseits zu gewährleisten.<br />

Dies hat zu deutlichem Mehraufwand und einer spürbaren Kostensteigerung<br />

geführt.<br />

Durch die Festlegung der Erlösobergrenze im Rahmen der Anreizregulierung<br />

sind die mit dem Netzbetrieb erzielbaren Erlöse zum<br />

Geschäftsjahresbeginn bekannt. Durch Mengendifferenzen erzielte<br />

Mehr- oder Mindererlöse werden über die periodenübergreifende<br />

Saldierung, welche sich seit 2009 auf dem bei der BNetzA geführten<br />

Regulierungskonto niederschlägt, spätestens in der 2. Regulierungsperiode<br />

ausgeglichen.<br />

Das Jahr 2010 war in großem Maße durch die im Rahmen des<br />

Vereinfachungsverfahrens der BNetzA vorgenommene Geltendmachung<br />

periodenfremder vorgelagerten Netzentgelte von rd.<br />

7,3 Mio. € in der Erlösobergrenze 2010 sowie Auswirkungen aus<br />

der erstmaligen Anwendung des BilMoG geprägt, welche <strong>2011</strong><br />

entfielen. <strong>2011</strong> wurde ein Effizienzsteigerungsprojekt im Bereich<br />

Stromnetze gestartet, so dass nach Umsetzung 2012 die Wirtschaftlichkeit<br />

der Prozesse und dadurch die Ergebnisse positiv<br />

beeinflusst werden sollen. Die durch zunehmende Einspeisungen<br />

von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n erforderlichen Netzverstärkungs- bzw.<br />

-ausbaumaßnahmen lassen uns jedoch zusammen mit den weiter<br />

wachsenden Lastmanagementerfordernissen finanziell, technisch<br />

und personell immer öfter an Grenzen stoßen. Dadurch sind dringend<br />

für die <strong>Energie</strong>wende erforderliche Investitionen gefährdet,<br />

zumal die regulatorische Praxis nicht auskömmliche Netznutzungsentgelte<br />

generiert.<br />

Der Konzern hat zusammen mit dem Zweckverband Oberhessische<br />

Versorgungsbetriebe (ZOV) und dem Rhein-Main Verkehrsverbund<br />

(RMV) u. a. die Aufgabe, den öffentlichen Personennahverkehr<br />

(ÖPNV) als Dienstleister zu organisieren, zu finanzieren und kundengerecht<br />

weiterzuentwickeln.<br />

36


Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> war geprägt durch die Auswirkungen der<br />

verbundweit durchgeführten Fahrgast- bzw. Verkehrserhebung des<br />

RMV und deren Einfluss auf die zukünftige Einnahmenaufteilung<br />

(EAV). Durch die festgestellte Zunahme des Fremdnutzeranteils<br />

zwischen 10 % und 18 % ist ab der EAV-Abrechnung <strong>2011</strong> ein Betrag<br />

von rd. 1,9 Mio. € zusätzlich an den RMV abzuführen.<br />

Im Rahmen einer verbindlichen Auskunft wurde bestätigt, dass<br />

die ab 2013 geplante Abwicklung künftiger Beauftragungen von<br />

Verkehrsleistungen auf Basis eines öffentlichen Dienstleistungsauftrages<br />

vor dem Hintergrund des bestehenden steuerlichen<br />

Querverbundes umsetzbar ist.<br />

Nach Abschluss der letzten „Ausschreibungsrunde“ im Jahr 2009<br />

sind die Vorbereitungen für die neue „Ausschreibungsrunde“ ab<br />

2013 schon wieder angelaufen. Die einzelnen Linienverkehre werden<br />

hinsichtlich einer Optimierung bereits überplant.<br />

Bei unseren Windenergieanlagen konnten wir im Sommer <strong>2011</strong> die<br />

Inbetriebnahme von zwei Windkraftanlagen (Alte Höhe) mit je<br />

2,3 MW elektrischer Leistung vermelden. Im Herbst <strong>2011</strong> folgte ein<br />

weiterer Windpark in Helpershain/Meiches mit 7 x 2,3 MW-Anlagen,<br />

wovon drei Anlagen einer lokalen Bürgerbetreibergesellschaft<br />

zuzurechnen sind.<br />

Damit hat der Konzern seinen Bestand an Stromeigenerzeugung<br />

aus Wind auf rd. 50 MW (Steigerung zum Vorjahr um ca. 30 %)<br />

ausgebaut und ist der führende Windkraftanlagenbetreiber in<br />

Oberhessen. Der rechnerische Anteil der Stromeigenerzeugung aus<br />

erneuerbaren <strong>Energie</strong>n und KWK bezogen auf den Vertriebsabsatz<br />

liegt dadurch jetzt bei rd. 8 %.<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

Die Konzernbilanzsumme ist von 416,2 Mio. € um 28,1 Mio. € auf<br />

444,3 Mio. € gestiegen.<br />

Das Anlagevermögen erhöhte sich im Berichtsjahr von 268,3 Mio. €<br />

um 20,8 Mio. € auf 289,1 Mio. €. Das Sachanlagevermögen ist<br />

deutlich von 158,2 Mio. € um 26,6 Mio. € auf 184,8 Mio. € gestiegen,<br />

was mit 22,2 Mio. € im Wesentlichen auf den Zubau von<br />

Windenergieanlagen im Versorgungsgebiet zurückzuführen ist. Die<br />

Finanzanlagen verringerten sich hingegen um 6,3 Mio. €. Dies<br />

beruht im Wesentlichen auf der Umbuchung von im Jahr 2012<br />

fälligen Wert papieren in das Umlaufvermögen.<br />

Das Umlaufvermögen hat sich von 136,5 Mio. € um 4,5 Mio. €<br />

auf 141,0 Mio. € erhöht. Das Vorratsvermögen verminderte sich<br />

um 0,5 Mio € auf 3,9 Mio €. Der Bestand an Forderungen aus Lieferungen<br />

und Leistungen stagnierte auf Vorjahresniveau, während<br />

sich die sonstigen Vermögensgegenstände deutlich um 10,0 Mio. €<br />

im Wesentlichen auf Grund eines Anstiegs der Ertrag- und Umsatzsteuererstattungsansprüche<br />

erhöhten.<br />

Die aktiven latenten Steuern erhöhten sich um 2,9 Mio. € auf<br />

13,1 Mio. € in Folge höherer nutzbarer Verlustvorträge und gestiegener<br />

temporärer Bewertungsdifferenzen zwischen Handels- und<br />

Steuerbilanz bei den Rückstellungen.<br />

Die Eigenkapitalquote hat sich durch die höhere Bilanzsumme, bei<br />

einem um 0,4 Mio. € auf 237,4 Mio. € geringfügig gestiegenen<br />

Eigenkapital, auf 53,4 % (Vorjahr 56,9 %) vermindert, u. a. da die<br />

Gewinnausschüttung für das Vorjahr den Bilanzgewinn des laufenden<br />

Geschäftsjahres überstieg. Die Anlagendeckung inklusive<br />

Finanzanlagen betrug am Bilanzstichtag 82,1 % (Vorjahr 88,3 %).<br />

Die Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr von 80,4 Mio. € um<br />

10,1 Mio. € auf 90,5 Mio. € erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf um<br />

7,8 Mio. € höhere Pensionsrückstellungen infolge der Anpassung<br />

der Bewertungsparameter bei Pensionen zurückzuführen.<br />

Die Verbindlichkeiten im Konzern sind zugleich von 67,0 Mio. € um<br />

19,5 Mio. € auf 86,5 Mio. € gestiegen. Der Anstieg basiert hauptsächlich<br />

auf höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />

(+ 14,0 Mio. €) bei erstmals aufgenommenen Genussrechtskapital<br />

von 2,5 Mio. € sowie um 3,4 Mio. € gestiegenen Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Kreditinstituten aus der Finanzierung von Windenergieanlagen.<br />

Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug am<br />

Bilanzstichtag 35,5 Mio. €. (Vorjahr 39,7 Mio. €). Der Rückgang<br />

ist insbesondere auf gestiegene Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />

zurückzuführen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />

veränderte sich auf Grund höherer Investitionen<br />

auf -42,4 Mio. € (Vorjahr -34,5 Mio. €). Eine die Kredittilgungen<br />

übersteigende Kreditaufnahme führte auf Grund einer deutlich<br />

höheren Gewinnausschüttung zu einem negativen Cashflow aus<br />

der Finanzierungstätigkeit von -5,2 Mio. € (Vorjahr 1,9 Mio. €).<br />

Insgesamt ging der Bestand an flüssigen Mitteln um 12,1 Mio. €<br />

auf 49,7 Mio. € zurück.<br />

37


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Ertragslage<br />

Die Ertragslage kann im Wesentlichen durch einige Eckdaten im<br />

Dreijahresvergleich dargestellt werden.<br />

Die Gesamtleistung des Konzerns (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen<br />

und aktivierte Eigenleistungen) verminderte sich von<br />

420,9 Mio. € um 5,7 Mio. € auf 415,2 Mio. €.<br />

Der Rückgang der Umsatzerlöse um 4,3 Mio. € entfällt mit<br />

-22,7 Mio. € auf die Sparte Stromverkauf, wobei diese Entwicklung<br />

im Wesentlichen aus den um 24,3 Mio. € auf 35,4 Mio. € rückläufigen<br />

Stromerlösen aus Stromverkauf an Stromhändler bei um<br />

1,8 % niedrigeren Absatzmengen resultiert. Kompensierend wirken<br />

sich gestiegene Erlöse aus der Weiterverrechnung von EEG-Strom<br />

(+13,9 Mio. €) der Netzsparte und aus den Windenergieeinspeisungen<br />

(+2,9 Mio. €) aus.<br />

Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten sich durch rückläufige<br />

Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Buchgewinne<br />

aus Anlagenverkäufen.<br />

Der Materialeinsatz in Bezug auf die Gesamtleistung des Konzerns<br />

stieg von 72,1 % im Vorjahr auf 73,6 % im Jahr <strong>2011</strong>. Ursache hierfür<br />

waren im Wesentlichen die bei niedrigeren Absatzmengen<br />

gestiegenen Strombezugskosten und der höhere Anteil des gestiegenen<br />

gewälzten EEG- und KWK-Strombezugs. Die Personalaufwandsquote<br />

hat sich von 10,3 % auf 12,7 % erhöht, was im<br />

Wesentlichen auf um 6,0 Mio. € höhere Altersversorgungsaufwendungen<br />

auf Grund geänderter Bewertungsparameter zurückzuführen<br />

ist.<br />

Die Abschreibungen und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />

sind gegenüber dem Vorjahr jeweils leicht gestiegen.<br />

Das Finanzergebnis hat sich durch den Entfall von Einmalerträgen<br />

von 14,0 Mio. € aus der buchhalterischen Neubewertung der als<br />

Deckungskapital bestimmten Spezialfonds zu Zeitwerten normalisiert.<br />

Zugleich stieg der Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen<br />

von 1.391 T€ im Vorjahr auf 2.826 T€ im Berichtsjahr an.<br />

<strong>2011</strong> 2010 2009<br />

Umsatzerlöse 415,0 Mio. € 419,3 Mio. € 420,2 Mio. €<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17,6 Mio. € 50,7 Mio. € 14,1 Mio. €<br />

Konzernjahresüberschuss 9,0 Mio. € 18,3 Mio. € 10,3 Mio. €<br />

Bei einem rückläufigen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />

haben auch höhere aktive latente Steuern (+2,9 Mio. €) nicht<br />

den starken Anstieg des Steueraufwands für laufende Geschäftsjahre<br />

sowie die erfolgte Betriebsprüfung (11,3 Mio. €; Vorjahr 19,6<br />

Mio. €) ausgleichen können.<br />

Der Konzernjahresüberschuss ging von 18,3 Mio. € im Vorjahr auf<br />

insgesamt 9,0 Mio. € zurück. Der Konzernbilanzgewinn beläuft sich<br />

auf 89,3 Mio. € (Vorjahr 88,8 Mio. €) und unterliegt weiterhin in<br />

Höhe von 13,9 Mio. € einer Ausschüttungssperre.<br />

Personal<br />

Im Konzern waren im Geschäftsjahr durchschnittlich 180 Mitarbeiterinnen<br />

und 435 Mitarbeiter (davon 42 bzw. 111 bei der OV<strong>AG</strong>,<br />

40 bzw. 37 bei der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, 63 bzw. 240 bei der <strong>ovag</strong> Netz,<br />

9 bzw. 28 bei der hessen<strong>Energie</strong> sowie 26 bzw. 19 bei der VGO;<br />

