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quarks & co - koma

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„Mein Hirn muss sich jetzt andere Bereiche<br />

suchen, um bestimmte Aufgaben erfüllen zu können.<br />

Das ist ein langwieriger Lernprozess. Doch<br />

selbst mit einem Locked-In-Syndrom kann man<br />

leben.“ Schon jetzt hat Anama mehr erreicht, als<br />

Ärzte jemals geglaubt hatte – medizinisch gesehen<br />

ist sie ein Wunder. Ob sie weitere Fähigkeiten<br />

zurück gewinnen wird, kann niemand vorher<br />

sagen.<br />

6<br />

Es ist einfach so<br />

Ihr treuester Gefährte ist ihr heiß geliebter<br />

Behindertenhund Momo. Und im Großen und<br />

Ganzen beurteilt Anama ihr neues Leben wieder<br />

positiv: „Natürlich spüre ich Schmerz um das<br />

Vergangene. Aber durch diesen Schmerz bin ich<br />

auch gewachsen. Ich habe erfahren, dass mir nur<br />

die Akzeptanz meines Zustandes helfen kann. Und<br />

am eigenen Leib erfahren, wie sich das Leben von<br />

einem Moment auf den anderen total verändern<br />

Links:<br />

Anama mit Momo im Park – für beide die<br />

schönste Stunde des Tages<br />

Mitte:<br />

Koma-Patienten müssen unter ständiger<br />

Beobachtung stehen<br />

Rechts:<br />

Im Koma nimmt man sich selbst und seine<br />

Umwelt nicht bewusst wahr<br />

Zurück ins Leben ...<br />

kann. Mir erscheint es so, dass nichts im Leben<br />

sicher ist. Ich kann nur in diesem Augenblick leben<br />

– denn im nächsten Moment kann schon eine völlig<br />

andere Lebenssituation eintreten. Heute frage<br />

ich mich immer weniger, ob mein Leben lebenswert<br />

ist. Es ist einfach nicht meine Entscheidung,<br />

über Leben und Tod zu urteilen. Und schon gar<br />

nicht über den Zeitpunkt. Ich lebe im Moment, und<br />

das ist weder gut noch schlecht. Es ist einfach so.“<br />

Kurze Ohnmacht oder Koma?<br />

Bewusstlosigkeit ist immer ein Notfall ...oder Koma?<br />

Wenn jemand bewusstlos ist, gilt für Ärzte immer<br />

Alarmstufe 1. Deshalb rückt sofort der Notarzt aus,<br />

wenn eine entsprechende Meldung eingeht. Ob<br />

kurze Ohnmacht oder tiefes Koma – die Spurensuche<br />

beginnt noch im Rettungswagen.<br />

Normalerweise kann der Arzt seinen Patienten fragen,<br />

was ihm fehlt und wo es ihm weh tut, wie<br />

lange er die Beschwerden schon hat und in welchen<br />

Situationen sie auftreten. Ist der Patient aber<br />

bewusstlos, kann er dem Arzt nicht antworten.<br />

Dann müssen die Mediziner all ihr Wissen und ihre<br />

Erfahrung aufbringen, um der Ursache dieser Ohnmacht<br />

auf die Spur zu kommen. Dabei ist die<br />

Bewusstlosigkeit oder das Koma immer nur Symptom<br />

einer Krankheit oder eines schweren Unfalls.<br />

Und diese Krankheit oder die Unfallfolgen gilt es<br />

zu lindern, zu beseitigen, zu heilen – wenn eine<br />

genaue Diagnose steht.<br />

Ohnmacht, Bewusstlosigkeit und Koma<br />

Koma ist in erster Linie als Bewusstseinsstörung<br />

zu verstehen. Umgekehrt gilt allerdings nicht, dass<br />

jede Bewusstseinsstörung als Koma bezeichnet<br />

werden kann: Denn erst ab einer gewissen Schwere<br />

verwendet man den Begriff Koma – der Patient<br />

befindet sich dann in einem Zustand, aus dem er<br />

nicht mehr erweckt werden kann. Er reagiert<br />

weder auf akustische Reize noch auf Berührungen<br />

verschiedener Art. Selbst leichte Schmerzen, die<br />

die Ärzte ihm verursachen, um die Reaktionen des<br />

Patienten zu testen, bringen ihn nicht wieder zu<br />

Bewusstsein.<br />

Ohnmacht, Bewusstlosigkeit und Koma unterscheiden<br />

sich im medizinischen Sprachgebrauch<br />

nur graduell: Per Definition ist eine Ohnmacht eine<br />

kurz andauernde Bewusstlosigkeit, die von einer<br />

vorübergehenden Mangeldurchblutung im Gehirn<br />

ausgelöst wird. Die Begriffe Bewusstlosigkeit und<br />

Koma werden in der Medizin gleichwertig verwendet.<br />

Beide bezeichnen den lang andauernden<br />

Verlust des Bewusstseins, bei dem der Patient<br />

selbst durch intensive Reize nicht zu wecken ist.<br />

Immer ein Notfall<br />

Eine Bewusstlosigkeit gilt für Ärzte immer als<br />

lebensbedrohliche Situation. Ihre Ursache muss<br />

so schnell wie möglich gefunden werden Deshalb<br />

im Zweifelsfall sofort den Notarzt rufen! Bekommt<br />

die Polizei oder Feuerwehr einen Notruf, bei dem<br />

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