OVVG Geschäftsbericht 2011 - ovag Energie AG
OVVG Geschäftsbericht 2011 - ovag Energie AG
OVVG Geschäftsbericht 2011 - ovag Energie AG
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<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Oberhessische VersOrGunGs- und VerkehrsGesellschaft mbh<br />
Dahinter steckt<br />
die <strong>OVVG</strong>.
Massenheim<br />
Ober-Erlenbach<br />
Burgholzhausen<br />
Petterweil<br />
Ober-Rosbach<br />
Rodheim v. d. H.<br />
Nieder-Rosbach<br />
Ockstadt<br />
Dortelweil<br />
Kloppenheim<br />
Okarben<br />
Klein-Karben<br />
Groß-Karben<br />
Rendel<br />
Burg-Gräfenrode<br />
Kaichen<br />
Ober-Wöllstadt<br />
Nieder-Wöllstadt<br />
Bruchenbrücken<br />
Ilbenstadt<br />
Assenheim<br />
Ossenheim<br />
Bauernheim<br />
Wickstadt<br />
Dorn-Assenheim<br />
Langenhain-Ziegenberg<br />
Wiesental<br />
Münster<br />
Fauerbach v.d.H.<br />
Hoch-Weisel Nieder-Weisel<br />
Ostheim<br />
Nieder-Mörlen<br />
Hausen-Oes<br />
Pohl-Göns<br />
Kirch-Göns<br />
Griedel<br />
Gambach<br />
Holzheim<br />
Schwalheim<br />
Rödgen<br />
Wisselsheim<br />
Steinfurth<br />
Oppershofen<br />
Dorheim<br />
Beienheim<br />
Melbach<br />
Weckesheim<br />
Södel<br />
Ober-Hörgern<br />
Eberstadt<br />
Trais-Münzenberg<br />
Hof-Güll<br />
Wohnbach<br />
Obbornhofen<br />
Bellersheim<br />
Muschenheim<br />
Birklar<br />
Bettenhausen<br />
Heldenbergen<br />
Rommelhausen<br />
Bönstadt<br />
Nieder-Florstadt<br />
Ober-Florstadt<br />
Stammheim<br />
Staden<br />
Höchst a. d. Nidder<br />
Oberau<br />
Rodenbach<br />
Heegheim<br />
Nieder-Mockstadt<br />
Langen-Bergheim<br />
Himbach Eckartshausen<br />
Altwiedermus<br />
Diebach am Haag<br />
Mittel-Gründau<br />
Vonhausen<br />
Hainchen<br />
Lindheim<br />
Enzheim<br />
Düdelsheim<br />
Glauberg<br />
Stockheim<br />
Selters<br />
Calbach<br />
Orleshausen<br />
Lorbach<br />
Büches<br />
Rohrbach<br />
Bleichenbach<br />
Aulendiebach<br />
Wolf<br />
Heuchelheim<br />
Gettenau<br />
Leidhecken<br />
Blofeld<br />
Bingenheim<br />
Bisses<br />
Grund-Schwalheim<br />
Ober-Mockstadt<br />
Dauernheim<br />
Geiß-Nidda<br />
Berstadt<br />
Utphe<br />
Unter-Widdersheim<br />
Trais-Horlo�<br />
Langsdorf<br />
Inheiden<br />
Ober-Widdersheim<br />
Steinheim Borsdorf<br />
Rodheim<br />
Rabertshausen<br />
Langd<br />
Villingen<br />
E�olderbach<br />
Konradsdorf<br />
Wippenbach<br />
Bellmuth Bobenhausen<br />
Bad Salzhausen<br />
Wallernhausen<br />
Eckartsborn<br />
Bergheim<br />
Lißberg<br />
Fauerbach<br />
Schwickartshausen<br />
Ober-Lais<br />
Harb<br />
Kohden<br />
Unter-Schmitten<br />
Ober-Schmitten<br />
Ulfa<br />
Stornfels<br />
Michelnau<br />
Eichelsdorf<br />
Rainrod<br />
Leihgestern<br />
Großen-Linden<br />
Grüningen<br />
Dorf-Güll<br />
Arnsburg<br />
Nieder-Bessingen<br />
Nonnenroth<br />
Ober-Bessingen<br />
Ettingshausen<br />
Röthges<br />
Ruppertsburg<br />
Münster<br />
Queckborn<br />
Wetterfeld<br />
Lauter<br />
Atzenhain<br />
Gonterskirchen<br />
Weickartshain<br />
Seenbrücke<br />
Einartshausen<br />
Freienseen<br />
Lardenbach Sellnrod<br />
Lehnheim<br />
Stockhausen<br />
Flensungen<br />
Merlau<br />
Nieder-Ohmen<br />
Klein-Eichen<br />
Ilsdorf<br />
Groß-Eichen<br />
Wettsaasen<br />
Ruppertenrod<br />
Elpenrod<br />
Schadenbach<br />
Haarhausen<br />
Gontershausen<br />
Bernsfeld<br />
Büßfeld<br />
Burg-Gemünden<br />
Bleidenrod<br />
Ober-Ofleiden<br />
Nieder-Gemünden<br />
Otterbach<br />
Maulbach<br />
Rülfenrod<br />
Nieder-Ofleiden<br />
Dannenrod<br />
Appenrod<br />
Lehrbach<br />
Erbenhausen<br />
Hain-Gründau<br />
Dudenrod<br />
Michelau<br />
Rinderbügen<br />
Wolferborn<br />
Usenborn<br />
Bindsachsen<br />
Gelnhaar<br />
Hirzenhain<br />
Steinberg<br />
Merkenfritz<br />
Wenings<br />
Glashütten<br />
Eichelsachsen<br />
Wingershausen<br />
Eschenrod<br />
Gedern<br />
Burkhards<br />
Busenborn<br />
Kaulstoss<br />
Hitzkirchen<br />
Burgbracht<br />
Böß-Gesäß<br />
Nieder-Seemen<br />
Mittel-Seemen<br />
Illnhausen<br />
Ober-Seemen<br />
Volkartshain<br />
Sichenhausen<br />
Hartmannshain<br />
Herchenhain<br />
Bermuthshain<br />
Radmühl<br />
Fleschenbach<br />
Holzmühl<br />
Salz<br />
Ober-Moos<br />
Nieder-Moos<br />
Crainfeld<br />
Gunzenau<br />
Metzlos<br />
Metzlos-Gehaag<br />
Reichlos<br />
Betzenrod<br />
Götzen<br />
Altenhain<br />
Wohnfeld<br />
Kölzenhain<br />
Bobenhausen<br />
Michelbach<br />
Rudingshain<br />
Breungeshain<br />
Feldkrücken<br />
Höckersdorf<br />
Ober-Ohmen<br />
Ober-Seibertenrod<br />
Unter-Seibertenrod<br />
Ermenrod<br />
Zeilbach<br />
Stumpertenrod<br />
Köddingen<br />
Groß-Felda<br />
Kestrich<br />
Windhausen<br />
Lanzenhain<br />
Rebgeshain Eichelhain<br />
Ilbeshausen<br />
Vaitshain<br />
Grebenhain<br />
Eichenrod<br />
Helpershain<br />
Engelrod<br />
Hörgenau<br />
Meiches<br />
Storndorf<br />
Hopfmannsfeld<br />
Dirlammen<br />
Wallenrod<br />
Allmenrod<br />
Sickendorf<br />
Hainbach<br />
Schellnhausen<br />
Ehringshausen<br />
Heimertshausen<br />
Ober-Breidenbach<br />
Nieder-Breidenbach<br />
Zell<br />
Ober-Gleen<br />
Wahlen<br />
Gleimenhain<br />
Arnshain<br />
Billertshausen<br />
Ohmes<br />
Angenrod<br />
Leusel<br />
Seibelsdorf<br />
Vockenrod<br />
Ruhlkirchen<br />
Bernsburg<br />
Fischbach<br />
Strebendorf<br />
Vadenrod<br />
Ober-Sorg<br />
Liederbach<br />
Hopfgarten<br />
Altenburg<br />
Hergersdorf<br />
Unter-Sorg<br />
Reuters<br />
Brauerschwend<br />
Renzendorf<br />
Rainrod<br />
Reibertenrod<br />
Schwabenrod<br />
Heidelbach<br />
Münch-Leusel<br />
Eudorf<br />
Eifa<br />
Nösberts-Weidmoos<br />
Altenschlirf<br />
Bannerod<br />
Heisters<br />
Steinfurt<br />
Rixfeld<br />
Schadges<br />
Wünschen-Moos<br />
Zahmen<br />
Schlechtenwegen<br />
Stockhausen<br />
Frischborn<br />
Rudlos<br />
Blitzenrod<br />
Heblos Rimlos<br />
Landenhausen<br />
Angersbach<br />
Ützhausen<br />
Nieder-Stoll<br />
Bernshausen<br />
Hemmen<br />
Üllershausen<br />
Hartershausen<br />
Maar<br />
Schwarz<br />
Wernges Willofs<br />
Udenhausen<br />
Eulersdorf<br />
Reimenrod<br />
Linden<br />
Langgöns<br />
Pohlheim<br />
Grünberg<br />
Mücke<br />
Gemünden<br />
Homberg<br />
Kirtorf<br />
Antrifttal<br />
Alsfeld<br />
Romrod<br />
Schwalmtal<br />
Feldatal Lauterbach<br />
Grebenau<br />
Wartenberg<br />
Lautertal<br />
Ulrichstein<br />
Herbstein<br />
Freiensteinau<br />
Gedern<br />
Kefenrod<br />
Hirzenhain<br />
Nidda<br />
Ortenberg<br />
Büdingen<br />
Gründau<br />
Limeshain<br />
Glauburg<br />
Altenstadt<br />
Nidderau<br />
Niddatal<br />
Florstadt<br />
Reichelsheim<br />
Echzell<br />
Wölfersheim<br />
Rockenberg<br />
Bad Nauheim<br />
Ober-Mörlen<br />
Butzbach<br />
Münzenberg<br />
Lich<br />
Hungen<br />
Friedberg<br />
Rosbach<br />
Wöllstadt<br />
Karben<br />
Bad Vilbel<br />
Schotten<br />
Laubach
inhaltsVerzeichnis<br />
Einblicke und Aussichten, die<br />
für neues Vertrauen sorgen.<br />
Vorwort Geschäftsführung .......................................................................................................................................................4<br />
Vorwort Aufsichtsratsvorsitzender .........................................................................................................................................5<br />
1 Wer wir sind .............................................................................................................................................................................6<br />
Die Konzernunternehmen: von gut beraten bis bestens versorgt ...................................................................................9<br />
Unsere Strukturen: durch und durch kommunal .............................................................................................................. 10<br />
2 Umwelt .................................................................................................................................................................................... 12<br />
Erneuerbare <strong>Energie</strong>n: geradewegs in Richtung Kreislauf .............................................................................................. 15<br />
Umwelt-Engagement: raus in die Zukunft ......................................................................................................................... 17<br />
3 Technik .................................................................................................................................................................................... 18<br />
Strom und Wasser: effizient im Fluss .................................................................................................................................. 21<br />
Hof Graß: neue Einblicke in alte Kulturen .......................................................................................................................... 23<br />
4 Mensch ................................................................................................................................................................................... 24<br />
Service vor Ort: ein starkes Netz von Vorteilen ............................................................................................................... 27<br />
Bildung: offen für persönliche Chancen ............................................................................................................................. 28<br />
Förderung: freiwillig, vielseitig, nachhaltig ........................................................................................................................30<br />
5 Zahlen und Fakten ............................................................................................................................................................... 32<br />
Konzernlagebericht .................................................................................................................................................................. 32<br />
Konzernbilanz ............................................................................................................................................................................ 42<br />
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung .............................................................................................................................44<br />
Konzernanhang .........................................................................................................................................................................45<br />
Konzern-Anlagespiegel ...........................................................................................................................................................48<br />
Organe der Gesellschaft .........................................................................................................................................................56<br />
Bestätigungsvermerk des Konzernabschlussprüfers ........................................................................................................ 57<br />
6 Eckdaten Konzerngesellschaften ......................................................................................................................................58<br />
<strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> ............................................................................................................................................................................58<br />
Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong> .............................................................................................................................59<br />
<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> .......................................................................................................................................................................60<br />
hessenENERGIE Gesellschaft für rationelle <strong>Energie</strong>nutzung mbH ...............................................................................60<br />
Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH ............................................................................................................................... 61<br />
Oberhessische Gasversorgung GmbH ................................................................................................................................. 61<br />
7 Impressum ..............................................................................................................................................................................62<br />
3
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 4<br />
VOrwOrt<br />
Geschäftsführung<br />
Wenn Sie diesen <strong>Geschäftsbericht</strong> in Händen halten, befinden wir<br />
uns in einem für unser Unternehmen bedeutsamen und wichtigen<br />
Jahr: 2012 feiern wir unser hundertjähriges Bestehen. Gerade in der<br />
heutigen, schnelllebigen Zeit ist ein solch herausragendes Jubiläum<br />
nicht mehr selbstverständlich – zumal die nachfolgenden Seiten<br />
darüber Zeugnis ablegen und wir abermals zufriedenstellende Zahlen<br />
vorlegen können. Außerdem ist diesem Bericht zu entnehmen:<br />
„Das Unternehmen ist gut aufgestellt für die Gegenwart und für die<br />
Zukunft“, was auch mit dem Begriff „<strong>Energie</strong>wende“ umschrieben<br />
werden kann. Dieses Ziel verfolgt die OV<strong>AG</strong>-Gruppe bereits seit<br />
über einem Jahrzehnt, dabei stets Wirtschaftlichkeit, Vernunft, Effizienz<br />
und die gesetzlichen Rahmenbedingungen beachtend. Bevor<br />
also der Begriff <strong>Energie</strong>wende quasi „amtlich“ wurde, hatten wir<br />
bereits gute Erfahrungen damit gewonnen.<br />
Rainer Schwarz Rolf Gnadl<br />
Unser 100-jähriges Bestehen feiern wir im Jahresverlauf mit unterschiedlichen<br />
Veranstaltungen – flankiert von verschiedenen Aktionen,<br />
die allesamt versuchen, die unterschiedlichsten Interessen und<br />
Neigungen zu berücksichtigen. Feiern um des Feierns willen – ja,<br />
auch das. Denn 100 Jahre OV<strong>AG</strong> kann man mit gesundem Selbstbewusstsein<br />
gebührend feiern. Vor allem jedoch dienen die kleinen<br />
wie die großen Feierlichkeiten dazu, den Kunden der Region etwas<br />
zurückzugeben, ein „Dankeschön“ also für die lange Treue und Verbundenheit,<br />
die sie der OV<strong>AG</strong>-Gruppe entgegengebracht haben.<br />
Zugleich wollen wir uns mit diesen Veranstaltungen einer breiten<br />
Öffentlichkeit präsentieren und darstellen. Das „Image schärfen“,<br />
nennen das wohl die Marketing-Experten. Ein solches Programm<br />
ist jedoch nur möglich, wenn die „harten Fakten“ stimmen. Dass sie<br />
stimmen, davon können Sie sich in diesem <strong>Geschäftsbericht</strong> überzeugen<br />
und zugleich davon, dass die Qualität der Arbeit, die Kompetenz,<br />
Verlässlichkeit und der faire Umgang mit allen Kundengruppen<br />
überzeugend sind. Dies war <strong>2011</strong> der Fall und wir<br />
versprechen dies für 2012 und die kommenden Jahre.
VOrwOrt<br />
Aufsichtsratsvorsitzender<br />
Rudolf Marek<br />
Uns allen liegt ein <strong>Geschäftsbericht</strong> vor, der, wie in den zurückliegenden<br />
Jahren eigentlich immer, einmal mehr die Erwartungen<br />
der Anteilseigner erfüllt, also der Landkreise Wetterau, Gießen und<br />
Vogelsberg. Dass diese Ergebnisse gewissermaßen am „Vorabend“<br />
des bedeutenden 100-jährigen Jubiläums des Unternehmens erzielt<br />
wurden, macht sie umso erfreulicher.<br />
Was wir diesem Bericht ebenso entnehmen können: Wie gewohnt<br />
ist die OV<strong>AG</strong>-Gruppe in ihrer Entwicklung auf dem Stand der Zeit, hat<br />
ein Gespür dafür, in welchem Ausmaß und in welcher Geschwindigkeit<br />
sie bestimmte geschäftliche Dinge vorantreibt. Stets mit<br />
Augenmaß und Bodenhaftung, die wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />
vernünftig abwägend. Dies ist besonders deutlich auszumachen<br />
beim Ausbau der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n. Lange bevor von der<br />
„<strong>Energie</strong>wende“ überhaupt die Rede war, hat die OV<strong>AG</strong>-Gruppe<br />
auf diesem Gebiet bereits wichtige Meilensteine gesetzt. So hat sie<br />
im Jahr <strong>2011</strong> abermals bemerkenswerte Summen in diesen Bereich<br />
investiert und ihre Vorrangstellung weit über unsere Region hinaus<br />
untermauert.<br />
Es sei mir an dieser Stelle erlaubt, den ersten Spatenstich zur<br />
Biogasanlage Wölfersheim zu erwähnen, den wir <strong>2011</strong> vornehmen<br />
konnten, und die Einweihung des Solarparks Linden gemeinsam mit<br />
der Stadt Linden. Im Übrigen ist gerade dies ein Vorhaben, das<br />
zeigt, wie es möglich ist, auf kommunaler Ebene effizient und<br />
fruchtbar zusammenzuarbeiten.<br />
Mein Dank geht an die Geschäftsleitung der <strong>OVVG</strong> sowie an alle<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, die am Gelingen<br />
dieser Resultate beteiligt waren.<br />
5
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 6<br />
1<br />
wer wir sind<br />
„Überall, wo der Wind<br />
für starke Umdrehungen<br />
sorgt, kreisen auch sie<br />
mit – unsere Ideen für<br />
eine saubere Zukunft.“
Stromerzeugung<br />
aus erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n – für uns<br />
ein herausragendes<br />
Projekt mit großen<br />
Chancen.
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 8<br />
wer wir sind 1<br />
Auf jedem<br />
Quadratmeter ein<br />
bisschen <strong>OVVG</strong>.<br />
Zusammen viel Potenzial für die ganze Region. So lässt sich der<br />
<strong>OVVG</strong>-Konzern wohl am treffendsten beschreiben. Denn: Der zu<br />
100 % kommunale Unternehmensverbund hinterlässt überall in<br />
Oberhessen seine Spuren. Sei es bei der Versorgung mit Strom,<br />
Wärme, Wasser, Verkehrsdienstleistungen, Gas, Netz- und kommunalen<br />
Services oder bei der <strong>Energie</strong>beratung. Sie reichen bis zu<br />
den Anfängen im vergangenen Jahrhundert zurück und stehen für<br />
echte Partnerschaft, Fairness und Kompetenz.<br />
Im Erscheinungsjahr dieses Berichts feiert die OV<strong>AG</strong> sogar ihr<br />
100-jähriges Jubiläum. Ein denkwürdiges Ereignis, auf das wir<br />
besonders stolz sind und über das wir uns sehr freuen. Mit zahlreichen<br />
Aktionen im gesamten Jubeljahr lassen wir natürlich auch<br />
alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Kommunen an<br />
unseren Feierlichkeiten teilhaben. Schließlich sind sie es, für die<br />
wir seit einem Jahrhundert aktiv sind – getreu dem Motto: voller<br />
Einsatz für eine vielversprechende, gemeinsame Zukunft. Und das<br />
soll auch in den nächsten 100 Jahren so bleiben.<br />
Weitere Informationen zu den Aktionen und Veranstaltungen<br />
rund um unser Jubiläum finden Sie auf www.100-jahre-<strong>ovag</strong>.de.<br />
_ Burg Münzenberg
wer wir sind 1.1<br />
Die Konzernunternehmen:<br />
von gut beraten<br />
bis bestens versorgt.<br />
Die Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />
(<strong>OVVG</strong>) mit Sitz in Friedberg ist an mehreren Tochtergesellschaften<br />
beteiligt. Sie bieten ein breites Spektrum an Dienstleistungen. Lesen<br />
Sie selbst, was sich hinter den einzelnen Namen verbirgt.<br />
Die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> – umfassender Service rund um<br />
Strom und Wärme.<br />
Die Tätigkeiten der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> (Sitz: Friedberg) umfassen den<br />
Stromhandel und die Strombeschaffung auf nationalen wie internationalen<br />
Märkten, die Stromerzeugung aus fossilen und regenerativen<br />
<strong>Energie</strong>n und deren Vermarktung. Sie ist zuständig für<br />
den bundesweiten Stromvertrieb, für den Kundenservice inklusive<br />
Beratung und Betreuung, für das Marketing für alle Unternehmensbereiche<br />
sowie für die Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus baut<br />
und betreibt sie Wärmeversorgungsanlagen auf Basis von Biomasse,<br />
Erdgas und Heizöl, z. T. mit Einsatz von Blockheizkraftwerken und<br />
zugehörigen Nahwärmenetzen. In projektorientierten Tochtergesellschaften<br />
baut und betreibt sie sowohl eine Biomethananlage mit Einspeisung<br />
in das Erdgasnetz sowie Freiflächen-Photovoltaikanlagen.<br />
Die hessenENERGIE – innovative Ideen zur<br />
effizienten <strong>Energie</strong>nutzung.<br />
Die hessenENERGIE GmbH (Sitz: Wiesbaden) ist eine Tochtergesellschaft<br />
der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong>. Sie engagiert sich im Bereich der effizienten<br />
und umweltschonenden <strong>Energie</strong>nutzung – mit Beratungsleistungen<br />
und Investitionsprojekten. Im Zentrum ihrer geschäftlichen<br />
Aktivitäten stehen Projekte zur Einsparung von <strong>Energie</strong> durch<br />
Effizienztechnik sowie die Nutzung von erneuerbaren <strong>Energie</strong>quellen.<br />
Die hessenENERGIE GmbH projektiert, baut und betreibt<br />
Windparks für die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> und für Dritte – vornehmlich<br />
in der Region – und gehört damit zu den führenden Anbietern in<br />
diesem Bereich in Hessen.<br />
Die <strong>ovag</strong> Netz – modernster Netzbetrieb für die<br />
gesamte Region.<br />
Die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> (Sitz: Friedberg) ist für das regionale Verteilnetz<br />
zuständig, das sie von der OV<strong>AG</strong> gepachtet hat und dessen Verwaltung,<br />
Betrieb und Instandhaltung sie übernimmt. Zu ihren Dienstleistungsaufgaben<br />
innerhalb des Konzerns gehört auch die gesamte<br />
Abrechnung der Strom-, Wasser- und Erdgaslieferungen an Letztverbraucher<br />
und reine Netzkunden. Als örtlicher Verteilnetzbetreiber<br />
ist sie gesetzlich dazu verpflichtet, anderen Stromlieferanten den<br />
Netzzugang zu ermöglichen und hat dafür zu sorgen, dass Letztverbraucher<br />
und Einspeiser einen Netzanschluss erhalten. Nicht<br />
zuletzt ist die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> mit der Umsetzung der gesetzlichen<br />
Vorgaben zum Einspeisemanagement beauftragt und übernimmt<br />
die Abwicklung der Einspeisevergütung laut EEG und KWKG.<br />
Die OV<strong>AG</strong> – verlässliche Versorgung mit<br />
gesundem Trinkwasser.<br />
Die Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong> (OV<strong>AG</strong>) mit Sitz in<br />
Fried berg ist im Bereich Trinkwasserversorgung tätig. Als zweitgrößter<br />
Wasserlieferant in Hessen versorgt sie rund 130 Orts- und<br />
Stadtteile mit einwandfreiem Trinkwasser und erbringt darüber<br />
hinaus auch wasserwirtschaftliche Dienstleistungen für verschiedene<br />
Städte und Gemeinden. Die OV<strong>AG</strong> ist zudem Eigentümerin des<br />
Stromverteilnetzes, das an die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> verpachtet ist. Außerdem<br />
bietet die OV<strong>AG</strong> verschiedene Dienstleistungen für den energiewirtschaftlichen<br />
und kommunalen Sektor an: IT- und Straßenbeleuchtungs-Dienstleistungen.<br />
Die Oberhessen-Gas – faires Angebot an<br />
umweltschonender <strong>Energie</strong>.<br />
Die Oberhessische Gasversorgung GmbH (Sitz: Friedberg) ist für die<br />
Gasversorgung von Industrie- und Gewerbebetrieben, öffentlichen<br />
Einrichtungen und privaten Haushalten vornehmlich im Landkreis<br />
Gießen sowie im Wetterau- und Vogelsbergkreis tätig. Die Gesellschafter<br />
sind jeweils zu 50 % die OV<strong>AG</strong> und die Mainova <strong>AG</strong>.<br />
Die VGO – dynamische Lösungen für den<br />
öffentlichen Nahverkehr.<br />
Die Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH (VGO) mit Sitz in Friedberg<br />
ist mit der Organisation, Finanzierung und Weiterentwicklung<br />
des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in den drei Landkreisen<br />
Gießen, Vogelsberg und Wetterau im Auftrag des ZOV<br />
betraut. Das Bedienungsgebiet der VGO umfasst 62 Städte und<br />
Gemeinden mit insgesamt ca. 660.000 Einwohnern.<br />
9
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 10<br />
wer wir sind 1.2<br />
Unsere Strukturen:<br />
durch und durch<br />
kommunal.<br />
Ein Blick auf die Struktur der <strong>OVVG</strong>-Gruppe verrät, warum wir so<br />
eng mit der Region Oberhessen verbunden sind: Die Anteilseigner<br />
sind ausschließlich der Wetteraukreis, der Vogelsbergkreis und der<br />
Landkreis Gießen.<br />
Vogelsberg-<br />
kreis<br />
Wetteraukreis<br />
Landkreis<br />
Gießen
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 12<br />
2 umwelt<br />
„Wenn die heimische<br />
Natur auf die Beine kommt,<br />
hat auch die <strong>OVVG</strong> oft ihre<br />
Hände mit im Spiel.“
Regionaler Umweltschutz –<br />
in unseren Augen die beste<br />
Basis für eine gesunde<br />
Entwicklung Oberhessens.