Vorjahr 616 Mitarbeiter/-innen) beschäftigt. Darüber hinaus<br />

befanden sich noch 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der<br />

ATZ-Freistellungsphase bzw. in Elternzeit. Von den Beschäftigten<br />

arbeiteten 81 in Teilzeit. Darüber hinaus befanden sich 52 Jugendliche<br />

(davon 9 Praktikanten/-innen) in der Ausbildung. Nebenberuflich<br />

waren für uns 438 Mitarbeiter/-innen (Zählerableser/<br />

-innen und Reinigungspersonal) tätig.<br />

Risikomanagement und<br />

Entwicklung der Chancen und Risiken<br />

Der Konzern ist durch den zunehmenden Wettbewerb, schwer kalkulierbare<br />

politische Motive, den Wandel der <strong>Energie</strong>märkte und<br />

einen sich ändernden Rechtsrahmen im <strong>Energie</strong>sektor und im ÖPNV<br />

einer Vielzahl von Risiken und Chancen ausgesetzt.<br />

Um die Erfolgschancen und die Verlustrisiken optimal zu bewerten,<br />

gegeneinander abzuwägen und in die Entscheidungsprozesse des<br />

Konzerns einzubeziehen, hat die <strong>OVVG</strong> ein umfassendes Risiko-<br />

38


managementsystem implementiert. Die Risiken werden systematisch<br />

erfasst und in die Entscheidungsprozesse einbezogen. Für den<br />

Bereich Stromhandel, -beschaffung und -vertrieb existiert ein spezielles<br />

Risikomanagement auf Basis eines entsprechenden Risikohandbuchs,<br />

das systematisch an aktuelle externe Anforderungen<br />

und interne Prozessveränderungen angepasst wird. Das Risikomanagement<br />

wurde im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen<br />

der Steuerung des für <strong>2011</strong> vereinbarten EEG-Direktbezugs entsprechend<br />

erweitert. Kontrollinstanz ist dabei das regelmäßig<br />

tagende interne Risikokomitee. Das Risikomanagementsystem ent-<br />

spricht den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz<br />

im Unternehmensbereich (KonTraG). Die Entscheidungsträger<br />

werden regelmäßig umfassend über festgestellte Risiken und<br />

deren mögliche Auswirkungen informiert.<br />

Aus Konzernsicht bestehen folgende wesentliche Risiken und<br />

Chancen:<br />

Allgemeine wirtschaftliche Veränderungen: Konjunkturelle Entwicklungen<br />

können den Absatz von Strom, die Auslastung des<br />

Stromnetzes sowie den Absatz von Dienstleistungen beeinflussen<br />

und sich sowohl positiv als auch negativ auf das Unternehmensergebnis<br />

auswirken. Durch die aktuell eingetretene Abkühlung des<br />

deutschen BIP-Wachstums haben sich keine Belastungen ergeben<br />

und es wird auch weiterhin nicht mit signifikanten Auswirkungen<br />

gerechnet.<br />

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich insbesondere Risiken<br />

aus Forderungsausfällen, denen mit einem entsprechenden Forderungsmanagement<br />

begegnet wird.<br />

Die Aktivitäten des Konzerns bedingen den Einsatz und die Bedienung<br />

komplexer technischer Anlagen. Risiken aus der eingesetzten<br />

Technik bestehen insbesondere dahingehend, dass Anlagen durch<br />

höhere Gewalt oder durch Bedienungsfehler beschädigt werden.<br />

Diesen begegnet der Konzern mit hohen Sicherheitsstandards. Um<br />

die Risiken einzugrenzen, werden regelmäßig Inspektions-, Wartungs-<br />

und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt sowie das Personal<br />

auf hohem Niveau geschult. Sofern es wirtschaftlich sinnvoll<br />

ist, werden die Risiken durch Versicherungen begrenzt.<br />

Bei dem Angebot an qualifiziertem Personal steht der Konzern in<br />

einem immer intensiver werdenden Wettbewerb um Mitarbeiter<br />

mit anderen Unternehmen. Um auch zukünftig für qualifiziertes<br />

Personal attraktiv zu sein, wird im Außenauftritt die Attraktivität<br />

des Konzerns betont. Im Bestreben, Fach- und Führungskräfte<br />

langfristig an das Unternehmen zu binden, setzt der Konzern auf<br />

interessante Aufgaben in Projekten, fortschrittliche Sozialleistungen,<br />

attraktive Fort- und Weiterbildungsangebote und leistungsgerechte<br />

Vergütung.<br />

Aus dem operativen Geschäft ergeben sich darüber hinaus Risiken<br />

aus dem Betrieb komplexer Informationstechnologie. Des Weiteren<br />

hat die Sicherung vor Datenverlusten, die Vertraulichkeit von Daten<br />

und der Schutz dieser vor Angriffen von außen zunehmende Bedeutung<br />

gewonnen. Diesen Risiken wird mit ausgesuchten Dienstleistern<br />

und technischen Sicherheitsmaßnahmen sowie der speziellen<br />

Schulung des Personals begegnet.<br />

Regulierungsrisiken und -chancen: Veränderungen im politischen,<br />

rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld können die Ertragslage<br />

erheblich beeinflussen. Besonders die Anreizregulierung birgt für<br />

die 2. Regulierungsperiode Risiken, da die BNetzA für die Periode<br />

2014 bis 2018 die Erlösobergrenze auf Basis der Kosten des Jahres<br />

<strong>2011</strong> festlegen wird. Eine unerwartet komplexe und umfangreiche<br />

Abfrage unter Erhebung von Prozesskostendaten findet bis zum<br />

30. Juni 2012 statt. Die BNetzA wird jeden Netzbetreiber für die<br />

2. Regulierungsperiode mit einem Effizienzfaktor versehen. Liegt<br />

dieser unter 100 % ist es für Netzbetreiber wirtschaftlich unabdingbar,<br />

im Laufe der fünfjährigen Regulierungsperiode diese von<br />

der BNetzA unterstellten Ineffizienzen abzubauen, wobei die<br />

Erlös obergrenze in diesem Zeitraum allerdings unabhängig davon<br />

sinkt. Es besteht folglich ein Risiko, dass die BNetzA eine zu geringe<br />

Erlös obergrenze ermittelt, diese darüber hinaus über einen unterstellten<br />

Effizienzfaktor im Laufe der Periode weiter sinkt und entsprechende<br />

gerichtliche Klärungen auf sich warten lassen. Entwicklungen<br />

in diesen Bereichen werden auch weiterhin zeitnah<br />

und aufmerksam verfolgt, um frühzeitig auf hieraus resultierende<br />

Risiken und Chancen reagieren zu können.<br />

Chancen sieht der Konzern in der Ausweitung und Optimierung<br />

unseres Dienstleistungsangebotes für andere <strong>Energie</strong>versorger<br />

auf Grund der langjährigen Erfahrung in diesem Segment sowie der<br />

Ausweitung des Wassergeschäftes.<br />

Umweltrisiken und -chancen: Schwankende Niederschlagsmengen<br />

können unsere Wasserabgaben beeinflussen. Aktuell hat die<br />

stark veränderte jährliche Niederschlagsverteilung (Winterniederschläge<br />

von Oktober <strong>2011</strong> bis Ende Februar 2012 haben deutlich<br />

nachgelassen) verminderte Grundwasserneubildungen ergeben.<br />

Durch diese kann es auf Grund von wasserrechtlichen Nebenbestimmungen<br />

im Bereich der Landschaftsökologie künftig weitere (vertraglich<br />

geregelte) Liefereinschränkungen geben. Der Bereich der<br />

Erzeugung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n ist in großem Maße durch externe<br />

Einflussfaktoren (u. a. Wetter, Wind) bestimmt und unterliegt<br />

daher Schwankungen.<br />

39


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Absatzchancen und -risiken durch wirtschaftliche Entwicklung<br />

und Wettbewerb: Der Konzern erwartet bei einem verhaltenen<br />

Aufschwung keine grundlegende Änderung der konjunkturellen<br />

Entwicklung, so dass die Stromabsatzmenge an Bestandskunden<br />

bei unterstellten durchschnittlichen klimatischen Bedingungen<br />

stabil bis leicht wachsend eingeschätzt wird. Kundenbezogen<br />

deutet sich im Bereich RLM ein leichtes Wachstum an, während bei<br />

den SLP-Kunden ein stabiles Jahr erwartet wird.<br />

Rechtliche Verfahren: Das Unternehmen ist in Gerichtsprozesse<br />

involviert und es werden außergerichtliche Ansprüche geltend<br />

gemacht. Wir erwarten hier jedoch derzeit keine wesentlichen<br />

negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle<br />

Situation.<br />

ÖPNV-Risiken und -Chancen: Die verbundweit durchgeführte<br />

Fahrgast- bzw. Verkehrserhebung des RMV und deren Einfluss auf<br />

zukünftige EAV erhöht einerseits dauerhaft das operative Defizit<br />

des Bereiches ÖPNV und kann andererseits zudem zu Rückübertragungen<br />

von Linienkonzessionen und daraus resultierenden<br />

Mehr aufwendungen führen.<br />

Bei der Einführung des elektronischen Tickets für Erwachsene ab<br />

2012 im Verbundgebiet sollten vereinfachte Verwaltungsabläufe<br />

die relativ hohen Investitionskosten kompensieren, wobei die<br />

Akzeptanz der Fahrgäste mitentscheidend über einen Erfolg der<br />

Innovation „eTicket“ ist.<br />

Die Einführung einer kreisweiten Schülerjahreskarte birgt finanzielle<br />

Risiken, da bislang alle weniger als den angesetzten Pauschalpreis<br />

zahlenden Kunden als Jahreskartenkunden verloren gehen könnten.<br />

Inwieweit eine Kompensation durch von der Pauschale profitierende<br />

Neukunden oder einem Wechsel auf andere Angebote den Kundenverlust<br />

ausgleichen können, wird sich zeigen.<br />

Durch anstehende Ausschreibungen von Verkehrsleistungen sollten<br />

die Defizite des ÖPNV beeinflusst werden.<br />

Aus der aktuellen wirtschaftlichen Lage ergeben sich jedoch auch<br />

Chancen als Versorger in einer Branche mit vergleichsweise geringen<br />

Nachfrageschwankungen. Dies ermöglicht dem Konzern, kontinuierlich<br />

langfristig rentierliche Projekte zu finanzieren, was für<br />

andere Unternehmen inzwischen viel schwieriger geworden ist.<br />

Aus heutiger Sicht sind für die Zukunft keine den Fortbestand des<br />

Konzerns gefährdenden Risiken erkennbar.<br />

Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />

nach dem Schluss des Geschäftsjahres<br />

Es liegen aus Konzernsicht keine Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />

nach dem Schluss des Geschäftsjahres vor.<br />

Zukünftige Entwicklung/Ausblick<br />

2012 wird Deutschland nach den Prognosen der Commerzbank<br />

Aktiengesellschaft noch ein Wirtschaftswachstum von immerhin<br />

0,5 % verzeichnen können und damit zu den wenigen Volkswirtschaften<br />

Europas mit einem noch steigenden BIP zählen. Hauptsächlich<br />

der niedrige EZB Leitzins sollte künftig das Wachstum in<br />

Deutschland anregen.<br />

Im Jahr 2012 feiert die OV<strong>AG</strong>-Gruppe ihr 100-jähriges Jubiläum.<br />

Dies werden wir zum Anlass nehmen, mit der gesamten Region und<br />

den hier lebenden Menschen zu feiern. Das ganze Jahr hindurch<br />

wird es zahlreiche Aktionen sowie Veranstaltungen geben, die<br />

nachhaltig unsere regionale Verwurzelung herausstellen und so für<br />

weiteren Imagegewinn sowie langfristige Kundenbindung sorgen.<br />

Auch ist die Nutzung neuer Kommunikationskanäle geplant, z. B.<br />

anlässlich des Jubiläums eine Facebook-Fanpage, um gerade junge<br />

Zielgruppen anzusprechen.<br />

Auf Grund der oben aufgeführten Preisentwicklung im Kalenderjahr<br />

<strong>2011</strong> konnten die Strompreise für die Haushalts- und Kleingewerbekunden<br />

nicht stabil gehalten werden. So musste der Konzern aus<br />

wirtschaftlichen Gründen zum 1. Februar 2012 die Strompreise<br />

für diese Kundengruppen um knapp 5 % erhöhen. Wie im Vorjahr<br />

wurde dieser Schritt ausführlich im Internet transparent gemacht.<br />

Zahlreiche Maßnahmen in Öffentlichkeitsarbeit und Marketing haben<br />

ihre Wirkung nicht verfehlt, denn die Kundenverluste in Folge<br />

der Preisanpassung lagen deutlich unter den Erwartungen. Durch<br />

Kundengewinne ist es uns damit erstmals seit Liberalisierungsbeginn<br />

gelungen, die Kundenanzahl zum 1. Januar 2012 im Jahresvergleich<br />

um knapp 1.200 Kunden zu steigern. Dies zeugt von einer<br />

im Umfeld der Wettbewerber guten Kundenbindung, was auch das<br />

Vorabergebnis der Studie „Strom 2020“ der Goethe Universität in<br />

Frankfurt bestätigt, bei der neben der Befragung zu Tarif- und<br />

Preismodellen auch die Positionierung am Markt abgefragt wurde.<br />

Es stellte sich heraus, dass dabei für Kunden neben günstigen Preisen<br />

gerade die Kommunikationsschwerpunkte des Konzerns (Regionalität,<br />

Vertrauen etc.) sowie die kommunalen Wurzeln wesentliche<br />

Entscheidungskriterien für einen Stromanbieter sind.<br />

40


Es ist daher wichtig, 2012 weiterhin innovativ aufzutreten. Das<br />

Engagement auf dem Sektor E-Mobilität wird weiter ausbaut,<br />

daneben sind zwei weitere öffentliche E-Ladesäulen geplant und<br />

das Förderprogramm soll um die Förderung von E-Bikes und Pedelecs<br />

sinnvoll ergänzt werden.<br />

Da die neuen Rahmenbedingungen des EEG 2012 die Nutzung des<br />

Grünstromprivilegs wirtschaftlich unattraktiv gemacht und gleichzeitig<br />

in der Umsetzung zusätzliche Risiken geschaffen haben,<br />

musste dieses <strong>2011</strong> verfolgte Projekt eingestellt werden. Alternativ<br />

dazu wird das Engagement in der Direktvermarktung von EEG-<br />

Strom erhöht und auf Basis der in <strong>2011</strong> gemachten Erfahrungen<br />

und etablierten Prognoseprozesse bei der Windstrom-Direktvermarktung<br />

versuchen, dieses Geschäftsfeld zu erschließen.<br />

Der Bau eigener Stromerzeugungsanlagen wird vor dem Hintergrund<br />

der <strong>Energie</strong>wende-Vorgaben des Bundes und des <strong>Energie</strong>konzeptes<br />

der hessischen Landesregierung eine zunehmende Bedeutung<br />

bekommen. Einige Projekte dazu sind angelaufen und<br />

sollen im Jahr 2012 realisiert werden. Der Konzern will sein im Jahr<br />

2009 erstmals formuliertes <strong>Energie</strong>konzept im kommenden Jahr<br />

fortschreiben und wird damit sein Profil in Bezug auf eine ökologische<br />

und nachhaltige Ausrichtung weiter schärfen. Die geplanten<br />

hohen Investitionen in den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />

<strong>Energie</strong>n werden das theoretische Konzept durch praktische<br />

Maßnahmen bestätigen.<br />

Für den Großhandelsmarkt zeichnen sich derzeit keine extremen<br />

Entwicklungen ab, der weiterhin auf niedrigem Niveau befindliche<br />

Spotmarkt hält auch die Terminmarktpreise in Schach. Spannend<br />

wird die für den Frühsommer erwartete politische Entscheidung zur<br />

Höhe der künftigen EUA-Verfügbarkeit für die EU. Der aktuelle<br />

niedrige EUA-Preis hat nicht mehr die gewünschte lenkende Wirkung<br />

und könnte daher durch willkürliche Verknappung durch das<br />

EU-Parlament beeinflusst werden, was sich direkt auf den Strompreis<br />

auswirken würde.<br />

Durch weitere aktive Kundenakquise in Gebieten außerhalb der<br />

historischen Kernregionen sollen die wettbewerbsbedingten Kundenverluste<br />

der Vergangenheit egalisiert und weiterer Kundenzuwachs<br />

erreicht werden. In unserem Netzgebiet wird unser gutes<br />

Image als regionaler Partner, der mehr als nur einen fairen Preis<br />

bietet, beständig ausgebaut und sorgt für eine partnerschaftliche<br />

und verlässliche Kundenbeziehung, die den Konzern deutlich vom<br />

Wettbewerb differenziert.<br />

Zur Sicherstellung der Wasserversorgung und Vermeidung künftiger<br />

Liefereinschränkungen planen wir, unser Trinkwasserversorgungsnetz<br />

mit anderen benachbarten Versorgungsnetzen durch ent-<br />

sprechend dimensionierte Verbindungsleitungen zu verbinden und<br />

prüfen in diesem Zusammenhang zur Zeit mehrere Varianten.<br />

Durch die Anreizregulierung werden die Netzentgelte bis zum Jahr<br />

2014 relativ stabil bleiben. Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> gilt als „Fotojahr“<br />

für die zweite Regulierungsperiode. Die Kosten des Jahres<br />

<strong>2011</strong> werden von der BNetzA aktuell geprüft und bilden die Grundlage<br />

für die Erlösobergrenze in der 2. Regulierungsperiode von 2014<br />

bis 2018.<br />

Die Qualitätsregulierung wird zum 1. Januar 2012 eingeführt, wodurch<br />

der Druck auf die Netzbetreiber tendenziell zunimmt. Das<br />

Grundprinzip der Qualitätsregulierung, Netzbetreibern mit höherer<br />

Netzbereitstellungsqualität höhere Erlösobergrenzen und damit<br />

bessere Renditen einzuräumen als Netzbetreibern mit schlechterer<br />

Netzbereitstellungsqualität, sollte uns zu Gute kommen.<br />

Es ist noch offen, ob es zu einer Abfederung der finanziellen, durch<br />

die verbundweite Fahrgast- bzw. Verkehrserhebung eingetretenen<br />

Mehrbelastungen im ÖPNV kommt. Von den anstehenden Ausschreibungen<br />

für Verkehrsleistungen ist vor dem Hintergrund steigender<br />

<strong>Energie</strong>preise keine Reduzierung der Defizite im ÖPNV zu<br />

erwarten.<br />

Der Konzern ist gut aufgestellt, um die vor ihm liegenden Herausforderungen<br />

zu meistern. Er ist traditionell regional stark verwurzelt,<br />

schafft Arbeitsplätze in der Region, die einzelnen Gesellschaften<br />

sind für die Kunden leicht erreichbar und weisen einen hohen<br />

Bekanntheitsgrad auf. Durch geplante hohe Investitionen werden<br />

die Unternehmensprofile noch stärker im Sinne von Nachhaltigkeit<br />

und Umweltfreundlichkeit geschärft. Die Zahlungsfähigkeit ist gesichert.<br />

Für die Jahre 2012 und 2013 erwartet der Konzern jeweils<br />

wieder einen Jahresüberschuss, der voraussichtlich durch steigende<br />

Defizite des ÖPNV unter dem Jahresergebnis <strong>2011</strong> liegen wird.<br />

Friedberg (Hessen), den 20. Juni 2012<br />

Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Schwarz Gnadl<br />

(Vorsitzender)<br />

41


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Aktiva<br />

A. Anlagevermögen (1) (8)<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Anhang 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 9.228.881,51 € 9.087.078,04 €<br />

2. Geschäfts- oder Firmenwert 722.396,66 € 250.000,00 €<br />

3. Geleistete Anzahlungen 55.845,37 € 31.798,91 €<br />

II. Sachanlagen<br />

42<br />

10.007.123,54 € 9.368.876,95 €<br />

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 26.308.193,80 € 24.588.277,26 €<br />

2. Technische Anlagen und Maschinen 135.696.488,09 € 119.299.641,07 €<br />

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.430.019,04 € 3.779.234,57 €<br />

4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 18.334.202,17 € 10.571.827,79 €<br />

III. Finanzanlagen<br />

184.768.903,10 € 158.238.980,69 €<br />

1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 7.194.234,15 € 5.585.842,12 €<br />

2. Sonstige Beteiligungen 203.999,04 € 1.006.165,12 €<br />

3. Wertpapiere des Anlagevermögens 82.632.438,96 € 89.578.438,96 €<br />

4. Sonstige Ausleihungen 4.319.949,83 € 4.528.563,77 €<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte (2)<br />

94.350.621,98 € 100.699.009,97 €<br />

289.126.648,62 € 268.306.867,61 €<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.952.994,06 € 2.252.719,86 €<br />

2. Unfertige Leistungen 4.787,10 € 109.297,79 €<br />

3. Waren 1.801.463,55 € 1.303.697,05 €<br />

4. Geleistete Anzahlungen 115.682,20 € 686.696,20 €<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3) (9)<br />

3.874.926,91 € 4.352.410,90 €<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 58.849.078,18 € 57.143.529,30 €<br />

2. Forderungen gegen Gesellschafter 227.994,71 € 271.585,93 €<br />

3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 2.430.047,77 € 267.521,18 €<br />

4. Forderungen gegen sonstige Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 12.790,09 € 29.142,30 €<br />

5. Sonstige Vermögensgegenstände 18.540.925,32 € 8.587.936,04 €<br />

80.060.836,07 € 66.299.714,75 €<br />

III. Wertpapiere des Umlaufvermögens 7.314.668,00 € 4.038.968,00 €<br />

IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 49.714.399,18 € 61.766.632,16 €<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten (10)<br />

D. Aktive latente Steuern (11)<br />

E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung (12)<br />

140.964.830,16 € 136.457.725,81 €<br />

1.038.109,42 € 1.066.819,28 €<br />

13.133.000,00 € 10.269.172,37 €<br />

0,00 € 117.738,69 €<br />

444.262.588,20 € 416.218.323,76 €


Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />

Passiva<br />

A. Eigenkapital (13)<br />

Anhang 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

I. Gezeichnetes Kapital 148.000.000,00 € 148.000.000,00 €<br />

II. Gewinnrücklagen 0,00 € 286.155,09 €<br />

III. Konzernbilanzgewinn 89.341.777,42 € 88.753.324,81 €<br />

IV. Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter 98.601,00 € -21.412,41 €<br />

B. Sonderposten mit Rücklageanteil (4) (14)<br />

C. Empfangene Investitions- und Baukostenzuschüsse (5)<br />

D. Rückstellungen (6) (15)<br />

43<br />

237.440.378,42 € 237.018.067,49 €<br />

167.038,98 € 192.409,97 €<br />

24.998.504,00 € 27.312.848,00 €<br />

1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 37.280.746,97 € 29.475.096,48 €<br />

2. Steuerrückstellungen 6.960.493,07 € 8.187.338,92 €<br />

3. Sonstige Rückstellungen 46.227.771,76 € 42.715.567,11 €<br />

E. Verbindlichkeiten (7) (16)<br />

90.469.011,80 € 80.378.002,51 €<br />

1. Genussrechtskapital 2.500.000,00 € 0,00 €<br />

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23.443.929,38 € 20.075.421,56 €<br />

3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.035.508,27 € 593.208,26 €<br />

4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.823.160,66 € 31.828.222,78 €<br />

5. Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 869.012,99 € 2.898.479,71 €<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten 12.843.692,46 € 11.556.336,46 €<br />

F. Rechnungsabgrenzungsposten (17)<br />

86.515.303,76 € 66.951.668,77 €<br />

4.672.351,24 € 4.365.327,02 €<br />

444.262.588,20 € 416.218.323,76 €


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzern-Gewinn-<br />

und Verlustrechnung<br />

Anhang <strong>2011</strong> 2010<br />

1. Umsatzerlöse (18) 415.043.022,24 € 419.259.205,78 €<br />

2. Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen -104.510,69 € -236.965,97 €<br />

44<br />

414.938.511,55 € 419.022.239,81 €<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 299.636,81 € 1.896.408,36 €<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge (19) 15.702.806,42 € 17.738.224,85 €<br />

5. Materialaufwand (20)<br />

430.940.954,78 € 438.656.873,02 €<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 279.158.285,20 € 277.648.110,93 €<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 38.044.546,24 € 38.471.132,12 €<br />

6. Personalaufwand (21)<br />

317.202.831,44 € 316.119.243,05 €<br />

a) Entgelte 34.910.001,82 € 31.686.210,86 €<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 17.841.255,57 € 11.506.993,70 €<br />

7. Abschreibungen<br />

52.751.257,39 € 43.193.204,56 €<br />

a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 18.933.012,04 € 18.558.719,82 €<br />

b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 0,00 € 80.523,28 €<br />

18.933.012,04 € 18.639.243,10 €<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (22) 24.591.309,94 € 24.050.915,70 €<br />