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 14<br />
2<br />
Klare Worte,<br />
beherzte Taten.<br />
umwelt<br />
Ein Motto, an dem die <strong>OVVG</strong> schon seit Jahrzehnten festhält. Mit<br />
Erfolg. Was nützen einem die besten Ideen, wenn die Umsetzung<br />
fehlt? Gerade beim Umwelt- und Klimaschutz hilft kein Abwarten,<br />
sondern nur konsequentes Handeln. Unsere umfangreichen Investitionen<br />
und zahlreichen Initiativen in diesem Bereich sind der beste<br />
Beweis dafür. Dahinter steckt aber weit mehr als nur eine Demonstration<br />
von Können und Leistungsstärke: Es ist der klare Wille, den<br />
Menschen und der Natur in Oberhessen nachhaltig Gutes zu tun.<br />
So haben wir uns auch <strong>2011</strong> stark gemacht für eine noch bessere<br />
Bereitstellung und Nutzung von Strom und Wärme aus regenerativen<br />
<strong>Energie</strong>n. Die Ergebnisse können sich sehen lassen – ob unsere<br />
neuen und modernisierten Produktionsanlagen, die erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n nutzen, oder die regional installierten, öffentlichen Ladestationen<br />
für Elektrofahrzeuge. Mit diesen und vielen weiteren Projekten<br />
hat der <strong>OVVG</strong>-Konzern wiederholt starke Akzente gesetzt.<br />
Welche genau, zeigen Ihnen die folgenden Beispiele.<br />
_ Landschaft bei Antrifttal
2.1<br />
Erneuerbare <strong>Energie</strong>n:<br />
geradewegs in Richtung<br />
Kreislauf.<br />
umwelt<br />
Wärme-Contracting, BHKW und PV, Strommix und E-Mobilität: Die<br />
Liste der Begriffe und Abkürzungen rund um den Einsatz und die<br />
Nutzung regenerativer <strong>Energie</strong>n lässt sich heute beliebig erweitern.<br />
Gut, wenn man jemanden zur Seite hat, der weiß, was sich dahinter<br />
verbirgt. Noch besser, wenn er sich dafür einsetzt, dass man von<br />
den vielen Neuerungen langfristig profitiert.<br />
Die <strong>OVVG</strong> bietet beides: praktische Orientierung und handfesten<br />
Support bei der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n. Dass wir dabei auf<br />
eine lange Tradition zurückblicken können, kommt den Endverbrauchern<br />
voll zugute: Bereits vor 90 Jahren eröffneten wir das Wasserkraftwerk<br />
in Lißberg und errichteten 1990 Hessens ersten Windkraftpark.<br />
Unersetzliches Know-how für eine unersetzbare Umwelt.<br />
> Windkraft<br />
<strong>2011</strong> konnte die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> ihr Potenzial der Stromerzeugung<br />
aus Windkraft um 30 % steigern – auf nunmehr 50 MW installierte<br />
Leistung. So wurden in den Windparks Alte Höhe und Helpershain/<br />
Meiches zwei bzw. vier neue Anlagen mit je 2,3 MW elektrischer<br />
Leistung in Betrieb genommen. Damit gehört die <strong>OVVG</strong>-Tochter zu<br />
den führenden Windkraftanlagenbetreibern in Oberhessen. Und<br />
auch in Zukunft stellt Windkraft einen Schwerpunkt bei der Förderung<br />
erneuerbarer <strong>Energie</strong>n dar: Das geplante Investitionsvolumen<br />
für die nächsten drei Jahre beträgt rund 55 Millionen Euro und soll<br />
die eigenen Windstromkapazitäten um rund 50 % steigern.<br />
Umgesetzte Projekte im Bereich der erneuerbaren <strong>Energie</strong>n:<br />
> Biomasse<br />
Im Frühjahr des Berichtsjahres fand der Spatenstich zum Bau der<br />
Biogasanlage Wölfersheim durch das Tochterunternehmen Biogas<br />
Oberhessen GmbH & Co. KG statt. Aufgrund von geänderten Rahmenbedingungen<br />
durch das EEG 2012 waren <strong>2011</strong> Anpassungen<br />
erforderlich, die zu einer merklichen Kostensteigerung für das<br />
Projekt geführt haben. Davon unberührt bleiben die Vorteile einer<br />
Stromerzeugung aus Bioerdgas: Sie hat den Vorteil, gesicherte<br />
und regelbare Leistung bereitstellen zu können und ergänzt damit<br />
das Portfolio aus den naturbedingt fluktuierenden Wind- und<br />
Solarstromeinspeisungen. Gefördert wird hier zudem die regionale<br />
Wertschöpfung.<br />
Im Berichtsjahr konnten weitere Wärme-Contracting-Projekte in der<br />
Region auf Basis von Biomasse realisiert werden. Das Contracting<br />
umfasst die Finanzierung, Errichtung und den Betrieb von modernen<br />
Heizanlagen in gewerblichen oder kommunalen Gebäuden.<br />
Inzwischen betreibt die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> 25 Blockheizkraftwerke<br />
(BHKW) sowie acht große Holzhackschnitzelanlagen – so viel wie<br />
keiner sonst in der Region.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> umgesetzte Projekte: Versorgung mehrerer öffentlicher<br />
Gebäude der Stadt Lich (BHKW, Gas-Brennwertkessel),<br />
des Schwimmbades in Mücke und angrenzender städtischer<br />
Liegenschaften (Holzhackschnitzelanlage) sowie die Wärmeversorgung<br />
der Oberwaldschule in Grebenhain und der Alexander-von-<br />
Humboldt-Schule Lauterbach (beide: Holzhackschnitzelanlage).<br />
> Solarenergie<br />
<strong>2011</strong> fand ein weiterer Zubau von Photovoltaik-Anlagen (PV) auf<br />
kommunalen Dächern statt. Die von der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> insgesamt<br />
betriebene, installierte PV-Leistung ist somit auf 1,1 MW angewachsen.<br />
Zudem wurde in Kooperation mit der Stadt Linden eine<br />
erste PV-Freiflächenanlage (installierte Leistung: 2 MW) durch<br />
die neu gegründete Gesellschaft <strong>ovag</strong>Solar Stadt Linden GmbH &<br />
Co. KG realisiert. Gesellschafter zu je 50 % sind dabei die <strong>ovag</strong><br />
<strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> und die Stadt Linden. Zur Erhöhung der Akzeptanz vor<br />
Ort wurden die Einwohner der Stadt Linden über einen festverzinslichen<br />
„Solarbrief“ in die Finanzierung und den Ertrag aus der<br />
Anlage eingebunden.<br />
Projekt <strong>Energie</strong>ertrag/Jahr (ca., in kWh) CO2-Einsparungen/Jahr (in t)<br />
Windkraftanlagen Alte Höhe, 2 Anlagen 33 Mio. (Strom) 20.400<br />
Helpershain/Meiches, 4 Anlagen<br />
Biogasanlage Wölfersheim 46 Mio. (Bioerdgas) 21.000<br />
Holzhackschnitzelanlagen in Mücke, Grebenhain 1,9 Mio. / 1,32 Mio. / 0,99 Mio. (Wärme) 566 / 392 / 294<br />
und Lauterbach<br />
BHKW und Gas-Brennwertkessel in Lich 22.000 (Strom), 390.000 (Wärme) 15<br />
Solarpark Linden 1,85 Mio. (Strom) 1.200<br />
15
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 16<br />
_ Einweihung der Elektrotankstelle in Friedberg _ Solarpark Linden<br />
Elektromobilität: von selbst ins Rollen gebracht.<br />
Die Idee der E-Mobilität (Elektromobilität) ist nicht neu – bereits<br />
Ende des 19. Jahrhunderts gab es die ersten elektrisch betriebenen<br />
Fahrzeuge. Neu sind die weltweite Knappheit an fossilen <strong>Energie</strong>-<br />
Ressourcen, die Herausforderungen des Klimaschutzes sowie die<br />
heutigen technischen Möglichkeiten. Die <strong>OVVG</strong> hat sich dazu<br />
entschlossen, Ersterer entgegenzutreten und Letztere zu fördern –<br />
mit dem Bau von Stromtankstellen für Elektroautos und E-Bikes.<br />
Inzwischen betreibt die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> drei öffentlich zugängliche<br />
Ladesäulen in Karben, Friedberg und Gießen. Finanziert aus eigenen<br />
Mitteln, ohne öffentliche Fördergelder.<br />
Wir sehen darin einen weiteren Mosaikstein in unserem Gesamtkonzept<br />
der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n und wollen so neue<br />
Impulse für deren Ausbau schaffen. Ein besonderer Anreiz für alle<br />
Nutzer: Das Stromtanken ist für die nächsten zwei Jahre kostenfrei.<br />
Und: Natürlich wird an allen Tankstellen ausschließlich Ökostrom<br />
angeboten.<br />
Ökostrom: eine saubere Mischung.<br />
Es zählt, was beim Kunden ankommt. Eine Maxime, an der auch<br />
wir uns messen lassen. Aus wie viel regenerativ erzeugtem Strom<br />
bestand also letztlich unser Strommix <strong>2011</strong> – also die Zusammensetzung<br />
unseres bereitgestellten Stroms? Die Antwort: Mit rund<br />
60 % konnte der Ökostromanteil gegenüber dem Vorjahr weiter<br />
deutlich gesteigert werden. Der Anteil an Atomenergie wurde auf<br />
gut 12 % halbiert.
2.2<br />
Umwelt-Engagement:<br />
raus in die Zukunft.<br />
umwelt<br />
Lust auf Natur, Begeisterung für Klimaschutz, Einsatz für eine<br />
rundum intakte Umwelt. Das alles wollen wir bei möglichst vielen<br />
Menschen in der Region erreichen. Weil es uns selbst besonders am<br />
Herzen liegt und wir wissen: Nur gemeinsam können wir ein wirklich<br />
lebenswertes Oberhessen erhalten. Alle unsere Förderprojekte<br />
zeichnen sich durch ein hohes Maß an Praxisnähe und echter Inspiration<br />
aus. Denn: Wir wollen vermitteln und nicht vorschreiben,<br />
erklären und nicht erdrücken, faszinieren und nicht frustrieren.<br />
Dem Zuspruch nach zu urteilen, ist uns das auch mit den <strong>2011</strong><br />
realisierten Projekten gut gelungen. Bei Jung und Alt, bei Firmen<br />
und Kommunen, bei Schülern und Eltern – oberhessenweit. Motivation<br />
genug, um unser Umwelt-Engagement auch in Zukunft weiter<br />
fortzusetzen.<br />
Unsere Initiativen für Natur und Umwelt <strong>2011</strong>:<br />
> Bereits zum dritten Mal hat die OV<strong>AG</strong> ihren mit 5.000 Euro<br />
dotierten Umwelt- und Innovationspreis vergeben. Er ging <strong>2011</strong><br />
an den Vogelsberggarten in Ulrichstein – für ein beispielhaftes<br />
Projekt zur Erhaltung und Bewahrung von heimischer Kultur und<br />
Natur.<br />
> Im Bereich des Grundwasserschutzes wurde die intensive Kooperation<br />
mit rund 110 Landnutzern aus dem Wetteraukreis weiter<br />
fortgesetzt. Den Erhalt der landwirtschaftlichen Nutzungs- und<br />
Kulturlandschaft sowie die Qualitätssicherung der Grundwasserressource<br />
fördern wir jährlich mit mindestens 50.000 Euro.<br />
> Nur wer die Natur selbst spürt und erlebt, kann nachvollziehen,<br />
was sie braucht. Gemäß diesem Motto haben wir <strong>2011</strong> erneut<br />
unser Projekt „Unterricht in der Natur“ realisiert. Teilnehmen<br />
konnten ausgewählte fünfte und sechste Schulklassen aus dem<br />
Vogelsberg- und Wetteraukreis sowie dem Landkreis Gießen.<br />
> Noch mehr Wissen: Für interessierte Grundschulen aus der<br />
Region hat die OV<strong>AG</strong> bereits vor Jahren die Unterrichtseinheiten<br />
„Wasser bildet“ ins Leben gerufen. Im Berichtsjahr konnten Dritt-<br />
und Viertklässler abermals etwas über den verantwortungsvollen<br />
Umgang mit dem wichtigsten Lebensmittel lernen.<br />
> Den Blick schärfen für die Details und Zusammenhänge in der<br />
heimischen Natur sowie für den regionalen Naturschutz – so<br />
lautete das Ziel einer einzigartigen Buchedition, an der sich die<br />
OV<strong>AG</strong> <strong>2011</strong> beteiligt hat. Unter dem Titel „Auenlandschaft<br />
Wetterau – Naturjuwel im Herzen Europas“ haben die Umweltexperten<br />
Frank Eichelmann und Frank Uwe Pfuhl gemeinsam<br />
mit der OV<strong>AG</strong> einen echten Prachtband geschaffen, der die Lust<br />
zum Lesen und Mitbewegen fördert.<br />
17
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 18<br />
3 technik<br />
„Langfristig für ein Stück<br />
Lebensqualität zu sorgen,<br />
heißt für uns: jeden Tag das<br />
Ganze im Blick zu haben.“
Sauberes Wasser –<br />
eine der wichtigsten<br />
Quellen für unser<br />
aller Wohlbefinden.
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 20<br />
3<br />
Mission Modernisierung.<br />
technik<br />
Eine Pause bei den Investitionen in unsere Anlagen, in neue Services<br />
und vielversprechende Projekte würde Stillstand bedeuten – einfach<br />
undenkbar für einen Impulsgeber wie die <strong>OVVG</strong>. Im Mittelpunkt<br />
stehen dabei vor allem die Garantie der allgemeinen<br />
Versorgungs- und Mobilitätssicherheit sowie die Unterstützung<br />
der regionalen Wirtschaft. Mit anderen Worten: Wir sorgen dafür,<br />
dass alles rund läuft und die Menschen in Oberhessen ihren Vorteil<br />
haben. Das sollen sie auch, schließlich befinden wir uns in<br />
kommunalem Eigentum und wollen den Bürgerinnen und Bürgern<br />
ein Höchstmaß an Perspektive bieten.<br />
Das Spektrum unserer Investitionen umfasste auch im Berichtsjahr<br />
zwingend Notwendiges, rundum Praktisches und zuweilen Visionäres.<br />
Ein optimaler Mix, wie wir meinen. Wo und was genau die<br />
<strong>OVVG</strong>-Tochtergesellschaften erneuert, modernisiert und initiiert<br />
haben, erfahren Sie im Folgenden.<br />
_ Holzhackschnitzelanlage
3.1<br />
Strom und Wasser:<br />
effizient im Fluss.<br />
technik<br />
<strong>2011</strong> investierte die OV<strong>AG</strong> etwa 10 Millionen Euro in die Erneuerung<br />
und den Ausbau des Stromnetzes; darüber hinaus investierte<br />
sie rund 1,6 Millionen Euro in die Trinkwasserförderung. Beträge,<br />
die im wahrsten Sinne des Wortes wieder an unsere Kunden zurückfließen<br />
– in Form von jederzeit verfügbarem Strom und hochqualitativem<br />
Trinkwasser. Dafür sind wir in der Region bekannt, und<br />
das soll auch so bleiben.<br />
Der Ausbau der Nutzung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n erfordert eine<br />
entsprechende Anpassung der regionalen Stromnetze. Hier setzen<br />
wir auf den sukzessiven Auf- und Ausbau und werden unseren Aufwand<br />
auch in Zukunft weiter erhöhen, um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden. Dass wir auf dem besten Weg sind, hat uns die<br />
Bundesagentur bestätigt: Sie hat uns im Deutschland-Vergleich<br />
einen Effizienzwert von 100 % verliehen.<br />
> Strom<br />
Etwa zwei Drittel der Gesamtinvestitionen wurden für die Erneuerung<br />
und den Ersatz von älteren Stromnetzanlagen verwendet.<br />
Dazu gehören Schaltanlagen, Kabel, Freileitungen und Sekundäranlagen<br />
wie Schutz- und Fernwirkeinrichtungen. Rund ein Drittel<br />
entfiel auf die Erweiterung des Stromnetzes (Neubau).<br />
_ Instandhaltung eines Mittelspannungsmasts<br />
Im Einzelnen wurden folgende Maßnahmen begonnen und/oder<br />
umgesetzt:<br />
> Neubau des bestehenden Schalthauses im Umspannwerk Nidda<br />
inklusive neuer Schaltanlage.<br />
> Erneuerung der Schaltstation bzw. der Freileitungen vom Schalthaus<br />
in Ober-Mörlen und Hungen.<br />
> Verlegung diverser Mittelspannungs-, Niederspannungs- und<br />
Fernmeldekabel sowie Aufstellung einer neuen Ortsnetzstation.<br />
> Bau einer leistungsstarken 20-kV-Kabelverbindung vom Schalthaus<br />
Altenstadt nach Nieder-Mockstadt zur weiteren Verbesserung<br />
der Versorgungssicherheit im Raum Altenstadt/Florstadt/<br />
Nidda.<br />
> Modernisierungen im EDV- und Kommunikationsbereich sowie<br />
Aufwendungen für den Betrieb und die Instandhaltung des<br />
Stromnetzes.<br />
21
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 22<br />
_ Wasserwerk Inheiden<br />
> Wasser<br />
Ein Großteil der Investitionen im Bereich Wasser entfiel auf die<br />
Erneuerung der Pumpe 1 im Maschinenhaus Inheiden – zugunsten<br />
von mehr Effizienz und einer höheren Verlässlichkeit. Außerdem<br />
erfolgte eine Teilerneuerung der 8. Fernwasserleitung in der Ortsdurchfahrt<br />
Wölfersheim sowie die Installation von vier neuen UV-<br />
Desinfektionsanlagen in den Gewinnungsgebieten Nidda-Kohden<br />
und Schotten-Rainrod. Letztere bieten den Vorteil, dass auf chemische<br />
Zusatzstoffe komplett verzichtet werden kann: Mögliche<br />
Bakterien, Viren, Hefen und Parasiten werden mithilfe von Strahlen<br />
abgetötet. Eine Beeinträchtigung der Verbraucher bei diesem<br />
geruchs- und geschmacksfreien Verfahren ist ausgeschlossen.<br />
Internet: rundum aktualisiert und erneuert.<br />
Einfach nur online zu sein, ist das Gegenteil von kundennah und<br />
innovativ. Als Nutzer möchte man heute zeitnah informiert werden,<br />
sucht nach Erklärungen und Inspirationen, will den direkten<br />
Kontakt zu Unternehmen und Experten. Insofern sind wir unseren<br />
Kunden noch ein Stück näher gekommen – durch die Erneuerung<br />
unseres Internetauftritts. Das Ergebnis: Seit Ende <strong>2011</strong><br />
begrüßen wir alle interessierten Nutzer auf einer zentralen<br />
Gruppenseite www.<strong>ovag</strong>.de. Sie bietet neben einem frischen<br />
Aussehen noch mehr Informationen, eine noch benutzerfreundlichere<br />
Oberfläche sowie eine noch übersichtlichere Gestaltung.<br />
Und wer sich über die einzelnen Konzernunternehmen und<br />
-sparten informieren will, ist jetzt nur einen Klick weit davon<br />
entfernt. Diese sind direkt an die Zentralseite angebunden und<br />
präsentieren ihrerseits eine Fülle an Fakten – die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong><br />
ebenso wie die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong>, die VGO gleichermaßen wie die<br />
Bereiche Wasser und kommunale Dienste. Das gesamte Online-<br />
Angebot reicht somit von wichtigen Daten zu den Stromtarifen<br />
und Stromspartipps über den Netzanschluss, Fakten zur Trinkwasserqualität<br />
und Dienstleistungen des Bereichs Wasser bis<br />
hin zu den Fahrplanauskünften der VGO.
3.2<br />
Hof Graß: neue Einblicke<br />
in alte Kulturen.<br />
technik<br />
Es soll ein regional einzigartiges Miteinander werden aus Historie,<br />
Wissen, Tradition und Unterhaltung. Die Rede ist von Hof Graß.<br />
Das Gelände mit dem gut 700 Jahre alte Gebäudekomplex ist seit<br />
2004 in unserem Besitz und wird schrittweise komplett restauriert.<br />
<strong>2011</strong> konnten wir wichtige Um- und Ausbauarbeiten erfolgreich<br />
abschließen und sehen der geplanten Eröffnung im Sommer 2012<br />
mit großer Freude entgegen.<br />
Darüber hinaus bewirtschaften wir das in der Wasserschutzzone<br />
des OV<strong>AG</strong>-Wasserwerks Inheiden befindliche Hofgut nach rein<br />
ökologischen Gesichtspunkten und bekommen hierfür Ökopunkte<br />
gutgeschrieben. Eine gelungene Kombination aus sinnvoller Nutzung<br />
und dauerhafter Erhaltung, ganz im Sinne unseres Leitbildes,<br />
für die Menschen in der Region ein effizienter Partner und verlässlicher<br />
Förderer zu sein – ökonomisch wie ökologisch.<br />
Historischer Treffpunkt für Familien, Experten und<br />
Neugierige.<br />
Wichtiger Bestandteil des Projekts ist die Unterbringung des regionalen<br />
Limes-Informationszentrums für den Landkreis Gießen (LIZ).<br />
Die dazu notwendigen Sanierungsmaßnahmen sowie die Inneneinrichtung<br />
und -gestaltung wurden Anfang September <strong>2011</strong> abgeschlossen,<br />
das Museum anschließend offiziell eingeweiht. In dessen<br />
Mittelpunkt stehen Informationen zum Römischen Reich, dem Verlauf<br />
des hessischen Limes und dem Leben der Soldaten und Germanen<br />
– mit zahlreichen Exponaten zum Ausprobieren, Anfassen und<br />
Erfahren. Finanziert wurde das 1,35 Millionen Euro teure Projekt<br />
mit Mitteln aus dem „Investitionsprogramm nationale UNESCO-<br />
Welterbestätten“ des Bundes und Eigenmitteln der Stadt Hungen.<br />
Neben dem Limesinformationszentrum wird das Gebäudeensemble<br />
auch eine Gastronomie mit Biergarten, einen Abenteuerspielplatz<br />
und das Hungener Stadtarchiv beherbergen. Außerdem moderne<br />
Büro- und Konferenzräume zur Eigen- und Fremdnutzung sowie<br />
Wohneinheiten zum Verkauf oder zur Vermietung. Der Neubau des<br />
Stadtarchiv-Hauses kostet insgesamt 1,4 Millionen Euro, wobei<br />
sich die Stadt Hungen mit 300.000 Euro daran beteiligt.<br />
23<br />
_ Hof Graß
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 24<br />
4 mensch<br />
„Mit jeder Busfahrt zu<br />
alten Bekannten in der<br />
Region hat man bereits<br />
einen neuen Freund an<br />
seiner Seite: die <strong>OVVG</strong>.“
Fairer Service vor Ort – ein<br />
Thema, auf das wir stets<br />
größten Wert legen.