17.462.543,97 € 36.654.266,61 €<br />

9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 628.291,52 € 609.522,99 €<br />

10. Erträge aus sonstigen Beteiligungen 770,00 € 585,00 €<br />

11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (23) 2.399.532,88 € 15.339.706,79 €<br />

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.788.467,70 € 1.510.667,24 €<br />

13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 471.159,56 € 231.145,18 €<br />

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (23) 4.240.568,83 € 3.164.385,72 €<br />

105.333,71 € 14.064.951,12 €<br />

15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17.567.877,68 € 50.719.217,73 €<br />

16. Außerordentliche Erträge 0,00 € -63.269,40 €<br />

17. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 € 12.755.802,88 €<br />

18. Außerordentliches Ergebnis (24) 0,00 € 12.692.533,48 €<br />

19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (25) 8.423.820,20 € 19.595.585,22 €<br />

20. Sonstige Steuern 181.738,20 € 129.157,82 €<br />

21. Konzernjahresüberschuss 8.962.319,28 € 18.301.941,21 €<br />

22. Minderheitsgesellschaftern zurechenbares Jahresergebnis -192.592,40 € 12.964,12 €<br />

23. Gewinnvortrag 80.572.050,54 € 70.438.419,48 €<br />

24. Konzernbilanzgewinn 89.341.777,42 € 88.753.324,81 €


Zahlen und Fakten 5.1<br />

Konzernanhang<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum<br />

Konzernabschluss<br />

Allgemeine Informationen<br />

Der Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2011</strong> ist auf Grund der<br />

Regelungen im Gesellschaftsvertrag nach den Vorschriften des<br />

Handelsgesetzbuchs (HGB) für große Kapitalgesellschaften unter<br />

Beachtung der vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee<br />

e. V. (DRSC) veröffentlichten Rechnungslegungs Standards<br />

(DRS) aufgestellt worden. Bestehen nach HGB und DRS Wahlrechte<br />

hinsichtlich Bilanzierung oder Bewertung oder wurden nach DRS<br />

nur Empfehlungen ausgesprochen bzw. über gesetzliche Pflichtangaben<br />

hinausgehende Angaben verlangt, so wurden die Vorschriften<br />

des HGB angewandt.<br />

Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben wir das<br />

Gesamtkostenverfahren angewandt. Abschlussstichtag des Mutterunternehmens<br />

sowie aller in den Konzernabschlussstichtag einbezogenen<br />

Tochtergesellschaften ist der 31. Dezember des jeweiligen<br />

geltenden Kalenderjahres.<br />

II. Konsolidierungskreis<br />

In den Konzernabschluss sind neben der Oberhessische Versorgungs-<br />

und Verkehrsgesellschaft mbH (<strong>OVVG</strong>) als Mutterunternehmen<br />

die folgenden Gesellschaften einbezogen, an denen der <strong>OVVG</strong><br />

unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht:<br />

Name und Sitz Anteilshöhe<br />

Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong> (OV<strong>AG</strong>), Friedberg 100,00 %<br />

<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> (<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>), Friedberg 100,00 %<br />

<strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> (<strong>ovag</strong> Netz), Friedberg 100,00 %<br />

VGO Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH (VGO), Friedberg 100,00 %<br />

Abwasserservice Oberhessen <strong>AG</strong> (ASO), Friedberg 3 100,00 %<br />

Biogas Oberhessen mbH & Co. KG (Biogas KG), Friedberg 1 100,00 %<br />

Biogas Oberhessen Verwaltungs GmbH (Biogas GmbH), Friedberg 1 100,00 %<br />

Biomassefeuerungen Oberhessen I GbR (Biomasse GbR), Friedberg 1, 2 100,00 %<br />

hessenENERGIE Gesellschaft für rationelle <strong>Energie</strong>nutzung mbH (HE), Wiesbaden 1 100,00 %<br />

hessenWIND Alte Höhe GmbH (HW Alte Höhe), Wiesbaden 2 100,00 %<br />

hessenWIND <strong>Energie</strong>anlagen-Beteiligungsgesellschaft mbH (HW GmbH), Wiesbaden 2 100,00 %<br />

hessenWIND VI Gesellschaft mbH & Co. KG (HW VI), Wiesbaden 1 100,00 %<br />

Windenergiepark Vogelsberg GmbH (WEPV), Friedberg 2 100,00 %<br />

hessenWIND IV Gesellschaft mbH & Co. KG (HW IV), Wiesbaden 1 hessenWIND <strong>Energie</strong>anlagen Gesellschaft mbH & Co. KG<br />

97,00 %<br />

zur Nutzung von Windenergie (HW I), Wiesbaden 2, 4 71,61 %<br />

1) Anteilsbesitzer <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong><br />

2) Anteilsbesitzer HE<br />

3) Anteilsbesitzer OV<strong>AG</strong><br />

4) Erstkonsolidierung zum 1. Januar <strong>2011</strong><br />

Die 50 %ige Beteiligung der OV<strong>AG</strong>, die Oberhessische Gasversorgung<br />

GmbH (Oberhessen-Gas), deren 100 %ige Tochtergesellschaft<br />

Oberhessengas Netz GmbH (Oberhessengas-Netz), sowie die<br />

50 %ige Beteiligung der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, die Kraft-Wärme Oberschmitten<br />

GmbH i. L. (KWO), werden wie im Vorjahr, und erstmals die<br />

neu gegründete <strong>ovag</strong>Solar Stadt Linden GmbH & Co KG (<strong>ovag</strong>Solar),<br />

als assoziierte Unternehmen ausgewiesen.<br />

Die übrigen Beteiligungsgesellschaften der OV<strong>AG</strong>, <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, HE<br />

und VGO sind einzeln und zusammen von untergeordneter Bedeutung<br />

i. S. d. § 311 Abs. 2 HGB. Diese mittelbaren Beteiligungen der<br />

<strong>OVVG</strong> wurden daher unverändert mit ihren Anschaffungskosten in<br />

den Konzernabschluss übernommen.<br />

III. Konsolidierungsgrundsätze<br />

Die Abschlüsse der Tochtergesellschaften werden entsprechend<br />

den gesetzlichen Vorschriften einheitlich nach den im Konzern<br />

geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt und in<br />

den Konzernabschluss einbezogen.<br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgte bis zum 31. Dezember 2009<br />

nach der Buchwertmethode. Das anteilige Eigenkapital der konsolidierten<br />

Tochterunternehmen wurde mit den Anschaffungskosten<br />

der jeweiligen Anteile der Muttergesellschaft zum Zeitpunkt der<br />

erstmaligen Konsolidierung verrechnet. Bei Erstkonsolidierungen<br />

seit dem 1. Januar 2010 kommt die Neubewertungsmethode zur<br />

Anwendung.<br />

Anstelle der Beteiligungsbuchwerte wurden in der Konzernbilanz<br />

die Vermögensgegenstände und Schulden unserer Tochtergesellschaften<br />

angesetzt.<br />

Die bei der Kapitalkonsolidierung errechneten Unterschiedsbeträge<br />

werden saldiert unter den Gewinnrücklagen gezeigt.<br />

Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten<br />

zwischen den einbezogenen Gesellschaften sowie zu konsolidierende<br />

Zwischengewinne in Höhe von 2.880.279,72 € wurden<br />

eliminiert.<br />

Die assoziierten Unternehmen KWO, Oberhessen-Gas und Oberhessengas-Netz<br />

wurden „at equity“ nach der Buchwert- und die<br />

<strong>2011</strong> erstmals erfasste <strong>ovag</strong>Solar nach der Neubewertungsmethode<br />

konsolidiert.<br />

45


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

IV. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />

zu den Bilanzposten<br />

Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden konzerneinheitlich<br />

angewendet (§ 308 HGB). Sie entsprechen denjenigen der<br />

Muttergesellschaft <strong>OVVG</strong>.<br />

(1) Anlagevermögen<br />

Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden<br />

zu Anschaffungskosten erfasst und entsprechend ihrer voraussichtlichen<br />

Nutzungsdauer linear abgeschrieben.<br />

Als Geschäfts- und Firmenwert sind die bei der Kapitalkonsolidierung<br />

entstandenen Unterschiedsbeträge, vermindert um die Gewinnrücklagen,<br />

ausgewiesen.<br />

Er setzt sich wie folgt zusammen:<br />

Unterschiedsbeträge aus Kapitalkonsoliderung<br />

OV<strong>AG</strong> 12.251,9 T€<br />

<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> 4.470,3 T€<br />

HE 238,5 T€<br />

HW GmbH -3,1 T€<br />

HW I 997,8 T€<br />

HW IV 2,7 T€<br />

HW VI 0,8 T€<br />

WEPV -759,9 T€<br />

VGO 4,0 T€<br />

ASO 16,4 T€<br />

Gewinnrücklagen<br />

17.219,4 T€<br />

Erhöhung Gewinnrücklage <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> -278,6 T€<br />

Entnahme <strong>OVVG</strong> 26.854,9 T€<br />

Erhöhung Gewinnrücklage <strong>OVVG</strong> -28.600,0 T€<br />

Vorjahren zuzurechnende Anpassungen -14.473,3 T€<br />

Verbleibender Unterschiedsbetrag 722,4 T€<br />

Der Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert planmäßig<br />

über seine Nutzungsdauer von vier Jahren abgeschrieben.<br />

Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten,<br />

vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.<br />

Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten und angemessene<br />

Anteile der notwendigen Gemeinkosten.<br />

Planmäßige Abschreibungen werden pro rata temporis und für Zugänge<br />

ab dem 1. Januar 2010 linear vorgenommen. Die Nutzungs-<br />

dauern orientieren sich weiterhin an den steuerlichen Richtwerten,<br />

soweit die dort genannten Nutzungsdauern innerhalb der handelsrechtlich<br />

zulässigen Bandbreiten liegen. Auf eine rückwirkende<br />

Korrektur der degressiven Abschreibungen für in Vorjahren zugegangene<br />

Vermögensgegenstände wurde verzichtet. Entsprechend<br />

erfolgt weiterhin der Übergang von der degressiven zur linearen<br />

Abschreibung, sobald dies zu höheren Abschreibungen führt. Geringwertige<br />

Anlagengüter mit Anschaffungskosten bis 410,00 €<br />

werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, während die Zugänge<br />

der Jahre 2008 und 2009 bei Anschaffungskosten zwischen<br />

150,00 € und 1.000,00 € netto entsprechend der damals geltenden<br />

steuerlichen Regelung in einen Sammelposten eingestellt und über<br />

fünf Jahre ratierlich abgeschrieben werden.<br />

In den Einzelabschlüssen nach steuerlichen Vorschriften vorgenommene<br />

Abschreibungen bzw. Einstellungen in Sonderposten<br />

wurden im Konzernabschluss eliminiert. Dies betrifft:<br />

• Mit dem Anlagevermögen verrechnete Rücklagen nach § 6b EStG<br />

(3.474 T€; Vorjahr 3.649 T€)<br />

• In den Sonderposten mit Rücklageanteil eingestellte Rücklage<br />

nach § 6b EStG (399 T€; Vorjahr 438 T€)<br />

• Ergebniswirksame Auflösung von mit dem Anlagevermögen verrechneten<br />

Rücklagen nach § 6b EStG (214 T€, Vorjahr 178 T€)<br />

• Die bei HW IV auf technische Anlagen und Maschinen berücksichtigte<br />

Sonderabschreibung gem. § 7g EStG (146 T€, Vorjahr<br />

126 T€)<br />

Unter den Finanzanlagen werden die sonstigen Beteiligungen –<br />

außer den bereits voll bzw. teilweise wertberichtigten Anteilen an<br />

der hessenWind <strong>Energie</strong>anlagen-Gesellschaft mbH & Co. II KG<br />

(HW II), hessenWind III Gesellschaft mbH & Co. KG (HW III) und<br />

hessenWind V Gesellschaft mbH & Co. KG (HW V) – mit den Anschaffungskosten<br />

bewertet. Die Wertpapiere des Anlagevermögens<br />

sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Unter den Wertpapieren des<br />

Anlagevermögens werden Anlagen in Spezialfonds zu Anschaffungskosten<br />

ausgewiesen, wobei ein Teilbetrag der Spezialfonds in<br />

Folge einer Saldierungspflicht gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB nicht<br />

mehr ausgewiesen werden darf. Die niedrig- und unverzinslichen<br />

sonstigen Ausleihungen wurden grundsätzlich mit dem Barwert<br />

ausgewiesen, die übrigen Ausleihungen mit den Anschaffungskosten.<br />

(2) Vorräte<br />

Die unter den Vorräten erfassten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

werden zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen<br />

unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet, die<br />

Waren mit den Anschaffungskosten. Die in Ausführung befindlichen<br />

Aufträge – ausgewiesen als unfertige Leistungen – sind mit<br />

den Herstellungskosten, die geleisteten Anzahlungen mit dem<br />

Nominalwert bilanziert.<br />

46


(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

sowie übrige Aktiva<br />

Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />

erfolgt grundsätzlich zum Nominalwert. Allen erkennbaren<br />

Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko wurden durch angemessene<br />

Wertberichtigungen Rechnung getragen.<br />

Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten<br />

bewertet. Sofern der Kurswert am Bilanzstichtag niedriger<br />

ist, wird dieser berücksichtigt.<br />

Die flüssigen Mittel (Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten)<br />

werden zum Nominalwert angesetzt.<br />

(4) Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

Steuerfreie Zulagen für Investitionen sind als Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil passiviert. Die Zulagen werden entsprechend den<br />

Nutzungsdauern der begünstigten Vermögenswerte aufgelöst.<br />

(5) Empfangene Investitions- und Baukostenzuschüsse<br />

Vor dem Hintergrund des BMF-Schreibens vom 27. Mai 2003 zur<br />

Behandlung von Baukostenzuschüssen in der Versorgungswirtschaft<br />

werden nach dem 1. Januar 2003 vereinbarte Baukostenzuschüsse<br />

in einen Sonderposten für Investitions- und Baukostenzuschüsse<br />

eingestellt und entsprechend der Abschreibung der<br />

Verteilungsanlagen über die sonstigen betrieblichen Erträge aufgelöst.<br />

Soweit Baukostenzuschüsse vor dem 1. Januar 2003<br />

vereinbart sind, werden diese weiterhin über die Umsatzerlöse<br />

linear aufgelöst.<br />

(6) Rückstellungen<br />

Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt,<br />

der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Berücksichtigung<br />

zukünftiger Preis- und Kostensteigerungen notwendig<br />

ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />

Verbindlichkeiten. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr<br />

als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden<br />

durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre<br />

abgezinst. Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen entspricht den versicherungsmathematischen<br />

Berechnungen.<br />

Die Bewertung der Pensionsrückstellungen für einen Rentner erfolgte<br />

nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit<br />

Credit Method). Die Berechnung erfolgte auf Basis der Richttafeln<br />

2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Berücksichtigung eines<br />

Zinssatzes von 5,14 % (Vorjahr 5,15 %) p. a. bei einem Einkommenstrend<br />

von 3,0 % (Vorjahr 2,0 %) und einem Rententrend von<br />

im Durchschnitt 6,5 %. Die an die ZVK Darmstadt zu zahlenden<br />

Sanierungsgelder wurden unter Berücksichtigung des fristenadäquaten<br />

Zinssatzes lt. Bundesbankstatistik (zwischen 3,82 %<br />

und 5,05 % p. a.) bei einem Einkommenstrend von 3,0 % (Vorjahr<br />

2,0 %) über die geschätzte Laufzeit von 13 Jahren ermittelt.<br />

(7) Verbindlichkeiten<br />

Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.<br />

V. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />

(8) Anlagevermögen<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens des Konzerns ist aus dem<br />

beigefügten Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) zu ersehen.<br />

(9) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

Bei den Forderungen gegen Gesellschafter, gegen assoziierte Unternehmen<br />

und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht, handelt es sich wie im Vorjahr vorwiegend um<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />

Bei den sonstigen Vermögensgegenständen (18.541 T€, Vorjahr<br />

8.588 T€) handelt es sich um Umsatzsteuerguthaben in Höhe von<br />

7.416 T€, Körperschaftsteuerguthaben (3.484 T€), Gewerbesteuerguthaben<br />

(1.658 T€) sowie um das abgezinste Körperschaftsteuerguthaben<br />

(0,6 Mio. €). Weiterhin schlagen sich in diesem Posten<br />

Zinsabgrenzungen (1,3 Mio. €) und aus der Verkehrssparte Forderungen<br />

gegen Schulträger aus dem Verkauf der Clever-Card<br />

(2,0 Mio. €) nieder. Die Zunahme der sonstigen Vermögensgegenstände<br />

beruht hauptsächlich auf dem höheren Umsatzsteuerguthaben<br />

(Vorjahr 3.425 T€) und höheren Körperschaftsteuerguthaben<br />

(Vorjahr 0,7 Mio. €).<br />

Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände mit<br />

Ausnahme der in den Jahren 2013 bis 2018 fälligen Raten des Körperschaftsteuerguthabens<br />

von 0,5 Mio. € sind vor Ablauf eines<br />

Jahres fällig.<br />

(10) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Hierin sind Disagien aus der Aufnahme von Bankdarlehen enthalten.<br />

Sie haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:<br />

Stand am 1. Januar <strong>2011</strong> 587.307,20 €<br />

Auflösung -133.065,72 €<br />

Stand am 31. Dezember <strong>2011</strong> 454.241,48 €<br />

Von diesen Disagien entfallen 40 T€ (Vorjahr 52 T€) auf an Dritte<br />

weitergegebene Darlehen.<br />

47


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzern-Anlagespiegel<br />

Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Anlagevermögen 01.01.<strong>2011</strong> Zugänge Zugänge aus<br />

Übertragung<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Entgeltlich erworbene<br />

Konzessionen, gewerbliche<br />

Schutzrechte und ähnliche<br />

Rechte und Werte 28.476.785,75 € 1.583.530,57 € 4.109,77 €<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 6.245.000,00 € 722.396,66 €<br />

Geleistete Anzahlungen 31.798,91 € 24.046,46 €<br />

Sachanlagen<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

Abgänge Umbuchungen 31.12.<strong>2011</strong> 01.01.<strong>2011</strong> Abschreibungen<br />

d. Berichtsjahres<br />

200.022,66 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

34.753.584,66 € 2.329.973,69 € 4.109,77 € 200.022,66 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

Grundstücke, grundstücksgleiche<br />

Rechte und Bauten<br />

einschl. der Bauten auf<br />

fremden Grundstücken<br />

Technische Anlagen<br />

und Maschinen<br />

56.333.317,84 € 925.483,96 €<br />

-,-- € 769.191,76 € 3.458.748,40 €<br />

Stromerzeugungsanlagen 59.311.933,01 € 24.015.766,07 € 4.608.901,94 € 1.708.971,40 € 142.484,09 €<br />

Wassergewinnungsanlagen 14.636.226,61 € 30.756,27 €<br />

-,-- € 112.781,60 € 87.148,11 €<br />

Stromverteilungsanlagen 559.384.530,55 € 6.107.122,17 € -,-- € 3.582.234,59 € 1.367.269,79 €<br />

Wasserfortleitungsanlagen<br />

Andere Anlagen, Betriebs-<br />

40.545.764,02 € 85.678,09 €<br />

-,-- € 13.694,05 € 357.135,06 €<br />

und Geschäftsausstattung<br />

Geleistete Anzahlungen<br />

26.251.086,37 € 2.106.206,28 € 9.390,12 € 889.913,35 € 151.364,84 €<br />

und Anlagen im Bau 10.615.827,79 € 13.875.058,74 €<br />

-,-- € 548.534,07 € -5.564.150,29 €<br />

Finanzanlagen<br />

767.078.686,19 €<br />

Beteiligungen an<br />

assoziierten Unternehmen 6.812.942,63 €<br />

47.146.071,58 €<br />

731.397,88 €<br />

Sonstige Beteiligungen<br />

Wertpapiere des<br />

1.187.799,53 € 4.615,38 €<br />

Anlagevermögens 113.542.646,74 € -,-- €<br />

4.618.292,06 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

Sonstige Ausleihungen 4.826.201,82 € 432.000,00 € -,-- €<br />

126.369.590,72 €<br />

1.168.013,26 €<br />

-,-- €<br />

7.625.320,82 €<br />

27.106,36 €<br />

346.781,46 €<br />

7.172.200,00 €<br />

656.444,87 €<br />

8.202.532,69 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

29.864.403,43 €<br />

6.967.396,66 €<br />

55.845,37 €<br />

36.887.645,46 €<br />

59.948.358,44 €<br />

48<br />

19.389.707,71 € 1.441.726,57 €<br />

5.995.000,00 € 250.000,00 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

25.384.707,71 € 1.691.726,57 €<br />

31.745.040,58 €<br />

86.370.113,71 € 31.933.469,06 €<br />

14.641.349,39 € 13.687.570,61 €<br />

563.276.687,92 € 472.734.123,43 €<br />

40.974.883,12 € 36.223.650,02 €<br />

27.628.134,26 €<br />

18.378.202,17 €<br />

811.217.729,01 €<br />

1.692.167,95 €<br />

4.357.885,65 €<br />

123.570,38 €<br />

9.178.024,15 €<br />

485.880,46 €<br />

22.471.851,80 € 1.403.756,88 €<br />

44.000,00 € -,-- €<br />

608.839.705,50 €<br />

17.241.285,47 €<br />

7.517.234,15 € 1.227.100,51 € -,-- €<br />

845.633,45 €<br />

106.370.446,74 €<br />

4.601.756,95 €<br />

119.335.071,29 €<br />

181.634,41 € 460.000,00 €<br />

226.200,00 €<br />

297.638,05 €<br />

1.932.572,97 €<br />

-,-- €<br />

11.159,56 €<br />

471.159,56 €<br />

Summe Anlagevermögen 928.201.861,57 € 50.644.058,53 € 4.622.401,83 € 16.027.876,17 € -,-- € 967.440.445,76 € 636.156.986,18 € 19.404.171,60 €


Zugänge aus<br />

Übertragung<br />

4.107,26 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

4.107,26 €<br />

-,-- €<br />

4.608.899,90 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

9.388,10 €<br />

-,-- €<br />

4.618.288,00 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

Wertberichtigungen Buchwerte<br />

Kapitalzuschuß Entnahmen für<br />

Abgänge<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

731.250,00 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

843.476,55 €<br />

64.772,69 €<br />

196.672,22 €<br />

-,-- €<br />

1.836.171,46 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

200.019,62 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

200.019,62 €<br />

528.293,89 €<br />

1.125.265,87 €<br />

112.781,60 €<br />

3.423.035,33 €<br />

13.694,05 €<br />

883.553,78 €<br />

-,-- €<br />

Entnahmen für<br />

Zuschreibungen<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

6.086.624,52 € -,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

16.800,00 €<br />

-,-- €<br />

16.800,00 €<br />

904.100,51 €<br />

-,-- €<br />

209.400,00 €<br />

26.990,49 €<br />

1.140.491,00 €<br />

31.12.<strong>2011</strong> Zugang aus<br />

Neubewertung<br />

20.635.521,92 € -,-- €<br />

6.245.000,00 € -,-- €<br />

-,-- €<br />

26.880.521,92 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

33.640.164,64 € -,-- €<br />

39.774.988,74 € -,-- €<br />

13.698.359,39 €<br />

479.332.588,80 €<br />

36.760.609,12 €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

23.198.115,22 € -,-- €<br />

44.000,00 € -,-- €<br />

626.448.825,91 €<br />

-,-- €<br />

323.000,00 € -,-- €<br />

641.634,41 € -,-- €<br />

-,-- €<br />

14.034.792,22 €<br />

281.807,12 € -,-- €<br />

1.246.441,53 €<br />

14.034.792,22 €<br />

Abgang aus<br />

Saldierung<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-,-- €<br />

-37.772.800,00 €<br />

-,-- €<br />

-37.772.800,00 €<br />

49<br />

31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />

9.228.881,51 €<br />

722.396,66 €<br />

55.845,37 €<br />

10.007.123,54 €<br />

26.308.193,80 €<br />

46.595.124,97 €<br />

942.990,00 €<br />

83.944.099,12 €<br />

4.214.274,00 €<br />

4.430.019,04 €<br />

18.334.202,17 €<br />

184.768.903,10 €<br />

7.194.234,15 €<br />

203.999,04 €<br />

9.087.078,04 €<br />

250.000,00 €<br />

31.798,91 €<br />

9.368.876,95 €<br />

24.588.277,26 €<br />

27.378.463,95 €<br />

948.656,00 €<br />

86.650.407,12 €<br />

4.322.114,00 €<br />

3.779.234,57 €<br />

10.571.827,79 €<br />

158.238.980,69 €<br />

5.585.842,12 €<br />

1.006.165,12 €<br />

82.632.438,96 € 89.578.438,96 €<br />

4.319.949,83 € 4.528.563,77 €<br />

94.350.621,98 €<br />

100.699.009,97 €<br />

4.622.395,26 € 1.836.171,46 € 6.303.444,14 € 1.140.491,00 € 654.575.789,36 € 14.034.792,22 € -37.772.800,00 € 289.126.648,62 € 268.306.867,61 €