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 26<br />
4<br />
Wenn Kunden lächeln.<br />
mensch<br />
Für uns steht die Zufriedenheit der Kunden an erster Stelle. Natürlich<br />
wird niemand in der heutigen Wirtschaftswelt etwas anderes<br />
behaupten. Aber wir leben es auch – vom allerersten Kontakt bis<br />
zur umfassenden Nachbetreuung. Das sehen selbst unabhängige<br />
Institutionen so: <strong>2011</strong> wurde die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> wiederholt als<br />
„TOP-Lokalversorger“ ausgezeichnet. Ein Grund zur Freude und zum<br />
Nachdenken gleichzeitig. Darüber, wie wir unsere Services weiter<br />
verbessern und vorhandene Synergien zukünftig noch stärker ausschöpfen<br />
können.<br />
Allerdings: Ein Fokus „nur“ auf das Wohl unserer Kunden wäre nicht<br />
zu Ende gedacht. Wir wirken in keinem abgeschlossenen Raum,<br />
sitzen auf keiner entfernten Insel, gehören zu keinem anonymen<br />
Weltkonzern. Die <strong>OVVG</strong> trägt die Region Oberhessen in ihrem<br />
Namen und somit auch eine Verantwortung für alle ihre Bürgerinnen<br />
und Bürger. Gerade deshalb ist es uns besonders wichtig, möglichst<br />
viele Menschen vor Ort zu unterstützen und zu fördern – sei es<br />
durch eine qualifizierte Ausbildung in unseren Tochterunternehmen<br />
oder durch regionale Projekte in den Bereichen Kultur, Sport,<br />
Umwelt und Soziales.<br />
_ OV<strong>AG</strong>-Zentrale in Friedberg
4.1<br />
Service vor Ort: ein starkes<br />
Netz von Vorteilen.<br />
mensch<br />
Weltweit legen Kunden einen immer größeren Wert auf kompetente<br />
und zuverlässige Rundum-Betreuung – online ebenso wie offline.<br />
Unternehmen sehen sich ihrerseits ständig neuen Herausforderungen<br />
gegenüber: Was müssen wir tun, um nicht den Kontakt zu<br />
unseren Verbrauchern zu verlieren? Wie können wir für bestehende<br />
und potenzielle Kunden weitere, attraktive Vorteile erschließen? Die<br />
<strong>OVVG</strong>-Tochtergesellschaften nehmen diese Fragen ernst und haben<br />
auch im Berichtsjahr ihre individuellen Antworten dazu geliefert.<br />
Positive Feedbacks von Kunden- und neutraler Seite zeigen uns,<br />
dass wir auf dem richtigen Weg sind.<br />
> <strong>Energie</strong>versorgung<br />
<strong>2011</strong> gehörte die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> zum Kreis der 121 deutschlandweit<br />
ausgezeichneten <strong>Energie</strong>versorger: Sie erhielt das Gütesiegel<br />
„TOP-Lokalversorger“, das seit 2008 jährlich vom <strong>Energie</strong>verbraucherportal<br />
verliehen wird. Entscheidende Kriterien für die Vergabe<br />
sind der Preis, die Verbraucherfreundlichkeit und Servicequalität<br />
sowie Umweltaspekte.<br />
Dass Kunden die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> als „top“ ansehen, zeigen auch<br />
die Erfolge bei der systematischen Erschließung neuer Regionen.<br />
So konnte die <strong>OVVG</strong>-Tochter sowohl im Bereich der Haushalts- und<br />
Kleingewerbekunden (SLP-Kunden) als auch bei den Großkunden<br />
(RLM-Kunden) Zuwächse verbuchen. Das Ergebnis: Die Anzahl der<br />
aktiv bedienten Netzgebiete wurde binnen eines Jahres verdoppelt –<br />
auf 130 Netzgebiete deutschlandweit. Ebenfalls erfreulich ist, dass<br />
der Kundenbestand erneut erhöht wurde. Dazu beigetragen haben<br />
unter anderem Gewinne bei nennenswerten Ausschreibungen von<br />
RLM-Kunden. Bestes Beispiel: Seit <strong>2011</strong> genießt man auch im Hessischen<br />
Landtag in Wiesbaden alle Vorzüge des <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>-Stroms.<br />
> Netzservices<br />
Die OV<strong>AG</strong> und die <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> haben <strong>2011</strong> eine Kooperationsvereinbarung<br />
mit der EVB (<strong>Energie</strong> und Versorgung Butzbach)<br />
geschlossen. Das Ziel: auf dem <strong>Energie</strong>sektor noch enger zusammenzuarbeiten<br />
und die Stromnetze im Bereich der Stadt Butzbach<br />
künftig gemeinsam zu betreiben. Damit reagieren die beteiligten<br />
Unternehmen auf die stetig wachsenden Anforderungen aus der<br />
Regulierung der <strong>Energie</strong>versorgungsnetze und eine steigende Kostenintensität.<br />
Synergieeffekte, von denen letztlich auch die Kunden<br />
profitieren sollen.<br />
> Mobilität<br />
Auch die VGO konnte <strong>2011</strong> gleich mehrere Maßnahmen zugunsten<br />
eines noch attraktiveren Kundenservices realisieren. Ein Meilenstein<br />
war die erfolgreiche Einführung des „eTickets RheinMain“ im<br />
Bediengebiet des VGO. Seit dem 1. Januar 2012 sind die Jahreskarten<br />
für Erwachsene als Plastikkarte im handlichen Scheckkartenformat<br />
mit einem integrierten Chip darauf erhältlich. Langfristig<br />
ermöglicht das eTicket eine größere Flexibilität beim Kauf, bei der<br />
Bezahlung und Nutzung des Fahrausweises – was den öffentlichen<br />
Personennahverkehr attraktiver macht. Mit dem eTicket RheinMain<br />
ist der RMV in ein neues Zeitalter gestartet.<br />
Ein Pilotprojekt im RMV ist die Einführung einer kreisweiten Schülerjahreskarte<br />
im Vogelsbergkreis – die „CleverCard kreisweit“. Schüler<br />
und Auszubildende mit Wohn- und Schulort im Vogelsbergkreis<br />
können diese nun während der Schulzeit und auch an den Wochenenden<br />
für beliebig viele Fahrten im gesamten Vogelsbergkreis nutzen.<br />
Darüber hinaus wurde das Angebot im VGO ServiceZentrum in<br />
Gießen erweitert. Neben Mobilität erhalten Interessierte dort jetzt<br />
auch Elektrizität: Sie können sich über die Produkte der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong><br />
<strong>AG</strong> informieren und nach der Beratung einen entsprechenden<br />
Vertrag abschließen. Ein weiterer wichtiger Schritt, um den Bürgerinnen<br />
und Bürgern vor Ort die Vorteile unseres umfassenden<br />
Dienstleistungsspektrums näherzubringen.<br />
27
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 28<br />
4.2<br />
Bildung: offen für<br />
persönliche Chancen.<br />
mensch<br />
Experten sind sich sicher: Das zukünftige Arbeitsleben wird von<br />
einem ständigen Wandel geprägt sein. Arbeitnehmer müssen im Laufe<br />
dieser Phase gleich mehrere verschiedene Berufe erlernen. Umso<br />
wichtiger ist deshalb eine solide Ausbildungsbasis, die jungen Menschen<br />
beste Chancen für ein berufliches Weiterkommen eröffnen.<br />
Wir sind uns dessen bewusst und bilden in unseren Tochterunternehmen<br />
seit nunmehr fast 70 Jahren aus. Die Bilanz: Über<br />
700 Schulabgänger, die bei uns eine qualifizierte Ausbildung<br />
erhalten haben. Viele von ihnen sind im Konzern verblieben, stellten<br />
und stellen einen unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren dar – fachliche<br />
Kompetenz. Insofern handeln wir aus eigenem Interesse,<br />
sehen in unserer Ausbildungspolitik aber auch eine gesellschaftliche<br />
Verantwortung.<br />
Mittlerweile gilt der <strong>OVVG</strong>-Konzern als regionaler Garant für eine<br />
qualitativ hochwertige Ausbildung. So haben sich für das Ausbildungsjahr<br />
<strong>2011</strong> nahezu 300 Bewerber gemeldet, wovon letztlich<br />
20 als Auszubildende und Jahrespraktikanten angenommen wurden.<br />
Eine weitere Bestätigung unserer Bildungsstrategie: der hohe<br />
Anteil an guten und sehr guten Abschlussprüfungen im Berichtsjahr,<br />
darunter sogar landes- sowie bundesbeste Abschlüsse. Und<br />
nicht zuletzt die Ernennung der OV<strong>AG</strong> in mehreren aufeinander<br />
folgenden Jahren zum „Ausbildungsbetrieb des Jahres“ durch die<br />
IHK Gießen-Friedberg.<br />
_ Ausbildungsgelände<br />
„Bei der Warth“ (Friedberg)<br />
Fachkräfte: intelligent ist gefragt.<br />
Der Ausstieg aus der Atomkraft ist zugleich der Einstieg in eine<br />
neue Personalproblematik. Der Grund: Die zunehmende dezentrale<br />
Einspeisung führt zu veränderten <strong>Energie</strong>strömen, ein<br />
Umbau unserer Stromnetze zu „intelligenten Netzen“ wird unumgänglich.<br />
Das wiederum erfordert ein hohes Maß an Fachwissen,<br />
mehr Ingenieure oder ähnlich qualifizierte Mitarbeiter<br />
sind also gefragt.<br />
Der <strong>OVVG</strong>-Konzern bietet in diesem Bereich attraktive Berufe<br />
mit abwechslungsreichen Aufgaben. Wie aber stellt er sich der<br />
Herausforderung eines bevorstehenden Fachkräftemangels?<br />
Durch gute Kontakte zur Technischen Hochschule Mittelhessen<br />
können Synergien für die Praxis genutzt werden – beispielsweise<br />
in Form von Studienpraktika. Außerdem ist beim <strong>OVVG</strong>-<br />
Konzern seit <strong>2011</strong> ein dualer Studiengang „Elektrotechnik“<br />
möglich. Insgesamt also sehr gute Aussichten für eine „intelligente“<br />
Stromzukunft.
_ Nadine Kühnert und Marie-Christin Pieh<br />
erobern einen „Männerberuf“<br />
Wenn Frauen richtig aufdrehen: Weibliche Monteure<br />
bei der OV<strong>AG</strong>.<br />
Technische Berufe sind eine reine Männerdomäne. Ein Satz, der<br />
längst der Vergangenheit angehört. Heute ist es selbstverständlich,<br />
dass Frauen überall dort mit anpacken, wo früher nur männliche<br />
Hände am Werk waren. So auch bei der OV<strong>AG</strong>. Hier hat die Ausbildung<br />
von Technikerinnen und Monteurinnen sogar Tradition: Einst<br />
gehörte man branchenweit zu den Ersten, die weibliche Bewerber<br />
in diesem Bereich einstellten. Und in Zukunft sollen noch mehr<br />
Frauen den Ton angeben, wenn es ums Installieren, Warten und<br />
Reparieren von Elektroanlagen geht.<br />
Es gibt vieles, was dafür spricht: Junge Frauen agieren oft viel zielstrebiger<br />
als ihre männlichen Kollegen, sie scheuen meist keinerlei<br />
Anstrengungen, wenn es darum geht, den eingeschlagenen Ausbildungsweg<br />
möglichst erfolgreich zu beenden. Ob schwere Arbeitsschuhe<br />
oder Arbeitsmonturen, ob regelmäßiges Abseilen auf steilen<br />
Dächern oder das Erklimmen von hohen Freiluftmasten – nichts<br />
hindert angehende Elektroanlagenmonteurinnen daran, es den<br />
männlichen Auszubildenden gleichzutun. Und nicht zuletzt: Weibliche<br />
Auszubildende sind gut für das allgemeine Betriebsklima.<br />
_ Seit Beginn stellt die OV<strong>AG</strong> Plätze in ihrem<br />
Ausbildungszentrum für den „Girls‘Day“ zur Verfügung<br />
Schulabgängerinnen überlegen es sich in der Regel gründlich, ob sie<br />
einen technischen Beruf ergreifen wollen. Umso wichtiger ist es,<br />
ihnen dabei praktische Orientierungshilfe zu geben – damit aus<br />
dem ersten Abwägen kein schnelles Abwinken wird. Auch hier leistet<br />
die OV<strong>AG</strong> seit Jahren Pionierarbeit: Mit dem „Girls‘Day“ bietet<br />
sie seit 2003 Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren die Möglichkeit,<br />
in der Ausbildungswerkstatt der <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> selbst Hand<br />
anzulegen – etwa beim Löten oder Bauen von Lampenschaltungen.<br />
Die OV<strong>AG</strong> gibt weiblichen Interessenten aber nicht nur eine optimale<br />
Starthilfe, sie bietet ihnen auch nach erfolgreichem Ausbildungsende<br />
echte Karrierechancen. Zum Beispiel in Form eines<br />
dualen Studiums der Elektrotechnik. Sprich: Wer als Frau im Beruf<br />
richtig aufdrehen will, hat bei der OV<strong>AG</strong> einfach die besten Karten –<br />
von Anfang an.<br />
29
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong> 30<br />
4.3<br />
Förderung: freiwillig,<br />
vielseitig, nachhaltig.<br />
mensch<br />
Es taucht in keiner Bilanz auf, gehört nicht zu unseren Kerntätigkeiten<br />
und dient nicht im Entferntesten wirtschaftlichen Zielen.<br />
Dennoch fußt es auf einer langjährigen Tradition des <strong>OVVG</strong>-Konzerns<br />
und dessen Tochterunternehmen. Gemeint ist unser regionales<br />
Engagement in den Bereichen Kultur, Sport, Umwelt und Soziales.<br />
Wir sehen darin eine freiwillige gesellschaftliche Verpflichtung und<br />
wollen durch die Förderung verschiedenster Projekte nachhaltig<br />
Zeichen setzen. Warum? Weil wir als kommunales Unternehmen mit<br />
der Region Oberhessen stark verwurzelt sind. Weil wir ihr auf diese<br />
Weise zurückgeben wollen, was sie uns Jahr für Jahr entgegenbringt:<br />
echtes Vertrauen. Weil wir den vielen Kunden und Menschen<br />
einfach nur „Danke!“ sagen möchten. So auch bei den folgenden,<br />
beispielhaften Aktivitäten im Jahr <strong>2011</strong>:<br />
> Neue Sport-Partnerschaft: Die OV<strong>AG</strong> fördert insgesamt über<br />
400 Sport- und Freizeitvereine in ganz Oberhessen und unterstützt<br />
seit Jahren die LG <strong>ovag</strong> Friedberg als Hauptsponsor. Seit<br />
<strong>2011</strong> ist sie auch für den MTV Gießen aktiv – ebenfalls in der<br />
Rolle eines engagierten Hauptsponsors. Mit rund 2.300 Mitgliedern<br />
und über 19 Sportarten gehört der MTV Gießen zu den<br />
größten Vereinen in Oberhessen. Unterstützt werden sowohl der<br />
Breiten- als auch der Leistungssport.<br />
> Rund 15.000 Zuschauer ließen sich im Januar von atemberaubender<br />
Akrobatik, mitreissender Action und perfekter Illusion<br />
verzaubern – auf dem 9. Internationalen Neujahrs-Varieté der<br />
OV<strong>AG</strong>. Vor der faszinierenden Kulisse des Dolce-Theaters in Bad<br />
Nauheim zeigten insgesamt 42 Artisten und Künstler aus 12 Ländern<br />
ihr Können. Über ausgewählte Varieté-Highlights vergangener<br />
Jahre konnte man auch im Foyer der OV<strong>AG</strong>-Hauptverwaltung<br />
staunen. Dort veranstaltete die OV<strong>AG</strong> im November <strong>2011</strong> eine<br />
sehenswerte Ausstellung zum Internationalen Neujahrs-Varieté –<br />
mit Fotografien von Heinz-Günter Hamich.<br />
> Anlässlich des 8. Jugend-Literaturpreises der OV<strong>AG</strong> konnten<br />
insgesamt 22 Gewinner im Alter von 14 bis 23 Jahren über<br />
attraktive Geldpreise von 200 bis 1.000 Euro jubeln. Zum Preis<br />
gehörte ebenfalls die Teilnahme an einem viertägigen Workshop<br />
in Bad Kissingen. Darüber hinaus erhielten die betreffenden<br />
Schulen der Preisträger 100 Euro für die Schulbibliothek. Wir<br />
haben uns über das rege Interesse gefreut und hoffen, auch<br />
zukünftig viele Nachwuchs-Goethes und -Rowlings präsentieren<br />
zu dürfen.
_ Wasser bildet<br />
_ Internationales Neujahrs-Varieté _ Klasse Klassik Sommer<br />
_ Schüler-Sprint-Cup<br />
_ Stars and Stripes<br />
_ Jugend-Literaturpreis _ Unterricht in der Natur
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Zahlen und Fakten 5<br />
Konzernlagebericht<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
Der <strong>OVVG</strong>-Konzern ist ein Multi-Dienstleistungskonzern, der in den<br />
Geschäftsfeldern Versorgung, Verkehr und Services tätig ist.<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> befand sich die deutsche Wirtschaft in einer sehr<br />
robusten Verfassung. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) stieg nach ersten Berechnungen im Vergleich zum Vorjahr um<br />
3,0 %. Damit vollzog sich der konjunkturelle Aufholprozess auch im<br />
zweiten Jahr nach der Wirtschaftskrise.<br />
Die Anzahl der inländischen Erwerbspersonen stieg um 541.000 auf<br />
41,1 Mio. (Anstieg um 1,3 %) und stellt somit den höchsten jemals<br />
erreichten Stand an Erwerbstätigen in Deutschland dar. Das Gesamtarbeitsvolumen<br />
stieg sogar um 1,8 %, da sich die Anzahl der<br />
geleisteten Arbeitsstunden je Erwerbstätigen durchschnittlich um<br />
0,4 % gegenüber dem Vorjahr erhöhte. Die Zahl der Erwerbslosen<br />
verringerte sich <strong>2011</strong> nach Schätzung auf Basis der Arbeitskräfteerhebung<br />
um 446.000 auf 2,5 Mio., was ein Rückgang von 15,1 %<br />
im Vergleich zu 2010 ist. Die Arbeitsproduktivität (gemessen als BIP<br />
je Erwerbstätigen) stieg im Jahr <strong>2011</strong> um 1,6 %.<br />
Die Erholung der realen Bruttowertschöpfung vollzog sich mit<br />
6,0 % besonders deutlich im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe).<br />
Der Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe trug mit einer<br />
Steigerung von 3,7 % auch wesentlich zur Gesamtsteigerung des<br />
BIP bei. Auf der Verwendungsseite des BIP erwiesen sich insbesondere<br />
die privaten Konsumausgaben als Stütze der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung. Sie legten preisbereinigt mit +1,5 % so stark zu wie<br />
zuletzt vor fünf Jahren.<br />
Auch im Wetteraukreis, Landkreis Gießen und Vogelsbergkreis<br />
setzten die zuvor skizzierten Trends ein. So sank die Arbeitslosenquote<br />
im Bezirk der Arbeitsagentur Gießen auf 5,6 % gegenüber<br />
6,0 % 2010. Im Vogelsbergkreis lag die Quote bei 4,6 % (Vorjahr<br />
5,3 %) und im Wetteraukreis erzielte die Region Friedberg eine<br />
Quote von 4,7 % gegenüber 5,1 % im Vorjahr.<br />
Politische Rahmenbedingungen<br />
Die Europäische Kommission hat am 12. Dezember <strong>2011</strong> ihre im<br />
November 2010 vorgestellte Strategie „<strong>Energie</strong> 2020“ für wettbewerbsfähige,<br />
nachhaltige und sichere <strong>Energie</strong> durch einen neuen<br />
„Fahrtplan für den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft bis<br />
2050“ konkretisiert. Die bereits ehrgeizigen <strong>Energie</strong>-2020-Ziele<br />
sollen durch weitgehende Decarbonisierungen (Vermeidung CO2-<br />
Ausstoß um mehr als 80 %) unter den Nebenbedingungen hohe<br />
<strong>Energie</strong>effizienz, diversifizierte Versorgungstechnologien, hoher<br />
Anteil an erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, verzögerte CCS-Technologie<br />
sowie geringerer Kernenergieanteil noch verschärft werden. Der<br />
massive Umbau des <strong>Energie</strong>systems soll durch weitere Initiativen<br />
der Europäischen Kommission mit Vorschlägen zu Binnenmarkt,<br />
erneuerbaren <strong>Energie</strong> und nuklearer Sicherheit in 2012 begleitet<br />
werden. Die Auswirkungen auf die einzelnen EU-Mitgliedsstaaten<br />
bzw. die Branchen sind noch nicht kalkulierbar. Die EU-weit kumulierten<br />
Netzinvestitionskosten könnten im Zeitraum <strong>2011</strong> bis 2050<br />
bei 1,5 bis 2,2 Billionen € liegen. Die digitale Infrastruktur, mit der<br />
die Netze intelligent gemacht werden sollen, muss ebenfalls auf<br />
EU-Ebene durch entsprechende Normungsarbeit sowie Forschung<br />
und Entwicklung gefördert werden. Mit einer vermehrt dezentralen<br />
Erzeugung, intelligenten Netzen, neuen Netznutzern (z. B. Elektrofahrzeuge)<br />
und Demand-Response-Konzepten müssen Übertragung,<br />
Verteilung und Speicherung stärker gesamtheitlich betrachtet<br />
werden.<br />
<strong>Energie</strong>politisch war das Jahr <strong>2011</strong> geprägt von der Nuklearkatastrophe<br />
in Folge eines Erdbebens und Tsunamis in Fukushima,<br />
Japan. Darauf erfolgte eine grundsätzliche Neuorientierung des<br />
energiepolitischen Kurses der Bundesregierung. Kurzfristig wurde<br />
der erst ein Jahr zuvor erfolgte Beschluss zur Verlängerung der<br />
Laufzeit deutscher Kernkraftwerke rückgängig gemacht und ein<br />
vorzeitiger Ausstieg aus der energetischen Nutzung der Kernenergie<br />
beschlossen. Der Bundesrat hat am 8. Juli <strong>2011</strong> ein Bündel an<br />
Maßnahmen zur <strong>Energie</strong>wende verabschiedet. So soll z. B. spätestens<br />
Ende 2022 das letzte deutsche Kernkraftwerk vom Netz gehen,<br />
bis 2020 sollen bereits 35 % der deutschen Stromerzeugung<br />
auf Basis von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n (EE) erfolgen, bis 2050 sollen<br />
es mindestens 80 % sein. Gleichzeitig soll der Einsatz an Primärenergie<br />
bis dahin um 50 % reduziert werden. Neue Gebäude sollen<br />
bis 2050 vollständig klimaneutral sein, d. h. die noch benötigte<br />
<strong>Energie</strong> stammt dann ausschließlich aus erneuerbaren <strong>Energie</strong>n.<br />
Hieraus entstehen unter anderem für die klassischen <strong>Energie</strong>versorger<br />
zwei Kernaufgaben: weiterer Ausbau der Stromerzeugung<br />
aus EE einerseits und Initiierung von <strong>Energie</strong>einsparung bei den<br />
Verbrauchern andererseits. Der massive Ausbau der Nutzung EE<br />
kommt dabei einem Paradigmenwechsel gleich: in Lastschwerpunkten<br />
errichtete bedarfsgesteuerte Kraftwerke werden ersetzt durch<br />
vom Naturangebot getriebene Kraftwerke, die hauptsächlich dort<br />
stehen, wo das natürliche Angebot am größten ist (Wind, Sonne,<br />
Biomasse). Darüber führen die im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Grund- und Mittellastkraftwerken sehr geringen Vollbenutzungsstunden<br />
von Wind- und Solarkraftwerken (900 – 2.500 h pro Jahr<br />
32
gegenüber zuvor 6.000 – 8.000 h pro Jahr) zu sehr hohen installierten<br />
Leistungen um den benötigten <strong>Energie</strong>bedarf bereitzustellen.<br />
Diese werden künftig sogar deutlich über der bundesweiten<br />
Maximallast liegen. Daraus entsteht zusätzlich ein erheblicher<br />
Netzausbau- und Stromspeicherbedarf, um einerseits jederzeit ein<br />
Gleichgewicht aus Angebot und Nachfrage sicherzustellen und andererseits<br />
nicht angebotenen Strom aus EE-Anlagen abregeln zu<br />
können. Dies hat natürlich auch Konsequenzen für die Verbraucher.<br />
Die Bundesnetzagentur (BNetzA) geht nach eigenen Angaben davon<br />
aus, dass die Netzentgelte in den kommenden Jahren um etwa<br />
16 – 24 % steigen werden, was allein den Strom für Privathaus halte<br />
um ca. 5 – 7 % verteuern würde.<br />
Neben den indirekten Folgen kommt auf die Verbraucher eine<br />
ganze Reihe von unmittelbar wirkenden Maßnahmen zu: Ineffiziente<br />
Geräte werden schneller vom Markt genommen, Elektroautos sollen<br />
das Straßenbild der Zukunft prägen, Wärmedämmmaßnahmen<br />
bei Gebäudesanierungen sowie Einsatz von EE- oder Kraft-Wärme-<br />
Kopplungsanlagen werden bei Neubauten zur Pflicht. Auch mit<br />