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

(11) Aktive latente Steuern<br />

Zum Bilanzstichtag belaufen sich die aktiven latenten Steuern auf<br />

13.133 T€ (Vorjahr 10.269 T€) und entfallen ausschließlich auf zeitliche<br />

Differenzen im Rahmen der Konsolidierung sowie auf Grund<br />

unterschiedlicher Wertansätze bei der handelsrechtlichen und<br />

steuerlichen Gewinnermittlung.<br />

Das latente Steuerergebnis beläuft sich im Jahr <strong>2011</strong> auf 2.857 T€<br />

Steuerertrag (entsprechender Vorjahresaufwand 6.091 T€). Die<br />

gültigen Steuersätze (rd. 11,55 % für die Gewerbesteuer sowie<br />

15,0 % für die Körperschaftsteuer und 5,5 % für den Solidaritätszuschlag)<br />

wurden konzerneinheitlich der Berechnung der latenten<br />

Steuern zu Grunde gelegt.<br />

(12) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung<br />

Nach einer gebotenen Saldierung von Verpflichtungen aus betrieblicher<br />

Altersversorgung i. w. S. (von 37,7 Mio. €) mit den zum beizulegenden<br />

Zeitwert bewerteten Vermögensgegenständen des<br />

Finanzanlagevermögens im Rahmen von zwei doppelseitigen<br />

Treuhandmodellen ergab sich in 2010 ein aktivischer Überhang.<br />

Angaben zur Verrechnung nach § 314 Nr. 17 HGB:<br />

Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden 44.633.702,80 €<br />

Anschaffungskosten der Vermögensgegenstände 23.738.007,78 €<br />

Beizulegender Zeitwert der Vermögensgegenstände 37.660.480,00 €<br />

Verrechnete Aufwendungen 324.890,50 €<br />

Verrechnete Erträge 324.890,50 €<br />

(13) Eigenkapital<br />

Das gezeichnete Kapital des Konzerns deckt sich mit demjenigen<br />

der <strong>OVVG</strong> (148.000.000,- €). Die Gewinnrücklagen betragen zum<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> 0,00 € (Vorjahr 286.155,09 €).<br />

Von dem Jahresergebnis des Geschäftsjahres der HW IV entfallen<br />

3,0 % und vom Jahresergebnis der HW I entfallen 28,5 % auf<br />

außenstehende Gesellschafter.<br />

Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals im Jahr <strong>2011</strong> ist aus dem<br />

Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember <strong>2011</strong> (Anlage 4) ersichtlich.<br />

(14) Sonderposten mit Rücklageanteil<br />

Der Sonderposten mit Rücklageanteil betrifft ausschließlich steuerfreie<br />

Investitionszulagen nach § 4 InvZulG zum Anlagevermögen.<br />

(15) Rückstellungen<br />

Die Steuerrückstellungen entsprechen der noch zu zahlenden Körperschaft-<br />

und Gewerbesteuer 2009 bis <strong>2011</strong> sowie den erwarteten<br />

Mehraufwendungen aus einer laufenden Betriebsprüfung für<br />

die Jahre 2005 bis 2008.<br />

In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen ausstehende<br />

Strombezugsrechnungen, stromwirtschaftliche Risiken, Aufwendungen<br />

für Instandhaltungsmaßnahmen und für Verkehrsleistungen<br />

sowie Verpflichtungen gegenüber Betriebsangehörigen enthalten.<br />

Die Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken ab.<br />

(16) Verbindlichkeiten<br />

Das Genussrechtskapital betrifft die in <strong>2011</strong> aufgelegten Genussrechte.<br />

Hierbei handelt es sich um eine mit einer festen und<br />

einer erfolgsabhängigen Verzinsung ausgestattete nachrangige<br />

Finanzierung von Windenergieanlagen mit einer Laufzeit bis zu<br />

15 Jahren.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen zum<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> in Höhe von 12.524 T€ (Vorjahr 11.838 T€) bei<br />

der HW VI und in Höhe von 5.182 T€ bei der HW Alte Höhe aus<br />

langfristigen Darlehen, in Höhe von 1.070 T€ bei der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong><br />

zur Finanzierung von Solaranlagen sowie in Höhe von 240 T€<br />

(Vorjahr 270 T€) zur Finanzierung einer Wärmeerzeugungsanlage<br />

bei der Biomassefeuerungen GbR. Die HE weist Darlehen in Höhe<br />

von 4.427 T€ (Vorjahr 6.897 T€) für verschiedene Projekte aus,<br />

wovon 1.748 T€ durchlaufend für Dritte aufgenommen wurden<br />

(Finanzierung kommunaler Windparks).<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in erster Linie Gutschriften<br />

und Überzahlungen aus Jahresverbrauchsabrechnungen, die<br />

noch auszuzahlende Konzessionsabgabe, Stromsteuer, Beiträge an<br />

Krankenkassen, Lohn- und Kirchensteuer sowie Umsatzsteuer.<br />

Die Verbindlichkeiten, deren Fristigkeit länger als ein Jahr beträgt,<br />

belaufen sich auf 20.901 T€ (davon mehr als fünf Jahre 13.546 T€).<br />

Diese betreffen in vollem Umfang Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten. Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden<br />

Steuern mit 6.510 T€ (Vorjahr 2.723 T€), davon 3.345 T€ aus Umsatz-,<br />

2.105 T€ aus Strom- und 1.060 T€ aus Lohn- und Kirchensteuer<br />

sowie Verpflichtungen im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />

von 147 T€ (Vorjahr 123 T€) ausgewiesen.<br />

Sicherheiten wurden bei den Verbindlichkeiten nicht eingeräumt.<br />

50


(17) Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />

Bei den Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich über wiegend<br />

um Ertragsabgrenzungen in Höhe von 4.672 T€, die mit 3.806 T€<br />

aus der Sparte Verkehr stammen. Weiterhin enthält dieser Posten<br />

Disagien (81 T€), wovon 40 T€ auf durchgereichte Darlehen entfallen<br />

und mit den gebildeten aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />

korrespondieren.<br />

Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />

sowie Risiken und Vorteile aus nicht bilanzierten Geschäften<br />

Es bestehen Bürgschaften für Darlehen über 13.516 T€, welche<br />

zum Stichtag gleichlautend valutieren. Daneben bestehen noch<br />

Bürgschaften über insgesamt 1.166 T€ für den Rückbau der Windanlagen.<br />

Schließlich existiert noch eine selbstschuldnerische Mithaftung<br />

aus einer Darlehensaufnahme (Valuta 240 T€). Von einer<br />

Inanspruchnahme wird auf Grund unserer Cashflow-Analysen mit<br />

überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht ausgegangen.<br />

Im Rahmen des mittelfristigen Portfoliomanagements werden<br />

i. d. R. die nächsten drei Frontjahre (aktuell 2013 bis 2015) bewirtschaftet.<br />

Hierzu wurden neben dem Handel mit Standardprodukten<br />

unterschiedliche flexible, strukturierte Fahrplanprodukte bei verschiedenen<br />

Kontrahenten beschafft.<br />

Zur Diversifizierung des langfristigen Strombeschaffungsportfolios<br />

besteht weiterhin ein langfristiger Stromliefervertrag von 2007 bis<br />

2016 mit E.ON Energy Sales GmbH (EES), München, der in Form<br />

eines virtuellen Kohlekraftwerks die Erzeugungskosten auf Basis<br />

von Kohle- und CO2-Preis sowie den Wechselkurs abbildet.<br />

Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus dem Portfoliomanagement<br />

betragen bis zum Jahr 2015 insgesamt 238,4 Mio. €,<br />

nachdem Abnahmeverpflichtungen von 301,1 Mio. € mit Gegengeschäften<br />

von 62,7 Mio. € glattgestellt wurden.<br />

Eine weitere Verpflichtung stellt der Netznutzungsvertrag mit<br />

der E.ON Netz GmbH dar, nach dem für die Nutzung des Hochspannungsnetzes<br />

(110 kV) Netznutzungsentgelte in Höhe von rd.<br />

21,5 Mio. € pro Jahr zu zahlen sind.<br />

Zudem Bestehen noch Bestellobligen für Baumaßnahmen. Der<br />

Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt<br />

259,9 Mio. €.<br />

VI. Angaben und Erläuterungen<br />

zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

(18) Umsatzerlöse<br />

Sämtliche Erlöse wurden wie bereits in den Vorjahren im Inland<br />

erzielt. Die Erlöse aus dem Stromverkauf (ohne Stromsteuer,<br />

inklusive Netzentgelte) betragen rd. 273,8 Mio. € (im Vorjahr<br />

296,5 Mio. €) und aus dem Wasserverkauf 15,5 Mio. €. Die um<br />

22,7 Mio. € gesunkenen Erlöse im <strong>Energie</strong>sektor resultieren ausschließlich<br />

aus dem verminderten Verkauf an Stromhändler. Daneben<br />

wurden 66,3 Mio. € aus Weiterverrechnungen von EEG-Strom,<br />

Fahrscheinverkäufe von 18,7 Mio. € sowie Zuschüsse im Verkehrsbereich<br />

von 6,9 Mio. € erzielt. Die Stromerlöse aus Windkraftanlagen<br />

betragen 6,1 Mio. €. Zudem wurden Erträge aus der zeitanteiligen<br />

Auflösung der empfangenen Ertragszuschüsse von 2,5 Mio. €<br />

erzielt.<br />

51<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Stromverkauf 273,8 Mio. € 296,5 Mio. €<br />

Weiterverrechnung von EEG-Strom 66,3 Mio. € 52,4 Mio. €<br />

Fahrscheinverkauf 18,7 Mio. € 18,0 Mio. €<br />

Wasserverkauf 15,5 Mio. € 15,4 Mio. €<br />

Zuschüsse im Verkehrsbereich 6,9 Mio. € 6,9 Mio. €<br />

Stromerlöse aus Windkraftanlagen 6,1 Mio. € 3,2 Mio. €<br />

Wärmelieferungen 3,8 Mio. € 4,0 Mio. €<br />

Auflösung empfangener Ertragszuschüsse 2,5 Mio. € 2,7 Mio. €<br />

Übrige Umsatzerlöse 21,4 Mio. € 20,2 Mio. €<br />

415,0 Mio. € 419,3 Mio. €


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

(19) Sonstige betriebliche Erträge<br />

In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der<br />

Aufl ösung von Rückstellungen in Höhe von 3.455 T€ (Vorjahr<br />

10.515 T€), aus Anlagenverkäufen von 1.304 T€ (Vorjahr 2.035 T€)<br />

sowie aus empfangenen Investitionszuschüssen von 1.035 T€<br />

(Vorjahr 1.086 T€) enthalten. Weiterhin werden noch Erträge aus<br />

der Auflösung von Einzelwertberichtigungen in Höhe von 877 T€<br />

(Vorjahr 545 T€) ausgewiesen.<br />

(20) Materialaufwand<br />

Vom Materialaufwand entfallen unter anderem 244,4 Mio. €<br />

(Vorjahr 244,2 Mio. €) auf Strombezug sowie 36,6 Mio. € (Vorjahr<br />

34,0 Mio. €) auf bezogene Leistungen (im Wesentlichen für Netzentgelte<br />

sowie Instandhaltung des Stromnetzes und der Wasserleitungen).<br />

Weiterhin wurden 29,9 Mio. € (Vorjahr 27,7 Mio. €) für<br />

bezogene Leistungen im Verkehrsbereich aufgewendet.<br />

(21) Personalaufwand<br />

Die Zunahme des Personalaufwandes um rund 9,6 Mio. € ist<br />

im Wesentlichen auf höhere Altersversorgungsaufwendungen<br />

(11.366.929,72 €; Vorjahr 5.394.377,35 €) in Folge der Bewertungsanpassung<br />

der Rückstellungen zurückzuführen.<br />

(22) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen außer Konzessionsabgaben<br />

in Höhe von 11,8 Mio. € Sachkosten für Verwaltung,<br />

Beiträge, Versicherungen und Gebühren. Des Weiteren weisen<br />

wir in dem Posten Forderungsverluste sowie Verluste aus Abgängen<br />

im Anlagevermögen (1.336 T€) und Zuführungen zur Pauschalwertberichtigung<br />

auf Forderungen (593 T€) aus.<br />

(23) Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens/Zinsen und<br />

ähnliche Aufwendungen<br />

Während im Vorjahr einmalig 14,0 Mio. € aus der buchhalterischen<br />

Neubewertung der als Deckungskapital bestimmten Spezialfonds<br />

zu Zeitwerten anfielen, nivellierten sich die Erträge aus Wertpapieren<br />

und Zinserträge auf dem Niveau des Jahres 2009. Zugleich<br />

stieg der Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen auf<br />

2.826 T€ (Vorjahr 1.391 T€) an.<br />

(24) Außerordentliche Erträge/außerordentliche Aufwendungen<br />

Die außerordentlichen Erträge und Aufwendungen sind ausschließlich<br />

der Anwendung des BilMoG und damit verbundenen Effekten<br />

im Vorjahr geschuldet.<br />

(25) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />

Die Ertragsteuern entfallen mit 11,3 Mio. € hauptsächlich auf<br />

laufende Steueraufwendungen des Berichtsjahres sowie für Vorjahre<br />

aus einer Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis 2008 sowie<br />

deren Folgewirkungen. Zudem entstanden <strong>2011</strong> 2,9 Mio. € (Vorjahr<br />