Blick auf den Verbraucherschutz und die Transparenz wurden umfangreiche<br />
Änderungen beschlossen. Als Beispiele hierfür seien die<br />
verbraucherfreundliche Auslegung des Kündigungsrechts von<br />
Stromlieferungsverträgen, die Einrichtung einer Schlichtungsstelle<br />
<strong>Energie</strong> und nicht zuletzt die neuen Anforderungen an Form und<br />
Inhalt der Stromrechnungen genannt.<br />
Die Bundesregierung will <strong>Energie</strong>speicher auf längere Sicht von<br />
Netzentgelten befreien, um stärkere Investitionsanreize zu setzen.<br />
Die Entwicklung neuer Speichertechnologien soll gezielt gefördert<br />
werden. Es geht aber auch um die Akzeptanz von Speichern. Sie<br />
sind Teil der <strong>Energie</strong>wende und nötig, um ein zukunftsfähiges<br />
<strong>Energie</strong>system auf Basis erneuerbarer <strong>Energie</strong>n zu schaffen. Die<br />
Bundesregierung appelliert an Länder und Kommunen, solche Projekte<br />
politisch zu flankieren und offensiv für den Speicherausbau zu<br />
werben.<br />
Seit 2010 ist, soweit technisch machbar und wirtschaftlich zumutbar,<br />
der Einbau von intelligenten Stromzählern (engl. Smart<br />
Metern) in Deutschland bei Neubauten und Totalsanierung nach<br />
§ 21b EnWG verpflichtend vorgeschrieben. Smart Meter können<br />
Daten elektronisch übertragen, bieten die Möglichkeit für eine<br />
automatische Steuerung und Schaltung von Geräten und sollen<br />
Kunden den Verbrauch transparent machen. Durch den transparenten<br />
Verbrauch sollen die Kunden zum <strong>Energie</strong>sparen bewegt werden,<br />
damit die <strong>Energie</strong>sparziele der Regierung erreicht werden können.<br />
In Deutschland besteht darüber hinaus noch keine weitere<br />
Pflicht für einen flächendeckenden Einsatz von Smart Metern. Die<br />
BNetzA hat im Januar 2012 ein Eckpunktepapier zum Thema Smart<br />
Grid und Smart Market veröffentlicht, das sich mit den Veränderungen<br />
im <strong>Energie</strong>versorgungssystem befasst.<br />
Das im Mai <strong>2011</strong> veröffentlichte „Regierungsprogramm Elektromobilität“<br />
der Bundesregierung sieht Elektromobilität als zentrales<br />
Handlungsfeld für eine neuausgerichtete <strong>Energie</strong>politik an. Fahrzeuge<br />
sollen künftig als mobile Speicher dienen, um Strom aus<br />
erneuerbarer <strong>Energie</strong> zu speichern. Mittelfristig ist auch eine Rückspeisung<br />
des Stroms in das Netz denkbar. Elektrofahrzeuge sollen<br />
so in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität leisten.<br />
Über verschiedenste Anreize wie bspw. Steuerbefreiung bei einem<br />
gesenkten CO2-Ausstoß, Sonderparkflächen und Mitbenutzungsmöglichkeit<br />
von Busspuren soll sich Deutschland zum Leitmarkt<br />
entwickeln. Auf diese Weise sollen sowohl verkehrspolitische als<br />
auch energiewirtschaftliche Ziele verknüpft werden.<br />
Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) steht auf<br />
nationaler Ebene immer noch die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes<br />
(PBefG) aus und auf Landesebene wird über ein<br />
mit Wirkung zum 1. Januar 2013 neu zu beschließendes Hessisches<br />
ÖPNV-Gesetz diskutiert, wodurch sich rechtliche Unsicherheiten<br />
ergeben.<br />
Branchenentwicklung<br />
<strong>Energie</strong>vertrieb Strommarkt<br />
Das Jahr <strong>2011</strong> wurde zunächst geprägt vom Aufschwung, der zum<br />
Ende des Jahres deutlich nachgelassen hat. Trotz der guten Konjunkturlage<br />
ist der Stromverbrauch im 1. Halbjahr <strong>2011</strong> nur leicht<br />
gestiegen, während das 2. Halbjahr <strong>2011</strong> von durchgängig geringerem<br />
Stromverbrauch gekennzeichnet war. Insbesondere die milde<br />
Witterung im Frühjahr und Herbst und der geringere Strombedarf<br />
im Sommer für die Raumklimatisierung, aber auch der in man-<br />
chen Branchen wieder zurückgehende Auftragseingang hat hier<br />
eine entscheidende Rolle gespielt. Die Brutto-Stromerzeugung<br />
in Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 2,2 % auf<br />
614,5 TWh gesunken, u. a. auf Grund der dirigistischen Maßnahmen<br />
der Politik wie der kurzfristigen Stilllegung von acht Kernkraftwerken<br />
im Mai <strong>2011</strong>, wodurch rd. 9 % des bisherigen Stromerzeugungspotentials<br />
aus dem Markt ausschied. Gesunken ist vor allem<br />
der Austauschsaldo mit den Nachbarländern von 17,7 TWh im Jahr<br />
2010 auf nur noch 6 TWh im Jahr <strong>2011</strong>. Hieran hatten die erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n einen Anteil von rd. 20 % (Vorjahr rd. 17 %).<br />
33
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Im Jahr <strong>2011</strong> haben sich die täglich am Stromspotmarkt EPEX<br />
(Paris) notierten stündlichen Großhandelspreise im Vergleich zum<br />
Vorjahr wieder deutlich verteuert. Der arithmetische Mittelwert für<br />
Grundlaststrom („Phelix Day Base“) stieg um 14,9 % auf 51,12 €/<br />
MWh, der für Spitzenlaststrom („Phelix Day Peak“) um 11,1 % auf<br />
61,14 €/MWh. Diese Entwicklung ist vornehmlich dem rapiden<br />
Preissprung nach den Ereignissen in Fukushima sowie der parallelen<br />
Entwicklung der Commodities geschuldet. Diese drastische Entwicklung<br />
wurde noch stärker am Terminmarkt vollzogen, der nach<br />
dem 11. März um fast 7 €/MWh gestiegen ist, um sich dann über<br />
das Jahr hinweg in volatilen Bewegungen wieder abzuschwächen.<br />
Die weiter stark angewachsene PV-Leistung hat zu einer Stabilisierung<br />
des historisch niedrigen Peak/Base-Verhältnisses von rd.<br />
1,2 geführt.<br />
Wie bereits in den Jahren zuvor sind die Verbraucherpreise für<br />
Haushalts-Strom wiederum gestiegen. Seit 2010 beträgt die Steigerung<br />
rd. 8 %. Preistreiber waren hier vor allem die gesetzlich verursachten<br />
Lasten, allen voran die EEG-Umlage, die im genannten<br />
Zeitraum um ca. 1,5 Ct. je Kilowattstunde (mehr als 70 %) gestiegen<br />
ist. Für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von<br />
3.500 kWh lag <strong>2011</strong> der Anteil für Steuern und Abgaben bei rd.<br />
45 %, die regulierten Netzentgelte betrugen rd. 20 % und nur ein<br />
Rest von rd. 35 % verblieb für die Strombeschaffung, Messung,<br />
Service und den Vertrieb. Bei den leistungsgemessenen Sondervertragskunden<br />
zeigte sich grundsätzlich ein ähnliches Bild. Hier<br />
beeinflusste jedoch in stärkerem Maße der individuelle Beschaffungszeitpunkt<br />
durch Markt- und Preissituation nach dem Atomunfall<br />
in Japan und die überraschend schnell eingetretene Beruhigung<br />
das Ergebnis.<br />
Im Stromvertriebswettbewerb ist mit Teldafax ein Anbieter aus<br />
dem Markt ausgeschieden. Im Juni <strong>2011</strong> meldete dieser bundesweit<br />
tätige, durch aufwändige Marketingaktionen bis dato als Preisführer<br />
wahrgenommene Stromanbieter Insolvenz an. Hiervon betroffen<br />
waren bundesweit hunderttausende Kunden, die teilweise<br />
erhebliche Vorauszahlungen geleistet hatten. Der vormals von<br />
Kunden als positiver Imageträger aufgenommene Stromanbieter<br />
musste am Ende sein nicht kostendeckendes Geschäftsmodell aufgeben,<br />
was Kunden dazu animierte, den Empfehlungen von Vergleichsportalbetreibern<br />
und den Akquisestrategien von Billiganbietern<br />
über Neukundenboni mit stärkerer Skepsis zu begegnen.<br />
Stromnetze<br />
Bis 2020 müssen nach Aussage der Deutsche <strong>Energie</strong>-Agentur<br />
GmbH (dena) zwischen 1.500 und 3.600 km Höchstspannungsleitungen<br />
neu gebaut werden – nicht vom Staat, sondern von den<br />
Übertragungsnetzbetreibern. Der tatsächliche Ausbaubedarf, ermittelt<br />
auf der Grundlage aktueller Szenarien, wird durch die Übertragungsnetzbetreiber<br />
und die Bundesnetzagentur im Rahmen der<br />
zukünftig anzufertigenden Netzentwicklungspläne konkretisiert.<br />
Die Kosten lassen sich noch nicht abschätzen, werden aber letztlich<br />
in den Strompreis einfließen.<br />
Im Juni <strong>2011</strong> hat der BGH festgestellt, dass die BNetzA die Erlösobergrenzen<br />
der 1. Regulierungsperiode 2009 bis 2013 zu niedrig<br />
festgelegt hat. Nach Ansicht des BGH fehlt für den Ansatz eines<br />
sektoralen Produktivitätsfaktors die Rechtsgrundlage im EnWG.<br />
Darüber hinaus sei der Erweiterungsfaktor bereits im ersten Jahr<br />
der Regulierungsperiode zu berücksichtigen, ebenso wie ein Risikozuschlag<br />
für Fremdkapitalzinsen. Härtefallanträge beispielsweise<br />
wegen gestiegener Verlustenergie seien grundsätzlich von der<br />
BNetzA zu genehmigen. Mit der zweiten Neuregelung des EnWG<br />
hat die Bundesregierung das Problem der fehlenden Ermächtigungsgrundlage<br />
für den Produktivitätsfaktor behoben. Die Wirksamkeit<br />
der neuen Fassung wurde im Januar 2012 sogar rückwirkend<br />
für den Beginn der Anreizregulierung vom BGH bestätigt.<br />
Anfang August <strong>2011</strong> ist eine Änderung des §19 Abs. 2 StromNEV in<br />
Kraft getreten, der unter anderem eine Befreiung stromintensiver<br />
Letztverbraucher und die Möglichkeit einer Netzentgeltermäßigung<br />
für bestimmte atypische Letztverbraucher vorsieht. Die durch<br />
diese individuellen Netzentgelte entstehenden Mindereinnahmen<br />
bei den Netzbetreibern sollen über ein Umlagesystem zusätzlich zu<br />
den Netzentgelten von Lieferanten und Endverbrauchern durch<br />
Verteilnetzbetreiber erhoben werden. Die Umsetzung dieses neuen<br />
Umlagesystems wirkt sich für <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />
grundsätzlich ergebnisneutral aus, bringt allerdings einen zusätzlichen<br />
administrativen Aufwand für Verteilnetzbetreiber und steigende<br />
Netzentgelte für die Mehrheit der Netznutzer mit sich.<br />
Die BNetzA hat Anfang November <strong>2011</strong> die kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung<br />
für die 2. Regulierungsperiode festgelegt. Für<br />
nach 2005 aktivierte Anlagen sinkt der Eigenkapitalzinssatz weiter<br />
von 9,29 % auf 9,05 % vor Steuern, für Altanlagen erfolgt eine Absenkung<br />
von 7,56 % auf 7,14 % vor Steuern. Die niedrigeren Eigenkapitalzinssätze<br />
gelten für Stromnetzbetreiber ab dem 1. Januar<br />
2014. Ursprünglich plante die BNetzA noch wesentlich niedrigere<br />
Eigenkapitalzinssätze, was den durch die <strong>Energie</strong>wende notwendigen<br />
Netzausbau massiv beeinträchtigt hätte.<br />
34
<strong>Energie</strong>dienstleistungen<br />
Auf dem Markt für Dienstleistungen im <strong>Energie</strong>sektor gibt es<br />
unverändert kaum Chancen zur Generierung neuer Verträge. Den<br />
oftmals im Rahmen der rechtlichen Entflechtung entstandenen<br />
konzerneigenen Dienstleistungsgesellschaften ist es bisher nur<br />
vereinzelt gelungen, Betriebsführungsverträge mit konzernfremden<br />
Unternehmen abzuschließen. Grund ist insbesondere, dass alle<br />
Unternehmen relativ identische Leistungen anbieten und somit kein<br />
gegenseitiger Bedarf besteht.<br />
Wassermarkt<br />
Der Wassermarkt unterliegt einer verstärkten Überprüfung durch<br />
die Kartellbehörden. Die hessische Landeskartellbehörde für <strong>Energie</strong><br />
und Wasser hatte überhöhte Wasserpreise von hessischen Versorgungsunternehmen<br />
bemängelt und für vergangene Jahre Rückzahlung<br />
an Kunden verfügt. Darüber hinaus laufen gegen Versorgungsunternehmen<br />
Kartellverfahren wegen des Verdachts überhöhter<br />
Wasserpreise. Hierdurch kann auch für Vorlieferanten wie die OV<strong>AG</strong><br />
ein zusätzlicher wirtschaftlicher Druck aufkommen, obwohl der<br />
Konzern nicht durch die laufenden Verfahren tangiert ist.<br />
Einige Versorgungsunternehmen reagierten auf die Kartellverfahren<br />
und entzogen sich mit einer Rekommunalisierung der Trinkwasserversorgung<br />
der Kartellaufsicht. Dadurch wurden aus Wasserpreisen<br />
wieder Wassergebühren.<br />
In ihrem Gutachten vom 14. Juli 2010 empfahl die Monopolkommission<br />
u. a. „die faktische Ungleichbehandlung von öffentlichrechtlichen<br />
und privatrechtlichen Wasserversorgern“ abzustellen<br />
sowie vermehrt Ausschreibungswettbewerbe für die Wasserversorgung<br />
durchzuführen. Zudem wurde „die teilweise sehr kleinteilige<br />
Struktur der deutschen Wasserversorgung“ kritisiert. Die Kommission<br />
forderte eine zentrale Regulierung der Trinkwasserversorger<br />
durch die Bundesnetzagentur. Die Regulierung sollte kurzfristig als<br />
Anreizregulierung für die Wasserversorger vorgenommen werden.<br />
Die Regulierungsforderungen der Monopolkommission für die Wasserwirtschaft<br />
und die Forderung nach vermehrten Ausschreibungswettbewerben<br />
lehnte die Bundesregierung ab. Stattdessen soll<br />
weiter die Anwendung des Kartellrechts erfolgen. Von der Wasserbranche<br />
wird aber erwartet, dass sie ihre Anstrengungen bezüglich<br />
Transparenz und Effizienz weiter fortsetzt.<br />
Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)<br />
Die auf nationaler Ebene ausstehende Novellierung des PBefG führt<br />
zu rechtlichen Unsicherheiten, weshalb allgemein Anpassungen an<br />
sich daraus ergebende steuer-, beihilfe- und genehmigungsrechtliche<br />
Rahmenbedingungen nötig sein könnten.<br />
Geschäftsverlauf des Konzerns<br />
Die Konzernunternehmen konnten sich nach wie vor gut am Markt<br />
positionieren. Dies gilt sowohl für den Bereich Wasser als auch für<br />
die Bereiche Stromnetz und Stromvertrieb.<br />
Die Entwicklung der OV<strong>AG</strong> hängt wesentlich von den bestehenden<br />
Pacht-, Wegenutzungs- und Wasserlieferungsverträgen ab. Für<br />
einen Großteil der in Vorjahren ausgelaufenen Wegenutzungsverträge<br />
konnten mit den Städten und Gemeinden neue Wegenutzungsverträge<br />
mit 20-jähriger Laufzeit geschlossen werden. Mit<br />
den meisten dieser Kommunen wurden darüber hinaus Straßenbeleuchtungs-<br />
bzw. Lichtlieferungsverträge geschlossen. Die Verhandlungen<br />
über den Verkauf noch abzugebender Netze bzw. die<br />
übergehende Erlösobergrenze dauern noch an.<br />
Im Wassergeschäft konnten trotz leicht rückläufiger Abgabemengen<br />
in einem Jahr ohne größere Ereignisse die angestrebten Ziele erreicht<br />
werden. Die Bestrebungen, das Wassergeschäft auszubauen,<br />
sind weiter im Gange.<br />
Unser eingeschlagener Weg der systematischen Erschließung neuer<br />
Regionen wurde konsequent fortgesetzt. So wurden bei den Haushalts-<br />
und Kleingewerbekunden (SLP-Kunden) sowie den Großkunden<br />
(RLM-Kunden) neue Kunden hinzugewonnen, so dass sich die<br />
Tätigkeit inzwischen auf ca. 130 Netzgebiete deutschlandweit erstreckt.<br />
Die Anzahl der aktiv bedienten Netzgebiete hat sich damit<br />
innerhalb eines Jahres nahezu verdoppelt. Eine ebenfalls erfreuliche<br />
Entwicklung zeigt der Kundenbestand. Bei den RLM-Kunden<br />
wurden einige wichtige Ausschreibungen gewonnen. So fließt unter<br />
anderem auch im Hessischen Landtag in Wiesbaden „unser“ Strom<br />
aus der Steckdose.<br />
Der Internetauftritt wurde im Herbst <strong>2011</strong> vollständig überarbeitet,<br />
was durch die Strukturierung der Inhalte aus Kundensicht den Nutzen<br />
unserer Kunden noch erhöhte. Diverse Messeteilnahmen, Förderprogramme<br />
und die Förderung der Elektromobilität sind weitere<br />
wichtige Punkte der Strategie des Konzerns. Die erste Stromtankstelle<br />
im Wetteraukreis wurde in Karben errichtet, weitere Stromtankstellen<br />
folgten in Friedberg (Hessen) und Gießen und andere<br />
Standorte befinden sich in der Planung.<br />
Das Stromhandelsgeschäft im Jahr <strong>2011</strong> war durch die Preisentwicklung<br />
der <strong>Energie</strong>märkte nach den Fukushima-Ereignissen und<br />
speziell in Deutschland von den <strong>Energie</strong>wendegesetzen und regulatorischen<br />
Eingriffen geprägt. Mit hoher Volatilität hat sich der<br />
Preisanstieg im Frühjahr wieder sukzessive abgebaut. Die zunächst<br />
als dramatischer beurteilten Auswirkungen der Abschaltung von<br />
acht Atomkraftwerken wurden durch die milde Witterung und die<br />
35
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
ebenfalls klimabedingte höhere Einspeisung aus Anlagen, die erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>n nutzten, gedämpft. Die nur verhaltene konjunkturelle<br />
Entwicklung und die Euro-Krise drückten auch auf die<br />
Phantasie für die Strompreise der Zukunft und haben im Winter<br />
sogar dazu geführt, dass weiter in der Zukunft liegende Terminprodukte<br />
günstiger als die in näherer Zukunft zu beziehenden Produkte<br />
waren. Dies ist für uns ein Hinweis, dass drastische Preisentwicklungen<br />
in naher Zukunft eher nicht zu erwarten sind.<br />
<strong>2011</strong> hat der Konzern die Möglichkeit der EEG-Direktvermarktung<br />
(sogenanntes Grünstromprivileg) genutzt. Durch Bezug von EEG-<br />
Strom in Höhe von mind. 50 % des Letztverbraucherabsatzes<br />
konnte der Konzern Kunden mit einem beachtlichen Grünstromanteil<br />
beliefern, wodurch deren Strombezugsmix mit rd. 58 %<br />
deutlich grüner wurde als je zuvor. Erstmalig wurde auch Strom<br />
aus eigenen Windkraftanlagen direkt am day ahead-Spotmarkt<br />
gehandelt. Dazu mussten u. a. entsprechende neue Prognosemöglichkeiten<br />
mit Hilfe eines Dienstleisters geschaffen und in<br />
den IT-Systemen implementiert werden.<br />
Die neuen Marktdaten-Bilanzierungsprozesse im Rahmen der gesetzlich<br />
vorgegebenen Regelungen (MaBis) konnten für das Bilanzkreismanagement<br />
und auch im Datenaustauschprozess mit den<br />
Marktpartnern erfolgreich und fristgerecht umgesetzt werden.<br />
Die Projekte zur Beteiligung an fossilen und regenerativen Erzeugungskapazitäten<br />
sind im Jahr <strong>2011</strong> systematisch weiterverfolgt<br />
worden. Eine Beteiligungsmöglichkeit an einem Gas- und Dampfturbinenkraftwerk<br />
wurde bis zur Entscheidungsreife vorangetrieben,<br />
die Entscheidung wird im 1. Halbjahr 2012 fallen. In der heimischen<br />
Region fand ein weiterer Zubau von Photovoltaikanlagen<br />
(PV-Anlagen) auf kommunalen Dächern statt, so dass die von uns<br />
betriebene installierte PV-Leistung auf 1,1 MW angewachsen ist.<br />
Im Sommer <strong>2011</strong> wurde in Kooperation mit der Stadt Linden eine<br />
erste PV-Freiflächenanlage mit einer installierten Leistung von 2<br />
MW durch die <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> realisiert. Projekteigentümer und<br />
Betreiber zu gleichen Teilen ist die neu gegründete Gesellschaft<br />
<strong>ovag</strong>Solar Stadt Linden GmbH & Co. KG. Das Projekt wurde zum Teil<br />
durch die Einwohner der Stadt Linden über einen festverzinslichen<br />
„Solarbrief“ finanziert. Im Bereich Wärme ist der Bau einer Holzhackschnitzelanlage<br />
mit 550 kW thermischer Leistung zur Versorgung<br />
des Schwimmbades in Mücke und angrenzender städtischer<br />
Liegenschaften in Kooperation mit der Gemeinde und der örtlichen<br />
Genossenschaft erfolgreich umgesetzt worden.<br />
Der Bau der Biogaserzeugung Wölfersheim befindet sich bereits in<br />
der Enderrichtungsphase, der kommerzielle Betrieb soll Mitte 2012<br />
erfolgen. Im Jahr <strong>2011</strong> musste mit dem Projekt auf etliche neue<br />
Rahmenbedingungen aus dem geänderten EEG 2012 reagiert werden.<br />
U. a. galt es, die Vorausetzungen für die künftig verpflichtende<br />
Einhaltung eines Maisdeckels von 60 % baulich einerseits und vertraglich<br />
mit den Substratlieferanten andererseits zu gewährleisten.<br />
Dies hat zu deutlichem Mehraufwand und einer spürbaren Kostensteigerung<br />
geführt.<br />
Durch die Festlegung der Erlösobergrenze im Rahmen der Anreizregulierung<br />
sind die mit dem Netzbetrieb erzielbaren Erlöse zum<br />
Geschäftsjahresbeginn bekannt. Durch Mengendifferenzen erzielte<br />
Mehr- oder Mindererlöse werden über die periodenübergreifende<br />
Saldierung, welche sich seit 2009 auf dem bei der BNetzA geführten<br />
Regulierungskonto niederschlägt, spätestens in der 2. Regulierungsperiode<br />
ausgeglichen.<br />
Das Jahr 2010 war in großem Maße durch die im Rahmen des<br />
Vereinfachungsverfahrens der BNetzA vorgenommene Geltendmachung<br />
periodenfremder vorgelagerten Netzentgelte von rd.<br />
7,3 Mio. € in der Erlösobergrenze 2010 sowie Auswirkungen aus<br />
der erstmaligen Anwendung des BilMoG geprägt, welche <strong>2011</strong><br />
entfielen. <strong>2011</strong> wurde ein Effizienzsteigerungsprojekt im Bereich<br />
Stromnetze gestartet, so dass nach Umsetzung 2012 die Wirtschaftlichkeit<br />
der Prozesse und dadurch die Ergebnisse positiv<br />
beeinflusst werden sollen. Die durch zunehmende Einspeisungen<br />
von erneuerbaren <strong>Energie</strong>n erforderlichen Netzverstärkungs- bzw.<br />
-ausbaumaßnahmen lassen uns jedoch zusammen mit den weiter<br />
wachsenden Lastmanagementerfordernissen finanziell, technisch<br />
und personell immer öfter an Grenzen stoßen. Dadurch sind dringend<br />
für die <strong>Energie</strong>wende erforderliche Investitionen gefährdet,<br />
zumal die regulatorische Praxis nicht auskömmliche Netznutzungsentgelte<br />
generiert.<br />
Der Konzern hat zusammen mit dem Zweckverband Oberhessische<br />
Versorgungsbetriebe (ZOV) und dem Rhein-Main Verkehrsverbund<br />
(RMV) u. a. die Aufgabe, den öffentlichen Personennahverkehr<br />
(ÖPNV) als Dienstleister zu organisieren, zu finanzieren und kundengerecht<br />
weiterzuentwickeln.<br />
36
Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> war geprägt durch die Auswirkungen der<br />
verbundweit durchgeführten Fahrgast- bzw. Verkehrserhebung des<br />
RMV und deren Einfluss auf die zukünftige Einnahmenaufteilung<br />
(EAV). Durch die festgestellte Zunahme des Fremdnutzeranteils<br />
zwischen 10 % und 18 % ist ab der EAV-Abrechnung <strong>2011</strong> ein Betrag<br />