6,4 Mio. € Aufwand) latente Steuererträge.<br />

52


VII. Ergänzende Angaben<br />

Konsolidierungskreis Anteilsbesitz des Konzerns<br />

Folgende Konzernunternehmen wurden voll konsolidiert:<br />

Gesellschaft Anteil <strong>OVVG</strong> Grund- / Stammkapital Jahresergebnis im Berichtsjahr<br />

(vor Ergebnisverwendung)<br />

OV<strong>AG</strong> 100,00 % 100.000 T€ 14.830 T€<br />

<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> 100,00 % 50.000 T€ 3.365 T€<br />

<strong>ovag</strong> Netz 100,00 % 1.600 T€ -11.418 T€<br />

VGO 100,00 % 300 T€ -3.668 T€<br />

ASO 100,00 % 150 T€ 0 T€<br />

Biogas GmbH 100,00 % 25 T€ 2 T€<br />

Biogas KG 100,00 % 1.000 T€ -428 T€<br />

Biomasse GbR 100,00 % 10 T€ 3 T€<br />

HE 100,00 % 1.500 T€ 1.072 T€<br />

HW Alte Höhe GmbH 100,00 % 400 T€ 35 T€<br />

HW GmbH 100,00 % 26 T€ 11 T€<br />

HW I 71,61 % 1.337 T€ 660 T€<br />

HW IV 97,00 % 3.793 T€ -248 T€<br />

HW VI 100,00 % 6.200 T€ -2.215 T€<br />

WEPV 100,00 % 100 T€ 1.582 T€<br />

Folgende Unternehmen wurden als assoziierte Unternehmen konsolidiert:<br />

Gesellschaft Anteil <strong>OVVG</strong> Jahresergebnis<br />

(vor Ergebnisverwendung)<br />

Die von den assoziierten Unternehmen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des Konzerns.<br />

Die nicht konsolidierten Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />

Beteiligungen Anteil <strong>OVVG</strong> Buchwert<br />

31.12.<strong>2011</strong><br />

Eigenkapital<br />

31.12.<strong>2011</strong><br />

53<br />

Jahresergebnis<br />

LWU Labor für Wasser- und Umwelthygiene GmbH, Hungen 50,00 % 12,5 T€ 76 T€ 11 T€<br />

hessenWIND II Gesellschaft mbH & Co. KG, Wiesbaden 0,09 % 0,0 T€ 685 T€ 762 T€<br />

hessenWIND III Gesellschaft mbH & Co. KG, Wiesbaden 0,34 % 0,0 T€ -283 T€ -143 T€<br />

hessenWIND V Gesellschaft mbH & Co. KG, Wiesbaden 47,71 % 182,9 T€ 7 T€ -221 T€<br />

Offshore-Wind für Hessen GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 15,38 % 5,6 T€ 72 T€ -158 T€<br />

Region Vogelsberg Touristik GmbH, Schotten 2,08 % 3,0 T€ 173 T€ 22 T€<br />

204,0 T€<br />

Eigenkapital Unterschiedsbetrag<br />

Oberhessen-Gas 50,00 % 990 T€ 11.897 T€ -3.172 T€<br />

Oberhessengas-Netz 50,00 % -643 T€ 1.550 T€ 25 T€<br />

<strong>ovag</strong>Solar 50,00 % -54 T€ 746 T€ 27 T€<br />

KWO 50,00 % 321 T€ 1.808 T€ 0 T€


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />

zum 31.12.<strong>2011</strong><br />

Gezeichnetes Kapital Erwirtschaftetes<br />

Konzern-<br />

Eigenkapital 1<br />

Mutterunternehmen Minderheiten Konzern-Eigenkapital<br />

Kumuliertes<br />

übriges Konzernergebnis<br />

2<br />

Eigenkapital Minderheitenkapital<br />

Stand am 31.12.2009/1.1.2010 148.000.000,00 € 76.142.039,43 € 7.484,38 € 224.149.523,81 € -8.448,29 € 224.141.075,52 €<br />

Gezahlte Dividenden 0,00 € -5.703.570,17 € 0,00 € -5.703.570,17 € 0,00 € -5.703.570,17 €<br />

Übrige Veränderungen 0,00 € -49,78 € 278.670,71 € 278.620,93 € 0,00 € 278.620,93 €<br />

Konzernjahresüberschuss 0,00 € 18.314.905,33 € 0,00 € 18.314.905,33 € -12.964,12 € 18.301.941,21 €<br />

Stand am 31.12.2010 148.000.000,00 € 88.753.324,81 € 286.155,09 € 237.039.479,90 € -21.412,41 € 237.018.067,49 €<br />

Gezahlte Dividenden 0,00 € -8.184.764,91 € 0,00 € -8.184.764,91 € 0,00 € -8.184.764,91 €<br />

Übrige Veränderungen 0,00 € 3.490,64 € -286.155,09 € -282.664,45 € -72.578,99 € -355.243,44 €<br />

Konzernjahresüberschuss 0,00 € 8.769.726,88 € 0,00 € 8.769.726,88 € 192.592,40 € 8.962.319,28 €<br />

Stand am 31.12.<strong>2011</strong> 148.000.000,00 € 89.341.777,42 € 0,00 € 237.341.777,42 € 98.601,00 € 237.440.378,42 €<br />

1) entspricht Konzernbilanzgewinn<br />

2) entspricht Gewinnrücklage<br />

Ergänzende Angaben:<br />

Am Bilanzstichtag steht den Gesellschaftern der <strong>OVVG</strong> ein Jahresüberschuss von 3.340.440,79 € zur Ausschüttung zur Verfügung.<br />

Ausschüttungssperren lt. Gesetz oder Gesellschaftsvertrag bestehen in Höhe von 13.922.472.22 €.<br />

Mitarbeiter<br />

Im Konzern waren im Geschäftsjahr durchschnittlich 180 Mitarbeiterinnen<br />

und 435 Mitarbeiter (davon 42 bzw. 111 bei OV<strong>AG</strong>,<br />

40 bzw. 37 bei <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, 63 bzw. 240 bei <strong>ovag</strong> Netz, 9 bzw.<br />

28 bei HE, 26 bzw. 19 bei VGO; Vorjahr 616 Mitarbeiter/innen)<br />

beschäftigt. Darüber hinaus befanden sich noch 26 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter in der ATZ-Freistellungsphase bzw. in Elternzeit.<br />

Von den Beschäftigten arbeiteten 81 in Teilzeit. Darüber hinaus<br />

befanden sich 52 Jugendliche (davon 9 Praktikanten/-innen) in<br />

der Ausbildung. Nebenberuflich waren für uns 438 Mitarbeiter/<br />

-innen (Zählerableser/-innen und Reinigungspersonal) tätig.<br />

Honorar Abschlussprüfer<br />

Das im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> für den Abschlussprüfer KPMG <strong>AG</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mainz, erfasste Honorar in Höhe<br />

von 98.700 € entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen,<br />

davon entfallen 9.500 € auf einen Überhang aus dem<br />

Vorjahr.<br />

Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen<br />

Es wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden<br />

Unter nehmen und Personen zu marktunüblichen Bedingungen<br />

abgeschlossen.<br />

Offenlegung<br />

Der Konzernabschluss der <strong>OVVG</strong> wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />

veröffentlicht.<br />

Verzicht auf Offenlegung nach § 264 Abs. 3 HGB<br />

Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft VGO nimmt die Befreiungsvorschrift<br />

gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und ist deshalb<br />

von der Offenlegung des Jahresabschlusses und des Lageberichts<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> befreit.<br />

54


Konzern-Kapitalflussrechnung<br />

<strong>2011</strong><br />

55<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Konzernjahresüberschuss 8.962 T€ 18.302 T€<br />

+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögen 18.263 T€ 18.628 T€<br />

+ Zunahme der Rückstellungen 1 10.096 T€ 7.718 T€<br />

- Zunahme des Finanzanlagevermögens aus Bewertung zum Zeitwert 0 T€ -14.035 T€<br />

-/+ Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen -2.885 T€ 6.358 T€<br />

+/- Verlust / Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 32 T€ -1.847 T€<br />

-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,<br />

die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -13.142 T€ 11.142 T€<br />

+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,<br />

die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 11.386 T€ -6.604 T€<br />

= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 32.712 T€ 39.662 T€<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 1.506 T€ 4.835 T€<br />

+ Veränderung der Kapitalzuschüsse 1.836 T€ 1.161 T€<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 0 T€ 0 T€<br />

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 8.187 T€ 5.633 T€<br />

+ Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 0 T€ 570 T€<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -47.146 T€ -35.548 T€<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -2.330 T€ -648 T€<br />

- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -1.168 T€ -10.507 T€<br />

- Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition -3.276 T€ 0 T€<br />

= Cashflow aus der Investitionstätigkeit -42.391 T€ -34.504 T€<br />

-/+ Auszahlungen aus / Einzahlungen von Eigenkapital -359 T€ 279 T€<br />

- Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter -8.185 T€ -5.704 T€<br />

+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und Genussrechtskapital 10.591 T€ 8.916 T€<br />

- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -4.722 T€ -1.601 T€<br />

= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.675 T€ 1.890 T€<br />

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes -12.354 T€ 7.048 T€<br />

+ Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes 301 T€ 0 T€<br />

+ Finanzmittelbestand am 1. Januar 61.767 T€ 54.719 T€<br />

= Finanzmittelbestand am 31. Dezember 49.714 T€ 61.767 T€<br />

1) Ohne Sondereffekt aus der Saldierung von Deckungsvermögen mit gesicherten Rückstellungen (von 5 T€; Vorjahr 37.773 T€).


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

Zahlen und Fakten 5.2<br />

Organe der Gesellschaft<br />

Aufsichtsrat<br />

Rudolf Marek<br />

Pensionär, Romrod, Vorsitzender<br />

Gunter Endmann<br />

Schlossermeister, Hungen, stellvertretender Vorsitzender<br />

Siegbert Damaschke<br />

Pensionär, Grünberg, stellvertretender Vorsitzender<br />

Peter Alles<br />

Sachbearbeiter, Münzenberg<br />

Joachim Arnold<br />

Landrat, Wölfersheim<br />

Rosa Maria Bey<br />

Rentnerin, Friedberg<br />

Wolfgang Brehm<br />

Elektromeister, Wölfersheim<br />

Marion Dauch<br />

Sachbearbeiterin, Florstadt<br />

Thorsten Hankel<br />

Sachbearbeiter, Friedberg<br />

Geschäftsführung<br />

Rainer Schwarz<br />

Diplom-Finanzwirt, Vorsitzender, Langgöns<br />

Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung<br />

sowie Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen<br />

Geschäftsführern und ihren Hinterbliebenen<br />

Den aktiven Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden 58 T€ (Vorjahr<br />

52 T€) als Aufwandsentschädigung vergütet.<br />

Auf die Angabe der Bezüge der Konzerngeschäftsführung für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wird entsprechend gemäß § 286 Abs. 4 HGB<br />

verzichtet. An ausgeschiedene Mitglieder der Konzerngeschäftsführung<br />

wurden 409 T€ (Vorjahr 441 T€) gezahlt. Für die Pensionsverpflichtungen<br />

gegenüber früheren Mitgliedern der Konzerngeschäftsführung<br />

und ihren Hinterbliebenen sind 5.162 T€ (Vorjahr<br />

5.144 €) zurückgestellt.<br />

Dr. Hans Heuser<br />

Richter, Mücke<br />

Horst Nachtigall<br />

Rechtsanwalt, Gießen<br />

Kristina Paulenz<br />

Pensionärin, Ober-Mörlen<br />

Sigrid Reichhold<br />

Sachbearbeiterin, Florstadt<br />

Bernd Schöhr<br />

Sachbearbeiter, Wölfersheim<br />

Ralf-Rüdiger Stamm<br />

Gewerkschaftssekretär, Friedberg<br />

Oswin Veith<br />

Erster Kreisbeigeordneter, Butzbach<br />

Klaus Weidmann<br />

Sachbearbeiter, Friedberg<br />

Bernfried Wieland<br />

Pensionär, Büdingen<br />

Rolf Gnadl<br />

Diplom-Verwaltungswirt, Glauburg<br />

Friedberg (Hessen), den 20. Juni 2012<br />

Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />

Die Geschäftsführung<br />

Schwarz Gnadl<br />

(Vorsitzender)<br />

56


Zahlen und Fakten 5.3<br />

Bestätigungsvermerk<br />

des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den von der Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

mbH, Friedberg (Hessen), aufgestellten Konzernabschluss<br />

– bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />

Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den<br />

Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis<br />

31. Dezember <strong>2011</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />

und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />

Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung des<br />

Mutterunternehmens. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />

der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter<br />

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />

deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />

durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die<br />

Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />

erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />

werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />

wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />

Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />

internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im<br />

Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der<br />

Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />

der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen<br />

Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />

der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />

und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie<br />

die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />

und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beur teilung<br />

bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen<br />

Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen<br />

Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />

entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit<br />

dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild<br />

von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der<br />

zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />

Mainz, den 20. Juni 2012<br />

KPMG <strong>AG</strong><br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

gez. Bauer gez. Galic<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />

57


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

6<br />

Eckdaten der<br />

Konzerngesellschaften<br />

<strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong><br />

Mitglieder der Organe<br />

Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Rainer Schwarz<br />

Diplom-Finanzwirt, Langgöns,<br />

Vorsitzender<br />

Gunter Endmann 1<br />

Schlossermeister, Hungen,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Rudolf Freisinger<br />

Schulleiter, Nidda<br />

Vorstand<br />

Rolf Gnadl<br />

Diplom-Verwaltungswirt, Glauburg<br />

58<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Sachanlagevermögen zum 31.12. (Restbuchwert) 6.846,6 T€ 7.244,4 T€<br />

Investitionen in Anlagevermögen 7,6 T€ 3.182,7 T€<br />

Bilanzsumme 46.622,7 T€ 39.885,0 T€<br />

Umsatzerlöse 173.819,3 T€ 157.926,2 T€<br />

Materialaufwand 135.056,9 T€ 108.013,8 T€<br />

Personalaufwand 29.937,1 T€ 24.197,1 T€<br />

Abschreibungen 405,1 T€ 161,4 T€<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 23.591,3 T€ 22.699,5 T€<br />

Dirk Konopka 1<br />

Netzbezirksleiter, Feldatal<br />

Karl-Heinz Krug<br />

Diplom-Kaufmann, Bad Homburg<br />

Dr. Ulrich Lenz<br />

Bürgermeister, Linden<br />

Willi Marx<br />

Landrat, Buseck<br />

Uwe Meyer<br />

Finanzwirt, Lauterbach<br />

Wolfgang Wellner 1<br />

Sachbearbeiter, Butzbach<br />

1) Mitglied des Gesamtbetriebsrates der OV<strong>AG</strong>


Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong><br />

Mitglieder der Organe<br />

Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Manfred Görig<br />

Diplom-Ingenieur, Romrod,<br />

Vorsitzender<br />

Gunter Endmann 1<br />

Schlossermeister, Hungen,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Dr. Ulrich Lenz<br />

Bürgermeister, Linden,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Peter Alles 1<br />

Sachbearbeiter, Münzenberg<br />

Hans-Jürgen Becker<br />

Pensionär, Laubach<br />

Wolfgang Brehm 1<br />

Elektromeister, Wölfersheim<br />

Vorstand<br />

Rainer Schwarz<br />

Diplom-Finanzwirt, Langgöns,<br />

Vorsitzender<br />

Rolf Gnadl<br />

Diplom-Verwaltungswirt, Glauburg,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

59<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Sachanlagevermögen zum 31.12. (Restbuchwert) 109.689,4 T€ 109.031,9 T€<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 14.815,0 T€ 15.772,8 T€<br />

Bilanzsumme 250.008,8 T€ 249.443,9 T€<br />

Umsatzerlöse 47.417,2 T€ 50.808,6 T€<br />

Materialaufwand 9.860,3 T€ 14.340,6 T€<br />

Personalaufwand 13.236,5 T€ 10.491,0 T€<br />

Abschreibungen 13.053,7 T€ 14.070,5 T€<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.961,9 T€ 7.275,4 T€<br />

Marion Dauch 1<br />

Sachbearbeiterin, Florstadt<br />

Herbert Diestelmann<br />

Pensionär, Alsfeld<br />

Hans-Helmut Günther<br />

Landwirt, Ulrichstein<br />

Rudolf Marx<br />

Landrat, Romrod<br />

Sigrid Reichhold 1<br />

Sachbearbeiterin, Florstadt<br />

Dr. Wiltrud Risch-Laasch<br />

Hausfrau, Reichelsheim<br />

Karl-Heinz Schneider<br />

Rentner, Münzenberg<br />

Bernd Schöhr 2<br />

Sachbearbeiter, Wölfersheim<br />

Ralf-Rüdiger Stamm 2<br />

Gewerkschaftssekretär, Friedberg<br />

Oswin Veith<br />

Erster Kreisbeigeordneter, Butzbach<br />

Klaus Weidmann 1<br />

Sachbearbeiter, Friedberg<br />

Wolfgang Wellner 2<br />

Sachbearbeiter, Butzbach<br />

1) von den Arbeitnehmern gewählt<br />

2) auf Vorschlag des Betriebsrates gewählt


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong><br />

1) inklusive <strong>2011</strong> gegenüber Vorjahr um 24,3 Mio. € rückläufige Großhandelsumsätze<br />

Vorstand<br />

Rainer Schwarz<br />

Diplom-Finanzwirt, Langgöns<br />

Gesellschaft für rationelle <strong>Energie</strong>nutzung mbH<br />

60<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Sachanlagevermögen zum 31.12. (Restbuchwert) 9.975,5 T€ 9.846,2 T€<br />

Investitionen in Sachanlagevermögen 1.154,0 T€ 1.193,2 T€<br />

Bilanzsumme 111.057,1 T€ 107.932,3 T€<br />

Umsatzerlöse 1 (ohne Stromsteuer) 259.834,0 T€ 279.607,5 T€<br />

Materialaufwand 244.833,0 T€ 266.026,6 T€<br />

Personalaufwand 4.911,8 T€ 4.133,6 T€<br />

Abschreibungen 1.079,5 T€ 1.081,3 T€<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.169,5 T€ 5.962,2 T€<br />

Mitglieder der Organe<br />

Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Cäcilia Reichert-Dietzel<br />

Bürgermeisterin, Ranstadt,<br />

Vorsitzende<br />

Gunter Endmann 1<br />

Schlossermeister, Hungen,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Thorsten Hankel 1<br />

Sachbearbeiter, Friedberg<br />

Geschäftsführer<br />

Dr. Horst Meixner<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Rainer Schwarz<br />

Stellvertreter<br />

Rolf Gnadl<br />

Anette Henkel<br />

Diplom-Verwaltungswirtin, Buseck<br />

Margret Jöckel<br />

Lehrerin, Lauterbach<br />

Ulrich Künz<br />

Bürgermeister, Kirtorf<br />

Sabine Lyhs 1<br />

Sachbearbeiterin, Bad Nauheim<br />

Claus Spandau<br />

Kommunalberater, Laubach<br />

Astrid Triesch<br />

Rentnerin, Büdingen<br />

1) Mitglied des Gesamtbetriebsrates der OV<strong>AG</strong><br />

Unternehmenskennzahlen <strong>2011</strong> 2010<br />

Bilanzsumme 15.645,0 T€ 17.086,4 T€<br />

Anlagevermögen 10.795,2 T€ 11.394,8 T€<br />

Umsatzerlöse 28.626,7 T€ 6.354,1 T€<br />

Gesellschafter<br />

> <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong>, Friedberg (Beteiligung: 100 %)


Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH<br />

Geschäftsführung<br />

Armin Klein<br />

Diplom-Verwaltungswirt, Homberg/Ohm<br />

Oberhessische Gasversorgung GmbH<br />

61<br />

<strong>2011</strong> 2010<br />

Bilanzsumme zum 31.12. 12.751,3 T€ 10.861,0 T€<br />

Sachanlagevermögen zum 31.12. 232,5 T€ 181,2 T€<br />

Umsatzerlöse 25.624,4 T€ 24.935,3 T€<br />

Mitglieder der Organe<br />

Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />

Karl-Heinz Schneider<br />

Rentner, Münzenberg,<br />

Vorsitzender<br />

Siegbert Damaschke<br />

Pensionär, Grünberg,<br />

stellvertretender Vorsitzender<br />

Johannes Averdung<br />

Bürgermeister, Antrifttal<br />

Swen Bastian<br />

Angestellter Wahlkreismitarbeiter<br />

(Hessischer Landtag), Alsfeld<br />

Stephanie Becker-Bösch<br />

Rechtsanwältin, Butzbach<br />

Geschäftsführung<br />

Herbert Kiefer, Stefan Hammer<br />

Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />

Dr. Marie-Luise Wolff<br />

Stellvertreter<br />

Rainer Schwarz<br />

Hubertus Ellerhusen<br />

Pensionär, Nidda<br />

Siegfried Fricke<br />

Unternehmensberater, Schöffengrund<br />

Manfred Görig<br />

Diplom-Ingenieur, Romrod<br />

Elke Högy<br />

Bauamtsleiterin, Hungen<br />

Ekkehard Kehm<br />

Rentner, Ortenberg<br />

Friedel Kopp<br />

Bürgermeister, Freiensteinau<br />

Rainer Korb<br />

Rentner, Karben<br />

Rudolf Marx<br />

Landrat, Romrod<br />

Klaus Minkel<br />

Pensionär, Bad Vilbel<br />

Peter Pilger<br />

Rentner, Biebertal<br />

Guido Rahn<br />

Bürgermeister, Karben<br />

Michael Rückl<br />

IT-Anwendungsentwickler, Wölfersheim<br />

Georg Wegner<br />

Pensionär, Nidda<br />

Unternehmenskennzahlen <strong>2011</strong> 2010<br />

Bilanzsumme 27.934,3 T€ 25.808,6 T€<br />

Anlagevermögen 13.062,2 T€ 13.186,1 T€<br />

Umsatzerlöse 26.816,5 T€ 28.136,5 T€<br />

Gesellschafter<br />

> Mainova <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main (Beteiligung: 50 %)<br />

> Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong>, Friedberg (Beteiligung: 50 %)


<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />

7<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Oberhessische Versorgungs-<br />

und Verkehrsgesellschaft mbH<br />

Hanauer Straße 9-13<br />

61169 Friedberg<br />

www.ovvg.de<br />

Layout und Satz<br />

Marketing der OV<strong>AG</strong> in Kooperation mit<br />

Wirz & Hafner Werbeberatung GmbH<br />

Schulstraße 5<br />

60594 Frankfurt<br />

www.hirn-herz-hingabe.de<br />

Druck<br />

Wetterauer Druckerei<br />

Am Kindergarten 1<br />

61169 Friedberg<br />

www.wdfb.de<br />

Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> wurde klimaneutral produziert.<br />

Print kompensiert<br />

Id-Nr. 1215918<br />

www.bvdm-online.de<br />

Bildnachweis<br />

Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong><br />

Günter Hamich<br />

Am Hang 3<br />

56477 Rennerod<br />

www.guenterhamich.de<br />

Christina Marx<br />

Seegebiet Trais Horloff<br />

35410 Hungen<br />

www.christina-marx.de<br />

Dietrich Skrock<br />

Belsgasse 1<br />

61239 Ober-Mörlen<br />

www.skrock.de<br />

62


Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />

Hanauer Straße 9 – 13<br />

61169 Friedberg<br />

Telefon +49 (0) 6031 82-0<br />

Telefax +49 (0) 6031 82-13 32<br />

www.ovvg.de

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