von rd. 1,9 Mio. € zusätzlich an den RMV abzuführen.<br />
Im Rahmen einer verbindlichen Auskunft wurde bestätigt, dass<br />
die ab 2013 geplante Abwicklung künftiger Beauftragungen von<br />
Verkehrsleistungen auf Basis eines öffentlichen Dienstleistungsauftrages<br />
vor dem Hintergrund des bestehenden steuerlichen<br />
Querverbundes umsetzbar ist.<br />
Nach Abschluss der letzten „Ausschreibungsrunde“ im Jahr 2009<br />
sind die Vorbereitungen für die neue „Ausschreibungsrunde“ ab<br />
2013 schon wieder angelaufen. Die einzelnen Linienverkehre werden<br />
hinsichtlich einer Optimierung bereits überplant.<br />
Bei unseren Windenergieanlagen konnten wir im Sommer <strong>2011</strong> die<br />
Inbetriebnahme von zwei Windkraftanlagen (Alte Höhe) mit je<br />
2,3 MW elektrischer Leistung vermelden. Im Herbst <strong>2011</strong> folgte ein<br />
weiterer Windpark in Helpershain/Meiches mit 7 x 2,3 MW-Anlagen,<br />
wovon drei Anlagen einer lokalen Bürgerbetreibergesellschaft<br />
zuzurechnen sind.<br />
Damit hat der Konzern seinen Bestand an Stromeigenerzeugung<br />
aus Wind auf rd. 50 MW (Steigerung zum Vorjahr um ca. 30 %)<br />
ausgebaut und ist der führende Windkraftanlagenbetreiber in<br />
Oberhessen. Der rechnerische Anteil der Stromeigenerzeugung aus<br />
erneuerbaren <strong>Energie</strong>n und KWK bezogen auf den Vertriebsabsatz<br />
liegt dadurch jetzt bei rd. 8 %.<br />
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
Die Konzernbilanzsumme ist von 416,2 Mio. € um 28,1 Mio. € auf<br />
444,3 Mio. € gestiegen.<br />
Das Anlagevermögen erhöhte sich im Berichtsjahr von 268,3 Mio. €<br />
um 20,8 Mio. € auf 289,1 Mio. €. Das Sachanlagevermögen ist<br />
deutlich von 158,2 Mio. € um 26,6 Mio. € auf 184,8 Mio. € gestiegen,<br />
was mit 22,2 Mio. € im Wesentlichen auf den Zubau von<br />
Windenergieanlagen im Versorgungsgebiet zurückzuführen ist. Die<br />
Finanzanlagen verringerten sich hingegen um 6,3 Mio. €. Dies<br />
beruht im Wesentlichen auf der Umbuchung von im Jahr 2012<br />
fälligen Wert papieren in das Umlaufvermögen.<br />
Das Umlaufvermögen hat sich von 136,5 Mio. € um 4,5 Mio. €<br />
auf 141,0 Mio. € erhöht. Das Vorratsvermögen verminderte sich<br />
um 0,5 Mio € auf 3,9 Mio €. Der Bestand an Forderungen aus Lieferungen<br />
und Leistungen stagnierte auf Vorjahresniveau, während<br />
sich die sonstigen Vermögensgegenstände deutlich um 10,0 Mio. €<br />
im Wesentlichen auf Grund eines Anstiegs der Ertrag- und Umsatzsteuererstattungsansprüche<br />
erhöhten.<br />
Die aktiven latenten Steuern erhöhten sich um 2,9 Mio. € auf<br />
13,1 Mio. € in Folge höherer nutzbarer Verlustvorträge und gestiegener<br />
temporärer Bewertungsdifferenzen zwischen Handels- und<br />
Steuerbilanz bei den Rückstellungen.<br />
Die Eigenkapitalquote hat sich durch die höhere Bilanzsumme, bei<br />
einem um 0,4 Mio. € auf 237,4 Mio. € geringfügig gestiegenen<br />
Eigenkapital, auf 53,4 % (Vorjahr 56,9 %) vermindert, u. a. da die<br />
Gewinnausschüttung für das Vorjahr den Bilanzgewinn des laufenden<br />
Geschäftsjahres überstieg. Die Anlagendeckung inklusive<br />
Finanzanlagen betrug am Bilanzstichtag 82,1 % (Vorjahr 88,3 %).<br />
Die Rückstellungen haben sich im Berichtsjahr von 80,4 Mio. € um<br />
10,1 Mio. € auf 90,5 Mio. € erhöht. Dies ist im Wesentlichen auf um<br />
7,8 Mio. € höhere Pensionsrückstellungen infolge der Anpassung<br />
der Bewertungsparameter bei Pensionen zurückzuführen.<br />
Die Verbindlichkeiten im Konzern sind zugleich von 67,0 Mio. € um<br />
19,5 Mio. € auf 86,5 Mio. € gestiegen. Der Anstieg basiert hauptsächlich<br />
auf höhere Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen<br />
(+ 14,0 Mio. €) bei erstmals aufgenommenen Genussrechtskapital<br />
von 2,5 Mio. € sowie um 3,4 Mio. € gestiegenen Verbindlichkeiten<br />
gegenüber Kreditinstituten aus der Finanzierung von Windenergieanlagen.<br />
Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit betrug am<br />
Bilanzstichtag 35,5 Mio. €. (Vorjahr 39,7 Mio. €). Der Rückgang<br />
ist insbesondere auf gestiegene Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />
zurückzuführen. Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit<br />
veränderte sich auf Grund höherer Investitionen<br />
auf -42,4 Mio. € (Vorjahr -34,5 Mio. €). Eine die Kredittilgungen<br />
übersteigende Kreditaufnahme führte auf Grund einer deutlich<br />
höheren Gewinnausschüttung zu einem negativen Cashflow aus<br />
der Finanzierungstätigkeit von -5,2 Mio. € (Vorjahr 1,9 Mio. €).<br />
Insgesamt ging der Bestand an flüssigen Mitteln um 12,1 Mio. €<br />
auf 49,7 Mio. € zurück.<br />
37
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Ertragslage<br />
Die Ertragslage kann im Wesentlichen durch einige Eckdaten im<br />
Dreijahresvergleich dargestellt werden.<br />
Die Gesamtleistung des Konzerns (Umsatzerlöse, Bestandsveränderungen<br />
und aktivierte Eigenleistungen) verminderte sich von<br />
420,9 Mio. € um 5,7 Mio. € auf 415,2 Mio. €.<br />
Der Rückgang der Umsatzerlöse um 4,3 Mio. € entfällt mit<br />
-22,7 Mio. € auf die Sparte Stromverkauf, wobei diese Entwicklung<br />
im Wesentlichen aus den um 24,3 Mio. € auf 35,4 Mio. € rückläufigen<br />
Stromerlösen aus Stromverkauf an Stromhändler bei um<br />
1,8 % niedrigeren Absatzmengen resultiert. Kompensierend wirken<br />
sich gestiegene Erlöse aus der Weiterverrechnung von EEG-Strom<br />
(+13,9 Mio. €) der Netzsparte und aus den Windenergieeinspeisungen<br />
(+2,9 Mio. €) aus.<br />
Die sonstigen betrieblichen Erträge verminderten sich durch rückläufige<br />
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Buchgewinne<br />
aus Anlagenverkäufen.<br />
Der Materialeinsatz in Bezug auf die Gesamtleistung des Konzerns<br />
stieg von 72,1 % im Vorjahr auf 73,6 % im Jahr <strong>2011</strong>. Ursache hierfür<br />
waren im Wesentlichen die bei niedrigeren Absatzmengen<br />
gestiegenen Strombezugskosten und der höhere Anteil des gestiegenen<br />
gewälzten EEG- und KWK-Strombezugs. Die Personalaufwandsquote<br />
hat sich von 10,3 % auf 12,7 % erhöht, was im<br />
Wesentlichen auf um 6,0 Mio. € höhere Altersversorgungsaufwendungen<br />
auf Grund geänderter Bewertungsparameter zurückzuführen<br />
ist.<br />
Die Abschreibungen und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen<br />
sind gegenüber dem Vorjahr jeweils leicht gestiegen.<br />
Das Finanzergebnis hat sich durch den Entfall von Einmalerträgen<br />
von 14,0 Mio. € aus der buchhalterischen Neubewertung der als<br />
Deckungskapital bestimmten Spezialfonds zu Zeitwerten normalisiert.<br />
Zugleich stieg der Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen<br />
von 1.391 T€ im Vorjahr auf 2.826 T€ im Berichtsjahr an.<br />
<strong>2011</strong> 2010 2009<br />
Umsatzerlöse 415,0 Mio. € 419,3 Mio. € 420,2 Mio. €<br />
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17,6 Mio. € 50,7 Mio. € 14,1 Mio. €<br />
Konzernjahresüberschuss 9,0 Mio. € 18,3 Mio. € 10,3 Mio. €<br />
Bei einem rückläufigen Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit<br />
haben auch höhere aktive latente Steuern (+2,9 Mio. €) nicht<br />
den starken Anstieg des Steueraufwands für laufende Geschäftsjahre<br />
sowie die erfolgte Betriebsprüfung (11,3 Mio. €; Vorjahr 19,6<br />
Mio. €) ausgleichen können.<br />
Der Konzernjahresüberschuss ging von 18,3 Mio. € im Vorjahr auf<br />
insgesamt 9,0 Mio. € zurück. Der Konzernbilanzgewinn beläuft sich<br />
auf 89,3 Mio. € (Vorjahr 88,8 Mio. €) und unterliegt weiterhin in<br />
Höhe von 13,9 Mio. € einer Ausschüttungssperre.<br />
Personal<br />
Im Konzern waren im Geschäftsjahr durchschnittlich 180 Mitarbeiterinnen<br />
und 435 Mitarbeiter (davon 42 bzw. 111 bei der OV<strong>AG</strong>,<br />
40 bzw. 37 bei der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, 63 bzw. 240 bei der <strong>ovag</strong> Netz,<br />
9 bzw. 28 bei der hessen<strong>Energie</strong> sowie 26 bzw. 19 bei der VGO;<br />
Vorjahr 616 Mitarbeiter/-innen) beschäftigt. Darüber hinaus<br />
befanden sich noch 26 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der<br />
ATZ-Freistellungsphase bzw. in Elternzeit. Von den Beschäftigten<br />
arbeiteten 81 in Teilzeit. Darüber hinaus befanden sich 52 Jugendliche<br />
(davon 9 Praktikanten/-innen) in der Ausbildung. Nebenberuflich<br />
waren für uns 438 Mitarbeiter/-innen (Zählerableser/<br />
-innen und Reinigungspersonal) tätig.<br />
Risikomanagement und<br />
Entwicklung der Chancen und Risiken<br />
Der Konzern ist durch den zunehmenden Wettbewerb, schwer kalkulierbare<br />
politische Motive, den Wandel der <strong>Energie</strong>märkte und<br />
einen sich ändernden Rechtsrahmen im <strong>Energie</strong>sektor und im ÖPNV<br />
einer Vielzahl von Risiken und Chancen ausgesetzt.<br />
Um die Erfolgschancen und die Verlustrisiken optimal zu bewerten,<br />
gegeneinander abzuwägen und in die Entscheidungsprozesse des<br />
Konzerns einzubeziehen, hat die <strong>OVVG</strong> ein umfassendes Risiko-<br />
38
managementsystem implementiert. Die Risiken werden systematisch<br />
erfasst und in die Entscheidungsprozesse einbezogen. Für den<br />
Bereich Stromhandel, -beschaffung und -vertrieb existiert ein spezielles<br />
Risikomanagement auf Basis eines entsprechenden Risikohandbuchs,<br />
das systematisch an aktuelle externe Anforderungen<br />
und interne Prozessveränderungen angepasst wird. Das Risikomanagement<br />
wurde im Hinblick auf die spezifischen Anforderungen<br />
der Steuerung des für <strong>2011</strong> vereinbarten EEG-Direktbezugs entsprechend<br />
erweitert. Kontrollinstanz ist dabei das regelmäßig<br />
tagende interne Risikokomitee. Das Risikomanagementsystem ent-<br />
spricht den Anforderungen des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz<br />
im Unternehmensbereich (KonTraG). Die Entscheidungsträger<br />
werden regelmäßig umfassend über festgestellte Risiken und<br />
deren mögliche Auswirkungen informiert.<br />
Aus Konzernsicht bestehen folgende wesentliche Risiken und<br />
Chancen:<br />
Allgemeine wirtschaftliche Veränderungen: Konjunkturelle Entwicklungen<br />
können den Absatz von Strom, die Auslastung des<br />
Stromnetzes sowie den Absatz von Dienstleistungen beeinflussen<br />
und sich sowohl positiv als auch negativ auf das Unternehmensergebnis<br />
auswirken. Durch die aktuell eingetretene Abkühlung des<br />
deutschen BIP-Wachstums haben sich keine Belastungen ergeben<br />
und es wird auch weiterhin nicht mit signifikanten Auswirkungen<br />
gerechnet.<br />
Aus dem operativen Geschäft ergeben sich insbesondere Risiken<br />
aus Forderungsausfällen, denen mit einem entsprechenden Forderungsmanagement<br />
begegnet wird.<br />
Die Aktivitäten des Konzerns bedingen den Einsatz und die Bedienung<br />
komplexer technischer Anlagen. Risiken aus der eingesetzten<br />
Technik bestehen insbesondere dahingehend, dass Anlagen durch<br />
höhere Gewalt oder durch Bedienungsfehler beschädigt werden.<br />
Diesen begegnet der Konzern mit hohen Sicherheitsstandards. Um<br />
die Risiken einzugrenzen, werden regelmäßig Inspektions-, Wartungs-<br />
und Instandhaltungsarbeiten durchgeführt sowie das Personal<br />
auf hohem Niveau geschult. Sofern es wirtschaftlich sinnvoll<br />
ist, werden die Risiken durch Versicherungen begrenzt.<br />
Bei dem Angebot an qualifiziertem Personal steht der Konzern in<br />
einem immer intensiver werdenden Wettbewerb um Mitarbeiter<br />
mit anderen Unternehmen. Um auch zukünftig für qualifiziertes<br />
Personal attraktiv zu sein, wird im Außenauftritt die Attraktivität<br />
des Konzerns betont. Im Bestreben, Fach- und Führungskräfte<br />
langfristig an das Unternehmen zu binden, setzt der Konzern auf<br />
interessante Aufgaben in Projekten, fortschrittliche Sozialleistungen,<br />
attraktive Fort- und Weiterbildungsangebote und leistungsgerechte<br />
Vergütung.<br />
Aus dem operativen Geschäft ergeben sich darüber hinaus Risiken<br />
aus dem Betrieb komplexer Informationstechnologie. Des Weiteren<br />
hat die Sicherung vor Datenverlusten, die Vertraulichkeit von Daten<br />
und der Schutz dieser vor Angriffen von außen zunehmende Bedeutung<br />
gewonnen. Diesen Risiken wird mit ausgesuchten Dienstleistern<br />
und technischen Sicherheitsmaßnahmen sowie der speziellen<br />
Schulung des Personals begegnet.<br />
Regulierungsrisiken und -chancen: Veränderungen im politischen,<br />
rechtlichen und gesellschaftlichen Umfeld können die Ertragslage<br />
erheblich beeinflussen. Besonders die Anreizregulierung birgt für<br />
die 2. Regulierungsperiode Risiken, da die BNetzA für die Periode<br />
2014 bis 2018 die Erlösobergrenze auf Basis der Kosten des Jahres<br />
<strong>2011</strong> festlegen wird. Eine unerwartet komplexe und umfangreiche<br />
Abfrage unter Erhebung von Prozesskostendaten findet bis zum<br />
30. Juni 2012 statt. Die BNetzA wird jeden Netzbetreiber für die<br />
2. Regulierungsperiode mit einem Effizienzfaktor versehen. Liegt<br />
dieser unter 100 % ist es für Netzbetreiber wirtschaftlich unabdingbar,<br />
im Laufe der fünfjährigen Regulierungsperiode diese von<br />
der BNetzA unterstellten Ineffizienzen abzubauen, wobei die<br />
Erlös obergrenze in diesem Zeitraum allerdings unabhängig davon<br />
sinkt. Es besteht folglich ein Risiko, dass die BNetzA eine zu geringe<br />
Erlös obergrenze ermittelt, diese darüber hinaus über einen unterstellten<br />
Effizienzfaktor im Laufe der Periode weiter sinkt und entsprechende<br />
gerichtliche Klärungen auf sich warten lassen. Entwicklungen<br />
in diesen Bereichen werden auch weiterhin zeitnah<br />
und aufmerksam verfolgt, um frühzeitig auf hieraus resultierende<br />
Risiken und Chancen reagieren zu können.<br />
Chancen sieht der Konzern in der Ausweitung und Optimierung<br />
unseres Dienstleistungsangebotes für andere <strong>Energie</strong>versorger<br />
auf Grund der langjährigen Erfahrung in diesem Segment sowie der<br />
Ausweitung des Wassergeschäftes.<br />
Umweltrisiken und -chancen: Schwankende Niederschlagsmengen<br />
können unsere Wasserabgaben beeinflussen. Aktuell hat die<br />
stark veränderte jährliche Niederschlagsverteilung (Winterniederschläge<br />
von Oktober <strong>2011</strong> bis Ende Februar 2012 haben deutlich<br />
nachgelassen) verminderte Grundwasserneubildungen ergeben.<br />
Durch diese kann es auf Grund von wasserrechtlichen Nebenbestimmungen<br />
im Bereich der Landschaftsökologie künftig weitere (vertraglich<br />
geregelte) Liefereinschränkungen geben. Der Bereich der<br />
Erzeugung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n ist in großem Maße durch externe<br />
Einflussfaktoren (u. a. Wetter, Wind) bestimmt und unterliegt<br />
daher Schwankungen.<br />
39
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Absatzchancen und -risiken durch wirtschaftliche Entwicklung<br />
und Wettbewerb: Der Konzern erwartet bei einem verhaltenen<br />
Aufschwung keine grundlegende Änderung der konjunkturellen<br />
Entwicklung, so dass die Stromabsatzmenge an Bestandskunden<br />
bei unterstellten durchschnittlichen klimatischen Bedingungen<br />
stabil bis leicht wachsend eingeschätzt wird. Kundenbezogen<br />
deutet sich im Bereich RLM ein leichtes Wachstum an, während bei<br />
den SLP-Kunden ein stabiles Jahr erwartet wird.<br />
Rechtliche Verfahren: Das Unternehmen ist in Gerichtsprozesse<br />
involviert und es werden außergerichtliche Ansprüche geltend<br />
gemacht. Wir erwarten hier jedoch derzeit keine wesentlichen<br />
negativen Auswirkungen auf die wirtschaftliche und finanzielle<br />
Situation.<br />
ÖPNV-Risiken und -Chancen: Die verbundweit durchgeführte<br />
Fahrgast- bzw. Verkehrserhebung des RMV und deren Einfluss auf<br />
zukünftige EAV erhöht einerseits dauerhaft das operative Defizit<br />
des Bereiches ÖPNV und kann andererseits zudem zu Rückübertragungen<br />
von Linienkonzessionen und daraus resultierenden<br />
Mehr aufwendungen führen.<br />
Bei der Einführung des elektronischen Tickets für Erwachsene ab<br />
2012 im Verbundgebiet sollten vereinfachte Verwaltungsabläufe<br />
die relativ hohen Investitionskosten kompensieren, wobei die<br />
Akzeptanz der Fahrgäste mitentscheidend über einen Erfolg der<br />
Innovation „eTicket“ ist.<br />
Die Einführung einer kreisweiten Schülerjahreskarte birgt finanzielle<br />
Risiken, da bislang alle weniger als den angesetzten Pauschalpreis<br />
zahlenden Kunden als Jahreskartenkunden verloren gehen könnten.<br />
Inwieweit eine Kompensation durch von der Pauschale profitierende<br />
Neukunden oder einem Wechsel auf andere Angebote den Kundenverlust<br />
ausgleichen können, wird sich zeigen.<br />
Durch anstehende Ausschreibungen von Verkehrsleistungen sollten<br />
die Defizite des ÖPNV beeinflusst werden.<br />
Aus der aktuellen wirtschaftlichen Lage ergeben sich jedoch auch<br />
Chancen als Versorger in einer Branche mit vergleichsweise geringen<br />
Nachfrageschwankungen. Dies ermöglicht dem Konzern, kontinuierlich<br />
langfristig rentierliche Projekte zu finanzieren, was für<br />
andere Unternehmen inzwischen viel schwieriger geworden ist.<br />
Aus heutiger Sicht sind für die Zukunft keine den Fortbestand des<br />
Konzerns gefährdenden Risiken erkennbar.<br />
Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />
nach dem Schluss des Geschäftsjahres<br />
Es liegen aus Konzernsicht keine Vorgänge von besonderer Bedeutung<br />
nach dem Schluss des Geschäftsjahres vor.<br />
Zukünftige Entwicklung/Ausblick<br />
2012 wird Deutschland nach den Prognosen der Commerzbank<br />
Aktiengesellschaft noch ein Wirtschaftswachstum von immerhin<br />
0,5 % verzeichnen können und damit zu den wenigen Volkswirtschaften<br />
Europas mit einem noch steigenden BIP zählen. Hauptsächlich<br />
der niedrige EZB Leitzins sollte künftig das Wachstum in<br />
Deutschland anregen.<br />
Im Jahr 2012 feiert die OV<strong>AG</strong>-Gruppe ihr 100-jähriges Jubiläum.<br />
Dies werden wir zum Anlass nehmen, mit der gesamten Region und<br />
den hier lebenden Menschen zu feiern. Das ganze Jahr hindurch<br />
wird es zahlreiche Aktionen sowie Veranstaltungen geben, die<br />
nachhaltig unsere regionale Verwurzelung herausstellen und so für<br />
weiteren Imagegewinn sowie langfristige Kundenbindung sorgen.<br />
Auch ist die Nutzung neuer Kommunikationskanäle geplant, z. B.<br />
anlässlich des Jubiläums eine Facebook-Fanpage, um gerade junge<br />
Zielgruppen anzusprechen.<br />
Auf Grund der oben aufgeführten Preisentwicklung im Kalenderjahr<br />
<strong>2011</strong> konnten die Strompreise für die Haushalts- und Kleingewerbekunden<br />
nicht stabil gehalten werden. So musste der Konzern aus<br />
wirtschaftlichen Gründen zum 1. Februar 2012 die Strompreise<br />
für diese Kundengruppen um knapp 5 % erhöhen. Wie im Vorjahr<br />
wurde dieser Schritt ausführlich im Internet transparent gemacht.<br />
Zahlreiche Maßnahmen in Öffentlichkeitsarbeit und Marketing haben<br />
ihre Wirkung nicht verfehlt, denn die Kundenverluste in Folge<br />
der Preisanpassung lagen deutlich unter den Erwartungen. Durch<br />
Kundengewinne ist es uns damit erstmals seit Liberalisierungsbeginn<br />
gelungen, die Kundenanzahl zum 1. Januar 2012 im Jahresvergleich<br />
um knapp 1.200 Kunden zu steigern. Dies zeugt von einer<br />
im Umfeld der Wettbewerber guten Kundenbindung, was auch das<br />
Vorabergebnis der Studie „Strom 2020“ der Goethe Universität in<br />
Frankfurt bestätigt, bei der neben der Befragung zu Tarif- und<br />
Preismodellen auch die Positionierung am Markt abgefragt wurde.<br />
Es stellte sich heraus, dass dabei für Kunden neben günstigen Preisen<br />
gerade die Kommunikationsschwerpunkte des Konzerns (Regionalität,<br />
Vertrauen etc.) sowie die kommunalen Wurzeln wesentliche<br />
Entscheidungskriterien für einen Stromanbieter sind.<br />
40
Es ist daher wichtig, 2012 weiterhin innovativ aufzutreten. Das<br />
Engagement auf dem Sektor E-Mobilität wird weiter ausbaut,<br />
daneben sind zwei weitere öffentliche E-Ladesäulen geplant und<br />
das Förderprogramm soll um die Förderung von E-Bikes und Pedelecs<br />
sinnvoll ergänzt werden.<br />
Da die neuen Rahmenbedingungen des EEG 2012 die Nutzung des<br />
Grünstromprivilegs wirtschaftlich unattraktiv gemacht und gleichzeitig<br />
in der Umsetzung zusätzliche Risiken geschaffen haben,<br />
musste dieses <strong>2011</strong> verfolgte Projekt eingestellt werden. Alternativ<br />
dazu wird das Engagement in der Direktvermarktung von EEG-<br />
Strom erhöht und auf Basis der in <strong>2011</strong> gemachten Erfahrungen<br />
und etablierten Prognoseprozesse bei der Windstrom-Direktvermarktung<br />
versuchen, dieses Geschäftsfeld zu erschließen.<br />
Der Bau eigener Stromerzeugungsanlagen wird vor dem Hintergrund<br />
der <strong>Energie</strong>wende-Vorgaben des Bundes und des <strong>Energie</strong>konzeptes<br />
der hessischen Landesregierung eine zunehmende Bedeutung<br />
bekommen. Einige Projekte dazu sind angelaufen und<br />
sollen im Jahr 2012 realisiert werden. Der Konzern will sein im Jahr<br />
2009 erstmals formuliertes <strong>Energie</strong>konzept im kommenden Jahr<br />
fortschreiben und wird damit sein Profil in Bezug auf eine ökologische<br />
und nachhaltige Ausrichtung weiter schärfen. Die geplanten<br />
hohen Investitionen in den Ausbau der Stromerzeugung aus erneuerbaren<br />
<strong>Energie</strong>n werden das theoretische Konzept durch praktische<br />
Maßnahmen bestätigen.<br />
Für den Großhandelsmarkt zeichnen sich derzeit keine extremen<br />
Entwicklungen ab, der weiterhin auf niedrigem Niveau befindliche<br />
Spotmarkt hält auch die Terminmarktpreise in Schach. Spannend<br />
wird die für den Frühsommer erwartete politische Entscheidung zur<br />
Höhe der künftigen EUA-Verfügbarkeit für die EU. Der aktuelle<br />
niedrige EUA-Preis hat nicht mehr die gewünschte lenkende Wirkung<br />
und könnte daher durch willkürliche Verknappung durch das<br />
EU-Parlament beeinflusst werden, was sich direkt auf den Strompreis<br />
auswirken würde.<br />
Durch weitere aktive Kundenakquise in Gebieten außerhalb der<br />
historischen Kernregionen sollen die wettbewerbsbedingten Kundenverluste<br />
der Vergangenheit egalisiert und weiterer Kundenzuwachs<br />
erreicht werden. In unserem Netzgebiet wird unser gutes<br />
Image als regionaler Partner, der mehr als nur einen fairen Preis<br />
bietet, beständig ausgebaut und sorgt für eine partnerschaftliche<br />
und verlässliche Kundenbeziehung, die den Konzern deutlich vom<br />
Wettbewerb differenziert.<br />
Zur Sicherstellung der Wasserversorgung und Vermeidung künftiger<br />
Liefereinschränkungen planen wir, unser Trinkwasserversorgungsnetz<br />
mit anderen benachbarten Versorgungsnetzen durch ent-<br />
sprechend dimensionierte Verbindungsleitungen zu verbinden und<br />
prüfen in diesem Zusammenhang zur Zeit mehrere Varianten.<br />
Durch die Anreizregulierung werden die Netzentgelte bis zum Jahr<br />
2014 relativ stabil bleiben. Das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> gilt als „Fotojahr“<br />
für die zweite Regulierungsperiode. Die Kosten des Jahres<br />
<strong>2011</strong> werden von der BNetzA aktuell geprüft und bilden die Grundlage<br />
für die Erlösobergrenze in der 2. Regulierungsperiode von 2014<br />
bis 2018.<br />
Die Qualitätsregulierung wird zum 1. Januar 2012 eingeführt, wodurch<br />
der Druck auf die Netzbetreiber tendenziell zunimmt. Das<br />
Grundprinzip der Qualitätsregulierung, Netzbetreibern mit höherer<br />
Netzbereitstellungsqualität höhere Erlösobergrenzen und damit<br />
bessere Renditen einzuräumen als Netzbetreibern mit schlechterer<br />
Netzbereitstellungsqualität, sollte uns zu Gute kommen.<br />
Es ist noch offen, ob es zu einer Abfederung der finanziellen, durch<br />
die verbundweite Fahrgast- bzw. Verkehrserhebung eingetretenen<br />
Mehrbelastungen im ÖPNV kommt. Von den anstehenden Ausschreibungen<br />
für Verkehrsleistungen ist vor dem Hintergrund steigender<br />
<strong>Energie</strong>preise keine Reduzierung der Defizite im ÖPNV zu<br />
erwarten.<br />
Der Konzern ist gut aufgestellt, um die vor ihm liegenden Herausforderungen<br />
zu meistern. Er ist traditionell regional stark verwurzelt,<br />
schafft Arbeitsplätze in der Region, die einzelnen Gesellschaften<br />
sind für die Kunden leicht erreichbar und weisen einen hohen<br />
Bekanntheitsgrad auf. Durch geplante hohe Investitionen werden<br />
die Unternehmensprofile noch stärker im Sinne von Nachhaltigkeit<br />
und Umweltfreundlichkeit geschärft. Die Zahlungsfähigkeit ist gesichert.<br />
Für die Jahre 2012 und 2013 erwartet der Konzern jeweils<br />
wieder einen Jahresüberschuss, der voraussichtlich durch steigende<br />
Defizite des ÖPNV unter dem Jahresergebnis <strong>2011</strong> liegen wird.<br />
Friedberg (Hessen), den 20. Juni 2012<br />
Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />
Die Geschäftsführung<br />
Schwarz Gnadl<br />
(Vorsitzender)<br />
41
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Aktiva<br />
A. Anlagevermögen (1) (8)<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Anhang 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 9.228.881,51 € 9.087.078,04 €<br />
2. Geschäfts- oder Firmenwert 722.396,66 € 250.000,00 €<br />
3. Geleistete Anzahlungen 55.845,37 € 31.798,91 €<br />
II. Sachanlagen<br />
42<br />
10.007.123,54 € 9.368.876,95 €<br />
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 26.308.193,80 € 24.588.277,26 €<br />
2. Technische Anlagen und Maschinen 135.696.488,09 € 119.299.641,07 €<br />
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4.430.019,04 € 3.779.234,57 €<br />
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 18.334.202,17 € 10.571.827,79 €<br />
III. Finanzanlagen<br />
184.768.903,10 € 158.238.980,69 €<br />
1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 7.194.234,15 € 5.585.842,12 €<br />
2. Sonstige Beteiligungen 203.999,04 € 1.006.165,12 €<br />
3. Wertpapiere des Anlagevermögens 82.632.438,96 € 89.578.438,96 €<br />
4. Sonstige Ausleihungen 4.319.949,83 € 4.528.563,77 €<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte (2)<br />
94.350.621,98 € 100.699.009,97 €<br />
289.126.648,62 € 268.306.867,61 €<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.952.994,06 € 2.252.719,86 €<br />
2. Unfertige Leistungen 4.787,10 € 109.297,79 €<br />
3. Waren 1.801.463,55 € 1.303.697,05 €<br />
4. Geleistete Anzahlungen 115.682,20 € 686.696,20 €<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände (3) (9)<br />
3.874.926,91 € 4.352.410,90 €<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 58.849.078,18 € 57.143.529,30 €<br />
2. Forderungen gegen Gesellschafter 227.994,71 € 271.585,93 €<br />
3. Forderungen gegen assoziierte Unternehmen 2.430.047,77 € 267.521,18 €<br />
4. Forderungen gegen sonstige Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 12.790,09 € 29.142,30 €<br />
5. Sonstige Vermögensgegenstände 18.540.925,32 € 8.587.936,04 €<br />
80.060.836,07 € 66.299.714,75 €<br />
III. Wertpapiere des Umlaufvermögens 7.314.668,00 € 4.038.968,00 €<br />
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 49.714.399,18 € 61.766.632,16 €<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten (10)<br />
D. Aktive latente Steuern (11)<br />
E. Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung (12)<br />
140.964.830,16 € 136.457.725,81 €<br />
1.038.109,42 € 1.066.819,28 €<br />
13.133.000,00 € 10.269.172,37 €<br />
0,00 € 117.738,69 €<br />
444.262.588,20 € 416.218.323,76 €
Konzernbilanz zum 31. Dezember <strong>2011</strong><br />
Passiva<br />
A. Eigenkapital (13)<br />
Anhang 31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
I. Gezeichnetes Kapital 148.000.000,00 € 148.000.000,00 €<br />
II. Gewinnrücklagen 0,00 € 286.155,09 €<br />
III. Konzernbilanzgewinn 89.341.777,42 € 88.753.324,81 €<br />
IV. Ausgleichsposten für die Anteile anderer Gesellschafter 98.601,00 € -21.412,41 €<br />
B. Sonderposten mit Rücklageanteil (4) (14)<br />
C. Empfangene Investitions- und Baukostenzuschüsse (5)<br />
D. Rückstellungen (6) (15)<br />
43<br />
237.440.378,42 € 237.018.067,49 €<br />
167.038,98 € 192.409,97 €<br />
24.998.504,00 € 27.312.848,00 €<br />
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 37.280.746,97 € 29.475.096,48 €<br />
2. Steuerrückstellungen 6.960.493,07 € 8.187.338,92 €<br />
3. Sonstige Rückstellungen 46.227.771,76 € 42.715.567,11 €<br />
E. Verbindlichkeiten (7) (16)<br />
90.469.011,80 € 80.378.002,51 €<br />
1. Genussrechtskapital 2.500.000,00 € 0,00 €<br />
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 23.443.929,38 € 20.075.421,56 €<br />
3. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 1.035.508,27 € 593.208,26 €<br />
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 45.823.160,66 € 31.828.222,78 €<br />
5. Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 869.012,99 € 2.898.479,71 €<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten 12.843.692,46 € 11.556.336,46 €<br />
F. Rechnungsabgrenzungsposten (17)<br />
86.515.303,76 € 66.951.668,77 €<br />
4.672.351,24 € 4.365.327,02 €<br />
444.262.588,20 € 416.218.323,76 €
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzern-Gewinn-<br />
und Verlustrechnung<br />
Anhang <strong>2011</strong> 2010<br />
1. Umsatzerlöse (18) 415.043.022,24 € 419.259.205,78 €<br />
2. Verminderung des Bestandes an unfertigen Leistungen -104.510,69 € -236.965,97 €<br />
44<br />
414.938.511,55 € 419.022.239,81 €<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 299.636,81 € 1.896.408,36 €<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge (19) 15.702.806,42 € 17.738.224,85 €<br />
5. Materialaufwand (20)<br />
430.940.954,78 € 438.656.873,02 €<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 279.158.285,20 € 277.648.110,93 €<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 38.044.546,24 € 38.471.132,12 €<br />
6. Personalaufwand (21)<br />
317.202.831,44 € 316.119.243,05 €<br />
a) Entgelte 34.910.001,82 € 31.686.210,86 €<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung 17.841.255,57 € 11.506.993,70 €<br />
7. Abschreibungen<br />
52.751.257,39 € 43.193.204,56 €<br />
a) auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 18.933.012,04 € 18.558.719,82 €<br />
b) auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens 0,00 € 80.523,28 €<br />
18.933.012,04 € 18.639.243,10 €<br />
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen (22) 24.591.309,94 € 24.050.915,70 €<br />
17.462.543,97 € 36.654.266,61 €<br />
9. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 628.291,52 € 609.522,99 €<br />
10. Erträge aus sonstigen Beteiligungen 770,00 € 585,00 €<br />
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (23) 2.399.532,88 € 15.339.706,79 €<br />
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.788.467,70 € 1.510.667,24 €<br />
13. Abschreibungen auf Finanzanlagen und auf Wertpapiere des Umlaufvermögens 471.159,56 € 231.145,18 €<br />
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (23) 4.240.568,83 € 3.164.385,72 €<br />
105.333,71 € 14.064.951,12 €<br />
15. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 17.567.877,68 € 50.719.217,73 €<br />
16. Außerordentliche Erträge 0,00 € -63.269,40 €<br />
17. Außerordentliche Aufwendungen 0,00 € 12.755.802,88 €<br />
18. Außerordentliches Ergebnis (24) 0,00 € 12.692.533,48 €<br />
19. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag (25) 8.423.820,20 € 19.595.585,22 €<br />
20. Sonstige Steuern 181.738,20 € 129.157,82 €<br />
21. Konzernjahresüberschuss 8.962.319,28 € 18.301.941,21 €<br />
22. Minderheitsgesellschaftern zurechenbares Jahresergebnis -192.592,40 € 12.964,12 €<br />
23. Gewinnvortrag 80.572.050,54 € 70.438.419,48 €<br />
24. Konzernbilanzgewinn 89.341.777,42 € 88.753.324,81 €
Zahlen und Fakten 5.1<br />
Konzernanhang<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
I. Allgemeine Angaben und Erläuterungen zum<br />
Konzernabschluss<br />
Allgemeine Informationen<br />
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember <strong>2011</strong> ist auf Grund der<br />
Regelungen im Gesellschaftsvertrag nach den Vorschriften des<br />
Handelsgesetzbuchs (HGB) für große Kapitalgesellschaften unter<br />
Beachtung der vom Deutschen Rechnungslegungs Standards Committee<br />
e. V. (DRSC) veröffentlichten Rechnungslegungs Standards<br />
(DRS) aufgestellt worden. Bestehen nach HGB und DRS Wahlrechte<br />
hinsichtlich Bilanzierung oder Bewertung oder wurden nach DRS<br />
nur Empfehlungen ausgesprochen bzw. über gesetzliche Pflichtangaben<br />
hinausgehende Angaben verlangt, so wurden die Vorschriften<br />
des HGB angewandt.<br />
Für die Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung haben wir das<br />
Gesamtkostenverfahren angewandt. Abschlussstichtag des Mutterunternehmens<br />
sowie aller in den Konzernabschlussstichtag einbezogenen<br />
Tochtergesellschaften ist der 31. Dezember des jeweiligen<br />
geltenden Kalenderjahres.<br />
II. Konsolidierungskreis<br />
In den Konzernabschluss sind neben der Oberhessische Versorgungs-<br />
und Verkehrsgesellschaft mbH (<strong>OVVG</strong>) als Mutterunternehmen<br />
die folgenden Gesellschaften einbezogen, an denen der <strong>OVVG</strong><br />
unmittelbar oder mittelbar die Mehrheit der Stimmrechte zusteht:<br />
Name und Sitz Anteilshöhe<br />
Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong> (OV<strong>AG</strong>), Friedberg 100,00 %<br />
<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> (<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>), Friedberg 100,00 %<br />
<strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> (<strong>ovag</strong> Netz), Friedberg 100,00 %<br />
VGO Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH (VGO), Friedberg 100,00 %<br />
Abwasserservice Oberhessen <strong>AG</strong> (ASO), Friedberg 3 100,00 %<br />
Biogas Oberhessen mbH & Co. KG (Biogas KG), Friedberg 1 100,00 %<br />
Biogas Oberhessen Verwaltungs GmbH (Biogas GmbH), Friedberg 1 100,00 %<br />
Biomassefeuerungen Oberhessen I GbR (Biomasse GbR), Friedberg 1, 2 100,00 %<br />
hessenENERGIE Gesellschaft für rationelle <strong>Energie</strong>nutzung mbH (HE), Wiesbaden 1 100,00 %<br />
hessenWIND Alte Höhe GmbH (HW Alte Höhe), Wiesbaden 2 100,00 %<br />
hessenWIND <strong>Energie</strong>anlagen-Beteiligungsgesellschaft mbH (HW GmbH), Wiesbaden 2 100,00 %<br />
hessenWIND VI Gesellschaft mbH & Co. KG (HW VI), Wiesbaden 1 100,00 %<br />
Windenergiepark Vogelsberg GmbH (WEPV), Friedberg 2 100,00 %<br />
hessenWIND IV Gesellschaft mbH & Co. KG (HW IV), Wiesbaden 1 hessenWIND <strong>Energie</strong>anlagen Gesellschaft mbH & Co. KG<br />
97,00 %<br />
zur Nutzung von Windenergie (HW I), Wiesbaden 2, 4 71,61 %<br />
1) Anteilsbesitzer <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong><br />
2) Anteilsbesitzer HE<br />
3) Anteilsbesitzer OV<strong>AG</strong><br />
4) Erstkonsolidierung zum 1. Januar <strong>2011</strong><br />
Die 50 %ige Beteiligung der OV<strong>AG</strong>, die Oberhessische Gasversorgung<br />
GmbH (Oberhessen-Gas), deren 100 %ige Tochtergesellschaft<br />
Oberhessengas Netz GmbH (Oberhessengas-Netz), sowie die<br />
50 %ige Beteiligung der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, die Kraft-Wärme Oberschmitten<br />
GmbH i. L. (KWO), werden wie im Vorjahr, und erstmals die<br />
neu gegründete <strong>ovag</strong>Solar Stadt Linden GmbH & Co KG (<strong>ovag</strong>Solar),<br />
als assoziierte Unternehmen ausgewiesen.<br />
Die übrigen Beteiligungsgesellschaften der OV<strong>AG</strong>, <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, HE<br />
und VGO sind einzeln und zusammen von untergeordneter Bedeutung<br />
i. S. d. § 311 Abs. 2 HGB. Diese mittelbaren Beteiligungen der<br />
<strong>OVVG</strong> wurden daher unverändert mit ihren Anschaffungskosten in<br />
den Konzernabschluss übernommen.<br />
III. Konsolidierungsgrundsätze<br />
Die Abschlüsse der Tochtergesellschaften werden entsprechend<br />
den gesetzlichen Vorschriften einheitlich nach den im Konzern<br />
geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt und in<br />
den Konzernabschluss einbezogen.<br />
Die Kapitalkonsolidierung erfolgte bis zum 31. Dezember 2009<br />
nach der Buchwertmethode. Das anteilige Eigenkapital der konsolidierten<br />
Tochterunternehmen wurde mit den Anschaffungskosten<br />
der jeweiligen Anteile der Muttergesellschaft zum Zeitpunkt der<br />
erstmaligen Konsolidierung verrechnet. Bei Erstkonsolidierungen<br />
seit dem 1. Januar 2010 kommt die Neubewertungsmethode zur<br />
Anwendung.<br />
Anstelle der Beteiligungsbuchwerte wurden in der Konzernbilanz<br />
die Vermögensgegenstände und Schulden unserer Tochtergesellschaften<br />
angesetzt.<br />
Die bei der Kapitalkonsolidierung errechneten Unterschiedsbeträge<br />
werden saldiert unter den Gewinnrücklagen gezeigt.<br />
Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten<br />
zwischen den einbezogenen Gesellschaften sowie zu konsolidierende<br />
Zwischengewinne in Höhe von 2.880.279,72 € wurden<br />
eliminiert.<br />
Die assoziierten Unternehmen KWO, Oberhessen-Gas und Oberhessengas-Netz<br />
wurden „at equity“ nach der Buchwert- und die<br />
<strong>2011</strong> erstmals erfasste <strong>ovag</strong>Solar nach der Neubewertungsmethode<br />
konsolidiert.<br />
45
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
IV. Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze<br />
zu den Bilanzposten<br />
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden wurden konzerneinheitlich<br />
angewendet (§ 308 HGB). Sie entsprechen denjenigen der<br />
Muttergesellschaft <strong>OVVG</strong>.<br />
(1) Anlagevermögen<br />
Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände werden<br />
zu Anschaffungskosten erfasst und entsprechend ihrer voraussichtlichen<br />
Nutzungsdauer linear abgeschrieben.<br />
Als Geschäfts- und Firmenwert sind die bei der Kapitalkonsolidierung<br />
entstandenen Unterschiedsbeträge, vermindert um die Gewinnrücklagen,<br />
ausgewiesen.<br />
Er setzt sich wie folgt zusammen:<br />
Unterschiedsbeträge aus Kapitalkonsoliderung<br />
OV<strong>AG</strong> 12.251,9 T€<br />
<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong> 4.470,3 T€<br />
HE 238,5 T€<br />
HW GmbH -3,1 T€<br />
HW I 997,8 T€<br />
HW IV 2,7 T€<br />
HW VI 0,8 T€<br />
WEPV -759,9 T€<br />
VGO 4,0 T€<br />
ASO 16,4 T€<br />
Gewinnrücklagen<br />
17.219,4 T€<br />
Erhöhung Gewinnrücklage <strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong> -278,6 T€<br />
Entnahme <strong>OVVG</strong> 26.854,9 T€<br />
Erhöhung Gewinnrücklage <strong>OVVG</strong> -28.600,0 T€<br />
Vorjahren zuzurechnende Anpassungen -14.473,3 T€<br />
Verbleibender Unterschiedsbetrag 722,4 T€<br />
Der Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert planmäßig<br />
über seine Nutzungsdauer von vier Jahren abgeschrieben.<br />
Die Sachanlagen werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten,<br />
vermindert um planmäßige Abschreibungen, bewertet.<br />
Die Herstellungskosten umfassen Einzelkosten und angemessene<br />
Anteile der notwendigen Gemeinkosten.<br />
Planmäßige Abschreibungen werden pro rata temporis und für Zugänge<br />
ab dem 1. Januar 2010 linear vorgenommen. Die Nutzungs-<br />
dauern orientieren sich weiterhin an den steuerlichen Richtwerten,<br />
soweit die dort genannten Nutzungsdauern innerhalb der handelsrechtlich<br />
zulässigen Bandbreiten liegen. Auf eine rückwirkende<br />
Korrektur der degressiven Abschreibungen für in Vorjahren zugegangene<br />
Vermögensgegenstände wurde verzichtet. Entsprechend<br />
erfolgt weiterhin der Übergang von der degressiven zur linearen<br />
Abschreibung, sobald dies zu höheren Abschreibungen führt. Geringwertige<br />
Anlagengüter mit Anschaffungskosten bis 410,00 €<br />
werden im Zugangsjahr voll abgeschrieben, während die Zugänge<br />
der Jahre 2008 und 2009 bei Anschaffungskosten zwischen<br />
150,00 € und 1.000,00 € netto entsprechend der damals geltenden<br />
steuerlichen Regelung in einen Sammelposten eingestellt und über<br />
fünf Jahre ratierlich abgeschrieben werden.<br />
In den Einzelabschlüssen nach steuerlichen Vorschriften vorgenommene<br />
Abschreibungen bzw. Einstellungen in Sonderposten<br />
wurden im Konzernabschluss eliminiert. Dies betrifft:<br />
• Mit dem Anlagevermögen verrechnete Rücklagen nach § 6b EStG<br />
(3.474 T€; Vorjahr 3.649 T€)<br />
• In den Sonderposten mit Rücklageanteil eingestellte Rücklage<br />
nach § 6b EStG (399 T€; Vorjahr 438 T€)<br />
• Ergebniswirksame Auflösung von mit dem Anlagevermögen verrechneten<br />
Rücklagen nach § 6b EStG (214 T€, Vorjahr 178 T€)<br />
• Die bei HW IV auf technische Anlagen und Maschinen berücksichtigte<br />
Sonderabschreibung gem. § 7g EStG (146 T€, Vorjahr<br />
126 T€)<br />
Unter den Finanzanlagen werden die sonstigen Beteiligungen –<br />
außer den bereits voll bzw. teilweise wertberichtigten Anteilen an<br />
der hessenWind <strong>Energie</strong>anlagen-Gesellschaft mbH & Co. II KG<br />
(HW II), hessenWind III Gesellschaft mbH & Co. KG (HW III) und<br />
hessenWind V Gesellschaft mbH & Co. KG (HW V) – mit den Anschaffungskosten<br />
bewertet. Die Wertpapiere des Anlagevermögens<br />
sind zu Anschaffungskosten bilanziert. Unter den Wertpapieren des<br />
Anlagevermögens werden Anlagen in Spezialfonds zu Anschaffungskosten<br />
ausgewiesen, wobei ein Teilbetrag der Spezialfonds in<br />
Folge einer Saldierungspflicht gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB nicht<br />
mehr ausgewiesen werden darf. Die niedrig- und unverzinslichen<br />
sonstigen Ausleihungen wurden grundsätzlich mit dem Barwert<br />
ausgewiesen, die übrigen Ausleihungen mit den Anschaffungskosten.<br />
(2) Vorräte<br />
Die unter den Vorräten erfassten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
werden zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Einstandspreisen<br />
unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips bewertet, die<br />
Waren mit den Anschaffungskosten. Die in Ausführung befindlichen<br />
Aufträge – ausgewiesen als unfertige Leistungen – sind mit<br />
den Herstellungskosten, die geleisteten Anzahlungen mit dem<br />
Nominalwert bilanziert.<br />
46
(3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
sowie übrige Aktiva<br />
Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände<br />
erfolgt grundsätzlich zum Nominalwert. Allen erkennbaren<br />
Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko wurden durch angemessene<br />
Wertberichtigungen Rechnung getragen.<br />
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens werden zu Anschaffungskosten<br />
bewertet. Sofern der Kurswert am Bilanzstichtag niedriger<br />
ist, wird dieser berücksichtigt.<br />
Die flüssigen Mittel (Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten)<br />
werden zum Nominalwert angesetzt.<br />
(4) Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
Steuerfreie Zulagen für Investitionen sind als Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil passiviert. Die Zulagen werden entsprechend den<br />
Nutzungsdauern der begünstigten Vermögenswerte aufgelöst.<br />
(5) Empfangene Investitions- und Baukostenzuschüsse<br />
Vor dem Hintergrund des BMF-Schreibens vom 27. Mai 2003 zur<br />
Behandlung von Baukostenzuschüssen in der Versorgungswirtschaft<br />
werden nach dem 1. Januar 2003 vereinbarte Baukostenzuschüsse<br />
in einen Sonderposten für Investitions- und Baukostenzuschüsse<br />
eingestellt und entsprechend der Abschreibung der<br />
Verteilungsanlagen über die sonstigen betrieblichen Erträge aufgelöst.<br />
Soweit Baukostenzuschüsse vor dem 1. Januar 2003<br />
vereinbart sind, werden diese weiterhin über die Umsatzerlöse<br />
linear aufgelöst.<br />
(6) Rückstellungen<br />
Rückstellungen werden in Höhe des Erfüllungsbetrags angesetzt,<br />
der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung unter Berücksichtigung<br />
zukünftiger Preis- und Kostensteigerungen notwendig<br />
ist. Sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen<br />
Verbindlichkeiten. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr<br />
als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden<br />
durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Geschäftsjahre<br />
abgezinst. Die Bewertung der Rückstellungen für Pensionen<br />
und ähnliche Verpflichtungen entspricht den versicherungsmathematischen<br />
Berechnungen.<br />
Die Bewertung der Pensionsrückstellungen für einen Rentner erfolgte<br />
nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren (Projected Unit<br />
Credit Method). Die Berechnung erfolgte auf Basis der Richttafeln<br />
2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck unter Berücksichtigung eines<br />
Zinssatzes von 5,14 % (Vorjahr 5,15 %) p. a. bei einem Einkommenstrend<br />
von 3,0 % (Vorjahr 2,0 %) und einem Rententrend von<br />
im Durchschnitt 6,5 %. Die an die ZVK Darmstadt zu zahlenden<br />
Sanierungsgelder wurden unter Berücksichtigung des fristenadäquaten<br />
Zinssatzes lt. Bundesbankstatistik (zwischen 3,82 %<br />
und 5,05 % p. a.) bei einem Einkommenstrend von 3,0 % (Vorjahr<br />
2,0 %) über die geschätzte Laufzeit von 13 Jahren ermittelt.<br />
(7) Verbindlichkeiten<br />
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Erfüllungsbetrag passiviert.<br />
V. Angaben und Erläuterungen zur Bilanz<br />
(8) Anlagevermögen<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens des Konzerns ist aus dem<br />
beigefügten Anlagenspiegel (Anlage zum Anhang) zu ersehen.<br />
(9) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
Bei den Forderungen gegen Gesellschafter, gegen assoziierte Unternehmen<br />
und gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht, handelt es sich wie im Vorjahr vorwiegend um<br />
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />
Bei den sonstigen Vermögensgegenständen (18.541 T€, Vorjahr<br />
8.588 T€) handelt es sich um Umsatzsteuerguthaben in Höhe von<br />
7.416 T€, Körperschaftsteuerguthaben (3.484 T€), Gewerbesteuerguthaben<br />
(1.658 T€) sowie um das abgezinste Körperschaftsteuerguthaben<br />
(0,6 Mio. €). Weiterhin schlagen sich in diesem Posten<br />
Zinsabgrenzungen (1,3 Mio. €) und aus der Verkehrssparte Forderungen<br />
gegen Schulträger aus dem Verkauf der Clever-Card<br />
(2,0 Mio. €) nieder. Die Zunahme der sonstigen Vermögensgegenstände<br />
beruht hauptsächlich auf dem höheren Umsatzsteuerguthaben<br />
(Vorjahr 3.425 T€) und höheren Körperschaftsteuerguthaben<br />
(Vorjahr 0,7 Mio. €).<br />
Sämtliche Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände mit<br />
Ausnahme der in den Jahren 2013 bis 2018 fälligen Raten des Körperschaftsteuerguthabens<br />
von 0,5 Mio. € sind vor Ablauf eines<br />
Jahres fällig.<br />
(10) Aktive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Hierin sind Disagien aus der Aufnahme von Bankdarlehen enthalten.<br />
Sie haben sich im Berichtsjahr wie folgt entwickelt:<br />
Stand am 1. Januar <strong>2011</strong> 587.307,20 €<br />
Auflösung -133.065,72 €<br />
Stand am 31. Dezember <strong>2011</strong> 454.241,48 €<br />
Von diesen Disagien entfallen 40 T€ (Vorjahr 52 T€) auf an Dritte<br />
weitergegebene Darlehen.<br />
47
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzern-Anlagespiegel<br />
Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Anlagevermögen 01.01.<strong>2011</strong> Zugänge Zugänge aus<br />
Übertragung<br />
Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
Entgeltlich erworbene<br />
Konzessionen, gewerbliche<br />
Schutzrechte und ähnliche<br />
Rechte und Werte 28.476.785,75 € 1.583.530,57 € 4.109,77 €<br />
Geschäfts- oder Firmenwert 6.245.000,00 € 722.396,66 €<br />
Geleistete Anzahlungen 31.798,91 € 24.046,46 €<br />
Sachanlagen<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
Abgänge Umbuchungen 31.12.<strong>2011</strong> 01.01.<strong>2011</strong> Abschreibungen<br />
d. Berichtsjahres<br />
200.022,66 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
34.753.584,66 € 2.329.973,69 € 4.109,77 € 200.022,66 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
Grundstücke, grundstücksgleiche<br />
Rechte und Bauten<br />
einschl. der Bauten auf<br />
fremden Grundstücken<br />
Technische Anlagen<br />
und Maschinen<br />
56.333.317,84 € 925.483,96 €<br />
-,-- € 769.191,76 € 3.458.748,40 €<br />
Stromerzeugungsanlagen 59.311.933,01 € 24.015.766,07 € 4.608.901,94 € 1.708.971,40 € 142.484,09 €<br />
Wassergewinnungsanlagen 14.636.226,61 € 30.756,27 €<br />
-,-- € 112.781,60 € 87.148,11 €<br />
Stromverteilungsanlagen 559.384.530,55 € 6.107.122,17 € -,-- € 3.582.234,59 € 1.367.269,79 €<br />
Wasserfortleitungsanlagen<br />
Andere Anlagen, Betriebs-<br />
40.545.764,02 € 85.678,09 €<br />
-,-- € 13.694,05 € 357.135,06 €<br />
und Geschäftsausstattung<br />
Geleistete Anzahlungen<br />
26.251.086,37 € 2.106.206,28 € 9.390,12 € 889.913,35 € 151.364,84 €<br />
und Anlagen im Bau 10.615.827,79 € 13.875.058,74 €<br />
-,-- € 548.534,07 € -5.564.150,29 €<br />
Finanzanlagen<br />
767.078.686,19 €<br />
Beteiligungen an<br />
assoziierten Unternehmen 6.812.942,63 €<br />
47.146.071,58 €<br />
731.397,88 €<br />
Sonstige Beteiligungen<br />
Wertpapiere des<br />
1.187.799,53 € 4.615,38 €<br />
Anlagevermögens 113.542.646,74 € -,-- €<br />
4.618.292,06 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
Sonstige Ausleihungen 4.826.201,82 € 432.000,00 € -,-- €<br />
126.369.590,72 €<br />
1.168.013,26 €<br />
-,-- €<br />
7.625.320,82 €<br />
27.106,36 €<br />
346.781,46 €<br />
7.172.200,00 €<br />
656.444,87 €<br />
8.202.532,69 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
29.864.403,43 €<br />
6.967.396,66 €<br />
55.845,37 €<br />
36.887.645,46 €<br />
59.948.358,44 €<br />
48<br />
19.389.707,71 € 1.441.726,57 €<br />
5.995.000,00 € 250.000,00 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
25.384.707,71 € 1.691.726,57 €<br />
31.745.040,58 €<br />
86.370.113,71 € 31.933.469,06 €<br />
14.641.349,39 € 13.687.570,61 €<br />
563.276.687,92 € 472.734.123,43 €<br />
40.974.883,12 € 36.223.650,02 €<br />
27.628.134,26 €<br />
18.378.202,17 €<br />
811.217.729,01 €<br />
1.692.167,95 €<br />
4.357.885,65 €<br />
123.570,38 €<br />
9.178.024,15 €<br />
485.880,46 €<br />
22.471.851,80 € 1.403.756,88 €<br />
44.000,00 € -,-- €<br />
608.839.705,50 €<br />
17.241.285,47 €<br />
7.517.234,15 € 1.227.100,51 € -,-- €<br />
845.633,45 €<br />
106.370.446,74 €<br />
4.601.756,95 €<br />
119.335.071,29 €<br />
181.634,41 € 460.000,00 €<br />
226.200,00 €<br />
297.638,05 €<br />
1.932.572,97 €<br />
-,-- €<br />
11.159,56 €<br />
471.159,56 €<br />
Summe Anlagevermögen 928.201.861,57 € 50.644.058,53 € 4.622.401,83 € 16.027.876,17 € -,-- € 967.440.445,76 € 636.156.986,18 € 19.404.171,60 €
Zugänge aus<br />
Übertragung<br />
4.107,26 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
4.107,26 €<br />
-,-- €<br />
4.608.899,90 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
9.388,10 €<br />
-,-- €<br />
4.618.288,00 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
Wertberichtigungen Buchwerte<br />
Kapitalzuschuß Entnahmen für<br />
Abgänge<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
731.250,00 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
843.476,55 €<br />
64.772,69 €<br />
196.672,22 €<br />
-,-- €<br />
1.836.171,46 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
200.019,62 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
200.019,62 €<br />
528.293,89 €<br />
1.125.265,87 €<br />
112.781,60 €<br />
3.423.035,33 €<br />
13.694,05 €<br />
883.553,78 €<br />
-,-- €<br />
Entnahmen für<br />
Zuschreibungen<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
6.086.624,52 € -,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
16.800,00 €<br />
-,-- €<br />
16.800,00 €<br />
904.100,51 €<br />
-,-- €<br />
209.400,00 €<br />
26.990,49 €<br />
1.140.491,00 €<br />
31.12.<strong>2011</strong> Zugang aus<br />
Neubewertung<br />
20.635.521,92 € -,-- €<br />
6.245.000,00 € -,-- €<br />
-,-- €<br />
26.880.521,92 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
33.640.164,64 € -,-- €<br />
39.774.988,74 € -,-- €<br />
13.698.359,39 €<br />
479.332.588,80 €<br />
36.760.609,12 €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
23.198.115,22 € -,-- €<br />
44.000,00 € -,-- €<br />
626.448.825,91 €<br />
-,-- €<br />
323.000,00 € -,-- €<br />
641.634,41 € -,-- €<br />
-,-- €<br />
14.034.792,22 €<br />
281.807,12 € -,-- €<br />
1.246.441,53 €<br />
14.034.792,22 €<br />
Abgang aus<br />
Saldierung<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-,-- €<br />
-37.772.800,00 €<br />
-,-- €<br />
-37.772.800,00 €<br />
49<br />
31.12.<strong>2011</strong> 31.12.2010<br />
9.228.881,51 €<br />
722.396,66 €<br />
55.845,37 €<br />
10.007.123,54 €<br />
26.308.193,80 €<br />
46.595.124,97 €<br />
942.990,00 €<br />
83.944.099,12 €<br />
4.214.274,00 €<br />
4.430.019,04 €<br />
18.334.202,17 €<br />
184.768.903,10 €<br />
7.194.234,15 €<br />
203.999,04 €<br />
9.087.078,04 €<br />
250.000,00 €<br />
31.798,91 €<br />
9.368.876,95 €<br />
24.588.277,26 €<br />
27.378.463,95 €<br />
948.656,00 €<br />
86.650.407,12 €<br />
4.322.114,00 €<br />
3.779.234,57 €<br />
10.571.827,79 €<br />
158.238.980,69 €<br />
5.585.842,12 €<br />
1.006.165,12 €<br />
82.632.438,96 € 89.578.438,96 €<br />
4.319.949,83 € 4.528.563,77 €<br />
94.350.621,98 €<br />
100.699.009,97 €<br />
4.622.395,26 € 1.836.171,46 € 6.303.444,14 € 1.140.491,00 € 654.575.789,36 € 14.034.792,22 € -37.772.800,00 € 289.126.648,62 € 268.306.867,61 €
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
(11) Aktive latente Steuern<br />
Zum Bilanzstichtag belaufen sich die aktiven latenten Steuern auf<br />
13.133 T€ (Vorjahr 10.269 T€) und entfallen ausschließlich auf zeitliche<br />
Differenzen im Rahmen der Konsolidierung sowie auf Grund<br />
unterschiedlicher Wertansätze bei der handelsrechtlichen und<br />
steuerlichen Gewinnermittlung.<br />
Das latente Steuerergebnis beläuft sich im Jahr <strong>2011</strong> auf 2.857 T€<br />
Steuerertrag (entsprechender Vorjahresaufwand 6.091 T€). Die<br />
gültigen Steuersätze (rd. 11,55 % für die Gewerbesteuer sowie<br />
15,0 % für die Körperschaftsteuer und 5,5 % für den Solidaritätszuschlag)<br />
wurden konzerneinheitlich der Berechnung der latenten<br />
Steuern zu Grunde gelegt.<br />
(12) Aktiver Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung<br />
Nach einer gebotenen Saldierung von Verpflichtungen aus betrieblicher<br />
Altersversorgung i. w. S. (von 37,7 Mio. €) mit den zum beizulegenden<br />
Zeitwert bewerteten Vermögensgegenständen des<br />
Finanzanlagevermögens im Rahmen von zwei doppelseitigen<br />
Treuhandmodellen ergab sich in 2010 ein aktivischer Überhang.<br />
Angaben zur Verrechnung nach § 314 Nr. 17 HGB:<br />
Erfüllungsbetrag der verrechneten Schulden 44.633.702,80 €<br />
Anschaffungskosten der Vermögensgegenstände 23.738.007,78 €<br />
Beizulegender Zeitwert der Vermögensgegenstände 37.660.480,00 €<br />
Verrechnete Aufwendungen 324.890,50 €<br />
Verrechnete Erträge 324.890,50 €<br />
(13) Eigenkapital<br />
Das gezeichnete Kapital des Konzerns deckt sich mit demjenigen<br />
der <strong>OVVG</strong> (148.000.000,- €). Die Gewinnrücklagen betragen zum<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> 0,00 € (Vorjahr 286.155,09 €).<br />
Von dem Jahresergebnis des Geschäftsjahres der HW IV entfallen<br />
3,0 % und vom Jahresergebnis der HW I entfallen 28,5 % auf<br />
außenstehende Gesellschafter.<br />
Die Entwicklung des Konzerneigenkapitals im Jahr <strong>2011</strong> ist aus dem<br />
Konzerneigenkapitalspiegel zum 31. Dezember <strong>2011</strong> (Anlage 4) ersichtlich.<br />
(14) Sonderposten mit Rücklageanteil<br />
Der Sonderposten mit Rücklageanteil betrifft ausschließlich steuerfreie<br />
Investitionszulagen nach § 4 InvZulG zum Anlagevermögen.<br />
(15) Rückstellungen<br />
Die Steuerrückstellungen entsprechen der noch zu zahlenden Körperschaft-<br />
und Gewerbesteuer 2009 bis <strong>2011</strong> sowie den erwarteten<br />
Mehraufwendungen aus einer laufenden Betriebsprüfung für<br />
die Jahre 2005 bis 2008.<br />
In den sonstigen Rückstellungen sind im Wesentlichen ausstehende<br />
Strombezugsrechnungen, stromwirtschaftliche Risiken, Aufwendungen<br />
für Instandhaltungsmaßnahmen und für Verkehrsleistungen<br />
sowie Verpflichtungen gegenüber Betriebsangehörigen enthalten.<br />
Die Rückstellungen decken alle erkennbaren Risiken ab.<br />
(16) Verbindlichkeiten<br />
Das Genussrechtskapital betrifft die in <strong>2011</strong> aufgelegten Genussrechte.<br />
Hierbei handelt es sich um eine mit einer festen und<br />
einer erfolgsabhängigen Verzinsung ausgestattete nachrangige<br />
Finanzierung von Windenergieanlagen mit einer Laufzeit bis zu<br />
15 Jahren.<br />
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bestehen zum<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> in Höhe von 12.524 T€ (Vorjahr 11.838 T€) bei<br />
der HW VI und in Höhe von 5.182 T€ bei der HW Alte Höhe aus<br />
langfristigen Darlehen, in Höhe von 1.070 T€ bei der <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong><br />
zur Finanzierung von Solaranlagen sowie in Höhe von 240 T€<br />
(Vorjahr 270 T€) zur Finanzierung einer Wärmeerzeugungsanlage<br />
bei der Biomassefeuerungen GbR. Die HE weist Darlehen in Höhe<br />
von 4.427 T€ (Vorjahr 6.897 T€) für verschiedene Projekte aus,<br />
wovon 1.748 T€ durchlaufend für Dritte aufgenommen wurden<br />
(Finanzierung kommunaler Windparks).<br />
Die sonstigen Verbindlichkeiten enthalten in erster Linie Gutschriften<br />
und Überzahlungen aus Jahresverbrauchsabrechnungen, die<br />
noch auszuzahlende Konzessionsabgabe, Stromsteuer, Beiträge an<br />
Krankenkassen, Lohn- und Kirchensteuer sowie Umsatzsteuer.<br />
Die Verbindlichkeiten, deren Fristigkeit länger als ein Jahr beträgt,<br />
belaufen sich auf 20.901 T€ (davon mehr als fünf Jahre 13.546 T€).<br />
Diese betreffen in vollem Umfang Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten. Unter den sonstigen Verbindlichkeiten werden<br />
Steuern mit 6.510 T€ (Vorjahr 2.723 T€), davon 3.345 T€ aus Umsatz-,<br />
2.105 T€ aus Strom- und 1.060 T€ aus Lohn- und Kirchensteuer<br />
sowie Verpflichtungen im Rahmen der sozialen Sicherheit<br />
von 147 T€ (Vorjahr 123 T€) ausgewiesen.<br />
Sicherheiten wurden bei den Verbindlichkeiten nicht eingeräumt.<br />
50
(17) Passive Rechnungsabgrenzungsposten<br />
Bei den Rechnungsabgrenzungsposten handelt es sich über wiegend<br />
um Ertragsabgrenzungen in Höhe von 4.672 T€, die mit 3.806 T€<br />
aus der Sparte Verkehr stammen. Weiterhin enthält dieser Posten<br />
Disagien (81 T€), wovon 40 T€ auf durchgereichte Darlehen entfallen<br />
und mit den gebildeten aktiven Rechnungsabgrenzungsposten<br />
korrespondieren.<br />
Haftungsverhältnisse und sonstige finanzielle Verpflichtungen<br />
sowie Risiken und Vorteile aus nicht bilanzierten Geschäften<br />
Es bestehen Bürgschaften für Darlehen über 13.516 T€, welche<br />
zum Stichtag gleichlautend valutieren. Daneben bestehen noch<br />
Bürgschaften über insgesamt 1.166 T€ für den Rückbau der Windanlagen.<br />
Schließlich existiert noch eine selbstschuldnerische Mithaftung<br />
aus einer Darlehensaufnahme (Valuta 240 T€). Von einer<br />
Inanspruchnahme wird auf Grund unserer Cashflow-Analysen mit<br />
überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht ausgegangen.<br />
Im Rahmen des mittelfristigen Portfoliomanagements werden<br />
i. d. R. die nächsten drei Frontjahre (aktuell 2013 bis 2015) bewirtschaftet.<br />
Hierzu wurden neben dem Handel mit Standardprodukten<br />
unterschiedliche flexible, strukturierte Fahrplanprodukte bei verschiedenen<br />
Kontrahenten beschafft.<br />
Zur Diversifizierung des langfristigen Strombeschaffungsportfolios<br />
besteht weiterhin ein langfristiger Stromliefervertrag von 2007 bis<br />
2016 mit E.ON Energy Sales GmbH (EES), München, der in Form<br />
eines virtuellen Kohlekraftwerks die Erzeugungskosten auf Basis<br />
von Kohle- und CO2-Preis sowie den Wechselkurs abbildet.<br />
Die sonstigen finanziellen Verpflichtungen aus dem Portfoliomanagement<br />
betragen bis zum Jahr 2015 insgesamt 238,4 Mio. €,<br />
nachdem Abnahmeverpflichtungen von 301,1 Mio. € mit Gegengeschäften<br />
von 62,7 Mio. € glattgestellt wurden.<br />
Eine weitere Verpflichtung stellt der Netznutzungsvertrag mit<br />
der E.ON Netz GmbH dar, nach dem für die Nutzung des Hochspannungsnetzes<br />
(110 kV) Netznutzungsentgelte in Höhe von rd.<br />
21,5 Mio. € pro Jahr zu zahlen sind.<br />
Zudem Bestehen noch Bestellobligen für Baumaßnahmen. Der<br />
Gesamtbetrag der sonstigen finanziellen Verpflichtungen beträgt<br />
259,9 Mio. €.<br />
VI. Angaben und Erläuterungen<br />
zur Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />
(18) Umsatzerlöse<br />
Sämtliche Erlöse wurden wie bereits in den Vorjahren im Inland<br />
erzielt. Die Erlöse aus dem Stromverkauf (ohne Stromsteuer,<br />
inklusive Netzentgelte) betragen rd. 273,8 Mio. € (im Vorjahr<br />
296,5 Mio. €) und aus dem Wasserverkauf 15,5 Mio. €. Die um<br />
22,7 Mio. € gesunkenen Erlöse im <strong>Energie</strong>sektor resultieren ausschließlich<br />
aus dem verminderten Verkauf an Stromhändler. Daneben<br />
wurden 66,3 Mio. € aus Weiterverrechnungen von EEG-Strom,<br />
Fahrscheinverkäufe von 18,7 Mio. € sowie Zuschüsse im Verkehrsbereich<br />
von 6,9 Mio. € erzielt. Die Stromerlöse aus Windkraftanlagen<br />
betragen 6,1 Mio. €. Zudem wurden Erträge aus der zeitanteiligen<br />
Auflösung der empfangenen Ertragszuschüsse von 2,5 Mio. €<br />
erzielt.<br />
51<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Stromverkauf 273,8 Mio. € 296,5 Mio. €<br />
Weiterverrechnung von EEG-Strom 66,3 Mio. € 52,4 Mio. €<br />
Fahrscheinverkauf 18,7 Mio. € 18,0 Mio. €<br />
Wasserverkauf 15,5 Mio. € 15,4 Mio. €<br />
Zuschüsse im Verkehrsbereich 6,9 Mio. € 6,9 Mio. €<br />
Stromerlöse aus Windkraftanlagen 6,1 Mio. € 3,2 Mio. €<br />
Wärmelieferungen 3,8 Mio. € 4,0 Mio. €<br />
Auflösung empfangener Ertragszuschüsse 2,5 Mio. € 2,7 Mio. €<br />
Übrige Umsatzerlöse 21,4 Mio. € 20,2 Mio. €<br />
415,0 Mio. € 419,3 Mio. €
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
(19) Sonstige betriebliche Erträge<br />
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der<br />
Aufl ösung von Rückstellungen in Höhe von 3.455 T€ (Vorjahr<br />
10.515 T€), aus Anlagenverkäufen von 1.304 T€ (Vorjahr 2.035 T€)<br />
sowie aus empfangenen Investitionszuschüssen von 1.035 T€<br />
(Vorjahr 1.086 T€) enthalten. Weiterhin werden noch Erträge aus<br />
der Auflösung von Einzelwertberichtigungen in Höhe von 877 T€<br />
(Vorjahr 545 T€) ausgewiesen.<br />
(20) Materialaufwand<br />
Vom Materialaufwand entfallen unter anderem 244,4 Mio. €<br />
(Vorjahr 244,2 Mio. €) auf Strombezug sowie 36,6 Mio. € (Vorjahr<br />
34,0 Mio. €) auf bezogene Leistungen (im Wesentlichen für Netzentgelte<br />
sowie Instandhaltung des Stromnetzes und der Wasserleitungen).<br />
Weiterhin wurden 29,9 Mio. € (Vorjahr 27,7 Mio. €) für<br />
bezogene Leistungen im Verkehrsbereich aufgewendet.<br />
(21) Personalaufwand<br />
Die Zunahme des Personalaufwandes um rund 9,6 Mio. € ist<br />
im Wesentlichen auf höhere Altersversorgungsaufwendungen<br />
(11.366.929,72 €; Vorjahr 5.394.377,35 €) in Folge der Bewertungsanpassung<br />
der Rückstellungen zurückzuführen.<br />
(22) Sonstige betriebliche Aufwendungen<br />
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen umfassen außer Konzessionsabgaben<br />
in Höhe von 11,8 Mio. € Sachkosten für Verwaltung,<br />
Beiträge, Versicherungen und Gebühren. Des Weiteren weisen<br />
wir in dem Posten Forderungsverluste sowie Verluste aus Abgängen<br />
im Anlagevermögen (1.336 T€) und Zuführungen zur Pauschalwertberichtigung<br />
auf Forderungen (593 T€) aus.<br />
(23) Erträge aus Wertpapieren des Anlagevermögens/Zinsen und<br />
ähnliche Aufwendungen<br />
Während im Vorjahr einmalig 14,0 Mio. € aus der buchhalterischen<br />
Neubewertung der als Deckungskapital bestimmten Spezialfonds<br />
zu Zeitwerten anfielen, nivellierten sich die Erträge aus Wertpapieren<br />
und Zinserträge auf dem Niveau des Jahres 2009. Zugleich<br />
stieg der Aufwand aus der Aufzinsung von Rückstellungen auf<br />
2.826 T€ (Vorjahr 1.391 T€) an.<br />
(24) Außerordentliche Erträge/außerordentliche Aufwendungen<br />
Die außerordentlichen Erträge und Aufwendungen sind ausschließlich<br />
der Anwendung des BilMoG und damit verbundenen Effekten<br />
im Vorjahr geschuldet.<br />
(25) Steuern vom Einkommen und vom Ertrag<br />
Die Ertragsteuern entfallen mit 11,3 Mio. € hauptsächlich auf<br />
laufende Steueraufwendungen des Berichtsjahres sowie für Vorjahre<br />
aus einer Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis 2008 sowie<br />
deren Folgewirkungen. Zudem entstanden <strong>2011</strong> 2,9 Mio. € (Vorjahr<br />
6,4 Mio. € Aufwand) latente Steuererträge.<br />
52
VII. Ergänzende Angaben<br />
Konsolidierungskreis Anteilsbesitz des Konzerns<br />
Folgende Konzernunternehmen wurden voll konsolidiert:<br />
Gesellschaft Anteil <strong>OVVG</strong> Grund- / Stammkapital Jahresergebnis im Berichtsjahr<br />
(vor Ergebnisverwendung)<br />
OV<strong>AG</strong> 100,00 % 100.000 T€ 14.830 T€<br />
<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> 100,00 % 50.000 T€ 3.365 T€<br />
<strong>ovag</strong> Netz 100,00 % 1.600 T€ -11.418 T€<br />
VGO 100,00 % 300 T€ -3.668 T€<br />
ASO 100,00 % 150 T€ 0 T€<br />
Biogas GmbH 100,00 % 25 T€ 2 T€<br />
Biogas KG 100,00 % 1.000 T€ -428 T€<br />
Biomasse GbR 100,00 % 10 T€ 3 T€<br />
HE 100,00 % 1.500 T€ 1.072 T€<br />
HW Alte Höhe GmbH 100,00 % 400 T€ 35 T€<br />
HW GmbH 100,00 % 26 T€ 11 T€<br />
HW I 71,61 % 1.337 T€ 660 T€<br />
HW IV 97,00 % 3.793 T€ -248 T€<br />
HW VI 100,00 % 6.200 T€ -2.215 T€<br />
WEPV 100,00 % 100 T€ 1.582 T€<br />
Folgende Unternehmen wurden als assoziierte Unternehmen konsolidiert:<br />
Gesellschaft Anteil <strong>OVVG</strong> Jahresergebnis<br />
(vor Ergebnisverwendung)<br />
Die von den assoziierten Unternehmen angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden entsprechen denen des Konzerns.<br />
Die nicht konsolidierten Beteiligungen setzen sich wie folgt zusammen:<br />
Beteiligungen Anteil <strong>OVVG</strong> Buchwert<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
Eigenkapital<br />
31.12.<strong>2011</strong><br />
53<br />
Jahresergebnis<br />
LWU Labor für Wasser- und Umwelthygiene GmbH, Hungen 50,00 % 12,5 T€ 76 T€ 11 T€<br />
hessenWIND II Gesellschaft mbH & Co. KG, Wiesbaden 0,09 % 0,0 T€ 685 T€ 762 T€<br />
hessenWIND III Gesellschaft mbH & Co. KG, Wiesbaden 0,34 % 0,0 T€ -283 T€ -143 T€<br />
hessenWIND V Gesellschaft mbH & Co. KG, Wiesbaden 47,71 % 182,9 T€ 7 T€ -221 T€<br />
Offshore-Wind für Hessen GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main 15,38 % 5,6 T€ 72 T€ -158 T€<br />
Region Vogelsberg Touristik GmbH, Schotten 2,08 % 3,0 T€ 173 T€ 22 T€<br />
204,0 T€<br />
Eigenkapital Unterschiedsbetrag<br />
Oberhessen-Gas 50,00 % 990 T€ 11.897 T€ -3.172 T€<br />
Oberhessengas-Netz 50,00 % -643 T€ 1.550 T€ 25 T€<br />
<strong>ovag</strong>Solar 50,00 % -54 T€ 746 T€ 27 T€<br />
KWO 50,00 % 321 T€ 1.808 T€ 0 T€
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Konzern-Eigenkapitalspiegel<br />
zum 31.12.<strong>2011</strong><br />
Gezeichnetes Kapital Erwirtschaftetes<br />
Konzern-<br />
Eigenkapital 1<br />
Mutterunternehmen Minderheiten Konzern-Eigenkapital<br />
Kumuliertes<br />
übriges Konzernergebnis<br />
2<br />
Eigenkapital Minderheitenkapital<br />
Stand am 31.12.2009/1.1.2010 148.000.000,00 € 76.142.039,43 € 7.484,38 € 224.149.523,81 € -8.448,29 € 224.141.075,52 €<br />
Gezahlte Dividenden 0,00 € -5.703.570,17 € 0,00 € -5.703.570,17 € 0,00 € -5.703.570,17 €<br />
Übrige Veränderungen 0,00 € -49,78 € 278.670,71 € 278.620,93 € 0,00 € 278.620,93 €<br />
Konzernjahresüberschuss 0,00 € 18.314.905,33 € 0,00 € 18.314.905,33 € -12.964,12 € 18.301.941,21 €<br />
Stand am 31.12.2010 148.000.000,00 € 88.753.324,81 € 286.155,09 € 237.039.479,90 € -21.412,41 € 237.018.067,49 €<br />
Gezahlte Dividenden 0,00 € -8.184.764,91 € 0,00 € -8.184.764,91 € 0,00 € -8.184.764,91 €<br />
Übrige Veränderungen 0,00 € 3.490,64 € -286.155,09 € -282.664,45 € -72.578,99 € -355.243,44 €<br />
Konzernjahresüberschuss 0,00 € 8.769.726,88 € 0,00 € 8.769.726,88 € 192.592,40 € 8.962.319,28 €<br />
Stand am 31.12.<strong>2011</strong> 148.000.000,00 € 89.341.777,42 € 0,00 € 237.341.777,42 € 98.601,00 € 237.440.378,42 €<br />
1) entspricht Konzernbilanzgewinn<br />
2) entspricht Gewinnrücklage<br />
Ergänzende Angaben:<br />
Am Bilanzstichtag steht den Gesellschaftern der <strong>OVVG</strong> ein Jahresüberschuss von 3.340.440,79 € zur Ausschüttung zur Verfügung.<br />
Ausschüttungssperren lt. Gesetz oder Gesellschaftsvertrag bestehen in Höhe von 13.922.472.22 €.<br />
Mitarbeiter<br />
Im Konzern waren im Geschäftsjahr durchschnittlich 180 Mitarbeiterinnen<br />
und 435 Mitarbeiter (davon 42 bzw. 111 bei OV<strong>AG</strong>,<br />
40 bzw. 37 bei <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong>, 63 bzw. 240 bei <strong>ovag</strong> Netz, 9 bzw.<br />
28 bei HE, 26 bzw. 19 bei VGO; Vorjahr 616 Mitarbeiter/innen)<br />
beschäftigt. Darüber hinaus befanden sich noch 26 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in der ATZ-Freistellungsphase bzw. in Elternzeit.<br />
Von den Beschäftigten arbeiteten 81 in Teilzeit. Darüber hinaus<br />
befanden sich 52 Jugendliche (davon 9 Praktikanten/-innen) in<br />
der Ausbildung. Nebenberuflich waren für uns 438 Mitarbeiter/<br />
-innen (Zählerableser/-innen und Reinigungspersonal) tätig.<br />
Honorar Abschlussprüfer<br />
Das im Geschäftsjahr <strong>2011</strong> für den Abschlussprüfer KPMG <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Mainz, erfasste Honorar in Höhe<br />
von 98.700 € entfällt ausschließlich auf Abschlussprüfungsleistungen,<br />
davon entfallen 9.500 € auf einen Überhang aus dem<br />
Vorjahr.<br />
Geschäfte mit nahestehenden Unternehmen und Personen<br />
Es wurden keine wesentlichen Geschäfte mit nahestehenden<br />
Unter nehmen und Personen zu marktunüblichen Bedingungen<br />
abgeschlossen.<br />
Offenlegung<br />
Der Konzernabschluss der <strong>OVVG</strong> wird im elektronischen Bundesanzeiger<br />
veröffentlicht.<br />
Verzicht auf Offenlegung nach § 264 Abs. 3 HGB<br />
Die vollkonsolidierte Tochtergesellschaft VGO nimmt die Befreiungsvorschrift<br />
gemäß § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und ist deshalb<br />
von der Offenlegung des Jahresabschlusses und des Lageberichts<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2011</strong> befreit.<br />
54
Konzern-Kapitalflussrechnung<br />
<strong>2011</strong><br />
55<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Konzernjahresüberschuss 8.962 T€ 18.302 T€<br />
+ Abschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögen 18.263 T€ 18.628 T€<br />
+ Zunahme der Rückstellungen 1 10.096 T€ 7.718 T€<br />
- Zunahme des Finanzanlagevermögens aus Bewertung zum Zeitwert 0 T€ -14.035 T€<br />
-/+ Sonstige zahlungsunwirksame Erträge / Aufwendungen -2.885 T€ 6.358 T€<br />
+/- Verlust / Gewinn aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 32 T€ -1.847 T€<br />
-/+ Zunahme / Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva,<br />
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind -13.142 T€ 11.142 T€<br />
+/- Zunahme / Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva,<br />
die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 11.386 T€ -6.604 T€<br />
= Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 32.712 T€ 39.662 T€<br />
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 1.506 T€ 4.835 T€<br />
+ Veränderung der Kapitalzuschüsse 1.836 T€ 1.161 T€<br />
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 0 T€ 0 T€<br />
+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 8.187 T€ 5.633 T€<br />
+ Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition 0 T€ 570 T€<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen -47.146 T€ -35.548 T€<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen -2.330 T€ -648 T€<br />
- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen -1.168 T€ -10.507 T€<br />
- Auszahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition -3.276 T€ 0 T€<br />
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit -42.391 T€ -34.504 T€<br />
-/+ Auszahlungen aus / Einzahlungen von Eigenkapital -359 T€ 279 T€<br />
- Auszahlungen an Unternehmenseigner und Minderheitsgesellschafter -8.185 T€ -5.704 T€<br />
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten und Genussrechtskapital 10.591 T€ 8.916 T€<br />
- Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -4.722 T€ -1.601 T€<br />
= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit -2.675 T€ 1.890 T€<br />
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes -12.354 T€ 7.048 T€<br />
+ Konsolidierungskreisbedingte Veränderung des Finanzmittelbestandes 301 T€ 0 T€<br />
+ Finanzmittelbestand am 1. Januar 61.767 T€ 54.719 T€<br />
= Finanzmittelbestand am 31. Dezember 49.714 T€ 61.767 T€<br />
1) Ohne Sondereffekt aus der Saldierung von Deckungsvermögen mit gesicherten Rückstellungen (von 5 T€; Vorjahr 37.773 T€).
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
Zahlen und Fakten 5.2<br />
Organe der Gesellschaft<br />
Aufsichtsrat<br />
Rudolf Marek<br />
Pensionär, Romrod, Vorsitzender<br />
Gunter Endmann<br />
Schlossermeister, Hungen, stellvertretender Vorsitzender<br />
Siegbert Damaschke<br />
Pensionär, Grünberg, stellvertretender Vorsitzender<br />
Peter Alles<br />
Sachbearbeiter, Münzenberg<br />
Joachim Arnold<br />
Landrat, Wölfersheim<br />
Rosa Maria Bey<br />
Rentnerin, Friedberg<br />
Wolfgang Brehm<br />
Elektromeister, Wölfersheim<br />
Marion Dauch<br />
Sachbearbeiterin, Florstadt<br />
Thorsten Hankel<br />
Sachbearbeiter, Friedberg<br />
Geschäftsführung<br />
Rainer Schwarz<br />
Diplom-Finanzwirt, Vorsitzender, Langgöns<br />
Gesamtbezüge des Aufsichtsrats und der Geschäftsführung<br />
sowie Pensionsverpflichtungen gegenüber ehemaligen<br />
Geschäftsführern und ihren Hinterbliebenen<br />
Den aktiven Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden 58 T€ (Vorjahr<br />
52 T€) als Aufwandsentschädigung vergütet.<br />
Auf die Angabe der Bezüge der Konzerngeschäftsführung für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2011</strong> wird entsprechend gemäß § 286 Abs. 4 HGB<br />
verzichtet. An ausgeschiedene Mitglieder der Konzerngeschäftsführung<br />
wurden 409 T€ (Vorjahr 441 T€) gezahlt. Für die Pensionsverpflichtungen<br />
gegenüber früheren Mitgliedern der Konzerngeschäftsführung<br />
und ihren Hinterbliebenen sind 5.162 T€ (Vorjahr<br />
5.144 €) zurückgestellt.<br />
Dr. Hans Heuser<br />
Richter, Mücke<br />
Horst Nachtigall<br />
Rechtsanwalt, Gießen<br />
Kristina Paulenz<br />
Pensionärin, Ober-Mörlen<br />
Sigrid Reichhold<br />
Sachbearbeiterin, Florstadt<br />
Bernd Schöhr<br />
Sachbearbeiter, Wölfersheim<br />
Ralf-Rüdiger Stamm<br />
Gewerkschaftssekretär, Friedberg<br />
Oswin Veith<br />
Erster Kreisbeigeordneter, Butzbach<br />
Klaus Weidmann<br />
Sachbearbeiter, Friedberg<br />
Bernfried Wieland<br />
Pensionär, Büdingen<br />
Rolf Gnadl<br />
Diplom-Verwaltungswirt, Glauburg<br />
Friedberg (Hessen), den 20. Juni 2012<br />
Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />
Die Geschäftsführung<br />
Schwarz Gnadl<br />
(Vorsitzender)<br />
56
Zahlen und Fakten 5.3<br />
Bestätigungsvermerk<br />
des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den von der Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
mbH, Friedberg (Hessen), aufgestellten Konzernabschluss<br />
– bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung,<br />
Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und Anhang – und den<br />
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis<br />
31. Dezember <strong>2011</strong> geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss<br />
und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen<br />
Vorschriften liegt in der Verantwortung der Geschäftsführung des<br />
Mutterunternehmens. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage<br />
der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />
Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter<br />
Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten<br />
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und<br />
durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die<br />
Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit<br />
erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen<br />
werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das<br />
wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der<br />
Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen<br />
internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im<br />
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der<br />
Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung<br />
der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen<br />
Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises,<br />
der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze<br />
und der wesentlichen Einschätzungen der Geschäftsführung sowie<br />
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses<br />
und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beur teilung<br />
bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen<br />
Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen<br />
Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen<br />
entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />
des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit<br />
dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild<br />
von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der<br />
zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.<br />
Mainz, den 20. Juni 2012<br />
KPMG <strong>AG</strong><br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
gez. Bauer gez. Galic<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer<br />
57
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
6<br />
Eckdaten der<br />
Konzerngesellschaften<br />
<strong>ovag</strong> Netz <strong>AG</strong><br />
Mitglieder der Organe<br />
Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Rainer Schwarz<br />
Diplom-Finanzwirt, Langgöns,<br />
Vorsitzender<br />
Gunter Endmann 1<br />
Schlossermeister, Hungen,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Rudolf Freisinger<br />
Schulleiter, Nidda<br />
Vorstand<br />
Rolf Gnadl<br />
Diplom-Verwaltungswirt, Glauburg<br />
58<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Sachanlagevermögen zum 31.12. (Restbuchwert) 6.846,6 T€ 7.244,4 T€<br />
Investitionen in Anlagevermögen 7,6 T€ 3.182,7 T€<br />
Bilanzsumme 46.622,7 T€ 39.885,0 T€<br />
Umsatzerlöse 173.819,3 T€ 157.926,2 T€<br />
Materialaufwand 135.056,9 T€ 108.013,8 T€<br />
Personalaufwand 29.937,1 T€ 24.197,1 T€<br />
Abschreibungen 405,1 T€ 161,4 T€<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 23.591,3 T€ 22.699,5 T€<br />
Dirk Konopka 1<br />
Netzbezirksleiter, Feldatal<br />
Karl-Heinz Krug<br />
Diplom-Kaufmann, Bad Homburg<br />
Dr. Ulrich Lenz<br />
Bürgermeister, Linden<br />
Willi Marx<br />
Landrat, Buseck<br />
Uwe Meyer<br />
Finanzwirt, Lauterbach<br />
Wolfgang Wellner 1<br />
Sachbearbeiter, Butzbach<br />
1) Mitglied des Gesamtbetriebsrates der OV<strong>AG</strong>
Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong><br />
Mitglieder der Organe<br />
Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Manfred Görig<br />
Diplom-Ingenieur, Romrod,<br />
Vorsitzender<br />
Gunter Endmann 1<br />
Schlossermeister, Hungen,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Dr. Ulrich Lenz<br />
Bürgermeister, Linden,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Peter Alles 1<br />
Sachbearbeiter, Münzenberg<br />
Hans-Jürgen Becker<br />
Pensionär, Laubach<br />
Wolfgang Brehm 1<br />
Elektromeister, Wölfersheim<br />
Vorstand<br />
Rainer Schwarz<br />
Diplom-Finanzwirt, Langgöns,<br />
Vorsitzender<br />
Rolf Gnadl<br />
Diplom-Verwaltungswirt, Glauburg,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
59<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Sachanlagevermögen zum 31.12. (Restbuchwert) 109.689,4 T€ 109.031,9 T€<br />
Investitionen in Sachanlagevermögen 14.815,0 T€ 15.772,8 T€<br />
Bilanzsumme 250.008,8 T€ 249.443,9 T€<br />
Umsatzerlöse 47.417,2 T€ 50.808,6 T€<br />
Materialaufwand 9.860,3 T€ 14.340,6 T€<br />
Personalaufwand 13.236,5 T€ 10.491,0 T€<br />
Abschreibungen 13.053,7 T€ 14.070,5 T€<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.961,9 T€ 7.275,4 T€<br />
Marion Dauch 1<br />
Sachbearbeiterin, Florstadt<br />
Herbert Diestelmann<br />
Pensionär, Alsfeld<br />
Hans-Helmut Günther<br />
Landwirt, Ulrichstein<br />
Rudolf Marx<br />
Landrat, Romrod<br />
Sigrid Reichhold 1<br />
Sachbearbeiterin, Florstadt<br />
Dr. Wiltrud Risch-Laasch<br />
Hausfrau, Reichelsheim<br />
Karl-Heinz Schneider<br />
Rentner, Münzenberg<br />
Bernd Schöhr 2<br />
Sachbearbeiter, Wölfersheim<br />
Ralf-Rüdiger Stamm 2<br />
Gewerkschaftssekretär, Friedberg<br />
Oswin Veith<br />
Erster Kreisbeigeordneter, Butzbach<br />
Klaus Weidmann 1<br />
Sachbearbeiter, Friedberg<br />
Wolfgang Wellner 2<br />
Sachbearbeiter, Butzbach<br />
1) von den Arbeitnehmern gewählt<br />
2) auf Vorschlag des Betriebsrates gewählt
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
<strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong><br />
1) inklusive <strong>2011</strong> gegenüber Vorjahr um 24,3 Mio. € rückläufige Großhandelsumsätze<br />
Vorstand<br />
Rainer Schwarz<br />
Diplom-Finanzwirt, Langgöns<br />
Gesellschaft für rationelle <strong>Energie</strong>nutzung mbH<br />
60<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Sachanlagevermögen zum 31.12. (Restbuchwert) 9.975,5 T€ 9.846,2 T€<br />
Investitionen in Sachanlagevermögen 1.154,0 T€ 1.193,2 T€<br />
Bilanzsumme 111.057,1 T€ 107.932,3 T€<br />
Umsatzerlöse 1 (ohne Stromsteuer) 259.834,0 T€ 279.607,5 T€<br />
Materialaufwand 244.833,0 T€ 266.026,6 T€<br />
Personalaufwand 4.911,8 T€ 4.133,6 T€<br />
Abschreibungen 1.079,5 T€ 1.081,3 T€<br />
Sonstige betriebliche Aufwendungen 6.169,5 T€ 5.962,2 T€<br />
Mitglieder der Organe<br />
Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Cäcilia Reichert-Dietzel<br />
Bürgermeisterin, Ranstadt,<br />
Vorsitzende<br />
Gunter Endmann 1<br />
Schlossermeister, Hungen,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Thorsten Hankel 1<br />
Sachbearbeiter, Friedberg<br />
Geschäftsführer<br />
Dr. Horst Meixner<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Rainer Schwarz<br />
Stellvertreter<br />
Rolf Gnadl<br />
Anette Henkel<br />
Diplom-Verwaltungswirtin, Buseck<br />
Margret Jöckel<br />
Lehrerin, Lauterbach<br />
Ulrich Künz<br />
Bürgermeister, Kirtorf<br />
Sabine Lyhs 1<br />
Sachbearbeiterin, Bad Nauheim<br />
Claus Spandau<br />
Kommunalberater, Laubach<br />
Astrid Triesch<br />
Rentnerin, Büdingen<br />
1) Mitglied des Gesamtbetriebsrates der OV<strong>AG</strong><br />
Unternehmenskennzahlen <strong>2011</strong> 2010<br />
Bilanzsumme 15.645,0 T€ 17.086,4 T€<br />
Anlagevermögen 10.795,2 T€ 11.394,8 T€<br />
Umsatzerlöse 28.626,7 T€ 6.354,1 T€<br />
Gesellschafter<br />
> <strong>ovag</strong> <strong>Energie</strong> <strong>AG</strong>, Friedberg (Beteiligung: 100 %)
Verkehrsgesellschaft Oberhessen mbH<br />
Geschäftsführung<br />
Armin Klein<br />
Diplom-Verwaltungswirt, Homberg/Ohm<br />
Oberhessische Gasversorgung GmbH<br />
61<br />
<strong>2011</strong> 2010<br />
Bilanzsumme zum 31.12. 12.751,3 T€ 10.861,0 T€<br />
Sachanlagevermögen zum 31.12. 232,5 T€ 181,2 T€<br />
Umsatzerlöse 25.624,4 T€ 24.935,3 T€<br />
Mitglieder der Organe<br />
Aufsichtsrat (Stand 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Karl-Heinz Schneider<br />
Rentner, Münzenberg,<br />
Vorsitzender<br />
Siegbert Damaschke<br />
Pensionär, Grünberg,<br />
stellvertretender Vorsitzender<br />
Johannes Averdung<br />
Bürgermeister, Antrifttal<br />
Swen Bastian<br />
Angestellter Wahlkreismitarbeiter<br />
(Hessischer Landtag), Alsfeld<br />
Stephanie Becker-Bösch<br />
Rechtsanwältin, Butzbach<br />
Geschäftsführung<br />
Herbert Kiefer, Stefan Hammer<br />
Vorsitzende des Aufsichtsrats<br />
Dr. Marie-Luise Wolff<br />
Stellvertreter<br />
Rainer Schwarz<br />
Hubertus Ellerhusen<br />
Pensionär, Nidda<br />
Siegfried Fricke<br />
Unternehmensberater, Schöffengrund<br />
Manfred Görig<br />
Diplom-Ingenieur, Romrod<br />
Elke Högy<br />
Bauamtsleiterin, Hungen<br />
Ekkehard Kehm<br />
Rentner, Ortenberg<br />
Friedel Kopp<br />
Bürgermeister, Freiensteinau<br />
Rainer Korb<br />
Rentner, Karben<br />
Rudolf Marx<br />
Landrat, Romrod<br />
Klaus Minkel<br />
Pensionär, Bad Vilbel<br />
Peter Pilger<br />
Rentner, Biebertal<br />
Guido Rahn<br />
Bürgermeister, Karben<br />
Michael Rückl<br />
IT-Anwendungsentwickler, Wölfersheim<br />
Georg Wegner<br />
Pensionär, Nidda<br />
Unternehmenskennzahlen <strong>2011</strong> 2010<br />
Bilanzsumme 27.934,3 T€ 25.808,6 T€<br />
Anlagevermögen 13.062,2 T€ 13.186,1 T€<br />
Umsatzerlöse 26.816,5 T€ 28.136,5 T€<br />
Gesellschafter<br />
> Mainova <strong>AG</strong>, Frankfurt am Main (Beteiligung: 50 %)<br />
> Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong>, Friedberg (Beteiligung: 50 %)
<strong>OVVG</strong>-<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2011</strong><br />
7<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Oberhessische Versorgungs-<br />
und Verkehrsgesellschaft mbH<br />
Hanauer Straße 9-13<br />
61169 Friedberg<br />
www.ovvg.de<br />
Layout und Satz<br />
Marketing der OV<strong>AG</strong> in Kooperation mit<br />
Wirz & Hafner Werbeberatung GmbH<br />
Schulstraße 5<br />
60594 Frankfurt<br />
www.hirn-herz-hingabe.de<br />
Druck<br />
Wetterauer Druckerei<br />
Am Kindergarten 1<br />
61169 Friedberg<br />
www.wdfb.de<br />
Dieser <strong>Geschäftsbericht</strong> wurde klimaneutral produziert.<br />
Print kompensiert<br />
Id-Nr. 1215918<br />
www.bvdm-online.de<br />
Bildnachweis<br />
Oberhessische Versorgungsbetriebe <strong>AG</strong><br />
Günter Hamich<br />
Am Hang 3<br />
56477 Rennerod<br />
www.guenterhamich.de<br />
Christina Marx<br />
Seegebiet Trais Horloff<br />
35410 Hungen<br />
www.christina-marx.de<br />
Dietrich Skrock<br />
Belsgasse 1<br />
61239 Ober-Mörlen<br />
www.skrock.de<br />
62
Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH<br />
Hanauer Straße 9 – 13<br />
61169 Friedberg<br />
Telefon +49 (0) 6031 82-0<br />
Telefax +49 (0) 6031 82-13 32<br />
www.ovvg.de